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26. März 2017

NSU: Donna Bratzeréro und Madonnas Dickdarm




Madonnas Dickdarm
30. August 2016

was ist das für 1 life wenn du dir vorm kacken extra klopapier auf die wasseroberfläche legst damit das klowasser nicht an deinen arsch spritzt, die erste wurst dann so groß ist dass sie das gesamte papier mitnimmt und die zweite dann voll reinplatscht sodass dein gesamter arsch nass wird voll ekelich vong gefühl her dankemerkel!!1!1

Den Lesern da draußen an den Flachbildschirmen, Röhrenmonitoren und Abhörgeräten sei in einem etwas zu lang geratenem Exkurs kurz noch einmal dargelegt, worin eigentlich der Zusammenhang zwischen der Muschelfrau Katharina Mork (Donna Bratzeréro) und dem NSU besteht. Und in welche Verästelungen die Analyse vordringen muß.

Es erschließt sich nämlich nicht auf den ersten Blick, da eine Katharina Mork doch in den Akten gar nicht vorkommt.

Nun gut. Es gibt das Konvolut Vernehmungen Campingplätze. In dem tauchen die Morks auf, die, die nur Gutes über Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zu berichten wußten, aber keine Katharina Mork.

Teil 1: echt nette Leute im Urlaub auf Fehmarn
Teil 2: die Täter aus dem Fernsehen im Urlaub auf Fehmarn
Teil 3: tätowiert im Urlaub auf Fehmarn



Wir greifen mitten in den Aktenberg hinein und wegen der Abwesenheit von Katharina Mork ein anderes Beispiel heraus. Kriminalhauptmeister Möckel, in den Regionalen Ermittlungsabschnitt abkommandiert, kabelt an die Kollegen:

Wie bereits erwähnt, ist ein Beratungsgespräch der Zeugen Schiffner (Peine), Suhl (Peine) sowie der Eheleute Mork (Hameln) durch das BKA für den morgigen Tag gg. 15.00 Uhr In der Polizeidienststelle in Peine angedacht.

Hier wiederum ist nur das Beratungsgespräch durch das BKA interessant, nicht die feine Unterscheidung zwischen Zeugenstatus und Familienstand.


Sven Liebich und seine Berater vom BKA

Was muß man sich unter einem Beratungsgespräch durch das BKA vorstellen? Nun, das hat freundlicherweise der Sven Liebich online gestellt, denn er hatte am 23.02.2017 ein solches.



Die Beratung durch die beiden Herren ging so (phonetisch):



Eine falsche Bewegung und ich brech dir die Knochen. ... Wir gehen jetzt einfach hier raus und dann ist alles gut.

Dieses Beratungsgespräch korrespondiert sehr gut mit ähnlichen, die uns aus Thüringen und Sachsen berichtet wurden. Nach polizeilicher Beratung haben die besuchten Personen erkennen müssen, daß sie sich nicht an eine Zusammenarbeit mit Böhnhardt und Mundlos erinnern konnten. Sollte dem eines Tages doch so sein, werden sie in große Schwierigkeiten geraten. So wurden sie beraten.

All diese Beratungsgespräche sind vom GBA im Aktenordner 160 abgeheftet worden. Dort finden sich auch die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung der Schmauchspuren der Leichen von Böhnhardt und Mundlos, der 6 Metallteile, die Blutanalysen, DNA-Zuordnungen usw. also all das, was bei scharfer Nachfrage auch gemacht wurde, aber bedauerlicherweise zu keinem positiven Ergebnis für die Angeklagten, Böhnhardt und Mundlos, führte.

Zurück zum Thema Beratungsgespräch Mork. Da dieses in den Akten entbehrlich war, obliegt es der schriftstellerischen Phantasie, die fehlenden Seiten mit Inhalt zu füllen. Man kann sich also durchaus vorstellen, daß die Legendenbildner des BKA-Staatsschutzes ausschwärmten, um den Zeugen bzw. Eheleuten eine wasserdichte Geschichte anzutrainieren. Es sei an das Zeugencasting erinnert, bei dem nur die besten Auswendiglerner eine Runde weiterkamen.

Spinnen wir die Geschichte weiter. Als Legendenbildner würde ich mir irgendwas ausdenken, was dem Schutz der Spitzel in der militanten Tierbefreierszene dienlich ist. Hameln war mal so ein heißes Pflaster, was diese Szene betrifft. Und wir rufen uns in Erinnerung, warum militante und hochgradig kriminelle Tierbefreier zuweilen mit der Clint-Eastwood-Erinnerungshilfe auf nächtlichem Streifzug gehen. Die ist im Ernstfall die einzige Möglichkeit, einen wild gewordenen Stier oder eine renitente Kuh daran zu erinnern, daß sich ein Angriff nicht lohnt. Eine Magnum tötet. Auch randalierendes Großvieh. Sie zeitigt auch jene Ergebnisse, die die Rechtsmediziner an den Leichen von Böhnhardt und Mundlos festgestellt und zu den Akten gegeben haben. Eine Flinte ist dafür gar nicht erforderlich.

Und wir erinnern uns daran, daß das Spiel aus ist. Daß sich Herr Binninger und Frau Pau nicht dafür interessierten, welche Aufgaben Axel Minrath bei der Unterwanderung der Antispe-Mafia hatte. Nur Rechtsextreme, das ist langweilig, ein Bürokratenjob, einer für Buchhalter, denn Nazis sind berechenbar und pflichtbewußt. Ganz anders schießwütige Tierschützer.

Ein schöner Plot, der für wenigstens 500 Seiten Thriller mitten aus dem deutschen Leben reicht und der Vollendung harrt.

Zurück ins richtige Leben, und was das alles mit Katharina Mork zu tun hat. Nun, ein Beratungsgespräch kann auch dahingehend ausgehen, daß man ein nichtsahnendes Madel vor's Loch schiebt. Wer nichts weiß, der kann auch nichts verraten.



Doch wer wußte dann den Namen, der ins Suchfeld des Browsers einzutippen war? Entweder man erinnerte sich dessen oder man bekam ihn zugeflüstert. Am 25.06.2011 wurde aktiv nach Katharina Mork gesucht. An einem PC in der Frühlingsstraße. Der Zusammenhang ergibt sich aus der Akte EDV01.

Auf S. 138 ist die Suche nach Katharina Mork auf 16:26 Uhr eingetragen.

Diese Suche lieferte eine Trefferliste, die bewertet und dann selektiv abgearbeitet wurde (in der Abbildung gekürzt).



Um 16:27:18 Uhr war der Seitenabruf von antispehameln.wordpress.com (findet man nur noch bei archive.org).

Ein weiterer Treffer führte zur Homepage der Musikkapelle "Die Ärzte", bademeister.com

www.bademeister.com/v7/schizo/phren.php?p=2&a=6&seite=1121&alle=l

Die findet man nicht mehr, da das Gästebuch ausgelagert wurde und nun woanders geführt wird.

Bei einer Googlesuche wird nun dieses Ergebnis ausgewürfelt.



Der gelb hinterlegte Pfeil verweist exakt auf die im Surfprotokoll archivierte Adresse auf bademeister.com.

die ärzte – Offizielle Homepage
www.aape.de/v11/rwnwprt/zwsg.php?p=2&a=6&seite=1580&alle=1
... ihr werdet immer die geilsten bleiben. Haut rein! Eure Ktaharina!! 14.05.2007, 14:35 | Katharina Mork (Hameln, Deutschland) | www.punkarina.piczo.com.




Seite 1580 stimmt nicht ganz. Momentan huldigt Madonnas Dickdarm auf S. 1582 ihrer Lieblingsband. Da ist der Eintrag und noch lebendig.

Ihr wart die geilsten, ihr seid die geilsten und ihr werdet immer die geilsten bleiben. Haut rein! Eure Ktaharina!!
14.05.2007, 14:35 | Katharina Mork (Hameln, Deutschland) | www.punkarina.piczo.com

Die nächste Seite gibt es auch noch.

2011-06-25 16:31:55 24809.forumromanum.com/member/forum/forum.php?action=blog_tindex&USER=user_24809&threadid=2&threadid=2&page=8

Irgendwann landen sie dann schnell auf dieser Seite.

2011-06-25 16:48:25 www.unsere-campingwelt.de/html/camping_wulfener_hals.html

Das Initial der ganzen Geschichte war eine zielgerichtete Suche nach Katharina Mork. Im Juni des Jahres 2011. Von einem PC aus, der an diesem Tag in der Frühlingsstraße 26 zu Zwickau gestanden haben soll. Sagt man.

Dann, fast drei Jahre später, kommt doch noch der große Tag für die BKA-Berater. Katharina M., 21 Jahre jung, ist ein Runde weiter. Sie hatte das Zeugencasting erfolgreich absolviert. Warum? Das lest ihr euch selber durch, denn auch bei den Schiffners hat es nur Tochter Juliane eine Runde weiter gebracht.

Als zweite Zeugin kommt nun Katharina M., 21, herein. Sie lebt in Hameln.

Im Anschluss ging der Vorsitzende zur Tagesordnung über und begann mit der Zeugenvernehmung der Urlaubsbekanntschaften aus Fehmarn, Juliane S. und Katharina M.

Zeuginnen:

Juliane S. (Campingplatzbekanntschaften aus Fehmarn)
Katharina M. (Campingplatzbekanntschaften aus Fehmarn)

Zeugin: Man hat sich über eigene Interessen ausgetauscht. Wir mochten beide „Die Ärzte“, Musik usw. ...

Beate Zschäpe mochte die Ärzte.

Wer die Ärzte mag, der kann kein schlechter Mensch sein. Wer U2 hört, schon.

Und wer hat am 4.11. auf diesem PC tierschutzkonform nach Peta und Bio-Fleisch gesucht? Und ein Asyl für Emingers Katze? Zschäpe weiß es nicht. Wir auch nicht.

