18. März 2009
sinn -und intelligenzfrei
SPIEGEL ONLINE 18. März 2009, 11:32 Uhr
RHEIN-SIEG-KREIS
Täter flüchtet nach Banküberfall
_________________
Ach so? Hätte er warten sollen, bis die Polizei kommt?
Darf man die Praktikanin hauen, die han/dpa einfach so durchgewunken hat? Angebracht wär's.
RHEIN-SIEG-KREIS
Täter flüchtet nach Banküberfall
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Ach so? Hätte er warten sollen, bis die Polizei kommt?
Darf man die Praktikanin hauen, die han/dpa einfach so durchgewunken hat? Angebracht wär's.
Schmuddelimage
BILD wird sein Schmuddelimage nicht los. Bekannt dafür, die Dummen des Landes für dumm zu verkaufen, verkauft sie diese sogar für dümmer als dumm.
Das bietet BILD den Dummdeutschen an.
Das dummdreiste Schwesterblatt aus England, The Sun, hat sich ein Restpotential an Qualität bewahrt.
Was BILD als Briefmarke zeigt, kann man sich trotzdem als Postkarte anschauen.
Das bietet BILD den Dummdeutschen an.
Das dummdreiste Schwesterblatt aus England, The Sun, hat sich ein Restpotential an Qualität bewahrt.
Was BILD als Briefmarke zeigt, kann man sich trotzdem als Postkarte anschauen.
17. März 2009
Werben für den Frieden
Jasmin Dirks ist die Betreiberin der beworbenen Waffenscheine. Jasmin ist auch auf weiteren Geschäftsfeldern außerordentlich tüchtig:
www.webseitenklau.de
www.werbetexten.de
www.auslandsadoption24.de
www.traficsearch.com
www.dreambusiness.eu.ki
foren.waffen-online.de
www.newslettertemplates.de
www.kukk.de
www.blackjackstrategie.de
www.starshopsoftware.com
pokerstrategie24.de
www.startemplates.de
usw.
Die Zuhälterfirma der Dame ist als
KUKK LTD
Suite F 1st Floor
New City Chambers
36 Wood Street
Wakefield, West Yorkshire
WF1 2HB Great Britain
eingetragen.
Das muß entweder die Russenmafia, der MI five or six oder eine Niederlassung des BND sein, denn ich finde zwar auf allen Seiten dieser Jasmin Hinweise auf KUKK, dann versandet auch schon googles Wissen im Nichts. Als würde KUKK Ltd. in England gar nicht existieren.
Weitere Recherchen führen zu sehr dubiosen Internetauftritten.
www.novaleadpharma.com
www.vlifesciences.com
www.bkc-international.com
www.blueprintforbalance.com
Nehme ich letztere, eine Seite für Massage, dann taucht exakt der gleiche Inhalt auch unter
http://www.autopages.com/b4b/index.html
auf.
Egal was ich tue, all diese Seiten referenzieren nur sich selbst und führen zu Jasmin Dirks. Dann ist Schluß
Ich glaube nicht, daß das so ganz zielgenaue Werbung ist, wenn man sie etwas genauer hinterfragt.
Waffenschein ja. So schnell wie es geht auch. Denn, da schließe ich mich an, der Friede muß bewaffnet sein.
Aber nicht von dieser Multiwebsitehure*.
____________
* garantiert wieder ein Wort, was nur einen Treffer auswürfelt. In Kürze.
Mein Latrinengebührsender ist nach wie vor einsam im Netz. 1 Treffer. Damit er nicht ganz so einsam bleibt, füge ich ihm jetzt auf der Stelle sofort den Latrinengebührfunk hinzu.
professioneller Müll
Spiegel berichtet in einer Bilderstrecke über den Sony Photoaward, der vorrangig von sogenannten Profis bestritten wurde.
Wer sich grottenschlechten, aber bepreisten, Fotomüll anschauen möchte der kann das tun.
Wer schweinegute Bilder, auch von Profis, genießen will, der ist weiterhin auf die Big Pictures des Boston Globe angewiesen.
Wer sich grottenschlechten, aber bepreisten, Fotomüll anschauen möchte der kann das tun.
Wer schweinegute Bilder, auch von Profis, genießen will, der ist weiterhin auf die Big Pictures des Boston Globe angewiesen.
