9. Juni 2019

Servicewüste Deutschland: elektrische Polytechnik



Es ärgert einen, wenn Service in Deutschland mit einem hochauflösendem Mikroskop gesucht werden muß, weil er im makroskopischen Leben bereits ausgestorben ist.

Die im letzten Teil vorgestellten Akkus und Batterien kamen mit der PIN, die aber zu faul waren, den Karton in den Briefkasten zu werfen, da hätte er reingepaßt, der Nachbarin überzuhelfen, denn die hätte geholfen. Sie stöpselten stattdessen ein Zettel rein, ich möge im Depot Marzahn vorstellig werden, um die wegen meiner Abwesenheit dort gehortete Ware höchstselbst abzuholen.

Das gleiche Spiel bei GLS, mit Nachdenkirrtum meinerseits. Akkus und Ladegerät von Kentli lagerten seit fast einer Woche bei einem Krauter. Ich hatte nur zufällig die Email noch einmal aufgemacht, ob inzwischen näher geklärt ist, wann die Chinesen das zum Charles de Gaulle bringen. Da war es längst hier, denn Versender war ein Franzose. Zoll usw. fiel gar nicht erst an. Im Amazon-Tracking ist aber nicht ersichtlich, wo es abgeworfen wurde. Ergo bin ich auf die GLS-Seite und wurde fündig.

Das zum einen. Zum anderen. Wieso gibt es solche schicken Teile nicht auch im Kaufmannsladen der Shopping-Mall? Das ist alles astreine Ware, die sich hier zum Test eingefunden haben. Die Nickel-Zink-Akkus sind bereits im Dauereinsatz und vibrieren, was das Zeug hält. Und wenn man sich mit Vibratoren nicht auskennt, dann fragt man die Gesanglehrerin. Die sagt einem, auf welche Stelle genau das Teil gedrückt werden muß, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen. Frauen kennen sich halt mit sowas aus. Habe ich eine Zeit lang was falsch gemacht. Nicht ganz, aber eher effektarm.

Für Vibrator kann man auch Rüttelplatte sagen, dann ist man physikalisch auf der richtigen Seite. So etwas hatte ich kürzlich zum ersten Mal in Swinemünde im Hotel. Fußmassage. Die stellte sich als große Fußmatte heraus, die dann 10 Minuten lang die Füße durchgerüttelt hat.

Physika­lisch ist das alles das Gleiche. Es werden Vibrationen erzeugt und in den Körperstrukturen durchgereicht. Und da machen die 0,1 Volt mehr Spannung ordentlich mehr Bumms.

Wer nicht bereit ist, viel Kohle für Schrott rauszuhauen, der kauft sich ein Stimmgabel und erzeugt damit die nötigen Vibrationen. Oder drischt wie ein Silberrücken seine Rippen zu Brei. Besser sind die diversen elektrisch betrieben Dildos und Vibratoren für das weibliche Geschlecht. Noch besser professionelle Geräte, die für ein Privatbudget tabu sind. Ergo läßt man sich zwischen Komet MA1 und überteuerten Luxusgadget etwas einfallen, das seinen Zweck erfüllt und den preislichen Rahmen akzeptabel hält.

Den 1,2 Volt Akkuschrott kann ich jetzt entsorgen. Der wird nicht mehr gebraucht.