Posts für Suchanfrage Zschäpe Geständnis werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage Zschäpe Geständnis werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen

23. Februar 2017

NSU: Hochstapel auch du!



Am Ende der 350. Folge der Schauprozeßinszenierung am Münchener OLG-Stadl wird einer der Helden der letzten Folgen entlassen. Er wird nicht mehr benötigt. Er stirbt den Gerichtstod.

Da es keine weiteren Fragen an Saß gibt, wird der Gutachter entlassen. Zschäpe-Verteidiger kündigt aber Widerspruch gegen Verwertung an

Es wurde einiges geboten, um den Spannungsbogen an Hochstapelei und Scharlatanerie über dutzende Folgen aufrechtzuerhalten. Am Schluß mußte es abrupt zu Ende gehen, nachdem eine Oberaufseherin aus der Anstalt, in der Zschäpe zur Zeit beherbergt ist, genau das gleiche gesagt hat, wie jener Mitbürger, der sie aus ihrem langwöchigen Jahresurlaub kannte.

Wir schwifften ab.

Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe waren echt nette Leute im Urlaub auf Fehmarn. Bei der Gelegenheit fallen einem auch gleich wieder die dicksten Urlaubskumpels ein, die Morks. Und es stellt sich die Frage nach ihrem Zeugencasting, das sie absolvierten, bevor sie zu ihrer Zeugensimulation antreten mußten. Nur der Junge, der war so grottenschlecht im Text lernen, daß man ihm die Vorstellung auf dem Polizeirevier ersparte. Die Morks hatten eine sehr gute Meinung über Zschäpe, so daß sich durchaus die Frage stellt, was Zschäpe zwischen dem 2.11. und 7.11.2011 mit ihnen unternommen hat.

Das war damals. Was heute ist, ist zwar auch völlig uninteressant, irrelevant erst recht, da es dem Rufmordprozeß nicht dienlich ist, und erst recht keinen Beitrag bei der Aufklärung der zur Last gelegten Kapitalverbrechen geleistet wird. Die wesentlichen Angaben seien trotzdem (zum Teil lesbarer gemacht) zitiert.

JVA-Beamtin berichtet: Zschäpe sei höflich, sachlich und unauffällig im Umgang, gut integriert. Entscheidungen habe sie hingenommen.

Keine disziplinarischen Maßnahmen gegen Zschäpe, so JVA-Beamtin. Die Haftsituation nannte Zschäpe belastend, wollte aber keine Hilfe

Zschäpe nehme an JVA-Angeboten teil: sie zeichne + bastle gerne, spiele Volleyball, setzte sich ein, dass genügend Bälle da seien.

Die stellvertretende Anstaltsleiterin vergaß nur eines hinzuzufügen. Frau Zschäpe ist eine echt nette Gefangene in Stadelheim.

Das hat dem im Gerichtssaal anwesenden Saß empfindlich aufs Gemüt geschlagen, so daß er aus seiner Rolle fiel.

Saß sieht in den Aussagen der JVA-Beamtin zu Zschäpes Verhalten in der U-Haft eine Bestätigung seiner Einschätzung, nämlich... Dass Zschäpe in der JVA als korrekt, höflich und unauffällig auftritt, passe. Saß spricht von Camouflage, anpassen an bestimmten Situationen

Das ist sowas von unterirdischer Psychogrütze. Das wünscht man nicht mal Merkel, daß die von solch einer Type psychologisiert wird. Anpassung an die jeweilige Lebenssituation, das ist das Überlebensprinzip des Menschen schlechthin. Der Knast ist das Leben von Zschäpe. Die Gerichtsverhandlung Kino, Theater und Rummel in einem. Kurzweil, Ablenkung. Vom schnöden Knastalltag.

Schauspielern, eine Rolle spielen, das funktioniert für eine Stunde, einen Tag, es funktioniert aber nicht für ein ganzes Leben, sprich dem Knastleben in alle seinen Facetten. Das hält niemand durch. Man ist, wie man ist. Der Saß kennt ja nicht mal die psychologischen Basics. Was für'n Depp haben die sich denn da an Land gezogen?

Da können wir mit küchenpsychologischer Ferndiagnostik unter Zuhilfenahme des Ratgeberteils der Super-Illu helfen. Damit ist nicht die Gysi-Kolumne gemeint, die er den verwirrten Ossis angedeihen läßt.

Solche Überheblichkeit kommt aus tief verinnerlichtem Standesdünkel, verletzter Eitelkeit und hemmungsloser Geldgier.

Mit einer unaufgeregten und sachlichen Aussage hat die JVA-Beamtin dem Saß die Maske vom Gesicht gezerrt und einmal mehr offen gelegt, um was es sich bei seinem Drehbuchpart in Wirklichkeit handelt. Er muß in der Inszenierung des Rufmrodprozesses den Scharlatan und Hochstapler geben, weil sich kein anderer Schauspieler gefunden hat.

Warum sich die Aussage der JVA-Beamtin nicht eignet und was diese von anderen Aussagen unterscheidet, die sich besser eignen, das verschweigt der Erfinder seiner eigenen Psychomethodik.

Dann wollen wir ihm mal hilfreich unter die Arme greifen und ein paar Basisdaten vermitteln, wenn es um die Psychoanalyse geht.

1. Die JVA-Beamtin hat auch nur nach Aktenlage referiert, da sie mit der Zschäpe nichts zu tun hat. Sie hat das aufgesagt, was die Akten hergeben, ist keinen Deut davon abgewichen, da sie Zschäpe nicht persönlich kennt. Die Akten widerspiegeln den guten Leumund, den Zschäpe in der Haft hat.

2. Saß beurteilt Mimik und Gestik im Gerichtssaal. Was kann er also maximal analysieren und glaskugeln? Genau, wie es Zschäpe während der Verhandlungen inklusive Hereinspazieren und Abführen geht. Das ist schon alles. Zschäpe reagiert im Gerichtssaal ausschließlich auf das, was im Gerichtssaal passiert. Saß sollte bezüglich des Verhaltens von Zschäpe im Knast tunlichst den Mund halten. Davon hat er keine Ahnung.

3. Die Beurteilung des Verhaltens im Gerichtssaal bzw. Gefängnis gestattet leider keine Schlüsse auf ihr Verhalten bei bzw. nach den jeweils zur Last gelegten Taten. Auch wenn man so tut. Dann tut man hochstapeln.

4. Zschäpe verweigert Saß die umfangreiche und sehr zeitaufwändige ärztliche Begutachtung, sprich Gespräche. Damit hat sich das psychologische Urteil bereits in Luft aufgelöst. Ohne persönliche fachärztliche und psycholugische Untersuchung kein Gutachten. Außer bei Saß. Der kann sowas. Hochstapeln.



Aussage der JVA-Beamtin eigne sich nicht, Abkehr Zschäpes von früheren Positionen zu belegen. Denn es gab keine tiefen Gespräche, so Saß

Ach schau einer an. Der Saß weiß ja doch, daß es ohne tiefe Gespräche gar nicht geht.

Leute, das ist der Hammer der Hochstapelei. Der, der keine Gespräche mit der Person führt, die er rufmorden und mollathisieren soll, der äußert sich dahingehend, daß es ohne tiefe Gespräche nicht geht. So ein Scharlatan will also ohne tiefe Gespräche ein Gutachten am Gericht verhökern, um fett Kasse zu machen. Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

Die Verteidiger waren da sehr höflich, als sie nur das Wort Widerspruch in den Mund nahmen. Angesagt wäre ein Aufstand der Anständigen. Es braucht jemanden, der Jehova sagt und Saß der Scharlatanerie und Hochstapelei zichtigt. Im Gerichtssaal. Und zwar so laut und deutlich, daß Narin und Daimagüler sich ihre Aktentaschen um die Ohren hauen, so fuchsteufelswild sind sie in diesem Augenblick.

Bliebe noch ein Punkt übrig, der den Rufmordauftrag von Saß am besten erklärt.

5. Was, wenn Zschäpe mit den zur Last gelegten Verbrechen nichts, aber auch gar nichts zu tun hat? Was, wenn sie die auch nur aus der Zeitung, dem Fernsehen und den Vorführungen am OLG-Stadl kennt? Darum auch das von ihren Anwälten grottenschlecht zusammengeklöppelte Geständnis, das nichts weiter als die Kurzfassung der Anklage ist. Was also, wenn Zschäpe so auftritt wie sie auftritt, weil sie Null Peilung zu all dem Theater hat und es besser weiß?

6. Mai 2018

Der Deal

Viele Kommentatoren vermuten hinter dem Klamauk-Prozeß am OLG-Stadl zu München einen Deal, der dazu führte, daß Zschäpe über Nacht der Name der Kanzlei Borchert und Kollegen einfiel, damit deren Staranwälte sie vor dem Strang retten. Sicher darf man einen solchen Deal vermuten, denn verboten ist das nicht. Aber ist das auch praktisch so gelaufen?

Der erste Deal war relativ simpel, auch wenn sie ihn mit sich selber ausmachte und jenem Personkreis, der sie zum Advokaten in Jena chauffieren ließ.
"Ich habe mich nicht gestellt, um nicht auszusagen", sagte Beate Zschäpe 2011.
Nach sechstägiger Flucht, sei hinzugefügt, da dieser wesentliche Aspekt des Geschehens von den Hauptstrommedien immer wieder verschwiegen wird, weil es nicht in den Kram paßt, denn wenn sie ab spätestens 2.11. 2011 Auf Abschiedstournee durch Deutschland war, ist nur schwer vorstellbar, warum sie extra für's Zündeln schnell mal nach Zwickau zurückkehrte.

Der erste Deal, ihr ich mach jetzt reinen Tisch, der war so schnell vergessen, wie gesagt. Der nächste zeichnete sich dann erst vor Gericht ab. Schnauze halten, Brandstiftung gestehen, aber Explosion war so nicht geplant. Das war ein Versehen mangels Kenntnissen über das thermischen Verhalten von Gasen.

Irgendwann platzte dieser Deal. Dann passiert das. Im Sommer 2015.

Der Fürsorgeverantwortliche für Zschäpe rückt in der JVA ein, erörtert ihr, daß sie es im Innenministerium, anders wie versprochen, leider etwas verkackt haben, sie aber doch noch eine Lösung fanden, wenn sie in Gottvertrauen auf die Parlierkunst von Borchert und Grasel die Gusche hält. Sie wird da schon rausgehauen und anschließend in Zeugenschutz verbracht. Man habe schon mit Diemer und Götzl Kontakt aufgenommen, die machen das Spiel mit.
Bei Absprachen im Strafprozess halten sich Deutschlands Richter überwiegend nicht ans Gesetz. ...

Aus den Angaben der Juristen wird deutlich, dass die "Erforschung der Wahrheit" - zu der das Gericht auch bei Absprachen verpflichtet ist - in der Praxis häufig unterbleibt. Zwar wird in diesen Fällen fast immer ein Geständnis abgelegt. Typischerweise wird dies aber vom Verteidiger in knapper, formalisierter Form vorgetragen. 28 Prozent der Richter räumen ein, dass sie allenfalls teilweise Geständnisse überprüfen; aus Sicht der Verteidiger und Staatsanwälte sind die Richter hier sogar noch deutlich nachlässiger. Zudem beschränkt sich die Kontrolle häufig auf einen Abgleich mit den Akten, was "beweisrechtlich problematisch" ist, wie Altenhain schreibt. Alarmierend: Mehr als die Hälfte der Rechtsanwälte berichtet von wahrscheinlichen Falschgeständnissen ihrer Mandanten, die damit einer angedrohten höheren Strafe entkommen wollten.
Halten wir fest, was aus Bequemlichkeitsgründen Praxis ist. Falsche Geständnisse, ein Handel um diese, um den Strafrahmen erheblich zu mildern. Das öffentliche Gespreize ist nur dazu gedacht, das Hinterzimmergetue zu beschönigen.

Halten wir auch fest, was nicht erforscht und somit auch nicht gesagt wurde. Falsche Geständnisse, um jemand anderen in freier Wildbahn zu schützen und sich die Verrottung im Bau anzutun.
Die Anmerkung am 27. April 2018 um 10:35

Tja, es gibt auch Dinge in der Causa NSU, die sind persönlich gemeint. So zum Beispiel die Fragen des Christgenossen Schuster.

