14. März 2009

Krach in der Hütte - machmaleiser

Vorige Woche führte ich ein längeres Telefonat mit einem gestandenen Journalisten und irgendwie kamen wir auch auf die guten alten Zeiten zu sprechen, als Beatles hören noch schick war.

Ich wisse ja, meinte er, daß er immer wieder zu einer Scheibe der Liverpooler Jungs greife, aber am liebsten zum Album "Love". Da ist ihm aber die DVD abhanden gekommen.

Da kann ich ihm auch nicht helfen, denn die läßt sich leider nicht kupfern. Abgesehen davon hat er keinen DVDA-fähigen Zuspieler und erst recht keine Surroundanlage, insofern ist er mit der Stereoscheibe sogar besser bedient.

Das Gespräch brachte mich allerdings schlußendlich auf den Gedanken, mich wieder mal gepflegten Rockmusikgenusses hinzugeben und für eine Weile Abschied von der Menschheit zu nehmen.

Vorige Woche gedacht und heute Abend gemacht.

Turn off your mind, relax
and float down stream
It is not dying

The Beatles, Tomorrow never knows

Die hohe Schule gepflegten Rockmusikgenusses besteht ja nicht darin, der machmalauter-Philosophie zu frönen, auch wenn die oftmals die einzig wahre ist. Kulturvoller Rockmusikgenuß heißt, sich alleine in den Mittelpunkt einer Klangglocke zu bugsieren, die Anlage so leise es geht zu drehen und jeden abtropfenden Ton aufzusaugen, in der Musik aufzugehen, mit ihr zu verschmelzen, sich der Dramaturgie der Titelfolge unterzuordnen.

Als alter Schweizer wollte ich bei "Revolution 1" schon gen Schrank marschieren, den Waffenrock überziehen, das Gewehr aus dem dreifach gesicherten Tresor befreien und in die nächste Stadt fahren, um mich danach zu erkundigen, wo es denn nun zur Revolution geht.

Ich harrte jedoch aus, wußte ich doch, daß mir kurz darauf der orgiastische Schlußakkord von "A day in the life" erst den nötigen revolutionen Elan einhauchen würde, der allerdings vom unmittlbar folgenden "Hey Jude" leicht abgedämpft werden wird, um mit der Edelschnulze "All you need is love" gänzlich das Zeitliche zu segnen.

So schön kann die Welt manchmal sein. 24 Bit, 96 Kiloherz und 5 diskrete Klangkanäle auf 70 Minuten verteilt. Und die Revolution muß warten.

Weil ich schon am Hören war, fiel mir ein, daß ja auch die "Sgt. Pepper", das "White Album" oder die "Abbey Road" wieder mal dran wären.

Den Sergeanten habe ich gleich nachgeschoben. Er ist jedoch um zwei bis drei Hörklassen schlechter als das kleine Klangwunder. Zumindest, wenn man beide Scheiben unmittelbar aufeinander folgend hört.

's Pfeifferle hat sich gemeldet

Mehr als 14.000 Neuntklässler sind computerspielsüchtig

Stasi

Ohne auch nur einen Blick auf die Stude geworfen zu haben, negiert
das Auftauchen von Christian Pfeiffer grundsätzlich jede Möglichkeit,
daß es sich dabei um eine objektive Betrachtung handeln könnte!

eine Anzeige in der Zeitung (von heute)

Teneriffa Mai 2008, 2 Wochen 1800 Euro

Ätsch. Ich fahre zur gleichen Zeit, deutlich länger und zum halben Preis.

Außerdem habe ich gestern Abend eine email von der Wanderarbeiterin erhalten, die das Programm durchzieht. Allerdings kann sie mir bei meinen Fragen vorerst nicht helfen, hat aber ein gelbes Grinsebäckchen in der email untergebracht. Heißt wohl: ihre Euronen sind mir willkommen. Geschrieben stand, Menschen, die am Wandern Freude haben, seien ihr willkommen.

Der Berg ruft.

ich muß brechen

kimschmitzii

Wenn ich jemandem mit Freude ins Gesicht kotzen würde, wäre es ein
Journalist. Bitte bildlich vorstellen. Es gibt für mich nichts, was
noch unterhalb dieses Berufsstandes kommt.

siehe auch die Abendnachrichten

Tja, hätten sie mal lieber getroffen. Dann wäre die Welt etwas sauberer.

