2. November 2009

so deutsch - so bekloppt

SPIEGEL ONLINE 02. November 2009, 12:56 Uhr
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,druck-658665,00.html
Deutsche Kurzadressen
Gute Geschäfte mit KZ.de


Heute darf der Praktikant des Spiegel einen Text des kleinen Bruders von Herrn dpa, pat/ddp verwursten und so das Meinungsbild, von Langzeitstudenten, Studienabbrechern und Abiturienten ohne Beruf bestimmen.

Ich hatte zuerst gedacht, es geht um das Medienhaus Burda, die Bertelsmannstiftung, Thyssen und Krupp, Flick usw. Denn die druften gute Geschäfte mit KZ in DE machen.

Doch der Schriftsatz geht so.

In einem Land mit einer so düsteren Vergangenheit wie Deutschland ist auch die Einführung von Kurzadressen bei Internetdomains ein mitunter heikles Thema. Problematisch sind die durch die Nazi-Vergangenheit belasteten Kürzel und die numerischen Codes aktiver Neonazis. Seit einer Woche kann man in Deutschland nun Kurzadressen anmelden, die nur aus zwei Buchstaben bestehen - und natürlich sind HJ.de, SS.de, 88.de oder KZ.de längst vergeben.

Warum das Thema heikel ist und Kürzel erstens problematisch und zweitens belastet sind, das erschließt sich mir nicht. Es werden noch mindestens zwei weitere Angstmacher im Text untergebracht. Die Rede ist von "empfindlichem Themenumfeld" und "Mißbrauch eindeutiger Kürzel-Adressen". Auch das erschließt sich mir nicht, aber der Abschreiber wird wohl wissen, was damit gemeint ist, verabsäumte nur, die Erklärung dafür im Text unterzubringen.

Die schöpferische Leistung des Praktikanten beim Abschreiben ist jedoch klar erkennbar.

So gehören die profanen Instrumentalisierungen zu den befürchteten Worst-Case-Szenarien, als die Kurzadressen eingeführt wurden. Ob KZ.de auch künftig auf diese Weise genutzt werden soll, konnte SPIEGEL ONLINE am Montagvormittag nicht klären: Die Domain ist derzeit beim deutschen Unternehmen NameDrive geparkt, der Betreiber, Inhaber eines Internetcafés an der Ostsee, war zunächst nicht erreichbar.

Oha, der Spiegel wollte was klären. Bestimmt was Moralisches, alles andere liegt ja außerhalb der journalistischen Kompetenz des Hamburger Medienhauses.

So etwas wie Meinungsfreiheit hat der Praktikant wohl noch nie gehört. Das gibt es in Deutschland nicht, aber anderswo. Meinungsfreiheit schließt auch ein, daß jeder, zu jeder Zeit in jedem beliebigen Medium seiner Preferenz horrenden Blödsinn von sich geben darf. Der Spiegel macht ja täglich in Hülle und Fülle davon Gebrauch, spricht dieses Recht aber anderen schlichtweg ab.

Na dann, willkommen auf KZ.de

nächster Amoklauf der Bundeswehr

Nach unzähligen Amokläufen am Hindukusch nun mal wieder einer an der Heimatfront.

Ein Bundeswehrangehöriger soll 15 Menschen mit seinem PKW zum Teil schwer verletzt haben.

Man sollte ernsthaft darüber nachdenken, die Bundeswehr und PKW zu verbeiten, um solcher Anschläge auf Leben und Gesundheit deutscher Soldaten in Zukunft zu verhindern.

ich hab was gegen Leute

die Montag früh um 8 Uhr ihrer handwerklichen Arbeitspflicht nachkommen müssen und wie eine Schnapsfabrik stinken.

War'n nicht die Waschmaschinenfritzen, die kommen erst Nachmittag.

1. November 2009

pen1s enlargement pills that work

Ach so? Gibt es auch welche, die nicht worken?

31. Oktober 2009

Halloween

geht mir am Arsch vorbei und auf'n Sack.

