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18. März 2022

Kampfyoga: über den mongolischen Buddhismus

Ich hatte ja vor, (oder versprochen?), noch ein paar Worte über den mongolischen Buddhismus am Beispiel des härtesten Kommissars der Steppe, Yeruldelgger, zu verlieren.

Der Mordermittler aus Ulan Bator ist auch bekennender Buddhist, was er hin und wieder vernachlässigt, im Rahmen der 630 Seiten des Romans allerdings manchmal ausleben darf. Insofern gelten meine Bemerkungen zum mongolischen Buddhismus ausschließlich und nur in disem eng gesteckten Rahmen.

Als die Mongolei noch vorfeudal war, also viel früher, gab es um die 500 buddhistische Kloster. Deren Blütezeit geht bis auf Dschingis Khna zurück. Einige Wochen später wurde die Mongolei sozialistisch und der Nomande die Zukunft der Menschheit. Klöster wurden nicht mehr gebraucht. Insofern war es nur konsequent, daß alle bis auf fünf geschlossen wurden.

Das sechste Kloster

Es gab allerdings noch ein geheimes sechstes Kloster, in dem nur die Besten der Besten dem buddhistischen Leben frönen durften, was vornehmlich in der Ausübung von Übungen zur Selbstdisziplinierung und Findung der inneren Ruhe bestand. Damit dieser Weg zum eigenen Ruhepol nicht von Außerirdischen gestört wird, wurden nebenbei auch einige Exerzitien in Yoga, im speziellen Kampfjoga, absolviert, unter deren Zuhilfename der Yogist ruckzuck wieder im Ruhezustand ist, weil der Störer sich ebenfalls dieser Lebensäußerung betätigt, allerdings da schon mause- oder scheintot.

Yeruldelgger nun hatte diese Yogatechniken in Polizeidiensten lange Zeit geschmäht. Als er den Fall mit den Nutten und den Hodensäcken von Chinesen im Maul aufklären wollte, führte ihn sein Weg natürlich zum Paten der Mongolei (siehe oben), der sein Schwiegervater war und ihm Frau und Kind genommen hatte. Yerulddelgger hatte guten Grund, diesem Mann eine buddhistische Lektion zu erteilen, fühlte sich im besten aller Augenblicke geistig dazu nicht in der Lage. Also machte er sich vom Acker, hatte auch reichlich Vorsprung, ehe ihm die Fatwa der Steppe in Form von gut bewaffneten Quad-Fahrern nacheilte. Erdenbat wollte seinen Schwiegersohn nie wieder lebend sehen.

Es ist eine der gelungensten Beschreibungen im Roman, in der die Yogakünste in einer dunklen und unwegsamen Schlucht ausführlich behandelt werden. Yeruldelgger überlebt, weil der Dshin, der schwarze Mann, über ihn wachte, die ganze Zeit an seiner Seite war, da sich die Probleme des Kommissars bis in die geheimen Gemäuer des sechsten Klosters hineingeschwiegen hatten. Yerulddelgger war einst einer der wenigen Eliteschüler dieser Einrichtung. Auch seinem Lehrmeister war klar, daß sein Absolvent all die Regeln, Yoga-Haltungen usw. im Laufe des stressigen Polizeilebens vernachlässigt hatte. Ergo machte er sich selbst auf den Weg, den renitenten Polizisten aufzusammeln und ihm innerhalb der Klostermauern aus dem buch der Leviten vorzulesen, bsi der kapiert hat, was Sache ist.

In der Schlucht, nach der Flucht, ergab sich diese Gelegenheit, nachdem alle feindlichen Kräfte niedergemetzelt waren. Der Lehrmeister nahm seinen Schüler wieder unter seine Fittiche und sperrte ihn 10 Tage lang ein, damit er sich des früher gelernten Stoffes erinnere. So kam es eben u.a. auch dazu, daß er am Ende des Kurzlkehrgangs in Kampfyoga die Methode der Aussageerschleichung wieder auf der Rille hatte. Man werfe einen enthäuteten Nazi, der Hautlappen lag als rechtsmedizinischer Beweis in den Akten, in einen drei Meter tiefen Quader und genügend Giftschlangen hinterher. Der Rest ergibt sich dann folgerichtig.

