22. August 2018

Radler leben gefährlich



Auf Teneriffa sieht man die Straßenschilder häufiger. Autofahrer müssen beim Überholen einen seitlichen Abstand von 1,5 Metern einhalten. Als ich im Dezember letzten Jahres eine gefährliche Rennpiste langradelte, hatte ich einfach nur Glück, daß während meiner Radelzeit keiner dichter auf mich auffuhr bzw. der Straßenverkehr um diese Zeit eh recht ausge­dünnt war, denn ich donnerte da auch mit um die 40 km/h über den Asphalt.
Regelmäßig überholen Autofahrer in Berlin Radler mit zu wenig Sicherheitsabstand. Hochgefährlich – und ein Grund, warum viele Menschen auf das Rad verzichten.
Richtig. Dieser Tage hatte ich wieder einen Disput darüber, warum ich mich langsam auf Ausweichstrecken konzentriere und immer mehr den öffentlichen Straßenverkehr meide. Das ist Streß pur. In der Hitze erst recht. Ein Glück, daß es die Möglichkeit gibt, von Marzahn bis Köpenick so gut wie abseits des öffentlichen Verkehrs zu radeln, wobei es da dann pubertierende Jugendliche sind, die einen aggro anpöbeln.


Berliner Kurier: Radler knallt gegen Benz - tot | Oder war es umgekehrt?

Widmen wir uns also dem jüngsten tödlichen Verkehrsunfall mit einem Fahrradfaher, über dessen Urdachen nichts bekannt ist.

Wie lange das Video noch zu sehen sein wird, keine Ahnung. Die Kommentare kann man sich mal reinziehen.
PauleOderbergSamstag, 18.08.2018 | 09:21 Uhr

Für mich immer noch ein Rätsel, wieso auf der stark befahrenen B158 Rennradfahrer trainieren müssen.
Abgase einzuatmen + kilometerlange Staus bedeutet für alle Verkehrsteilnehmer nichts Gutes. Gibt es keine anderen Trainingsstrecken?
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desasterBerlinSamstag, 18.08.2018 | 12:17 Uhr
Antwort auf [Felix] vom 17.08.2018 um 22:33

Die Schuldfrage des tödlichen Unfalls hat der Staat zu klären. Das grundsätzliche Problem wurde im Kommentar von Helmut Krüger Freitag, 17.08.2018 | 22:53 Uhr deutlich beschrieben, wobei ich dahingehend ergänzen möchte, dass die schmale Silhouette oder der Schattenriss eines Radrennfahrers des rechtzeitige Erkennen behindert.
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DannySenftenbergSamstag, 18.08.2018 | 12:44 Uhr

Hier denke ich eher das der Radfahrer kein Licht hatte. Und wie oft kommt das vor das Radfahrer kein Licht nutzen? Verkehrsregeln gelten für Radfahrer auch nicht. Ich sehe es jeden Tag bei uns. Jeder Radfahrer hat das Vorfahrt gewähren Verkehrsreichen und keiner hält an. Nach dem Motto: der Autofahrer bremst oder weicht schon aus.
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Tim(17)Samstag, 18.08.2018 | 19:28 Uhr

Ich bin ein Verwandter des Radfahrers und es macht mich einfach nur traurig zu lesen, dass man überhaupt über solche unwichtigen Sachen unter dieser Schlagzeile diskutiert. Er war ein toller junger Mann und hat es nicht verdient zu sterben. Ich schäme mich einfach nur für die Leute, die denken, sie dürften über diesen Unfall urteilen ohne die dazugehörigen Fakten zu kennen. Nur weil in der Schlagzeile „Rennrad“ steht, muss es nicht heißen, dass er ein übermotivierter Rennradfahrer war. Ich will einfach bloß, dass sie alle mal darüber nachdenken was sie hier schreiben und ob ein Funken Menschlichkeit darin steckt. Ich bin gerade mal 17 Jahre alt und weiß jetzt schon, dass ich so wie manche Leute hier auf gar keinen Fall werden will.
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ManuelaLudwigsfeldeMontag, 20.08.2018 | 09:46 Uhr

Es werden hier von einigen Mutmaßungen angestellt , die jeglicher Grundlage entbehren!! Von neuch war keiner dabei und ihr nehmt euch das Recht raus dem Radfahrer die Schuld zuzuweisen....armseelig

Vielleicht denkt mal jemand von euch an die Angehörigen, die mit dem Verlust ihres Sohnes, Enkels, der sein Leben noch vor sich hatte, verkraften müssen.
Weil ich zuerst dachte, daß ich in diesem Jahr noch gar nicht an dieser Stelle war, bin ich extra hingeradelt, um mir den exakten Ort anzu­schau­en. Da war aber nichts mehr zu sehen, außer die Blumen und das Todes­kreuz am ersten Straßenbaum hinter dem im Foto rechten Polizeiauto. Einmal bin ich dieses Jahr doch schon vorbeigeradelt und einmal fast, fiel mir dann ein.

Genau das, was im Foto zu sehen ist, wollte ich mir ins Gedächtnis rufen, denn der Radweg befindet sich dort auf der linken Seite der stadtauswärts führenden Fahrbahn.

Und bis auf einen einzigen Grund hat ein Radfahrer dort auf der rechten Fahrbahnseite (Richtung Werneuchen) nichts verloren. Es sei denn, er wäre aus Blumberg kommend genau an dieser Stelle rechts abgebogen, ohne den aus Richtung Autobahnabfahrt kommenden Verkehr zu beach­ten.

Drauf gestoßen bin ich via BILD, denn die hatten ein Foto im Bericht, daß die Leser des Blogs fast genauso in Erinnerung haben könnten, wenn sie nicht genauso vergeßlich wie ich wären. es geht um den Blick auf die Richtungsschilder der Autobahn und den weltweit tätigen Fleischver­sor­ger.

Der Unfall geschah etwa 200 Meter hinter dem letzten Richtungsschild auf diesem Foto.

Womit wir beim Grundproblem wären, das zumindest in diesem Blog erschöpfend behandelt wurde, daß das Mitfließen im öffentlichen Straßenverkehr keinen Spaß macht.

Und die Rennradfahrer, die der Meinung sind, sie müssen zwingend auf der B158 rennradeln, die sollen das ruhig tun. Auf dem Friedhof in Ahrensfelde ist noch reichlich Platz. Und die, die ohne Klingel, Hupe, Licht usw. auf einmal lautlos an meiner Seite sind und mich anraunzen, warum ich denen keinen Platz mache, die können mich mal. Den nächsten schubs ich um.