10. April 2009

faschistische Ostern in Berlin - schöner beflaggen mit Brezeln

Brezelflaggen zu Ostern

Für journalistische verbildete Kenner der Szene war Berlin ja schon immer heimliche Stellvertreterhauptstadt der Bewegung, auch wenn sich in der Stadt nichts bewegt. Historiker werden mir jetzt sicherlich widersprechen und anführen, daß selbst in den bewegten Zeiten von 33-45 Berlin ein hartes Pflaster für die Braunen war, weil die Einwohner der Stadt doch eher rotrosa geblieben waren.

Aber darum geht es nicht. Es geht darum, daß der Deutsche gemeinhin keinen Spaß versteht, sobald es ernst wird, oder umgekehrt, sehr ernst wird, sobald es spaßig ist. Oder ist er spießig?

Brezelflaggen als Naziersatz, das ist mir zu billig. Dafür gibt es nur eine Entschuldigung, das stand in der MoPo und die ist nun mal seit Anbeginn ihrer Existenz ein geistiges Billigprodukt. Die können nicht anders.

Lügenbarometer

Mein Lügenbarometer erzählte mir irgendwas von 25 Grad, ergo stülpte ich die kurzen über und radelte gen 100 Meter hohen Berg. 3km flacher Anstieg von 0 auf 0 Meter und der letzte Kilometer von 0 auf 100 Meter. Den habe ich ohne Absteigen bezwungen. Im kleinsten gerade noch (ver)tretbaren Gang.

Oben angekommen zog ich mir den grandiosen Rundblick rein und registrierte, daß Jungnazis in gar nicht so nazihaft aussehenden Klamotten ihr erstes Sonnenbad nahmen, was mir wieder die Sinnfrage ins Gedächtnis hievte, ob die Sonne auch für Nazis scheint und wenn ja, ob die sich dann auch einfach so bräunen dürfen.

Kreideweiß, oder hieß das käsebleich?, also zeitungspapiergrau fuhr ich los, und nicht wesentlich anders kam ich auch wieder.

Erstaunlich. Das deutsche Prekariat lag dermaßen verstreut auf den zahlreichen Wiesen rum, daß man meinen könnte, die Bundesluftwaffe habe an Ostern (ja, so heißt das jetzt) eine Tiefflugübung mit scharfen Streubomben, die es ja nicht gibt, veranstaltet.

Und dann sah ich kurz vor dem Ziel meiner Kaffeefahrt auf einmal einen Boxer zwei Rehkitze jagen. Also einen Hund der Ausformung Boxer, Rasse darf man ja nicht mehr sagen. Es ist schon phänomenal, wie weit sich dieses scheue Getier inzwischen in die Nähe riesiger Menschenansammlungen traut, denn Betrieb war heute schon wie weiland von Herrn Goethe in Faust, der Tragödie erster Teil, Reclams Universal-Bibliothek Band 1, 29. Auflage, German Democratic Republic 1975, S. 32 für EVP 1,- M beschrieben wurde.

schöner heiraten mit schönen Bildern

schöner schießen mit schönen Bildern



Die deutsche Kriegsmarine hat sicherlich ein Nachwuchsproblem und läßt über obs zum Osterfest professionelle Kriegsablichtungen verbreiten.

Denn auch zu Ostern gilt, was im Krieg schon immer galt: schöner schießen mit schönen Bildern.

frohe Ostern

Wenn Frauen realistisch träumen!

9. April 2009

Spenden als praxisferne Lebenshilfe

SPIEGEL ONLINE 09. April 2009, 08:00 Uhr
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,druck-618273,00.html
ERBEBEN IN ITALIEN
Papst will Opfern nach Ostern Trost spenden

8. April 2009

Lederhosen bügeln

Aus Mangel an einer auf mich zugeschnittenen Nationalhymne muß ich zuweilen auf billigen Ersatz zurückgreifen und zieh mir stattdessen eine zünftige Niederlage der Bayern rein. Da steht mir immer einer stramm.

