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19. August 2015

Verhüterli für's Barfußlaufen

Die nette Dame, die den Spieß im Laden umdrehte und dem Autoren Fivefingers-Schuhe verkaufte, wobei es in dem Sinne kein umdrehen war, denn mit dem Gedanken wurde sich eh seit 2013 beschäftigt, diese nette Dame wurde also gefragt, ob man auch die Zehensocken bei den Schuhen anzieht.

Nö, sind doch Barfußschuhe. Außerdem haut man die in die Waschmaschine und gut ist.

Gesagt getan und Barfußschuhe barfuß die Masca-Schlucht runter getragen.

Ein leicht böses Erwachen gab es kurz darauf in Berlin, da die Fingerlinge an den Füßen zum Standard-Straßenschuh mutiert waren es nächtens bis unter 10 Grad ging und am Tag gerade so die 15-Grad-Marke geknackt wurde.

Da kroch die nächtens im Beton aufgehäufelte Kälte dann doch in den Fuß. Nicht lange zwar, denn beim Laufen wurde der Fuß durch die Nutzung aller Muskeln schnell erwärmt. Leicht unangenehm blieb es trotz allem. Hinzu kam, daß der Besuch von Gymnastikstunden anstand. Gut, man hätte sich Strümpfe i die Hosentasche stecken können, um diese für die Gymnastik anzuziehen. Die Intention geht jedoch dahin, den Schuh länger als nur bis September unterzuschnallen.

Ergo ging es auf Deppentour durch die Schuh- und Strumpfläden Marzahns und des Brandenburger Umlands. Der Fuß wurde hochgehalten und die Frage gestellt, ob sie auch die dafür nötigen Strümpfe haben. Abgesehen von den 99% Kulleraugen, was für komische Schuhe der Mann trägt, gab es einen einzigen kompetenten Gesprächspartner, der die auch des öfteren anzieht. Sanitätshaus Seeger war sein Tipp, denn die verkaufen auch die Schuhe. Aber besser ist es, wenn man das im 5er-Pack via Internet kauft.

Ergo wurde zuerst recherchiert. Zehensocken beim Großhändler. Und das alles zusammen mit einer netten Verkäuferin, die das natürlich nicht im Ladengeschäft anbietet, aber helfen wollte.

Und so sah die Recherche aus.

lustiger Treffer der Suche mittlerweile erst auf S. 2 der Rangliste

Da es in dem Laden eh nichts zu holen gab, lachte man herzlich, denn um diese Großzehe des Mannes ging es dann doch eher nicht. Ergo wurde gen Innenstadt gefahren, was den Vorteil hatte, daß es dreihundert Meter abseits S-Bahnhof Schönhauser den Knitido-5-Finger-Socken-Laden der Japaner gibt, die mit einer reichhaltigen Produktpalette aufwarten können, auch für die kältere Jahreszeit. Der Service ist 0 Punkte wert, dafür haben sie alle Socken auf Lager. Seeger hatte nur eine Sorte, aber einen sehr serviceorientierten Verkäufer.

Langer Rede kurzer Sinn. Bezogen auf Vibram-Fivefingers machen die Socken keinen Sinn. Barfußlaufen ist geil. Zieht man die Strümpfe an, dämpft man das Erlebnis um zig Prozent. Sie fungieren in dieser Hinsicht als Verhüterli des ursprünglichen Laufgefühls. Das Gesocks schmälert die Wanderlust.

Wo sie allerdings ganz viel Sinn machen, das ist in den ganz normalen Barfußschuhen mit breiten Vorderfuß. Hier wiederum gewinnt das Laufgefühl enorm. Und das kommt so.

Normalerweise sind auch die Zehen beim Menschen ganz leicht gespreizt. Das haben wir uns mit dem Tragen falscher Schuhe und Socken allerdings versaut. Der Vorderfuß ist beim Laufen nur noch ein kompakter Fleisch- und Knochenklumpen, der passiv im stoßfesten Wanderschuh aus Baustahl sitzt, damit er nicht geschädigt wird.

Zieht man die Zehnsocken an, ändert sich das radikal. Die Zehen werden durch das dünne Material wieder ganz leicht gespreizt, jeder ist einzeln eingeparkt, so daß beim Laufen wieder das ganz natürlich Abrollverhalten und die Spreizung unterstützt werden.

Insofern ist das Urteil eindeutig. Für normales Schuhwerk sind Zehensocken ein deutlicher Gewinn beim Laufgefühl, für die Fivefingers entbehrlich, es sei denn, man will die Treter auch an kälteren Tagen tragen.

6. Oktober 2015

Gespräche übers Barfußlaufen



Was da los war, hatten wir gestern berichtet. Leider ist unser exklusiv für die deutschen Krawallmedien recherchierter Beitrag nicht angenommen worden, da er den Richtlinien der einseitigen Berichterstattung zuwider­lief.

Daß der Russe einfach mal so israelische Kampfflugzeuge in die Flucht jagt, das ist für deutsche Medien keine Nachricht. Es liegt ihnen noch schwer im Magen, daß sie vom Russen übertölpelt wurden. Das mögen die nicht. Sie gnatzen also.

Zuviel Barfussschuh-Laufen ist offenbar auch nicht gut :)

Doch, das ist sogar sehr gut, gesund, das Hirn lüftend, nicht liftend usw. Das geht z.B. so.

Wenn man mal einen freien Tag braucht, muß man schwer krank sein. So wie gestern. Die schwere Krankheit war die kürzlich ergangene Mahnung, sich noch vor dem Urlaub eine Grippeschutzimpfung abzuholen. Das dauert nur wenige Minuten, da man nicht zum Doktor rein muß.

Gedauert hat es dann 30 Minuten und war mit dem Verlust von Tennisbällen im Strumpf verbunden. Das kam so.

Das ist ja lustig, ihre Strümpfe. Schauen sie mal, was ich für Schuhe anhabe.

Das ist ja interessant. Das sind richtige Schuhe?


Im weiteren Verlauf wurde dann der Vorteil von Zehenschuhen (Fivefingers) erörtert, daß die ersten Schuhe zum Wandern in den Vulkanablagerungen Teneriffas angeschafft und ohne Einlaufen in der Masca-Schlucht scharf gewandert wurden.

Die Schwester hat nach Bandscheiben-OP Probleme mit dem Rücken und sich Zehensocken zugelegt, aber immer noch Probleme, obwohl sie schon Barfußschuhe trägt, allerdings die mit dem breiten Vorderfuß.

Ergo gab es das gesamte Programm als Kurzvortrag mit Vorführung, welche Vorteile das Laufen in Zehenschuhen hat.

Irgendwann war dann auch die Spritze im Arm, ein Zettel geschrieben, wo sie recherchieren muß und welche beiden Schuhe für Damen empfeh­lens­wert wären. Der KMD und eine anderer. Die andere Kranken­schwester kam dazu und meinte, wenn es sowas in weiß gäbe, würde sie das ja auch mal probieren. Die gibt es für Frauen in allen schicken Farben und Auf­machungen, sogar in pinkähnlich, aber weiß, das weiß ich so genau nicht. Sie will nur weiß.

Später wechselten dann noch die Tennisbälle im Strumpf den Besitzer, denn die Frau kann das gut gebrauchen. Hier liegt immer noch die Styropor-Variante rum, so daß keine Not entstehen kann.

Auf dem Nachhauseweg gab es dann noch eine nette Begegnung.

Darf ich mal eine Frage stellen? Ich hatte sie schon gestern (Sonntag) mit diesen Schuhen gesehen und mich köstlich amüsiert. Ist ja ein netter Gag.

Das ist kein Gag, sondern ernst.


Hier gab es ebenfalls das volle Erklärprogramm, im Schnelldurchlauf. Dei Dame war beeindruckt und wird mit ihrer Bekannten das Gesundheits­haus Seeger in der Schönhauser aufsuchen.

