30. November 2010

Tag 3 der Depeschenentrüstung

Einen hab ich ja noch, bzw. eine. Eine Frau. Sonia Seymour-Mikich-Doppelname.

Im Folgenden the best of Transkript (Kommentar Tagesthemen 29.11.2010):

Fein ist es nicht, was in US-Depeschen über deutsche Spitzenpolitiker steht. Aber. Bitte abregen. Das ist peinlich. Mehr nicht.

Es stimmt schon, whistleblower sind nicht immer Idealisten, sondern oft genug undurchsichtig, größenwahnsinnig oder rachsüchtig.

Um so wichtiger sind verantwortungsvolle Journalisten, die solche Quellen einordnen können, damit aus einem Leck kein Dammbruch wird, sondern eben Aufklärung. Und das braucht Zeit und Ressourcen, erst recht, weil Internet-Aktivisten zunehmend politische Themen auf die Agenda setzen, und diese Entwicklung ist nicht umkehrbar.


Au weia, sind die angepißt worden, daß sie die Karte der kriminellen amoralischen whistleblower ziehen. Der Deppendorf ist ja auch schon drauf geritten.

Au weia, kotzt die es an, daß nicht sie die Rolle des "verantwortungsvollen Journalisten" zugewiesen bekamen, sondern die Praktikanten beim Spiegel.

Nimmt man es genau, dann hat hier jemand die deutsche Medieneiche angepinkelt. Die erweist sich als innerlich hohl und äußerlich morsch und kracht mit donnerndem Mediengetöse zusammen. Das alles wegen 5 vollkommen präzis beobachteter Aussagen über "deutsche Spitzenpolitiker" (Miekisch).

Tja, Leute, genau das wird eben nicht mehr passieren, daß sich der pfiffige Internetnutzer die Deutung von Depeschen durch "Handwerker der Verbesserung" (Mikich) einordnen oder vorplappern läßt. Ich benötige also keinen "verantwortungsvollen Journalisten", der mir deutet und einordnet, daß Westerwelle doof ist. Das wußte ich auch schon vorher.

Da wiederhole ich mich doch gerne.

Die herrschende Klasse hat die meinungsbestimmende Deutungshoheit dank der Existenz des Internet längst verloren. Sie weiß es nur noch nicht, ahnt es aber.

Ich weiß es.