Binnen weniger Tage wurde diesen Möchtegernchampions und diesem Ich-möchte-auch-gern-Trainer-sein zum zweiten Mal ordentlich die Lederhosen glatt geplättet, daß es eine wahre Freude ist.

Es ist wohl an der Zeit, das T-Shirt "Die schönsten Niederlagen des FC Bayern München" neu aufzulegen.

dieses Bild erregt niemanden

praxisorientierte Lebenshilfe

SPIEGEL ONLINE 08. April 2009, 14:33 Uhr
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,druck-618089,00.html
SUGGESTIVE VORSCHLÄGE
Google rät zur Raubkopie-Suche

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Wahrscheinlich versteh ich das nicht, was Konrad Lischka in dem Artikel radebrecht.

Erstens ist da nichts suggestives dran, die Suchvorschläge sind sehr direkt und konkret. Zweitens beratschlagt google niemanden, Raubkopien zu suchen. Das würde google schon gar nicht können, da die beiden notwendigen Voraussetzungen fehlen. Erstens muß ein Raub stattgefunbden haben, von dem google Kenntnis erlangete. Zweitens müssen bei diesem Raub Kopien ihre Besitzverhältnisse gewechselt haben.

Nun mag es ja dümmliche Räuber geben. Ich bezweifle allerdings, daß es welche gibt, die Kopien rauben.

Unterm Strich ist das, was google empfiehlt noch am ehesten in der Kategorie praxisorinetierte Lebenshilfe einzuordnen.

7. April 2009

lesich nich

Harald-Schmidt-Interview:
"Ich hab Pocher auch mal gesagt: Halt die Fresse"

Lesen Sie das komplette Interview im neuen stern

Dieser Handgriff sorgt für Erregung!

meint die BILD.



Na wenn sie meint.

Dresden

Was nicht im Bild zu sehen ist, das sei erklärt.

Da ich mich nunmehr selbst von dem Streit um die Waldschlößchenbrücke, einen Tunnel oder Tretboote, vermittels derer die Elbquerung komfortabler vonstatten gehen möge, sachkundig machen konnte, Baustellenfotografie jedoch nicht mein Ding ist, sei an dieser Stelle verbürgt, daß es sich bei diesem Streit um die Profilierungsversuche sächsischer Schonimmerbesserwisser (oder Wessis) handelt. Wie es seit Jahrzehnten beim kleinsten Anlaß passiert. Erst mal jahrelang diskutieren. Das ist typisch für die Dresdener Intellektuellen, die sich schon immer als was besseres dünkten.

Das Brückenprojekt verschandelt den Blick auf die Elbwiesen, das Stadtzentrum oder sonstwas genauso, wie die bisherigen drei Brücken. Oder eben auch nicht.

Die kann gebaut werden. Wird sie ja auch.

Daß die Bombardierung der Dresdener Innenstadt in einer Februarnacht des Jahres 1945 möglicherweise ein Verbrechen war, steht wohl wenig zur Diskussion.

Daß die Bebauung der Dresdener Innenstadt im Jahre 2009 ein imperialistisches Verbrechen ist, welches einer kollateralschadenfreien Bombardierung gleichkommt, das steht nicht zur Diskussion, sondern ist eine Tatsache. Denn hier wurde schlichtweg nach dem Motto gebaut:

"Schöner verschandelt unsere Städte und Gemeinden!"

Wer mal nach Berlin fährt, sollte auch dem Alex einen Besuch abstatten, denn dort kann man dieses Motto ebenfalls in natura beärgern.