Man lernt auch, wie man sich der Pistole eines Kollegen bemächtigt, um daraus ein Projektil zu gewinnen, das man wiederum in den Schädel des früheren Kriminalleiters von Ulan Bator reinfummelt, nachdem man das Projektil der eigenen Pistole mit einer langen Pinzette herausgepolkt hat. Die Obduktion der Leiche überläßt man dann einer Freundin, mit der Bemerkung, man werde im Schädel ein Projektil aus der Pistole des Verbrechers finden, den ich hier am Schlafittchen halte, der üblen Person, die unseren über alles geliebten Polizeichef auf dem Unrechtsgewissen hat. Die Freundin wiederum hält ihren buddhistischen Schnabel, obwohl sie merkte, daß Projektil und aufgefunde Schußwunde nicht so im Einklang stehen, wie einem Berufserfahrung und rechtsmedizinisches Lehrbuch sagen.

Wer bis heute keine Ahnung vom in der Mongolei praktizierten Buddhismus in den Grenzen der Seite 1 bis 630 hatte, jetzt hat er alle nötigen Kenntnisse.

6. Februar 2022

der Mörder ist immer der Nazi

Gut 10 Jahre ist es her, seit ein ausgebranntes Wohnmobil, Nazitattoos und gemörderte Mördernazis international für eine Blätterrauschen sorgten. Mördernazis, deren Tattoos und ein ausgebrannter Camper, das muß sich doch klingelingeling verwursten lassen. Es dauerte gefühlt ein Jahrzehnt, bis Schorlau den Dengler auf die Schlimmfinger der Kriminalszene ansetzte, der allerdings keinen Erfolg hatte. Der Dengler, Schorlau schon.

Der französische Mann, Patrick Manoukian, war schneller. Er scrabbelte in Windeseile einen Mongolen herbei, den er zum härtesten Kommissar der mongolischen Steppe ins literarische Leben schrieb. Er nannte das Buch schlicht Yeruldelgger, ehe es 6 Jahre später als "Der Mongole" in deutscher Sprache in den Verkauf ging.

Auf mongolisch klingt es wie Dirty Harry, denn man kann sich trefflich drüber streiten, wer den höheren Bodycount mit illustreren Todesfällen aufweist. Dirty Harry hatte nur sich und seine beiden Freunde Smith und Wesson. Yeruldelgger hat die Traditionen der Mongolen seit Dshingis Khan aufgesogen.

Ein Unfall, der dem asiatischen Kämpen unterlief, sei verraten. Es ging um den Typen, dessen Nazitatto aus der Schulter herausgeschnitten ward und sozusagen wie als getrocknetes Pergament in den Asservaten lungerte. Der Bursche lag in einer Grube, die die Form eines tiefen Quaders hatte und zappenduster war. Der Kommissar setzte sich an den Rand der Grube und führte die Beschuldigtenvernehmung durch, immer mit Verweis darauf, was auf den Nazi zukommen wird. Schlußendlich machte er wahr, was er angekündigt hatte, und warf eine Handvoll Giftschlangen in das Verließ. Später wurde er gefragt, ob der Typ noch lebe. Ihm blieb als Antwort nur der Verweis auf Schrödingers Nazi übrig. Möglicherweise, wenn er noch mit den Giftschlangen kämpft.

Der Roman erschien 2013, als ein abgebranntes Wohnmobil und tote Nazis der literarischen Würdigung harrten. Als Ian Manook erfand Manoukian mongolische Nazirocker auf koreanischen Quads, die Chinesen hassen.

Und so fing alles an.

Yeruldelgger ist auf dem Weg in die Steppe, ein totes Mädchen bergen, das eine Nomade ausgebuddelt hatte.

Gleichzeitig hat er einen Mordfall auf dem Tisch, der diplomatische Verwicklungen provoziert. In Ulan Bator hatte man drei Chinesen tot aufgefunden. Sowas passiert. Allerdings fehlte denen Schniedel und Hodensack. Das wiederum passiert nicht so häufig. Schniedel und Hodensack wurden kurz darauf auch gefunden. In den Mäulern zweier Amüsierdamen. Das ist an und für sich keine schlechte Idee, sich den Pullermann und Sack von einer Dame des Vertrauens ablecken zu lassen. Nur waren die beiden Bordelleusen mausetot. Das wiederum ist sehr schlecht.