Es ist schwierig, aber ich gehe jede Wette ein, daß die Krankenschwester die erste ist, die die Erklärungen für sich adaptiert und sich die Treter anschafft. Möglicherweise auch die Gesangslehrerin, denn die hat das seit Monaten angedroht. Mit den Tennisbällen im Strumpf ist sie ja auf du und du. Da durfte ich kürzlich eine Vorführung für Interessenten veranstalten und deren Funktion erklären. Mit den Schuhen dauert es halt manchmal bei farborientierten und modeverliebten Frauen, bei denen die Funktio­nalität nur mit 20% in die Gesamtwertung eingeht.

Ebensolche Vorträge erfolgten bereits im Wartezimmer des Arztes, dem Treppenaufgang, auf dem Fußweg, also immer dann, wenn Leute echtes Interesse an den Füßlingen zeigen und sich deren Funktionalität erklären lassen wollen.

Inzwischen ist auch Post von der sonnigen Insel eingetroffen. Es wurde sich artig für das eingehaltene Versprechen bedankt, auch wenn dessen Umsetzung fast ein halbes Jahr gedauert hat. Nach der Masca-Wanderung wurde nämlich auf die Hand versprochen, einen begeisterten Bericht über diese Art der Fortbewegung auszufertigen, so viel Morphium hatte der Körper ausgeschüttet. Der Titel der Serie wurde ebenfalls verraten, fünf Finger in der Mascaschlucht, die Idee für den zweiten Teil, Verhüterli für's Barfußlaufen, war ebenfalls auf der Insel angedacht, denn die schnelle und überzeugende Antwort auf die Frage, ob man denn nicht auch solche Strümpfe brauche, lautete "Nein".

Die Anmerkung macht keine Versprechen, niemanden gegenüber. Wenn denn mal eines voreilig über die Zunge rollt und nicht mehr aufgehalten werden kann, dann wird es auch eingehalten. Es kann nur etwas dauern.

6. August 2015

Mensch, sie sind rattenscharf

Eigentlich sollte ja nur eine neue Brille geordert werden, denn auch die hat etliche Jahre Calima und Berliner Sandstürme auf dem Buckel und wurde ein ums andere Mal plan geschmirgelt. Außerdem konnte bei der Gelegenheit gleich noch die Augen ausgemessen werden. Nein, verbessert haben die sich natürlich nicht. Auch das fließt in die Maßtabelle für das neue Glas mit ein.

Zwei Stunden später und etliche hundert Euro leichter wurde das Optikgeschäft wieder verlassen.

Als die junge Frau das Stöpselgestell für eine zweite Brille mit den Wechselgläsern bestückte, entfuhr dem mit neuen Gläsern bestücktem Kunden ein

Mensch, sie sind rattenscharf!,

was der rattenscharfen Frau eine begeisterte Lachsalve entlockte.

Dann stellte sich heraus, daß sie eine Hardcorefanin Teneriffas ist, was dazu führte, daß der Bestellvorgang für die Brillen arg in die Länge gezogen wurde, weil es wichtigere Dinge zu bereden gab.

Nachdem auch ein Gestell gefunden war, interessierte sich die junge Frau für die komischen Schuhe, die der Krel anhatte, ergo wurde eine großer Erzählbogen über Augen, Rücken, Gymnastik, Teneriffa, Wandern, Barfußschuhe usw. geschlagen, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, also alles wesentliche für neue Gläser zu erledigen.

Bei der Gelegenheit erhielt die Dame einen kostenlosen Vortrag über Barfußlaufen und die komischen Schuhe, machte sich die für sie notwendigen Notizen, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Der wurde an dem Tag bereits zum zweiten Mal erzählt, denn die Wartezeit beim Augenarzt wurde ebenfalls mit dem Thema überbrückt, da eine ältere Dame die komischen Schuhe erklärt haben wollte.

Bei der Geegnehit sei allen Interressenten für das Thema Barfußlaufen mitgeteilt, daß es bei Norma ab nächster Woche wieder Barfußschuhe für 13 Euro gibt, wo man nichts verkehrt macht, denn die sind wirklich gut.

Ganz am Schluß gab es dann noch die Frage, ob eine Brille auch ein Mode- und / oder Imageaccessoire ist, was sie als Frau unbedingt bejahte, weswegen der Autor das Gestell auch von der Dame aussuchen ließ, denn da hat die unter Garantie die hundertfach bessere Hand. Aber, das mußte sie neidlos anerkennen, das alte Gestell bleibt, das ist zeitlos wertig und sieht immer noch gut aus. Da machen wir die zweite Brille draus.

Mit einer Brille kann man also auch viel falsch machen, wenn man sie als Imageartikel betrachtet?

Ja klar, wenn man darauf wert legt schon.

Sagt ihnen der Name Heiko Maas was?

Hab ich gestern was gehört, der ist entlassen worden.

Ja, so ungefähr jedenfalls. Der hat eine Menge Unsinn angestellt und ist noch nicht entlassen. Egal, Das ist nicht unser Thema. Wir sind hier beim Optiker und der Brille als Element der Persönlichkeit. Suchen sie mal im Internet nach den Bildern von ihm und prägen sie sich die ein.

Gut mache ich.

Sagt ihnen der Name Adolf Eichmann was?


Ganz kurzes Zögern, als ob sie innerlich abcheckte, was dieser Nazi soeben von ihr wollte.

Kurzgeschichte. Massenmörder, einer der Hauptverant­wortlichen für die Judenvernichtung, aber lange nach Kriegsende von den Israelis doch noch gefangen. Prozeß in Israel und Todesstrafe. Aber auch das ist nicht unser Thema. Suchen sie sich Bilder von dem und ver­gleichen sie als Fachkraft für Brillengestelle, was man mit einer Brille alles falsch machen kann.

18. Juli 2016

Barfußlaufen - Indianer kennen keinen Schmerz?



Die heißen Temperaturen vor einigen Wochen veranlaßten den Barfuß­läufer des Blogs, sich nach einer Beförderungsmöglichkeit umzuschauen, die mehr Luft an die Füße läßt, ohne daß der Komfort barfüßiger Fortbe­we­gung verloren geht. Nach kurzer Recherche im größten Schuhladen der Welt war das Problem auch schon gelöst. Die Chala-Sandale wurde aus aktuellem Anlaß in einer Berlin-Edition aufgelegt. Das heißt nichts weiter, als daß sich der Hersteller einen LKW voll mit 1,5 Millimeter dünnem Vibram aus Südtirol geordert hat, dazu ein paar bunte Strippen. Alle anderen tragen deutlich dicker auf.

In Schlappen schafft es der Schuhtester nur bis zum Müllschlucker und zurück. In Flipflops bis zur Wohnungstür, dann ist er bereits das erste Mal gestolpert oder um­geknickt. Das alles ist bei der Sandale an­ders. Entweder fährt man in den Verkaufs­laden der Wahl oder man bestellt sich das Teil und bastelt sich die Sandale selber. Die Empfehlung lautet nicht oder sondern und, und zwar in genau der Reihenfolge. Man fährt in so einen Laden, weil die Sandale dann gleich fertig gebastelt wird. So lernt man, wie es geht und kann sich die Treter später selber zusammenschrauben.


Barfußlaufen AIO-Video, einschließlich Stinkefüße im Sommer. Ist alles drin, erschöpfend.

Bei den gegenwärtigen Temperaturen ist das Teil super, fungiert als Haus­schuh, da auf dem glatten Terrain der nötige Grip gegeben ist und ganz viel Luft an die Füße läßt. Der Weg zur Kaufhalle oder dem Bäcker der Wahl und zurück stellt kein Problem dar. Drei Kilometer bewältigt man damit schon, allerdings ist der Laufstil (Gehstil) etwas anders als mit her­kömmlichen Schnürern, Sandalen oder Flipflops. Etwas rutschelig ist es in den Lebensmittellagern, da die meisten einen auf Wasser optimierten glatt polierten Marmorfußboden haben, damit man auch schön langsam durch die Regalreihen schlurft. Da helfen die Dinger auch nicht, aber an­dere, über die demnächst mehr zu berichten sein wird.

Das einzige Problem war die Gewöhnung an die Schnürung, denn am An­fang tat es an den beiden Zehen etwas weh. Die Schnürung läßt sich nur bedingt enger oder weiter stellen. Sonst hieße es, alles wieder aufzudrö­seln und neu zu schnüren.