„… das ist einfach eine persönliche Frage, die ich für mich auch klären will: War das eigentlich Beate Zschäpe, die da aus dem Haus kam? Und wie kommen wir alle zusammen zu der Auffassung, dass es so sein muss? Wodurch kann man das erhärten?“
--
parlograph am 28. April 2018 um 9:09

Er meint sicher eigentlich, daß es ihm Rätsel ist, warum Zschäpe für andere freiwillig im Bau verrottet. Das nehme ich ihm sogar ab. Wer fragt sich das nicht.
Wer also von einem Deal in München redet, der muß auch erklären können, wie dieser praktisch funktioniert. Der Schlüsselmoment des Deals schlechthin ist jene Nacht, in der Zschäpe von knackigen Edelverteidigern träumte. Als sie nächsten Tages aufwachte, ein ordentliches Frühstück eingenommen, ihrer Katzen selig gedacht und sich stadtfein gemacht hatte, war ihr Traum auch schon in Erfüllung gegangen. Ein adrett aussehender Advokat harrte ihrer im Besprechungsraum der JVA.


obige Mitteilung wurde später auf den 421. Verhandlungstag korrigiert

Das Gespräch ist kurz. Er komme im Auftrag von, na sie weiß schon, und hat die Aufgabe, sie da rauszuhauen. Die Kiste ist verfahren, so schnell geht das alles nicht, aber sie soll ihn machen lassen. Das wird schon. Geld spielt keine Rolle, da brauche sie sich keine Sorgen machen. Und er macht das richtig gut, wird Wiebke Ramm Jahre später konstatieren.

Zschäpe nickt das ab und der erste Deal ist geritzt. Grasel fährt zum Gericht, klopft an die Tür vom Götzl und bittet um ein kurzes Gespräch. Er habe da eine Idee, wie man das stark überteuerte und mit sinnlosen Anträgen der Opferanwaltsmafia, hat er das so gesagt???, egal, wie man also den Prozeß zügig zu Ende bringen kann. Die Angeklagte lege ein Geständnis ab und fertig. Sack zu. Ob man sich das bei Gericht so vorstellen könne? Dann möge er alles in die Wege leiten, denn hochverehrten Kollegen Diemer davon Depesche zuleiten, damit dies umgehend realisiert werden kann.

In einfachen Worten beschreiben bedeutet das:
Bestandteil jeder Verständigung soll ein Geständnis sein (§ 257c Abs. 2, S. 2 StPO). Bei der Verständigung über das Strafmaß darf nicht eine bestimmte Strafhöhe als Punktstrafe vereinbart werden. Zulässig ist es lediglich, einen Rahmen zwischen einer mindestens zu erwartenden Strafe (Strafuntergrenze) und einer höchstens zu erwartenden Strafe (Strafobergrenze) zu vereinbaren.

Die Verständigung kommt dadurch zustande, dass das Gericht den Beteiligten einen Vorschlag unterbreitet, zu dem sie dann Stellung nehmen können. Zugleich ist - bereits vor Abschluss der Verständigung - der Angeklagte gemäß § 257c Abs. 4, Abs. 5 StPO darüber zu belehren, dass die Bindung des Gerichts an die Verständigung unter bestimmten Voraussetzungen entfällt, dass dann aber das Geständnis des Angeklagten nicht verwertet werden darf. Die Verständigung ist dann wirksam getroffen, wenn Staatsanwaltschaft und Angeklagter dem Vorschlag des Gerichts zustimmen.
Verteidiger sind damit bei einem Deal außen vor.

Unter diesen Voraussetzungen ist die Vorstellung über einen Münchener Deal kaum noch möglich. Wie soll das bei den beweisfrei, dafür aus Haß und Ekel vor Nazis zusammengeklöppelten Schlußvorträgen von Diemer, Weingarten und Greger gehen? Die müßten ja so einer fixen Idee von Götzl zustimmen? Genauso wie die Angeklagte.

Borchert und Grasel haben trotzdem den Rahmen des Deals abgesteckt. Maximal 10 Jahre für eine bißchen Ladendiebstahl und Zündelei.

Abgesehen davon, daß es zwischen Götzl, Diemer & Genossen als auch Borchert und Kollegen nicht menschelt, gibt es ein zweites wesentliches Hindernis für einen Deal.
(3) Das Gericht gibt bekannt, welchen Inhalt die Verständigung haben könnte. Es kann dabei unter freier Würdigung aller Umstände des Falles sowie der allgemeinen Strafzumessungserwägungen auch eine Ober- und Untergrenze der Strafe angeben. Die Verfahrensbeteiligten erhalten Gelegenheit zur Stellungnahme. Die Verständigung kommt zustande, wenn Angeklagter und Staatsanwaltschaft dem Vorschlag des Gerichtes zustimmen.
Per Gesetz ist de facto ausgeschlossen, daß es Hinterzimmerdeals gibt. Sie werden zwar in den hinteren Räumlichkeiten des Gerichts eingefädelt, eigentlich ganz woanders, nicht wahr Klaus-Dieter?, aber sie müssen transparent sein, also offen kommuniziert werden. Im Prozeß. Der Deal ist in der Hauptverhandlung zu verkünden, zu beraten, und darüber ist zu belehren.

Es ist bisher weder durchgesickert noch durchgetröpfelt, daß es eine solche Verkündung gab. Vergessen wir also gleich wieder die Idee, daß es einen Deal auf rechtskonformen Wege gibt. Der wird nicht stattfinden. Nie. Die Regelungen aus §257c StPO schließen das aus. Zumal da auch noch §244 im Wege steht.
(2) Das Gericht hat zur Erforschung der Wahrheit die Beweisaufnahme von Amts wegen auf alle Tatsachen und Beweismittel zu erstrecken, die für die Entscheidung von Bedeutung sind.
Diemer hat den 160er mit Füßen getreten. Genauso würde er es im Falle eines Deals mit dem 244er machen. Beweise, erst recht entlastende Tatsachen, interessiere ihn nicht.

Ist also ein Deal gänzlich ausgeschlossen? Nein, denn es gibt noch einen anderen Verfahrensweg, der wiederum seinen Ausgangspunkt bei der unbefleckten Verteidigergeburt hat.

Es ist jene Dienstebene, von der Diemer nicht mal träumt, so weit entfernt ist sie von seinen Karriereträumen. Der vom Innenminister bestellte Fürsorgebeauftragte für Zschäpe wird beim Generalbundesanwalt vorstellig, aber eben genau nicht beim Diemer. Das Verfahren ist immer das gleiche, seit Jahrzehnten erprobt und zuverlässig praktiziert. Es kostet nicht mal Zeit, da man auf Anhieb versteht, welche Mechanismen greifen müssen.

Wird veranlaßt. Ob es funktioniert, steht wie immer in den Sternen.

Wird schon schief gehen.

Der GBA beauftragt den Dealer seiner Wahl, beim Gerichtspräsidenten in München die entsprechenden Maßnahmen zu erörtern. Der Dealer fährt nach München und erklärt dem Gerichtspräsidenten, daß es so zu laufen hat, wie es immer läuft. Der nickt mit dem Kopf, verweist aber darauf, daß der Richter ein sturer Kopf ist und als unbelehrbar gilt.

Herr Präsident, es ist ihre Aufgabe, den Sturkopf zu bekehren. Haben sie doch bisher noch immer geschafft.

Ja, aber hier ist das schon etwas vertrackter.

10 Jahre, das kriegen sie schon hin. Man vertraut ihnen. Und dieser ganze Psychotrallala fällt aus. Die ist nicht bekloppt.

Ja, ich weiß.

Oder wie es bekir in seiner trefflichen Zustandsbeschreibung ausdrückt:
Die für Zschäpe angestrebte Sicherungsverwahrung setzt eigentlich eine „Wiederholungsgefahr“ voraus – nur für welche Art von Tat eigentlich? Für das Sich-Verlieben und Bekochen mordlustiger Neonazis? Gibt es solche Exemplare in Zschäpes Altersgruppe (fünftes Lebensjahrzehnt) überhaupt noch in nennenswerter Zahl und mit entsprechendem Interesse an einer nicht mehr so jungen Köchin? Wird man für die Urteilsfindung Heiratsmarkt und Zschäpes Heiratschancen sorgfältig genug analysieren?
Auch wenn der rechtskonforme Deal inzwischen ausgeschlossen ist und nur ein Verfahren denkbar erscheint, das dem dritten hier dargestellten Deal entspricht, halten wir fest, was Udo Vetter aus seinem Anwaltdasein berichtet.
Darf ein Anwalt eine Freiheitsstrafe für seinen Mandanten „fordern“? Das eher nicht, aber im Sinne eines dringenden Wunsches haben es Zschäpes Verteidiger sicher auch nicht formuliert. Anders als Carsten meine ich aber schon, dass auch ein Verteidiger sich zu einem Strafmaß äußern kann und sogar soll – zumindest wenn eine Verurteilung aus sachlichen Gründen zu erwarten ist.

Vornehme Zurückhaltung in dem Bestreben, dem Mandanten nicht zu schaden, zahlt sich nach meiner Erfahrung nämlich am Ende gar nicht positiv aus. Die Situation ist ähnlich, wie wenn man als Verteidiger mit der Staatsanwaltschaft oder dem Gericht vor oder während der Verhandlung (informell) über einen Deal spricht. Auch hier ist es fast immer sinnvoll, wenn der Anwalt als erster eine konkrete, im Idealfalls natürlich nicht ganz zu absurde Vorstellung äußert. 

28. Juni 2020

Fake Prozess, Fake-Geständnis, Fake Protokoll-Buch (7)

Claudia Wangerin lebt und heimbürot einen Eminger an die Redaktion.
Dabei hätte er nach Logik des großzügigen Teilfreispruchs allen Grund, auf das Trio sauer zu sein, wenn er von der Mord- und Anschlagsserie, die er durch seine Unterstützungsleistungen mit ermöglicht hat, nichts geahnt hätte.
Hat denn der Eminger eine Mord- und Anschlagserie ermöglicht? Und wenn ja, welche?
"Eminger, dessen Familienname im Urteil bis auf den Anfangsbuchstaben geschwärzt ist ..."
Nein, ist er nicht. Geht nach deutschem Recht auch gar nicht, bzw. nur dann, wenn man die sofortige Kassation des Urteils ermöglichen will.

In einer sechsteiligen Serie wurde anhand zweier Beispiele erläutert, wie das Beschißurteil gegen Zschäpe und Kollegen zustande kam. Durch Beschiß.

Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6

Es ging einmal um den Briefkasten vor der Frühlingstraße 26, über den der Postversand der Paulchen-Comic-Film-DVDs initial stattgefunden haben soll. Die tapferen Postmitarbeiter haben das verneint, da waren nur Normalbriefe drin, als der vom BKA zum Öffnen und zur Durchsicht vorbeigebracht wurde.

Das ficht das hohe Staatsschutzgericht nicht an. Die sind in ihrer Beweis­würdigung frei und machen somit aus nicht vorhan­denen Briefen vorhan­dene, weil die für das Galgenurteil gebraucht werden. Der Briefkasten ist der einzige Link mit dem man unter Nutzung der gesammelten Hausmär­chen der Gebrüder Grimm, gottgefälliger Gebete, einer verlegten Brille und abgeschalteter Ohrhörer der Qualitätsmarke Thomas Gottschalk die Angeklagte Zschäpe am 4.11.2011 nach Zwickau verfrachtet bekommt. Ansonsten wird es schwierig mit der Erklärung, denn man weiß nicht, was sie zwischen dem 1.11. und 8.11.2011 tat, noch wo sie sich aufhielt, bis sie am 8. beim Jenaer Anwalt an der Pforte schellte und sich stellte, um aus­zusagen. Auf letzteres verzichtete sie dann im weiteren Verlauf der Welt­geschichte.

Ohne das Konstrukt Zschäpe warf die Briefe ein kann die vorher statt­ge­fundene Benzin-Luftgemisch-Verpuffung, ersatzweise ein Pfund Schwarz­pulver-Explosion nicht schlüssig erklärt werden. Man braucht den Brief­kasten so dringend wie Zschäpe einen guten Anwalt.



Desgleichen mit der SMS Ich fahr' grad Lisl und Geri wo hin, die man sehr großzügig ein Jahr nach hinten verlegt hat, denn nur so bekommt man einen Link zu Zschäpe, Eminger und einem Wohnmobil, das dann am 4.11.2011 von einem Zündler zur Feuerbestattung zweier toter Leichen umgewidmet wurde.

