Symbolbild für alles mit teuflichem Schurken
Einer der ersten Treffer führte mich zur Wikipedia.
Das Buch wurde mehrfach ins Deutsche übertragen. Eine frühe Übersetzung vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammt von Elisabeth Kaerrick unter dem Pseudonym E. K. Rahsin, die den Titel Die Dämonen wählte. Spätere Übersetzungen von Hermann Röhl bzw. Marianne Kegel behielten diesen Titel bei. Von Hermann Röhl gibt es allerdings auch eine Übertragung unter dem Titel Die Teufel. Teilweise wurde der Titel auch mit Die Besessenen übersetzt. Swetlana Geier übersetzte das Buch 1998 unter dem Titel Böse Geister.Im Quellenteil wird dann auf den deutschen Volltext bei Zeno.org verwiesen. Auch das Projekt Gutenberg hostet das Buch, sogar als downloadbares Elektrobuch.Der Originaltitel Бѣсы Bessy – in der Schreibung seit 1918 Бесы – bezieht sich auf böse Geister der russischen Volksmythologie, die von Lebenden Besitz ergreifen können. Dem Buch ist die Stelle aus dem Neuen Testament (Lk 8,32–36 EU) vorangestellt, in der die Teufel aus einem Menschen aus- und in eine Herde von Säuen hineinfahren, die sich daraufhin in einen See stürzen und ertrinken. Die Übersetzung Die Besessenen ist somit ähnlich ungenau wie Die Dämonen, da Dämonen in der westeuropäischen Tradition eine andere Bedeutung haben als die bösen Geister der russischen Sagen. Dostojewski trifft diese Unterscheidung im Roman auch selbst.
Ich hatte den Fehler gemacht, mich auf Zeno.org umzutun, statt gleich im Ebook nach dem Zitat zu suchen. Das kostete viel Zeit, aber ich habe auch jede Menge gelernt.
Auch auf Zeno.org wurde ich bei dem Zitat mit Dostojewskis Schurken nicht fündig, nachdem ich mir das Buch mit all seinen HTML-Seiten runtergeladen hatte.
Dieser Zweig der Recherche wird dann im Teil 3 dargestellt. (Wie kann man auf Zeno.org downloaden?)
Ergo habe ich die Recherche auf russisch forgesetzt, und das Zitat der Ente zum Fraß vorgeworfen.
Der erste Treffer führt zu den gesammelten Werken Dostojewskis in 15 Bänden. In Band 12, Kapitel 16 (eine der modernen Fälschungen) findet sich dann besagtes Zitat.
Der monströse und abscheuliche Moskauer Mord an Iwanow wurde von dem Mörder Nechaev seinen Opfern, den "Nechaeviten", zweifellos als politische und nützliche Sache für die zukünftige "allgemeine und große Sache" präsentiert. Anders ist es nicht zu verstehen, wie ein paar junge Männer (wer auch immer sie waren) in ein solch grausames Verbrechen einwilligen konnten. Auch in meinem Roman "die Dämonen" habe ich versucht, die vielfältigen Motive darzustellen, die selbst die reinsten und einfältigsten Menschen dazu bringen können, dieselbe monströse Untat zu begehen. Das ist der Schrecken, dass man in unserem Land die abscheulichste und abscheulichste Tat begehen kann, ohne überhaupt ein Schurke zu sein! Das ist nicht nur bei uns so, sondern überall auf der Welt so, immer und seit Beginn der Jahrhunderte, in Zeiten des Übergangs, in Zeiten des Umbruchs im Leben der Menschen, des Zweifels und der Verleugnung, der Skepsis und des Schwankens der gesellschaftlichen Grundüberzeugungen.
Das ist eine völlig andere Aussage, als ein Romazitat, denn das ist Dostojewski über Dostojewski, der darlegt, daß "Die Dämonen" ein Roman über Schurken ist.
Die Frau, die für RT russisch schreibt, zitiert falsch. Das wäre geklärt. Ich mag keine Falschzitierer.
Als Beifang gab es dann noch diese wohlfeilen Ansagen.
Nietzsche, Friedrich - Aus dem Nachlaß der Achtzigerjahre
Schopenhauer wünscht, daß man die Schurken kastriert und die Gänse ins Kloster sperrt: von welchem Gesichtspunkte aus könnte das wünschbar sein? Der Schurke hat das vor vielen Menschen voraus, daß er nicht mittelmäßig ist; und der Dumme das vor uns, daß er nicht am Anblick der Mittelmäßigkeit leidet.Wünschbarer wäre es, daß die Kluft größer würde, also die Schurkerei und die Dummheit wüchse. Dergestalt erweiterte sich die menschliche Natur... Aber zuletzt ist eben das auch das Notwendige; es geschieht und wartet nicht darauf, ob wir es wünschen oder nicht. Die Dummheit, die Schurkerei wachsen: das gehört zum »Fortschritt«.
Shakespeare, William - Hamlet. Prinz von Dänemark
O Schurke! lächelnder, verdammter Schurke!Das erinnert an den Ekel, den Danisch empfindet, wenn er das debile Grinsen eines bestimmten Charaktertypus beschreibt. Der ewig grinsende Schurke.
Schreibtafel her! Ich muß mir's niederschreiben,
Daß einer lächeln kann, und immer lächeln,
Und doch ein Schurke sein, zum wenigsten
Weiß ich gewiß, in Dänmark kann's so sein.