12. Juni 2018

Autokrat & zum Verhältnis von Zionisten und Antisemiten



Prof. Dr. Moshe Zuckermann
Der Zionismus war strukturell immer auf den Antisemitismus angewiesen. Der Zionismus hat den Antisemitismus nie bekämpft. Das wird ihnen vielleicht eine Neuigkeit sein, aber alles, was israelische Premierminister sagen ... [Juden, kommt nach Israel]

Der Zionismus war so sehr auf den Antisemitismus angewiesen, daß er ihn nicht nur nie bekämpft hat.

Es gibt soger einen Spruch von Ben Gurion, der sagt*: Wir brauchen den Antisemitismus, denn der treibt uns die Juden nach Israel zu. Und wenn er schwächelt, müssen wir dafür sorgen, daß er aufgepäppelt wird.

Was wichtig ist, daß ich ihnen strukturell zusichern kann, daß der Zionismus immer den Antisemitismus gebraucht hat. Ich sage das deshalb, weil ich in der Tat der Meinung bin, daß wir es nie in Israel mit der Vorstellung zu tun hatten, wie können wir den Antisemitismus in der Welt ausmerzen. Wir hatten es in Israel mit der Vorstellung, gut daß wir Antisemitismus haben, damit die Juden nach Israel kommen und den Zionismus verwirklichen.

Von daher bekommt die Antisemitismusbekämpfung, wie sie heute hier in Deutschland operiert, eine ganz andere Dimension. ...

Und das Ganze bekommt noch eine tragische Wende, wenn man bedenkt, daß der Zionismus ein großes Versprechen, Juden in Sicherheit leben zu lassen, bis zum heutigen Tag nicht erfüllt hat. Nirgens auf der Welt ist der Jude als Einzelperson so bedroht wie im Land der Juden. Das Horrende dabei ist, daß man sich heute auch immer mehr fragen muß: Wollte der Zionismus jemals den Juden Sicherheit geben, entschuldigen sie dieses Wort, ihnen den Frieden bescheren?

Lassen sie sich nie einreden, daß es zwischen Israel und Palästina um einen Religionskrieg geht. Lassen sie sich auch nie einreden, daß es um einen ethnischen Konflikt geht. Es geht von Anbeginn um nichts anderes als um einen Territorialkonflikt.
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* Einschränkung durch Zuckermann: Es kann sein, daß dieser Spruch nicht so geäußert worden ist.