Ich kann durchs Internet klickern wie ich möchte, ich treffe auf Inkompetenz in Potenz.
stern schreibt: Noch immer ist nicht geklärt, ob und von wem die Ankündigung des Amoklaufs in Winnenden in einem Chatroom gefälscht wurde.
bild formuliert es fast wortidentisch gleich.
Nur die Knalltüten aus Hamburg lassen der armseligen Phantasie eines Redakteurs genug Freiraum, damit dieser "Kann es sein, dass der Amokläufer von Winnenden seine Tat doch im Internet angekündigt hat?" fragen darf.
Am 13. schrieb ich: Wie im Rausch klammern sie sich an die Möglichkeit, es hätte ja echt sein können, und geben der Hoffnung Ausdruck, es möge noch echt werden.
Nun wurde der PC der Mutter beschlagnahmt. Er könnte ja darauf seine Tat vorbereitet und gen Internet verkündet haben. Heißt es. Vom gleichen Innenminsiter, der nicht weiß, daß ein Fake keine Fälschung ist, sondern einfach nur ein Fake.
Die umtriebigsten Dumpfbacken in deutschen Redaktionsstuben schreiben diesen Blödsinn auf und entsorgen ihn im Internet.
Hat sich seit voriger Woche was geändert? Nein. Innenminister, die keine Ahnung haben, sind weiter an der Macht, Journalisten die nicht recherchieren können, brauchen auch weiterhin keine Recherche fürchten, und nichts ist dumm genug, als daß es nicht doch noch verwertbar wäre.
Nun treiben sie Mutters Computer als Sau durchs Mediendorf. Alles wie gehabt in der "World of Bullshit".
17. März 2009
was lang wird, wird gut
Manchmal jedenfalls.
Die Bloßlegung des Kreatürlichen, die Entfernung des Schleiers, den die bürgerliche Sittlichkeit vor alles hängt, um es dahinter nur um so doller zu treiben – das ist geradezu Pflicht der Karikatur.
Eine Karikatur soll nicht guten Geschmack verbreiten, sondern kritischen Verstand.
Vielleicht bin ich gar nicht besonders zotig, sondern manche Betrachter und Redakteure sind besonders prüde.
Übertreiben und anprangern, nicht abwägen und differenzieren. Um zu verstören, muss ich drastisch sein. Es gibt dieses Wort, das einige Karikaturisten gern beherzigen: Eine Zeichnung solle treffen, ohne zu verletzen. Das finde ich grauenhaft.
Grenzen sind zum Überschreiten da. Ich kenne keine Geschichte, wo der Spaß aufhört. Dass man über Behinderte keinen Witz macht, versteht sich freilich von selbst.
Das ganze, sehr lange und lesenswerte Interview hier.
Die Bloßlegung des Kreatürlichen, die Entfernung des Schleiers, den die bürgerliche Sittlichkeit vor alles hängt, um es dahinter nur um so doller zu treiben – das ist geradezu Pflicht der Karikatur.
Eine Karikatur soll nicht guten Geschmack verbreiten, sondern kritischen Verstand.
Vielleicht bin ich gar nicht besonders zotig, sondern manche Betrachter und Redakteure sind besonders prüde.
Übertreiben und anprangern, nicht abwägen und differenzieren. Um zu verstören, muss ich drastisch sein. Es gibt dieses Wort, das einige Karikaturisten gern beherzigen: Eine Zeichnung solle treffen, ohne zu verletzen. Das finde ich grauenhaft.
Grenzen sind zum Überschreiten da. Ich kenne keine Geschichte, wo der Spaß aufhört. Dass man über Behinderte keinen Witz macht, versteht sich freilich von selbst.
Das ganze, sehr lange und lesenswerte Interview hier.
16. März 2009
Entschuldigungsschreiben
"Zu unserem Bedauern können wir Sie nicht für die engere Auswahl mit berücksichtigen."