28. November 2017

Warnung vor dem Barfußlaufen

Ich hatte ganz vergessen, den Herrn vorzustellen, der uns heute beehrt, sagte die Gesangslehrerin zur illustren Damenrunde.

Das ist der Mann, der mein ganzes Leben verändert hat.

Mir rollte stante pede das Drehbuch von Utta Danella, "Der Mann, der ihr Leben veränderte", auf die Zunge. Kurz bevor die erste anzügliche Szene in eine Schallwelle gewandelt werden sollte, schluckte ich den dicken Brocken doch lieber wieder runter. Schön wär's gewesen. Hab ich aber nicht. Außerdem ginge es die Damengesellschaft nichts an.

Er ist Schuld daran, daß ich nicht mehr in meinen al­ten Schuhen laufen kann, weil er mich solange über­zeugt hat, bis ich auch auf Barfußschuhe umgestiegen bin. Hat sich echt gelohnt. So, nun könnse ihre Ge­schichte erzählen.

Die Damen bekamen eine kurze Einführung in die Funktion des Barfußlaufens, Strümpfe und verschiedene Schuhmodelle gezeigt. Es waren ja drei Barfußläufer anwesend. Bei der Gelegenheit ward mein Expertenwissen dahingehend gefordert, ob es auch Zehenschuhe für den Winter gäbe, woraufhin mir nur einfiel, daß es solche gibt, die das Wort Wool im Namen tragen.

Sicher war es stark übertrieben, was das holde Weib da von sich gegeben hatte. Meine Skinners hat sie zwar mal eine Woche auf Probe getragen, ohne eine Entscheidung zu fällen und der Panka 2 scheitert schlichtweg am weiblichen Ästhetikempfinden, obwohl dessen Funktionalität bezüglich Barfußlaufen über jeden Zweifel erhaben ist. Aber im Grunde hat sie recht. Zurück zu den alten Tretern geht nicht mehr.

Wenn also eine der mitlesenden Damen auch mit dem Umstieg auf diese Art der Fortbewegung liebäugelt, dann sei sie gewarnt. Den begehbaren Schuhschrank kann sie vergessen, sollte sie fürderhin mit 4 oder 5 verschiedenen Modellen der leichten Treter durchs Leben schleichen.

Ansonsten war ichs hochzufrieden, da ich den lieben langen Tag von einer bezaubernden Dame beknuddelt wurde, die felsenfest davon überzeugt war, jene Stelle meines Körpers ausfindig gemacht zu haben, die als Entreé für Engel fungiert.

6. September 2016

Anekdoten aus dem Tierpark Berlin


Barfußschuh Panka 2 mit integriertem "Organic Odor Control", also in etwa eine organische Müffelsteuerung.

Es steht ja noch Kunde davon aus, was ich für den Besuch bei der Ge­sangs­lehrerin in den Rucksack gepackt hatte. Feelmax. Maximalgefühl.

Und ausnahmsweise ist der Name auch Programm, denn Barfußlaufen in Schnürschuhen und mit Strümpfen hat mit Maximalgefühl nichts zu tun, da das Gesamtkonstrukt eher einem Verhüterli das natürlichen Gehge­fühls gleicht. Nimmt hingegen die Feelmax als Überzieher, sieht die Sache anders aus.

Eigentlich dachte ich, die sind pleite, waren sie ja auch. Nur noch Socken aus leeren Plastikflaschen, das konnten sie. Ergo wurde der Versuch un­ter­nommen, eine solche Thermo-Zehensocke für die kalte Jahreszeit zu ordern. Bei der Gelegenheit stellte sich heraus, daß Feelmax wieder mit Schuhen am Markt war. Da Gelegenheit zuweilen auch Triebe macht, wurde sich mit ein Paar Schuhe eingedeckt, die erst mal nur einem Schnell­test unterzogen wurden, dann in der Ecke landeten, weil es viel zu warm für derlei Fußschmuck war. Über den Sommer wurde die Chala-Sandale getragen.

Und genau das war dann in dem Rucksack. Thermosocke und Barfuß­schuhe von Feelmax, als auch die umgebasteltete Sandale. Die Gummi­sohle mit Strippe hat Wimpernzucken verursacht und Fragen provoziert. Und weil es eine Frau ist, natürlich Bewunderung ausgelöst, denn auf sowas stehen Frauen.

Im Gegenzug wurde mir dann gezeigt, was Gesangsmadame eingekauft hat. Sie war den Joe Nimble plündern und hat sich für den Arbeitsalltag den Aquaschuh, den Tag im Freien den Strandschuh und für den Herbst Winter einen Stiefel gekauft, bei dem sie sich wauhhhhh sagte, das isser. Ob die Sohle vom Aquaschuh non-marking ist, weiß ich nicht. Wird sie ja merken, wenn das schöne Parkett mit schwarzen Radiergummistriemen verziert ist.

Nun bin ich ein wenig im Zwiespalt, ob ich das so schreiben darf. Darf ich, denn mit Joe Nimble habe ich auch mal angefangen, war und bin durch­aus immer noch zufriden damit, aber als Barfußschuh sind sie aus der Liste von Empfehlungen raus. Seit ich den Feelmax einem ausgiebigen Test unterzogen hatte, zählt die Barfüßlinge von Baer-Schuhe für mich nicht mehr als Barfußschuh. Madame wird trotzdem glücklich damit wer­den, denn erstens war ich es auch deutlich über ein Jahr und zweitens unterscheidet sich ihr Lebenswandel grundsätzlich von meinem.

Der Feelmax-Schuh hat gefallen. Dann sagte ich. Den kann ich Anfängern nicht empfehlen, denn der ist Hardcore, wobei ich zugeben muß, daß ich ihn ohne großen Test gleich für einen Tagestrip anhatte. Ich war damit im Tierpark auf Fotosafari und am Abend heilfroh, die Dinger wieder aus­ziehen zu können, denn da ist der Name Programm. Er bietet das maxi­ma­le Gefühl beim Barfußlaufen, das sich nur wenig von jenem in Zehen­schuhen unterscheidet. Man spürt jeden einzelnen Muskel im Fußbereich, jeden Kieselstein. Der Schuh ist nur für Leute geeignet, die mit dem Geh­stil Erfahrung haben. Ob er zum Dauerlauf taugt, kann ich wegen Nicht­eignung für diese Art der Fortbewegung nicht mitteilen. Wahrschein­lich.

Bild unten: Der neu entwickelte Barfußschuh von Feelmax, einschließlich Zehensocken, beim gemütlichen Fotospaziergang durch den Berliner Tierpark. Ob die integrierte organische Müffelsteuerung funktioniert, hatte ich zu testen vergessen. Die Schnürsenkel sind eine eigene Bastellösung, nicht original.

5. Oktober 2015

Augen auf beim Barfußkauf

Barfußschuhe im Test
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Der Landfunk schummelt ein wenig, indem er einen vom MDR produ­zier­ten Beitrag nicht als solchen ausweist, aber prinzipiell ist alles richtig, was der Aufmacher lobpreist. Welche Lizenzen in Sachsen gelten, das weiß keiner, aber die Info gibt es dort noch zu haben, zumal die ja die Osteo­pathin Heike Barthel filmisch begleiteten.

Im Prinzip kauft man die über Internet, beim Händler, den man per­sön­lich präferiert. Da eine Menge Fälschungen im Umlauf sind, am besten beim Vertrieb des Hersteller selbst oder bei Zehenschuhe.

Auf letzgenanntem Portal kann man sich, frau übrigens auch, über das komplette Produktportfolio von den „Vibram Fivefingers“ informieren, sogar besser als beim Hersteller. Es hat den Vorteil, daß dort Kunden­meinungen beim jeweiligen Schuh als Bewertung hinterlegt sind.

Ich habe mir im Mai den „KMD LS Sport“ empfehlen lassen, da die Dame, die ihn mir verkaufte, den Schuh ebenfalls läuft und hochzufrieden ist. Außerdem ist sie Profiwanderin, da gab es keinen Grund für Zweifel.

Der KMD ist bei den Trekking-Schuhen der einzige mit dünner Sohle, 4 mm, und läßt einen damit das ursprüngliche Barfußlaufen in der Trek­king­klasse am intensivsten erleben.

