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14. Februar 2024

Wanderschuhe sind keine Pflicht

Symbolfoto für alles mit Wanderschuhe für Profis. Hätte ich einen Teelöffel oder Schaber und eine Büchse mitgehabt, hätte ich reines Meersalz aus den Ritzen zwischen den Pflastersteinen ernten können.

Habe ich erst dieser Tage entdeckt, da ich am Tag der Veröffentlichung bei widrigsten Wetterbedingungen im Krankenhaus am Rande der Stadt weilte, was einer halben Tagestour durch Berlin gleichkam. Wenige Tage zuvor war ich noch auf Teneriffa, u.a. mit den oben abgebildeten Wanderschuhen aka Skinners V2. Die sind doch besser als die alten und wurden im Dezemer auf der Insel eingeweiht. Zweieinhalb jahre hatten sie auf Halde gelegen, solange funktionierten die geklebten Skinners noch. Sabine Metzger

Wanderschuhe sind ein Muss für jeden Teneriffa-Reisenden.
Nein, sind sie definitiv nicht. Für den Montana Blanca täten es auch Schlappenn richten, in der Masca-Schlucht habe ich etliche in Turnschuhenn jeder Bauart bis hin zu Flipflops gesehen. Meine besten Wanderungen dortselbst absolvierte ich in Zehenschuhen, am Tag vorher gekauft, und den Merrell. Das Anaga-Gebirge habe ich zigmal durchstreift, abwechselnd in Fivefingers oder anderen Barfußschuhen. Beim Sombrero reichen Barfußschuhe, an den Los Roques auch.

Wie auch noch jede Menge anderer Blödsinn in dem Artikel drin steht.

Stefan Berger erklärt das alles ausführlich, ist aber Fan der Marke Vivobarefoot, bei der ich allerdings auch keine Gegenargumente kenne, außer daß mir die im verlinkten Blogpost gezeigten braunen Stiefel im Tenogebirge die Hufe hochrissen.

1. Juli 2017

Wanderlust mit Barfußschuhen



Das sind 8 Barfußschuhe, die für's Wandern herhalten müssen. Da die Sohlen leicht unterschiedlich sind und die Untergründe erwartbar unkri­tisch, werden die alle ausprobiert. In der Mitte, der Merrell, das war der erste überhaupt. Der läuft sich immer noch astrein. Den gleichen Schuh hat eine bildschöne Russin mal die Masca-Schlucht runtergetragen. Das sah edel aus. Die beste Wanderung mit diesem Schuh war der Abstieg vom Montana Sombrero via Kraterrand zurück zum Ausgangspunkt. Das hat einen Heidenspaß gemacht.

Und da es hier saut und graut, die Nordsee gerade mit Wasser gefüllt wird, irgendwo muß es ja herkommen, verpißt man sich in ein Museum. Da staunen die Leute dann verschämt, schauen aber immer wieder auf die Zehenschuhe.

Einer traut sich dann und fragt, ober mich mal fragen darf, wie zufrieden ich damit sei, weil er schon öfter vor den Dingern gestanden hat. Sehr, meinte ich, während seine Töchter mich gierigen Blickes für einen 3D-Scan der Treter umrundete. Ich glaube, der gute Mann bekommt demnächst ein Problem. Den Wunsch seiner Töchter wird er nur schwer ablehnen können.

Angeblich sehen die Schuhe lustig aus. So eine Bewunderin der Schuhe. Keine Ahnung.

Keiner von denen weiß, daß die nagelneu sind und erst eingelaufen werden müssen. Oder auch nicht.

8. Dezember 2016

Montana Guajara - Aus und vorbei

Na, wo kommst du jetzt her?

Von da oben. Ich habe mich genau an die Abmachung gehalten.

Und wie weit warst du?

Soll ich's dir zeigen?


Der Fotoapparat wurde bis zum Gipfelfoto durchgerollert. Zeitstempel 14:03 Uhr.

Der Tag fing gut an, wenn auch mit 24 Stunden Verspätung. Der Aufstieg zum Montana Guajara sollte nicht bei Sturmböen und Wolken stattinden. Stattdessen wurde sich ein wolkenfreier und windstiller Tag ausgesucht. Kaiserwetter für die letzte Krawallwanderung, denn das wußte ich bereits vorab. Es sollte die letzte dieser strapaziösen Schlurfereien werden. Irgendwann ist Schluß mit Anstrengung.

Bereits nach den ersten anderthalb Kilometern und bescheidenen Höhenmetern des gerade ml 5 Kilometer langen Weges war klar, daß ich es nicht schaffe. Immerhin standen zwischen mir und dem Gipfel des Guajara knackige 700 Meter Berg, die zu kraxeln wären, um den Königsblick auf den Teide genießen zu können, vom besten Fotostandort des Nationalparks aus.

Auf knapp der Hälfte der Strecke wartete die Wanderführerin schon auf mich. Wir mußten eine Abmachung treffen. Sie bräuchten noch ca. anderthalb Stunden bis oben. Die Gruppe war nur als Punktraster im steilen Hang zu sehen. Die Abmachung war einfach. Sollte ich bis 14 Uhr nicht oben sein, gehe ich den gleichen Weg zurück, damit man mich auch findet. Einmal Bergwacht wegen mir, das reicht als Erfahrung für das ganze Wanderführerleben.

Die Tüte Gewürzspekulatius hatte ich eh schon beim Start jemand anderem gegeben, damit die sich einen lustigen machen, oben am Berg. Ich bekam dafür auf der Hälfte eine Büchse mit Feigen und Mandeln überreicht, Energielieferant für die Zeit bis 14 Uhr.

Eigentlich wollte ich nur bis zu dem unscheinbaren Einschnitt, über den man sich auf die Ostseite vorarbeitet. Da angekommen war das nächste Ziel der Kamm, denn von dort aus könnte man wenigstens einige Bilder der Ostseite Teneriffas machen.

Zwischendurch fanden interssante Gespräche statt, denn wenigsten drei Wanderer erkubndigten sich nach meinem Befinden, ob ich Probleme hätte. Nö, hatte ich nicht, auch wenn ich so aussah. Ich setzte immer schön einen Fuß vor den anderen, blieb ab und zu stehen, um den Teide und die westliche Caldera zu fotografieren. Weiter ging es.

Auf einmal realisierte ich, daß ich schon deutlich oberhalb des Montana Sombrero bzw. von der Kante oberhalb dieses nicht sichtbaren Berges war, also auf 2650 oder so. Dann sah ich auch schon den Gipfel, der aber auf direktem Wege wegen eines abgezäunten Bereiches nicht erreichbar war. 5 Meter unterhalb des aufgehäufelten Windschutzes kam mir der Mann entgegen, der Bescheid sagen sollte, daß ich die Vereinbarung einhalte. Gleicher Weg zurück, wenn ich 14 Uhr nicht oben bin.