Auch hier sieht es regelrecht düster mit Beweisen aus, wenn man sich die nicht selber bastelt, wie es Staatsanwalt Weingarten tat, denn der war laut Protokollen der Sachverantwortliche.
Ebenso belegen die Ergebnisse vom 25.10.2011 die enge Anbindung der Familie Eminger an Böhnhardt, Mundlos und die Angeklagte Zschäpe – unbeschadet der Vorsatzfrage bei Susan Eminger –, deren Einbindung in die operative Unterstützung der drei. Ausweislich der von den Zeugen Jasenzisch, Hoffmann und Koch durchgeführten Ermittlungen versandte die gesondert Verfolgte Ehefrau des Angeklagten Eminger, Susan Emin­ger, am 25.10.2011 gegen 11:26 Uhr aus einer Funkzelle zwischen Zwickau und Schreiersgrün eine SMS an ihren Ehemann. Diese SMS hat­ten folgenden Inhalt: Sie, Susann, fahre soeben Liesl und Gerry – also die Angeklagte Zschäpe und Uwe Böhnhardt – wohin und könne daher während der Fahrt keine SMS schreiben. Der Inhalt der SMS, der Zeit­punkt der Absendung sowie die Lokalisation des Mobiltelefons belegen, dass Susan Eminger die Angeklagte Zschäpe und Uwe Böhnhardt an diesem Tag zur Wohnmobilvermietung Knust in Schreiersgrün gefahren hat. Dort übernahmen die beiden tatsächlich am selben Tag das bereits am 14.10.2011 vertraglich für den Banküberfall am 4.11.2011 in Eise­nach gemietete Wohnmobil mit dem amtlichen Kennzeichen V – MK 1121.
Assistiert wurde Weingarten voller Inbrunst durch Staatsanwalt Greger, die das Datum 25.10.2011 somit festklopfte.
Einen zusätzlichen Beleg für die Begleitung stellt eine von den Zeugen Stefan Koch, Hoffmann und Jatzig [phon.] bekundete SMS von Susan Eminger vom 25.10.2011 dar.
Man muß die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann, schrieb einst Mark Twain. Wir wollen hoffen, daß die Bundesanwälte die Tatsa­chen kannten, bevor sie sie verdrehten. Genau das haben die Zeugen Ste­fan Koch, René Hoffman und Udo Jasiaczyk nicht getan, wie Staats­anwalt Weingarten am Tag 380 behauptete. Man kann sich ja das Asservat 22.1.3.4.1 (aufbereitete Rohdaten des Handys, kann man ja googeln) und die in der Spurenakte 620 enthaltenen Daten anschauen.

Komme ich zu einem meiner Lieblingsthemen. Aus Falschen (oder dem Nichts) folgt Beliebiges.

Staatsanwalt Weingarten brillierte am Tag 380, nicht nur an dem, aber nur um den geht es hier, mit einer brillanten Logik, deren Brillanz es lei­der nicht ganz in das Weglaßbuch der Ramelsberger zum NSU geschafft hat. So brillant, daß die SMS-Geschichte auch für Ramelsberger und Ge­nossen reicht, war der Weingarten dann doch wieder nicht. Die nachfol­gend dokumentierte Logik hätte ihm im Plädoyer Eminger eigentlich heftig um die Ohren fliegen müssen, vom Verteidiger des Eminger, denn der Ange­klagte selbst schwieg ja bekanntlich zu seinen Gunsten.
Der Angeklagte Eminger setzte – wie aus der Bekundung des Zeugen H. folgt – unmittelbar nach dem Telefonat mit der Angeklagten Zschäpe nämlich um 15:30 Uhr seinerseits eine SMS an seine Ehefrau Susan ab. Der Inhalt dieser SMS ist nicht bekannt, denn ausgerechnet dieser Inhalt wurde sowohl auf dem Mobiltelefon des Angeklagten Eminger als auch bei Susan Eminger gelöscht. Das ist aber unschädlich, denn es ist eindeutig, dass der Inhalt aus Sicht des Angeklagten Eminger geeignet war, ihn zu belasten und über den Grad der Einweihung des Angeklagten Eminger in die Pläne und Absichten des NSU einen Beweis zu geben. Ansonsten hätten nicht beide Kommunikationspartner ziemlich exklusiv dieses SMS gelöscht, während andere tatsächlich oder vermeintlich unverfängliche SMS-Inhalte noch vorhanden sind, wie sich etwa aus den Bekundungen des Zeugen Hoffmann ergibt.
1. Ob Eminger mit Zschäpe telefonierte, geht aus den Technischen Unter­lagen nicht hervor, da die nur Daten speichern, keine Stimmprofile.

2. Weil Weingarten als Staatsanwalt nicht weiß, was gesimst wurde, sind die beiden Delinquenten zu hängen, denn das ist hochverdächtig. Das Rechtsverständnis ähnelt also jenem, das aus dem Iran gen Deutschland gekabelt wird.

3. Schön, daß Weingarten einräumt, der von ihm verfälschte SMS-Inhalt zur Taxifahrt für Lise und Geri sei unverfänglich.

Ich kann mich noch dran erinnern, was mein Logikdozent hinter vorge­haltener Hand bei solch Komplettversagen des Denk- und Rhetorikver­mögens geflüstert hat. Das ist sehr zitierwürdig, allerdings nicht zitier­fähig, fällt also an dieser Stelle aus. Daß es mit der Logik und Lebens­erfahrung von langjährig tätigen Juristen manchmal auch heftig hapert, hat jüngst der BGH in einem Revisionsverfahren gerügt. Es ist präzise diese Logik, die auch Weingarten zulasten von Eminger anwandte.

Das den Staat schützende Richterkollegium am OLG zu München ist wenigstens drei Klafter weit intelligenter als die Anwälte des Bundes. Das ist nicht viel. Für den NSU-Prozeß selbst jedoch sind das Welten. Die urteilenden Richter purzeln natürlich nicht in die Fallgrube fehlerhafter Argumentation und haben das Urteil gegen Eminger sehr knapp an den herbeigelogenen "Fakten" entlang begründet. Denn die Beweiskraft ist frei. Als Winkeladvokat einer Erdscheibenrepublik darf man hingegen noch jeden Blödsinn daherfabeln. Das genau war ja der Grund, daß Rechtsanwalt Wolfgang Stahl bezüglich Thomas Sagebiel meinte, der wäre als Staats­anwalt weitaus besser denn Richter geeignet.

Bleibt offen, da schlußgestrichen, warum man dieser Spur nie nachge­gan­gen ist. Wäre ja interessant zu wissen, wer Eminger die Zündschnur hielt, bzw. wer ihn freundlichst aus der Wohnung hinauskomplimentierte.
... am ... 04.11.2011 ..., an welchem Eminger schon vormittags in der Funkzelle der Frühlingsstraße 26 mit seinem Handy auftaucht und offenbar mit Zschäpe eine Internetrecherche zum Eisenacher Bankraub veranstaltet habe.

16. Februar 2017

NSU-Psycho: die schwere moralischer Schuld


Borchert: Zschäpe habe sich moralisch schuldig bekannt; schriftliche Erklärung sei daher nicht, wie Saß sage, sachlich & unpersönlich.

Aha, und was steht auf das Bekenntnis moralischer Schuld?

Ein Strafverteidiger sollte es besser wissen. Im Strafverfahren geht es nicht um Sündenhandel, Ablaß auf moralische Verfehlungen, Schuld und Sühne, sondern ausschließlich um die Feststellung der Schuld im strafrechtlichen Sinne. Meistens. Moral kommt in der strafrechtlichen Schuld nicht vor.

Somit beweisen die auf der Bühne des OLG-Stadls agierenden Psychos einmal mehr, daß es um einen Rufmord- statt Mordprozeß geht, wenn sich nun selbst einer der Verteidiger-Darsteller als Mitglied der Glaubensgemeinschaft NSU outet. Im Grunde sind sie Mitglieder einer religiösen Sekte, die dem Nazi-Fetisch frönen, indem sie ihn exorzieren wollen. Wie in allen Sekten üblich, ist das Druckmittel der Wahl die Moral.

Zschäpe ist moralisch schuldig.

Und ich bin moralisch schuldig, das Merkel immer noch an der Macht ist.

Ihr Vollpfosten habt einfach nur ein Rad ab, das ist alles.



Da Maxl beim Reinklappern des Textes begeisterte Anfeuerungsrufe von sich gab, sei anhand einer ornithologischen Langzeitbeobachtung das Wesen eines Knast-Psychos erläutert. Es standen leider nur Einzelbeobachtungen zur Verfügung. Persönliche Gespräche hat er verweigert.

1. Die Zelle von Maxl steht immer offen, so daß er selber entscheiden kann, wann und in welchem Umfang er Hofgang macht. Auf dem Hof sind ein paar Fitneßgeräte (Bimmelglöckchen) aufgebaut, die er nutzen kann. Feldumschwung am Reck usw. kann er auch. Macht er selten. Bei guter Führung gibt es Badewanne. Er darf in den pool. Was er kurz vor Abfassen dieser Zeilen auch tatsächlich getan hat.

2. Man fügt sich seinem Schicksal. Gefressen wird, was auf den Tisch kommt. Der Hunger treibts nein, und damit ihn in den Käfig. Dann ist auch Einschluß. Die Nachtruhe erfolgt in der Zelle.

3. Das ist der wesentliche Unterschied zu früher. Maxl ist genügsam geworden. Er hat sich mit seinem Schicksal abgefunden und bekommt keine panische Angst mehr, wenn man an die Zellentür kommt. Sitzt er drin, in seinem Käfig, bleibt er sitzen und schaut interssiert zu, was Phase ist. Maxl ist auch nur eine Gewohnheitstier. So, wie ein Elefant, nur kleiner. Er weiß die Routinen, die ihm das Leben erleichtern, inzwischen zu honorieren. Frisch zubereitetes Essen ans Bett heißt für ihn, alsbald die Zelle aufzusuchen. Feierabend ist. Einschluß.

4. Eines hat er sich bewahrt. Seine Feindschaft zu den Knastwärtern. Nix da mit Kumpelei. Er geht nicht auf die Menschen zu, die ihm nur Gutes antun wollen. Diese gesunde Distanz zu seinen Feinden hat ihm bisher gute 8 Jahre Leben eingeracht. Bisher hat er noch jeden Kampf gewonnen.

5. Das einzige Zugeständnis, das er macht, ist, sich das Leben retten zu lassen, wenn er mal wieder eine Bruchlandung hingelegt hat, da er flugunfähig ist. Daß er nicht fliegen kann, hat ihm noch keiner verraten.

Fazit: Bei Maxl sind noch alle Instinkte intakt, die ihm zu einem langen Leben verhelfen. Er wehrt sich, wenn ihm was gegen den Strich geht. Er ist immer auf Wacht für seinen Seelenfieden, auf der Hut (siehe Überwachungsfoto). Auch wenn er lebenslänglich hat.

Der Nedopil hat sie gestaendnisbereit gequatscht...
Fatalist, 15.02.2017

Richtig. Zeitlich gesehen kommt das sehr gut hin.

Zschäpe kam einfach mit dem eklatanten Widerspruch der vor Gericht dargebotenen Märchen und ihrem eigenen erleben nicht mehr klar.

Was sie weiß, darf sie um ihres Überlebens Willens nicht erzählen. Hat sie dem Nedopil sicher auch nicht. Eher nur angedeutet, daß sie den Verhandlungsmüll nicht erträgt.

Nedopil: Sie müssen mir schon glauben. Ich habe da jahrzehntelange Gerichtserfahrung. Egal, was passiert ist, aus der Anklage kommen sie nicht ungeschoren raus. Tun sie was, um sich wieder runterzuholen.

Lösung. Psychische Entlastung im Sinne der Anklage. Die kam dann mit Grasel und Borchert, die die Anklage leicht umformuliert haben.

Man muß immer wieder betonen, daß Zschäpe bisher keine Einlassungen vor Gericht gemacht hat. Zwei drei Belanglosigkeiten seien da außen vor.

Mit Stand von heute würde ich behaupten wollen, Heer, Stahl und Sturm waren doch die besseren Verteidiger und haben die richtige Strategie gefahren.

Grasel und Borchert kamen via Nedopil. Im Grunde hat das Borchert mit dem Antrag rausposaunt. Daher weht also der Wind.

Solche Verteidiger möchte man im Ernstfall nicht haben, jedenfalls nicht dann, wenn es um Erschießen oder Erhängen geht.


Saß: Borchert selbst habe ja gesagt, die Angaben stammten weitgehend aus Anwaltsfeder. "Daher stellt sich die Frage der Authentizität."

Das Problem, das sie alle haben. Sie wissen, daß Zschäpe nichts weiß und nicht mal postfaktisch sondern nur nullfaktisch agieren kann. Deswegen die ganze Eierei und ihre Vorträge als Verteidiger. Wenn Zschäpe zu reden anfinge, würde das schnell auf eklatante Widersprüche hinauslaufen, da sie keine gelernte Schauspielerin ist, die ihre Texte für die Vorstellungen fehlerfrei auf der Rille hat. Sie würde ständig mit ihrem Nichtwissen kollidieren.

