28. April 2020

Kaffee: ein Königreich für ein Sieb



In einem viel zu großen Umschlag kam das 51mm Sieb für die DeLonghi Dedica an.



Zuerst mal hieß es, den Auslauf aus Plastik auszuschrauben, denn das neue Sieb ist zylindrisch und paßt somit nicht. Das originale Teil ist konisch.



Ich habe zu spät gelesen, daß das nicht für die Spülmaschine geeignet ist, aber mit Bürste und so ging da nichts. Chrome ist matt, ein Großteil des Kaffeeschweröls weg. Was jetzt noch drin ist, geht selbst mit Stahlwolle nicht. Vielleicht gebe ich dem nochmal einen Versuch mit Zitronensäure.



Nun muß es nur noch befüllt werden.



Der erste Versuch ging schief.



Der zweite mit einem edlen lievevoll von Hand gerösteten Kaffee war super. Kann ich nicht meckern.



Die Ursache war schnell gefunden. Das Kaffeemehl muß fast sehr exakt bis zum Eichstrich 2 Tassen eingefüllt und getampert werden. Dann klappt's auch mit der Nachbarin.



Das obige Mahlgut kam aus der elektrischen Kaffeemühle. Es schien mir in der Nachschau eher zu grob, um als Espressokörnung durchzugehen. Ich habe dann selber Hand angelegt und mich geschunden, um ein paar Gramm selber zu zerkleinern. Das ist deutlich feineres Korn, darf dann aber keinesfalls bis zum Eichstrich gehen, sonst läuft da trotz 15 Bar kein Wasser mehr durch. Es schmeckt deutlich besser als Versuch 2, um nicht zu sagen sehr heftig. Als Americano, Aleman, Grande oder Lungo, oder eben normale Tasse Kaffee. Genial.

Jetzt muß ich mal schauen. Die Kaffeemühle läßt sich ja auch noch im Kegelmahlwerk pimpen, abseits des Körnungsgrades an der Skala. Der geht von fein wie Zucker bis Wurfgeschosse für die Antifa. Muß ich das Kegelstück mal ausbauen und in Richtung Puderzucker schieben. Das ist schlecht für die Antifa, denn am anderen Ende kommen dann nur Kieselsteine raus.

Jetzt beginnt die Zeit spannender Experimente. Welche Körnung genau muß ich erreichen, um mit dem neuen Sieb dauerhaft leckeren Kaffee als bisher herstellen zu können. Nein, nichts ist spannend, es wird auch nicht mehr experimentiert. Die handgeschöpfte Körnung ist zu fein, da ächzt der Kompressor an allen Ecken und Rundungen. Die Bialetti würde das schaffen. Das Sieb fast ziemlich genau 14 Gramm. Die Maschine hatte ich gleich nach dem Kauf auf feineres Korn justiert. Ergo bleibt es bei der jetzt eingestellten Körnung für Espresso. Diese Körnung funktioniert in der DeLonghi super. Ich bin richtig stolz auf mich, was ich mir da aus dem Internet abgekupfert habe.

[update 30.04.2020, 06:25 Uhr]

Im Post zur Aeropress stehen weitere Erkentnisse zu den Möglichkeiten und Folgen des Siebaustausches.