29. Dezember 2011

eingebleuter Kommunismus

Jeder Marxist weiß es. Sofern er in einem kommunistisch regierten Staat aufwuchs, hat er es auf Schule und Universität eingebleut bekommen: Politische Konflikte sind letztlich immer ökonomisch bedingt. (Zettel)

Was ich jetzt so nicht genau weiß, ob ich Marxist bin. Was ich definitiv weiß, ich habe Abi in der DDR gemacht und zweimal studiert. Was ich auch noch weiß, sowohl in den von mir besuchten Schulen, als auch den höheren Bildungseinrichtungen wurde wesentlich selbständiges Denken abverlangt. Eingebleut bekam zumindest ich auch nichts, denn ich habe immer gerne gelernt, egal was. Hat mir nie Sorgen und Probleme bereitet. Naja, die von Zettel getroffen Aussage, was mir denn nun konkret eingebleut worden sein soll, die ist mir so postuliert nie untergekommen. Ich gestehe jedoch, daß ich auch einige Fehltage hatte. Mag sein, daß genau an diesen Tagen eingebleut wurde. Da habe ich aber Schwein gehabt.

Davon abgesehen sollte zettel eigentlich wissen, Wissen läßt sich nicht einbleuen. Weder richtiges, noch falsches, noch unnützes.

Charlotte Roche macht sich nackich

via burks

Entschuldigung, was ist ein Blogpost?

Das interessiert mich auch. Weiß da jemand was genaueres?

Ja, wo wankt es denn?

Eine Schlagzeile, die so nur auf der Startseite der Zeit vorzufinden ist. Das wankende Weltbild. Ich kann mich da bequem zurücklehnen, denn mein Weltbild wankt nicht. Erst recht nicht, seitdem ich weiß, daß der Weltuntergang 2012 mangels Beteiligung wieder ausfällt.


zu den Beziehungen zwischen Rußland und den USA

Möglicherweise müßte man auch die NATO mit einbeziehen, im Kern geht es trotzdem nur um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Um die steht es nicht gut. Den Rest kannst du dir bei genügend militärpolitischer und -strategischer Kompetenz anlesen.

Was stimmt hier nicht?

Die Welt hat uns heute ein knackiges Rätsel in Textform übereignet, das insofern leicht zu lösen ist, da erschöpfende Auskunft zur richtigen Lösung schon in den ersten Kommentaren enthalten ist.

- Also keine deutschen sonst wären die Namen schon über den Ticker gelaufen!
- Ganz klar,das waren wieder diese hochqualifizierten Supermutanten.
- Was jetzt. So es nicht die von der NSU gewesen sein?
- Wenn es die wirklichen Täter sind, wünschte ich mir heimatkonforme Bestrafung.


Welt schreibt aus der AZ ab:

Nach Informationen der Münchner „Abendzeitung“ wurden die beiden Männer in Augsburg festgenommen....

BILD woanders.

Die Männer wurden zur gleichen Zeit gefasst, der eine in Friedberg, den anderen stellte ein Sondereinsatzkommando in der Augsburger Innenstadt.

Eine der richtigen Lösungen greife ich mal separat heraus, da diese sich der Verhunzung deutschen Sprachgutes widmet.

Die Polizei hatte ... nach ... mutmaßlichen Tätern gefahndet.

Das ist richtig und falsch zugleich. Im konkreten Fall hat sie natürlich nach den Tätern gefahndet, alles andere erscheint mir nicht plausibel. Wieso sollte die Polizei nach mutmaßlichen Tätern fahnden?

Andererseits ist es in Deutschland inzwischen Usus, daß die Polizei auch mal nach mutmaßlichen Tätern fahndet, ohne daß ein Verdacht vorliegt. Heiligendamm, Gorleben, Dresden sollen als Stichwort ausreichend sein.

28. Dezember 2011

Friedenslieder sind meistens ein bißchen scheiße

Friedenslieder sind meistens ein bisschen scheiße, nicht nur wenn Nicole sie singt.

