Nein, wir meinen nicht die Knaller, die seit Tagen ihre Feuerwerkskörper abknallen, sondern den Knallkörper der Polizeigewerkschaft, der sich nicht zu dämlich ist, den polizeilichen Schießbefehl nach seiner Lust und Laune auszulegen.
Erstaunlich. Mit für deutsche Medienverhältnisse erstaunenswerten Sachlichkeit wurde gestern gemeldet, daß chinesische Polizisten acht Menschen erschossen haben. Wir könnten uns nun ransetzen, um der Meldung mehr Präzision und Feinschliff zu verleihen, doch lassen wir das. Stattdessen bieten wir eine Kurzform, die aus der Minimallyrik der Sueddeutschen extrahiert wurde.
Terroristen griffen mit Sprengsätzen und Brandbomben eine chinesische Polizeiwache an. Die Sicherheitskräfte haben 8 Angreifer getötet.
Wir sind hier nicht die dpa, die immer mit beiden Augen auf's Kanzleramt schielt, ob sie auch alles richtig gemacht haben, insofern dürfen wir so formulieren.
Nun lasen wir vor zwei Tagen, daß die deutsche Polizeigewerkschaft erklärte:
Die Gewerkschaft der Polizei sieht mittlerweile „eine Dimension erreicht, die einen Schusswaffengebrauch situationsbedingt wahrscheinlich machen könnte“
Dazu stellen wir fest, daß eine Gewerkschaft gar nichts erklären kann, da es sich bei einer solchen um eine Abstraktion handelt, einen Sammelbegriff, der sich bei Polizisten meistens auf einen Herrn Wendt reduzieren läßt, der es in unserem Fall nicht war. Recherchiert man die Anonymität der Gewerkschaft aus, so durfte ein Polizeigewerkschafter Kirsch diese Aussage in die Stenoblöcke diktieren, jener Kirsch, der in Hamburg den Wendt geben darf und über den es 2011 hieß:
"Uns drängt sich der Verdacht auf, dass zumindest Gerhard Kirsch seine gewerkschaftliche Position für einen persönlichen Streit nutzt und dabei unsere gewerkschaftlichen Gedanken und Ziele völlig aus den Augen verloren hat."
Zitieren wir kurz noch einmal einen Artikel der indymedia, den man sich auch mal ob der langen angehängten Diksussion durchlesen kann, auch wenn die Substanz der Krawallpoesie ungefähr gegen Null geht. Mit 9,90 € für einen guten Thriller ist man deutlich besser bedient.
Am 21. Dezember 2013 in Hamburg haben wir die Sau raus gelassen... und eine heiden Angst gehabt.
Nie das machen, was die Bullen wollen. Bewaffnen, durchsetzen, angreifen.
Unsere Hypothese für die Flora-Räumung: 200 Leute, 400 Mollis und dazu 50 GenosInnen mit Zwillen, jeweils 15 Schuss Stahlkugeln - und die Bullen werden den Abstand einhalten der geboten ist. Zweitausend bewaffnete, mit Hand- und Schnellfeuerwaffen - und die Bullen werden das Viertel verlassen.
Das Traurige zum Schluss: Irgendwann werden wir schießen müssen. Das ist unvermeidlich. Nicht weil wir das Blutbad wollen. Sondern weil die Bullen uns jeden Raum genommen haben, den wir uns dann mit aller Gewalt zurückerobern müssen. Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken. Um nicht eines Tages aufzuwachen, nur um festzustellen, dass wir bereits tot sind.
Wir hoffen nur, dass wir nach der Scheiße, die uns der Bürgerkrieg abverlangt, noch genügend Menschlichkeit besitzen, das Andere, wozu wir antraten, zu verwirklichen.
Das unverbesserliche Kollektiv (Dezember 2013)
Das klingt nach gequirlter Abenteurscheiße, weil man nicht weiß, was man mit der ganzen freien Zeit anfangen soll. Und es klingt danach, daß Scholz und Genossen nichts weiter als ein haufen Totalversager sind, was ebenfalls sehr wahrscheinlich ist.
Aber, darüber sollte Klarheit herrschen, auch wenn der Gewerkschafter den aktuell gültigen Schießbefehl nach seiner Fasson interpretiert. Wer Polizeiwachen angreift, der muß im Ernstfall auch mit den Konsequenzen leben. Bzw. eben genau das nicht mehr.
bild.de 30.12.2013 - 09:36 Uhr
WEIL ER EINE KOLLEGIN MIT DEM MESSER ATTACKIERTE
Polizist schießt Krawallo vorm Revier nieder
Der Mann kam schwer verletzt in die Klinik
Beim nächsten Mal schießen sie wirklich. Und so ein Kugel ist allemal schneller als ihr wegrennen könnt. Vor allem aber kündigen sie es nicht in der MoPo an.
Und jetzt denken wir nochmal scharf darüber nach, wieso der Soze Steinmeier eine seiner leichtesten Übungen, sich öffentlichen und in knallharten Worten blitzschnelll gegen Terror zu positionieren, auf einmal vergessen hat. So die Terroristen in Rußland oder China aktiv sind. Und wir denken über die kruden Worte nach, die man sich als Umschreibung für Terror ausgedacht hat, da es sich um Sprengstoffanschläge und Bomebenexplosionen handelte, die von Rebellen verübt wurden. Alles Originaltexte der ARD-Tagesschau, die allerdings andere Sorgen hat, als sich um Dutzende Tote im Süden Rußlands zu kümmern, da Deutschland und morgen die ganze Welt sich durch banges Warten auf Nachricht über Schumi charakterisieren läßt. Meint die ARD.