23. Februar 2012

Maxl ist krank

Maxl ist eigentlich nicht so richtig krank. Sein Frauchen liegt darnieder, und er fühlt mit. Was für eine Freude, daß er sich mal austoben durfte, als ich ihn mit meiner Anwesenheit streßte.

Dem Schlingel entgeht aber auch nichts, gar nichts, was in seinem Umfeld passiert. Erst recht nicht, wenn es wider seinen normierten Alltag ist. Frauchen liegt auf dem Sofa und schläft portionsweise jene Stunden weg, die sie nächtens wach lag. Maxl sieht das und traut sich nicht, seinen Alltag durchzuziehen, obwohl genau das hochwillkommen wäre. Stattdessen zeigt er Empathie, macht ebenfalls auf leidend und krank und kann erst durch einen Besuch wieder zu seiner Vitalität erweckt werden.

Was für eine Gejohle, als er einen frischen urwaldähnlichen Golliwoog präsentiert bekam.

Und was für ein Spaß erst, als ich ihm sein Spaßbad am Käfig anbrachte. Das Signal ist eigentlich gut zu erkennen. Wenn er auf Adler macht, die Flügel leicht abspreizt, um sich zu kühlen, spätestens dann braucht er sein Wasserbad.

Diesmal hat er keinerlei Zeit verstreichen lassen und ruckzuck die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, sich in die kühlen Fluten zu stürzen. Also so, wie es ein Wellensittich halt macht. So wie ich, ein bißchen planschen, ein paar Alibitropfen auf das Brustgefieder und Ah und Oh krächzen.

Seine Spielstunde am Glöckele hat er auch noch bekommen. Für ihn war der Tag wenigstens etwas interessanter als die letzten.

Wird schon wieder.


Festbrennweite 50 mm, ISO 200, Blende 8, 1/25 sec.