Karl Roth
Ein Klangwunder: Der TOZO Open Buds im Test
Die TOZO-App verbessert das Erlebnis, indem sie Firmware-Updates und fünf EQ-Voreinstellungen bietet.
In der Spreche von Lautusprechern gesprochen reiht oder reihert der Roth Buds-Wörter aneinander. Die Tozo-App verbessert gar nichts, schon gar nicht das Erlebnis, denn die frustet. Ihr einziger Vorteil, gegenüber 87 Nachteilen ist das Firmware-Update, das man dann im dritten oder vierten Versuch doch irgendwie erfolgreich auf die Kopfhörer raufgerödelt bekommt. Der ganze Rest ist überflüssiger Klickscheiß.
Die einzige Empfehlung für die App lautet demzufolge: Reghistrtieren, um an das Firmware-Update ranzukommen, raufspielen, bis es auch geklappt hat, der App anschliueßenmd alle Rechte entziehen, denn die braucht man danach erst wieder in einem halben Jahr oder so, um nachzuschauen, ober sie jetzt auch Turboklang mit S-Bahn-Booster in die Firmware reingefummelt haben.
Klanglich sind die Tozo Open Buds im Baßfundament mondäner als die Shokz Open Fit, wobei man das bei den Shokz dahingehend ändern kann, indem mit beiden Händen die optimale Postition zum Hörschneckeneingang manuell justiert und dann eine Stunde lang festhält, bis die Musikstunde vorbei ist. Technisch sind die schon soweit optimiert, daß da nichts verbessert werden muß.
Den satten Baß bekommt man bei den Tozo-Hörern mit einem EQ gedämpft, indem man die tiefen Frequenzen um 3 dB absenkt. Fertig ist der Lack. Um die 1 KHz noch einen kleinen Hügel in den EQ rein fummeln, dann haben die einen Super Klang, auch wenn sie sich technisch wenig von den Shokz abheben. Den haben sie aus einem mechanische Grund. Der Tozo ist durch zwei Achsen in allen Freiheitsgraden optimal am Eingang zur Hörschnecke positionierbar, so daß der produzierte Klang präzise in jene Richtung abgestrahlt wird, in die der Klang gehört. Außerdem kostet er nur 1/3 der Shokz.
Unterm Strich vollbringt er keine Wunder, sondern ist ein solider Nearby-Ohr-Kopfhörer für den entspannten Gebrauch in einer spinnerten Großstadt, weil man damit seiner Umgebung signalisiert, daß man in Ruhe gelassen werden will.
Shokz hat inzwischen auch ein neues Modell auf dem Markt, das eine feste Fixage in einer Position ermöglichen soll, was über das Bügelmaterial realisiert wird. Ob das an die Qualität der Tozo ranreicht, weiß ich nicht. Wie gesagt, klanglich sind die Teile im Grunde gleichauf. Den besseren Klang liefert der Hörer, der sich optimal positionieren läßt und wo man womöglich etwas mit dem EQ nachjustieren kann. Fehlendes Baßfundament im Treiber kann man eletronisch nicht pimpen, zuviel Baß im Treiber kann man dämpfen. Das spricht eher für die Tozo, wobei es an den Open Fit klanglich nichts zu mäkeln gibt. Das neue Modell von Shokz ist klanglich deswegen besser als der erste Wurf, weil die Positionierung am Höreingang reguliert werden kann.
Wer Crawling mit Emily Armstrong und Linkin Park auf den Tozo gehört hat, der kann über Qualität nicht meckern, auch wenn das Teil hinterm Ohr doch etwas drückt, wenn man ein Stunde Livestream abhört. Da sind die Shokz zwei Klassen besser als Tozo. Ob aber der doppelte Preis auch den doppelten Klanggenuß liefert, ist sehr stark anzuzweifeln.