Werbeverweigerer

Ich staune Bauklötzer. 27 km habe ich bereits vor dem Mittagessen weggeradelt und verspüre eine beeindruckende klimawandelwinterhart konservierte Form. Ist mir noch nie passiert.

Die Sonne lacht und Frühling ist allerorten zu spüren*. Einziger Makel samstäglicher Schweißtreibung, der Berliner Pöbel fällt rudelweise mit seinen Stinkkarossen in die eigentlich ruhige Wald-, Feld- und Wiesenlandschaft ein, als ob jemand Sonderposten zum Ramschtarif offeriert hat. Die sind bekloppt, diese Städter.

Außer Atem huckel ich mein Radel ins Haus und es steht der Postbote ante briefportas. Den wollte ich schon immer meucheln**, denn der stopft meinen Briefkasten ständig mit unerwünschten Werbemüll zu. Frage ich höflichst an, ob ich ihm eine Frage stellen dürfe. Immer zu, meint der. Gilt das deutlich sichtbare "keine Werbung" für die Postzusteller möglicherweise nicht? Im Prinzip schon, postalische Werbung bekommen sie nicht, wie sie ja wissen, aber diese Exemplare vom Springerverlag müssen wir überall einstecken. Der Verlag wünscht das so. Als Werbeverweigerer können sie sich aber bei der Hotline darüber beschweren, oder sie bringen's zum Postamt und wir faxen's dann gleich durch.

Werde ich wohl machen müsssen, ich möchte mit dem Springerdreck nicht meinen Briefkkasten verschmutzen lassen. So bedankte ich mich für die sachkundige Auskunft.

Nun wußte ich ja bis heute auch nicht so richtig, was ich eigentlich bin. Aber Werbeverweigerer, das ist endlich mal ein Titel, auf den ich stolz sein kann, denn das bekommt nicht jeder vom Imperialismus im letzten Stadium des siechenden Kapitalismus angepappt. Da werde ich mir doch glattweg in einer künstlerischen Buttonfabrik einen Sticker für alle Lebenslagen verfertigen lassen.
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* Das mit der Sonne war nur ein Ulk. Kaum stand ich am heimischen Kochtopf, machte sie das, was sie in den letzten 4einhalb Monaten knochenhart durchgezogen hat, sich hinter dicken grauen Wolken verstecken.

** Das ist doch eigentlich ein edler Thrillerstoff. Serienmorde an Werbemüllverteilern aus allen Regionen Deutschlands erschüttern die BILD-Zeitung. Herr Pfeiffer ergründet die kindlichen Motive, die dem zu Grunde liegen, Plaßberg liefert den politischen Background und Frau Will erörtert, warum das ganze unfair ist, da unsere Hausfrauen auf die Billigstpreisinformationen angewiesen sind. Auf dem Sachzeugensofa die alleinerziehende Hartz-IV-Bittstellerin, die Woche für Woche zwischen Aldi, Plus und Lidl hin und her schwankt. Das muß doch auf 250 regiobahntauglichen Druckseiten abhandelbar sein.

13. März 2009

Der Afghane

Die Taliban sind an allem Schuld. Sie ziehen mordend und brandschatzend durch die Welt, lassen Hochhäuser einstürzen, versenken Schiffe und versuchen sich als Laienschauspieler in der Disziplin Videodreh.

Das haben wir alles schon gewußt, bevor uns Frederick Forsyth seinen Roman zur Lektüre vorlegte.

Nur daß die Taliban um die Dörfer ziehen, in denen sie wohnen. Drei Dörfer weiter ist schon eine Welt, die sie gar nicht mehr interessiert. Hochhäuser gibt es nicht in der Region, in der sie wüten. Und Wasser schon gar keines, das versenkte Schiffe auf immer verschwinden läßt.

Das war mein Kenntnisstand, bevor ich das Buch zur Hand nahm.

Doch Forsyth ist Engländer, will sein Buch im englischen Sprachraum verkaufen, da ist es legitim, die Geschichte derart zu verbiegen, damit seine Geschichte, die er uns erzählt, stimmig wird.

Frederick Forsyth
Der Afghane
1. Auflage
Taschenbuchausgabe Mai 2008
Wilhelm Goldmann Verlag München
349 Seiten

Ein ehemaliger SIS-Offzier wird reaktiviert. Er bringt als einziger Mensch der Welt die zwei Voraussetzungen mit, um den Job erledigen zu können. Er hat seine Kindheit unter Arabern verbracht und spricht einen speziellen Dialekt aus dem Süden Afghanistans. Er war Offizier der special forces und hat dort das Handwerk des Tötens gelernt.

