20. Juli 2014

Elektronenumwandler: Was stimmt hier nicht?

Das Hamburger Fotofachmagazin trägt, wie so oft, zu formidabler Wochenendbelustigung bei, indem es seine Artikel bei einem Zufallsgenerator ordert. Der heißt Christian Öser und würfelte sich zu folgendem Problem aus.

SPIEGEL-ONLINE 20. Juli 2014, 09:42 Uhr
Bildbearbeitung

Kampf dem Rauschen

Die Entwicklungen haben in den letzten Jahren einen gewaltigen Sprung gemacht, was die Bildqualität bei modernen Kameras angeht. Hier überzeugen die Ergebnisse schon mit wenig Nachbearbeitung, selbst dann noch, wenn ISO-Werte weit jenseits von 3200 ins Spiel kommen...

Doch wie entsteht Bildrauschen überhaupt? Einfach gesagt, trifft Licht auf den Kamerasensor und löst gezielt Elektronen aus, die später in Pixel umgewandelt werden.

Bei viel Umgebungslicht, wie etwa tagsüber, spielt das kaum eine Rolle. Bei wenig Licht vermischen sich allerdings die "guten" und "schlechten" Elektronen, und das Rauschen steigt an


Selbst bei hochwertigen Kameras mit Kleinbildsensor, das gilt auch für APSC, ist bei 800 ISO das Ende der Fahnenstange erreicht. Alles darüber hinaus ist unbrauchbar und dient bestenfalls Dokumentationszwecken, da es fotografischen Ansprüchen nicht mehr genügt. Schade, daß ich wegen meines späten Eintritts in die BRD nur DDR-Abitur erwerben durfte. Margot Honecker hat uns die wichtige Lehre von guten und schlechten Elektronen vorenthalten, weil diese kapitalistische Physikauffassung natürlich dem fortschrittlichen, weil sowjetischen Elektromodell, widersprach. Selbst die mutigsten Physiklehrer, Kriegskrüppel mit Holzbein, wagten sich nicht, dem friedlichen Sowjetelektron abzuschwören. So sitzen wir nun hier, ausgestattet mit miserabler Bildung, und grübeln wegen unseres Nichtwissens darüber nach, was uns der Erfinder der Elektronenpixelumwandlung mit der Theorie von den guten und schlechten Elektronen beibringen wollte. Gibt's die auch im Fruchtjoghurt?