11. Mai 2016

NSU: MDR-Fakt völlig faktenfrei



Christian Bergmann und Marcus Weller, der Eigenkot fressende Kampf­zwerg der Lügenpresse (Dr. Siegfried Mayr), im Lügenmodus. Statt Fakten zu präsentieren, gerieren sie sich als Sabbermäuler der Köditz und maro­dieren mit dem Baseballschläger der Denunziation durch den steuer­finan­zierten Verblödungsfunk. Da ein Beispiel als Beleg reicht, sei es dokumen­tiert. Vorab sei erwähnt, daß nur die Kackbratzen von BILD fremde Gebil­de in Gänsefüßchen einschlossen, um somit ihre Bildungsferne zu demon­strieren.

„Fatalist“ filtert die Inhalte der ihm vorliegenden Akten nach Gutdün­ken. Er bestimmt, wann welche Aktenteile wie interpretiert und ver­öffentlicht werden. Trotz großer Geste: Von Transparenz und Über­parteilichkeit keine Spur.

Fatalist u.a. müssen diese Inhalte nach Gutdünken filtern, denn in einem Post ist nur begrenzt Platz, ein Thema abzuhandeln. Es ist zwingend und logisch: Wer den Post verfaßt, bestimmt auch, wann er welche Aktenteile veröffentlicht und wie er sie interpretiert. Das ist bei den Hirnwichsern des MDR nicht einen Deut anders, es sei denn, sie handeln in fremder Sache, also der Sache der Rache der Köditz. Oder König.

Die große Geste von Fatalist gibt es seit Anbeginn. Wer Lust hat, sich transparent und überparteilich mit den Akten zu beschäftigen, der zuppelt sich die Akten auf den eigenen Rechner und ackert sie Seite für Seite, Widerspruch für Widerspruch selber durch, macht einen Blog auf und filtert sie auf diesem nach Gutdünken, also wie es ihm selber in den Kram paßt.* Ging schon immer, geht immer noch, macht nur keiner, erst recht nicht die bildungsferne Journaille des MDR, die lieber Billigpropaganda verhökert denn Fakten recherchiert und präsentiert. Eine schönere Selbst­enttarnung von Propagandanazis einer öffentlich-rechtlichen Anstalt gab es nur selten, die Vilme des Vilmemachers Fromm mal außen vorgelassen.

Übrigens, einen überparteilicheren Aktenaufbereiter als Fatalist gibt es nicht, denn der scheißt auf die Absprachen und die gemeinsame Marsch­richtung von Links- bis Rechtsextremen, also Antifa-Linke über Grüne und SPD, AfD, bis hin zu CDU/CSU und NPD, sondern arbeitet sich an den Akten ab. Er scheißt auf deren Manie, Nazis in den Akten finden zu müssen, wo es die kriminalpolizeilichen Ermittler all die Jahre nicht geschafft haben. Mehr Transparenz geht nicht.

Ich mag keine Denunzianten.
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* Fakt ist, daß ich aus Langeweile genau so angefangen habe, weil mich wieder mal eine echte Knacknuß interessierte. Fatalist hatte im vom Staatsschutz abgeschossenen alten Forum die Fehmarn-Akten zum Download bereitgestellt und bat um Wertung. Habe ich mir die Akten gezogen, durchgeackert und eine dreiteilige Serie draus gefertigt, selbst­verständlich gefiltert und mit dem mir eigenen Dünkel, also nach Gut­dün­ken, auf meinem eigenen Blog veröffentlicht, ohne irgendjemanden um Erlaubnis zu bitten oder staatstragende Wertung einzuholen. Schon gar nicht habe ich den Fatalist gefragt, ob ich das darf. Mache ich auch heute nicht.

Teil 1: echt nette Leute im Urlaub auf Fehmarn

Teil 2: die Täter aus dem Fernsehen im Urlaub auf Fehmarn

Teil 3: tätowiert im Urlaub auf Fehmarn

28. September 2014

NSU: Update auch du!

Das mit der Tokarev (Arnold) ist unglücklich formuliert. In dem Schreiben vom 13.11.2011 ist nur von der Radom (Kiesewetter) die Rede, das beträfe dann auch nur die DNA-Profile von P1 und P4, die nicht erfaßt werden sollen.

Im selben Atemzug stand hier formuliert, daß dies auch die Samples der Tokarev betrifft. Das stimmt so nicht. Das Komma muß weg und ein neuer Absatz hin.

Im Bericht vom 23.12.2011 wird darauf verwiesen, daß die per email am 11.11. übermittelten DNA-Samples der Tokarev später zurückgezogen und als nicht verwertbar erklärt wurden. Der genaue Zeitpunkt des Rückzugs ist den Akten nicht entnehmbar.

Die Übermittlung der Daten eines LKA-Berechtigten zur Radom W01 erfolgte per email am 22.11.2011.

Sie haben im BKA also definitiv Radom (W01), Tokarev (W08) und Ceska (W04) als erstes untersucht und DNA-Profile auf beiden oder sogar allen drei Waffen gefunden. Die verwertbaren auf der Radom dürfen nicht erfaßt werden, sagt das Schreiben vom 13.11.2011. Die der Tokarev werden später zurückgezogen. Datum unbekannt.

Die Ceska wird zum Karnavalsauftakt sofort als deutsche Mörderwaffe des neuen Jahrtausend verkauft, um einen fetten Pfahl in den Boden zu rammen, an dem sich die Staatsräson fürderhin festzuhalten hat. Damit war die Маршрут vorgegeben, und wehe irgendwer verläßt den vorgezeichneten Trampelpfad.

Wir müssen an der Stelle trotzdem präzise sein.

Was passierte in der Zeit vom 11.11., erste verifizierte DNA-Spuren bis 13.11. Schriftsatz, daß die Radom-Spur auf dem Abstellgleis zu enden hat, zumal die DNA-Samples der Tokarev ebenfalls bekannt waren?

Die Ceska wurde als erstes aus dem Rennen genommen. Es folgt zwei Tage später die Radom und später die Tokarev. Alle Waffen sind DNA-verseucht, sind mutmaßlich Tatwaffen. Welche DNA welcher Waffe gehört zu P2 und P3? Welche Kreuztreffer gibt es zwischen diesen drei Waffen.

Die Frage ist ganz einfach. Wer hat ein Interesse daran, daß die drei wichtigsten Tatwaffen, oder tatgleiche, bereits am 13.11.2011 forensisch aus dem Rennen sind und zukünftig nur noch als Behauptungsbeweis gehandelt werden dürfen? Wer hat die Macht, dies zu veranlassen?

Die Waffen müssen am 13.11. erledigt sein, weil sie es nicht waren bzw. es nicht belegt werden kann, der fette Pfahl aber längst in den Boden gerammt war. Am 11.11.11 um 11.11 Uhr.

Am Abend des 11.11. wissen sie, daß sie nur die DNA ihrer eigenen Leute erwischt haben, der Spurenleger. Das geht schon mal gar nicht. Am Samstag ist Krisensitzung, wie man mit diesem Ergebnis umgeht. Und am Sonntag ist das dann von oben nach unten durchgestellt und im Fall der Radom aus Versehen auch notiert worden, obwohl es als stille-Post-Spiel gehandhabt werden sollte. Nie wieder wird man verifizieren können, wer die Spuren in Stregda und Zwickau gelegt hat, unabhängig davon ob es Tatwaffen oder nur die richtigen Waffentypen waren.

Eine Behauptung ist kein Beweis, nicht mal ein Indiz, sondern genau das, was es ist. Die Propagandashow eines Generalbundesanwaltes, der sich mediengeil vor die Kameras stellt, eine Waffe hoch hält und sagt: Die war's.

Nicht einer fragt: Warum die und keine andere?

Zur Erinnerung. Es gab mal in einer Pressekonferenz die Frage, wieso Herr Schäuble, der nicht mal in der Lage ist, sachlich über die Finanzen eines schwarzen Akenkoffers Auskunft zu geben, wieso der die Finanzen eines ganzen Landes verantworten soll, wenn er schon bei Schwarzgeld so vergeßlich ist.

Wieso stellt kein deutscher Journalist solche Fragen an die schludrigen Bundesanwälte?


Folgt ein zweites Update.

Zu den echt netten Leuten im Urlaub auf Fehmarn.

Bezüglich der Fehmarn-Akte hatten wir nach erfolgreich absolviertem Studium geurteilt:

Es handelt sich um ein 400-Seiten-Konvolut erschreckender Banalität, das die Zeugenvernehmungen zu den Urlaubsaufenthalten von Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe (BMZ) bzw. Tschäpe (BKA 28.03.2012, S.345 und S. 370) beinhaltet.

An kriminaler Explosivität wird man in diesem Band nicht fündig.

Das Fazit unserer Aktenstaubschnüffelei war für Krimifreunde enttäuschend, aber mit einem Fragezeichen versehen.

Der Teil 3 und Schluß der kleinen Aktenkunde über die Urlaubsinsel Fehmarn hinterläßt uns mit einem Rätsel. Auf 408 Seiten sind exakt Null Beweise für Nichts archiviert worden.

Alles in allem ist hier auf 408 Seiten das beste Leumundszeugnis erstellt worden, das uns jemals zu Gesicht kam. Mit dem wären Böhnhardt und Mundlos jederzeit Sparkassendirektor in Arnstadt geworden, wären ihnen nicht die beiden Burschen in den Weg gekommen, die Anfang September bei der Spurenlegung für den Selbstmord von B&M fotografiert wurden.

Was wir nicht sagen können, darüber schweigt sich die Akte aus, ist die Tatsache, ob sich aus den in der Akte versammelten Zeugenaussagen weitere Ermittlungsansätze ergeben haben. Da hält das BKA den LKA gegenüber tunlichst den Schnabel.


Schau an. Es gab eine zweite Akte. Eine, die jenen Teil enthielt, der dem GBA zugespielt werden mußte und den Verteidigern verborgen bleiben sollte, die auch die vom BKA sehr frühzeitig veröffentlichten Fahndungsbilder enthält, inklusive Screenshots aus Videos, die das in der Hauptakte Fehmarn eruierbare Personenprofil erhärten.

Es handelte sich bei Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe um nette, erlebnishungrige, lebens- und abenteuerlustige Menschen, die sich nicht versteckten. Welcher Untergründler läßt sich schon in seiner Ausgelassenheit filmen und fotografieren? Welcher Untergründler läßt keine Sehenswürdigkeit aus und nimmt jeden Erlebnispark mit, der unterwegs am Straßenrand um Kundschaft bettelt?