Sein Job. In ein Terroristennetzwerk eindringen und einen perfiden Plan aufdecken, damit der verhindert werden kann.

Abstrahiert man von der obskuren politischen Realität und läßt sich auf die Geschichte ein, dann sind die paar Seiten ratzebutze weggelesen. Forsyth, der Altmeister oppulenter Spionageromane, läßt hier nochmal sein Talent aufblitzen. Er mag es groß und fett und bringt es groß und fett. Als Roman.

Sehr lesenswert und dabei deutlich besser, als die Märchen, die uns die einschlägige Presse tagtäglich verkaufen möchte.

Titanic - der Untergang des Abendlandes naht

weil das angeblich geschmacklos ist (BILD)

Auf Grund ihres geringen Bildungsniveaus äußert sich die BILD-Redaktion nicht zum Schulranking.


animiertes Grillen in 3D

Schneller als die KJS verbieten kann, hat BILD das Spiel zum Amoklauf auf den Markt geworfen.

Grillen in 3D

soll ich zuschlagen?

Oder warte ich, bis der Preis im Keller ist?

Amoklauf bei ebay besonders günstig

Eine Recherche findet nicht statt

Jeder Amoklauf hat auch was Gutes.

(Auweia, ich höre die Gutmenschen bei Spiegel und Bild, Focus und Tagesschau geradezu aufschreien.)

Für einen kurzen Zeitraum darf Mann und Frau, bar jeder Vernunft, die Sau rauslassen. Eine Recherche findet nicht statt.

Auch 24 Stunden nach meiner Rechereche, der Innenminister habe schlichtweg Schrott erzählt und die versammelte Journalistengemeinde zu Schrotthändlern ernannt, auch 24 Stunden später schreiben deutsche Journalisten wie unter Droge. Sie verstehen die Welt nicht mehr.

alle Zitate um 13:15
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BILD

Tatankündigung im Internet soll Fälschung sein
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stern

Zweifel an Internetankündigung
Wo Lügen zum guten Ton gehört

Die Internet-Ankündigung von Tim K.s Amoklauf war eine Fälschung. Im Netz gibt es viele Hinweise, wie der von der Polizei zunächst als echt präsentierte Chat-Eintrag hergestellt worden sein könnte. Der mögliche Urheber entstammt wohl einer Web-Subkultur, die sich ganz der Geschmacklosigkeit verschrieben hat. Von Ralf Sander

Ralf Sander ist vollkommen von der Rolle, für den ist Internet immer noch das Böse schlechthin
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focus

Amoklauf-Androhung
Fahnder erhoffen sich Klarheit aus den USA

Ist die Web-Ankündigung des Amoklaufs von Winnenden echt oder nicht? Die Polizei setzt bei der Lösung dieser Frage auf die Hilfe eines US-Serverbetreibers – und untersucht weitere Computer.
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Besonders dreist die Volksverdummerr vom Latrinensender ARD, die gestern um 20.10 in allem Ernst die Internetschuld unters dumme Volk schleuderten

War die Amokdrohung echt?
Fälschung denkbar einfach

Laut Polizei gibt es keinen Beweis, dass Tim K. seinen Amoklauf in Winnenden im Internet angekündigt hat. Mehrere Indizien sprechen dagegen, dass der gefundene Forenbeitrag echt ist. tagesschau.de erklärt, wie man Netzeinträge fälschen kann und wie man solche Manipulationen erkennt.
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Goebbels hätte es sich nicht feiner ausdenken, feiner wünschen und es nicht feiner praktizieren können, wie deutsche Medien 2009 funktionieren. Gleichgeschalt und stramm doof.

Wie im Rausch klammern sie sich an die Möglichkeit, es hätte ja echt sein können, und geben der Hoffnung Ausdruck, es möge noch echt werden.

Nicht einer der Lügenbarone traut sich einzugestehen: Ich hab Mist gebaut. Ende des Artikels.

Jeder Amoklauf hat auch sein Gutes.

a) Der vorgestrige rehabilierte das Internet und führt das leyenhafte Politgewäsch ob des schuldhaften Internets ad absurdum, indem einem deutschen Innenminister die Hosen runtergezogen wurden.

b) Zum ersten Mal ist es der deutschen Bloggerszene gelungen, den gesamten deutschen Medien die Kante zu geben und diese zum kollektiven Schwanzeinzug zu zwingen. Denn die Freizeitjournalisten haben binnen weniger Minuten die innenminsterielle und massenmediale Lüge von gestern Mittag als solche entlarvt.