In Berlin hat man nun andere Möglichkeiten des Sofortkaufs, da es ver­schiedene Anbieter gibt, die das Portfolio der Fivefingers im Angebot haben. Da wären einmal das Gesundheitshaus Seeger in den Arkaden der Schönhauser Allee. Das hat der Doktor, der die Tennisbälle im Strumpf requirierte, für sich ins Auge gefaßt, wenn er wieder mal in der Ecke vorbei kommt.

Der Schuh, sollte man ihn anprobieren können, soll ziemlich genau sitzen, ohne viel Schlupf. Hacke und die am weitesten vorstehende Zehe sind hier der Maßstab. Etwas Luft für Zehensocken ist nicht schlecht, falls man doch mal welche anziehen möchte. Kann man bei Seeger gleich mitkaufen.

Der Globetrotter in Steglitz hat ebenfalls die Modelle vorrätig.

Dieser Tage wurde ich wieder mal gefragt:

"Huch, was hast du denn für komische Schuhe an?"

Die wurden ergo erst mal gezeigt und anschließend in ihrer Funktions­weise erläutert.

Vibram Fivefingers EL-X
Im Foto der beste Barfußschuhe, den Männer für Geld kaufen können, oder Frauen den Männern spendieren, der Vibram Fivefingers EL-X. Mit diesem Schuh ist Barfußlaufen noch um einen Tacken besser als mit dem KMD. Der hätte auch locker den Wandertag über 20 km überstanden, da das Terrain am Wannsee keine Herausforderung war.

Für den normalen Fußgängerverkehr in der Stadt ist längst ein anderer angeschafft worden, der mittlerweile unangefochten den Status des Standardstraßenschuh innehat, der EL-X.

Sicher ist er nicht für jedes Geläuf geeignet, zumal auch in Marzahn immer mehr Fußgängerwege mir dem Schild "Achtung Gewhwegschäden" gekennzeichnet sind, was deren Begehung zu einer Fußreflexzonen­massage gerinnen läßt. Nicht anders sieht es aus, wenn man den Sprung ins naheliegende Brandenburg wagt, denn dort ist der Beton bis auf die Landstraßen gänzlich ausgegangen und man bewegt sich wieder auf natürlichem Terrain jedweder Bauart.

Weiß man nicht, was einen erwartet, zieht man die KMD LS Sport über. Für alles andere nimmt man den leichten EL-X. Der paßt zusammen­gerollt in jede Hosentasche, egal wieviel man bereits darin verstaut hat.

12. Oktober 2016

die Barfußschuhe der Gesangslehrerin



Es ist noch nachzutragen, welche Schuhe sich die Dame für die Schmud­del­zeit gekauft hatte. Da war selbst ich überrascht, dieses Geschoß hatte ich nicht erwartet.

Aber. Da ihre Augen bei der Vorstellung glänzten und die Erzählung mit viel Stolz vorgetragen wurde, kann ich ruhigen Gewissens davon ausge­hen, daß sie damit glücklich wird. Außerdem schmeicheln die Treter ihren Waderln.

All das ist unwichtig, denn mittlerweile ist sie auf den Geschmack ge­kom­men. Sie sah dieser Tage im Fachgeschäft die Fivefingers in genau ihrer Farbe hat überlegt, ob sie sich die für nächsten Sommer auch zulegt.

Äh, jetzt kommt aber kein Sommer. Jetzt kommt der Herbst. Da ist der Stiefel genau das richtige.

Der ist richtig gut. Damit kann man sogar Fahrrad fahren. Und ich habe den jetzt fast jeden Tag an. Ich weiß nicht, wie ich es am besten beschreiben soll, aber die Wirkung ist schon kolossal. Ich spüre regelrecht, wie der Körper beim Gehen aufgefaltet wird, wie so eine Art Regenschirm.


Man beachte im Foto oben die Verrenkung im linken Fuß. So biegsam ist die Sohle. Hätte ich nicht erwartet. Das Obermaterial ist kuschelweiches Kalbsleder, daß fast jeder Wade oder Jeans einer Dame schmeichelt. Genau sowas wollte sie, genau sowas hat sie sich gekauft.

Tim Berendonk wollte es dieser Tage auch wissen.

Wie wirken sich Schuhe auf den Fuß aus? Was sind die Folgen für Knie, Hüfte und Rücken? Worauf sollte man beim Schuhkauf achten? Oder ist Barfußlaufen womöglich die bessere Alternative?

Vom Barfußlaufen war er begeistert.

11. Februar 2015

Barfußschuh beim Billigheimer

Keine Ahnung, was Norma ist, mit den Produkten kennen wir uns nicht aus, bis auf eines. Die haben lecker Schweizer Kräuterbonbons, da kommen andere geschmacklich und preislich nicht mit. Außerdem haben sie ab und zu fertige Schnieflösung, 30 Ampullen für 6 Euro, auch sehr preiswert, wenn man es mit Pari oder Emser vergleicht. Am preiswertesten ist immer noch, sich die Sylter Luft selber anzumischen. Reichlich Steinsalz und Wasser, kann auch hypertonisch sein, also deutlich über 0,9%, da der Salzgehalt des Blutes eh bei jedem Menschen anders ist und der der Atemluft erst recht.

Ansonsten ist Norma ein Kramladen, dem ein Betriebswirt mal so an die 80% aller Produkte wegnehmen müßte. Dann könnte aus dem Billigheimer noch was ordentliches werden.

Wer sich selber mal ein Bild vom Barfußlaufen machen möchte und die Gelegenheit hat, der kauft den Schuh. Der Schuh ist Unisex und bietet gerade so Platz für den Vorderfuß. Da sind die Markenhersteller besser. Ob er zum Ausdauerlauf taugt, das entzieht sich unserer Kenntnis, da dies eine Tätigkeit war, die wir nur aus einem der früheren Leben nachweisen können. Training für Olympia hat sich inzwischen erledigt.

Die Einlegesohle kann man zur Not mit einer super gepolsterten und dreifach gefederten austauschen, wenn der Tritt zu hart ist. Er läuft sich wie der conscious von Joe Nimble (Baer-Schuhe), der für stolze 154 Euronen in den Regalen verhungert, es sei denn, man bekommt den irgendwo im Regalausverkauf. Ist nur was für Leute, die das auch abkönnen, daß der ganze Fuß beim Gehen wieder gefordert ist. Ob die Sohle durchstoßsicher wie bei den deutlich teureren Produkt ist, darüber schweigt sich der Billiganbieter aus. Reißzwecken, Nägel, Glasscherben, all das, was einem Fahrradschlauch die Puste ausgehen läßt, kann sich auch an der Fußsohle schmerzhaft bemerkbar machen.

Stundenlange Touren durch AA-Lava wird der Schuh nicht überstehen. Als alltagstauglicher Schuh für trockenes Wetter in unseren Breiten sollte er ausreichend sein.

Preislich besser geht der Einstieg in das Barfußlaufen nicht, denn die Markenhersteller verlangen für das gleiche Laufgefühl das 10 bis 15-fache an Hartgeld.

11. September 2014

ein Jahr Barfußlaufen



Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir einer Grille folgend begonnen, das Schuhwerk auszutauschen und auf Barfußschuhe umgesattelt. Die Grille war die Überlegung, daß der Mensch zum Laufen gemacht ist und demzufolge der beste Sport für Rücken das Gehen ist. Nicht das orthopädisch fragwürdige Radeln, sondern der aufrechte Gang macht einen Menschen. Von uns auch der Gang mit gerümpfter Nase, Hauptsache per pedes.

Ein Barfußschuh muß eigentlich nur drei Anforderungen genügen, damit er als solcher durchgeht. Die Sprengung des Schuhs ist Null, deswegen heißt es auch oft Null-Absatz. Das heißt Vorderfuß und Ferse befinden sich auf dem gleichen Höhenniveau.

Dem Vorderfuß muß genügend Platz für die Spreizung zu den Seiten hin gegeben werden. Kann jeder zu Hause selber probieren, indem er ein paar Schritt ganz bewußt barfuß geght und fühlt, was die Vorderfüße machen. Sie spreizen sich. Und werden natürlich im Laufe des Tages auch länger, je länger die Schatten der Sonne werden.