Spannend wird nun die Frage sein, wie eine vom BMZ-Trio 2010 genutzte Speicherkarte für Filme derart verdunsten konnte, daß sie, mit 2011er Filmmaterial kombiniert, unversehrt samt nagelneuem Camcorder im Brandschutt Zwickaus wieder auferstand. Gefunden hat das Teil niemand. In den Akten ist es trotz allem erfaßt. Ein Wunder transzendenter Spurensicherung. Ein Fortschritt an Forensik, wie ihn sich Sherlock Holmes nicht mal erträumt hat. Noch fehlende Spuren und Beweise werden aus der Vergangenheit in die Akten gewurmlocht.

Herr Einstein, wir verneigen uns vor ihren wegweisenden Entdeckungen.

6. September 2014

NSU: Wer ermordete Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos?

Weiter geht es in der Entwicklung unseres Degeto-Zweiteilers, der an Weihnachten mit Veronica Ferres in der Hauptrolle auf den Bildschirmen des Landes flimmert und die Krimifans hellauf begeistert.

Für das Verständnis der Plotidee muß man nur zwei Dinge wissen. Wo ist Mathias Dienelt und warum?

Aus der nichtsagenden Videoclip-Montage von MDR-Fakt wissen wir, daß Mathias Dienelt einen Schlüssel für den Briefkasten hatte und sich mit den Bewohnern seiner vermieteten Wohnung, zwei Männern und einer Frau, offenbar sehr gut verstand. Wird jedenfalls so behauptet. Wir wissen auch, daß sich das Trio selbst überwachte, da sie Kameras zur raumgreifenden Überwachung ihres Anwesens betrieben.

Wir greifen uns nun nochmal einen Aspekt des Krimiplots heraus und entwickeln diesen Gedanken weiter.
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Kriminaloberkommissarin Veronica Ferres wurde neue Leiterein des Referates für innere Schweinereien bei der Landespolizeibehörde. Ihr wurde nachgesagt, sie sei ein heißer Feger. Sie hatte keine Skrupel, mit dem Besen solange über die Polizeiflure zu fegen, bis da wirklich alles sauber war. Das machte einigen Politikern und Polizisten Sorgen, war aber erst mal kein Beinbruch. Bis zu dem Tag, als die Sachstandsanalyse im Fall einer ermordeten Polizistin auf der Tagesordnung stand. Im kleinen Kreis, einem sehr kleinen.

Es war klar, daß der Fall im Grunde geklärt ist, wenn da im Verlaufe der vergangenen vier Jahre nicht ein paar Wackersteine in den Weg gelegt worden wären. Man hätte damals, 2007, der Täter binnen 48 Stunden habhaft werden können, wenn da nicht ein paar, nun, höhere Staatsinteressen als Bremsklotz in den Gang der Ermittlungen gelegt worden wären. Unter gwöhnlichen Umständen sind sie banaler Natur. Im Falle eines Polizistenmordes nicht.

Es gab mehrer große, seit vielen Jahren laufende Ermittlungsverfahren, teilweise mit großem Personalaufwand, teilweise mit umfangreichen verdeckten Maßnahmen, die gefährdet gewesen wären, wäre der Mord so geklärt worden, wie es sich für Mord gehört. Ergo wurde höheren Ortes entschieden, daß die dicken Dinger absolut den Vorrang haben. Die Güterabwägung höheren Ortes nahm den Tod der Polizistin auf die leichte Schulter. Mit der ließ sich kein Ruhm mehr schürfen. Mit der Zerschlagung der Organisierten Kriminalität schon.

So wurde sich damals erzählt. Offiziell. Hinter vorgehaltener Hand erfuhr die neue Leiterin der Dienststelle jedoch, daß diese höheren Interessen ausschließlich persönliche waren, um die Ermittlungen massiv zu torpedieren. Sie sollten ins Leere laufen.

Vier Jahre lang hatte man verabsäumt, das dienstliche Umfeld der ermordeten Kollegin auf Alibis und Motive für eine Tatbeteiligung abzuklopfen, obwohl es mehr als genug eindeutige Hinweise gab, daß nicht ausgeschlossen werden konnte, daß es über all die Jahre möglichchererweise die wichtigste Spurengruppe war.

Gut, entschied die Leiterin, dann wird das alles nachgeholt. Wie lange wird das dauern?

Bis Ende des Jahres. Die sind ja inzwischen überall verstreut. Davon abgesehen ist die SoKo momentan ziemlich ausgedünnt, da bräuchten wir Verstärkung. Die muß sich erst in die Akten einlesen. Aber Weihnachten sind wir durch. Wir haben ja so eine Ahnung.

Los geht's.

Das Ansinnen, dem Fahndungsgdruck wieder Leben einzuhauchen und auf Anschlag zu fahren, blieb in Polizeikreisen nicht verborgen und schwieg sich bis zu dem mutmaßlichen Tätern durch. Panik brach nicht aus, man konnte sich ja abstimmen, aber die wachsende Nervosität war spürbar, je näher die Einschläge der SoKo kamen.
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Wie bereits dargelegt, kam dann der Zufall zu Hilfe, daß ein Polizist im Urlaub auf Fehmarn das Trio entdeckte, wie es jenseits des Untergrundes eine Entspannungspause absolvierte.

Nun ist auch jene Frage beantwortet, die bezüglich der Akte Fehmarn offen bleiben wußte. Was wurde außer der Synopse noch weggelassen?

Ganz einfach. Die Frage, welche Polizisten zur gleichen Zeit wie das Trio auf Fehmarn abgehangen haben. In unserem Zweiteiler wird das natürlich eine der entscheidenden Fragen sein. Neben der nächsten.

Wo waren sie vom 3. bis 5. November 2011, das Ganze lückenlos und mit Zeugen.

Weiter mit dem Krimiplot.
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Da die drei von niemanden gesucht oder vermißt wurden, die Angehörigen ausgenommen, war der Plan recht einfach. Man hatte ja die Waffen der Polizisten. Es hatte damals nicht lange gedauert, da kamen die Zigeuner via Mittelsmann auf die Polizei zu. Man würde die geklauten Gegenstände zurückgeben, wenn man nicht behelligt werden würde, denn mit dem Mord hatte man nichts zu tun.

Dem Fahndungsdruck aus der Landeshauptstadt konnte man nur die Puste abdrehen, wenn der Fall ultimativ gelöst werden würde, man also die Täter nebst gestohlenen Dienstpistolen fand. Nun allerdings ebenfalls tot. Das erforderte ein gewisses Arrangement, was für Elite-Polizisten mit besten Verbindungen ins LKA keinerlei Problem darstellte.

Im Grunde gab es nur ein Problem. Die Dreierbande war Fremden gegenüber höchst mißtrauisch. Es war kein Rankommen an sie.

Doch auch da war vorgesorgt. Der Herr Diener mußte als Dosenöffner herhalten. Der hatte Dreck am Stecken, war erpreßbar und ließ sich erpressen. Außerdem raffte er es nicht, was da gespielt wurde. Ihm wurde vorgegaukelt, man wisse wer die drei sind und was sie auf dem Kerbholz hätten. Sie wußten nichts, gar nichts. Nur daß damals nach ihnen gefahndet wurde. Daß sich Herr Diener damit bluffen ließ, machte die Sache leichter.

Der Rest war abwarten, die SoKo hinhalten und den Tatort arrangieren.

Und dann ging alles schief. Diener öffnete die Tür zum Wohnwagen und machte so die Schußbahn frei. Doch die Frau war nicht da, und die Zeit war knapp.

Die Feuerwehr war viel zu schnell und viel zu gut, so daß die Flammen ihr zerstörerisches Werk nicht in dem Umfang verrichten konnten, wie geplant. Eigentlich sollte nur ein Haufen Asche und das Chassi übrig bleiben, wie bei Autobränden üblich. Hat nicht funktioniert.

Das mit den Pistolen lief auch schief, da der lokale Polizeichef zu dämlich war, die abgesprochenen Hinweise umzusetzen. Er plapperte munter Zeug drauf los, das nie hätte gesagt werden dürfen, weil er selber den Gesamtzusammenhang nicht verstand.

Aber das Schlimmste war, daß der Polizist, der weiß, wer es war, die Frau des Trios und Herr Diener am Leben waren.

Vor allem aber hatte man die Kontrolle über die gesamte Untersuchung verloren.

Kurze Zeit darauf wurde Herr Diener festgenommen und verschwand komplett aus dem Fokus der Ermittlungen, der Gerichstverhandlung und der Medien. Er wird seitdem sorgfältig abgeschirmt. Weil er weiß, wie der Mord an Uwe und Uwe vollzogen wurde und weil er weiß, wer es war.
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Damit hätten wir einen weiteren Aspekt des Plots klofrauenfreundlich entwickelt. Das ist einfach und logisch, so, wie Verbrechen nun mal sind. Es gibt keine komplizierten Verbrechen, denn Verbrechen sind durch die Bank banal. Kompliziert ist oftmals nur, dem Verbrecher auf die Schliche zu kommen. Für 180 Minuten Film minus Vor- und Abspann haben wir keine Zeit für komplizierte Handlungen wie sie sonst im Tatort untergebracht werden.

Womit wir bei der Frage wären, ob der Dienelt die beiden ermordet hat. Der kleine Finger sagt nein. Er ist der Faustpfand, den sich jemand aufbewahrt. Für was auch immer.

Die Täter wollten durch einen weiteren Mord den Mord an Michelle Kiesewetter vertuschen. Einer der gröbsten Fehler dabei war, daß sie den Doppelmord drei Nummern zu groß aufzogen und so tausende Spuren legten, wovon viele nach Rom führen.

Möglicherweise erfahren wir ja in einem dritten Teil unseres kriminellen Ausflugs, wer diesen Faustpfand abschirmt und wie er mit der Kriminalkommissarin Ferres Kontakt aufnimmt.

3. August 2014

NSU: tätowiert im Urlaub auf Fehmarn

Vorab die kurze Erklärung, daß wir nicht mit BMZ verwandt noch verschwägert sind und uns somit frei Schnauze äußern (dürfen können).



