30. November 2018

keine Luft mehr: Die Anmerkung als Schläfer

Nein, alles super meinte der Doktor nach Auswertung der Meßergebnisse. Laut Gerät habe ich einen strunzgesunden Schlaf. Meint der Apparat. Der Doktor weiß aber, daß es anders ist. Aber, wenigstens sind alle Parameter, die Auskunft über die Lebensfunktionen während des Schlafes geben, im Grünen.

Und wer schon immer mal wissen wollte, woher der Begriff Schläfer kommt, den sich das Gruselfeuilleton für langjährig inaktive Spiogenten ausgedacht hat, dem kann geholfen werden. Ein Schläfer verhält sich ganz ruhig.

1 Sekunde Schnarchen pro Nacht

Die Anmerkung ist so einer, der sich ganz ruhig verhält. Ihr hättet reich werden können, hättet ihr eure Fahrradketten dagegen gewettet.

Aber darum geht es nicht. Die Luft, die vor einiger Zeit komplett raus war, die ist wieder da. Ich mußte in der eklig kaltnassen Wetterperiode des November zu meinem Mißfallen noch einige Touren durch Berlin unternehmen, weil das schneller als öffentliche Verkehrsmittel geht. Aber auch das hat sich inzwischen erledigt und in, nicht Wohlgefallen, aber eine zufriedenstellende Situation aufgelöst.

Wie fährt es sich also ohne Luft? Nach 270 Kilometern (2,7% der versprochenen Laufleistung), mehr waren es nicht seit Montage des Schwalbe Airless System, bin ich hellauf begeistert.

Es ist eine Kopfsache, die wohl ewig braucht, bis sie nicht mehr im Schädel herumspukt. Jedesmal wenn ich aufsatteln will, prüfe ich pawlowitsch konditioniert, ob genügend Luft für die Tour drauf ist. Das ist aber gar nicht nötig.

Er fährt sich etwas härter als alle, die ich vorher drauf hatte und bei 5 Bar gefahren bin. Behauptet wird, er sei mit 3,5 Bar vergleichbar. Die Härte hat aber damit zu tun, daß Luft eben doch besser federt als Schaumstoff.

Die Decke wiederum ist den widrigen Bedingungen des Herbstes in der Stadt gewachsen. Wenn man vorsichtig über das nasse, auf den Fahrradwegen nicht geräumte Laub fährt, in der Hoffnung, daß die per Hinweisschild offerierten Schäden auf dem Radweg kein Schlagloch sind, dann kommt man ganz gut durch.

Was macht man unvernünftigerweise, wenn man bis Silvester einfach nur noch Zeit totzuschlagen hat? Ich z.b. habe mich bei strahlendem Sonnenschein doch noch einmal af den Sattel gesetzt, diesmal freiweillig statt notgedrungen. Ich habe es fast bereut, denn draußen, vor den Toren der Stadt, im Brandenburgischen, da waren es knackige Null Grad. Ein Besuch in der etwas unterkühlten Sauna mußte es dann wieder richten, wobei untterkühlt für mich bedeutet, daß es nicht so belastend ist und ich einfach länger drin bleibe, um zu schwitzen. Mich stört das nicht.

Ich weiß nicht mal, ob diese luftlosen Reifen überhaupt für diese Temperaturen zugelassen sind. Der Motor ist es jedenfalls nicht. Der fährt erst ab 5 Grad in den Positiven.

Kurz und gut: Ich bin begeistert.

Der zur Routine gewordenen Besuch beim Zahnarzt zum Jahresabschluß war auch von einem anderen Stern. Sie wollte nur kucken. Das ist mir meines Wissens in den letzten dreißig Jahren höchstens drei Mal passiert. Da hat sich der Einbau der Mercedes-Zähne am Jahresanfang ja doch tierisch gelohnt. Für mich sowieso. Und überhaupt.

Hey ho, let's go.