Die tradierte Machtpolitk und deren Massenmedien haben ihren Sterbeprozeß längst begonnen. Sie wissen es nur noch nicht. Und selbst der hundertfache Knall einer Beretta reicht nicht aus, daß sie es begreifen.

Der Traum von den Medien als 4. Gewalt und Korrektiv der Politik wurde als Fake entlarvt und zerplatzte wie eine Seifenblase, in seinen letzten Zuckungen bunt schillernd. Weg war er. Geblieben ist die harte Realität, daß Medien nichts weiter als Presseerklärungsverbreiter sind.

Der Kaiser ist nackt. Der Politik und den Medien ist die größte anzunehmende Katastrophe in die Magengrube gewuchtet worden, die sie im Superwahljahr so nicht gebrauchen kann. Der Bürger mit Restintelligenz merkt sich das und vergißt es nicht.

Und der gemeine Blogger feixt sich einen, weil der nackte Kaiser einen ganz kleinen Puller hat, mit dem er versucht, ein großes Astloch zu ficken.

Amok bis der Arzt kommt

SPIEGEL-ONLINE
12. März 2009, 15:14 Uhr
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,druck-612928,00.html
In eigener Sache

An dieser Stelle befand sich ein Artikel mit dem Titel "Finaler Gruß an die Amok-Freunde", der einen angeblichen Internet-Forumsbeitrag von Tim K. thematisierte und sich dabei auf die Darstellung des baden-württembergischen Innenministers Heribert Rech bei einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag stützte. Tatsächlich wurde inzwischen von der Polizei dementiert, dass der Forumsbeitrag sicher auf K. zurückzuführen ist. SPIEGEL ONLINE hat deshalb diesen Artikel entfernt und den Vorgang in einem eigenen Text thematisiert...

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Administratives Großreinemachen auf den Müllservern. Die Spuren einer gigantischen Fehlinformation werden getilgt. Es wird zumindest versucht.

Nachdem die Tagesschau vorbei war, in der man auch die Bauern ohne Internet über das böse Internet als Schuldigen benachrichtigte, wurden erste massenmediale Zweifel laut.

Christian Stöcker, der noch gestern in ein Astloch onanierte, weil er als letzter auf den Zug der Falschinformanten aufsprang, der wurde über Nacht beauflagt, die Geschichte mit dem schuldhaften Internet neu zu schreiben.

SPIEGEL ONLINE 13. März 2009, 01:10 Uhr
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,druck-613044,00.html
ERMITTLUNGEN IM AMOK-FALL
Innenminister verließ sich auf falsche Spur im Internet


Schon die Überschrift ist Schrott. Die gesamte deutsche Journaille verließ ihr Berufsethos. So muß es korrekt heißen. Nur noch die Sensation zählt. Und erster sein.

Unfaßbar allerdings, mit welcher Dreistigkeit der Sudelchristian die Ereignisse zu seinen Gunsten auslegt.

"So hatte SPIEGEL ONLINE schon am Mittwochnachmittag per E-Mail reihenweise Hinweise auf Tim K.s angeblichen Forumsbeitrag erhalten. Veröffentlicht wurde die Information nicht, denn es gab keinerlei Beleg für die Echtheit. Die Quelle war nicht zu verifizieren, und nach Amokläufen tauchen im Internet immer wieder gefälschte Bekennerschreiben oder Internet-Seiten der Täter auf."

Sudelchristian hat diese Informationen verföffentlicht. Ich wiederhole es nochmal

SPIEGEL ONLINE 12. März 2009, 15:14 Uhr
INTERNET-POSTING VOR DEM MASSAKER
Letzter Gruß an die Amok-Freunde


Dem interessierten Mitleser kann dieser Text im Original zur Verfügung gestellt werden.

Flexibel wie ein Gartenschlauch zu sein, die einzige Eigenschaft, die ein Journalist heutzutage noch braucht.

12. März 2009

Hallo Yassin

Tut mir leid für dich, daß du die letzten zwei Tage nicht zum Zuge kamst, aber könntest du bitte noch deinen Artikel über das neueste Terrorvideo auf youtube mit einem deutsch sprechenden und schlecht gekleideten Taliban nachreichen? Ich würde mich sonst am Wochenende sehr unwohl fühlen.

and the Winner is...