Durchbruch in der AIDS-Forschung
Auf dem Weg nach Afrika hat sich Papst Benedikt XVI. erstmals direkt zum Thema Kondome geäußert - und erklärt, ihre Verwendung verschlimmere das HIV-Problem, statt es zu lösen. Helfen können aus Sicht des Kirchenoberhauptes dagegen ein "spirituelles Erwachen" und "Freundschaft für die Leidenden".
Diesen Blödsinn präsentierte ihnen:
Der Spiegel
Spiegelleser wissen mehr Blödsinn.
Diesen Blödsinn präsentierte ihnen:
Der Spiegel
Spiegelleser wissen mehr Blödsinn.
Fälschung
Ich kann durchs Internet klickern wie ich möchte, ich treffe auf Inkompetenz in Potenz.
stern schreibt: Noch immer ist nicht geklärt, ob und von wem die Ankündigung des Amoklaufs in Winnenden in einem Chatroom gefälscht wurde.
bild formuliert es fast wortidentisch gleich.
Nur die Knalltüten aus Hamburg lassen der armseligen Phantasie eines Redakteurs genug Freiraum, damit dieser "Kann es sein, dass der Amokläufer von Winnenden seine Tat doch im Internet angekündigt hat?" fragen darf.
Am 13. schrieb ich: Wie im Rausch klammern sie sich an die Möglichkeit, es hätte ja echt sein können, und geben der Hoffnung Ausdruck, es möge noch echt werden.
Nun wurde der PC der Mutter beschlagnahmt. Er könnte ja darauf seine Tat vorbereitet und gen Internet verkündet haben. Heißt es. Vom gleichen Innenminsiter, der nicht weiß, daß ein Fake keine Fälschung ist, sondern einfach nur ein Fake.
Die umtriebigsten Dumpfbacken in deutschen Redaktionsstuben schreiben diesen Blödsinn auf und entsorgen ihn im Internet.
Hat sich seit voriger Woche was geändert? Nein. Innenminister, die keine Ahnung haben, sind weiter an der Macht, Journalisten die nicht recherchieren können, brauchen auch weiterhin keine Recherche fürchten, und nichts ist dumm genug, als daß es nicht doch noch verwertbar wäre.
Nun treiben sie Mutters Computer als Sau durchs Mediendorf. Alles wie gehabt in der "World of Bullshit".
stern schreibt: Noch immer ist nicht geklärt, ob und von wem die Ankündigung des Amoklaufs in Winnenden in einem Chatroom gefälscht wurde.
bild formuliert es fast wortidentisch gleich.
Nur die Knalltüten aus Hamburg lassen der armseligen Phantasie eines Redakteurs genug Freiraum, damit dieser "Kann es sein, dass der Amokläufer von Winnenden seine Tat doch im Internet angekündigt hat?" fragen darf.
Am 13. schrieb ich: Wie im Rausch klammern sie sich an die Möglichkeit, es hätte ja echt sein können, und geben der Hoffnung Ausdruck, es möge noch echt werden.
Nun wurde der PC der Mutter beschlagnahmt. Er könnte ja darauf seine Tat vorbereitet und gen Internet verkündet haben. Heißt es. Vom gleichen Innenminsiter, der nicht weiß, daß ein Fake keine Fälschung ist, sondern einfach nur ein Fake.
Die umtriebigsten Dumpfbacken in deutschen Redaktionsstuben schreiben diesen Blödsinn auf und entsorgen ihn im Internet.
Hat sich seit voriger Woche was geändert? Nein. Innenminister, die keine Ahnung haben, sind weiter an der Macht, Journalisten die nicht recherchieren können, brauchen auch weiterhin keine Recherche fürchten, und nichts ist dumm genug, als daß es nicht doch noch verwertbar wäre.
Nun treiben sie Mutters Computer als Sau durchs Mediendorf. Alles wie gehabt in der "World of Bullshit".
was lang wird, wird gut
Manchmal jedenfalls.
Die Bloßlegung des Kreatürlichen, die Entfernung des Schleiers, den die bürgerliche Sittlichkeit vor alles hängt, um es dahinter nur um so doller zu treiben – das ist geradezu Pflicht der Karikatur.
Eine Karikatur soll nicht guten Geschmack verbreiten, sondern kritischen Verstand.
Vielleicht bin ich gar nicht besonders zotig, sondern manche Betrachter und Redakteure sind besonders prüde.