Diese bittere Wahrheit, warum Kriegslieder besser sind, "Give Peace A Chance" jedoch performativ ganz okay ist, kannst du bei Klaus Walter nachlesen.

die wichtigsten Fotostrecken im Jahr 2011



Sehr geehrte Redakteure der Zeit. Ich habe keine Ahnung, ob ihr erstens wißt, was eine Fotostrecke ist, und worin zweitens deren wesentlicher Unterschied zu einem schwachmatischen Videoclip besteht, den ihr präsentiert. Das wißt ihr nicht, denn sonst hättet ihr nicht derlei Unfug angeboten. Stattdessen labert Tibor Bogun fünfeinhalb Minuten lang irgendwelchen Blödsinn über Bilder.

Ich erklär euch das. Fotostrecken, so sie von deutsche Medien präsentiert werden, ihr verzichtet ja trotz Anreißer drauf, also... Fotostrecken sind schlichtweg für den Arsch. Die wichtigsten Fotos des Jahres, auch wenn sie aus der Sicht der USA zusammengestellt wurden, findet man nur beim Boston Globe mit seinen großen Bildern. Nicht auf Strecke, sondern hintereinander weg, auf einer Seite und ohne Klick.

Das Jahr in Bildern: Teil 1, Teil 2, Teil 3.

So, ihr könnt eure mißlungene Seite wieder löschen. Was gute Bilder betrifft, habt ihr im Internet nichts zu melden.

Is this the real life? Is this just fantasy?

via Cashy

27. Dezember 2011

NSU: die Intelligenten und die Doofen

Das macht eben den Unterschied. Die Sympathischen und Intelligenten sitzen im Knast und die Doofen am Schreibtisch. Heute schreiben wieder alle mit ausgeschaltetem Gehirn, so sie eins haben, den unausgegorenen Mist vom Leyendecker ab. Der Spiegel rätselt um 17:19 Uhr zusammen mit Leyendecker um den vorletzten Schuß. Die BILD kann wenigstens noch bis 17:52 das Wasser halten und pinkelt erst dann auf den Boulevard. Rätselhaftes Ende der Killer-Nazis nennt sie ihren Seitentitel, der so nur im TAB-Titel und Quelltext der Seite auffindbar ist.

Nur der Welt ist ein Licht aufgegangen, denn die verbreiten um 18:16 Uhr für alle tölpelhaften Schreibstifte draußen im Lande die medialhysterisch untaugleiche Auffassung:

Unterdessen gibt es nach Angaben der Bundesanwaltschaft keine neuen Erkenntnisse zum Tod der beiden mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Wohnmobil.

Nach dem bisherigen Befund habe Mundlos zunächst Böhnhardt erschossen, und zwar „aus nächster Nähe“, sagte der Sprecher Marcus Köhler auf Anfrage.


Aber erst mal schön auf der (Sch)leimspur lang kriechen, die der Leyendecker gelegt hat.

Das geht einen inzwischen auf den Sack. Mann, seid ihr doof. Merkt ihr überhaupt, daß das niemanden mehr interessiert?

heißer Feger - sympathisch und intelligent

Nun ist es amtlich. Die Nazi-Braut, der heiße Feger (BILD), ist sympathisch und intelligent. Dies ist der Eindruck, den sich der Pflichtverteidiger Wolfgang Heer von seiner Mandantin gemacht hat. Die restlichen sachdienlichen Informationen lest ihr beim Spiegel im Original, schon um mal rauszukriegen, wie ein Profi die Sachlage beurteilt. Im Prinzip genauso wie ich.

Die fieseste Frage von Herrn Diehl ist jene, wo er das Recht auf Schweigen in eine Aussageverweigerung umbiegt und dem Verteidiger trotzdem nicht die Hutschnur platzt. Cool. Wenn ich groß bin, möchte ich mich auch mal so beherrschen können.