Dann kann man auch gleich noch die Krankenakte herbeiziehen, damit wir wissen, welche Pillen sie bekommt. Die blauen oder die gelben. Zschäpe wurde psychiatrisch begutachtet, heißt es. Das ist etwas anderes als psychologisch. Der Psychiater darf die Pillen verordnen bzw. empfehlen. Ein Psychologe weiß, daß es Lutschbonbons geben soll, die einem das Leben leichter machen.

Nedopil hat sie weichgeklopft. Ehe das in den Amtsabläufen eingetaktet und eingepreist war, dauerte das eben etwas. Deswegen die bleierne Zeit und das vorsichtige Tasten, wie weit man mit dem von den Anwälten erfundenen "Geständnis" gehen kann, ohne den Bogen zu überspannen.

Zschäpe ist die permanent im Gerichtssaal lauernde Gefahr, daß die Bombe eines Tages doch noch hochgeht. In einem Satz. Laut und deutlich gesprochen, so daß es auch alle verstehen. Dann sollten sich auch alle an die vereinbarten Spielregeln halten. Maxl z.B. testet regelmäßig die Fluchtmöglichkeiten aus, auch wenn er in einem sehr komfortablen Gefängnis lebt. Er hat auch keine Bedenken, dies zu kommunizieren, wenn ihm so ist. Warum sollte es bei Zschäpe anders sein?

7. Mai 2017

NSU: Blow up mit dem Kasperletheater von Moser

Das große Sonntagsrätsel

ist in den Tiefen dieses langen Posts versteckt. Lösungen bitte an den AK NSU oder jede andere NSU-Lotterie. Zu gewinnen gibt es diesmal einen Leseabend mit den besten Geschichten von Fake-News-Moser.

Man faßt sich an den Kopf, wenn man einfach mal durchzählt, wie viel Menschen am VIVA-Cam-Syndrom erkrankt sind. Die Leute sehen Sachen in Filmen, die da gar nicht zu sehen sind, werden irre dran, halluzinieren, rätseln, beschäftigen sich mit völlig sinnlosen Dingen.

Der Klassiker "Blow Up" hat das Thema erschöpfend dargestellt. Und für die, die es nicht sehen wollen können dürfen, hat John Travolta mit "Blow Out" nachgelegt.



Wenn in dem Video überhaupt etwas von Interesse ist, abgesehen davon, daß ganz viele Uwes in dem Clip zu sehen sind, dann etwas ganz anderes. Ab Sekunde 20. Im Bild links von Zschäpe steht ein hochgewachsener Kerl mit schwarzer Bomberjacke und filmt. Achtet auf dessen Bewegungen und wie sich "Zschäpe" bewegt, als der sich runterbeugt. Der Typ taucht in der zweiten Szene danach nicht mehr auf. Das könnte Mundlos sein.

Das vergleicht ihr mit dem NDR-Video, wo Zschäpe ihre Möpse zur Animationsmusik hüpfen läßt, um ihr Fitneßlevel zu pimpen.

Der Bauer erkennt seine Schweine am Gang, heißt das Sprichwort. Eine Bewegung sagt mehr als das Subjektivporträt einer Statue.

Und was das rote Hilfiger-T-Shirt on Tour betrifft, das kann genausogut ein Fan-Shirt von Rotweiß Erfurt sein.

Der Platz vor dem Filmer und Zschäpe ist frei. Es sieht so aus, als ob da ein Buggy, Kinderwagen, Picknickkorb oder sowas stehen könnte und sie sich kurz runterbeugt. Dann gehört die Frau zwischen Filmer und Zschäpe zu dieser Sippe.

Das entscheidende an dem Clip ist, daß endlich wieder mal über einen Fememord unter braunen Kameraden geredet wird, über das, was weder Diemer, noch Götzl, die Anwälte, Menzel Marx oder König interessiert. Man darf wieder darüber nachdenken, womit sie den Wohlleben an den Eiern haben, was also der Interessenausgleich zum Ceska-Märchen ist. Was wiegt so schwer, daß er den Waffenhandel eingeräumt hat? Täterwissen. Und man darf wieder einmal darüber räsonieren, warum die Untergrundler viel lieber im Obergrund lebten und das Leben genossen haben. Chillen bei Rechtsrock oder wochenlang mit Tierbefreiern auf Fehmarn abfeiern, das waren echte Highlights im Untergrund.


Moser: Zschäpe gesteht zum zweiten Mal ihre Mitschuld
Schön, daß sie das bereits zum zweiten Mal tut, wo wir noch alle auf das erste Mal warten, denn gestanden hat sie bisher jeweils nur bei der Eröffnung des Prozeßtages und in den Pausen. Aber wenn der Anti­fantast Moser meint, dann ist das eben so.
Einen entspannten Sonntag noch. Als Zugabe gibt es die besten Volksmeinungen zu Mosers gefühlt hundertstem Geständnis, nicht mehr durchzublicken.

OGChewbacca 06.05.2017 09:18

Kasperle-Theater

Dem Autor sollte doch langsam klar werden, dass das Ganze ein Schauprozess ist! Bei jedem Artikel des Herrn Moser zum NSU muss ich mir erstmal an den Kopf greifen und mich fragen, warum die Ermittlungsakten gepflegt missachtet werden?

Die für jedermann einsehbaren Ermittlungsakten zeigen ganz klar, dass die Uwes mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die Mörder waren! Keine Zeugenaussagen, die zu den Uwes gepasst hätte, keine Fingerabdrücke oder DNA, Phantombilder zeigen eindeutig andere Personen! Und das in allen Fällen!

Warum möchte man uns hier immer noch das NSU-Märchen auftischen? Was erhoffen sich Journalisten davon, die staatliche Verschwörungstheorie zu unterstüzen?

Die Ermittlungen zu den Dönermorden führten zum Großteil in die Türkei. Kartellmorde oder Geheimdienstmorde...bei letzterem sollte man sich die vom Staatsschutz begleitenden Morde durch Tito vor Augen halten! Dass der türkische Geheimdienst in Deutschland "dick im Geschäft" ist, ist ein offenes Geheimnis...für mich klingt es schon sehr plausibel, wenn durch den "NSU" die wahre Täterschaft des türkischen Geheimdienstes oder anderer Täter verschleiert werden soll...bzw "ungeklärte Morde" auf dem NSU entsorgt werden/wurden...
---
OGChewbacca 06.05.2017 09:49

Re: Kasperle-Theater

Hahaha Sie scheinen echt naiv zu sein...

Im Artikel steht geschrieben, dass Frau Zschäpe eine Schuld nur indirekt zugegeben hat, was auch immer das heißen mag. Wenn man eine Pistole auf die Stirn gesetzt bekommt, dann gibt man alles zu, falls Sie verstehen was ich meine. Ich möchte nicht wissen, welchem staatlichem Druck diese Frau ausgesetzt wurde. In diesem Zusammenhang die Toten Zeugen...so schnell kann das gehen, wenn man bei diesem Kasperle-Theater nicht mitspielen möchte, das weiß auch Frau Zschäpe. Oder sehen Sie hier garnicht die Möglichkeit eines erpressten Geständnisses bzw eines Deals zwischen der Frau un dem Staat? Achja Rußlungen-Lüge und ganz viele andere Ungereimtheiten!

Andererseits sollte auch klar sein, dass das Ergebnis eines Schauprozesses vorher schon feststeht...und alles dafür getan werden muss um das Ergebnis zu sichern. Stellen Sie sich mal vor, das Urteil wäre Freispruch...stellen Sie sich mal nur die Konsequenzen vor. Nun können Sie sich denken, dass eine Menge einflussreiche Personen das um jeden Preis verhindern wollen.

Achja zum Schluss: Ich wurde persönlich auch beschuldigt eine Straftat begangen zu haben...glücklicherweise konnte durch BEWEISE festgestellt werden, dass ich es nicht gewesen sein konnte! Das selbe zeigt sich hier, nur leider können die Uwes sich nicht mehr verteidigen...also eine Aussage als Beweis geltend zu machen, zeugt von einem verquerten Rechtsbewusstsein! Menschen Lügen wie am Fließband, ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?
---
Lasse Reden 06.05.2017 10:06

Re: Kasperle-Theater
Delftspucker schrieb am 06.05.2017 09:28:

Es gibt eine sehr wichtige und sehr glaubhafte Zeugin: Frau Zschäpe selbst. Sie hat doch aktenkundig gemacht, dass sie von den Mordtaten erst im Nachhinein von den Uwes unterrichtet wurde. Was das für die Angeklagte heißt, ist in diesem Zusammenhang nicht wichtig, wichtig ist, dass sie damit die Morde der Uwes bestätigt.
Ich hoffe, dein Kommentar ist ironisch gemeint. Von wegen "sehr glaubhaft". Zschäpe hatte zwei Möglichkeiten: zum einen die Klappe zu halten und zu hoffen, dass sie aus Mangel an Beweisen freigesprochen wird oder eine geringe Strafe bekommt. Was in diesem politischen Schauprozess aber von Anfang an eher unwahrscheinlich war. Zum anderen konnte sie die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestätigen, aber die eigene Beteiligung herunterspielen und wegen des Geständnisses und der Kooperation auf eine milde Strafe hoffen. Das hat sie getan.

Die Täterschaft der Uwes zu leugnen, war hingegen keine Option, da es sich dabei nach offizieller Meinung um erwiesene Tatsachen handelt. Ein öffentliches Leugnen hätte sie als uneinsichtig erscheinen lassen und strafverschärfend gewirkt.
Dazu kommen noch die Banküberfälle, von denen sie vorher wusste.
Wie man bei dieser Beweislage von irgendeinem Zweifel an der Täterschaft der Uwes sprechen kann, ist mir schleierhaft.
Allenfalls der eine oder andere Mord ist den beiden vielleicht untergeschoben. Aber dass sie Mehrfachmörder sind, bestätigt auch Frau Zschäpe.
Was ist ein Geständnis wert, bei dem auch der "ein oder andere untergeschobene Mord" gestanden wird?
---
Lasse Reden 06.05.2017 09:40

Re: Kasperle-Theater
OGChewbacca schrieb am 06.05.2017 09:18:

Warum möchte man uns hier immer noch das NSU-Märchen auftischen? Was erhoffen sich Journalisten davon, die staatliche Verschwörungstheorie zu unterstüzen?
Sie alle eint der "Kampf gegen Rechts", der ja bekanntlich zum Staatsziel ausgerufen wurde. Indem sie die offizielle staatliche Verschwörungstheorie verbreiten, können sich staatstragende Journalisten staatstragend zeigen. Linke Journalisten wie Moser hingegen möchten sich die einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen, den rechten Teufel an die Wand zu malen und dafür sogar vom Mainstream Applaus zu bekommen.
Die Ermittlungen zu den Dönermorden führten zum Großteil in die Türkei. Kartellmorde oder Geheimdienstmorde...bei letzterem sollte man sich die vom Staatsschutz begleitenden Morde durch Tito vor Augen halten! Dass der türkische Geheimdienst in Deutschland "dick im Geschäft" ist, ist ein offenes Geheimnis...für mich klingt es schon sehr plausibel, wenn durch den "NSU" die wahre Täterschaft des türkischen Geheimdienstes oder anderer Täter verschleiert werden soll...bzw "ungeklärte Morde" auf dem NSU entsorgt werden/wurden.
So sieht's aus, aber mit der Wahrheit kann man keinen Blumentopf gewinnen, sondern man wird höchstens als Nazi verschrien, so wie Elsässer & Co.
---
freifall 06.05.2017 04:26

wann findet endlich jemand ihren ausweis im LKW?..

der ganze blödsinn um den prozess ist nicht mehr zu ertragen
---
Peter 06.05.2017 04:15

Mein Eindruck ist eher, dass sie aufgegeben hat,sich gegen Steuerung zu wehren.

ursprünglich wollte sie aussagen, lange vor dem Prozess. Dann wirkte sie für mich wie jemand, dem klar gemacht wurde "Mund halten oder Exitus", und dann, wie jemand, der resigniert hat und nachplappert, was vorgegeben wird.

Ihr letzter erkennbare eigenständiger Versuch, sich zu "befreien", war der Versuch des Verteidigerwechsels. Alles danach war zusehends die Rolle eines "Geschubsten".

Egal, ob sie beteiligt war oder nicht, sie hat begriffen, dass sie in jedem Fall geopfert wird, um andere zu decken und sich nicht dagegen wehren kann.

Und gerade, wenn sie beteiligt war: Dann hätte sie erst recht allen Grund, eine allumfassende, strafmildernde Aussage zu machen. Hat sie aber nicht. D.h., sie hat keine Ausweg, und das liegt nicht an ihr, sondern an anderen. Sie ist nur noch Spielfigur.
---
Lasse Reden 06.05.2017 09:09

Re: Mein Eindruck ist eher, dass sie aufgegeben hat,sich gegen Steuerung zu wehr

...

Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass es sich hier um das Äquivalent zu einem mittelalterlichen Hexenprozess handelt. Die Wahrheit auszusagen, dass es den Teufel nicht gibt und alle Vorwürfe falsch sind, ist einfach keine Option. Das einzige was man tun kann, ist, die kriminellen Handlungen der anderen (toten) Beschuldigten nicht zu leugnen, aber die eigene Beteiligung daran herunterzuspielen. Genau das hat Zschäpe getan.
---
Lasse Reden 06.05.2017 09:19

Re: Schwachsinn
harimau schrieb am 06.05.2017 03:38:

Sicherungsverwahrung. Das ist hier das Thema. Deswegen die vielen Gutachter. Das Gericht wird am Ende entscheiden, ob sie wie Carlos in eine Hochsicherheitsanstalt verbracht wird, wo die Türen nur in eine Richtung aufgehen.
Schwachsinn. Ihr konnte kein einziger Mord nachgewiesen werden und auch keine direkte Beteiligung an den anderen Straftaten, also nichts was eine Sicherungsverwahrung rechtfertigen würde.

Im Prinzip müsste man sie direkt nach dem Urteil freilassen, weil man ihr höchsten die Brandstifung anhängen kann und die Strafe dafür durch die lange U-Haft längst abgesessen ist. Das wird natürlich nicht geschehen, weil es sich um einen politischen Prozess handelt, auf dem Druck von allen Seiten lastet. Aber obendrein eine Sicherungsverwahrung zu verhängen, wird man sich nicht trauen. Das würde die Farce allzu deutlich werden lassen.
---
albibi 06.05.2017 11:42

Anrechnung Untersuchungshaft und neue Identität

Eher wird Tschäpe zum Ende des Prozess mit einem Polizeiauto an einen unbekannten Ort verbracht wo sie mit einer neuen Identität ausgestattet friedlich und ohne materielle Not ihren Lebensabend verbringen wird. Dänemark, Schweden, Südamerika (wegen den vielen Nazi-Kumpels dort?), was weiß ich.
---
hgzi 06.05.2017 00:26

Wie alt ist eigentlich der Richter?

Da gabs doch kürzlich sonen Fall, der jetzt womöglich wieder neu aufgerollt werden muß weil der Richter in Rente ging.....
Urteilsverkündung dann am St. Nimmerleinstag.
---
SvenV 05.05.2017 23:09

Schuldfrage?

Nach wie vor ist mir nicht ganz klar, worin eigentlich die Schuld der Angeklagten liegt? Sie war bei keinem Mordanschlag dabei. Von den Morden soll sie erst nachträglich erfahren haben. Sie konnte diesen also nicht einwilligen oder widersprechen.

Was bleibt ist also lediglich ihre Unterlassung, die Behörden nachträglich darüber zu informieren, dass ihr Lebenspartner in schwere Straftaten verwickelt war. Einer Lebenspartnerin stünde hier aber eigentlich keine Bestrafung bevor.

Nebenbei bemerkt sollte man Vorverurteilungen wie im Artikel unterlassen. Nach wie vor gilt die Unschuldsvermutung. Auch wenn ein Gutachter ihr nun Schuldunfähigkeit attestiert hat, ist dies keinesfalls mit einem Schuldspruch zu verwechseln.

Über einen Schuldspruch entscheidet nicht der Gutachter, sondern das Gericht. Richtig ist allerdings, dass das Gericht bei den vielen medialen Vorverurteilungen und der sehr langen Untersuchungshaft längst unter einem gewissen "Erfolgsdruck" steht.

Sollte man die Frau am Ende tatsächlich mangels Beweisen frei sprechen müssen, wäre dies ein Skandal. Also wird man schon irgendetwas finden müssen, um den Vorverurteilungen und der Untersuchungshaft gerecht zu werden.

Bei den vielen mysteriösen Todesfällen in der Causa "NSU" ist sie vielleicht sogar im Knast sicherer aufgehoben, als draußen?
---
mind.dispersal 05.05.2017 21:43

Wenn der Autor "Schwere Dependente Persönlichkeit(sstörung)" einordnen könnte

, hätte er sich seinen "Kann ja gar nicht sein" - Sermon gespart.

...
---
Friedensblick 05.05.2017 17:46

Zschäpe spielt mit, von Anfang an, seit 1998

... bereits 1998, als in ihrer Garage eine TNT-Bombenwerkstatt gefunden worden wäre, angemietet hätte sie sie von einem Polizisten! Dann ihre Anrufe im November 2011, wo sie die "Selbstmorde" Böhnhardt/Mundlos den Eltern ausrichtete. Ihre "Geständnisse" im NSU-Prozess.

Welche Macht kann eine Zeugin derart beeinflussen, sich ohne Nöte selbst zu belasten? Ein bloßes rechtsterroristisches NSU-Netzwerk nicht, aber ein tiefer Staat, der Zeugen beseitigen kann.

Weitere dubiosen Zeugen, deren Angaben kaum jemand glaubt:

- Der Akten-Schredderer beim Verfassungsschutz, Lother Lingen, der nur um sich Arbeit zu ersparen, Informanten-Akten zerstört hätte.
- Der Geheimdienst-Beamte Andreas Temme, der vom letzten Ceska-Mord in Kassel nicht mitbekommen hätte, obwohl er anwesend gewesen wäre.
- "Selbstenttarnung des NSU" - Polizeichef Michael Menzel, der die Kiesewetter-Schusswaffe anhand der Waffennummer identifizieren hätte können, obwohl sie mit Schutt bedeckt war. Sie lag neben den erschossenen Böhnhardt, Mundlos.

Mit der "NSU-Geschichte" enttarnt sich der tiefe Staat selbst.

Hier geht es zu einer 630-Seiten starken „Glaubhaftigkeitsanalyse" der Zeugen im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss, Stand 03.01.2017
http://friedensblick.de/24283/glaubwuerdigkeitsanalyse-der-zeugenaussagen-im-thueringer-nsu-untersuchungsausschuss-betreffend-tatort-stregda/

12. September 2021

Endsieg by parlograph

Lange war Ruhe auf dem Parlographen, doch dann ratterte die Nadel noch einmal, um der Welt den Endsieg zu verkünden.

Eine Bemerkung vorab. Parlograph kommentiert am 23. Januar 2021:

Immerhin gaben sie sich bei 9/11 noch etwas Mühe. Das endlose Kopieren der Kopie führt unweigerlich zur Abnutzung. Nicht nur NSU oder Breitscheidplatz-Fake – aller Staatsterror ist „schlußgestrichen“ (TM Anmerkung); vergangene wie künftige. Der Staat kommuniziert mit uns durch Terrorsimulationen, es sind ritualisierte Lügengeschichten und selbst wenn ein „reales“ Ereignis darunter ist, spielt das keine Rolle mehr.

Es ist mir eine Ehre, das Schlußgestrichen als Orden angeheftet zu bekommen. Ob ich der Erfinder dieser unumstößlichen Wahrheit war, das weiß selbst ich nicht. Vor Götzl unter Eid zum Sachverhalt gequizzt täte ich als Beschuldigter von meinem Schweigerecht Gebrauch machen. Kann sein, es war der @fatalist, beiläufig, irgendwo. Kann sein, im Forum hat es jemand angedeutet, es sei Schluß mit dem Spuk. Kann aber auch sein, daß die Hektoliter "Kein Schlußstrich", die über das propagandaaffine Volk ausgekübelt wurden, genau diese Assoziation hervorrief.

Sei es, wie es ist und damit nicht zu ändern. Das Thema Terror und Staatsterror als Teilmenge des großen Ganzen hat sich erledigt. Alle zu verteilenden Plätze wurden verteilt, jeder weiß, was er im Ernstfall zu tun hat. Insofern ist auch klar, daß Merkels Impf-Terror gegen das eigene Volk nie und nimmer irgendeinen Aufklärungserfolg bringen wird. Schmidt-Schnauze wollte es so, daß der Deckel drauf bleibt. Für immer.

Nur Breitscheidplatz, das war kein Fake.

Das Schlußwort sei ebenfalls vorangestellt. Als jahrelanger Empfänger vorzüglich wirkender Faszienbehandlung darf ich das. Ohne Faszien* (ital. fascio - Ez., also in Rumpeldeutsch sowas wie Fascho) keine Bewegung. Einen schönen Sonntag auch allen Endsiegern.

------

Endsieg

Veröffentlicht am von parlograph

Jede Zeit hat das Recht, das ihrem Geiste, ihrer Kultur und ihren Grundanschauungen entspricht.“

Franz Gürtner, Reichsjustizminister, Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP 1)

Aus … aus und vorbei! Finito, file closed, konjez und bon voyage! Oder, wie der AK NSU seit Ewigkeiten schreibt: Schlußgestrichen! Der NSU ist Geschichte, ein Fall für den History Channel, Wichsvorlage für die Zivilgesellschaft. Der BGH verwarf die Revision der Zschäpeanwälte,2) das Urteil gegen Beate ist rechtskräftig, Schlußstrich auch bei Gerlach und Wohlleben, nur für André Eminger geht’s eine Runde weiter, die BAW will Nachschlag für den Nazi-Twin.

Nach Kriminalisten, Parlamenten und Wikipedia hat auch die Justiz die Existenz des NSU-Phantoms bestätigt, endgültig und für immer, in aller Unabhängigkeit: Alles korrekt bei Götzl; keine Rechtsfehler, Beate Zschäpe hat gemeinsam mit Böhnhardt und Mundlos zehn Menschen ermordet, Bombenanschläge und Raubüberfälle verübt, schon die Uwes ohne Spuren zu hinterlassen und ohne Zeugen, Beate mußte dafür nicht mal aus dem Haus.

Gemeinsame Planungen für die Verbrechen bleiben reine Projektion, sie ergeben sich aus der Mitgliedschaft im terroristischen NSU, wie sich die Mitgliedschaft aus den Straftaten ergibt, ein Zirkelschluß und Beweis durch Behauptung, aber das ist alles ohne Belang. Was allein zählt: Zschäpes lebenslange Freiheitsstrafe geht auch für den BGH in Ordnung, nur daß die Morde in Dortmund und Kassel irgendwie zusammengehören.

Beates Anwälte sind ein bißchen enttäuscht, auch das keine Überraschung, Wolfgang Stahl glaubt, „dass diese Entscheidung auf heftige Kritik in der Wissenschaft stoßen wird.“,3) eine weitere Illusion möglicherweise. Kaum jemand, der in diesem Land noch Wert auf Reputation und Fortkommen legt, kritisiert noch irgendwas, heftig schon gar nicht, außer Godfather a. D. Thomas Fischer vielleicht, der darf das, für ein paar Renteneuros in heruntergekommenen Schmierblättern.

Beates „Vertrauensanwalt“ Mathias Grasel, der das dilettantische Geständnis seiner Mandantin vermutlich selbst geschrieben und sie erst richtig reingeritten hat, findet, „der BGH habe seine bisherige Linie zur Mittäterschaft verlassen und die Strafbarkeit der Mittäterschaft massiv ausgedehnt.“

Na und, Herr Grasel? Wen juckt das? Das gab es immer, daß bisherige Rechtsprechung aufgegeben wurde, siehe Reichsminister Gürtner, und der sollte es wissen. Grasel will nun das Fiasko mit Zschäpe besprechen und erwägt eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht.4) Na dann, viel Glück!

Was bleibt?

Manche von uns, die wir jahrelang geleakte Ermittlungsakten verschlungen haben, Protokolle von Untersuchungsausschüssen, dicke Abschlußberichte diskutiert, Bücher, Zeitungsmeldungen, TV-Reportagen seziert und den „Jahrhundertprozeß“, glaubten, eine kritische Gegenöffentlichkeit könne das Lügenkartell sprengen, die Wahrheit würde über den NSU-Schwindel triumphieren, den Rechtsstaat retten oder die Demokratie oder wenigstens die Menschen wecken und haben mit gewaltigem Einsatz, auch unter persönlichem Risiko, die grotesken Widersprüche der staatlichen NSU-Fiktion aufgedeckt. Solche Ambitionen gab es, das wirkt heute naiv, niemand muß sich dafür entschuldigen, nur genützt hat es nichts.

Die konservative Revolution fällt aus, die sozialistische auch, keine patriotische Regierung wird den NSU-Schwindel kassieren, KDF zur Verantwortung ziehen oder Merkel vor Gericht stellen. Kein Nürnberg 2.0, keine Gerechtigkeit für Beate Zschäpe. Gar nichts.