Yeruldelgger hatte ein kleines totes Mädchen aus der Wüte, drei Tote Chiensen ohne Geschlechtsteil und zwei tote Nutten mit den Pimmeln der Chinesen im Maul abzuarbeiten.

Mogeln und lügen in der Mongolei

Die Rechtsmedizinerin war im Auftrag des härtesten Kommissars der Mongolei in die Steppe gereist, 500 km von Ulan Bator entfernt, um herauszufinden, wer den Touristennepp Dinosaurierzahn angefertigt und an wen verkauft hat.

Der Zahn wurde in der Hand der Leiche eines kleinen Mädchens gefunden, das man Tage vorher in der Steppe ausgebuddelt hatte.

Der Nomande hatte das Mädchen genau so wieder in den Sand zurück geschaufelt, wie er es vorgefunden hatte, die Leiche schuldigfühlig sofort wieder eingebudddelt, weil er in einem der vielen Mongolen-Krimis im Sat-TV seiner Jurte mal gehört hatte, daß ein Tatort nicht verändert werden darf. Das war war das Harmlose an seinem Tun.

Dann hat er Yeruldelgger die Seele des Mädchens anvertraut. Das war fatal. Für die anderen.

Es fing damit an, daß die Rechtsmedizinerin in die Steppe fuhr, den Verkäufer der Fälschung ausfindig zu machen. Sie beschwindelte den kleinen Jungen, der mit ähnlichen Artefakten dealte. Der hatte allerdings schon tonnenweise Lebensweisheit aufgesogen.

Man mogelt oder lügt nie nur ein bisschen, das geht überhaupt nicht. Man lügt einfach nur, das ist alles.

Nun sind wir in der BRD, auch im Schwäbischen, weit von mongolischen Verhältnissen entfernt. Man muß sich das ungefähr so vorstellen, daß jemand einem Kriminalpolizisten die Seele von Michelle Kiesewetter anvertraut hat, was in Konsequenz dazu führt, daß dieser Polizist den Mord an der Polizistin gegen jeden polizeiinternen Widerstand aufklärt.

So schlecht sind Traditionen und lokales Brauchtum dann auch wieder nicht, wenn die Seele eines Erdenbürgers Genugtuung erfährt.

Der Duft des Lebens

Yeruldelgger ist auf Vergeltungstour und hat ein paar Augenblicke für innere Einkehr.

Die Beine hatte er bequem ausgestreckt, aber darauf geachtet, dass die Füße nicht auf den Ofen in der Mitte der Jurte zeigten, um die Geister all derjenigen, die vor ihm an dem Ort gelebt hatten, nicht zu kränken, und er musste lächeln. Er lächelte angesichts des Glücks, inmitten all des Trubels dieses Refugium zu haben, wo man in diesen Tagen von Tod und Verderben den Duft des Lebens einatmen konnte ...

Yep. Das kann ich sehr präzise nachvollziehen.

Das Versprechen

Mickey ist der Oberschurke, sowas wie ein Referatsleiter eines LKAs. Er hatte Yeruldelgger alle Ermittlungen entzogen, weil er selber Dreck am Stecken hatte, der für wenigstens 1% der Kriminalstatistik der Mongolei reichte.

Mein lieber Mickey, ich bin in der Steppe aufgewachsen. Bei uns ist ein Versprechen eben ein Versprechen. Und ein Versprechen, das man einer Toten gegeben hat, ist wie eine heilige Pflicht!

Das war eine unverholene Drohung, direkt ins Gesicht des Vorgesetzten und Verbrechers. Nicht nur in dessen.

Es sei an das Grundgesetz der Soziologie erinnert: Der Anteil der Charakterschweine ist in jeder soziologischen Stichprobe annähernd gleich groß.

Die Sache mit dem Haken-Dingsbums

Das mongolische Nationalsymbol in Kombination mit einem Hakenkreuz anstelle des Yin-Yang-Symbols, das hatte mit Sicherheit nichts Gutes zu bedeuten.