Die Sohle sollte durchstichsicher und flexibel sein. Durchstichsicher heißt, daß Glasscherben, spitze Steine, Nägel oder Reißzwecken schweres Spiel haben, die Fußsohle zu erreichen. Die Flexibilität ermöglicht, den Untergrund so zu spüren, wie er auch wirklich ist. Welche Gummimischung von welchem Hersteller man dabei wählt, das ist der persönlichen Präferenz überlassen. Problematisch bei fast allen ist die Haftreibung auf glitschigem Untergrund, also Wasser auf Basalt, was man in Flußläufen testen kann, oder Schlamm auf steinigem Untergrund, was einer Wandertour nach dem großen Regen entspricht.

Insofern macht es Sinn, Barfußsschuhe für alle Gelegenheiten sein eigen zu nennen, so daß man in seiner Wanderlust nicht ausgebremst wird. In Strandnähe machen zum Beispiel Schlappen oder Badeschuhe Sinn, die man auch schnell ausziehen kann, um im wahrsten Sinne des Wortes barfuß zu laufen. Ganz oben sehen wir ein solches Beispiel. Das ist allerdings auf 1950 Metern Höhe entstanden, als der Montana Samara mit den 5-Euro-Schlappen erklommen wurde. Das war keine gute Idee, da sich der kleine Huckel durch Lavagestein in Splitgröße auszeichnet, die bei jedem Schritt unter die Fußsohle sprangen, was den Aufstieg zu einem Fakirlauf machte. Die Schlappen waren glücklicherweise nur für einen Fotostop auf dem Weg zu den Los Roques übergezogen und insofern verkraftbar.



Auf dem Parkplatz bei den Los Roques wurde umgesattelt und der im schlaffen Winter erworbene Offroader von Vivobarefoot angelegt, mit dem der Parcour mehr recht als schlecht bewältigt wurde. Die Füße waren sehr gut drauf, der Kerl da drüber nicht ganz so, da noch nicht akklimatisiert und physiomagisch verzaubert. Es ist ein sehr guter Wanderschuh, der später noch die Tour zum Montana Fortaleza mitmachte, ebenfalls auf dem Höhenniveau von 2.000 Meter mit allerdings deutlich weniger Strecke, die den Schuh vor Probleme stellen könnten als die Los Roques. Der Unterschied zur halbhohen Textilvariante aus gleichem Hause ist der sehr gute Knöchelschutz, da es sich um gutes Echtleder handelt. Das möchte man in einem Gelände, wo man regelmäßig irgendwo aneckt, nicht missen.

Der vom Laufgefühl her beste ist immer noch der Merrell, eigentlich ein Laufschuh, der seine Tauglichkeit auf 2.500 Meter am Montana Sombrero als auch auf 1.000 Meter in ähnlichem Terrain bewiesen hat und der Schuh im Bestand ist, der das ursprüngliche Barfußlaufgefühl am besten rüber bringt. Mit dem läuft man zuweilen wieder wie ein junges Reh, wenn es das Terrain und die Laune hergeben.



Doch darum ging es gar nicht. Viel wichtiger ist das Fazit, das nach gerade mal einem Jahr Barfußlaufen mit verschiedenen Schuhen gezogen werden kann. Die qualifizierte physiotherapeutische Betreuung lassen wir mal außen vor, obwohl diese dem Körper sicherlich die wichtigsten Impulse für die Selbstheilung mitgab.

Im Prinzip haben wir fast keinen Rücken mehr oder nur selten, dann aber richtig. Die Frequenz chronischer Mißlaunigkeit hat sich erheblich verringert. Doch wenn der Rücken sich meldet, dann genauso scheiße wie früher auch. Im Grunde haben wir weitestgehend auf's Radeln verzichtet, nutzen es nur noch für den Transport von A nach B, um der BVG und S-Bahn den Stinkefinger zu zeigen. Alles, was bis 5 Kilometer entfernt ist, wird zu Fuß erledigt, Strecken üben 10 Kilometer wieder mit den Raffkes des ÖPNV.

Insgesamt spielen 4 Aspekte bei der Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens eine Rolle, deren Wichtung wir nicht aufdröseln können. Das sind der Wechsel auf Barfußschuhe, eine exzellente Physio, Fußmarsch, Fußmarsch, Fußmarsch und wenig Radeln. Ganz wenig.

Allerdings hat Rücken auch einen Nachteil. Oder zwei. Es jährt sich bald der 20. Jahrestag, wo es einen zum ersten Mal aus dem Gestänge geworfen hat. Deswegen heißt es ja auch chronisch. U.a. daswegen hat man sich Rücken auch ehrlich erlebt. Über Jahrzehnte eben.

Es jährt sich demnächst der 3. Jahrestag, wo es wieder mal ganz schlimm reinkrachte. Die Entscheidung, daß jetzt was getan werden muß, was abseits von Operation liegt, ist auch schon wieder zweieinhalb Jahre her.

Man benötigt schon ein erkleckliches Maß an Durchhaltevermögen und Zuversicht, um das so durchzuziehen. Will heißen, man muß seinen Lebensstil etwas ändern und liebgewordene Faulheiten aufgeben. Und da sollte sich niemand irgendeiner Illusion hingeben. Die Schwerkraft, die einen augenblicklich in den Chefsessel sinken lassen möchte, die wirkt. Auch bei uns.

22. Mai 2018

Barfußlaufen



Für diese Erkenntnis bedarf es keiner Sportwissenschaft. Das weiß eh jeder, der längere Strecken barfuß zurücklegt, so wie ich, der kürzlich die Waterkant der Kaiserbäder abmaß. Da das nebenbei auch noch Wasser­treten war, gab es gleich doppeltes Gesundheitsplus.

Nun ist es ja nicht jedermanns Sache, auf 50 Grad heißem Beton zu laufen, was im Sommer schnell möglich ist. Dafür gibt es Barfußschuhe mit extrem dünner Sohle, die gut gegen die Hitze von unten isolieren und trotzdem ein hoch angenehemes Laufgefühl vermitteln. Derzeit laufe ich mit dem Zehenschuh KSO EVO, der sich nur durch die Schnürung vom EL-X unterscheidet.

4. Februar 2016

Wann geht es wieder nach Teneriffa?

Nur ein Hochmütiger weicht
von einem markierten
Wanderweg in den Bergen ab
und verzichtet überdies noch
auf richtige Bergschuhe.


Gabriel K. Lobendanz
Sie haben sehr schöne Füße, ideal für Zehenschuhe. Ich sage ja jedem, der erste Einstieg ins Barfußlaufen sind Zehensocken, denn die funktio­nieren auch in den normalen Bar­fußschuhen.

Verkäuferin für Barfußstrümpfe

Dieser Hochmütige war ich, denn in großem Stolz auf die frisch erwor­benen Barfußschuhe wurde ohne Bergstiefel gen Teneriffa ausgeschifft. Der Abstieg vom Teide via Pico Viejo endete mit kaputten Schuhen und der Bergrettung, die mit Feuerwehr und Krankenwagen ein aussichtsloses Unterfangen gestartet hatte, denn nachts im Dunkeln sieht man nichts. Auch nicht im Teide-Nationalpark. Das Thema ist auf der Insel Tabu, denn sobald es angesprochen wird, wandelt sich die für die Wanderung zuständige Dame in eine, zuge­gebenermaßen, milde Würgeschlange.

Die Verkäuferin kullerte im übrigen ein wenig mit den Augen, als ich ihr verklickerte, daß man den Teide-Nationalpark auch ohne Hochgebirgs­botten bewältigen kann. Abgekauft hat sie es mir wohl nicht. Ist mir aber wurscht.

Normalerweise lautet die erste Frage der Zahnärztin immer "Wie geht es ihnen?"

Die Antworten darauf entsprechen immer ungefähr der Wahrheit, weil sie als Ärztin zuweilen Ideen entwickelt, die dem allgemeinen Wohlbefinden dienlich sind. So hat sie nach Bekanntgabe fürchterlicher Schmerzen nach Bandscheibe und Rücken kurzerhand die Anfertigung einer Aufbißschiene angeregt, damit der Kieferstatus wenigstens des Nachts in einem wün­schens­werten Zustand ist. Hat super funktioniert und wurde nach knapp einem Jahr nicht mehr benötigt, zumal die Anfertigung von Ersatz­beiß­hilfen verhinderten, daß das Teil überhaupt noch paßte.