Merkt euch das, ihr Gören.

die Praktikantenübung am Samstag Abend geht so

Nix auf den Tickern los, nix im Fernsehen, Internet trödelt auch vor sich hin, kein Skandal in Sicht, Zeit muß aber totgeschlagen werden.

Also kopiere ich mal einen zweiseitigen Text von der Sch(w)einegrippe auf den Internetserver des Spiegel, der mit fürchterlichen Aussichten und ganz vielen Experten den Durchschlag bei der Impflustlosigkeit bringen muß.

Daß der Chef der Berliner Ärztekammer das alles als Unfug und Firlefanz bezeichnet hat, das weiß ja keiner.

Ich hebe den Text mal ein halbes Jahr auf. Mal sehen, wie sich das Fachleute- und Expertengedöns dann liest. Wenn mich die Schweinegrippe nicht erwischt hat und ich mich noch dran erinnere, ziehe ich dann ein Resümee.

Im übrigen ist es exakt der gleiche Text, den Thomas Pany auf telepolis verkauft.

bloß nicht die Wahrheit öffentlich äußern

Das kann im Ernstfall bitterböse Folgen haben.

SPIEGEL ONLINE 31. Oktober 2009, 17:40 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-658515,00.html
Brown feuert Mitarbeiter
Britischer Drogenbeauftragter nennt LSD harmloser als Tabak

Er erklärte LSD und Cannabis für weniger gefährlich als Alkohol und Tabak - jetzt muss der Drogenbeauftragte der britischen Regierung gehen. Der Wissenschaftler fühlt sich als Opfer populistischen Wahlkampfes und bezeichnete die Mitglieder der Brown-Regierung als "irrationale Rückständige".


Davon abgesehen, ist diese Erkenntnis schon etwas ältlich und wurde von David Nutt, um genau den geht es, und Kollegen bereits vor zwei Jahren ausführlich der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aprospos Schummelinternet.

Der von mir am 28. März 2007 verlinkte Artikel der Morgenpost selbigen Tages ist mittlerweile auf den 5. Juni 2008 13:02 umdatiert worden.

Handyortung im Notfall

heise

Die Rettungsdienste in Niederösterreich sollen Handys von Hilferufenden künftig direkt aus ihren Einsatzwagen orten können...

"Eine eigene Software macht es dann möglich, dass wir innerhalb von 15 bis 20 Sekunden bis zu einem Meter genau den Standort des Anrufers auf unseren Bildschirmen erkennen können", sagte Notruf-Manager Christof Chwojka dem "Kurier". Wenn das Projekt in dem Bundesland erfolgreich ist, soll die Handy-Ortung im Notfall in ganz Österreich eingeführt werden.

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Im Notfall?

Von Österreich lernen heißt spitzeln lernen.

Gegendarsteller hatten wohl recht

Nun hat Broder seine KarikaturKandidatur zurückgezogen.

Hatten wohl die Gegendarsteller recht, die ihn als aufgeblasenen eitlen patholgischen Fatzke ohne intellektuellen Hintergrund charakterisierten. Als Brüllaffen des Medienklamauks sozusagen.

schöne Verschwörungstheorie

heise

SchülerVZ-Datenklau: Verdächtiger begeht Selbstmord
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Marc

31. Okt 09 um 17:36

Habt ihr toll gemacht VZ, ganz toll habt ihr das hinbekommen! :-(
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Aber holla, da läßt sich doch ein edler Thriller draus stricken. Seit Tron gab's ja sowas nicht mehr.

von den Qualitätsmedien gefeiert

Im Verlaufe der Woche wurde er gefeiert, der Held vom Hindukusch, der einfach mal so einen Tanklaster hat zerbomben lassen, Kollateralschaden inclusive.

SPIEGEL ONLINE 29. Oktober 2009, 16:24 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-658126,00.html
Nato-Bericht zu Luftangriff
Freispruch mit vielen Fragezeichen

Von Ulrike Demmer

Die Bundeswehr fühlt sich durch die Nato-Untersuchung des umstrittenen Luftschlags auf zwei Tanklaster in Afghanistan bestätigt. Der Feuerbefehl des deutschen Oberst sei "militärisch angemessen" gewesen.