Sehr geehrte Damen und Herren,
entschuldigen sie bitte, daß ich durch meine Bewerbung Bedauern in ihrem Unternehmen ausgelöst habe. Falls sie professionelle Hilfe zur Bewältigung dieses Krisenfalls benötigen, kann ich ihnen gerne ein paar Adressen anerkannter Psychologen zusenden.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Damen und Herren,
entschuldigen sie bitte, daß ich durch meine Bewerbung Bedauern in ihrem Unternehmen ausgelöst habe. Falls sie professionelle Hilfe zur Bewältigung dieses Krisenfalls benötigen, kann ich ihnen gerne ein paar Adressen anerkannter Psychologen zusenden.
Mit freundlichen Grüßen
15. März 2009
Anne Will nichts kapieren
21:45 ARD
Amoklauf im Klassenzimmer - Was läuft falsch im Kinderzimmer?
Sehr geehrte Frau Will,
wenn im Klassenzimmer ein Amoklauf stattfindet, dann läuft ja wohl im Klassenzimmer etwas schief. Und zwar gewaltig.
Das kommt davon, wenn vor ihnen behauptet wird:
Der Tatort im Ersten. Ein Genuß...
Es heißt:
Der Tatort im Ersten. Grandioser Stuß!
Amoklauf im Klassenzimmer - Was läuft falsch im Kinderzimmer?
Sehr geehrte Frau Will,
wenn im Klassenzimmer ein Amoklauf stattfindet, dann läuft ja wohl im Klassenzimmer etwas schief. Und zwar gewaltig.
Das kommt davon, wenn vor ihnen behauptet wird:
Der Tatort im Ersten. Ein Genuß...
Es heißt:
Der Tatort im Ersten. Grandioser Stuß!
Mannichl - die Spottfigur (Korrekturmeldung)
Irrtümlicherweise hatte ich die Süddeutsche dahingehend zitiert, der Täterkreis sei nun sehr klein, weil es ein durchgeknallter Rechtsradikaler mit Augen war, wie der einzige Augenzeuge berichtet.
Da kannte ich den heute publizierten Sternartikel noch nicht.
Dort berichtet ein Augenzuge des abscheulichen Verbrechens, es sei ein wahnsinnig überzeugter Rechter gewesen.
Das macht die ganze Angelegenheit nun doch wieder etwas komplizierter.
Also, ich seh nicht mehr durch, worum's da überhaupt ging.
Da kannte ich den heute publizierten Sternartikel noch nicht.
Dort berichtet ein Augenzuge des abscheulichen Verbrechens, es sei ein wahnsinnig überzeugter Rechter gewesen.
Das macht die ganze Angelegenheit nun doch wieder etwas komplizierter.
Also, ich seh nicht mehr durch, worum's da überhaupt ging.
CDU verbreitet brutales menschenverachtendes Killerspiel
Die CDU verbreitet auf der Seite
http://www.machdenoskar.de/
ein brutales Killerspiel.
Mit einem Baseballschläger bewaffnet muß die Spielfigur, Oskar ähnelnd, solange auf seine Kontrahenten eindreschen, bis diese erstens mausetot und zweitens vollständig in den Erdboden gerammelt worden sind. Je heftiger die Schläge und je mehr man zudrischt, desto größer die Belohnung.
Ich werd das jetzt mal spielen und mich in einem properen Trainingszustand versetzen.
So what!
http://www.machdenoskar.de/
ein brutales Killerspiel.
Mit einem Baseballschläger bewaffnet muß die Spielfigur, Oskar ähnelnd, solange auf seine Kontrahenten eindreschen, bis diese erstens mausetot und zweitens vollständig in den Erdboden gerammelt worden sind. Je heftiger die Schläge und je mehr man zudrischt, desto größer die Belohnung.
Ich werd das jetzt mal spielen und mich in einem properen Trainingszustand versetzen.
So what!
Technik, die die Welt nicht braucht
Elektrische Buchablesegeräte nebst dem digitalen Datenmüll, den die Verlage dafür bereitstellen. Ich kann meinen Recycler selber viel besser mit Schrott befüllen.