Übertreiben und anprangern, nicht abwägen und differenzieren. Um zu verstören, muss ich drastisch sein. Es gibt dieses Wort, das einige Karikaturisten gern beherzigen: Eine Zeichnung solle treffen, ohne zu verletzen. Das finde ich grauenhaft.
Grenzen sind zum Überschreiten da. Ich kenne keine Geschichte, wo der Spaß aufhört. Dass man über Behinderte keinen Witz macht, versteht sich freilich von selbst.
Das ganze, sehr lange und lesenswerte Interview hier.
Die Bloßlegung des Kreatürlichen, die Entfernung des Schleiers, den die bürgerliche Sittlichkeit vor alles hängt, um es dahinter nur um so doller zu treiben – das ist geradezu Pflicht der Karikatur.
Eine Karikatur soll nicht guten Geschmack verbreiten, sondern kritischen Verstand.
Vielleicht bin ich gar nicht besonders zotig, sondern manche Betrachter und Redakteure sind besonders prüde.
Übertreiben und anprangern, nicht abwägen und differenzieren. Um zu verstören, muss ich drastisch sein. Es gibt dieses Wort, das einige Karikaturisten gern beherzigen: Eine Zeichnung solle treffen, ohne zu verletzen. Das finde ich grauenhaft.
Grenzen sind zum Überschreiten da. Ich kenne keine Geschichte, wo der Spaß aufhört. Dass man über Behinderte keinen Witz macht, versteht sich freilich von selbst.
Das ganze, sehr lange und lesenswerte Interview hier.
16. März 2009
Entschuldigungsschreiben
"Zu unserem Bedauern können wir Sie nicht für die engere Auswahl mit berücksichtigen."
Sehr geehrte Damen und Herren,
entschuldigen sie bitte, daß ich durch meine Bewerbung Bedauern in ihrem Unternehmen ausgelöst habe. Falls sie professionelle Hilfe zur Bewältigung dieses Krisenfalls benötigen, kann ich ihnen gerne ein paar Adressen anerkannter Psychologen zusenden.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Damen und Herren,
entschuldigen sie bitte, daß ich durch meine Bewerbung Bedauern in ihrem Unternehmen ausgelöst habe. Falls sie professionelle Hilfe zur Bewältigung dieses Krisenfalls benötigen, kann ich ihnen gerne ein paar Adressen anerkannter Psychologen zusenden.
Mit freundlichen Grüßen
15. März 2009
Anne Will nichts kapieren
21:45 ARD
Amoklauf im Klassenzimmer - Was läuft falsch im Kinderzimmer?
Sehr geehrte Frau Will,
wenn im Klassenzimmer ein Amoklauf stattfindet, dann läuft ja wohl im Klassenzimmer etwas schief. Und zwar gewaltig.
Das kommt davon, wenn vor ihnen behauptet wird:
Der Tatort im Ersten. Ein Genuß...
Es heißt:
Der Tatort im Ersten. Grandioser Stuß!
Amoklauf im Klassenzimmer - Was läuft falsch im Kinderzimmer?
Sehr geehrte Frau Will,
wenn im Klassenzimmer ein Amoklauf stattfindet, dann läuft ja wohl im Klassenzimmer etwas schief. Und zwar gewaltig.
Das kommt davon, wenn vor ihnen behauptet wird:
Der Tatort im Ersten. Ein Genuß...
Es heißt:
Der Tatort im Ersten. Grandioser Stuß!
Mannichl - die Spottfigur (Korrekturmeldung)
Irrtümlicherweise hatte ich die Süddeutsche dahingehend zitiert, der Täterkreis sei nun sehr klein, weil es ein durchgeknallter Rechtsradikaler mit Augen war, wie der einzige Augenzeuge berichtet.
Da kannte ich den heute publizierten Sternartikel noch nicht.
Dort berichtet ein Augenzuge des abscheulichen Verbrechens, es sei ein wahnsinnig überzeugter Rechter gewesen.
Das macht die ganze Angelegenheit nun doch wieder etwas komplizierter.
Also, ich seh nicht mehr durch, worum's da überhaupt ging.
Da kannte ich den heute publizierten Sternartikel noch nicht.
Dort berichtet ein Augenzuge des abscheulichen Verbrechens, es sei ein wahnsinnig überzeugter Rechter gewesen.
Das macht die ganze Angelegenheit nun doch wieder etwas komplizierter.
Also, ich seh nicht mehr durch, worum's da überhaupt ging.
