19. Oktober 2021

WDR: Antijuden herzlich willkommen

Zara Riffler

WDR will Zusammenarbeit mit judenfeindlicher „Kollegin“ fortsetzen

Das ist noch gar nichts gegen den Verdienst, den ein Gil Ofarim am deutschen Antisemitismus hat. Die für die Jugendzeitung "Junge Welt" Schreibende Simone Schmollack, meint:
Zweifel an den Aussagen des Musikers Gil Ofarim lösen einen Shitstorm gegen ihn aus. Für den Kampf gegen Antisemitismus wäre eine Falschaussage Gift.
Kann sie so schreiben. Es läßt sich aber auch positiv formulieren. Ofarim hat mehr für den Antisemtismus auf deutschem Boden geleistet als alle Nazis zusammen in einem Jahr.

Aber. There is no such thing as Kampf gegen den Antisemtismus. Zumindest nicht in Deutschland. Dafür um so mehr Lichterkettenrudeln, um Zeichen im Kampf gegen [bitte selbst ausfüllen] zu setzen.

„Der Satz, der fiel, kam von hinten. Das heißt, jemand hat mich erkannt. Es geht hier nicht um die Kette. Es geht eigentlich um was viel Größeres. Da ich oft mit dem Davidstern im Fernsehen zu sehen bin, wurde ich aufgrund dessen beleidigt.“

Ich habe mir wertvlle Lebenszeit damit stehlen lassen, diese oftigen Davistern-Videos mit Ofarim auf dem Youtube aufzufinden. Fehlanzeige. Klimbimzeugs um den Hals ja, auch mal gerne gebetskettenartige Gehängsel, aber kein religiöses Symbol der Juden.

Lucas Wiegelmann hat das alles bis ins letzte Detail studiert, analysiert und nun für viel Geld bei Aust gemeinungt.

So, wie es Gil Ofarim darstellte, hat sich der mutmaßliche antisemitische Vorfall in einem Leipziger Hotel nicht abgespielt. Ofarim hat einer guten Sache damit einen Bärendienst erwiesen. Trotzdem: Der wahre Skandal ist ein anderer.

... waren sich vom Zentralrat der Juden bis zu den meisten Medien (auch WELT) praktisch alle einig mit ihrer Zeitdiagnose: Der alltägliche Antisemitismus ist in Deutschland präsent wie lange nicht, und zugleich fehlt es vielen an der nötigen Zivilcourage, dagegen aufzustehen.

Heute, im Lichte neuer Erkenntnisse, drängt sich der Eindruck auf: Die Zeitdiagnose ist richtig, aber der Fall Ofarim ist dafür ein schlechtes Beispiel.

Die haben die Zeit diagnostiziert. Wirklich. Schreibt er. Wie immer die das gemacht haben, aber sie haben die Zeit diagnostiziert. Wahrscheinlich in so einer Hypermedizinröhre, wo man in Ofarims Kopf reinschauen kann und daraus den Zeigeist destilliert.

Wie hat sich der antisemitische Vorfall (Welt) denn dann abgespielt, wenn nicht so? Und wieso ist die Zeitdiagnose richtig, wenn es in deutschen Hotels keinen Antisemtismus, oder aber ganz anderen, nur nicht solchen, gibt? Oder ist Zeitdiagnose das, was nach dem Morgenschiß in der Porzellanschüssel liegen bleibt?

Was läuft da schief in einem Meinungshirn? Alkohol und andere Drogen zählen nicht als richtige Lösung.

So doof ist die deutsche Polizei nun auch wieder nicht, daß sie Selbst-Ritzer nicht erkennt.

Es gibt bis dato nur ein Gutes zu berichten. Ofarim hat sich kein Hakenkreuz selber geritzt, sondern nur eine nicht vorhandene Religionskette nicht entfernt, sich selber dann vom Tatort, um eine Woche später ein Anzeige wegen nichts zu erstatten.