Die angebliche Ceska-Mordserie bleibt unaufgeklärt, die Brandstifter (oder das Sprengkommando), die das Terrornest in der Zwickauer Frühlingsstraße freilegten, gehen straffrei aus, endgültig, verjährt, vergessen, verziehen. Niemand verliert deshalb seinen Pensionsanspruch.

Revision

Ich denke, bis zu diesem Punkt sind sich die Hobbyermittler einig, was die Toten betrifft, die Opfer der Mordserie, den Heilbronner Polizistenmord und die behauptete Selbsttötung im Stregdaer Wohnmobil, da gehen die Spekulationen auseinander, jeder hat sich im Laufe der Jahre sein eigenes NSU-Puzzle zusammengesetzt, seine für den Rest der Ewigkeit unbewiesene Lieblingsthese. Damit müssen wir leben.

Meine kennt ihr einigermaßen, was gesellschaftliche Simulationen betrifft, da ist mein Mißtrauen radikaler als das der „Realisten“, mein Verdacht, was auf der Rückseite des Mondes an psychologischer Kriegsführung inzwischen gängige Praxis ist, aber das hat mich nie gehindert, Fakten von Mutmaßungen zu trennen, gedankliche Leistungen anderer von Polemik.

Ungelöst bleiben die „letzten Fragen“: War es nun Todesangst, daß Beate zur Kronzeugin gegen sich selbst wurde oder half sie bereitwillig mit im Klassenauftrag und unter hohen Opfern, den NSU-Schwindel gerichtsfest zu machen? Hat sie eigenmächtig KDFs fürsorglichen Plan geändert, die Verteidigungsstrategie „seiner“ Anwälte Heer, Stahl und Sturm verlassen, die Nerven verloren, und mit Borchert und Grasel und einem irren Geständnis ihren Untergang selbst herbeigeführt? Sich an einen herbeihalluzinierten Deal geklammert, für den es nie eine Zusage gab? Ging es um die von der BAW geforderte Sicherungsverwahrung? Eine Mischung aus all dem?

An eine Bedrohung für ihr Leben habe ich nie recht geglaubt, schon eher, daß sie dem Charme der Macht und Versprechungen auf den Leim ging, die Klaus-Dieter Fritsche und seine sächsischen Helfer nicht einlösen konnten, weil sie sich selbst überschätzten und die Kontrolle verloren über Komplikationen aus Zuständigkeiten, politischen Kaskaden und gewöhnlichen Zufällen des Lebens.

Läßt dieser Staat Beate Zschäpe nun im Knast verrotten, weil niemand mehr im Dienst ist, der sie retten kann und ihre wirkliche Geschichte kennt? Oder setzt sie irgendwo mit einer weiteren neuen Identität ein tristes Dasein im staatlich alimentierten „Untergrund“ fort, das einzige, was sie kann? Möglich, wir werden es nicht erfahren, in jedem Fall ein sinnlos verpfuschtes Leben. Wofür?

Wer dieses miserable Spiel verloren hat, ist somit klar, aber wer hat gesiegt? Ich meine, alles in allem, im komplizierten Machtgefüge einer finalen Scheindemokratie: die Fasces, der Bund, über gleichgeschaltete Länder.

—————

1) zitiert nach:
http://www.weissensee-verlag.de/autoren/Hartl/hartl_das_nationalsozialistische_willensstrafrecht_kurz.pdf

2) https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/2021157.html

3) https://www.sueddeutsche.de/politik/bgh-entscheidung-zum-nsu-urteil-beate-zschaepe-ist-eine-moerderin-obwohl-sie-an-keinem-tatort-war-1.5386573

Grasel: „Es seien reine Mutmaßungen, dass Zschäpe gemeinsam mit ihren Gefährten die Ausspähskizzen der Tatorte ausgewertet habe und bei den Entscheidungen der Männer dabei gewesen sei, wer angegriffen werden soll. Das werde von der Beweisaufnahme nicht gestützt.“

Stimmt, interessiert nur niemanden.

4) https://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/pl/anwalt-mit-zschaepe-ueber-moegliche-rechtliche-schritte;art19070,4522622

4 Gedanken zu “Endsieg

fatalistsalterego schreibt: am 7. September 2021 um 17:34

Imo war der Grundfehler der Verteidigung, alles auf 2 Tote abzuschieben, anstatt die fehlenden Tatortbeweise, die „unpassenden“ Phantombilder“ und das „Bekennervideo ohne Bekenntnis“ anzugreifen. Man hat somit letztlich das Narrativ des Staates gestützt und akzeptiert. Ein fataler Fehler, der nur durch das noch fatalere falsche Geständnis getoppt wurde.

parlograph schreibt: am 7. September 2021 um 20:12

Ich denke, daß Heer, Sturm und Stahl prinzipiell ans NSU-Märchen „glaubten“, also an die Ermittlungsergebnisse und an die Uwe-Mörder. Deshalb die Schweige-Strategie zum Schutz ihrer Mandantin.

Zschäpe hat sie vermutlich in diesem Glauben gelassen, hätte sich ihren Anwälten aber offenbaren müssen. Wenigstens, was die angebliche Brandstiftung FS 26 betrifft, auch über ihre Flucht schon zuvor. Mglw. hat sie nicht mal das getan. Warum??? Die Anwälte waren nicht ihre Feinde, ihnen zu sagen, was wirklich passierte, hätte es der Verteidigung leichter gemacht, anzugreifen und es hätte Zschäpe nicht gefährdet. Stattdessen spielte sie noch in U-Haft die coole Nazibraut (Robin Schmiemann, 18 Grad, ich meine, das war Show und das paßt alles nicht).

Die Anmerkungschreibt: am 8. September 2021 um 10:10

Wir stecken in Zschäpe nicht drin. Ich nehme für das Danach die für mich einfachste Erklärung. Stockholm-Syndrom. Zschäpe ist seit 2011 sicher, egal wer was mit ihr behufs welchen Zweckes auch immer beredet hat. Im Knast ist sie wohl wer, wenn man den dürren Meldungen glaubt. Ihr Leben ist geregelt.
Es war vorher schon Scheiße, ist es jetzt auch, aber irgendwie besser als vorher. Der Druck aus dem Innenministerium ist weg. Es ist gut möglich, daß sie sich verbessert hat.

parlograph am 8. September 2021 um 11:25

Das klingt nicht schlecht … der Knast als eine Art Kloster?

-----
* Die Faszien, das Bindegewebe, die Bündelstruktur heißt in Italien tessuto connettivo. Faszinierend kommt auch von diesem Wortstamm.

[update 09:35 Uhr]

Das Interview vom schönen Giovanni mit Schmidt-Schnauze ist jetzt hinter unüberwindbarer Bezahlmauer. Unüberwindbar, weil, ich kenne niemanden, der sich überwände, der Zeit Geld zu geben.

Im verlinkten Post von mir ist auch nur das Bildschirmfoto.

Hier die entscheidende Passage.

29. August 2021

NSU: Kommentarfred zur BGH-Entscheidung Zschäpe u.a.

Die Wangerin ist ein exzellenter Ersatz, wenn sich der Moser mal nicht auf dem Telepolis herumverschwört. Die kann das genauso gut, heißt es in den Kommentaren.

Der lustigste Satz aus dem Aufsatz ist der letzte.

Als einziger von fünf Verurteilten hatte der Szene-Aussteiger S. (hier abgekürzt, weil er zur Tatzeit seiner Beihilfe noch heranwachsend war) seine Revision zurückgezogen. Ihm hatten Opferangehörige zum Teil sogar öffentlich vergeben und für ihn eine nur eine Bewährungsstrafe gefordert, weil er als einziger wesentlich zur Aufklärung beigetragen habe.
Ist das Stockholm-Syndrom der Wangerin nicht süß? Kümmert sich rührend um Herenwachsende, wo doch in der Lügipedia geschrieben steht:
Carsten Schultze
Ein paar Sekunden Recherche liefern das folgende Ergebnis. So viel Zeit hat die Wangerin nicht.
Wo Carsten S. in Haft saß, bleibt bis heute geheim, da sich der 40-Jährige wegen seiner Aussagen in einem Zeugenschutzprogramm befindet. Selbst seine Anwälte wissen es laut eigener Auskunft nicht. Ebenso wenig, wo S. nun – unter neuem Namen – lebt.
Heute präsentieren wir eine sehr nicht repräsentative Auswahl aus der dreistelligen Kommentarflut.

Lisbeth1888 19.08.2021 23:51

Re: Dann ist ja alles geklärt...

Ohne dass einem die Frau sympathisch sein muss: In ihr hat man schlussendlich einen Sündenbock gefunden um die muslimische Gemeinde zufriedenzustellen. So einfach ist das!
---
Noge Byzan Oreolk 19.08.2021 14:29

das einzige was man der Glatzenmatratze(*) gerichtsfest nachweisen konnte,

ist eben eine solche gewesen zu sein.

Das macht die Trulla einem nicht gerade sympathischer, aber von einer unmittelbaren Tatbeteiligung ist das doch noch „etwas“ entfernt.

(*)Der Ausdruck ist O-Ton der staatlich lizenzierten Systemmedien, wurde exakt so in der Heute-Show verwendet für diese Person.
---
Bratapfelkuchen 19.08.2021 14:33

Das war absehbar. Staatsraison. Keine einzige Haupttat bewiesen, aber Mittäterin

Schon Teile der Wahrheit könnten die Bevölkerung verunsichern.
---
khr 19.08.2021 15:13

Soweit ich das verfolgt habe

Gibt es keinen handfesten Beweis das die beiden Udos, welche doch auf eine merkwürdige Wiese ums Leben gekommen sind, wirklich die Mörder waren.

Sollten sie es gewesen sein so hatten die doch eine merkwürdige Art Terroranschläge zu begehen indem hinterher weder Bekennerschreiben verfasst noch einen Grund angibt. Wie so etwas geht hat doch die RAF vorgemacht.

So agiert eher die Mafia als eine Terrorgruppe.

Man muss wirklich etwas nur solange wiederholen bis es alle glauben. Kritische Fragen dazu warne in den Nachrichten und Zeitungsartikel schon rar oder gar nicht vorhanden.
---
Lasse Reden 20.08.2021 00:55

Re: Was hat Maaßen damit zu tun?

_Peter_ schrieb am 19.08.2021 15:52:

Zschäpe im Knast, Maaßen demnächst im Bundestag?
,,,

Währenddessen wurde der Chef der staatlich bezahlten Aktenschredderer nicht einmal angeklagt und kandidiert jetzt für den Bundestag.

Was hat Maaßen damit zu tun? Als er 2012 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz wurde, waren die Morde schon Jahre vorbei, die Uwes tot, Zschäpe in U-Haft und die Akten geschreddert. Weswegen sollte man ihn anklagen?
---
Lasse Reden 19.08.2021 20:46

Re: Oh je

schlamutzelnase schrieb am 19.08.2021 15:53:

Die Autorin war ja 5 Jahre lang Prozessbeobachterin in München. Einige Erkenntnisse ihrer Arbeit kann man diesem Interview

https://www.youtube.com/watch?v=SQhzN-Zv9gU

entnehmen. Ja, richtig, ist schon 2 1/2 Jahre alt, deshalb aber nicht automatisch veraltet.

Oh je, das ist das gleich wie bei Moser. 5 Jahre beobachtet und vor lauter Scheuklappen nur gesehen, was sie sehen wollte.
---
FLxxxxT.DE 19.08.2021 18:30

fun fact

Der Herr Götzl, ist der gleiche Richter deinen einen unbescholtenen Studenten zu Jahren im Knast verurteilt hat weil der sich gegen 5 Albaner gewehrt hat und dabei einem mit einem Schweizer Taschenmesser einen Kratzer zugefügt hat.

Da wundert es auch nicht das jemand als Mordbeteiligter verurteilt wird selbst wenn er bei keiner Tat dabei war und die Täterschaft der Täter in keinem einzigen Fall gerichtlich festgestellt wurde.

Die NSU Akten beleiben sicherlich noch 100 Jahre Staatsgeheimnis.
---
Lasse Reden 20.08.2021 00:04

Re: die Knarren und eine vergammelte Jogginghose.

Oschia schrieb am 19.08.2021 22:31:

Was nochmal brachte das mit "Döner-Morden" in Verbindung, einzig der Paulchen-P.-Clip?

Nee, im NSU-Badmobil "fand" die Polizei die Heilbronner Polizeiwaffen und in der Wohnung des Trios eine 5 Jahre lang nicht gewaschene Jogginghose mit Blutspuren von Kiesewetter. Beatchen hatte da offensichtlich ihre hausfraulichen Pflichten gröblichst vernachlässigt.
---
Gast-aus-Hamburg 20.08.2021 10:29

Leider nein ...