Mensch, biste ja doch hier oben. Die Gruppe ist vor nicht mal zwanzig Minuten wieder runter, hast die nur knapp verpaßt.

Fünf Minuten vor der Zeit war ich oben. Toll, denn so bin ich nochmal zu jenen Fotos gekommen, die ich mit deutlich besserer Kamera noch einmal machen wollte. Dann ging es den gleichen Weg zurück.

Das Gehirn schaltete sich erst wieder ein und beschäftigte sich mit irdischen Dingen, als das Parador in erträglicher Reichweite war, also in ca. 1,5 Kilomter Entfernung.

Schön, wenn die letzte Krawallwanderung mit einem Erfolg gekrönt war. Es wäre auch wurscht gewesen, wenn nicht, denn die schicken Bilder hätte auch der Teilaufstieg gebracht, da der Aufstieg im Gegensatz zu 2010 diesmal über die Westseite erfolgte.

Die ganze Tour hat für mich genau 7 Zeitstunden gedauert, 4 Stunden 20 Minuten hoch, 20 Minuten Pause und 2 Stunden 20 Minuten runter.

Ohne das am Tag vorher einbalsamierte Doping der Zauberin in Handmagie hätte ich keine Chance gehabt. Hatte ich auch mit nicht. Ich war aber oben. Das letzte Mal. Mit anderthalb Litern Wasser, zwei Bananen, zwei Mandarinen, etlichen Feigen und Mandeln.

14. Februar 2016

Google Photos: Was stimmt hier nicht?


Die Eseltränke wurde ohne Polfilter fotografiert. Ein solches wurde sich erst Jahre danach angeschafft.

Google hat bekannt gegeben, daß Picasa alsbald den Softwaretod stirbt, präziser, sie verüben einen Doppelmord wie in Eisenach, denn auch Picasaweb wird gekillt.

André Kramer lügt sich für heise dieses Aussage zusammen. Kenner wissen, was daran nicht stimmt.

Den Picasa Webalben gibt Google eine etwas längere Frist, um Nutzern die Chance zum Wechsel zu geben. Fotos und Videos sind bereits voll­ständig nach Google Fotos migriert. Wer sich dort anmeldet, findet alle seine Alben vor.

Jerome Levine 16.10.15

How can I get all my picasa web albums to show up as albums in Google Photos?


Damit jetzt nicht gerätselt wird, was da los ist, verrate ich die Auflösung des Rätsels, die oben in der Bildschirmfotocollage zu sehen ist. Alben, die von Blogger erstellt wurden, weil man via Webfrontend im Editor die Bilder hochlud, die wurden nicht nach Google Photo migriert bzw. werden dort nicht angezeigt. Zu sehen ist das an dem kleinen orangfarbenen Blogger-B unter dem Album.

Und die wollen uns erklären, was Softwarequalität ist? Nein, sie haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie haben mit Picasaweb kein Geld verdient, deswegen muß es sterben. Das ist alles.

Suchen müßt ihr auch nicht. Es gibt derzeit keine Lösung des Problems, weil sich die Google Manager nicht dafür interessieren.

What about the new Google Photos?

The new Google Photos (photos.google.com) does not display Blogger blog albums. The only place to see your Blogger blog album is Google+ Photos and Picasa Web Albums.


Schönen Dank auch an die fitten Softwareentwickler bei Google. Tolle Wurst, die ihr gekackt habt.

Ganz verloren ist der Krieg noch nicht. Natürlich findet man die speziellen Blogger-Alben noch, wenn man sich in sein Google-Plus-Profil hangelt. In der Bildmontage ist das mal an einem Album dargestellt. Die anderen sind da auch zu finden.



Wenn schon Bilder dargestellt werden, dann seien die Briefmarken für Neuleser noch einmal kurz erklärt.
  1. Dixieklos auf Teneriffa.
  2. Videodreh für Audi R8 bei den Los Roques (Parador) vor dem Teide. Dazu war die Straße abgesperrt, damit der Vollgas geben und der Toningenieur einen schicken Originalröhrensound aufnehmen konnte.
  3. Kinderschänder wollen Gesetz erkämpfen, daß sie weiter Kinder schänden dürfen.
  4. Irgendwo oberhalb 1.500 Meter auf Teneriffa. Folgen verheerender Waldbrände, somit also der Trip zum Montana Sombrero.
  5. Chinesischer Garten in den Gärten der Welt.
  6. Dieses Straßenschild Müggelheimer/Neruda-Straße ist das Original und wurde von einer mir bekannten Person feierlich eingeweiht. Da es aber zu weit weg vom Ort des Geschehens stand, wurde die Szene für die Aktuellen Kamera mit Promis nachgestellt.
  7. Rathaus Köpenick.
  8. Der Führer im Spiegel der Zeit.
  9. Scheiß es mir in den Sand

13. August 2015

fünf Finger in der Masca-Schlucht


Nun sind sie eingelaufen. Die frisch gekauften Fivefingers von Vibram kurz vor dem Anleger in der Schlucht von Masca. Auch für die gilt: Einen Eimer Wasser großzügig auf poliertem Marmor oder Granit verteilt, da wird das Laufen zum Problem. Das konnte in der Schlucht an den wenigen wasserführenden Stellen verifiziert werden. Der Grip bei Nässe ist genauso schlecht, wie bei vielen anderen Sohlenkonstrukten.

Zugegeben, es klingt ein wenig nach Clint Eastwood, einer letzten Rechnung, die noch offen ist, aufgehübscht mit den letzten Tönen, die Ennio Morricone vor sich hin pfeift, damit das Thema gegessen ist. Als trüge man seit Jahren einen uneingelösten Schuldschein mit sich herum, so ging es Rücken und Füßen all die letzten Jahre. Es fehlte noch etwas, der ultimative Kick, der Beweis, daß man nach Jahren zuweilen elender Schmerzen doch noch einen Zustand erreichen kann, mit dem man sich arrangiert.

Der Wanderfreund saß längst auf seinem bevorzugten Platz im Kleinbus, dem Beifahreritz, um in Notsituationen auch durch die Frontscheibe oder aus dem Seitenfenster heraus lukrative Motive ablichten zu können, da signalisierten Freudengeschrei, daß sich die Abfahrt verzögert. Ergo stieg er wieder aus, um den Grund dafür herauszufinden. Der bestand aus einer attraktiven Wandergenossin, die offenbar von den Anwesenden seit gefühlt 5 Jahren nicht gesehen ward, was natürlich nicht stimmt, aber so zelebriert wurde.

Na? Kennst du mich noch?