Keine Ahnung, da ich momentan eine andere Baustelle habe, die erst mal abgearbeitet werden muß, Stoffwechselstörung mit unklarer Ursache. Ich wiege viel zu viel und habe keine Lust, diese Masse durch die Gegend zu schleppen. Das ist mir zu anstrengend.

Sie sehen doch aber sehr gut aus. Ich kann mich noch gut an sie erinnern, als sie so dünn waren. Das sind sie doch jetzt das blühende Leben.

Naja stimmt schon so ein bißchen, habe ja inzwischen auch schon wieder etwas abgenommen. Es läuft aber alles auf den Verdacht des Doktors hinaus, den der Kardiologe bestätigen wird. Bin ich mir inzwischen fast sicher. Entscheidend ist aber, wie ich mich fühle, nicht was irgendwelche Apparate aufzeichnen.

Na gut, Mund auf.


Das war dann erst mal nichts, da ein Hustenanfall ihr Vorhaben verhinderte.

Mensch, da war ich extra zwei Tage hintereinander bei der Gesangslehrerin zum Training und nun das. Die hat mich super für heute präpariert.

Dann passierte ein Wunder. Nach einer Gurgellösung und zehn Minuten später war der Zahn wieder ganz. Ohne abzusetzen, ohne Hustenanfall, ruhig und ausgeglichen. Die Zahnärztin konnte in einem Rutsch den Zahn sanieren, was so ziemlich Weltrekord ist. Bei mir.

13. Mai 2018

neue Schuhe und lustige Strümpfe



Das erste Mal wurde ich direkt im Hotel angesprochen, ob ich barfuß laufe. Da habe die Schuhe ich zur Erklärung ausgezogen und eingerollt. Das erklärt es immer noch besser als jedes Gesundheitsrefeferat.

Das zweite Mal war es eine Beiläufigkeit einem Park. Eine ältere Dame meinte zu ihrem älteren Herrn
"Kuck mal, das sind die neuen Schuhe",
woraufhin der ältere Herr in Altherrenweisheit sagte
"Ja, ja, wirst schon Recht haben",
was mit einem
"Das sind die, glaub's mir"
quittiert wurde. Ich nickte der Dame freundlich zu, bekannte mich somit zu ihrer Rechthaberei, mischte mich aber in den seit etwa 50 Jahren andauernden Rechtsstreit der beiden nicht weiter ein, da die Fronten klar waren. Papa hat immer Recht.

Es waren übrigens die Skinners, ein fürchterlich schweineguter Barfußschuh, für jedes Terrain geeignet, auch Strand. Aber, wenn man täglich so um die 15 Kilometer wegreißt, teilweise knapp 20, dann merkt man das auch mit denen. Nicht im Fuß, sondern in der Lendenwirbelsäule.

Ich habe noch die Sockwa mit, für den Strand, kann mit denen aber genauso gut in der Stadt rumturnen, für das Barfußlaufen mach das keinen Unterschied. Es geht vor allem um die Muscheln am Strand, vor denen man geschützt sein will. Die sind allerdings vernachlässig­bar, da sie fast schon als fertiger Muschelkalk (Sand am Strand) an Land gespült werden. Zehn Leute latschen drüber, zerkleinern die und fertig ist der neue Sand.

Ich habe das natürlich auch barfuß getestet, bei einem 8-Kilometer-Marsch in den Osten, also Richtung Westen, nach Ahlbeck. Da werden keine Schuhe benötigt. Hier rührt auch ein Teil des Lendenproblems her. Der am besten zu laufende Strandabschnitt ist unmittelbar an der Brandungskante, da von der Konsistenz her schon fast Beton, aber sehr elastisch. Schon zwei oder vier Meter weiter ist es Puderzuckersand. Der saugt alle Kraft aus den Waden.

Läuft man in dem schmalen Betonband, läuft man auf schräger Bahn, der der Strand abschüssig ist. Man handelt sich definitiv einen Beckenschiefstand ein, den die Lenden (Iliosakralgelenk) ausgleichen müssen, aber eigentlich nicht können.

Das dritte Mal war dann der Ruf
"Ach sind das lustige Strümpfe, das habe ich ja noch nie gesehen. Kommen sie mal her, zeigen sie Mal."

Ergo zeigte ich her die lustigen Zehenstrümpfe und hielt auch gleich noch einen Kurzvortrag. Alle waren es zufrieden und ich trollte mich von dannen.

11. Mai 2014

Los Roques

Es ist prinzipiell keine gute Idee, sich ohne Akklimatisierung gleich am ersten Tag in Höhenlagen zu begeben. Da es nicht anders ging, wurden gestern die Los Roques angegangen, anschließend ein privates Weingut besucht, wobei ich keine Ahnung habe, ob man so ein lecker schmeckendes Pröbchen nach Deutschland transferiert bekommt., abgesehen von den sicherheitstechnischen Aspekten eines Fluges. Gemeint sind eher die physikalischen, also wie muß Physik beschaffen sein, damit ein Wein ohne Qualitätsverlust und heil in der Heimat ankommt.

Nun gut, die Los Roques wurden in großer Runde umlaufen, ein paar mehr Meter als nötig, dafür im Uhrzeigersinn. Das war wegen des Sonnenstandes eine gute Wahl. Überstanden wurde die Tour, womit wir etwas Stolz auf die Fitness entwickeln könnten, es aber nicht tun. Entscheidend ist letztlich nur, welche Bilder wie gut geworden sind.

Das haben wir im Urin, denn erstaunlicherweise, war da oben auf 2.000 und Metern nix Calima, nix Wolken, nur Vulkan Teide und blauer Himmel. Da werden die Postkarten von alleine.

Nun kann auch aufgelöst werden, welche Schuhe den Ritt gemacht haben. Es waren Schlappen auf dem Montana Samara un die großen Braunen von Vivobarefoot.

SPIEGEL ONLINE

Spiegel-Online 10. Mai 2014, 16:24 Uhr
Rechtsstreit

US-Hersteller entschädigt Käufer von Barfußschuhen


Während Vibram seinen Kunden Entschädigung wegen uneingelöster Versprechen beim Barfußlaufen geben muß, erhalten die Off-Roader eine Bestnote. Sensationell gutes Marschieren auf allen vulkanischen Belägen. Unsere Entschädigung sind die Bilder.

Alles in allem ist es trotzdem keine gute Idee sich gleich am ersten Tag solchen Strapazen auszusetzen. Man muß schon ein klein wenig an der Waffel haben, um das zu tun. Hat der Autor des posts, sonst hätte er es ja nicht gemacht.

13. August 2015

fünf Finger in der Masca-Schlucht


Nun sind sie eingelaufen. Die frisch gekauften Fivefingers von Vibram kurz vor dem Anleger in der Schlucht von Masca. Auch für die gilt: Einen Eimer Wasser großzügig auf poliertem Marmor oder Granit verteilt, da wird das Laufen zum Problem. Das konnte in der Schlucht an den wenigen wasserführenden Stellen verifiziert werden. Der Grip bei Nässe ist genauso schlecht, wie bei vielen anderen Sohlenkonstrukten.

Zugegeben, es klingt ein wenig nach Clint Eastwood, einer letzten Rechnung, die noch offen ist, aufgehübscht mit den letzten Tönen, die Ennio Morricone vor sich hin pfeift, damit das Thema gegessen ist. Als trüge man seit Jahren einen uneingelösten Schuldschein mit sich herum, so ging es Rücken und Füßen all die letzten Jahre. Es fehlte noch etwas, der ultimative Kick, der Beweis, daß man nach Jahren zuweilen elender Schmerzen doch noch einen Zustand erreichen kann, mit dem man sich arrangiert.