Richter Götzl hat mehrmals Notwehr nicht "erkannt" und Menschen, die sich gewehrt haben, in den Knast geschickt. Und zwar für lange Zeit, mehr als man in Hamburg für Totschlag bekommt.

Ich habe mich gewundert, daß ein Richter, dem man ein Urteil um die Ohren gehauen hat, solch einen wichtigen Prozess leitet.

Edit - es hatte hier schon 2009 einen Artikel zu Götzel:

https://www.heise.de/tp/features/Muenchner-Urteile-gegen-Zivilcourage-3382688.html

Götzl ist also kein unbeschriebenes Blatt und hat seine eigenen Vorstellungen von Recht und Ordnung.
---
Josef W. 19.08.2021 18:40

Nicht an den tatorten, unverdächtige Fassade, nix zur Aufklärung beigetragen

Tja, so jemand muss doch in den Knast.

Hintergrund ist, dass Zschäpe selbst nicht an den Tatorten gewesen sein soll, aber laut Urteil des Oberlandesgerichts München gleichberechtigt mit den 2011 zu Tode gekommenen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am Tatentschluss und der Planung der rassistisch motivierten Mordserie beteiligt war. Zudem hatte sie logistische Aufgaben im konspirativen Alltag der Untergetauchten übernommen und als nette Nachbarin im sächsischen Rückzugsort Zwickau und auf Campingplätzen an der Ostsee für eine unverdächtige Fassade gesorgt.

"nicht an den Tatorten gewesen sein soll" eieiei - das soll auch ich und auch Frau Wangerin nicht gewesen sein. Verdächtig, verdächtig.

Blöde ist schon, dass das "soll" nicht auch für die Uwes gilt. Die sollen da zwar gewesen sein, aber wie bei Soll und Haben es nun einmal so ist: Beweise dafür HABEN die Ankläger nicht. Obwohl sie es sollen. Blutspuren, Genmaterial, Fotos und so. Umgekehrt: die Zeugenaussagen beschreiben ganz anders aussehende Täter, nur wurden diese Phantombilder seitens der Polizei nicht zu Fahndungszwecken veröffentlicht.

Aber das sind natürlich Details.

"eine unverdächtige Fassade " - das ist die kriminelle Energie der Frau Z., je unverdächtiger, desto schuldig.

Frau Wangerin ersetzt den Thomas Moser schon ganz ordentlich - wo der nun aber abgeblieben ist, weiss der Geier.
---
Lasse Reden 19.08.2021 20:32

Sie hätte einfach die Klappe halten sollen ...

Sie hatte einfach die Klappe halten sollen. Weiß der Geier, was sie dazu getrieben hat, gegen den ausrücklichen Rat ihrer damaligen Anwälte auszusagen und sogar Taten zu gestehen, welche die beiden Uwes noch nicht mal begangen haben, wie den Anschlag in der Kölner Keupstraße.
---
Karsten14478 20.08.2021 11:13

Re: Sie hätte einfach die Klappe halten sollen ...

Zum einen reden die Menschen und insbesondere Frauen recht gerne und zum anderen möchte jeder seine Sicht der Dinge als Mitläufer oder "Opfer der Umstände" darstellen.

Aber in dem Fall hätte sie nur bei einem guten Deal reden dürften. Das Urteil ist brutal, wenn man ihren Tatanteil ansieht. Da kommt der "bunte Messerstecher" deutlich besser bei weg ...
---
Lasse Reden 20.08.2021 08:07

Re: Untersuchung zum Polizistenmord Kiesewetter

... Das Problem ist, dass größtenteils linke Journalisten es nicht aufarbeiten wollen oder können. Sie sehen zwar die Verwicklungen von Polizei und Verfassungsschutz, wollen aber die Theorie von den "rechten" Tätern nicht aufgeben und erfinden so ein rechtes Netzwerk, das bis in die Behörden reicht.

Dass eventuell organisierte Ausländerkiminalität und ausländische Geheimdienste dahinter stecken, kann und darf nicht sein, weil das ihr Weldbild zu Fall bringen und den "Rechten" in die Hände spielen würde. Also wird alles, was darauf hinweist, ignoriert oder sogar aktiv ausgeblendet. So machen sie sich zu Komplizen der Behörden.
---
Localhorscht 20.08.2021 08:17

Also wenn das jetzt der Maßstab ist...

... spinne ich das mal weiter.

Man hat also keinerlei Beweise gefunden, daß die Trulla da an einem Tatort war bzw. das sie sonst irgendwie an den Taten beteiligt war. Außer das sie für die mutmaßlichen Täter gekocht, gewaschen und geputzt hat. Nun ware die ja paar Jahre auf der Flucht und es wäre wohl sehr naiv anzunehmen, daß die nicht wußte warum.

Wie man jetzt aus der ein Geständnis rausgepreßt hat weiß ich nicht, aber das war wohl aus ihrer Sicht das Dümmste was sie machen konnte. Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß die ein Kind haben soll... naja. Aber so ein Strafmaß? Ohne Beweise?

Wenn diesen Maßstab jetzt für alle ansetzen, müßte man ja in Zukunft auch die Partner von Terroristen mit anklagen, auch wenn die nie mitwaren oder es da Beweise gibt.

Ich bin sehr dafür, daß jeder vor dem Gesetz gleich ist und auch jeder für seine Taten gerade stehen muß, nur schreit das in diesem Lande zum Himmel wie unterschiedlich da geurteilt wird bzw. wie vieles nach politischer Einflußnahme stinkt. Leider wird das wohl auf lang oder kurz zu Selbstjustiz und einem massiven Vertrauensverlust in das Rechtssystem führen.
---
Lasse Reden 20.08.2021 08:30

Re: "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung"

Aus diesem Grund hat man sich ja zu RAF-Zeiten den Gummi-Paragraphen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" ausgedacht. Damit muss der Staat einzelnen Mitgliedern überhaupt nichts mehr beweisen. Mitgefangen, mitgehangen.

Und dass die terroristische Vereinigung "NSU" die Taten begangen hat und sie ein Teil davon war, hat Zschäpe ja selbst gestanden. Ich hatte vermutet, dass es einen geheimen Deal gab: Geständnis gegen mildes Urteil bzw. dass das Urteil vom BGH aufgehoben werden würde. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.
---
Lasse Reden 20.08.2021 15:07

Re: "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung"

Localhorscht schrieb am 20.08.2021 08:36:

Da wären wir wohl beim Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit.

Wie ich hier schon geschrieben habe, hätte Zschäpe die Klappe halten sollen. Und ihre Anwälte hätten die angeblichen Beweise besser prüfen sollen. Genügend Angriffspunkte gab es ja im Web zu finden, z.B. bei NSU Leaks und anderen Blogs.
---
Ir0nM4st3r 20.08.2021 11:28

"Wo ist der Verfassungsschutz, wenn man ihn mal braucht?"

"Wo ist der Verfassungsschutz, wenn man ihn mal braucht?"

sagte Beate Zschäpe im Prozess.

Kurz danach erschien ein neuer Anwalt auf der Bildfläche, also ist anzunehmen, dass dieser Anwalt vom VS zu ihr geschickt worden ist.

Erst nach diesem Anwaltwechsel hat Zschäpe ihr Geständnis abgelegt.

Dieses Geständnis ist eindeutig falsch, da sie Dinge zugab, die sachlich falsch waren, wie zum Beispiel die Briefe mit den Videos im Briefkasten vor ihrem Haus. Das BKA hatte diese Breifkästen untersucht, aber nichts gefunden.Ein Teil dieser Vido-CDs war zudem zu einem Zeitpunkt in Nürnberg eingeworfen worden, als Zschäpe bereits festgenommen war. Das konnte sie unmöglich getan haben.

Bei einem der Banküberfälle hat einer der Täter einen Bankangestellten berührt.

ie Polizei nahm Proben von der Stelle, fand sogar DNA, aber die passte nicht zu den angeblichen Tätern.

Also könen die es nicht gewesen sein.

Warum sollten Bankräuber die Beweise für Polizistenmord mit auf ihre Räubertour nehmen (Polizeiwaffen), diese dann aber nie benutzen?

Warum sollten die beiden Serienmörder denn Schiss davor haben, sich den Weg freizuschießen, obwohl sie bereits Polizsten erschossen hatten?

Das Wohnhaus wurde von einem ehemaligen Stasi-Agenten verwaltet.

Damit steht der Verdacht im Raum dass es ein "sicheres Haus" war., wo der VS seine Mitarbeiter verdeckt unterbringt.

Dafür spricht auch die ungewöhnliche Überwachungstechnik am und im Haus und der verborgene Teil der Wohnung.

Die Jogginghose mit dem Blut eines Opfers lag unversehrt in einem ausgebrannten Zimmer. Also entweder wurde dieses Beweisstück dort nach dem Brand platziert oder die Polizei ist sogar zu blöd, um die Asservatenlisten korrekt zu führen.

Die Waffe mit dem Schaldämpfer aus Aluminium ist angeblich aus dem ersten Stock runtergefallen und die Wand noch ebendrauf, aber der Schalldämpfer war nichtmal verbeult.

Also st anzunehmen, das man diese tatwaffe erst hinterher dort platziert hat.

In den Videos ist von dieser Waffe auch nie de Rede gewesen, was die Täter aber wahrscheinlich getan hätten.

In den Videos stimmt nichtmal die Reihenfolge der Taten. Warum sollten die Täter sowas nicht wissen?

Ein Polizist hatte die Täter mal in einem Einkaufszentrum erkannt und mitgenommen.

Bei der Überprüfung spuckte der Computer aber andere ten aus.

Also wurden die Personen mit falschen staatlichen Papieren mitsamt passendem Computereintrag versorgt, wozu nur das Innenministerium befähigt ist.

Also arbeiteten die Personen für den Staat.

Ein Zielfahnder des Thüringer Landeskriminalamts hatte 2001 den Verdacht geäußert, dass Beate Zschäpe eine Quelle des Verfassungsschutzes gewesen sei.

DIeser Zielfahnder hat sonst eine Erfolgsquote von 100 Prozent, nur beim NSU war er erfolglos.

Eben weil diese Personen vom Staat geschützt wurden.

Hat irgend ein Journalist mal selber bestätigen können, dass Zschäpe auch wirklichj im Gefängnis sitzt und nicht etwa anderswo ihre Zeit verbringt?

Erfolgt ein Besuch etwa nur nach Voranmeldung und längerer Wartezeit, wo man Zschäpe dann zum Schein ins Gefängnis bringt, nur um dann den Besuchstermin wahrzunehmen und anschließend wieder zu ihrer geheimen Wohnung zu verschwinden?

Die plausibelste Theorie ist immer noch, dass die Türkei einige PKK-Finanzierer eliminiert hat und der deutsche Staat diese Verbrechen deckt.
---
augu13j, Gunther Aulepp 20.08.2021 15:41

Das Urteil mit höchstmöglicher Bestrafung

kann in späteren (viel, viel späteren) Kommentaren als klassisches Beispiel dafür zitiert werden, dass manchmal die Staatsraison und der Wunsch der Opfer nach Sühne eine viel höhere Bestrafung erfordern als es der subjektiven Schuld des Täters entspricht.

Normalerweise ist dieses Strafmaß Tätern vorbehalten, die heimtückisch, brutal und sadistisch morden. Bei Beihilfe oder nur Kenntnis mit Billigung ist wohl eine Überprüfung der weiteren Haft nach 15 Jahren möglich.
---
Donjoe Miller 21.08.2021 23:50

So agieren Unrechtsstaaten

Zschäpe ist eine politische Gefangene in einem Willkürsystem. Sie gehört freigelassen.
---
Karl_Dalheimer 21.08.2021 08:52

Sie habe "als nette Nachbarin ... für eine unverdächtige Fassade gesorgt".

Ja, damit hat sie sich sicher strafbar gemacht - lebenslänglich. Von diesen "netten, unverdächtigen Nachbarn" kenne ich so einige. Regelmäßig geputzte Fenster, der Rasen gemäht und immer grüßend: auf dem platten Land hält man sich besser daran.

Nun verstehe ich aber auch die gar nicht netten Nachbarn besser. Sie denken eben schon einen Schritt weiter, sie haben schonmal vom BGH gehört.

Armes Deutschland, deine Gerichtsbarkeit ist auch nicht besser als deine Außenpolitik und deine Medien. Eindeutig politische Urteile. Inzwischen nicht mehr als Aussetzer, sondern als Regel. Der üble Geruch korrupten Denkens und Handelns strömt überall hervor.

17. März 2021

NSU-Quickie: Beate Zschäpe hatte Recht

Wir hatten im Blog nicht nur einmal behauptet, Beate Zschäpe habe die Wohnung in der Frühlingsstraße nicht gesprengt und in ihrem gescripteten Geständnis vor Gericht unrichtige Angaben machen lassen.

