Wir hatten gestern im chinesischen Garten etwas Zeit verloren, da dies der optisch attraktivste Teil des Erholungsparkes ist. Ich hatte die Koikarpfen nicht erwähnt, die man mit etwas Glück sehen und auf Foto einfangen kann, was mir nicht gelang.
Schnurstracks geht es weiter. Gleich hinter dem chinesischen Garten liegt linker Hand der christliche Garten, was immer das auch sein mag. Wir hatten einen italienischen, chinesischen Garten, kommen noch in einen japanischen, koreanischen, balinesischen und orientalischen. Ich habe in meinen alten Atlanten (Made in GDR) nach dem Christenland gesucht, es in den DDR-Publikationen jedoch nicht finden können. Doch wer weiß, es wird ja gemunkelt, man habe es bei den Landkarten in der DDR zuzweilen nicht so genau genommen, damit die Leute nicht vom linken Weg abkommen und rechts abbiegen.
Der christliche Garten war im Innenraum gesperrt, so daß nur der für mich vollkommen uninteressante Gartenzaun ablichtbar war, ein gewirr von Sätzen, das mich nicht weiter interessierte.
Weiter auf dem Weg gen Osten kommen wir an einer der Möglichkeiten vorbei, sich seiner Kinder zu entledigen und eine Verschnaufpause einzulegen.
Wir klettern nun einen kurzen Weg hinauf, um zur "schönen Aussicht" zu gelangen. Hier lichtet sich der dichte Wald ein wenig und es eröffnet sich ein Blickfeld gen Nordmarzahn, das jedoch durch zahlreiche Bäume die Plattenbauten versteckt. Das Hügelchen nennt sich Ahrensfelder Berge.
Was sehen wir im Zentrum des Bildes? Genau, den höchsten Berg Berlins, wobei ich das nicht genau bezeugen kann, ob der wirklich noch in Berlin steht, denn wo genau die Stadtgrenze an seinem Fuße entlang geht, das entzieht sich meiner Kenntnis, obwohl ich dort etliche Male vorbeigeradelt bin. Ist übrigens eine schöne Fitneßübung, die etwa 115 Meter über NN mit dem Rad auf einer Schotterpiste ohne abzusetzen zu erklimmen. Ist eine noch viel schönere Aussicht, wenn man oben ist, denn im Umkreis von 360 Grad gibt es keine störenden Sichtblenden mehr, sofern es das Wetter gut meint. Weit nach Osten und Norden reicht die Sicht, weit nach Westen in die Stadt hinein, Westen ist übrigens links im Bild, ... ohhh meine Erdkundelehrerin, links ist keine Himmelsrichtung ..., im Südosten ist bei den Müggelbergen Schluß.
Wenn ich es recht weiß, dann ist dieses Hügelchen der Bauschutt, der bei der Errichtung von Marzahn anfiel und dorthin gekarrt wurde. Mittlerweile ebenfalls eine satt grüne Lunge und Oase.
Die Übertrumpfung von Teufelsberg und Müggelbergen wurde dadurch erreicht, daß auf der Spitze nochmals drei Meter Sand inclusive Aussichtsplattform aufgehäufelt wurden, um die 115 Meter zu erreichen. Hat wohl nicht ganz gereicht, denn angeblich sind es nur 114,4 Meter und damit 40 cm zu wenig.
So, beim Runterkraxeln sticht uns noch ein solches Arrangement in die Augen, daß es überall im Park gibt, sofern man seine Ausrüstung wie Dekcen, Picknickkorb usw. selber mitgebracht hat.
Nach einem kurzen Blick auf das Kleine im Detail wenden wir uns morgen anderen Errungenschaften Berliner Erholungskunst zu.