Fatalist hat einen Teil der Gerichtsakten / BKA-Akten zum download bereitgestellt, in der Hoffnung auf Tatoos zu stoßen. Es handelt sich um ein 400-Seiten-Konvolut erschreckender Banalität, das die Zeugenvernehmungen zu den Urlaubsaufenthalten von Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe (BMZ) bzw. Tschäpe (BKA 28.03.2012, S.345 und S. 370) beinhaltet.

Tätowierungen werden auch noch vorkommen, doch das dauert lange, da erst gegen Ende der Akte präzise Aussagen dazu gemacht werden.

Es sei uns zuvorderst eine pauschale Bewertung des Dokumentes gestattet, ehe wir uns in Einzelheiten verirren.

Da wir keine Kriminalisten sind und unser grottenschlechtes Kriminalverständnis in jungen Jahren durch den Tatort kultiviert wurde, mögen uns kriminalsachverständige Mitbürger verzeihen, aber auf die miese Qualität der Tatort-Filme hatten wir nie Einfluß. Wir lesen den Leitzordner also eher wie einen Groschenroman.

Auffällig ist, daß mehrere Dinge fehlen. Es fehlt uns eine Art Synopse der Akte, die Zusammenfassung der erfaßten Zeugenaussagen. Es fehlen definitiv alle Elemente, die eine Entlastung der Beschuldigten belegen könnten. Staatsanwaltschaften sind auch zur Erhebung dieser Tatsachen verpflichten. Das haben sie unterlassen. Es fehlt die Empfehlung an Vorgesetzte, wie mit der Akte umzugehen ist. Vorgesetzte wollen auf einer DIN-A-4-Seite alle relvanten Informationen in merkbarer Form.

Die Akte selber leistet keinen Beitrag, in Worten Null, zur Aufklärung von Straftaten im Sinne der Anklage. Im Gegenteil. Die meisten Zeugenaussagen geben eine sehr positive Charakterisierung der Protagonisten BMZ ab.

Da das positive Sozialbild jedoch im Prozeß in München keine Berücksichtigung fand, kann die Akte im Grunde geschlossen und verworfen werden, wenn da nicht ein paar Dinge wären, die eine Erwähnung verdienen.

Die Akte selber zeichnet eine erschreckendes Bild über die Polizeiarbeit in der BRD. Man wundert sich, wie überhaupt noch Verbrechen aufgeklärt werden, wenn die Polizisten von ihren Vorgesetzten und vorgesetzten Behörden mit derlei Kinkerlitzchen belästigt werden. Erschreckend sind die Fähigkeiten in deutscher Rechtschreibung und Grammatik. Deutschlehrer hätten ein reiches Betätigungsfeld, wenn sie sich bei der Polizei bewerben würden, um die Fähigkeiten von Polizisten zur schriftlichen Darniederlegung ihrer Gedankenarmut auf das nächsthöhere Level anzuheben.

Und schlußendlich findet man in der Akte das gesamte Spektrum an Polizeicharakteren. Das reicht vom Dorfpolizisten, aus Datenschutzgründen werden wir die nicht benennen, bis zum stramm ideologischen Hellseher beim LKA SH, der altklug weiß, wo Bertl den Most abholen muß.

Einige Bonbons deutscher Polizeiwertarbeit seien vorangestellt, ehe es um den guten Ruf von BMZ geht.

10.01.2012, Schreiben von Tillinski, KHK, LKH SH, S. 47

Sehr geehrte(r) ABC XYZ,
wie Ihnen eventuell aus der Medienberichterstattung bekannt ist, haben Beate Zechäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt mehrfach auf Fehmarn auf dem Campingplatz ,Wulfener Hals" Urlaub gemacht. Dabei haben sie sich "Gary", "Max" und "Liese" genannt.


Zu deutsch. Wir, das LKA SH, habe in der Zeitung gelesen, daß drei Verdächtige auf Fehmarn Urlaub gemacht haben. Was sagen sie dazu?

07.02.2012, LKA Brandenburg, Staatsschutz Eberswalde, S.56

Die Zeugen Frau, Mann und Kind erschienen gemeinsam am Vernehmungsort und wurden zusammen zur Sache befragt.

Nach unseren Erkenntnissen fiel eine Abstimmung zum Sachverhalt wegen des überschaubaren Personenkreises am Ende der Vernehmung aus.

Jetzt kommt ein Bonbon, der Täterbeweis!

06.02.2012 um 09:33:26 Uhr, Engel, KK, S. 65

Ich habe die auf Lichtbildnummer(n): 7
abgebildete(n) Person(en) zweifelsfrei als Täter wieder erkannt!
Unterschrift der Zeugin




Leider ist in der gesamten Akte keine Hinweis aufgefunden worden, für welche Tat der identifizierte Täter verantwortlich gemacht wird. Dieses Blatt, siehe oben, hat das BKA schlicht weggelassen.

Nun fragen wir uns , welche Wahllichtbildvorlage der Zeugin am 6. Februar 2012 (!) vorgelegt wurde? Das ist jene, die laut Akte seitens des BKA am 16.11.2011 angefertigt wurde. (S. 63 der PDF-Datei)



Das Szenario wiederholt sich dann mit Uwe Mundlos (S. 70/72) und Beate Zschäpe (S. 78/79 u. 85), Zschäpe allerdings mit 16 Vorlagen statt nur 8.

Eigentlich können wir unseren Vortrag zur Aktenlage der Nation an dieser Stelle abbrechen. Wer im Februar 2012 Zeugen auf einer Wahllichtbildvorlage Böhnhardt identifizieren läßt, der tickt nicht mehr ganz richtig. Der Wert dieses Sachbeweises ist identisch gleich Null, nado, nix, denn jeder pflichtbewußte Einwohner Deutschlands, der Tagesschau kuckt oder Spiegel-Online konsumiert oder glaubt, BILD sei Verkünder der reinen Wahrheit, hätte zu diesem Zeitpunkt BMZ auf jeder beliebigen Vorlage herausgepickt, denn da waren die wirklich durch alle Medien durchgenudelt

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Da wir, genauso wie das BKA, keine Ahnung von Systematisierung haben, dröseln wir es chronologisch auf. Die Seitenzahlen beziehen sich auf die PDF-Datei.

17.01.2012, schriftliche Antwort, Zeuge, S. 11

Da ich auch keine Unterhaltung der drei Personen mitbekommen habe, kann ich nicht
sagen, wie Sie sich genannt haben. Was ich mit Gewissheit sagen kann, ist das die Personen mit einem VW Multivan, dunkelgraumetallic,
mit Kfz-Kennzeichnen ,,ZW" angereist waren...
Möchte noch anmerken, dass die Personen sich in keiner Art und Weise auffällig benommen haben, sondern eher wie die meisten anderen Camper auf dem Platz.
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18.11.2011, Wulfen Fehmarn, Rezeptionistin S. 13/14

Mir fällt nun ein, dass einmal ich mit, ich meine, Andre Eminger telefoniert hatte. Es ging um einen Sondernachlass auf die Zahlung wegen der Langen Buchungsdauer während der Hauptsaison. Es gab nachher 5 % Rabatt auf die 201 1er-Buchung.
Ich kann hier in einem Journal Eminger, Susan, auf den Nummern 5 und 6 zwei Kreuze machen.

Frage:
Wissen Sie noch unter welcher Telefonnummer Sie mit ihm gesprochen haben?
Antwort:
Die, die im System ist.

Rezeptionistin S. 15

Frage:
Haben Sie Kopien der Ausweise der Mieter bei sich angelegt oder gespeichert?
Antwort:
Nein.
Frage:
In Ihrem System ist eine Ausweisnummer der Frau Eminger hinterlegt. Durch wen ist die angegeben worden?
Antwort:
Durch die Person selbst.
Frage:
Findet eine Kontrolle der Ausweisnummer statt?
Antwort:
Nein. Der Anmeldebogen wird mit der Post zu uns geschickt.

Rezeptionistin S. 17

Frage:
Sie haben einen Zettel uns übergeben mit zwei Autokennzeichen. Einmal Z - AV 35 und einmal Z - BA 938. Was hat es damit auf sich?
Antwort:
Das waren die zu den Aufenthalten angemeldeten Fahrzeuge

Drohung durch die Vernehmer Tillinski, KHK, und Köhnke, KOK, S. 18

Anmerkunq:
Frau XYZ, ich muss Sie abschließend drüber in Kenntnis setzen, dass wir Sie zur Verschwiegenheit verpflichten...
Des Weiteren weisen wir Sie darauf hin, dass der Sachverhalt durchaus im Rahmen werden müssen, bekannt werden könnte mit den für Sie und Ihren Arbeitgeber erdenkbaren Konsequenzen.
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24.01.2012, schriftliche Antwort, Zeuge S. 25/26

Welche Fahrzeuqe wurden genutzt: VW T5 Kombi neuestes Modell inkl. Facelift, eventuell Multivan. Fahrzeug hatte Zwickauer Kennzeichen und war mit Werbung eines Zwickauer VW Händlers beklebt, der VW war dunkel (schwarz)

Insgesamt waren die Personen in und um M86 sehr unauffällig und grüßten höflich. Lärm oder ähnliches wurde nicht wahrgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
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01.12.2011, Vernehmung Zeugin S. 32/33

Frage:
Sind Ihnen bei den Personen aus dem Wohnwagen M 80 irgendwelche körperlichen Merkmale wie Tätowierung etc. aufgefallen?

Antwort:
Nein. Aber beide waren sehr muskulös. Sie hatten kurze Haare, waren durchtrainiert, also sehr sportlich. Sie war schlank und hatte eine gute Figur. Auf jeden Fall ob sie durchtrainiert war, kann ich nicht sagen.
Frage:
In welchem Verhältnis standen die Personen aus M 80?
Antwort:
Das weiß ich nicht.

Frage:
Können Sie mir sagen, welche Fahrzeuge durch die Personen, die in M 80 gewohnt haben, genutzt worden sind.
Antwort:
Es war ein schwarzer oder grauer T4 oder T5. Ich meine aber, T5 der war neuer. Mit
Kennzeichen PCH.