Ja klar, wir waren doch einige Male wandern.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß du damals ...

Bitte nicht, das spielt alles keine Rolle mehr ...


Eigentlich sollte die Fahrt ja Richtung Anaga gehen, doch ein Anruf vor Ort klärte, daß es dort regnet, arschkalte 20 Grad sind und die Wolken kein Hoffnung auf gute Fotos machen. Somit ging es in die andere Ecke der Insel, zur Masca-Schlucht, um oberhalb derselben einen Rundkurs zu absolvieren. Auch diese Hoffnung zerschlug sich bei Anfahrt, die letzten Ausläufer des Teno-Gebirges oberhalb von Santiago del Teide waren ebenfalls wolkenverhangen. So wurde es ein fast 10 km langer Kurs aus Richtung Chinyero gen Santiago mit einem Fotounglück das keines war.

Da muß ich die Kollegin doch mal besuchen gehen und einen kleinen Schwatz mit ihr machen, um ihr meine Barfußschuhe vorzustellen.

Klar mach das, die freut sich. Die kennt das aber schon, macht das ja auch.


Wenige Tage später wurde die Barfußschuhe in einen Rucksack verfrachtet und die Wanderführerin besucht. Mit einem Kurzvortrag wurde das angesprochene Erinnerungsvermögen aufgefrischt, unter besonderer Berücksichtigung des Heilungsprozesse von Rücken unter Nutzung von Bällen im Strumpf, denn das war inzwischen auch zu ihr vorgedrungen, daß deren regelmäßige Anwendung Wunder bewirken kann. So klein ist also die Welt fernab der Heimat, daß dort binnen weniger Tage jede zweite Ausgewanderte von dem Geschenk an die Zauberin in Handmagie weiß.

Dann wurden die Stiefel ausgepackt und erörtert, daß sich der Schmerzfaktor beim Wandern erheblich reduziert hat, seitdem die Strecken mit ordentlichen Laufhilfen absolviert werden.

Barfußlaufen mach ich ja auch schon länger, seit drei Jahren ungefähr. Ich nehme aber die hier.

Sie zeigte auf ein Sortiment merkwürdig aussehender Schuhe, die dem Besucher nicht unbekannt waren, und erörterte in einem Kurzvortrag die Vorteile dieser Art Laufen. Das mußte nicht vertieft werden, war doch der Wanderfreund bereits überzeugt.

Ich laufe jedes Terrain mit den Schuhen, brauche keine anderen mehr.

Wie? Keine Stiefel mehr mit Knöchelschutz? Oben auf dem Teide, dem Pico Viejo, Guajara, alles mit den Dingern?



Klar. Den sicheren Halt und Tritt, das machen die Füße, nicht die Stiefel.

Im Prinzip kenne ich das ja auch. Ich hatte nie so großen Spaß wie damals, als ich den Montana Sombrero runtergehirscht bin. Der Aufstieg war nicht so prickelnd, aber der Abstieg eine echte Freude. Hat richtig Spaß gemacht. Hier, der Schuh war das. Na gut. Was kostet denn sowas?

Um die 150 Euro, ich kann dir aber einen Freundschaftspreis machen.

Wenn ich die jetzt kaufen täte, dann könnte ich schon morgen damit die Masca-Schlucht runterknattern?

Ja klar, läufst die noch ein bißchen ein.

Gut, dann probiere ich die mal an.

[Pause]

Stark. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die so schnell anhatte.

Sind gekauft. Also, eine Runde auf der Strandpromenade, das reicht?

Das reicht. Du bist es doch fast schon gewohnt.


Gesagt getan. Sind gekauft, wurden gleich anbehalten und im Laufe des Tages mit wenigen Kilometern unterschiedlichsten Belags getestet.

Das Staunen war anderntags groß, als der Wanderfreund mit den Galoschen am Treffpunkt aufschlug und nichts weiter als gute Laune, einen Schelmenblick und 2 Liter Wasser zum Wandern mitbrachte, und Fotoapparat natürlich. Es wurde zig mal nachgefragt, ob das ernst gemeint sei, mit den Tretern die Schlucht runterzukullern. War es.

Vor allem aber war es ein Vergnügen der Extraklasse, denn noch nie hat Wandern, Gehen, Laufen so viel Spaß gemacht, wie mit diesem Schuh, dem "Vibram Fivefingers KMD". Den Tag drauf wurde gleich noch eine Vulkantour hinterhergeschoben, um sie auch in etwas schwierigerem Terrain zu Probieren.

Etwas später schlug der Wanderfreund noch einmal im Laden der sich erinnernden Wanderführerin auf und erstattete begeistert Bericht.

Willkommen im Klub.

Seit Mai des Jahres läuft der Autor fast nur noch in diesen komischen Schuhen herum und hat nicht einen Schritt bereut.

19. Dezember 2014

Teneriffa: Was stimmt hier nicht?

Los Cristianos auf Teneriffa: Paradies für Gewohnheitsmenschen

Oliver Lück tingelt mit Hund und klapprigem Bus über die kanarischen Inseln und fühlte sich bemüßigt, den Ort Los Cristianos in Grund und Boden zu schreiben, ein Ort, von dem sich ein Betonflüchtling beim Vorbeiflug jedes Mal sagt, hättste auch zu Hause bleiben und zum Müggelsee fahren können. Sieht ja genauso aus. Deswegen wird das Quartier auch woanders aufgeschlagen und der im Artikel erwähnte Ort nur als Durchgangsstation genutzt, wenn es mal in den Zoo geht, oder drei Hotels zwecks Einladung von Wandergesellinnen angefahren werden müssen. Insofern soll der generelle Informationsgehalt des Artikels gar nicht so sehr bemängelt werden, denn der Autor braucht das Geld für Benzin und Hundekuchen.

Die eingangs gestellte Frage beantworten wir selbst. Text und Foto stimmen nicht überein. Zu sehen sind der Teide im Schneekleid, der Montana Sombrero, ziemlich am rechten Bildrand im Hintergrund der Huckel, der wie ein Hut aussieht, und der den südlichen Westen der Insel dominierende Roque del Conde.

Richtig ist zwar die Aussage, der Montaña de Guaza hält den Nordostpassat ab. Nur ist der nirgendwo zu sehen, da er sich rechterhand außerhalb des Fotos befindet.

Dem Problem falscher Fotos oder falscher Betextungen hatten wir uns bereits im Mai diesen Jahres gewidmet, als schon einmal medialer Schrott über den Montana Guaza korrigiert werden mußte.

Nun steht noch die Frage aus, wie man denn auf diesen Conde raufkraxelt? Der einfachste Weg geht, über die im Bild gesehen, rechte Flanke von hinterrücks. Noch flinker geht es, wenn eine deutsche Dogge einem ihren feuchten Atem in den Nacken hechelt.