SPIEGEL ONLINE 12. März 2009, 17:20 Uhr
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,druck-612902,00.html
AMOKLAUF IN WINNENDEN
Der Täter darf nicht das letzte Wort haben

von Daniel Haas

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Ich krieg mich vor Lachen nicht mehr ein, spätestens jetzt ist alles klar.

Die Latrinengebührsender haben, lang und breit verfilmt, dem Volk veklickert, daß das Internet Schuld war, weil er das dort so geschrieben hat.

Auch wenn der Spiegel seit 19:51 in einem anonymen Beitrag (hi hi hi, ihr Pfeifen) zurückrudert und meine Version des Sachverhaltes vollständig übernommen hat, sich selber allerdings außerhalb jeder Kritik stellt, sondern die Schuld dem Innenminister zuweist, weil ja die Aufgabe von Medien darin besteht, inneministerielle Sülze widerzukäuen.

Denen allen ist nicht mehr zu helfen.

And the winner is Tim Kretschmer.

wer behauptet denn sowas?

Tim K. verließ das Haus am Tag des Amoklaufs nicht in einem Kampfanzug. Er trug keine Sturmhaube. Auch keinen Patronengürtel oder Armeestiefel.

Amok - 3 Bemerkungen

Was machte Tim K. zum Amokläufer, der 15 Menschen erschoss? Die Polizei hat erste Hinweise auf die Motive..., fragt der Spiegel und liefert ellenlang Müll ans Volk aus.

1. Er werdet es nie herausfinden, was ihn zum Amokläufer machte, denn er wird euch keine Antworten geben. Alles, was ihr schreibt und schwätzt, ist ein Produkt eurer Phantasie, eine Projektion eures bekackten Intellektes. Das einzige, was unterm Strich herauskommen wird, ist ein Berg von Vermutungen. Nichts weiter.

2. Der nächste Amoklauf kommt bestimmt, denn die lassen sich nicht verhindern, vorhersagen, prophylaxen und was sonst noch an schwachsinnigen Vorschlägen in den letzten 30 Stunden ins Volk vermüllt wurde. Amokläufe sind deswegen nicht zu verhindern, weil genau das ihren Kern ausmacht. Maximaler Schaden bei maximaler Geheimhaltung.

3. Amokläufe sind irrational. Irrationalität ist allerdings nicht erklärbar. Auch nicht nachvollziehbar. Aber das begreifen die Dummschreiber und -schwätzer nicht.

Wenn ihr schon nach den Ursachen forscht, dann will ich euch etwas auf die Sprünge helfen:

- Er hat World of Warcraft gezockt,
- Pornos geschaut,
- Gewalththriller geglotzt,
- sich nicht bei AmokVZ angemeldet, was ihn verdächtig macht
- und seine Tat im Internet angekündigt.

Zu spät, ich überfliege gerade den Artikel, haben die pfiffigen Spiegelexperten längst selber rausgekriegt.

Tim Kretschmer hatte seine Genugtuung Tage und Wochen vorher, als er sich in seiner Phantasie ausmalte, was für einen medialen Coup er landen würde. Er hat sich drin gebadet, gesuhlt, wohlgefühlt, dran gewärmt, sich endlich verstanden und eine Mission gesehen. Er hat den Kick noch zu Lebzeiten gehabt. Seinen eigentlichen Triumpf, den schreiben und schwatzen die Journalisten durch den deutschen Presse Amok herbei. Sie merken es nicht mal und lassen alle Grenzen menschlichen Anstandes sausen.

Deutsche Journalisten sind dieser Tage, von den Ausnahmen mal abgesehen, ein einziges Schweinpack. und an allen anderen Tagen des Jahres wohl auch.

Deutscher Presse Amok


klicken zum vergrößern

Nun drehen sie endgültig durch.

Der Innenminister des Landes faselt was von Internet und schon spucken die Reflexjournalisten ihre Texte aus.

BILD offeriert ein obskures, schlecht lesbares Dokument. Der Stern bringt es und Focus reißt es im Text an.

Niemand überprüft gar nichts.

Wenn das alle schreiben, dann können wir das auch, sagt sich der Spiegel und läßt Christian Stöcker auf den fahrenden Zug aufspringen, um wenigstens noch einen Tropfen des amokösen Ergusses abzuspritzen.