Friedenspanzer

5. April 2009

Elbflorenz

Dresden - Elbflorenz

Rathausturm nächtens - Frauenkirche täglich
Zentrum
Zwinger - good old Werbung
Frauenkirche - Frau
Steigenberger Hotel Zentrum
Stretchlimo
Semperoper
Zwinger
Altstadt (?)
Großer Garten (2km langer oder eben tiefer Einblick)
Blaues Wunder
Elbwiesen Brühlsche Terassen
Wettbewerb
Elbwiesen anderes Elbufer (gegenüber den Brühlsche Terassen)
Haarschnitt (Baumschnitt) Brühlsche Terassen
der Ostdeutsche als Gewohnheitstier im Großen Garten - Anstand in der kapitalistischen Wartegemeinschaft nach Softeistüten (bekloppt sein kann man auch anders, aber das wissen die nicht)
Faulenzerteich im Großen Garten

3. April 2009

kriminelle verfassungsfeindliche Ermittler

Glaubt man dem gegenwärtigen Medienhype, dann tummeln sich die kriminellsten und verfassungsfeindlichsten Bürger in den Reihen des BKA.

Um einer militanten Gruppe, die es so wahrscheinlich gar nicht gibt, auf die Spur zu kommen, hat man schon mal selbst den Federkiel und heftige Revolutionslyrik verfaßt. Im Klartext heißt das wohl, um weiter den Beamtenstatus aus Steuergeldern finanziert zu bekommen, muß zuweilen der Nachweis der Existenznotwendigkeit erbracht werden. Den produziert man jedoch immer noch selbst am besten. Fehlt ein solcher Nachweis, könnte ja jemand auf die Idee kommen, daß etliche Beamte im BKA hoch gelöhnter Scheinarbeitslosigkeit frönen. Ein verdacht, der nicht so leicht von der Hand zu weisen ist, wie die regelmäßigen Terrorermittlungspleiten belegen. Terror in Deutschland machen bisher ausschließlich Schäuble und Konsorten nebst den einschlägig bekannten Medien.

Ein Fotojournalist wehrt sich (leider) erfolglos gegen seine Nichtakkreditierung für den NATO-Gipfel.

Das Verwaltungsgericht Wiesbaden stellte in seiner Entscheidung über diese Klage fest, dass eine Übermittlung einer Bewertung des Bundeskriminalamts an das NATO-Hauptquartier ohne "normklare" Rechtsgrundlage erfolgte und stufte sie deshalb als offensichtlich unzulässig ein.

Das Demonstrationsrecht ist längst zu einem Polizeigestattungsrecht verkommen und das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Hierzulande bestimmt die Polizei, wer, mit welcher Meinung und in welchem Umfang gegen wen und wofür durch die Gegend marschieren darf. Das verstößt zwar gegen die verfassung, allerdings nicht gegen die herrschende politische Meinung. Somit geht das in Ordnung.

Und die Telekom überreicht einfach mal so dem BKA ihren gesamten Datenbestand, damit dieses wiederum Schläfer im selbigen ausfindig macht. Das eine ist rechtswidrig und das andere schlichter Blödsinn. Und onanieverdächtig jauchzt der oberste Datenschützer in die Mikros, wenn das eventuell vielleicht stimmt, dann könnte das möglicherweise unter bestimmten Bedingungen rechtswidrig gewesen sein. Oder so ähnlich.

Das BKA wiederum dementiert diese Praxis selbstverfreilich und läßt darauf verweisen, daß es die Rasterfahndung nicht selber durchgeführt sondern an andere delegiert habe. Das sei gesetzestreu und nicht beanstandungsfähig.

Weil das alles nicht ausreicht, hat das Bundesverfassungsgericht per Krummbiegung der eigenen Rechtsprechung die Rasterfahndung wieder eingeführt (Rasterfahndung bei operation Mikado doch erlaubt). Soweit ist es also mittlerweile, daß selbst beim Verfassungsschutzgericht Verfassungsfeinde das Sagen haben.

Was kann man angesichts dieser kriminellen Machenschaften der Staatsdiener noch tun?

Kann man überhaupt was tun?