Wobei, so war das nicht. Die rannte immer los, blieb stehen und fragte hämischen Blickes: Wo bleibt ihr denn, seid nicht solche lahmen Enten.

Runterwärts war es genau umgedreht, da hatte die einen Heidenschiß in den vier Läufen, weil die Tritthöhe des Vulkangesteins ihr absolut nicht behagte.

Rein theoretisch hat man eine bombastische Sicht bis hinunter nach Los Gigantes im nördlichen Teil des Westens bzw. ungefähr das Königreich Granadilla de Abona Richtung Norden. Praktisch kann es passieren, da der Conde genau 1000 Meter ausweist, daß man sein Pausenbrot in den Wolken verspeist und gar nichts sieht. Das ist dann ziemlich doof, wenn man den ganzen Fotokrempel da hoch geschleppt hat, es aber nichts zu fotografieren gibt.

11. September 2014

ein Jahr Barfußlaufen



Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir einer Grille folgend begonnen, das Schuhwerk auszutauschen und auf Barfußschuhe umgesattelt. Die Grille war die Überlegung, daß der Mensch zum Laufen gemacht ist und demzufolge der beste Sport für Rücken das Gehen ist. Nicht das orthopädisch fragwürdige Radeln, sondern der aufrechte Gang macht einen Menschen. Von uns auch der Gang mit gerümpfter Nase, Hauptsache per pedes.

Ein Barfußschuh muß eigentlich nur drei Anforderungen genügen, damit er als solcher durchgeht. Die Sprengung des Schuhs ist Null, deswegen heißt es auch oft Null-Absatz. Das heißt Vorderfuß und Ferse befinden sich auf dem gleichen Höhenniveau.

Dem Vorderfuß muß genügend Platz für die Spreizung zu den Seiten hin gegeben werden. Kann jeder zu Hause selber probieren, indem er ein paar Schritt ganz bewußt barfuß geght und fühlt, was die Vorderfüße machen. Sie spreizen sich. Und werden natürlich im Laufe des Tages auch länger, je länger die Schatten der Sonne werden.

Die Sohle sollte durchstichsicher und flexibel sein. Durchstichsicher heißt, daß Glasscherben, spitze Steine, Nägel oder Reißzwecken schweres Spiel haben, die Fußsohle zu erreichen. Die Flexibilität ermöglicht, den Untergrund so zu spüren, wie er auch wirklich ist. Welche Gummimischung von welchem Hersteller man dabei wählt, das ist der persönlichen Präferenz überlassen. Problematisch bei fast allen ist die Haftreibung auf glitschigem Untergrund, also Wasser auf Basalt, was man in Flußläufen testen kann, oder Schlamm auf steinigem Untergrund, was einer Wandertour nach dem großen Regen entspricht.

Insofern macht es Sinn, Barfußsschuhe für alle Gelegenheiten sein eigen zu nennen, so daß man in seiner Wanderlust nicht ausgebremst wird. In Strandnähe machen zum Beispiel Schlappen oder Badeschuhe Sinn, die man auch schnell ausziehen kann, um im wahrsten Sinne des Wortes barfuß zu laufen. Ganz oben sehen wir ein solches Beispiel. Das ist allerdings auf 1950 Metern Höhe entstanden, als der Montana Samara mit den 5-Euro-Schlappen erklommen wurde. Das war keine gute Idee, da sich der kleine Huckel durch Lavagestein in Splitgröße auszeichnet, die bei jedem Schritt unter die Fußsohle sprangen, was den Aufstieg zu einem Fakirlauf machte. Die Schlappen waren glücklicherweise nur für einen Fotostop auf dem Weg zu den Los Roques übergezogen und insofern verkraftbar.



Auf dem Parkplatz bei den Los Roques wurde umgesattelt und der im schlaffen Winter erworbene Offroader von Vivobarefoot angelegt, mit dem der Parcour mehr recht als schlecht bewältigt wurde. Die Füße waren sehr gut drauf, der Kerl da drüber nicht ganz so, da noch nicht akklimatisiert und physiomagisch verzaubert. Es ist ein sehr guter Wanderschuh, der später noch die Tour zum Montana Fortaleza mitmachte, ebenfalls auf dem Höhenniveau von 2.000 Meter mit allerdings deutlich weniger Strecke, die den Schuh vor Probleme stellen könnten als die Los Roques. Der Unterschied zur halbhohen Textilvariante aus gleichem Hause ist der sehr gute Knöchelschutz, da es sich um gutes Echtleder handelt. Das möchte man in einem Gelände, wo man regelmäßig irgendwo aneckt, nicht missen.

Der vom Laufgefühl her beste ist immer noch der Merrell, eigentlich ein Laufschuh, der seine Tauglichkeit auf 2.500 Meter am Montana Sombrero als auch auf 1.000 Meter in ähnlichem Terrain bewiesen hat und der Schuh im Bestand ist, der das ursprüngliche Barfußlaufgefühl am besten rüber bringt. Mit dem läuft man zuweilen wieder wie ein junges Reh, wenn es das Terrain und die Laune hergeben.



Doch darum ging es gar nicht. Viel wichtiger ist das Fazit, das nach gerade mal einem Jahr Barfußlaufen mit verschiedenen Schuhen gezogen werden kann. Die qualifizierte physiotherapeutische Betreuung lassen wir mal außen vor, obwohl diese dem Körper sicherlich die wichtigsten Impulse für die Selbstheilung mitgab.

Im Prinzip haben wir fast keinen Rücken mehr oder nur selten, dann aber richtig. Die Frequenz chronischer Mißlaunigkeit hat sich erheblich verringert. Doch wenn der Rücken sich meldet, dann genauso scheiße wie früher auch. Im Grunde haben wir weitestgehend auf's Radeln verzichtet, nutzen es nur noch für den Transport von A nach B, um der BVG und S-Bahn den Stinkefinger zu zeigen. Alles, was bis 5 Kilometer entfernt ist, wird zu Fuß erledigt, Strecken üben 10 Kilometer wieder mit den Raffkes des ÖPNV.

Insgesamt spielen 4 Aspekte bei der Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens eine Rolle, deren Wichtung wir nicht aufdröseln können. Das sind der Wechsel auf Barfußschuhe, eine exzellente Physio, Fußmarsch, Fußmarsch, Fußmarsch und wenig Radeln. Ganz wenig.

Allerdings hat Rücken auch einen Nachteil. Oder zwei. Es jährt sich bald der 20. Jahrestag, wo es einen zum ersten Mal aus dem Gestänge geworfen hat. Deswegen heißt es ja auch chronisch. U.a. daswegen hat man sich Rücken auch ehrlich erlebt. Über Jahrzehnte eben.