Mannichl - Spottfigur Nr. 1
so titelt jedenfalls die Süddeutsche am 13.03.
Hoho, Mannichl ist ein Staatsdiener. Die verspottet man nicht. Die nimmt man ernst.
Denn, so erfahre ich in dem Interview, es war nicht irgendein Rechtsradikaler, der ihm das Messer ins Herz rammte, von wo es peu a peu gen Leistengegend rutschte, nein, das war ein durchgeknallter Rechtsradikaler weiß der einzige Augenzeuge des Attentats zu berichten. Sie hätten seine Augen sehen sollen.
Das macht die Einkreisung des Täterkreises wieder um einiges einfacher, denn durchgeknallte Rechtsradikale mit Augen gibt es ja sooo viele auch wieder nicht.
Bleibt eine Frage unbeantwortet. Was unterscheidet einen Rechtsradikalen, wie z.B. Koch, von einem durchgeknallten Rechtsradikalen, wie z.B. Koch?
Hoho, Mannichl ist ein Staatsdiener. Die verspottet man nicht. Die nimmt man ernst.
Denn, so erfahre ich in dem Interview, es war nicht irgendein Rechtsradikaler, der ihm das Messer ins Herz rammte, von wo es peu a peu gen Leistengegend rutschte, nein, das war ein durchgeknallter Rechtsradikaler weiß der einzige Augenzeuge des Attentats zu berichten. Sie hätten seine Augen sehen sollen.
Das macht die Einkreisung des Täterkreises wieder um einiges einfacher, denn durchgeknallte Rechtsradikale mit Augen gibt es ja sooo viele auch wieder nicht.
Bleibt eine Frage unbeantwortet. Was unterscheidet einen Rechtsradikalen, wie z.B. Koch, von einem durchgeknallten Rechtsradikalen, wie z.B. Koch?
14. März 2009
Krach in der Hütte - machmaleiser
Vorige Woche führte ich ein längeres Telefonat mit einem gestandenen Journalisten und irgendwie kamen wir auch auf die guten alten Zeiten zu sprechen, als Beatles hören noch schick war.
Ich wisse ja, meinte er, daß er immer wieder zu einer Scheibe der Liverpooler Jungs greife, aber am liebsten zum Album "Love". Da ist ihm aber die DVD abhanden gekommen.
Da kann ich ihm auch nicht helfen, denn die läßt sich leider nicht kupfern. Abgesehen davon hat er keinen DVDA-fähigen Zuspieler und erst recht keine Surroundanlage, insofern ist er mit der Stereoscheibe sogar besser bedient.
Das Gespräch brachte mich allerdings schlußendlich auf den Gedanken, mich wieder mal gepflegten Rockmusikgenusses hinzugeben und für eine Weile Abschied von der Menschheit zu nehmen.
Vorige Woche gedacht und heute Abend gemacht.
Turn off your mind, relax
and float down stream
It is not dying
The Beatles, Tomorrow never knows
Die hohe Schule gepflegten Rockmusikgenusses besteht ja nicht darin, der machmalauter-Philosophie zu frönen, auch wenn die oftmals die einzig wahre ist. Kulturvoller Rockmusikgenuß heißt, sich alleine in den Mittelpunkt einer Klangglocke zu bugsieren, die Anlage so leise es geht zu drehen und jeden abtropfenden Ton aufzusaugen, in der Musik aufzugehen, mit ihr zu verschmelzen, sich der Dramaturgie der Titelfolge unterzuordnen.
Als alter Schweizer wollte ich bei "Revolution 1" schon gen Schrank marschieren, den Waffenrock überziehen, das Gewehr aus dem dreifach gesicherten Tresor befreien und in die nächste Stadt fahren, um mich danach zu erkundigen, wo es denn nun zur Revolution geht.
Ich harrte jedoch aus, wußte ich doch, daß mir kurz darauf der orgiastische Schlußakkord von "A day in the life" erst den nötigen revolutionen Elan einhauchen würde, der allerdings vom unmittlbar folgenden "Hey Jude" leicht abgedämpft werden wird, um mit der Edelschnulze "All you need is love" gänzlich das Zeitliche zu segnen.
