Da muß ich etwas ausholen. Mein erster West-PC war im Juli 1991 ein 286er, den ich im Centrum-Warenhaus am Alex gekauft habe, ich sag mal für geschätzte 2.000 DM. Das war ein Fehlkauf, aber ich wollte keine 3.000 DM für einen 386er wasweißtenich ausgeben. Im Grunde war das auch mein einziger und letzter Fehlkauf, was die Computerei betrifft.
Den Unterschied zwischen 286, 386 und 486, DX bzw. SX zusätzlich mit Coprozessor kannte ich damals noch nicht. Im Herbst des gleichen Jahres kannte ich all diese technischen Feinheiten und hatte ab da auch durch einen großen Bekanntenkreis technikaffiner Mitmenschen keinen Bock mehr auf Fertigware, sondern Bastelei. Als erstes wurde das Bord gewechselt. Da kam ein 486 SX mit 20 MHzin die Belchbox, was ein Unterschied wie Tag und Nacht machte. Auf Coprozessor wurde verzichtet, da rechenintensive Vorgänge eh nicht stattfanden. Coprozessoren sind strohdoof gewesen, konnten nur schnöde arithmetische Funktionenen abarbeiten, das allerdings sehr gut und sehr schnell. Sie waren dem Prozessor in dieser Disziplin um ein Vielfaches überlegen.
Wenige Wochen darauf eine Fahrt zum Conrad an der hasenheide, denn jemand hatte ausgetüftelt, das man den Quartz einfach vom Board abziehen kann, keine Löten notwendig ist. Dann wuchtet man sich einen 25 MHz Quartz drauf und hat für schlappe 20 Mark, oder was das damals war, satte 20% mnehr Rechenleistung.
Dann kam jemand auf die Idee, daß SCSI viel besser, viel schneller und viel stabiler als der ganze IDE-Bus ist. Ergo wurde sich ein SCSI-Controller zugelegt, der legendäre Adaptec 2940. Da konnte man rein theoretisch bis zu 7 Endgeräte anflanschen, der Controller selbst war Nummer 8. Also wurden sich flotte SCSI-Festplatten, ein Scanner und ein Bandlaufwerk für Backup angeschafft, was dann bis in dieses Jahrtausend hinein lecker funktionierte.
Ich habe exotische Sackgassen wie Zipdrive und ähnliches nie betreten.
Die Boards haben irgendwann gewechselt, das war immer drin, sobald Geld auf dem Küchentisch überblieb, das nicht für lecker Fleisch und Wurst benötigt wurde. Eßt mehr Fleisch Leute, damit ihr groß und stark werden.
Mir ist noch Erinnerung, daß irgendein AMD 80 MHZ locker mit 120 MHz betrieben werden konnte, ohen das irgendwas Schaden nahm. Dann war die ganze Pentiumreihe dran. Um die Jahrtasuendwende habe ich nochmal einen Rechner neu aufgebaut. Dann flog im Laufe der Zeit das SCSI-Zeugs raus. Vor 10 Jahren habe ich dann einen komplett neuen PC aufbauen lassen. Und nun wieder. Nach meinen Vorgaben.
bd594: Little Drummer Boy Performed by Robot Snare Drum and HP Scanner*
Irgendwann damals war das abr alles vorbei, die Technik immer besser. SCSI für den Privatgebrauch entschieden zu teuer. Der HP Scanjet 4c flog raus. Der Canon LiDe 30 kam rein. Seit Urzeiten ahbe ich dann Windows 7 gemacht, ohne mich um Sicherheitshinweise und Ermahnungen und Neukaufbettelei der Konzerne zu kümmern. Die Kiste lief und lief und lief ohne Beanstandung. Nur der Lide-Scanner nicht, der schon unter Windows 7 nur mit einem Trick zur Mitarbeit bewegt werden konnte. der gleich Trick funktioniert immer noch, jetzt unter Windows 10. Dann klappt es auch mit Lide 30.
Ich weiß, Canon möchte mir gerne den neuesten heißesten Scheiß verkaufen, den ich nicht brauche, da ich schon alles habe, was ich nicht brauche. Sie entwickeln keine treiber mehr für das Gerät, damit ist es Plastikmüll.
Somit mußte die alte Lösung noch einmal aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorgekramt werden. Man lädt sich die Treiber für den LiDe 60 (Windows 7) runter und entpackt den mit 7zip. Die INstallation ist dann trivial. Den im gerätemanager als funktionlos markierten Scanner auswählen, Treiber neu installieren anklicken, die händische Installation von Platte anstoßen und zur INF-Datei des ausgepackten Archivs navigieren.
Und schon macht der Scanner exakt das, was er auch machen soll, einscannen.
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* Das hatte ich ja bereits in meiner legendären Monografie bzw. langpostigen Serie über den kleinen Trommler gewürdigt.