Es jährt sich demnächst der 3. Jahrestag, wo es wieder mal ganz schlimm reinkrachte. Die Entscheidung, daß jetzt was getan werden muß, was abseits von Operation liegt, ist auch schon wieder zweieinhalb Jahre her.

Man benötigt schon ein erkleckliches Maß an Durchhaltevermögen und Zuversicht, um das so durchzuziehen. Will heißen, man muß seinen Lebensstil etwas ändern und liebgewordene Faulheiten aufgeben. Und da sollte sich niemand irgendeiner Illusion hingeben. Die Schwerkraft, die einen augenblicklich in den Chefsessel sinken lassen möchte, die wirkt. Auch bei uns.

23. Oktober 2013

Genußwanderung: Montana Sombrero

Ich wollte nur mal kurz ansagen, daß ich entschieden habe, eine Genußwanderung zu machen. Von mir aus könnt ihr losknattern. Ach ja, habe noch vergessen, den üblichen Satz zu sagen. Ich mache, wie weit ich komme. Wenn ich nicht mehr kann, dann erhole ich mich und gehe den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.

Beim Trekking vom Teide herab via Pico Viejo war die zweite Bemerkung überflüssig, denn nie und nimmer hätten die Höhenmeter zurück gelaufen werden können. Da ging es eh nur bergab.

Eine Prise Doping half mir dann über die ersten Höhenmeter jenseits der 2.000 Meter hinweg. Immerhin wollte der Mann mit dem Panama-Hut den Sombrero erklimmen, nebst 50 Höhenmeter Bonus, um in den Teide-Nationalpark reinschauen zu können.

Schon bei der Abfahrt am Morgen war klar, daß es ein Glückstag werden könnte, was er auch wurde.

Am Schluß war der eingangs zitierte Wille, wenigstens einmal eine Genußwanderung zu absolvieren, auch Realität geworden. Es war eine Genußwanderung. Die Schuhe von Merrell waren zuweilen grenzwertig, auf dem Weg abwärts von 2550 auf 2000 eine wahre Freude, nimmt man das kleine Stück Basaltkies da mal aus, das unterwegs jeden Schuh gefordert hat. Und sie sind heil geblieben.

Nach Abbruch der schönen Tage muß das Thema Barfußlaufen nochmal vertieft werden, denn zumindest abwärts habe ich mich selten so sicher gefühlt wie mit diesen Schuhen.

Der Tag war mehr als nur Entschädigung für den Trip im Staub des Calima. Die meisten Bilder sind zumindest vom Motiv und der Belichtung her was geworden. Ob sie auch knackscharf sind, weiß man erst nach Analyse am großen Monitor.

An Tagen wie diesen gehen gute Bilder fast von alleine. Die wurden in ausreichender Menge angefertigt. Nun muß nur noch ein Dummer an den RAW-Konverter gesetzt werden, der daraus ansprechende Pixelhaufen zaubert.

Den Tierschützern unter den Mitlesern sei noch die erfreuliche Botschaft übermittelt, daß das Zwergkaninchen überlebt hat und nicht als Sonntagsbraten endete. Wurde hier jedenfalls gerüchtet.

18. Oktober 2013

ob ich noch lebe

Das fragt man sich hin und wieder. Doch es war anders.

Sie habe sich schon gefragt, ob ich noch lebe, da sie mich seit einigen Tagen nicht gesehen hat, meinte die Kellnerin freudestrahlend. Nun, daß ich noch lebe, sah sie ja, nur ganz so lebendig bin ich auch wieder nicht. Da habe ich ihr erklärt, daß ich eine Höllentour vom Teide via Pico Viejo nebst Bomberos, die allerdings nichts zu tun hatten, hinter mir habe und den Rundkurs von Afur nach Taganana noch nicht ganz regeneriert absolvierte.

Nun sind die Batterien aber wirklich leer, meinte die Zauberin in Handmagie, das war zu merken, weswegen ein paar Ruhetage angesagt seien, was auch definitiv so sein wird, denn im Glauben an einen Brustkorb wie ein Gorillamännchen enstand der Gedanke, doch noch mal den Panamahut auszuprobieren, also auf den Montana Sombrero zu kraxeln.

Das kam so. Die Zauberin hatte nach dem Ritt durch die teneriffische Lavapampa eine Sonderschicht für mich eingelegt und wieder Luft auf die platten Reifen gepumpt. Das hatte zur Folge, daß nächsten Tages ohne großartige Regeneration und ohne Doping der Rundkurs im Anaga-Gebirge absolviert wurde. Es waren fotografisch wieder (nicht so) traumhafte Lichtbedingungen, da wolkenlos und azurblauer Himmel, was korrekte Belichtungen sehr schwierig macht. Da dies jedoch eine Ausnahmesitution war, wurde ich gebeten, so viel wie möglich zu fotografieren, denn so kann die sonst in Passatwolken stattfindende Wanderung mal bei klarer Sicht dokumentiert werden.

Bei der Rückfahrt sah es dann schon fast nach Calima aus, gelblicher Staub in der Luft, der seitdem anhält. Planmäßig ist so ein Sandsturm nach wenigen Tagen vorüber, wenn der Wind wieder dreht. Dann könnte das Fotografen­glück auch nächste Woche zuschlagen und der Sombrero bei schöner Sicht erklommen werden, sofern bis dahin wieder genügend Luft auf die Reifen gepumpt wurde.

Für den Trip ins Anaga habe ich sicherheitshalber die Schuhe gewechselt und die Merrell angezogen. Das war ein fürchterlich gutes Laufgefühl, sogar besser als in den Joe Nimble. Der Sommerschuh ist der einzig intakte, den ich noch habe. Für den Sombrero müßte er reichen, denn der Untergrund ist so schwierig nicht, bis auf ein kleines Stück auf Basaltstaub.

15. Oktober 2013

Kommentar zum Pico del Teide

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Kommentar zu "beschwerlicher Aufstieg auf den Pico del Teide" gepostet

YouTube-Dienst
an mich

Imke Kremser hat einen Kommentar zu beschwerlicher Aufstieg auf den Pico del Teide veröffentlicht.

Das ist doch wohl ein Witz oder ? Sowas zu behaupten als wäre der Aufstieg mit der Seilbahn beschwerlich... ich bin den gesamten Vulkan hoch und runter gestiegen in 10 Stunden. Bin keine geübte Bergsteigerin. Wegen starken wind fuhr die Seilbahn nicht ( um herunter zu fahren). Wir sind in 10 Stunden hoch und runter gegangen. Das war sehr anstrengend. Aber wir sind gelaufen. Und das hier mit seilbahn soll ein schwerer Aufstieg sein?? Einfach nur dummes Gelaber , keine Ahnung ...und nur peinlich!