Lulzxmas - einige Beobachter

Heise faßt wie folgt zusammen.

Eindeutig ist an der Geschichte nur, dass die Stratfor-Website von irgendjemandem gehackt wurde. Sie war auch am Dienstag weiterhin nicht erreichbar. Einige Beobachter schlossen auch nicht aus, dass dahinter Konkurrenten oder Geheimdienste stecken könnten.

Ich, ich, ich, ich, ich, Herr Lehrer. Ich habe das beobachtet.

sehr geehrter Herr Biermann

Allerdings lassen sich digitale Bilder, die ja auch nur aus Daten bestehen, anhand sogenannter Prüfsummen mathematisch eindeutig darstellen.

Anhand sogenannter Prüfsummen, fällt mir die Frage ein, ob es auch anders genannte Prüfsummen gibt, weil er die sogenannt nennt, aber das ist eigentlich schnuppe...

Nochmal. Herr Biermann, anhand von Prüfsummen lassen sich digitale Bilder... Wissen sie eigentlich, daß der Satz totaler Schwachsinn ist? Digitaler Müll.

Er müßte lauten. Für jede Datei läßt sich ein Hashwert, eine Prüfsumme, bestimmen. Das macht uns allerdings kaum schlauer. Es kömmt noch auf's Verfahren an, welches zur Berechnung der Prüfsumme herangezogen wird. Prinzipiell gilt aber, daß die alles mögliche sind, nur nicht mathematisch eindeutig. Die besten Prüfsummenverfahren schließen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kollision aus. Das bedeutet, daß zwei verschiedene Dateien auch zwei verschieden Prüfsummen aufweisen, aber eben nur wahrscheinlich. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß es zwei verschiedene Dateien gibt, die die gleiche Prüfsumme haben, denn, jetzt kommt es, Prüfsummenverfahren bilden eine Menge unendlicher Daten auf eine endliche (begrenzte) Menge von Zahlenwerten ab. Unendlich kann nicht endlich dargestellt werden.

Es macht das Problem auch nicht einfacher, daß, rein theoretisch betrachtet, die Anzahl von Dateien unendlich groß und der Speicherplatz begrenzt ist. Speicherplatz steht praktisch nur in begrenzter Menge zur Verfügung, jener der produziert wurde und verfügbar ist. Damit kann auch nur eine begrenzte Zahl von Dateien gespeichert und deren Prüfsumme berechnet werden.

Das ist eine Rechenaufgabe, an die sich mal ranmachen sollten, statt mit Wischiwaschi* Zeilenhonorar zu schinden.
-----
* Der Wischiwaschi ist unklares Zeugs über eine Zensurinfrastruktur, also das, was die Frau von den Laien dazumal einführen wollte.

Maxl21

Maxl ist ja auch ein Protestvogel, ein ziemlich schräger sogar. Er beherrscht alle Arten des Protests, auch wenn im täglichen Gebrauch nur zwei vorkommen, der laute und der stille. Laut wird er, wenn ihm irgendetwas nicht in den Kram paßt. Dann wird das Ärgernis weggekeckert und weggekäckert, bis er gewonnen hat. Bisher hat er jedesmal gewonnen und somit allen Grund, auf dicken Maxl zu machen, weil er ja so groß und stark ist und jeder Bedrohung gewachsen. Ob es die blinkende Ampel, der Reflexion der Sonne oder die Adler vor seinem Fenster sind, alle hat er in die Flucht geschlagen oder zum Aufgeben gezwungen. Keckern und Käckern als Universalwaffen der Australier, das hat er drauf.

Subtiler sind seine stillen Proteste. Ich versuche mal, dies beispielhaft zu erklären.

Maxl ist ja ein ausgemachter Fremdenfeind. Er ist zwar Australodeutscher, also rein theoretisch Mihigrusittich, allerdings in Deutschland geboren, aufgewachsen und schlecht erzogen worden. Insofern ist das Fremdenfeindliche wohl doch seinem deutschen Blutanteil geschuldet.