Das mongolische Nationalsymbol, allerdings mit einem Hakenkreuz statt des Yin und Yang in der Mitte. Das Zeichen war mit blauer Tinte wie auf ein Stück blutendes Papier gezeichnet. die abgezogene Haut von der schulter des Tätowierten.

"Das ist seine Tätowierung, ich schwör's dir. Das traditionelle mongolische Sojombo mit ihrem Kreuz-Dingsbums in der Mitte... Zwei von den abgewinkelten Kreuzarmen sind doch gut zu erkennen.

Dass es sich um Brandstiftung handelte war eindeutig. Yeruldelgger fand ... mehrere Blutspuren ... Angetrocknete Bluspuren fanden sich an den Hecktüren. In den verkrusteten Blutspuren klebten sogar noch Haare; sie sammelten für die Laboruntersuchungen alle sorgfältig in sterilen Plastikbeuteln. ...

"Das war so eine Art Campingbus, in dem die Familie mit dem Mädchen übernachtete ..."

Wir merken uns, daß auch in der Mongolei der Kampf gegen die Faeser-Rechten das Problem ansich ist, und daß die Uwe-Tatoos weltweite Bedeutung, über die Grenzen Stregdas hinaus sozusagen, haben. Nicht nur am Bein, auch an der Schulter. Abgebrannte Wohnmobile sind kein ausschließlich thüringer Phänomen, sondern auch ein mongolisches.

Schlußendlich wirft der Ermittlungseifer des härtesten Kommissars der Mongolei, gerade auch in Bezug auf das abgebrannte Wohnmobil, die Frage auf, wer das kleine Mädchen war, dessen DNA im Wohnmobil zu Stregda in sterile Plastikbeutel versammelt wurde. Yeruldelgger hat es nicht so verkackt wie Menzel das NSU-Womo, sondern seinen privaten Feldzug gegen das Unrecht der Welt gewonnen. Fast.

"Keine Spur von Erdenbat."

Einen schönen Sonntag auch allen mongolischen Mitlesern.

[update 11:00 Uhr]

Die beiden Leichen aus dem abgebrannten Wohnmobil hat Yeruldelgger natürlich auch gefunden. Sie wurden den Bären zum Fraß vorgeworfen. In Thüringen gibt es keine Bären, also warf man die beiden Leichen den Medien zum Fraß vor. Ich hatte vergessen, es im Post mitzuteilen.

27. Januar 2022

die Sache mit dem Haken-Dingsbums

Das mongolische Nationalsymbol in Kombination mit einem Hakenkreuz anstelle des Yin-Yang-Symbols, das hatte mit Sicherheit nichts Gutes zu bedeuten.

Das mongolische Nationalsymbol, allerdings mit einem Hakenkreuz statt des Yin und Yang in der Mitte. Das Zeichen war mit blauer Tinte wie auf ein Stück blutendes Papier gezeichnet. die abgezogene Haut von der schulter des Tätowierten.

"Das ist seine Tätowierung, ich schwör's dir. Das traditionelle mongolische Sojombo mit ihrem Kreuz-Dingsbums in der Mitte... Zwei von den abgewinkelten Kreuzarmen sind doch gut zu erkennen.

Dass es sich um Brandstiftung handelte war eindeutig. Yeruldelgger fand ... mehrere Blutspuren ... Angetrocknete Bluspuren fanden sich an den Hecktüren. In den verkrusteten Blutspuren klebten sogar noch Haare; sie sammelten für die Laboruntersuchungen alle sorgfältig in sterilen Plastikbeuteln. ...

"Das war so eine Art Campingbus, in dem die Familie mit dem Mädchen übernachtete ...

Wir merken uns, daß auch in der Mongolei der Kampf gegen die Faeser-Rechten das Problem ansich ist, und daß die Uwe-Tatoos weltweite Bedeutung, über die Grenzen Stregdas hinaus sozusagen, haben. Nicht nur am Bein, auch an der Schulter. Abgebrannte Wohnmobile sind kein thüringer Phänomen, sondern weltweit Usus.