Gegnerdarstellung

Der Chefredakteur, Das Kollektiv der Roten Bergsteiger, Bergwacht und Bergrettung, Schriftführer und Kraxel-Maxl haben in einer gemeinsamen Erklärung u.a. erklärt:

Die hier im Blog wie Sand am Strand verstreuten Beiträge zum Pico del Teide, Montana Guajara, Montana Sombrero, Montana Blanco u.a. zeugen davon, daß der jeweilige Autor des Beitrages fundierte Erfahrungen bei der Bewältigung des jeweiligen Parcours sammeln konnte, die ihm zum Schluß kommen ließen, daß die Besteigung des Teide beschwerlich sein kann. Der jeweilige Autor des posts wußte verdammt genau, was und worüber er schrieb. Manchmal zu genau, denn noch heute wird ihm unter die Nase gerieben, daß er eine Bergführerin, die unablässig am Erzählen war, ruhigstellte, indem er sagte:

Jetzt halte deinen Schnabel bis wir oben sind. Ich brauche jeden Milliliter Luft, um da hochzukommen.

Behauptet jedenfalls die Dame dieser Tage, als sie den Autoren des posts anderen Wanderfreundinnen vorstellte.

28. November 2012

Pico del Teide - rauf und runter

Hier im Blog wurde geklärt, wie man sportlich und trotzdem Körner schonend bis auf 3718 Meter Höhe kommt, indem man sich mit einem Sportwagen zur Seilbahnstation fahren und mit der Teleferico auf 3550 Meter beamen läßt. Die restlichen 170 Meter sind bei schönem Wetter ein gemütlicher Spaziergang. Runterwärts geht es dann umgedreht, nur daß die Knie fürchterlich weh tun, weil das Geläuf nicht gerade die beste Zumutung für das menschliche Skelett ist.

Wir schauen noch einmal genauer hin, was es zu sehen gibt, wenn die Wetterbedingungen mitspielen.



Wir sehen einen Teil vom Krater und den Schwefelgestank, klitzekleine Menschen linker Hand und den westlichen Teil der Caldera, der nach Auffassung des Autors der optisch attraktivere, knackigere ist.

Im linken oberen Bilddrittel das Hotel Parador und die Los Roques, ungefähr auf 2200 Meter Höhe. Ein µ links von der Bildmitte übrigens der Montana Sombrero, über den hier auch schon berichtet worden ist.

Wir werfen noch einen näheren Blick auf die Szenerie, nämlich aus der Seilbahn heraus. Links im Bild die schnurgerade Sprintstrecke, auf der die Tonspur für den Werbespot eines ferrariroten Audis R8 aufgenommen wurde.



Das alles kann man sich auch als Bewegtbild reinziehen. Das fängt links (nördlich) mit dem Montana Blanca an, geht via Montana Guajara und hört irgendwann auf. Im Vorschaubild des Videoclips ist links der Monatana Guajara (2718 Meter) zu sehen.

23. August 2012

Rock around the Rock

Schwer zu sagen, was es ausmacht, auf 2.500 Meter raufzukraxeln. Es ist wohl der Blick in den Mutterleib der Erdgeschichte, den man hier komprimiert geboten bekommt. Und es wäre die superedelschöne Aussicht, wenn schönes Wetter gewesen wäre. So war es nur die Aussicht.

Ca. 50 Bonusmeter oberhalb des Montana Sombrero geht ein Twist so. Wir befinden uns in der Caldera auf 2500 Meter Höhe und drehen uns einmal im Kreis. Wir sehen den Teide, die Los Roques de Garcia, den Montana Guajara, unter den Wolken den Süden der Insel in Richtung Vilaflor, La Gomera, den nördlichen Teil von La Palma und, für die Kenner des Klimawetters, die Restbestände das Calima. Wer genau hinschaut wird sie ab ca. 3.300 Meter erkennen können.

Das Video wurde von youtube farblich verändert und entwackelt.


22. August 2012

Montana Sombrero und Hermano Pedro



Hier wurde ja kürzlich geblogt, daß es demnächst mehr Infos aus dem Wanderzirkus gibt. Somit hätten wir auf die Schnelle den Zeitraum von "demnächst" definiert. Demnächst sind ein paar Monate.

Wie kommen Berge eigentlich zu ihrem Namen? Eine spannende Fragestellung, denn eine einfache Erklärung gibt es nicht. Welcher normal und realitätsbezogen denkende Mensch würde einen Berg denn Müggel nennen? Keiner. Trotzdem gibt es die in Berlin, die Müggelberge.

Teufelsberg. Auch so ein Verbrechen der Namensgebung.

Den Pik Lenin gibt es, den Pik Kommunismus auch. Auwei würde auwei sagen.

Zur Namensgebung vom Montana Sombrero habe ich jahrzehntelang geforscht. Insofern lassen sich zumindest in diesem Fall gesicherte Erkenntnisse vermitteln.

Ihr kennt ja den Hermano Pedro. Das ist ein Heiliger. Darüber wiederum müssen wir nur wissen, daß eine der Grundvoraussetzungen bei Heiligen darin besteht, daß sie tot sind. Damit ist das Heiligsein ein gar nicht erstrebenswerter Zustand.

Desweiteren mag man ein oder zwei Wunder vollbracht haben, was bei Hermano noch der Aufklärung bedarf, denn Wunder sind von ihm nicht hinterlassen, dafür allerdings die folgende Geschichte, die in der Nationalbibliothek zu Vilaflor in einer in altguanchisch verfaßten Kladde nachgelesen werden kann.

Der Hermano, der ist ja mit gut 20 ausgewandert und hat sich ob der abenteuerlichen Reise bei den Dorfbewohnern verabschiedet. Als er mit seiner Rede fertig war und artig alle guten Wünsche für ein unbeschwerte Überfahrt gen Lateinamerika entgegen genommen hatte, da meldete sich Juan zu Wort. Mensch Pedro, sagte der, falls du irgendwann mal wiederkommst, dann bring doch von da drüben die schicken Hüte mit, die die da auf haben. Unsere Strohdeckel sehen ja fürchterlich aus. Was du da trägst, das ist viel schicker.



Hermano kam nie wieder. Als die Kunde seines Todes in Vilaflor eintraf, schlug Juan den Dorfbewohnern vor, den Hügel hinter Hermano ihm zu Ehren Montana Sombrero zu nennen, in Erinnerung daran, daß er allen Dorfbewohnen einen schicken Sombrero mitbringen wollte.

Das Bild ist u.a. deswegen in dem post untergebracht, weil der deutsche wikipedia-Eintrag zu Hermano Pedro jämmerlich ist. Noch jämmerlicher ist das dort verwendete Foto.