So schön kann die Welt manchmal sein. 24 Bit, 96 Kiloherz und 5 diskrete Klangkanäle auf 70 Minuten verteilt. Und die Revolution muß warten.
Weil ich schon am Hören war, fiel mir ein, daß ja auch die "Sgt. Pepper", das "White Album" oder die "Abbey Road" wieder mal dran wären.
Den Sergeanten habe ich gleich nachgeschoben. Er ist jedoch um zwei bis drei Hörklassen schlechter als das kleine Klangwunder. Zumindest, wenn man beide Scheiben unmittelbar aufeinander folgend hört.
Ich wisse ja, meinte er, daß er immer wieder zu einer Scheibe der Liverpooler Jungs greife, aber am liebsten zum Album "Love". Da ist ihm aber die DVD abhanden gekommen.
Da kann ich ihm auch nicht helfen, denn die läßt sich leider nicht kupfern. Abgesehen davon hat er keinen DVDA-fähigen Zuspieler und erst recht keine Surroundanlage, insofern ist er mit der Stereoscheibe sogar besser bedient.
Das Gespräch brachte mich allerdings schlußendlich auf den Gedanken, mich wieder mal gepflegten Rockmusikgenusses hinzugeben und für eine Weile Abschied von der Menschheit zu nehmen.
Vorige Woche gedacht und heute Abend gemacht.
Turn off your mind, relax
and float down stream
It is not dying
The Beatles, Tomorrow never knows
Die hohe Schule gepflegten Rockmusikgenusses besteht ja nicht darin, der machmalauter-Philosophie zu frönen, auch wenn die oftmals die einzig wahre ist. Kulturvoller Rockmusikgenuß heißt, sich alleine in den Mittelpunkt einer Klangglocke zu bugsieren, die Anlage so leise es geht zu drehen und jeden abtropfenden Ton aufzusaugen, in der Musik aufzugehen, mit ihr zu verschmelzen, sich der Dramaturgie der Titelfolge unterzuordnen.
Als alter Schweizer wollte ich bei "Revolution 1" schon gen Schrank marschieren, den Waffenrock überziehen, das Gewehr aus dem dreifach gesicherten Tresor befreien und in die nächste Stadt fahren, um mich danach zu erkundigen, wo es denn nun zur Revolution geht.
Ich harrte jedoch aus, wußte ich doch, daß mir kurz darauf der orgiastische Schlußakkord von "A day in the life" erst den nötigen revolutionen Elan einhauchen würde, der allerdings vom unmittlbar folgenden "Hey Jude" leicht abgedämpft werden wird, um mit der Edelschnulze "All you need is love" gänzlich das Zeitliche zu segnen.
So schön kann die Welt manchmal sein. 24 Bit, 96 Kiloherz und 5 diskrete Klangkanäle auf 70 Minuten verteilt. Und die Revolution muß warten.
Weil ich schon am Hören war, fiel mir ein, daß ja auch die "Sgt. Pepper", das "White Album" oder die "Abbey Road" wieder mal dran wären.
Den Sergeanten habe ich gleich nachgeschoben. Er ist jedoch um zwei bis drei Hörklassen schlechter als das kleine Klangwunder. Zumindest, wenn man beide Scheiben unmittelbar aufeinander folgend hört.
's Pfeifferle hat sich gemeldet
Mehr als 14.000 Neuntklässler sind computerspielsüchtig
Stasi
Ohne auch nur einen Blick auf die Stude geworfen zu haben, negiert
das Auftauchen von Christian Pfeiffer grundsätzlich jede Möglichkeit,
daß es sich dabei um eine objektive Betrachtung handeln könnte!