Der Wanderfreund saß längst auf seinem bevorzugten Platz im Kleinbus, dem Beifahreritz, um in Notsituationen auch durch die Frontscheibe oder aus dem Seitenfenster heraus lukrative Motive ablichten zu können, da signalisierten Freudengeschrei, daß sich die Abfahrt verzögert. Ergo stieg er wieder aus, um den Grund dafür herauszufinden. Der bestand aus einer attraktiven Wandergenossin, die offenbar von den Anwesenden seit gefühlt 5 Jahren nicht gesehen ward, was natürlich nicht stimmt, aber so zelebriert wurde.

Na? Kennst du mich noch?

Ja klar, wir waren doch einige Male wandern.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß du damals ...

Bitte nicht, das spielt alles keine Rolle mehr ...


Eigentlich sollte die Fahrt ja Richtung Anaga gehen, doch ein Anruf vor Ort klärte, daß es dort regnet, arschkalte 20 Grad sind und die Wolken kein Hoffnung auf gute Fotos machen. Somit ging es in die andere Ecke der Insel, zur Masca-Schlucht, um oberhalb derselben einen Rundkurs zu absolvieren. Auch diese Hoffnung zerschlug sich bei Anfahrt, die letzten Ausläufer des Teno-Gebirges oberhalb von Santiago del Teide waren ebenfalls wolkenverhangen. So wurde es ein fast 10 km langer Kurs aus Richtung Chinyero gen Santiago mit einem Fotounglück das keines war.

Da muß ich die Kollegin doch mal besuchen gehen und einen kleinen Schwatz mit ihr machen, um ihr meine Barfußschuhe vorzustellen.

Klar mach das, die freut sich. Die kennt das aber schon, macht das ja auch.


Wenige Tage später wurde die Barfußschuhe in einen Rucksack verfrachtet und die Wanderführerin besucht. Mit einem Kurzvortrag wurde das angesprochene Erinnerungsvermögen aufgefrischt, unter besonderer Berücksichtigung des Heilungsprozesse von Rücken unter Nutzung von Bällen im Strumpf, denn das war inzwischen auch zu ihr vorgedrungen, daß deren regelmäßige Anwendung Wunder bewirken kann. So klein ist also die Welt fernab der Heimat, daß dort binnen weniger Tage jede zweite Ausgewanderte von dem Geschenk an die Zauberin in Handmagie weiß.

Dann wurden die Stiefel ausgepackt und erörtert, daß sich der Schmerzfaktor beim Wandern erheblich reduziert hat, seitdem die Strecken mit ordentlichen Laufhilfen absolviert werden.

Barfußlaufen mach ich ja auch schon länger, seit drei Jahren ungefähr. Ich nehme aber die hier.

Sie zeigte auf ein Sortiment merkwürdig aussehender Schuhe, die dem Besucher nicht unbekannt waren, und erörterte in einem Kurzvortrag die Vorteile dieser Art Laufen. Das mußte nicht vertieft werden, war doch der Wanderfreund bereits überzeugt.

Ich laufe jedes Terrain mit den Schuhen, brauche keine anderen mehr.

Wie? Keine Stiefel mehr mit Knöchelschutz? Oben auf dem Teide, dem Pico Viejo, Guajara, alles mit den Dingern?



Klar. Den sicheren Halt und Tritt, das machen die Füße, nicht die Stiefel.

Im Prinzip kenne ich das ja auch. Ich hatte nie so großen Spaß wie damals, als ich den Montana Sombrero runtergehirscht bin. Der Aufstieg war nicht so prickelnd, aber der Abstieg eine echte Freude. Hat richtig Spaß gemacht. Hier, der Schuh war das. Na gut. Was kostet denn sowas?

Um die 150 Euro, ich kann dir aber einen Freundschaftspreis machen.

Wenn ich die jetzt kaufen täte, dann könnte ich schon morgen damit die Masca-Schlucht runterknattern?

Ja klar, läufst die noch ein bißchen ein.

Gut, dann probiere ich die mal an.

[Pause]

Stark. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die so schnell anhatte.

Sind gekauft. Also, eine Runde auf der Strandpromenade, das reicht?

Das reicht. Du bist es doch fast schon gewohnt.


Gesagt getan. Sind gekauft, wurden gleich anbehalten und im Laufe des Tages mit wenigen Kilometern unterschiedlichsten Belags getestet.

Das Staunen war anderntags groß, als der Wanderfreund mit den Galoschen am Treffpunkt aufschlug und nichts weiter als gute Laune, einen Schelmenblick und 2 Liter Wasser zum Wandern mitbrachte, und Fotoapparat natürlich. Es wurde zig mal nachgefragt, ob das ernst gemeint sei, mit den Tretern die Schlucht runterzukullern. War es.

Vor allem aber war es ein Vergnügen der Extraklasse, denn noch nie hat Wandern, Gehen, Laufen so viel Spaß gemacht, wie mit diesem Schuh, dem "Vibram Fivefingers KMD". Den Tag drauf wurde gleich noch eine Vulkantour hinterhergeschoben, um sie auch in etwas schwierigerem Terrain zu Probieren.

Etwas später schlug der Wanderfreund noch einmal im Laden der sich erinnernden Wanderführerin auf und erstattete begeistert Bericht.

Willkommen im Klub.

Seit Mai des Jahres läuft der Autor fast nur noch in diesen komischen Schuhen herum und hat nicht einen Schritt bereut.

22. Juni 2017

Flip-Flops sind orthopädische Kacke



Gerade wedelt der Caspers mit den Fivefingers EL-X in die Kamera, um den Leuten das Barfußlaufen schmackhaft zu machen, da kommen die Verblöder von Springer und machen den ganzen Erziehungserfolg zunichte.

Nebenbei sei erwähnt, daß der EL-X der beste Zehenschuh für den städtischen Alltag ist. Man kann auch den KSO EVO nehmen, der hat die gleiche Sohle, dafür Schnellschnürung. Das finden andere besser, weil man so den Druck auf den Spann nach persönlicher Präferenz regulieren kann. Besser geht aber nicht. Im Gelände braucht man andere, auch wenn die schnell hinüber sind.



Flip-Flops verursachen Hüft- und Rückenprobleme. Deswegen dürfen diese nie an deutschen Füßen getragen werden.

22. Februar 2016

Barfußlaufen - die Gesangslehrerin schafft das


Hausschuh: Zehensocke mit ABS am Fuß des Autoren

Sie habe ja versucht, sich wenigstens Zehensocken zu besorgen, aber das ging schief. In akzeptaler Entfernung ihrer Heimat gibt es kein Geschäft, das die Mitnahme des Produkts der Begierde ermöglicht.

Das ist schade, denn sie verpassen da was.

Ich glaube ihnen das gerne, ich wollte sie ja auch wirklich kaufen, und nun diese Pleite.


Manchmal ist der Anmerker jedoch wirklich Gott, oder göttlich, sofern man fest an ihn glaubt. So kam es dazu, daß er zum Zehensocken­beauf­tragten der Gesangslehrererin ernannt und befugt wurde, ihr zu ihrem Barfußglück zu verhelfen, indem er die Socken besorgt und zu einer der nächsten Gesangsstunden mitbringt, was die Damen des Chores ebenfalls erfreut, da sie abseits der elenden Singerei immer wieder mal Kurzvorträge über die Vorteile des Barfußlaufens abfassen.

So kommt es also, daß sich ein weiterer Mensch auf den Weg back to the roots macht und mit dem Ratschlag beginnt, der zögerlichen Menschen immer als erstes erteilt wird. Fangen sie doch einfach mal mit einem paar Socken an. Die werden in ganz normalen Schuhen getragen, wenn es geht, Schuhe mit sehr dünner und flexibler Flachsohle, also Nullabsatz.

Das war ja das, was mich letztens überzeugt hat, als sie meine Schuhe ausgiebig gestestet haben und meinten, daß die Sohle zumindest sehr gut für den Versuch geeignet ist, wenn auch etwas dick.

Nun, damit sie die Vorteile des Barfußlaufens wenigstens in zwei ver­schiedenen Laufszenarien testen kann, bekommt sie fürs erste die abge­bildete Zehensocke und wird erschrecken, denn eigentlich will sie genau diese nicht, weil da Massagenoppen drauf sind.