CDU verbreitet brutales menschenverachtendes Killerspiel
Die CDU verbreitet auf der Seite
http://www.machdenoskar.de/
ein brutales Killerspiel.
Mit einem Baseballschläger bewaffnet muß die Spielfigur, Oskar ähnelnd, solange auf seine Kontrahenten eindreschen, bis diese erstens mausetot und zweitens vollständig in den Erdboden gerammelt worden sind. Je heftiger die Schläge und je mehr man zudrischt, desto größer die Belohnung.
Ich werd das jetzt mal spielen und mich in einem properen Trainingszustand versetzen.
So what!
http://www.machdenoskar.de/
ein brutales Killerspiel.
Mit einem Baseballschläger bewaffnet muß die Spielfigur, Oskar ähnelnd, solange auf seine Kontrahenten eindreschen, bis diese erstens mausetot und zweitens vollständig in den Erdboden gerammelt worden sind. Je heftiger die Schläge und je mehr man zudrischt, desto größer die Belohnung.
Ich werd das jetzt mal spielen und mich in einem properen Trainingszustand versetzen.
So what!
Technik, die die Welt nicht braucht
Elektrische Buchablesegeräte nebst dem digitalen Datenmüll, den die Verlage dafür bereitstellen. Ich kann meinen Recycler selber viel besser mit Schrott befüllen.
Mannichl - Spottfigur Nr. 1
so titelt jedenfalls die Süddeutsche am 13.03.
Hoho, Mannichl ist ein Staatsdiener. Die verspottet man nicht. Die nimmt man ernst.
Denn, so erfahre ich in dem Interview, es war nicht irgendein Rechtsradikaler, der ihm das Messer ins Herz rammte, von wo es peu a peu gen Leistengegend rutschte, nein, das war ein durchgeknallter Rechtsradikaler weiß der einzige Augenzeuge des Attentats zu berichten. Sie hätten seine Augen sehen sollen.
Das macht die Einkreisung des Täterkreises wieder um einiges einfacher, denn durchgeknallte Rechtsradikale mit Augen gibt es ja sooo viele auch wieder nicht.
Bleibt eine Frage unbeantwortet. Was unterscheidet einen Rechtsradikalen, wie z.B. Koch, von einem durchgeknallten Rechtsradikalen, wie z.B. Koch?
Hoho, Mannichl ist ein Staatsdiener. Die verspottet man nicht. Die nimmt man ernst.
Denn, so erfahre ich in dem Interview, es war nicht irgendein Rechtsradikaler, der ihm das Messer ins Herz rammte, von wo es peu a peu gen Leistengegend rutschte, nein, das war ein durchgeknallter Rechtsradikaler weiß der einzige Augenzeuge des Attentats zu berichten. Sie hätten seine Augen sehen sollen.
Das macht die Einkreisung des Täterkreises wieder um einiges einfacher, denn durchgeknallte Rechtsradikale mit Augen gibt es ja sooo viele auch wieder nicht.
Bleibt eine Frage unbeantwortet. Was unterscheidet einen Rechtsradikalen, wie z.B. Koch, von einem durchgeknallten Rechtsradikalen, wie z.B. Koch?
14. März 2009
Krach in der Hütte - machmaleiser
Vorige Woche führte ich ein längeres Telefonat mit einem gestandenen Journalisten und irgendwie kamen wir auch auf die guten alten Zeiten zu sprechen, als Beatles hören noch schick war.
Ich wisse ja, meinte er, daß er immer wieder zu einer Scheibe der Liverpooler Jungs greife, aber am liebsten zum Album "Love". Da ist ihm aber die DVD abhanden gekommen.
Da kann ich ihm auch nicht helfen, denn die läßt sich leider nicht kupfern. Abgesehen davon hat er keinen DVDA-fähigen Zuspieler und erst recht keine Surroundanlage, insofern ist er mit der Stereoscheibe sogar besser bedient.
Das Gespräch brachte mich allerdings schlußendlich auf den Gedanken, mich wieder mal gepflegten Rockmusikgenusses hinzugeben und für eine Weile Abschied von der Menschheit zu nehmen.
Vorige Woche gedacht und heute Abend gemacht.
