SPIEGEL ONLINE 11. Oktober 2014, 11:56 Uhr
Ein rätselhafter Patient
Tückisches Mitbringsel aus den Tropen
Von Heike Le Ker
Der tückische Patient hatte kein Mitleid mit den Ärzten, vor allem aber hatte er keine Kraft. Ergo sagte er vierzehn Tage lang immer wieder Amöbenruhr. Egal was die Ärzte wissen wollten, die Antwort lautete Amöbenruhr.
Der tückische Patient war sich nach dem Erwachen aus der Komaphase ziemlich sicher, denn die Zahnärztin hatte eine viertel Jahr vorher diese Diagnose gestellt, da sie selbst samt Familie dran litt.
Der Verlauf der Krankheit ist einfach. Scheißerei, Leberabzeß, Existus. Wenn es schnell geht, binnen vierzehn Tagen. Man muß den Leuten im Tropenkrankenhaus schon unters Mikroskop kacken, damit die das diagnostizieren können. Kümmern sie sich mal lieber ganz schnell darum. Läßt sich sehr gut therapieren, wenn es noch nicht akut ist.
Wir wollen mit der Heike nicht schimpfen, das machen die Foristen zur Genüge, können wir doch ihre Ausführungen sehr gut nachvollziehen. Allgemeinärzte sind mit Tropenkrankheiten schlicht überfordert, auch hierzulande.
Wenn wir dürften, wie wir können wollten, würde wir der Heike ein bißchen Haue auf den Popo verabreichen wollen, weil sie einen schlechten, nein, nicht Musik-, dafür aber Bildgeschmack hat. Ein dermaßen düsteres Landschaftsbild aus den Tropen anzubieten, um den Leuten Canaima schmackhaft zu machen, geht zu weit.