S. 38

Frage:
Gab es irgendwelche Auffälligkeiten im Verhalten der Personen aus M 80?
Antwort:
Nein. Gar nicht.
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17.01.2012, schrifliche Antwort, Zeugin S. 48 handschriftlich

Die genannten Personen verhielten sich völlig unauffällig.
Liese hieß angeblich richtig Susann Pohl.
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07.02.2012, kollektive Vernehmung LKA Brandenburg, Sohn, S. 56

Felix:
Max erzählte, dass er in Zwickau arbeite. Er hatte einen Laptop dabei. Was das für ein Modell war, weiß ich nicht mehr. Ich bin gut mit denen klargekommen, wir hatten z.B. Karten gespielt. Ich kann mich erinnern, dass er einen normalen Block mit Karopapier herausgeholt hatte und dann haben wir ein Spiel, das sich ,Käsekästchen" nannte, gespielt. Das hat er mir beigebracht. Er konnte das sehr gut und hat meistens gewonnen.

Vater, S. 58

Ich kann mich daran erinnern, dass sie im ersten Jahr (2007) mit einem dunklen PKW Kombi mit Zwickauer
Kennzeichen (ZW-) gereist sind. Felix meint, es könnte ein VW- Passat gewesen sein. Mit diesem Fahrzeug ist nur Gary gefahren. Er erwähnte noch, dass er beruflich Kurierfahrer sei und viel fährt und sie deshalb ihren ganzen Jahresurlaub auf dem Campingplatz verbringen, um Ruhe zu haben...

Frage:
Gab es im Jahr 2007 besondere Gewohnheiten der Beschuldigten?
Herr XYZ:
Sie haben auf jeden Fall länger geschlafen als wir. Aber ansonsten waren sie sehr unauffällig. Sie waren normal
gekleidet, haben mit uns zusammen gegrillt, jeder hat etwas dazu beigesteuert. Es gab keinen Streit. Max hat viel
gelächelt, Gary war etwas stiller.

Engel, KK, S.60

Herr XYZ erkannte den Beschuldigten Mundlos als Max, das Kind ebenso. Auch erkannten beide den Beschuldigten
Böhnhardt als Gary. Die Beschuldigte Zschäpe wurde als Liese identifiziert.
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08.02.2012 Nachtrag zur vernehmung vom 07.02.2012
Durch die Frau XYZ konnte die in der Vernehmung erwähnte Teefonnummer der ,Liese" bzw. ,Susann Pohl' (Beate ZSACHÄPE) nachgereicht werden. Diese laute 0162-7000587. Die Telefonnummer wurde überprüft und ist einer gewissen Frau
Beatrix JAHN
wh. 08060 Zwickau, Polenzstraße 2
durch die Vodafone AG & Co. KG zugeteilt worden

NSU: echt nette Leute im Urlaub auf Fehmarn


Screenshit: Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe - Echt nette Leute, ohne Scheiß, das ist der Hammer.

Der Teil 3 und Schluß der kleinen Aktenkunde über die Urlaubsinsel Fehmarn hinterläßt uns mit einem Rätsel. Auf 408 Seiten sind exakt Null Beweise für Nichts archiviert worden. Nur der ideologische Hellseher des LKA SH, dem ging eine Lichtlein auf, das uns bisher so nicht erschien. Er hatte Ende Januar 2012 die Eingebung, daß es sich um Terroristen handelt, wozu es eines Fotobeweises bedarf, denn genau diese Bilder wären unabdingbare Beweismittel im Strafverfahren.

Wir haben nie wieder davon gehört, daß BMZ mit diesen Urlaubsbildern im Strafverfahren als Terroristen enttarnt wurden, also war es wohl doch nur eine Imagination des polizeilichen Hellsehers.

Alles in allem ist hier auf 408 Seiten das beste Leumundszeugnis erstellt worden, das uns jemals zu Gesicht kam. Mit dem wären Böhnhardt und Mundlos jederzeit Sparkassendirektor in Arnstadt geworden, wären ihnen nicht die beiden Burschen in den Weg gekommen, die Anfang September bei der Spurenlegung für den Selbstmord von B&M fotografiert wurden.

Was wir nicht sagen können, darüber schweigt sich die Akte aus, ist die Tatsache, ob sich aus den in der Akte versammelten Zeugenaussagen weitere Ermittlungsansätze ergeben haben. Da hält das BKA den LKA gegenüber tunlichst den Schnabel.

Dafür haben wir alle Fundstellen zu Tätowierungen rausgekramt. Da gehen die Aussagen von keine wahrgenommen bis hin zu Übermalungen alter Tattoos an Schulter und Oberschenkel.



30.11.2011 Morgenstern, PHK'in, Vernehmung mit vorgefertigen Fragen, S. 216

Zu Beginn seiner Vernehmung wurde Herrn XYZ mitgeteilt, welche Ermittlungssache hier Gegenstand der heutigen Vernehmung sein soll, insbesondere eine Ermittlungssache, die beim Bundeskriminalamt ansässig ist. Es geht um die "rechte Terrorzelle", so will ich es mal formulieren, aus Zwickau, die ja auch durch die Medien gegangen ist...

Zur Sache:
Herr XYZ, ich werde Ihnen jetzt einige Fragen, die von der Ermittlungsgruppe vorformuliert wurden, stellen. Und ich möchte Sie dazu bitten, eben dann Aussagen zu machen, die ich dann für Sie auf Tonband aufnehme.

Frage:
Welche Personen waren auf dem Campingplatz M 80?
Antwort:
Wenn Sie mich jetzt so fragen, würde ich gefühlt antworten, dass das vier Personen waren, die dort gewesen sind. Zwei habe ich mehrmals gesehen ständig. Das waren Männer. Und ich mein', es sind auch zwei Frauen dabei gewesen.

Frage:
Können Sie diese Personen etwas näher beschreiben, mal jede einzeln für sich, vom Alter her, von der Gestalt, von der Figur, von der Erscheinungsform, ob es Deutsche oder Südländer oder so was gewesen sind?

S. 217

Antwort:
Also, das ist schon 'n bisschen lange her. Ich weiß jetzt nicht so genau, aber das waren auf jeden Fall Deutsche, das kann ich ganz genau sagen. Und bei der einen Person, der war schlank und meine ich, hat auch etwas schütteres Haar gehabt, aber da bin ich mir auch nicht so ganz sicher. Und die Person, die ich eben etwas näher beschrieben hab oder im Kopf hatte, die ist etwa so mein Alter, also so vielleicht 40 bis 48, so um den Dreh wird der, denke ich, gewesen sein. Das ist schwierig.

S. 219

Bild Nr. 18: Bei Bild Nr. 18, das deckt sich mit der Person, die ich beschrieben hab. Der ist schlank, schütteres Haar. Gut, vom Ansehen des Bildes würde ich sagen, die Person ist 50, aber vom Gefühl her würde ich sagen, die ist dabei gewesen. Auf jeden Fall kommt mir diese Person bekannt vor.
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16.01.2012 schriftliche Antwort, Zeugin S. 225

Ich kann mich an die Person erinnern. Handschriflicher Vermerk: nur sehr fragmentös
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09.11.2011 (!) Vernehmung, Protokoll, Zeuge, S. 267

Von den mir vorgelegten Lichtbildern habe ich die Personen mit den Nummern l, 4, 5 und 9 als jene Personen wieder erkannt, mit welchen meine Frau und ich seit 2007 auf der Insel Fehmarn unseren Urlaub verbracht haben.
In der weiteren Folge werde ich die Personen mit den dazugehörigen Nummern bezeichnen:

S. 268

Hier wird erklärt

1 Garry, eigentlich Holger
4 Max
9 Liese Eminger

S. 270
Der Gerry hatte auf einer Schulter einen Stahlhelm mit einem Totenkopf tätowiert. Auf welcher Schulter er dies getragen hat und ob nun ein Totenkopf dabei war, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Tätowierungen wirkten sehr martialisch bzw. furchterregend. Er erklärte sie uns mit einer Jugendsünde und überdeckte sie, wenn er in der Öffentlichkeit war. In diesem Jahr befand sich eine andere Tätowierung darüber, die er sich frisch hat machen lassen. Was sich Jetzt darauf befand, weiß ich nicht. Sie wirkten nicht mehr so martialisch. Es gab noch eine Tätowierung auf dem Oberschenkel von dem Gerry. Hierzu kann ich aber nichts weiter sagen.

S. 271 Zur Person Nummer 5.

Ergänzen möchte ich auch noch, dass es sich bei der Person mit der Nr. 5 und bei der Person Nr. 1 meiner Meinung nach um die gleiche Person handelt.

S. 273

Fragee:
Ist Ihnen bei den drei Personen im Gesicht eine Narbe vom Mund bis zum Ohr führend aufgefallen?
Antw.:
Nein, das ist mir nicht aufgefallen.

S. 274

Frage:
Waren die drei Personen in den letzten Jahren einmal in Begleitung eines Kindes?
Antw.:
Nein, definitiv nicht.
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09.11.2011 Vernehmung, Zeugin, S. 279

Frage:
Können Sie Angaben zu Besonderheiten der Personen machen?
Antw.:
Gerry hatte eine Tätowierung am rechten Oberarm und am rechten Bein bis zum Knie. Vielleicht war es auch die linke Seite. Bei den Tätowierungen handelte es sich um finstere Geschichten. Ich habe hierauf Blumen, Ranken und einen Totenopf erkannt. Mehr fällt mir dazu nichts ein.
Gerry war Linkshänder. Das ist mir beim Batminton-Spielen aufgefallen. Dann hatte der Gerry noch abstehende Ohren. Das war für mich ein sehr sympathischer lieber Mensch. Von der Art her war Gerry ruhig.

S. 281

Auf Frage muss ich sagen, dass die Liese meiner Meinung nach keine Kinder hatte. Ich habe auch keine Kinder während der Zeit unserer Urlaube gesehen.

S. 281/282

Frage:
Sind Ihnen während der Urlaube Verletzungen an den drei Personen aufgefallen?

Antw.:
Nichts, was man eigentlich nicht mit einem Pflaster lösen konnte.

Frage:
In welchem Verhältnis standen dir drei untereinander zueinander?
Antw.:
Ich habe sie nur als gute Freunde in Erinnerung. Sie haben sich gegenseitig geholfen.

