30. Dezember 2024

Dominik Graf mit Note 5 bewertet

Graf war mal der bste deutsche Thriller-Regisseur, für ein oder zwei Filme, Die Sieger z.B., dann hatte es sich ausgegraft. Ihm wird seit 30 Jahren ein Mythos hinterhergeschleppt, denn er in all den Jahrzehnten zumindst als Regisseur nicht mehr hatte.

Ein Elmar Krekeler kommt in der Welt aus der Verzückung nicht mehr heraus, daß Graf wieder mal einen Polizeiruf gedreht hat, so tief ist der also gesunken sagt, hingegen der Wissende, Graf hat sich also am Polizeiruf vergriffen und das wieder mal so richtig, weil er Befindlichkeiten bedienen muß, statt einen guten Fiolm zu verantworten.

Einschub, auf Teneriffa wurde meinem Urteil über die degeto-Schmonzette voll vertraut und das zweiteilige Machwerk Kraftwerk als Fernsehgrütze durchgereicht. Die Mediathek kann man die nicht empfangen, also schaut man sich das gar nicht erst an, wenn ich mir den Müll aus Gründen der Voraburlaubsmotivation reingezogen habe. Wenigstens teilweise schöne Bilder hatten sie ja drin.

Der Krekeler jedenfalls ist des Lobes voll darüber, wie die Milliarden an Fernsehsteuern zu Schrott verwandelt werden.

„Jenseits des Rechts“, der neue Münchner „Polizeiruf“, macht aus einem juristischen Spezialfall einen grandiosen Kriminalfilm.
Wenn eine Kritik so beginnt, brauchst du gar nicht erst weiterlesen. Deswegen als Kontrastprogramm das andere Ende der Skala.
Recht oder Gerechtigkeit – was wiegt schwerer? Diesem durch den Titel selbst auferlegten Anspruch kann der neue Polizeiruf aus München nicht genügen.

Sozial und emotional vernachlässigter Nachwuchs, umgeben vom materiellen Überfluss, der sich auf der Flucht aus der Sinnlosigkeit des Daseins in die Arme eines verfemten Underdogs flüchtet: Nichts Originelles, alles schon mal dagewesen ...

Das ist schlicht die Note 5 für einen Graf.

Die Note 6 vergibt Tag24.

Auch illegale Ermittlungen können diesen "Polizeiruf 110" nicht retten

Lohnt sich das Einschalten?
Nicht wirklich.

Krekeler ist lebendiges Beispiel dafür, daß die gute alte Zeit der DDR endgültig abglaufen ist. Renate Holland-Moritz mit ihren ätzenden Filmkritiken ist Geschichte.
Ab 1956 war sie freiberufliche Mitarbeiterin des Satiremagazins Eulenspiegel. Ab 1960 veröffentlichte sie dort unter dem Titel Kino-Eule Filmkritiken, die aufgrund ihres Witzes und zuweilen ihrer Bissigkeit Kultstatus hatten und haben.