Laut jüngsten Forschungsergebnissen, die das RealityTV Das Erste im Rahmen der Dokumentationsreihe Polizeiruf vorstellte, hat Beate Zschäpe die Wahrheit erzählt, denn was Sabine kann, das konnte Zschäpe schon lange.

Zschäpe hatte mit ihrem Geständnis natürlich Recht.

Man kann seelenruhig Unmengen an in Literflaschen mitgebrachten Brandbeschleuniger ausbringen, sich selber damit eindieseln, ein Feuerzeug anzünden und die Kriminalkommissare minutenlang bis zur Handlungsunfähigkeit zudichten, ohne daß das (Benzin)-Luft-Gemisch zündet.

Erst als sie sich selber richtet und das Feuerzeug in das ausgebrachte Benzin fällt, entsteht der Brand, ohne daß Sabine selber in Brand gerät.

Außerdem hat sie sich mit der Pistole noch einen Krönleinschuß beigebracht und einen ganzen Liter Theaterblut binnen einer Sekunde verloren. Manchmal übertreibens die Dokumentarfilmer dann doch ä wägen.

Mit dieser Doku ist auch der Setzensack als Genie der Feuerzauberei bestätigt worden bzw. könnte jederzeit für das betreute Gruselfernsehen als Dramaturg und Ideenlieferant anheuern.

Bleibt nur eine Frage offen. Was war das für ein Brandbeschleuniger, mit dem sie sich ganzkörpermäßig durchfeuchtete, vor allem den Haarschopf, der aber aus welchen Gründen auch immer nicht zündete, als der große Budenzauber für Breitbild und Beamer inszeniert wurde? Die Haare hätten nach menschlichem Ermessen als erstes lichterloh in Flammen stehen müssen. Haben die keine CGI-Designer, die ihnen die Bewegtbildfolge am Computer generieren können? Hollywood kann das doch auch.

Zschäpe ist im Glück, daß das Revisionsgericht diese bahnbrechenden Erkenntnisse aus dem deutschen Fernsehen nicht berücksichtigt, da es sich nur mit Rechtsfehlern und nicht der Beweiswürdigung beschäftigt. Die Todesstrafe wäre der Dame sicher, so wie Herr Paul Rzehaczek irgendwie Glück hatte, daß das Todesurteil, das die Antifa über ihn gesprochen hat, nicht ganz vollstreckt wurde, sondern nur teilweise.

29. Juli 2020

Fall Lübcke: Wenn's bei Staatsschutz zweimal klingelt


Beispielfoto für ein gerade noch rechtzeitig verhindertes Verbrechen. Windmühlenmafia wollte nicht funktionierende Stromerzeuger als Hochgeschwindigkeitsdrehflügler unter Zuhilfenahme von staatlichen Fördergeldern verticken.

Frank Hannig
Die Entpflichtung eines Verteidigers war jahrelang vor deutschen Gerichten nahezu unmöglich. Mit diesem rechtsstaatlichen Prinzip hat das OLG Frankfurt/Main heut gründlich aufgeräumt. Unterschiedliche Verteidigungsstrategien sind nicht selten, auch dass den Angeklagten das verunsichert ist normal. Eine Bankrotterklärung der Justiz hingegen ist es, wenn das Gericht den Angeklagten manipuliert und in seiner Entscheidung beeinflusst.
Der letzte Post im Fall Lübcke endete so:
Trotzdem nehmen wir keine Wette an. Der Prozeß findet vor einem Staatsschutzsenat statt. Dessen Richter haben zu liefern und nicht die Wirklichkeit zu rekonstruieren. Es geht also nicht wirklich um den Arsch von Ernst, wie sein Verteidiger am Ende einer Vernehmung meinte.
Mit dem Staatsschutz betraute Richter sind das, was der Name bereits sagt. Aus jedem Buchstaben quillt das bereits fertige Urteil. Und sie sind nicht zimperlich, solange sie den Freisler geben dürfen. Gemeinhin müssen sie sich nicht für die Details eines Prozesses interessieren, da das Urteil von anderen festgelegt wurde. Ihr wesentlicher Job ist also, den schönen Schein zu wahren und den Animateur zu geben: Jetzt tun wir mal alle so, als ob wir Rechtsstaat wären.

Die geistigen Anforderungen an Staatsschutzrichter sind auf dem unteresten Level der Juristerei anzusiedeln, in der Nahrungypyramide wären das ungefähr Schmierfinken oder Politdarsteller, auf der Sympathieskala von 1 bis 10 also zwischen Minus 7 und Minus 12 angesiedelt. Sie laufen nicht ganz rund, sofern es die Darstellung eines Richters betrifft, machen dafür exakt das, was von ihnen erwartet wird, das Urteil durchwinken.

Es sei daran erinnert, daß das nun gespielte Spiel aus dem Verfahren gegen Zschäpe u.a. sattsam bekannt ist. Auf einmal waren neue Anwälte da, weil Zschäpe keine Vertrauen mehr in die Pflichtverteidiger hatte. Heer, Stahl und Sturm hatten eine geflegte und ruhige Strategie verfolgt, die immer wieder durch kleine Nadelstiche glänzte. Dann kam das von Grasel vorgelesene Geständnis, das mangels Kenntnis der Akten von logischen und inhaltlichen Fehlern durchsetzt war. Das interessierte niemanden so richtig. Geständnis ist Geständnis, egal wie lächerlich es auch daherkommt.

Sie hatte gestanden. Nazi tot. Deckel drauf.

So auch bei Ernst. Er hatte auf Anraten eines V-Anwaltes (Szenefunk) eine Geständnis abgelegt, das ihm an jedem Bein und um den Hals wie jeweils ein Zentnersack voller Naziverbrechen hängt. Da kommt er nicht mehr raus, egal, was passiert. Daß er gehängt wird, das war somit geklärt. Es ging im Grunde nur noch um die Frage, zu welchen Konditionen, mit Schnitzel als Henkersmahlzeit oder mit trocken Brot und Wasser.

Nun hat man den Pflichtverteidiger Hannig aus dem Prozeß geekelt. Die erste Frage die sich sofort und schon damals stellte. Wie kam der Kaplan zu dem Mandat als zweiter Pflichtverteidiger. Aus der Sicht der letzten Tage stellt es sich so dar, daß er als falsche Natter in das gemachte Nest schlüpfte, ein U-Boot der Antifa und Bestmenscheria ist. Nach wie vor besteht seitens dieser Klientel das größte Interesse daran, an interne Informationen aus dem Prozeß zu kommen, um ihre vielen NSU-Netzwerke in Hessen aufzuklären. Jede Information willkommen. Man hatte aber niemanden im inner circle drin. Mit Kaplan schon.

Dann sei noch einmal wiederholt, was vor längerer Zeit akribisch erörtert wurde. Was ist eine Verdeckungsstraftat? Eine Pyramide an Straftaten, um die Urstraftat bzw. kriminelle Handeln zu verdecken.

Ein Beispiel in Kurzform.
  • Urteil gegen Zschäpe ist Verdeckungsstraftat, da der Staat 10 Morde willentlich nicht aufklärte. Stattdessen wurde ein Beschluß aller Abgeordneten des Deutschen Bundestages zur Verurteilung von Böhnhardt und Mundlos als Mörder herbeigeführt.
  • Die Aussagen der Kriminalbeamten in PUAs und im Prozeß verdeckten die schlampigen bzw, nie stattgefundenen Ermittungen.
  • PD Menzels Tatortsimulation* mit eingepreister Tatortveränderung mußte den Doppelmord vertuschen helfen.
  • Brandlegung im Wohnmobil sollte großflächig SPurenvernichten, Chaos stiften und Doppelmord vertuschen.
  • Sprengung der Wohnung Frühlingsstraße 26 diente ebenfalls der großflächigen Spurenvernichtung.
Das gleiche bei Ernst. Dazumal wurde in der Betriebskantine des hessischen Regierungspräsidiums über die krimininellen Machenschaften des Lübcke-Clans im Windmühlengeschäft getuschelt. Nein, wurde es natürlich nicht, es wurde heimlich aus dem Regierungspräsidium herausgetragen und außerhalb dieses erlauchten Kreises verbreitet. Sofort nach dem Mord an Lübcke liefen parallel die Diskussionen zum Auftragsmord seitens der wirtschaftlichen Konkurrenz. Jetzt mag man sich fragen, ja und? Wo ist die Verdeckungsstraftat? Das ist so einfach wie einen Lotttoschein ausfüllen. Die Verdeckungstraftat besteht in der Umwidmung eines Auftragsmordes in eine rechtsextreme Tat und das einseitige Ausrichten aller Ermittlugnsarbeit auf dieses zu erzielende Ergebnis? Wir ermitteln in alle Richtungen? Manchmal schon, meistens aber nicht.
Hannig habe in der Verhandlung am Montag Anträge gestellt, die den Interessen seines Mandanten widersprächen, sagte Sagebiel der Vorsitzende Richter Thomas Sagebiel am Dienstag. Mit einem dieser Anträge habe Hannig andeuten wollen, dass Lübcke und seine Söhne in „krumme Geschäfte verwickelt“ seien. Zudem habe der Anwalt „weitreichende Mutmaßungen“ über eine Beteiligung Dritter an der Tat gestellt, so der Richter. ... Ernst soll im Juni 2019 Lübcke auf der Terrasse von dessen Wohnhaus erschossen haben. Motiv für die Tat war nach Auffassung der Bundesanwaltschaft eine rechtsextremistische Gesinnung.
Eben. Das ist die von der Bundesanwaltschaft verbreitete Verschwörungstheorie. Es gibt genauso handfeste Überlegungen für einen Auftragsmord, der mit Rechtsextremismus, Nazi und all den politisch korrekten Kackscheiß nichts zu tun hat, sondern in Jahrtausende alten schnöden Motiven der Kriminalität seinen Ursprung hat. Konkurrenzneid und Rache. Das Verhalten des Sohnes und seines besten Kumpels nach der Tat liefern da gute Diskussionsgrundlagen. Und genau diese Thesen hat man rabiat gekappt. Hannig hat vollkommmen Recht, und Stahl hat Recht behalten. Richter Sagebiehl hat sich in strafwürdiger Weise in das unabhängige Rechtsinstitut der Verteidigung eingemischt. Es ist bis dato nicht bekannt, das Sagebiehl der Erziehungsberechtigte, Ersatzvater, Vormund oder beste Kumpel von Stefan Ernst ist, daß er sich diese Freiheit herausnehmen darf. Sagebiehl taugt zwar zum Staatsanwalt, ist aber als Richter mit der Gesamtsituatioen der Prozeßführung vollkommen überfordert.
Im Anschluss trat Hannig vor die Presse. Der Anwalt sagte: „Ein trauriger Tag für die Justiz und schlechter Tag für Stephan Ernst, weil in beispielloser Art und Weise durch das Gericht in die Rechte eines psychisch labilen Angeklagten eingegriffen wurde: Zwei Mal in dem Verfahren hat der Richter Sagebiel sehr deutlich gesagt, Stephan Ernst möchte doch seine Verteidiger rausschmeißen. Zwei Mal hat er das gemacht, tatsächlich hat es am Ende gefruchtet. Hannig weiter: „Herr Ernst ist völlig verunsichert. Und er hat natürlich damit was gemacht, das sehr tragisch ist: Er hat nämlich den Einzigen aus diesem Verfahren entfernt, der bereit war, gegen den Strom des Gerichts zu schwimmen und unbequeme Fragen zu stellen (...) Das Narrativ vom rechten Einzeltäter, der hinmarschiert ist und Dr. Lübcke auf seiner Terrasse erschossen hat, wird sich nun wohl so bestätigen.“
Hannig ist ein Ungläubiger und stellt das staatliche Narrativ zur Diskussion. Er glaubt den Nazitifetischisten des Generalbundeswaltes und den Staatsschutzrichtern nicht. Genau das aber stand bei Heer, Stahl und Sturm nie in zweifel. Sie waren gläubige Staatsbürger. Wer also eine Idee sucht, auf welcher Ebene staaatliche Kriminalität in dreistester Form praktiziert wird, im Prozeß gegen Ernst wird er fündig. Oder in der hessichen Generalstaatsanwaltschaft, deren Sprecher, Oberstaatsanwalt Alexander Badle, wegen Korruption gleich neben Stefan Ernst einsitzt. Außerdem erfährt man unter dem Link beiläufig, wie billig staatliche Kriminelle zu haben sind.
-----
* Der Fundort der Leichen in Stregda war nicht der Tatort. Das Wohnmobil schon.