Der frißt doch kein Obst und Gemüse. All die schönen und gesunden Sachen verschmäht er, weil er denkt, er komme mit seiner Körnersammlung über den Winter, weil ja ab Frühjahr sein Dealer wieder Gras in Hülle und Fülle ranschafft. Da kann man ihm also Apfel, Chikoree, Mangold, Salat oder was auch immer auf dem Käfig platzieren, das Zeug wird weiträumig umkurvt, gehört da nicht hin und ist gemeingefährlich. Er schafft sich seinen virtuellen Trampelpfad, um an jene Dinge zu gelangen, die ihm wichtig sind. Gut zureden hilft bei dem Schlingel auch nicht. Der glotzt einen treudoof an und grinst, so daß man im Grunde schon weiß, daß es ihm ins eine Ohr reingeht, um dem anderen wieder flugs zu entfleuchen.

So ca. vor drei Wochen, als es kurz nach vier schon zappenduster wurde, da stellte er seinen Tagesrhytmus auf Langschläferzeit um. Gegen 17 Uhr hat der die Mutzeln zugemacht, wachte ca. 20 Uhr noch einmal zum Abendmahl auf, um kurz darauf wieder schlafen zu gehen. Gegen 8 Uhr in der Frühe ist dann Aufstehen angesagt. Satte 12 bis 14 Stunden konnte der wegschnarchen. Meine Fresse.

Bei meiner letzten Beaufsichtigung seines Tuns hatte ich ein kleines Sittich-Kompendium für mein Mutter dagelassen, welches ich internetausgedruckt hatte. In dem steht alles Wesentliche zur Handhabung der Stubenadler drin. Da stand dann auch was von einer sdpeziellen Pflanze, auf die die Vögel gierig sind. Zwei Tage später steh ich im Freßnapf, da haben die die Dinger da. Habe ich zwei vergammelte zum Preis von einem bekommen, gleich zu Maxl geschleppt und aufgebaut.

Was macht der Dussel? Stillen Protest. Tapeziert wird hier nicht (Hager), das ist meine Bude und der Napf gehört da nicht hin. Aber, das will ich betont wissen, interessant sah das Teil dann doch aus, so daß es mit einem halben Auge immer unter Beobachtung war. Die Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit auf dem Käfig, die hat er sich selbst zuzuschreiben, denn ein Sicherheitsabstand von 15 Zentimetern zu lecker Futter ist gar nicht nötig.

Einen Tag später klingelt das Telefon.

Der Maxl macht immer noch einen großen Bogen um den Topf.

Der ist eben doch ein kleines Dummerchen. Aber du kannst mal einen Trieb abschneiden und versuchen, den in der Öse von seinem Glöckchen festzumachen. Bei dir haut der ab. Da geht das. Bei mir bleibt er ja sitzen und harrt seiner Musikstunde. Wenn er dann zurück kommt, sitzt er vor einer kleinen Denksportaufgabe. Entweder Bimmelglöckchen oder Vitamine fressen.

Ah ja, das probier ich gleich mal aus.


Es hat kein Minute gedauert, da klingelt das Telefon.

Rat mal, was der Maxl gerade macht?

Keine Ahnung.

Der sitzt an seiner Glocke und knabbert genüßlich an dem Trieb rum.

Siehste, manchmal muß man zur richtigen Zeit die richtige Idee haben.


Damit ist das Thema Vitamine auch gegessen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Pflanze ist eine kleine Wunderpflanze, gehört jetzt zur Wohnung von Maxl, wird nicht mehr als feindliches Element betrachtet und täglich in Anspruch genommen. Die Pflanze hat noch einen anderen positiven Effekt. Er ist vitaler geworden, bleibt jetzt bis 21 oder sogar 22 Uhr wach und geht dann erst schlafen, verzichtet momentan auch über den Tag hinweg auf seine kleinen Nickerchen und kann stundenlang auf hard at work machen, wenn ihm so ist.