Da Ulrike vor zwei Tagen mit ihrem Schriftsatz wohl gründlich daneben lag, muß nun eine Herr/Frau amz ans Schreibpult. Nach Tisch sieht die Angelegenheit wohl so aus, daß am Hindukusch ein deutscher Oberst Killer spielt.

SPIEGEL ONLINE 31. Oktober 2009, 10:44 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-658450,00.html
Angriff auf Tanklaster
Nato-Bericht bescheinigt deutschem Oberst Fehlverhalten

Der Nato-Bericht über den tödlichen Luftangriff auf zwei Tanklaster in Afghanistan belastet die Bundeswehr: SPIEGEL-Informationen zufolge soll der deutsche Oberst Klein eindeutige Fehler in der Operationsführung begangen haben. Die Bundesregierung habe bis zuletzt auf eine milde Beurteilung gedrängt.

30. Oktober 2009

Topempfehlung - heute auf Platz 3

Die kürzlich auf Platz 1 gesetzte Topempfehlung von Google lag heute auf Platz 3, war für mich aber der klare Platz eins.

Peter Scholl-Latour habe ich noch nie verstanden. Das Neue Deutschland hat jedoch einen wackeren Dolmetscher ausgesandt, der sein Reden verschriftet und in lesbares Deutsch umgetextet hat.

Sehr lesenswert. Ein Kurzdruchlauf der politischen Fehler der letzten 50 Jahre.

Schuld am ganzen Theater ist auch, dass es keine deutsche Außenpolitik mehr gibt. Darin bin ich einer Meinung mit einem prominenten Politiker, dessen Namen ich Ihnen aber nicht verrate.

Und was ist nun mit Afghanistan? Ist das Land noch zu retten?
Die Hoffnung, in Afghanistan hearts and minds, also Herzen und Gemüter, zu gewinnen, ist naiv, eine Schimäre. Da hatten seinerzeit die Sowjets mehr Sympathien in Teilen der Bevölkerung als heute die westliche Allianz. Und das hat ihnen auch nichts genützt.

Waschmaschinendefekt

Wenn die Waschmaschine ihr technisches Leben für beendet erklärt hat, dann hab ich ein Problem. Ein riesiges.

Ich habe nur kurz an Reparatur gedacht, macht bei einem sieben Jahre alten Gerät überhaupt keinen Sinn. Also 5 Kilo Wäsche + das darin befindliche Wasser in die Wanne und mit Hand gespült, denn der Wasserablauf wollte nicht mehr.

Zuerst mal muß eine Fahrstrecke gefunden werden, auf der wenigstens 2 dieser Waschgeräteverkaufsläden zu finden sind. Und ein Kredit muß bei der Summe aushelfen.

Warum es zwei Läden sein müssen, das war schnell geklärt. Beratungsmuster in Hülle und Fülle gibt es auch im Westen. Und verkaufen können sie die Billigheimer nicht, es wollen ja noch andere so ein Dingens bestellen und vorher anschauen. Und wann geliefert wird, steht in den Sternen, ca. Mitte nächster Woche oder so. Aber nur, wenn's auch da wäre. Ist aber nicht da.

Auf zum nächsten Laden. Das preiswerteste Gerät war ebenfalls nur in der Museumsecke ausgestellt. Ankucken erlaubt, bestellen auch, aber das wird wohl eine Sammelbestellung. Wann die reinkommen kann nicht avisiert werden.

Hätte 199 Glocken klingeln lassen. Ging aber nicht. Der Verkäufer wollte mir dann eine für 400 andrehen, weil die wertiger ist und mehr Programme hat. Sagte ich ihm, ich brauch nur 30, 60 und Start. Na die haben alle, meinte er, die gute hier kann aber mehr. Ich brauch aber nur 30, 60 und Start, dann nehm ich die preiswertere.