S. 287

Namentliche Zuordnung der Fotos zu den Bildnummern.
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09.11.2011 Soko Parkplatz, vernehmung, Zeugin S.300

Frage:
Was ist Ihnen noch an den dreien aufgefallen?
Antwort:
Mein Sohn hat mir erzählt, dass Gary eine auffällige gruselige Tätowierung am Oberschenkel, vermutlich rechts, hatte. Das Tattoo hatte Totenköpfe und viel Blut... Außerdem war Gerry am Bauch tätowiert, aber genauer konnte ... dieses Tattoo nicht beschreiben.


Von Liese habe ich eine Handynummer bekommen, von Max eine Emailadresse und von Gary eine Skype-Adresse.
Die Handynummer lautet: 0162-7000587
Die Email lautet: ma-iz@gmx.de
Die Skype-Adresse lautet: ger-skype gerri123
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17.01.2012, Vernehmung LKA Niedersachsen, Zeuge, S. 334

Frage: Können sie die Personen beschreiben?
Antwort:
- Maxi hatte wenig Haare auf dem Kopf - quasi Glatze- , braungebrannt war er, er war dünn drahtig, ca. 180 cm groß, so ein bischen jünger als wir so ca. 35 Jahre alt. Zu der Kleidung, die er trug, kann ich nur sagen, das war ganz normale Urlaubskleidung, nichts besonders. Auch farblich nichts besonderes. Die waren so was von unauffällig. Unauffälliger als wir. Das einzige , was auffällig war, war, dass zwei Männer mit einer Frau unterwegs waren. Aber das habe ich auch nicht hinterfragt.
- Gerry hatte ungefähr die selbe Größe, auch ca. 180 cm, gleiches Alter, kräftiger, kurze dunkle Haare, aber nicht so kurz wie Maxi.
- Lieschen war ca. 35, sie war Ca. 165 bis 170 cm groß, hatte dunkle zum Pferdeschwanz zusammen gebundene Haare und auch bei ihr ist mir zur Kleidung nicht besonderers in Erinnerung geblieben.
Die waren absolut lebenslustig. Die haben immer faxen gemacht. Insbesondere mit den Kindern. Und man hat gemerkt, dass die nicht blöde waren.

S. 335

Echt nette Leute, ohne Scheiß, dass ist der Hammer.

S. 339

Namentliche Aufstellung zur Lichtbildvorzeigedatei 2011/5082 des BKA, ZD 22-3 voom 22.11.2011

S. 341-343

3 Fotos

27. Juni 2018

NSU: Zeugenberatung reloaded

Admin: fuer morgen ein arnstaedter mulattenbeitrag, oder wie, lieber anmerkung?
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Admin: „gesunde Urlaubsbräune“ habe er bei Hamelner/NDS Tierbefreierszene auf Bildern gesehen; er sei der Spur „Mulatte“ dennoch nachgegangen. arbeitskreis-n.su/blog/2016/08/20/nsu-erfurt-was-nicht-in-den-medien-steht-aus-den-notizen-eines-beobachters/
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anmerkung: Es ist sehr schwierig, das kriminalpolizeiliche Beratungsgespräch in Hameln sauber auszubalanzieren. Versuchen kann ich es ja.
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Admin: das arnstädter womo nicht zu untersuchen macht Sinn, wenn man nicht die falschen finden will...
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anmerkung: ich muß erst mal zum Dienstsport, vielleicht fällt mir im Gespräch mit Kollegen ja was ein, was ich nach dem Kantinenfraß zu einem Text verwursten kann

Der Sport war eklig und die Gespräche drehten sich auch nur um Brot und Spiele. Eigentlich hätten die Deutschen verdient, aus dem Turnier zu fliegen, aber das Tor von Toni Kroos war schon ein Geniestreich. So sind sie halt, die Ossis, gönnen den Westdeutschen nicht den kleinsten Erfolg, sondern wollen den 1:0 Sieg der DDR von 1974 mit bis ins Grab schlep­pen, um auf ewig den Triumphator geben zu können.

Am 09.11.2011 ca 11.00 Uhr auf der Polizeiinspektion Hameln. Möckel und Wötzel von der LPI/KPI Gotha reiten zur Vernehmung der Zeugen Fehmarn ein, also der Eheleute Christian und Karin Mork. Tochter Katharina Mork wird abgetrennt. Auch Junior Maximilian Mork wird vergessen. Alle anderen Campingzeugen wurden in Kiel vom SH-LKA oder vom NDS-LKA vernommen. Am 09.11.2011 sagen die Eheleute Mork in der PI Hameln aus. Aber nur vor Menzels Truppe KPI Gotha Möckel und Wötzel. Erst Wochen später geht ein FAX mit dem Best of der Aussage der Eheleute bei den zuständigen Sicherheitsorganen ein. Die Antifa Hameln und Ortsgruppe der Antispe fanden nicht statt.

Es ist immer noch ungeklärt, warum ausgerechnet die Urlaubsbekannt­schaf­ten in den Genuß einer exklusiven Zeugenberatung durch das BKA gekommen sind, die auch noch durch einen Ermittler aus Thüringen höchstselbst beaufsichtigt wurde, und welchen Inhalts eine solche Zeugenberatung war.

Brechen wir es auf die Grundfrage zurück. Was ist das einigende Band zwischen der Antifa und Nazis? Was also ist es, was die Familie Mork so inniglich mit der Familie Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe verband? Oder war es umgekehrt?

Die einfachste aller Antworten ist seit langem bekannt. Es waren echt nette Leute, keine Ehepartner, auch das ist bekannt. Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe waren einfach nur dufte Urlaubskumpels, mit denen man Jahr für Jahr auf Fehmarn abchillte.

Kann man so sehen und dabei belassen. Oder auch nicht.

Axel Minrath wilderte nicht nur im Infogarten der Nazis. So breit aufge­stellt ist der Verfassungsschutz auch nicht, daß er für jedes Problem eine verbeamtete Lösung hat. Ergo müssen die Spione mehrfach ran und auf allen Gebieten bewandert sein, links, mittig, rechts, extrem und loyal, treu ergeben, je nach Lage und politischem Auftrag.

Immer wieder wurde gesagt, Minrath hätte Nazi-Akten vernichtet. Niemand fragte nach den Akten, die er vernichtet hat. Waren noch andere darunter?

Was also, wenn Axel Minrath zwischendurch auch ganz andere Aufga­ben­gebiete betreute? Militante Tierbefreierszene und Antifa z.B.? Was, wenn die Kenntnis des Bundesamtes über das Trio sich nicht aus den Meldun­gen aus der Naziszene ergab, sondern weil ihnen Informationen zu ganz anderen Sachverhalten zugingen und das die Quelle der Erkenntnis war?

Dann ergeben sich neue Interpretationsmöglichkeiten. Ausgiebige Urlaube, um so viele Informationen wie möglich abzuschöpfen.

Da Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe weder eine Ménage à trois waren noch zusammen wohnten oder lebten, dafür gibt es keine Belege, Beweise schon gar nicht, kann so ein langer Urlaub auch als Instruktionszeit genutzt worden sein. Schule. Mehrmals die Woche wurden die drei für zwei und mehr Stunden von einem Instruktor in ihre Aufgaben, neue Möglichkeiten verdeckter Kommunikation, Aufklärungsziele usw. einge­wiesen und trainiert. Von nix kommt nix.

Das einigende Band zwischen Antifa und BMZ ist dünn wie ein Spinnen­faden, zuweilen aber auch so belastbar, dann, wenn es menschelt, oder wenn es der Pflichterfüllung dienlich ist.
Die Trio-These sei von Ermittlern und Vertretern der Bundesanwaltschaft in mehrere Zeugen „hineingefragt“ worden, sagte Sturm.
Aus kriminalpolizeilicher Führungssicht ist die Antwort einfach. Eine geheimdienstlicher Hintergrund mußte zwingend wegberaten werden, gleichzeitig ein krimineller wegermittelt, damit zwei Leichen auf freislersche Art in den Rang eines Reichstagsbrandes gehievt werden konnten. Sprich, alles wird auf denen abgeladen.

paule: Die Fehmarngeschichte ist also erstmals durch Morks den Ermittlungsbehörden bekannt geworden.
Wenn die Drei diese Urlaube konspirativ auch als Aushorchzelle genutzt haben, stellt sich die Frage nach den oder der Zielperson und dem zugehörigen Motiv. In welchem Jahr begannen noch die Urlaube auf dem Campingplatz ?

anmerkung: Im Jahr der Heroingeschichte zu Heilbronn?

Die Zeugenberatung fand vor allem deswegen statt, um den NSU reinzuermitteln, damit stillschweigend andere Dinge wegermittelt werden können?

Der Bankraub zu Arnstadt wurde für die Öffentlichkeit nie aufgeklärt. Man findet jedoch genügend Material, um sich Gedanken über den Inhalt der Zeugenberatung machen zu können. Was also, wenn doch? Zumindest zu großen Teilen, einschließlich Bargeldfund usw., da aber traditio­nel­ler­weise ein deutscher Geheimdienst von seinem Vetorecht Gebrauch mach­te, um seine stillen Operationen nicht zu gefährden? Was, wenn es nicht Menzels hochsensible Polizeispürnase war, die den nächsten Bankraub roch, sondern der Verrat eines Beteiligten? Der von ihm herbei­hal­lu­zi­nierte nächste Überfall war dann schnödem Insiderwissen geschuldet. Muß Menzel seinen Ruf als Edeldetektiv zurückgeben, da ihm der nächste Raub freiwillig avisiert wurde? Beute ist wieder da, nichts ist passiert, alles ist gut. Beim nächsten Raub wird alles anders, da patzt die Schlapphutbande garantiert nicht, so der Deal zwischen Menzel und den Spionen.

Greifen wir nur ein Beispiel der absichtlichen Wegermittlung heraus, die von Ich-bin-vom-BKA-Frau-Marx-Burkhardt unterschriftlich beglaubigt wurde, jenem Burkhardt, der auch den fantastischen Flinten-Selbstmord im Wohnmobil erfand, damit der Ziercke diesen Blödsinn nachplappern konnte.