Stasi
Ohne auch nur einen Blick auf die Stude geworfen zu haben, negiert
das Auftauchen von Christian Pfeiffer grundsätzlich jede Möglichkeit,
daß es sich dabei um eine objektive Betrachtung handeln könnte!
eine Anzeige in der Zeitung (von heute)
Ätsch. Ich fahre zur gleichen Zeit, deutlich länger und zum halben Preis.
Außerdem habe ich gestern Abend eine email von der Wanderarbeiterin erhalten, die das Programm durchzieht. Allerdings kann sie mir bei meinen Fragen vorerst nicht helfen, hat aber ein gelbes Grinsebäckchen in der email untergebracht. Heißt wohl: ihre Euronen sind mir willkommen. Geschrieben stand, Menschen, die am Wandern Freude haben, seien ihr willkommen.
Der Berg ruft.
ich muß brechen
kimschmitzii
Wenn ich jemandem mit Freude ins Gesicht kotzen würde, wäre es ein
Journalist. Bitte bildlich vorstellen. Es gibt für mich nichts, was
noch unterhalb dieses Berufsstandes kommt.
siehe auch die Abendnachrichten
Tja, hätten sie mal lieber getroffen. Dann wäre die Welt etwas sauberer.
Wenn ich jemandem mit Freude ins Gesicht kotzen würde, wäre es ein
Journalist. Bitte bildlich vorstellen. Es gibt für mich nichts, was
noch unterhalb dieses Berufsstandes kommt.
siehe auch die Abendnachrichten
Tja, hätten sie mal lieber getroffen. Dann wäre die Welt etwas sauberer.
Werbeverweigerer
Ich staune Bauklötzer. 27 km habe ich bereits vor dem Mittagessen weggeradelt und verspüre eine beeindruckende klimawandelwinterhart konservierte Form. Ist mir noch nie passiert.
Die Sonne lacht und Frühling ist allerorten zu spüren*. Einziger Makel samstäglicher Schweißtreibung, der Berliner Pöbel fällt rudelweise mit seinen Stinkkarossen in die eigentlich ruhige Wald-, Feld- und Wiesenlandschaft ein, als ob jemand Sonderposten zum Ramschtarif offeriert hat. Die sind bekloppt, diese Städter.
Außer Atem huckel ich mein Radel ins Haus und es steht der Postbote ante briefportas. Den wollte ich schon immer meucheln**, denn der stopft meinen Briefkasten ständig mit unerwünschten Werbemüll zu. Frage ich höflichst an, ob ich ihm eine Frage stellen dürfe. Immer zu, meint der. Gilt das deutlich sichtbare "keine Werbung" für die Postzusteller möglicherweise nicht? Im Prinzip schon, postalische Werbung bekommen sie nicht, wie sie ja wissen, aber diese Exemplare vom Springerverlag müssen wir überall einstecken. Der Verlag wünscht das so. Als Werbeverweigerer können sie sich aber bei der Hotline darüber beschweren, oder sie bringen's zum Postamt und wir faxen's dann gleich durch.
Werde ich wohl machen müsssen, ich möchte mit dem Springerdreck nicht meinen Briefkkasten verschmutzen lassen. So bedankte ich mich für die sachkundige Auskunft.
Nun wußte ich ja bis heute auch nicht so richtig, was ich eigentlich bin. Aber Werbeverweigerer, das ist endlich mal ein Titel, auf den ich stolz sein kann, denn das bekommt nicht jeder vom Imperialismus im letzten Stadium des siechenden Kapitalismus angepappt. Da werde ich mir doch glattweg in einer künstlerischen Buttonfabrik einen Sticker für alle Lebenslagen verfertigen lassen.
-------------
* Das mit der Sonne war nur ein Ulk. Kaum stand ich am heimischen Kochtopf, machte sie das, was sie in den letzten 4einhalb Monaten knochenhart durchgezogen hat, sich hinter dicken grauen Wolken verstecken.