Aber sie hat auch einen Nachteil. Ich wurde doch glattweg das folgende gefragt, auch wenn es nicht in Frageform gekleidet war.

Ich habe den Eindruck, der geht da immer heimlich ran, weil er sich immer hinter dem Topf versteckt, als ob er naschen will.

Das kannste gleich wieder vergessen. Ein Wellensittich lebt nicht in solchen moralischen Kategorien, erst recht nicht der Maxl, da er alles für sich alleine und keinen Futterstreß hat. Das war früher anders. Da lagen die fettesten Körner immer im Napf des anderen. Genauso wie bei uns. Das lecker Schnitzel liegt auch auf dem Nachbarteller. Das ist bei ihm lange vorbei. Der geht da hin, weil er sich da am sichersten fühlt. Das ist alles.


So sieht es aus, wenn Wellensittiche ihr Lieblingsdope konsumieren.

26. Dezember 2011

Leyendeckers verschwörungstheoretischer Weihnachtsulk

Hoho, ich hätte nie geglaubt, daß ich von Leyendecker in den verschwörungstheoretischen Adelsstand erhoben werde. Doch so ist es heute geschehen. Bezüglich umlaufender Verschwörungstheorien, ja wo laufen sie denn?, schreibt der Weihnachtsinvestigator:

Danach soll eine dritte Person am Tatort gewesen sein und die beiden Terroristen erschossen haben. Verschwörungsjunkies behaupten sogar, es könne sich nur um eine in Diensten des Staates stehende Person gehandelt haben, die irgendeine Art der Verflechtung der Zwickauer Terrorzelle mit dem Staat verdecken wollte.

Eine Version eines solchen Verschwörungsjunkies habe ich im Angebot. Der berühmte deutsche Enthüllungsjournalist Hans Leyendecker schreibt dazu:

Nach Feststellungen der Sonderkommission "Trio" kann es so gewesen sein, aber vielleicht war es auch anders.

Lulzxmas - Stratfor als Schatten-CIA

Stratfor ist nicht irgendwer, sondern The Shadow CIA, nicht der, oder im Schatten der CIA, sondern ein CIA im Schatten. Stratfor agiert als Geheimdienst abseits jener den Staat einschränkenden Gesetze und kann damit weitaus besser in der Grauzone zwischen legal, illegal und scheißegal operieren.

Der momentan aufgesetzte Server von Stratfor nutzt übrigens

Apache/2.2.15 (CentOS) Server at www.stratfor.com Port 80

Da kräuseln sich schon wieder die Haare. Die Version ist eindreiviertel Jahr alt. Das ist, Webserver betreffend, steinalt. Aktuell ist Version 2.2.21.

als Lob für Jan Fleischhauer eine Verlinkung

Daß ich den Spiegel nicht mehr verlinke, ist ja bekannt, da ich diese Publikation für Haßpropaganda halte. Haßpropaganda darf aber hierzulande nicht verlinkt werden. Wenn es denn doch mal passiert, dann ist das als großes Lob von mir zu betrachten. Jan Fleischhauer gelingt das Kunststück der Lobeinmheimsung durch seinen boleromäßig verfaßten Aufsatz. Ohne Eile und genügsam kommen die Sätze daher, um zum Schluß in einem furiosen Finale zu explodieren, das ich ob seiner Länge jetzt nicht zitiere. Das originelle Ende verdient, im Original gelesen zu werden.

Ein Glück für Wulff, dass sein Freund Geerkens den Grundstein zu seinem Vermögen mit Schrotthandel gemacht hat...

Gerücht drei Monate unter Verschluß

Vor drei Monaten schrieb ich, man müsse ab und zu einen pfleglichen Dialog unter Erwachsenen abhalten, um sich des jüngsten Gerüchtes zu bemächtigen, eines, das eigentlich banal ist, weil es eh jeder weiß.