Greifen wir uns also das Arnstädter Wohnmobil. Es wurde zwar ermittelt, aber nicht weiter durchsucht, da es bereits einer Grundreinigung unter­zogen und wieder verkauft war.

Das ist wie bei den Hoteltestern von Galileo auf Pro7, Konkurrenz sorgt für volle Hütte von Kabel1 oder Lesbenurlaub einmal anders von VOX. Die Protagonisten checken in die feinsten Häuser ein, die man für billig Produktionskosten finden kann, packen ihre Testköfferchen aus und unterziehen Unterkunft und Sanitäranlagen einem peniblem Reinlich­keitstest. Pool und Keller inklusive.

Es ist also eine schickes Märchen, das uns da aufgetischt wird, man könnte ein grundgereinigtes Wohnmobil nicht mehr nach Spuren unter­suchen. Man wollte, sollte und dufte nicht. Hätte man es getan, wäre man auch fündig geworden. Schaffen die Urlaubstester in jeder Folge und jeder blitzblank gereinigten Hotelkategorie ganz locker. Dann sollten das qualifizierte Kriminaltechniker erst recht schaffen. So schnell ver­schwin­den Spuren nicht, schon gar nicht aus einem Wohnmobil bzw. nur dann, wenn es staatsamtlich so gewollt ist. Weil man bereits fündig geworden war und die Fundstücke für eine anderes Wohnmobil benötigte?



... erscheint nach Einschätzung von ZD31 eine Spurensuche zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zielführend.

Oder sollte da gar nichts bei rüberkommen?

Admin: das arnstädter womo nicht zu untersuchen macht Sinn, wenn man nicht die falschen finden will...

Welchen Inhalts ist eine Zeugenberatung bei der Morks, wenn dann vor Gericht ausschließlich die Tochter aus gutem Hause aussagen muß und nur Belanglosigkeiten mitteilen kann, der Sohn jedoch von allem abgeschirmt und ferngehalten wird?

Bankraub Arnstadt im Stillen aufgeklärt aber auf Halde gelegt, um Folgeermittlungen nicht zu gefährden und es sich nicht mit den Schlapphüten zu verderben, die eigene Interessen verfolgten. Dann ist eine solche, sehr frühzeitige und ausschließlich von Intimkennern der Vorgänge durchgeführte Zeugenberatung sehr gut erklärbar.

Herr Minrath, wissen sie, was da beim Menzel abging, als ihm die beiden Leichen als Entschädigung für den "unaufgeklärten" Arnstädter Bankraub vor die Tür geworfen wurden?

Einen schönen Dank auch an die Inspiratoren, ohne deren Fragestel­lun­gen der Post nicht entstanden wäre.

23. Dezember 2011

wie Leyendecker mal in der Welt recherchierte

Ich meine die Zeitung. Und in der hat Leyendecker nicht recherchiert, sondern nachgelesen. Wenn es stimmt, was die Welt überschrieb, machte früher halb Nazideutschland auf Fehmarn Ferien.

Wäre als erstes also die Frage zu klären: Was stimmt hier nicht?

Ostsee-Urlauber schwärmen vom Thüringer Nazi-Trio

Daß da was nicht stimmt, das hat diesmal sogar Leyendecker kapiert. Deswegen zauberte er den Titel

Die netten Camper von Fehmarn

aus seinem Füllfederhalter. Den Text selber habe ich nicht gelesen. Somit kann ich nicht gerichtsfest notieren, was Leyendecker aus der Welt abgeschrieben oder als Idee gekupfert hat. So wichtig kann's nicht sein, da es inzwischen nur noch um Zündelei geht. Zündelei ist in den deutschen Medien aber nur dann ein Thema, wenn die in Berlin stattfindet, von Linken veranstaltet wird und dabei Edelmarken deutscher Autoproduzenten zu Schrott gezündelt werden.

12. September 2014

NSU: tote Bankräuber im Urlaub auf Fehmarn



Eine kleine Übung in Literaturkritik. Die obere Abbildung wird laut Angaben des BKA auf vermutlich 2009 datiert. Der Fotograf heißt dapd oder BKA, das ist nicht ganz klar. Wir zweifeln ja an, ob Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe einem dapd-Fotografen für eine Homestory aus dem Urlaub zur Verfügung standen. Dann eher doch BKA, denn es würde schon von Interesse sein, in Erfahrung zu bringen, wen Mundlos freudig erregt zurückfotografiert.

Wir haben Schamanenhilfe-Online aufgerufen und eruiert, welche Pillen am zweckmäßigsten sind, um jene halluzigene Wirkung herbeizuführen, die den anonymen MDR-Dichter überkam, als er das Foto betexte. Meint der Schamane, für unser Gemüt sei eine Pille mit solcher Wirkung noch nicht erfunden worden, wir sollen es mit Humor nehmen, vielleicht hülfe das ja.

Wie man das Foto in der Rubrik "rechter Terror" ablegen kann, verstehen wir nicht, das gibt die Bildaussage nicht her. Merkwürdig ist bis auf den Text des MDR nichts weiter. Wir können auch keine drei lachenden Terroristen entdecken. Eine Person schaufelt hochkonzentriert Kraftnudeln in den schmächtigen Körper, eine Person übt sich mit kindlicher Freude in digitaler Fotografie und eine schaut mit verkniffener Mimik gen Tischkante. Kopftuchpflicht gibt es hierzulande noch nicht, insofern ist auch das gesichtete Kopftuch nur mit psychotroper Hilfe im Bild zu finden. Bleibt unterm Strich über, daß wir auf dem Foto echt nette Leute im Urlaub auf Fehmarn sehen, die netten Mörder von Platz M80.



Im unteren Teil unserer Fotomontage dann etwas zur Aktenlage der Nation, was unseren kleinen Krimiplot etwas durcheinander bringt, nicht viel momentan, denn aus den Akten geht nicht hervor, wer das Sweatshirt und den Zebra-Hoodie wann unter welchen Umständen gefunden und fotografiert, vor allem gewaschen hat. Wir wissen nicht, wie viele Zebra-Hoodies Mundlos besaß. Wenigstens zwei, denn eines trug er beim Banküberfall in Eisenach, das er noch anhatte, als Polizeizaubermeister Menzel ihn anhand dieses Zebra-Hoodies ganz klar als Bankräuber identifizierte, nachdem er ob der bankräuberischen Erschöpfung im Fluchtziel Wohnmobil mittels Pumpgun zu einem Nickerchen hingelegt wurde.

Die Bildunterschrift, die sich Georg Lehle für das Bild mit schlafendem Mundlos ausgedacht hat, könnt ihr gleich wieder vergessen, denn auch für ihn gelten zwei Dinge. Die Gedanken sind frei. Die Aussage Lehles läßt sich mit dem Foto nicht belegen.

“Nach Löschen des Brandes wurden im Innern des Wohnmobils zwei männliche Leichen mit Schussverletzungen am Kopf aufgefunden. Die Bekleidung der Toten entsprach den Zeugenaussagen zu den Bankräubern.” (Abschlussbericht Bundestag, S.1 )

Symbolfoto Überwachungskamera: links im Bild Zebra-Hoodie eines Bankräubers
bzw. offenbar ganz klar erkennbar Uwe Mundlos

4. April 2013

NSU: Beate Zschäpe öffentlich im Untergrund



Da dachten wir die ganzen Jahre ...

Ich muß noch mal anfangen, denn wir haben uns gar nichts dabei gedacht. Das war ja der Untergrund, mithin, es war nicht bekannt, daß es die im Untergrund gab. Ergo dachte wir uns nichts dabei, da wir nichts wußten.

Erst als sich herausstellte, daß sie ein Leben ganz im Obergrund führten, weil es für ein Leben im Untergrund keine sachdienlichen Gründe gab, da fingen wir an nachzuzdenken, darüber, was für Schwachfug uns bis zum jüngsten Tag vorgelogen wird.

Nun wird wohl die Verblödungssteuer seitens des NDR dafür genutzt, die Geschichten weiter zu dichten, die um die NSU erdichtet wurden.

In der Welt ließt sich die antifaschistische Reportage dann so.

Unbekannte Filmaufnahmen aus dem Untergrund: Die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe fühlte sich im Urlaub auf Fehmarn so sicher, dass sie Frühsport vor laufender Kamera trieb... Dabei hat sich Zschäpe offenbar deutlich sicherer gefühlt als bisher angenommen.

So erfahren wir also, daß Fehmarn eine Insel des Untergrunds ist, auf der man sich sicher sein kann, selbst vor laufenden Kameras. Ich weiß ja nicht, was bisher angenommen wurde, wie sicher sich Beate Zschäpe gefühlt hat. Da sie ein öffentliches Leben im Obergrund führte, gehe ich davon aus, daß sie sich sehr sicher fühlte, denn es gab für sie keinen Grund für den Untergrund. Nehm ich mal an. Auch heute noch.

Aber den Doofen muß es schließlich auch recht gemacht werden, da ist die Verblödungssteuer willkommen. Da verschriftet sich solch Blödsinn wie von selbst.

Halten wir abschließend eines fest, ehe es möglicherweise wieder aus dem Gedächtnis der Völker getilgt wird:

"Egal, was die Kripo jetzt alles festgestellt hat (...), für mich bleibt sie dieser herzensgute Mensch", wird Zschäpes Freundin zitiert...

Genau das wird wohl ziemlich dicht neben der Realität liegen.
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Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt die Verblödungswanze!

http://www.welt.de/article115015016/beate_zschäpe_war_ein_herzensguter_mensch

3. August 2014

NSU: die Täter aus dem Fernsehen im Urlaub auf Fehmarn

Wir widmen uns im Teil 2 der Urlaubsreise nach Fehmarn den Tätern aus dem Fernsehen. Spätestens an der Stelle ist klar, daß die Zeugenvernehmung Stuß waren, da es die Täter aus dem Fernsehen sind. Leider immer noch kein einziger Fingerzeig, was sie verbrochen haben, die Täter aus dem Fernsehen. Leider auch keine schlechte Nachrede. Nur gutes zu BMZ. Sie waren im Fernsehen. (S. 121)



01.12.2011 Vernehmung, Zeugin, S. 91

Frage:
Welchen Kontakt hatten Sie zu diesen Personen?
Antwort:
Nur ,Guten Morgen" und ,Hallo" gegrüßt.