** Das ist doch eigentlich ein edler Thrillerstoff. Serienmorde an Werbemüllverteilern aus allen Regionen Deutschlands erschüttern die BILD-Zeitung. Herr Pfeiffer ergründet die kindlichen Motive, die dem zu Grunde liegen, Plaßberg liefert den politischen Background und Frau Will erörtert, warum das ganze unfair ist, da unsere Hausfrauen auf die Billigstpreisinformationen angewiesen sind. Auf dem Sachzeugensofa die alleinerziehende Hartz-IV-Bittstellerin, die Woche für Woche zwischen Aldi, Plus und Lidl hin und her schwankt. Das muß doch auf 250 regiobahntauglichen Druckseiten abhandelbar sein.
Die Sonne lacht und Frühling ist allerorten zu spüren*. Einziger Makel samstäglicher Schweißtreibung, der Berliner Pöbel fällt rudelweise mit seinen Stinkkarossen in die eigentlich ruhige Wald-, Feld- und Wiesenlandschaft ein, als ob jemand Sonderposten zum Ramschtarif offeriert hat. Die sind bekloppt, diese Städter.
Außer Atem huckel ich mein Radel ins Haus und es steht der Postbote ante briefportas. Den wollte ich schon immer meucheln**, denn der stopft meinen Briefkasten ständig mit unerwünschten Werbemüll zu. Frage ich höflichst an, ob ich ihm eine Frage stellen dürfe. Immer zu, meint der. Gilt das deutlich sichtbare "keine Werbung" für die Postzusteller möglicherweise nicht? Im Prinzip schon, postalische Werbung bekommen sie nicht, wie sie ja wissen, aber diese Exemplare vom Springerverlag müssen wir überall einstecken. Der Verlag wünscht das so. Als Werbeverweigerer können sie sich aber bei der Hotline darüber beschweren, oder sie bringen's zum Postamt und wir faxen's dann gleich durch.
Werde ich wohl machen müsssen, ich möchte mit dem Springerdreck nicht meinen Briefkkasten verschmutzen lassen. So bedankte ich mich für die sachkundige Auskunft.
Nun wußte ich ja bis heute auch nicht so richtig, was ich eigentlich bin. Aber Werbeverweigerer, das ist endlich mal ein Titel, auf den ich stolz sein kann, denn das bekommt nicht jeder vom Imperialismus im letzten Stadium des siechenden Kapitalismus angepappt. Da werde ich mir doch glattweg in einer künstlerischen Buttonfabrik einen Sticker für alle Lebenslagen verfertigen lassen.
-------------
* Das mit der Sonne war nur ein Ulk. Kaum stand ich am heimischen Kochtopf, machte sie das, was sie in den letzten 4einhalb Monaten knochenhart durchgezogen hat, sich hinter dicken grauen Wolken verstecken.
** Das ist doch eigentlich ein edler Thrillerstoff. Serienmorde an Werbemüllverteilern aus allen Regionen Deutschlands erschüttern die BILD-Zeitung. Herr Pfeiffer ergründet die kindlichen Motive, die dem zu Grunde liegen, Plaßberg liefert den politischen Background und Frau Will erörtert, warum das ganze unfair ist, da unsere Hausfrauen auf die Billigstpreisinformationen angewiesen sind. Auf dem Sachzeugensofa die alleinerziehende Hartz-IV-Bittstellerin, die Woche für Woche zwischen Aldi, Plus und Lidl hin und her schwankt. Das muß doch auf 250 regiobahntauglichen Druckseiten abhandelbar sein.
13. März 2009
Der Afghane
Die Taliban sind an allem Schuld. Sie ziehen mordend und brandschatzend durch die Welt, lassen Hochhäuser einstürzen, versenken Schiffe und versuchen sich als Laienschauspieler in der Disziplin Videodreh.
Das haben wir alles schon gewußt, bevor uns Frederick Forsyth seinen Roman zur Lektüre vorlegte.
Nur daß die Taliban um die Dörfer ziehen, in denen sie wohnen. Drei Dörfer weiter ist schon eine Welt, die sie gar nicht mehr interessiert. Hochhäuser gibt es nicht in der Region, in der sie wüten. Und Wasser schon gar keines, das versenkte Schiffe auf immer verschwinden läßt.