SPIEGEL ONLINE 12. März 2009, 15:14 Uhr
INTERNET-POSTING VOR DEM MASSAKER
Letzter Gruß an die Amok-Freunde

Von Christian Stöcker


Zum Posting: auf das Foto klicken, heißt es im Artikel. Was allerdings abgebildet wird ist nichts weiter als was von mir und hier in wunderschöner Originalgröße gezeigt und auf flickr deutlich als fake gekennzeichnet wurde.

Ich werde auch nicht zum Posting geleitet, sondern zu einer schlecht, fast nicht lesbaren Verkleinerung desselben auf einer Spiegelseite. Fake usw. wird vom Spiegel einfach unterschlagen. Machen die anderen ja auch. Und Quellen? Quellen sind wurscht. Interessieren eh keinen.

Geht sterben, ihr seid keinen Deut besser als Tim Kretschmer.

gepflegtes Grillen an der Schule (und bei BILD)

Der deutsche Presseamok (dpa) geht weiter.

klick für Großglotzbold
http://www.flickr.com/photos/banger1977/3349223000/

Ich meine es ernst Bernd – ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Villeicht komme ich ja auch davon.

Haltet die Ohren offen, Bernds, ihr werdet von mir hören.


Für die Blinden unter den Journalisten, das sind wohl 99,9 %, auf der flickr-Seite steht laut und deutlich !!! It's a fake... !!!. Aber was das ist, das verrate ich euch Pappnasen nicht.
Auch nicht © Westline/DPA, der die das für diesen medialen Amoklauf verantwortlich ist.



Den Rest der Polizeiente liest du hier.

Mittlerweile fühlt sich der fake-Autor bemüßigt, folgendes kundzutun:

The faked "Screenshot" of Tim K. / Winnenden killing spree

It's a fake, not an actual screenshot, but nobody seems to give a fuck... instead, the media spread it like an airtight proof.


Ich habe nicht übel Lust, in der BILD-Redaktion, bei Stern, Spiegel und Focus mal richtig gepflegt zu grillen.

Raubkopieren mit Blackberry

Zur Einführung der elektronischen Bücher hat der deutsche Buchhandel massenhaft Klagen gegen Raubkopierer angekündigt.

Sendezeitbegrenzung

oder handelt es sich eher um den Erbsbrei in den Walnußgehirnen von Politikern und Zensoren?

heise-news

Sendezeitbegrenzung für Erotikseiten im Internet greift

Gut geklaut ist ist auch nicht schlecht:

_BeatJunkie_

Irgendwie leben die noch in der Zeit als es nur Sender
(Unternehmen/Staat) und Empfänger (Konsument/Pöbel) gab...
Den faktischen Verlust ihres Monopols haben sie wohl immer noch nicht
verkraftet - oder schlimmer - kapiert.

dynamis

Die Anbieter erotisch einschlägigen Materials in Deutschland haben es
wirklich nicht leicht!

Sie kämpfen nicht nur mit der schier unbegrenzt verfügbaren,
kostenlosen Konkurrenz aus dem Ausland, den strengen, deutschen
Vorgaben zur "Altersverifikation", sondern nun auch noch - wer das
verbrochen hat, stammt bestimmt aus den eingestaubtesten Gefilden des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks und ist fortgeschrittenen Jahrgangs
- mit "Sendezeiten".

Nicht daß mir der geschäftlich Erfolge dieser Branche ein Anliegen
wäre. Vielmehr ist es die schiere, deutsche Ernsthaftigkeit, mit der
man sich hier berufen fühlt, mit der man "Verfahren eröffnet", die
unwillkürlich zum Lachen reizt. Es ist wie als wenn jemand sich bei
einem mehrere Kilometer breiten Dammbruch mit einem Sandsack mit
bundesdeutschem Aufnäher in die Fluten stellt und sich wähnt, er
könne so die Fluten alleine aufhalten.

Vielleicht könnte mal jemand den Herren und Damen in all ihrer
Merkbefreitheit klarmachen, daß ein Internetangebot keine
Rundfunkausstrahlung ist und daß ein Computer durchaus in der Lage
ist, auch noch nachts um 2 ohne menschliche Beaufsichtigung im
Internet unterwegs zu sein? (man cron). Oder nein, laßt es lieber -
wer weiß, was uns bei einer neuerlichen Anregung des Denkapparats
diesmal für ungeahnte Ergebnisse vor die Füße gespuckt werden...

ich sag's ja

heise-news 12.03.2009 10:59

Diskussion über Gewalt-Computerspiele nach Amoklauf von Winnenden