Schlußendlich wirft der Ermittlungseifer des härtesten Kommissars der Mongolei, gerade auch in Bezug auf das abgebrannte Wohnmobil, die Frage auf, wer das kleine Mädchen war, dessen DNA im Wohnmobil zu Stregda in sterile Plastikbeutel versammelt wurde. Yeruldelgger hat es nicht so verkackt wie Menzel das NSU-Womo, sondern seinen privaten Feldzug gegen das Unrecht der Welt gewonnen. Fast.

"Keine Spur von Erdenbat."
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alles aus:

Ian Manook, a.a.O., S. 221, 260, 310, 256 (ab Brandstiftung)

Der Roman stammt aus 2013, als ein abgebranntes Wohnmobil weltweit noch ein Renner war und der literarischen Würdigung harrte. Der französische Mann, Patrick Manoukian, war schneller.

25. Januar 2022

das Versprechen

Mickey ist der Oberschurke, sowas wie ein Referatsleiter eines LKAs. Er hatte Yeruldelgger alle Ermittlungen entzogen, weil er selber Dreck am Stecken hatte, der für wenigstens 1% der Kriminalstatistik der Mongolei reichte.

Mein lieber Mickey, ich bin in der Steppe aufgewachsen. Bei uns ist ein Versprechen eben ein Versprechen. Und ein Versprechen, das man einer Toten gegeben hat, ist wie eine heilige Pflicht!

Das war eine unverholene Drohung, direkt ins Gesicht des Vorgesetzten und Verbrechers.

Ian Manook, a.a.O., S. 431

23. Januar 2022

der Duft des Lebens

Yeruldelgger ist auf Vergeltungstour und hat ein paar Augenblicke für innere Einkehr.

Die Beine hatte er bequem ausgestreckt, aber darauf geachtet, dass die Füße nicht auf den Ofen in der Mitte der Jurte zeigten, um die Geister all derjenigen, die vor ihm an dem Ort gelebt hatten, nicht zu kränken, und er musste lächeln. Er lächelte angesichts des Glücks, inmitten all des Trubels dieses Refugium zu haben, wo man in diesen Tagen von Tod und Verderben den Duft des Lebens einatmen konnte ...*

Yep. Das kann ich sehr präzise nachvollziehen.
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* Ian Manook, a.a.O., S.401

19. Januar 2022

mogeln und lügen in der Mongolei

Die Rechtsmedizinerin war im Auftrag des härtesten Kommissars der Mongolei in die Steppe gereist, 500 km von Ulan Bator entfernt, um herauszufinden, wer den Touristennepp Dinosaurierzahn angefertigt und an wen verkauft hat.

Der Zahn wurde in der Hand der Leiche eines kleinen Mädchens gefunden, das man Tage vorher in der Steppe ausgebuddelt hatte. Der Nomande hatte das Mädchen genau so wieder in den Sand zurück geschaufelt, wie er es vorgefunden hatte. Man dürfe ja den Tatort nicht verändern. Das war war noch das harmloseste an seinem Tun.

Dann hat er Yeruldelgger die Seele des Mädchens anvertraut. Das war fatal. Für die anderen.

Es fing damit an, daß die Rechtsmedizinerin in die Steppe fuhr, den Verkäufer der Fälschung ausfindig zu machen. Sie beschwindelte den kleinen Jungen, der mit ähnlichen Artefakten dealte. Der hatte allerdings schon tonnenweise Lebensweisheit aufgesogen.

Man mogelt oder lügt nie nur ein bisschen, das geht überhaupt nicht. Man lügt einfach nur, das ist alles.
Nun sind wir in der BRD, auch im Schwäbischen, weit von mongolischen Verhältnissen entfernt. Man muß sich das ungefähr so vorstellen, daß jemand einem Kriminalpolizisten die Seele von Michelle Kiesewetter anvertraut hat, was in Konsequenz dazu führt, daß dieser Polizist den Mord an der Polizistin gegen jeden polizeiinternen Widerstand aufklärt.

So schlecht sind Traditionen und lokales Brauchtum dann auch wieder nicht, wenn die Seele eines Erdenbürgers Genugtuung erfährt.

Alles, was diese Chuzpe ausmacht, wird auf knapp 700 Seiten en detail ausgewalzt.
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Quelle
Ian Manook: Der Mongole, Blanvalet 2021, S. 155