Auch wenn es den Eindruck erweckt, es handelt sich nicht um Massagenoppen sondern um das Wohnungs-ABS (Grip Toe-Socks), so daß man in Innenräumen keine roten Puschen mehr benötigt. Abgesehen davon durfte der Sockengott noch andere Modelle freier Wahl erwerben, nämlich genau die, die er vorgeführt hat und normale ohne Extras.

Ich probier das dann mal aus. Vielleicht sind die Tage meiner roten Hausschuhe ja dann gezählt, und ich laufe hier nur noch barfuß rum.


Das abgebildete Übungsbeispiel habe ich gar nicht erst versucht.

19. August 2020

Bundesbarfußlaufamttestparcour

Teststrecke des Bundesamtes für Barfußlaufen

23. September 2015

Ziel der ND-Wanderung


Blende 8, 1/100 sec., Brennweite 40 mm, ISO 100

Nach angeblich ungefähr etwa 14 Kilometern Fußmarsch durch ein das Gestänge nie belästigendes Terrain war das Ziel der Wanderung erreicht, der Hochpreis-Biergarten der Söhnel-Werft. Bis hier spielte das Wetter mit. Kurz vor drei schüttete es allerdings aus Eimern. Da war der Fotograf längst auf dem Fußmarsch zurück zum S-Bahnhof Wannsee und über­brückte den Guß an einer überdachten Bushaltestelle.

Angemerkt sei eine nette Begebenheit dieser Tage aus der S-Bahn. Drei junge Damen saßen im Nebenabteil in der S-Bahn und schnatterten, was das Zeug hielt, bis einer die komischen Schuhe auffielen. Das einsetzende Gekiecher wurde sofort abgebrochen, als eine der Frauen sachkundig er­klärte, wozu diese Dinger angeblich gut sind. Die Körperhaltung verän­dert sich, der Rücken richtet sich auf, und das ist wohl wie Barfußlaufen und soll sehr gesund sein. Nur ob die Sohle hält, das könne sie nicht sagen.

17. April 2019

Wiedersehen mit der Gesangslehrerin



Die Laune der Natour konnte nur Dank des heldenhaften Einsatzes der Trümmerfrauen, äh Rigger, Tonmeister, Filmemacher usw. absolviert werden. Ohne die vielen Frauen wäre das nur eine Tournee durch die Küchen das Landes statt die größten Spielstätten des Planeten geworden.

fefe
Mich ärgert ja gerade dieser ekelhafte Sexismus, mit dem alle diese Physikerin feiern, die das Foto von dem schwarzen Loch gemacht hat.
Holla die Waldfee. Was noch einmal haben die da veröffentlicht? Ein Foto? Nein. Sie haben das Ergebnis einer Computersimulation, oder derer mehrerer veröffentlicht, daß schlußendlich in eine für das menschliche Sehvermögen geeignete Computergrafik transferiert wurde. Sie haben also mitnichten ein schwarzes Loch fotografiert.

Und insofern ist jede Häme und das Lächerlichmachen vollauf gerecht­fertigt, weil die strunzdummen Schmierfinken der Medien wieder einmal auf Scharlatane hereingefallen sind. Jedes Filmstudio hätte binnen eines halben Tages eine bessere Grafik gerendert.

Also stelle ich die Frage, ob es geniale Frauen gibt?

Das hätte ich jetzt nicht vermutet, daß ich die Frau noch einmal sehe, aber manchmal muß man über seinen Schatten springen und das Ego über Bord werfen.


So manche Ärzte reden den Menschen ein, sie erkrankten von Natur aus an Leiden, die nur die Doktoren selbst heilen können. Tatsächlich sind es aber oft Ärzte selbst, die erfinden und uns für krank verkaufen.
Im Grunde muß man ja jeden "journalistischen" Artikel positiv beginnen und beenden, damit man den Leser auf dem Weg der Erkenntnis mitneh­men und ihn hin zu einem besseren Menschen beeinflussen kann. Wir leben schließlich in Gutland. Blech schreibt Blech und drückt seinen Federkiel scheinbar in den Eiterbatzen der zeitgenössischen Medizinmänner.

Es geht auch anders. Die Arztbesuche haben ein Ende, die Befunde sind erhoben, was mich freut, denn ich bin scheinbar kerngesund. So die Schriftsätze. Beim Hausarzt wurde mir klar, was Anfang März wirklich passiert ist, auf daß mich die Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene gen UKB fahren mußte. Der letzte Arzt war dann der vom Hausarzt empfohlene Spezialist. Der hat mich nochmal durchmessen lassen. Da ist nichts klinisch Relevantes bei. Ansonsten hat er zugehört, nicht unterbrochen und mir am Schluß gesagt, Befund kann ich gleich mitnehmen.

Und was steht da drin? Seine Arbeitshypothese. Und das ist exakt das, was ich ihm vorher erzählt hatte. Ein guter Arzt zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß er zuhört, denn der Patient erzählt ihm die Diagnose. Der Arzt muß das dann nur noch in Latein formulieren können und wissen, welche Pillen zur Heilung geeignet sind. Keine. So viel ist klar.

Also habe ich mit dem neuen Wissen eine Depesche an die Gesangs­lehrerin aufgesetzt und losgeschickt, ich bräuchte mal ihre Hilfe, weil ich da noch etwas überprüfen möchte, was ausschließlich und nur sie gegenprüfen könne. Ich will die Beste und nicht irgendeine.

Gleich anderntags habe ich den Termin wahrnehmen können. Eine Kollgin war baff erstaunt, und fragte: Sie hier? Ja, Notfall.

Im Schnelldurchlauf wurden dann die letzten anderthalb Jahre durchge­knattert, damit sie einen Überblick hat, worum ich mich so gekümmert habe. Hat sie alles nicht interessiert, sie brauche Zeit für ihre Diagnose. Gut, ich sage sowieso nicht, was ich wissen will, das löse ich erst auf, wenn ich im Sommer zum Crashkurs komme, da ich auf eine völlig vorur­teils­freie und unvoreingenommene Meinung ihrerseits Wert lege.

Ich weiß nicht mehr, ob es 5 oder 50 Sekunden, oder auch 5 Minuten gedauert hat. Da sagte sie: Sie hatten Wasserentzug.

Volltreffer, richtige Lösung, ohne daß sie überhaupt eine Ahnung hatte, um was es genau geht. In der Praxis war es etwas komplexer, aber der Kern der Sache wurde auf den Punkt getroffen. Tja, wenn man ein Gehör hat, das um den Faktor 100 besser ist als das eines Durchschnittsbürgers, dann hört man eben eine Menge und destilliert daraus das Wesentliche.

Genial.

Abschließend zeigten wir uns noch gegenseitig die an diesem Tage getragenen Schuhe. Ich war mit meinem neuen Sockwa G4 angetreten. Sie hat sich für die Übergangsjahreszeit einen Leguano aus der Businnesreihe zugelegt. Keine schlechte Wahl, wenn man nicht unbedingt auf Hardcore im Barfußlaufen aus ist oder es aus beruflichen Gründen nicht kann.

Hatte ich schon mal erwähnt, daß ich auf Teneriffa die Runde um den großen Gala mit jemanden gewandert bin, der die Leguano-Socke im perfekten Vorfußlauf bedient hat und sehr zufrieden war?

Im übrigen sind die Skinners inspired by Olsenbande schon lange ein­gelaufen. Selbst mit der Betonbodenheizung, früh am Morgen Mitte Aprile feuert die 4 Grad plus raus. Auf diesem Terrain fühlt man sich wohl, da die Socke gut isoliert. Solange man in Bewegung ist, ist alles gut. Der Patch hält.

Im Grunde geht wieder alles, Leistungssport, Radeln, Fußgängern, Thermen, wobei das schon weider allen Lebenssaft rausgesaugt hat. Vor allem aber geht, die Frühlingssonne anzublinzeln und bis zur Grenze des Erlaubten und darüber hinaus zu faulenzen. Letzteres wird ab Samstag Hauptinhalt des Daseins sein, wenn die Jagd auf Ronnie O'Sullivan eröffnet wird.

Was will ich mehr? Es flutscht sich wieder durch die Weltenläufte, das Leben. So halbwegs jedenfalls.