Es ist nicht so, dass in Afrika Kinder verhungern, sondern es ist so, dass wir in Afrika verhungernde Kinder züchten, um unseren Gutmenschbedarf zu befriedigen. Wir fühlten uns vor 20, 30 Jahren so gut, wenn im ZDF irgendwelche Spendengalas kamen und wir uns dann für ein paar D-Mark oder Euro den Moralablassbrief gekauft und Lebensmittel nach Afrika gekarrt haben wie unseren Gesellschaftsmüll. ...Das ist genau das, was uns damls unsere Reiseleiterin in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) sagte, als wir in die Freiheit der Stadt entlassen wurden. Wenn ihr durch die Straßen geht, werdet ihr Elend sehen, Kriegsversehrte, Drogenjunkies, Kranke. Nichts spenden oder Almosen verteilen, das ist unser Problem, nicht eures. Es war die junge Frau, die bei den Weltfestspielen 1973 an Erich Honeckers Seite zu sehen war, weil er durch sie auch seinen Ruhm erhöhte.Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir in großen Menschenplantagen leidende Menschen als Moralfutter für unsere Gutmenschen züchten. Wie Laborviecher. Wie so eine Art Bio-Barbie.
Welchen Sinn das alles haben soll?
Erfährt man nicht.
Aber das Klima müssen wir retten.
Und Marietta Slomka guckt bedröppelt.
Und nun zurück zum Frauenfußball.