Zur besseren Einordnung, wo denn nun genau dieser Montana Sombrero ist, ein schneller Zoom auf den Huckel. Und fragt mich nicht, wie ich auf den Hügel raufgekommen bin. Zu Fuß, das weiß ich noch. Warum, das weiß ich nicht mehr, denn rauf wollte ich da nicht.

17. Juli 2012

Waldbrand auf Teneriffa



Der kleine, 2 Quadratmeter große Waldbrand, hat sich binnen weniger Stunden zu einem ganz großen ausgeweitet. Er findet ungefähr in dem auf dem Foto abgebildeten Rayon statt. Das Foto brauchen wir später eh noch einmal, so sei es gleich in diesem post genutzt. Oben ist die Caldera, der Kraterrand, zu sehen. Die dümpelt so mit 2500 Höhenmetern vor sich hin. Der Fotostandort ist in etwa an die 1000 Meter hoch, bei Ifonche, in der Nähe vom "El Refugio", wo es den besten Mojo der ganzen Insel gibt. Der rupft einen die Kiefer auseinander. Lecker.

Darum soll es heute mal nicht gehen. Heute geht es um den Baum, der da brennt. Es handelt sich um die kanarische Kiefer. Die Wikipedia verlinke ich gar nicht erst, weil das, was ich erzählen will, dort nicht nachzulesen ist. Die wissen Biegefestigkeit, Wasserspeichervermögen, Kilogramm, Anzahl der Nadeln und daß trefflich drüber gestritten wird, ob sie nun für den Wasserhaushalt der Insel wichtig ist oder nicht.

Wichtig ist jene Aussage, daß es sich um eine endemische Baumart handelt, die nur auf Kanarien wächst, woanders nie heimisch geworden ist.

Wenn es dort brennt, dann genauso fürchterlich, wie überall woanders auch. Sinn macht es keinen, wie man am ersten Foto erkennen kann, da Gewinnung von Bauland oder Ackerfläche in der Gegend nichts bringen.



Das obere Foto zeigt eine Testkiefer. Da werden nicht etwa die letzten Lebensrester geerntet, weil der Stamm wie ausgeweidet aussieht. Nein, der wird zu Testzwecken genutzt, wie tief die Brandbeschädigungen gehen und wie schnell sich die Bäume wieder erholen.

Das ist nämlich die Besonderheit dieser Kiefernart. Die brennt auch wie Zunder, doch wenn ein paar Jahre vergangen sind, dann hat sie sich wieder erholt. Genau das wird mit solchen Forschungsprojekten untersucht.

Im unteren Bild ist ganz gut zu erkennen, wie sich langsam die Passatwolken heranschleichen. Die werden von den extra langen Kiefernnadeln gemolken, das Wasser kondensiert an der Nadel, tropft auf auf den Boden und versickert im Lavagestein. Ob das für die Wasserversorgung wichtig ist, keine Ahnung. Aber noch haben sie wenigstens kein Trinkwasserproblem auf den beiden Inseln, die per kanarischer Kiefer das Süßwasser aus den Wolken zapfen.

Tja, und so etwas wichtiges, das belegt das enziklopädische Wissen der Menschheit in Form der Wikipedia nur mit einem Satz und ohne Fotos.

Es gäbe noch viel mehr zu sagen, daß es nötig wäre, den Wald zu fegen (Hauff/Henkler), daß kaum Mischwald existiert usw. usf. Ich bin nicht die Wikipedia, deswegen sei auch an dieser Stelle Schluß. So kurz und knapp wie die kann ich erst recht.



Beide Fotos auf ca. über 2000 Metern Höhe am Montana Sombrero aufgenommen. Das ist der Huckel im rechten oberen Bilddrittel des Übersichtsfotos.

21. Juni 2012

getrübtes Erinnerungsvermögen

Noch so eine Sache, die im Nachgang meistens relativiert werden muß. Es ist selten, daß ich schon beim Fotografieren merke, daß die Gesamtsituation top ist. Eher umgekehrt. Es stimmt fast nie, so daß man auf das Fotografieren auch gleich verzichten könnte, weil eh nur Schrott rauskommt.

So deuchte meinem Gedächtnis, daß ich wichtige Touren bei aktivem Calima machte, die Bilder somit unbrauchbar würden. Im Prinzip stimmt das auch. Calima stellt sich dann auf dem Bild so dar.



Vier Tage später war der Himmel immer noch grau in grau und saharagelb. Die Calimagrenze hatte sich allerdings auf 3000 Meter angehoben. Da drunter sah es eigentlich ganz gut aus. So hatte ich es im Gedächtnis, um mich dieser Tage eines besseren belehren zu lassen. Zuweilen sah es sogar sehr gut aus.



Um nicht mißverstanden zu werden. Das Fotowetter war wirklich scheiße. Ärgerlich. Der rechte Bildrand oben, das ist Nordosten. Dann stellen wir uns da mal hin und schauen Richtung Südwesten. 30 Minuten vorher sah das so aus.



Doch schlußendlich sollte ich Recht behalten. Am nächsten Tag, gute 500 Meter höher an fast der gleichen Stelle, sah die Fotowelt sehr betrüblich aus. Ab ca. 3000 Meter waberte dicker Nebel in der Luft, der mich schon beim Fotografieren fluchen ließ, da ich ahnte, daß dieses Phänomen so auch auf den Bildern zu sehen ist. Kurz oberhalb der Spitze des Nattern­kopfes verdrücken sich gerade die letzten Reste des Calima in aller Herren Winde.



In betrügerischer, also trügerischer, Absicht, ließe sich immerhin noch das folgende Bild draus extrahieren, auch wenn das gut gelogen, da betrogen, ist, denn das, was ich gesehen habe, und was mir im Gedächtnis haften blieb, waren die miesen Fotobedingungen, als es zum Montana Sombrero rauf ging.

3. Juni 2012

Warum drückst du so oft den Auslöser?

Das fragte ein gemütlicher Sachse, da er mit seiner frisch erworbenen Nikon Coolpix P310* immer nur ein oder maximal 2 Bilder auf die Speicherkarte beförderte. Das war übrigens auf der Tour zum Montana Sombrero. Da ich aus konditionellen und fotografischen Gründen immer hinterher hing, bekam ich nur wenige seiner Bemerkungen über die senile Bettflucht zu hören, was mich in einer Pause die Bemerkung machen ließ, daß ich genau das Gegenteil habe, senile Bettsucht, was wiederum Begeisterungsstürme auslöste, denn die kannte er wiederum noch nicht.