Turn off your mind, relax
and float down stream
It is not dying
The Beatles, Tomorrow never knows
Die hohe Schule gepflegten Rockmusikgenusses besteht ja nicht darin, der machmalauter-Philosophie zu frönen, auch wenn die oftmals die einzig wahre ist. Kulturvoller Rockmusikgenuß heißt, sich alleine in den Mittelpunkt einer Klangglocke zu bugsieren, die Anlage so leise es geht zu drehen und jeden abtropfenden Ton aufzusaugen, in der Musik aufzugehen, mit ihr zu verschmelzen, sich der Dramaturgie der Titelfolge unterzuordnen.
Als alter Schweizer wollte ich bei "Revolution 1" schon gen Schrank marschieren, den Waffenrock überziehen, das Gewehr aus dem dreifach gesicherten Tresor befreien und in die nächste Stadt fahren, um mich danach zu erkundigen, wo es denn nun zur Revolution geht.
Ich harrte jedoch aus, wußte ich doch, daß mir kurz darauf der orgiastische Schlußakkord von "A day in the life" erst den nötigen revolutionen Elan einhauchen würde, der allerdings vom unmittlbar folgenden "Hey Jude" leicht abgedämpft werden wird, um mit der Edelschnulze "All you need is love" gänzlich das Zeitliche zu segnen.
So schön kann die Welt manchmal sein. 24 Bit, 96 Kiloherz und 5 diskrete Klangkanäle auf 70 Minuten verteilt. Und die Revolution muß warten.
Weil ich schon am Hören war, fiel mir ein, daß ja auch die "Sgt. Pepper", das "White Album" oder die "Abbey Road" wieder mal dran wären.
Den Sergeanten habe ich gleich nachgeschoben. Er ist jedoch um zwei bis drei Hörklassen schlechter als das kleine Klangwunder. Zumindest, wenn man beide Scheiben unmittelbar aufeinander folgend hört.
Ich wisse ja, meinte er, daß er immer wieder zu einer Scheibe der Liverpooler Jungs greife, aber am liebsten zum Album "Love". Da ist ihm aber die DVD abhanden gekommen.
Da kann ich ihm auch nicht helfen, denn die läßt sich leider nicht kupfern. Abgesehen davon hat er keinen DVDA-fähigen Zuspieler und erst recht keine Surroundanlage, insofern ist er mit der Stereoscheibe sogar besser bedient.
Das Gespräch brachte mich allerdings schlußendlich auf den Gedanken, mich wieder mal gepflegten Rockmusikgenusses hinzugeben und für eine Weile Abschied von der Menschheit zu nehmen.
Vorige Woche gedacht und heute Abend gemacht.
Turn off your mind, relax
and float down stream
It is not dying
The Beatles, Tomorrow never knows
Die hohe Schule gepflegten Rockmusikgenusses besteht ja nicht darin, der machmalauter-Philosophie zu frönen, auch wenn die oftmals die einzig wahre ist. Kulturvoller Rockmusikgenuß heißt, sich alleine in den Mittelpunkt einer Klangglocke zu bugsieren, die Anlage so leise es geht zu drehen und jeden abtropfenden Ton aufzusaugen, in der Musik aufzugehen, mit ihr zu verschmelzen, sich der Dramaturgie der Titelfolge unterzuordnen.
Als alter Schweizer wollte ich bei "Revolution 1" schon gen Schrank marschieren, den Waffenrock überziehen, das Gewehr aus dem dreifach gesicherten Tresor befreien und in die nächste Stadt fahren, um mich danach zu erkundigen, wo es denn nun zur Revolution geht.
Ich harrte jedoch aus, wußte ich doch, daß mir kurz darauf der orgiastische Schlußakkord von "A day in the life" erst den nötigen revolutionen Elan einhauchen würde, der allerdings vom unmittlbar folgenden "Hey Jude" leicht abgedämpft werden wird, um mit der Edelschnulze "All you need is love" gänzlich das Zeitliche zu segnen.
So schön kann die Welt manchmal sein. 24 Bit, 96 Kiloherz und 5 diskrete Klangkanäle auf 70 Minuten verteilt. Und die Revolution muß warten.
Weil ich schon am Hören war, fiel mir ein, daß ja auch die "Sgt. Pepper", das "White Album" oder die "Abbey Road" wieder mal dran wären.
Den Sergeanten habe ich gleich nachgeschoben. Er ist jedoch um zwei bis drei Hörklassen schlechter als das kleine Klangwunder. Zumindest, wenn man beide Scheiben unmittelbar aufeinander folgend hört.
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