...um das jüngste Gerücht in Erfahrung zu bringen, das ich hier lieber nicht verbreite, weil es mir internetweit Schelte eintragen würde, so blamabel ist es, so richtig ist es aber auch.

Drei lange Monate hat es der Spiegel im Stahlschrank aufbewahrt und abhängen lassen, um uns just zum Weihnachtsfest damit zu beglücken.

SPIEGEL ONLINE 26. Dezember 2011, 14:58 Uhr
Führungsdebatte bei den Linken

Sehnsucht nach Lafontaine


Davon abgesehen, schreiben eh alle wieder nur das ab, was die Welt heute zuerst in die Welt setzte.

Jetzt versteht ihr auch, warum ich es Mitte Oktober eben nicht publik gemacht habe, obwohl es schon damals ganz viele wußten.

Lulzxmas - Zettel als Betroffener

Zettel gehört zu den Betroffenen, deren Daten nach Kompromittierung der Stratfor-Server veröffentlicht worden sind. Er hatte unregelmäßig Stratfor-Artikel veröffentlicht, oder Auszüge davon.

Das Kollektiv "Anonymous" hat sich zu der Tat bekannt.

Genau das hat Anonymous nicht gemacht, Herr Zettel. Momentan ist vollkommen unklar, wer hinter dem Hack steckt, möglicherweise eine Gruppierung, die sich AntiSec nennt. Es wäre eine nette Geste gewesen, wenn uns Zettel einen Beleg für seine kühne Behauptung hinterlassen hätte. Hat er nicht. Im Nebel stochere ich nicht rum, biete aber eine wohlfeile Verschwörungstheorie an. Ein Konkurrent auf dem hart umkämpften Markt von Kaffesatzleserei hat einen Auftragshack durchziehen lassen, und zwar so, daß der Konkurrent platt gemacht wird. Das hat prima funktioniert.

Und eine Marginalie, wie es in der Überschrift heißt, eine Marginalie ist der Vorgang auch nicht. Es ist der worst case.

Dumm, einfach nur dumm, was Zettel zum Sachverhalt aufschreibt. Erst recht, wenn man seine abschließende Forderung liest, die Piraten sollen gefälligst Stellung dazu beziehen. Zettel macht sich lächerlich.

Soviel zu Zettels brillianten Geist und seinen klugen Gedanken.

Lulzxmas - Ergänzung

this is not an emergency anonymous press release *



Schon geht die Schlamperei deutscher Medien wieder los. Heise fabuliert etwas nebulös

Ein heise online vorliegender Listenauszug umfasst rund 4000 Einträge, als Stratfor-Kunden werden unter anderem die Deutsche Bank, DHL und das Nachrichtenmagazin Der Spiegel genannt.

Solche Schrott aus den Zeiten des kalten Krieges und der Exklusivvermarktung von heißen Sätzen könnt ihr euch sparen. Jeder, der es will, kann die Datensätze downloaden, wie ich spät des gestrigen Abends schrieb, und jeder, der sie downloadet kann aus den 4000 Kunden drei oder vier beliebige auswählen und auf seiner Internetseite schreiben, daß diese zu den Kunden von Stratfor gehören.

Es wäre angebracht, der Weihnachtsmann macht ein paar Überstunden, schaut bei heise vorbei und züchtigt den verantwortlichen Redakteur mit seiner Rute.

Noch dreister ins Klo greift die Zeit.

Anonymus knackt Datensätze von US-Sicherheitsunternehmen

Zur Überschrift sei an erster Stelle eine Gegendarstellung notiert.

THE STRATFOR HACK IS NOT THE WORK OF ANONYMOUS

Wer sich bereits gestern oder am Vormittag mit dem Hack von Antisec (Lulz) beschäftigte, wird mit Leichtigkeit festgestellt haben, daß da nix mit Anonymous vorkommt. Warum deutsche Medien derat verlogen sind, dies Anonymous in die Schuhe zu schieben, entzieht sich momentan und fürderhin meiner Kenntnis.

