7. September 2015
Karl Marx lebt: Billiglöhner aus Flüchtlingslagern
"Die meisten Flüchtlinge sind jung, gut ausgebildet und hoch motiviert. Genau solche Leute suchen wir", sagt Dieter Zetsche in einem Zeitungsinterview. Deshalb will der Daimler-Chef in Asylunterkünften neue Arbeitskräfte finden.
Karl Marx sah das profaner als der schnöselige Zetsche und schrieb von industrieller Reservearmee. Das mit dem gut ausgebildet und hoch motiviert könnt ihr vergessen. Zetsche war möglicherweise leicht angetrunken, als er das sagte. War ja Wochenende, da darf der zum Mittag auch mal tief ins Glas schauen. Oder es war der Zeitungspraktikant, der eine gute Tat vollbringen wollte, der allerdings noch voll auf Partydroge war. Man weiß es nicht, wie diese Aussage in die Zeitungsspalten rutschte.
„... wird diese Überbevölkerung ... zu einer Existenzbedingung der kapitalistischen Produktionsweise. Sie bildet eine einsatzbereite industrielle Reservearmee, die dem Kapital ganz so absolut gehört, als ob es sie auf seine eigenen Kosten großgezüchtet hätte.
Sie schafft für seine wechselnden Verwertungsbedürfnisse das stets bereite ausbeutbare Menschenmaterial, unabhängig von den Schranken der wirklichen Bevölkerungszunahme.“ K. Marx, Kapital I.: 661.