Tja, so sind es 350 Eumel geworden, weil sie eine zum mitnehmen hatten, die ich nun am Montag anliefern lasse. Kreditiert wurde mir auch. Sieht die Welt nicht mehr ganz so schlimm für mich aus.

schlichtweg genial

Lieberknecht fällt auch im zweiten Wahlgang durch

29. Oktober 2009

Internet beaufsichtigen

heise

Insgesamt werde die Anzahl der Pornoseiten im weltweiten Netz auf 420 Millionen geschätzt. Die Mitarbeiter der KJM hätten sich das in dieser Form nicht vorstellen können, "als uns 2003 die Aufgabe ereilte, das Internet mit zu beaufsichtigen", erklärte Weigand.

Diesen Stuß des Tages, erklärt von einem Herrn Weigand, kommentiere ich mal lieber nicht. Ich will ja keine Klage am Hals haben.

Aber drollig ist es schon irgendwie, daß deutsche Blockwarte das Internet beaufsichtigen wollen. Ich stelle mir gerade vor, wie sie Elektronen oder Lichtquanten zählen.

28. Oktober 2009

Topempfehlung - Neues Deutschland



Na wenn google meint.

im Blockwartkurier gelöscht



Bei den Blockwartlexikanern aber nicht mehr auffindbar.

52,8

Die Mutter aller Deutschen, also die, die das gerne vorgibt sein zu möchten wollen, die hat gerade mal 52,8 Prozent der Stimmen erhalten, die sie behufs des Zweckes der Berufsausübung benötigt.

Mit etwas gutem Willen ausgestattet bezeichne ich dies als sauschlechtes Ergebnis und mithin keine Zustimmung für die alte Kanzlerin.

26. Oktober 2009

Gegendarstellungen zu Broders Kandidatur

Nur sehr knapp hatte ich die Kandidatur Broders für Vorsitzendenamt kommentiert.

Inzwischen haben sich hunderte Schreiber weitaus länger und ausführlicher dem Thema gewidmet.

Matthias Bröckers meint: Das erste Mal fiel er mir auf, als im September 1982 ein kleiner dicker Mann in die Kulturredaktion der "taz" kam – wenn ich mich recht entsinne, hatte er einen Hund dabei – und ohne ein freundliches "Shalömchen" gleich aufgeregt herumbrüllte. Linker Antisemitismus sei das, und eine Unverschämtheit, die erwidert werden müsse, zeterte er und wedelte mit der Doppelseite "Vier Stunden in Chatila", die wir an diesem Tag abgedruckt hatten.

Weil außer mir noch keiner da war, konnte ich die Diskussion ziemlich kurz halten: "Das ist ein Text von Jean Genet, der kann hier schreiben was er will und was du für antisemitisch hältst ist mir schnuppe."


Der Spiegelfechter wiederum sieht es eher klassisch. also pathologisch: Wenn die Pathologie des umtriebigen Rechtspopulisten allerdings so simpel wäre, sollte man ihn behandeln wie jeden anderen pubertierenden Gernegroß auch – einfach rechts liegen lassen. Für einen Pausenclown ist die Nichtbeachtung bekanntlich die Höchststrafe. Broders Pathologie ist allerdings nicht so einfach. Er ist ein eitler Geck, zerfressen von Hass auf das links-intellektuelle Establishment. Narzissmus und Hybris sind Broders Kardinaluntugenden. Intellektuellen Auseinandersetzungen geht der Broderliner am liebsten aus dem Weg [2], zu groß ist die Gefahr, entzaubert zu werden. Broder würde gerne vom Establishment ernst genommen werden – das Establishment rümpft allerdings die Nase vor der publizistischen Rampensau, die sich nur allzu gerne in unappetitlichen Ressentiments suhlt.

Glauben

David Simon: Ich glaube nicht, dass das potentielle Ende eines US-Imperiums eine überwältigende Tragödie wäre. Ich bin Amerikaner, ich ziehe kein Vergnügen daraus, Schlechtes über mein Land zu sagen. Aber wir haben den Bogen überspannt.