Eine dem Sachverhalt gerecht werdende Überschrift lautet in etwa so:

Server von Stratfor kompromittiert

Weiter im Text der Zeit, die, per Überschrift ein Fundament der Lüge aufgebaut, weiter ins Blaue hineinlügt.

Die Hacker-Gruppierung Anonymous ist nach eigenen Angaben in zentrale Datensätze des Sicherheitsunternehmens Stratfor eingedrungen. Zu dessen Kunden gehört das Pentagon.

Anonymus veröffentlichte per Twitter einen Internet-Link, über den Interessenten Zugang zur Kundenliste von Strategic Forecasting (Stratfor) haben. Unter diesen Kunden seien das US-Verteidigungsministerium, die US-Armee, die US-Luftwaffe und Technologie-Giganten wie Apple und Microsoft. Die Firma berät ihre Kunden in wirtschaftlichen, sicherheitsrelevanten und weltpolitischen Fragen.

Anonymus teilte mit, sie habe 4.000 Datensätze mit Kreditkarteninformationen, Passwörtern und Privatadressen erbeutet.


Korrigieren wir den schriftstellerischen Schrott von ZEIT ONLINE, dpa, Reuters in wesentlichen Punkten.

1. Anonymous hat die Datensätze von Stratfor nicht geknackt (Überschrift). Die Kreditkarten-Daten scheinen fahrlässig ungeschützt erbeutet worden zu sein, das Knacken von Paßwort-Hashes braucht seine Zeit. Ob anonymous dies in Angriff nehmen wird, dazu haben sie sich nicht geäußert. Sie sind ja nicht der Initiator der Server-Kompromittierung.
2. Anonymous ist auch nicht in zentrale Datensätze von Stratfor eingedrungen.
3. Zusätzlich zu den Kreditkartennummern wurden auch Gültigkeitsdatum und Verifikationsnummer (CCV) veröffentlicht. Somit kann jeder, der es möchte, auf Einkaufstour im Internet gehen.

Alleine für diese strunzdumme Formulierung verdient der Tickermeldungen abschreibende Praktikant der Zeit Rutenzüchtigung.

Der Internetlink auf Twitter wurde nicht von Anonymous veröffentlicht. Ergo folgt noch einmal das Original. Weiter geht es Stunden später mit der Veröffentlichung der kompletten Datenbank einschließlich der /etc/passwd vom Stratfor-Server.



Die Veröffentlichung der kompletten Datenbank einschließlich /etc/passwd ist eine Bankrotterklärung für ein Sicherheitsunternehmen, als das sich Stratfor versteht.

Die Chefs sind aus dem Medienhaus, da feiert die Dummheit Urzuständ. Wobei, das macht sie eigentlich auch, wenn die Chefs Anwesenheitsdienst schieben. Ist egal. Ich habe das, was zu diesem Verblödungsszenario gesagt werden muß, gesagt. Die Dummheit deutscher Journalisten aus der Welt zu schaffen, das gehört nicht zu meinen Aufgaben. Ich fühle mich außerstande, deren kerngesunde Blödheit auf ein Mindestmaß substanzieller Intelligenz anzuheben. Ist mir viel zu schwierig.
-----
* Die Überschrift habe ich aus einem der verlinkten Texte ausgeborgt, weil sie im Kontext der Ereignisse herrlich sarkastisch ist.

merkwürdige Haßliebe

via ppq

Slavoj Zizek

Ich hasse Dialoge. Ausgenommen die spätplatonischen. Da stehen ein paar Kerle bei einander. Sokrates redet und redet und alle zehn Minuten sagt einer: „So ist es!“ Diese Art Dialog liebe ich.

Genauso ist das, wenn man älter und weiser wird.