Das war mein Kenntnisstand, bevor ich das Buch zur Hand nahm.
Doch Forsyth ist Engländer, will sein Buch im englischen Sprachraum verkaufen, da ist es legitim, die Geschichte derart zu verbiegen, damit seine Geschichte, die er uns erzählt, stimmig wird.
Frederick Forsyth
Der Afghane
1. Auflage
Taschenbuchausgabe Mai 2008
Wilhelm Goldmann Verlag München
349 Seiten
Ein ehemaliger SIS-Offzier wird reaktiviert. Er bringt als einziger Mensch der Welt die zwei Voraussetzungen mit, um den Job erledigen zu können. Er hat seine Kindheit unter Arabern verbracht und spricht einen speziellen Dialekt aus dem Süden Afghanistans. Er war Offizier der special forces und hat dort das Handwerk des Tötens gelernt.
Sein Job. In ein Terroristennetzwerk eindringen und einen perfiden Plan aufdecken, damit der verhindert werden kann.
Abstrahiert man von der obskuren politischen Realität und läßt sich auf die Geschichte ein, dann sind die paar Seiten ratzebutze weggelesen. Forsyth, der Altmeister oppulenter Spionageromane, läßt hier nochmal sein Talent aufblitzen. Er mag es groß und fett und bringt es groß und fett. Als Roman.
Sehr lesenswert und dabei deutlich besser, als die Märchen, die uns die einschlägige Presse tagtäglich verkaufen möchte.
Das haben wir alles schon gewußt, bevor uns Frederick Forsyth seinen Roman zur Lektüre vorlegte.
Nur daß die Taliban um die Dörfer ziehen, in denen sie wohnen. Drei Dörfer weiter ist schon eine Welt, die sie gar nicht mehr interessiert. Hochhäuser gibt es nicht in der Region, in der sie wüten. Und Wasser schon gar keines, das versenkte Schiffe auf immer verschwinden läßt.
Das war mein Kenntnisstand, bevor ich das Buch zur Hand nahm.
Doch Forsyth ist Engländer, will sein Buch im englischen Sprachraum verkaufen, da ist es legitim, die Geschichte derart zu verbiegen, damit seine Geschichte, die er uns erzählt, stimmig wird.
Frederick Forsyth
Der Afghane
1. Auflage
Taschenbuchausgabe Mai 2008
Wilhelm Goldmann Verlag München
349 Seiten
Ein ehemaliger SIS-Offzier wird reaktiviert. Er bringt als einziger Mensch der Welt die zwei Voraussetzungen mit, um den Job erledigen zu können. Er hat seine Kindheit unter Arabern verbracht und spricht einen speziellen Dialekt aus dem Süden Afghanistans. Er war Offizier der special forces und hat dort das Handwerk des Tötens gelernt.
Sein Job. In ein Terroristennetzwerk eindringen und einen perfiden Plan aufdecken, damit der verhindert werden kann.
Abstrahiert man von der obskuren politischen Realität und läßt sich auf die Geschichte ein, dann sind die paar Seiten ratzebutze weggelesen. Forsyth, der Altmeister oppulenter Spionageromane, läßt hier nochmal sein Talent aufblitzen. Er mag es groß und fett und bringt es groß und fett. Als Roman.
Sehr lesenswert und dabei deutlich besser, als die Märchen, die uns die einschlägige Presse tagtäglich verkaufen möchte.
Titanic - der Untergang des Abendlandes naht
weil das angeblich geschmacklos ist (BILD)
Auf Grund ihres geringen Bildungsniveaus äußert sich die BILD-Redaktion nicht zum Schulranking.
Auf Grund ihres geringen Bildungsniveaus äußert sich die BILD-Redaktion nicht zum Schulranking.
animiertes Grillen in 3D
Schneller als die KJS verbieten kann, hat BILD das Spiel zum Amoklauf auf den Markt geworfen.
Grillen in 3D
Grillen in 3D
Abonnieren
Posts (Atom)