Ja. Mann fährt bei dem schönen Wetter gen Elbflorenz und läßt sich's einfach gut gehen. Und schließt sich dem Motto des letzten sächsischen Patrioten an: "Machd doch eiern Drägg alleene!"*
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* Der häufig zitierte Ausspruch des Monarchen „Machd doch eiern Drägg alleene!“ kann historisch nicht gesichert belegt werden.

2. April 2009

Wiederholung

Schmidt & Pocher machen heute Nacht Schluß. Da darf ich ja mal fragen, wer das überhaupt ist.

was ich schon immer mal sagen wollte,

mich aber nie getraut habe.

Wer glaubt, ist einfach dumm.

geriatrischer Abgesang

Ich gestehe mir zu, mich geirrt zu haben.

In wonniger Vorfreude schlurfte ich gen Konzerthalle, in der Hoffnung der Jüngste zu sein, mit einem Bouquet Frühlingsblumen begrüßt zu werden und einen Ehrenplatz bei der Veranstaltung zu bekommen. Ich erwartete eine Menge leicht besäuselter älterer Herren und einige wenige Anstandsdamen.

Nix da. Stattdessen war ich unter den letzten 10% der Ältesten und alle anderen eher dem jungen Volk zuzurechnen.

Es tat dem Musikereignis auch keinen Abbruch, daß laut eines meiner Nachbarn zwei Reihen vor mir ein Herr Jan Korte, Bundestagsabgeordneter ohne konkret nachweisbare Leistungen, gesessen hat. Die Freiheit, die sie meinen, schließt eben auch die Freiheit ein, ein Konzert eigener Wahl zu besuchen, ohen daß man eine Handhabe hat, dies bestimmten Menschen zu verwehren.

Ansonsten the same procedure as every year. Bob Dylan kam auf die Bühne, vergriff sich an der Gitarre, stellte diese drei Songs später in die Ecke und vergriff sich ab diesem Augenblick nicht mehr.

Vorab hatte er einen Stapel Notenblätter seines immensen Schaffens zerrissen, in die Luft geworfen, wieder aufgefangen und an die Band verteilt. Seht mal zu, was wir draus machen können.

Sie haben was draus gemacht.

Nach einer Stunde wachte ich wieder auf, was nicht böse gemeint ist, denn genau deswegen war ich ja da. Sich der Tonage hingeben und leicht wegsäuseln. Bis dahin hatte die Band die Noten langsam aber stetig gen Kracholymp gehievt und war auf diesem Weg ein gutes Stück vorangekommen. Und weils so gut lief, trieben sie den Sound stetig vor sich her, griffen jetzt richtig herzhaft in die Saiten und droschen auf's Bärenfell der Trommel, daß es nur so krachte. Jetzt gab's auch ordentlich was auf die Ohren.

Für einen Augenblick sah es so aus, als ob etliche der älteren Herren ihren Herzschrittmacher noch mal auf volle Pulle gestellt hatten. Der Eindruck konnte aber auch trügereisch sein, da ich unterm Hallendach in der letzte Reihe vor mich hin döste. "Hier flippt niemand aus", wurde mir nachbarschaftshilfreich bedeutet.

Kurze Pullerpause und dann gab's sogar zwei Lieder, die in früheren Zeiten von Bob Dylan gesungen wurden. Nur klang nur die Stimme wie Bob Dylan und der Sound wie neu.

Man muß schon sehr viel Souveränität über sein eigens Schaffen haben, damit das funktioniert.

Bei mir und, soweit ich es beurteilen kann, ganz vielen anderen hat das auch funktioniert.

Well done.

1. April 2009

nicht verhungernder Steinewerfer

heise-forum

ich werde nicht verhungern
aber steine werfen würde ich schon manchmal ganz gerne

kein Scherz

Mein Bescheißwärmemesser avisiert mir 20 gradusow. Na dann nüscht wie raus und in die Pedale getreten.