Damit wenigstens eines von den zehn Bildern scharf ist, war übrigens die Antwort. Das ist nunmal so, wenn man nur mit manueller Festbrennweite unterwegs ist.

Anders gefragt. Wenn ein fürchterlich gutes Objektiv mit Bildstabilisator an die 1500 Euronen gen Händler wachsen läßt, ein genauso fürchterlich gutes Objektiv jedoch rein manuell zu bedienen wäre, aber immerhin um die 1200 Euronen preiswerter über die Ladentheke geht...

Ich fang noch mal an. Wie teuer ist ein Bildstabilisator für eine preiswerte und schweinegute manuelle Festbrennweite? Kommt drauf an. Um die 40 Euro, schätze ich mal, wenn man sich preiswerte SD-Karten besorgt. Da könnten im Kaufladen um die Ecke an die 32 GB der Klasse 4 rausspringen, beim Händler im Internet 32 GB der Klasse 10.

Darauf kann ich an die 1300 RAW-Dateien unterbringen.

Wenn ich also in kritischen Situationen ein Motiv mehrfach ablichte, dann sollte am Ende in dem Datenmüll ein brauchbares Bild auffindbar sein. Löschen geht fix und um die 1200 Euro mehr mußte ich auch nicht abdrücken, nur um den Bildstabilisator integriert zu haben. So ging die Strategie, und die ging weitestgehend auf.

So, damit ich einige Leser des Blogs nicht auf die falsche Fährte locke. Der Plasteknubbel für die Videos ist ja so schlecht nicht gewesen, hat im Handling exakt jene Anforderungen erfüllt, die ich an ihn hatte. Er wiegt fast nichts, kann überall mit, ist schnell startklar, hat einen guten Automatikmodus, einen sehr guten optischen Bildstabilisator, und er hat gerade mal 270 Euro gekostet.

Leider zeichnet er nur 1080/50i bei Full-HD auf, was durchaus Nachteile mit sich bringt.

Wer einen Hunderter drauf legt, der bekommt mit dem Sony HDR CX250E den Einstieg in die 1080/50p Filmerei. Das Teil kostet an die 400 Euro, ist dann aber in der Bildqualität und Nachbearbeitung deutlich von Vorteil. Nicht unbedingt besser.

Wie damals erwähnt, die beide Plasteknubbel reichen nicht an die Qualität der Canon ran. Doch die patzt nunmal bei vertikalen Schwenks. Oder horizontalen? Egal, der Rolling Shutter macht sie für Schwenkvideos unbrauchbar.

Apropos Festbrennweite. Da steh ich hier. Der Himmel war gelb, trotzdem wollten die meisten aus dem kleinen Reisebus ein Foto haben. Mit sich und dem Teide. Es war mein zweiter Tag mit einer Reiseleiterin, und letztlich gab ich ob ihrer Knietscherei klein bei. Zwei Tage lang bot sie sich an, bei diversen Miradors Ablichtungen anzufertigen, so gewünscht wird. Ich gab ihr meinen Fotoapparat und erbat ein Foto von mir und dem Teide.

Wo kann man hier drehen, damit du auch mit auf dem Bild bist?

Da drehst du dich mal um, gehst 5 Schritte zurück, stellst scharf und versuchst es noch einmal.


Das machte sie dann, drückte auf mein Anraten 5 mal drauf und siehe da, zwei Fotos waren sogar scharf.

Tja. So ist das mit den Festbrennweiten im Jahre 2012. Auch so eine aussterbende Gattung.

Hatte ich schon mal erwähnt, daß mir hingegen die Festbrennerei sehr viel Spaß bereitet hat? Selbst in Momnenten größter körperlicher Entbehrungen.
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* Ich war ja mit dem Sachsen 2 mal unterwegs. Das scheint mir eine gute Taschenkamera zu sein. Herausragend ist der Blendenwert von 1.8. Der hat mir Bilder aus der Dämmerung gezeigt, die waren sehr ansprechend. Auf dem rückwärtigen Display.

1. Juni 2012

der Auslöser

Ein klein wenig Statistik, ohne in deren Tiefen einzutauchen. Ausgangspunkt ist dabei die Frage, ob es ein Risiko ist, nur mit Festbrennweite auf Fotosafari zu fahren.

Ist es nicht, wenn man im Hinterkopf hat, daß die wichtigen Motive eh in den Vorjahren abgelichtet wurden. Ist es ein bißchen, da eine Menge vorher nie gesehener Motivmöglichkeiten vollkommen neu waren. Wurde was verpaßt? Kaum.

Insgesamt hatte ich ca. 5700 Auslösungen, also einzelne RAW-Bilder binnen 18 Fototagen, macht 317 am Tag. Sagt wenig bis nichts, denn am Teide-Tag hatte ich 800 Auslöungen, der letzte Tag schlägt mit gerade mal 8 zu Buche. Hier würde der Statistik eine Wichtung gut tun, zumal im Hinterkopf immer werkelte, hier warste schon, somit brauchste nicht so intensiv abdrücken.

Egal. Ein Drittel aller RAW-Dateien sind noch vor Ort gelöscht worden. Mittlerweile ist alles sortiert und weiter ausgedünnt. Gerade mal 60% der Auslösungen harren nun der Bearbeitung. Was immer noch 3367 Rohdaten sind. Acht dieser sind als HDR und 380 als Panorama deklariert.

Bis auf drei Tage bescheidener Lichtverhältnisse, im Teno-Gebirge, der Kenner weiß, wie immer, denn da gibt es kaum taugliche Fotoverhältnisse bei natürlicher Beleuchtung, was die Masca-Schlucht einschließt, also bis auf diese bescheiden Lichtverhältnisse ist der Rest an Daten der ersten Sichtung nach ganz gut getroffen.

Bei der Erklimmung des Montana Sombrero hatte mich der letzte Hauch des Calima erwischt. Der Himmel war gelb. Für diesen mißlichen Umstand wurrde ich die Woche darauf mit besten Lichtverhältnissen beim Rundgang auf dem Teide entschädigt.

Der Rest aller Bilder läßt auf guten Ertrag hoffen.

Was die 120 Videoclips hergeben, darüber fehlt mir momentan der Überblick. Ein paar spannende Banalitäten sind sicher dabei.

18. Mai 2012

Montana Sombrero - 2450 Meter

Ich bin kaputt. Das Fotowetter war scheiße, das Wanderwetter super.

Ich habe es geschafft. Ohne Doping.

Oben, auf dem Sombrero, gab es 50 Höhenmeter als Bonus, denn von dort waren der Teide und der Montana Guajara viel besser zu sehen.
Nun wird es wohl doch noch was mit meinem Höhenrausch. Die 2700 Meter zum Guajara rauf gehe ich auch noch an.

Demnächst mehr vom Wanderzirkus.