Frage:
Hatten die Personen körperliche Auffälligkeiten wie Tätowierungen oder Ähnliches?
Antwort:
Das weiß ich nicht.

S. 96

Frage:
Haben sich die Personen für Sie in irgendeiner Weise auffällig verhalten?
Antwort:
Sehr zurückgezogen, gemütlich. Ich dachte, das wären Grufties.
Frage:
Können Sie das konkret einmal an einem Beispiel benennen?
Antwort:
Die trugen immer dunkle Sachen, gerade die Frau trug dunkle Sachen. Mit ihren dunklen Haaren war sie auffällig. Die waren sehr zurückgezogen und haben selten gelacht. Wenn man das so sehen will, kann man sagen, dass sie absichtlich unauffällig sein wollten. Wir haben abends oft am Strand gesessen und jeder kam vorbei und hat geredet. Die haben höchstens hallo gesagt.
Frage:
Haben Sie sich mit den Personen direkt mal unterhalten?
Antwort:
Nein.
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01.12.2011 Vernehmung, Zeugin, S. 106

Frage:
Haben Sie bei den Personen auffällige Tätowierungen oder Körpermerkmale feststellen können?
Antwort:
Nein. Habe ich auch nicht drauf geachtet.

01.12.2011 Protokoll der Wahllichtbildvorlage für diese Zeugin, S. 116

handschriftlicher Eintrag zu Bild Nr.2: "unsichere Erkennung"
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29.11.2011 Schriftprotokoll, S. 118

Welche Personen waren auf dem Campingplatz?
Auf Platz 86, gegenüber stand eine Familie mit einem Kind mit einem Geländewagen, dunkler Toyota. Er ist morgenens früh viel zum angeln gefahren.
Die männliche Person war stämmig, ca. 175 cm groß, ca 35- 40 J., Das Kind war ca. 6 - 7 J., männlich, dunkelhaarig.
Die Frau kann ich gar nicht beschreiben, ich glaube kurze, dunkelhaarige, lockige Haare. Die Familie war viel unterwegs.

Das Protoll zur Wahllichtbildvorlage (s. 120) ist nicht ausgefüllt, insofern ist die Zuordnung zu den Bildnummern (s. 121) vollkommen wertlos.

Erkannt wurde mit handschriftlichen Einträgen die Bild 1,

Der Täter aus dem Fernsehen.
Er war nicht auf dem Campungplatz.

Bild 3

Die Täterin aus dem Fernsehen
Sie war nicht auf dem Campingplatz

und Bild 6.

Die Person hat Ähnlichkeit mit der Person auf Platz 86. Dieses Bild ist dann aber älter, er sieht auf dem Bild jünger aus als der auf dem Campingplatz.
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18.02.2012 schriftliche Antwort, Zeuge im Auftrag der gesamten Familie, S. 135

Folgende Erinnerungen haben wir gemeinsam zusammengetragen:

* Auf dem Campingplatz meinen wir - nach einem Vergleich mit Fotos dieser Personen aus dem Internet - Beate Zschäpe und Uwe Mundlos gesehen zu haben. Über den gleichzeitigen - Aufenthalt einer dritten weiblichen Person sind wir uns sehr unsicher
* Da wir - bis auf das höfliche Grüßen im Vorbeigehen - keinen Kontakt zu diesen Personen hatten, können wir nicht sagen, wie sie sich hier genannt hatten.
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23.01.2012 schriftliche Antwort an LK SH, handschriflticher Eintrag S. 136

Der Eine Surft der Andere Fährt Schlauchboot und Sie hat viel gelesen.
Alle ganz entspannt und ruhig
Nur Gruß und Sichtkontakt
Die erste Reihe hatte mehr Kontakt


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02.12.2011 Vernehmung zu Uwe Mundlos, den er im Bild 1 erkannt hat, weil die Medien es so behaupteten, Zeuge, S. 146

Antwort:
Okay. Also wir haben ihn kennen gelernt als wir dort angekommen sind. Da saßen die drei Personen mit den anderen, die schon länger da waren, ja und haben da gemütlich zusammen gesessen und wie gesagt, wir haben sowohl Max, auf Bild 1,
als auch die anderen beiden nachher kennen gelernt als, ja, als nette, sympathische Leute, die, wo wir also nie ein schlechtes Wort von denen gehört haben und eigentlich die immer nett und sympathisch rüber gekommen sind. Also da hat in keiner Weise was drauf hingedeutet, dass die eben Verbindung in die rechtsradikale sag ich mal in Neonazi-Szene hatten. Das waren, ja ich sag, man hätte sagen können gute Kumpels hätten das werden können, weil das war, wie gesagt man konnte nett sich mit denen unterhalten. Die haben sich häufig um unsere Kinder gekümmert. Die hatten dann ein Schlauchboot da liegen. Mit dem sind wir dann mit den Kindern rausgefahren, haben mit denen gespielt. Ich hab schon gesagt, man hat Animationsprogramm dabei gehabt, weil das halt, ja, nette, umgängliche Leute waren. So haben wir sie kennen gelernt.

Frage:
Fiel Ihnen an Max irgendetwas Besonderes auf?
Antwort:
Nein, die haben nur, wenn man jetzt, sag ich mal, auf die Person guckt, war ein durchtrainierter Mann. Er war Surfer. Mit ihm war ich oft surfen. Ansonsten fiel eigentlich nichts auf. So gut von seinem Äußeren her. Gut, er hatte sich eine Glatze rasiert, ist ja heute auch nichts Ungewöhnliches. Tätowierungen weiß ich gar nicht. Nee, hab ich jetzt nicht gesehen. Ich glaub, er hatte auch gar keine.

S. 147

Frage:
Was fiel Ihnen auf bei Bild Nr. 2, die Person, die Sie als Gerry benannt haben?
Antwort:
Gerry fiel uns auf oder haben wir kennengelernt als einen Ruhigen, war verschlossen, nee, verschlossen kann man nicht sagen, aber saß dann oft da, hat sich auf die Liege gelegt oder hat im Sonnenstuhl gesessen, hat weniger gesprochen, als Beate und Max. War ansonsten umgänglicher, umgängliche Person. Hat sich, wenn die Kinder kamen, viel mit den Kindern beschäftigt. Hat also, sag mal, mit denen gespielt. Wie ich schon sagte ist mit denen dann halt mit dem Motorboot auch rausgefahren. Hat mit denen Freizeitaktivitäten gemacht. Was man zu Gerry sagen konnte, dass mir aufgefallen ist: Er hatte eine Tätowierung. Dadurch, dass er aber oft T-Shirts getragen hat, hat man die nur so am Oberarm, hab ich da nur ein bisschen was von gesehen. Was das wirklich war weiß ich nicht.

S. 148

Frage:
Linke oder rechte Seite?
Antwort:
Ich glaube es war die rechte Seite.
Frage:
Können Sie mir Farben beschreiben der Tätowierung?
Antwort:
Nee, ich hatte nur so ein, also vielleicht blau. Auf jeden Fall dunkel, eine dunkle Farbe hat man nur/hab ich nur gesehen.

S. 149

Frage:
Bei Bild Nr. 3 haben Sie gesagt, dass es sich um die Ihnen bekannte Liese handelt.
Was können Sie mir zu der sagen?
Antwort:
Liese hat sich eigentlich so als Hausfrau hervorgetan. Wenn es darum ging um die Essenszubereitung oder Beköstigung hat sie eigentlich immer das Essen für beide Männer gemacht. Hat sich um den Wohnwagen gekümmert. Man konnte fast sagen, dass es so, sag ich mal, die ,gute Seele" von dem Trio da war, die dann, sag ich mal, das Zelt sauber gehalten hat, sich ums Essen gekümmert hat, hat auch mit unseren Kindern dann so ein bisschen gespielt, mit den Älteren, gerade mit den Mädels. Hat sich dann hingesetzt, mit denen Fußnägel lackiert und ja was Mädels dann halt mal so machen.
Frage:
Was denken Sie, in welchem Verhältnis standen die zueinander?
Antwort:
Weiß ich nicht. Wir haben im Nachhinein viel rumspekuliert. Ich, wir haben sie mal gefragt und sie sagten sie wären Freunde. Also eine direkte Beziehung zueinander hab ich so nicht feststellen können, dass man gesagt hat, der eine oder andere ist mit ihr ein Paar. Das war einfach, dass sie gesagt haben sie sind Schulkollegen aus früheren Zeiten.

S. 152 (Max hatte eine Email-Adresse)

Frage:
Können Sie die E-Mail-Adresse ermitteln?
Antwort:
Die E-Mail-Adresse hieß max-ez@gmx.de
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Einschub von uns: S. 158 -171 sind jeweils 2 Fotos der tief im Untergrund in der Illegalität, im Verborgenen und sehr kontaktscheuen BMZ abgebildet, die belegen, daß sie sich in ihrem urlaub gerne von fremden Leuten auf Nahdistanz in Posen fotografieren ließen.
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S. 174 telefonische Vernehmung, Schriftprotokoll, Zeugin, S. 174

Wir hatten den Stellplatz neben ihnen. Sie haben uns total herzlich begrüßt, waren sehr nett und stellten sich uns als Gary, Max und Liese vor. Einen Nachnamen nannten sie nicht, auch in späteren Gesprächen und beim Adressen Austauschen waren sie bemüht, ihre Nachnamen nicht zu nennen.

Wir entwickelten ein tolles Verhältnis zu den dreien und auch zu den Familien A und B, wir alle aßen abends oft zusammen. Liese gab sich sehr viel Mühen mit dem Kochen. Allgemein haben die drei aber nicht viel von sich erzählt. Mein Mann und ich haben auch spekuliert, wer mit wem liiert ist, wir wissen es bis heute nicht, Tatsache ist, dass in der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten ausgetauscht wurde.

Von Garry weiß ich, dass er tätowiert war, am rechten Arm/Schulter und am rechten Oberschenkel.
Das Tattoo war sehr gruselig, mein Kind meinte, es war wie ein Sensemann.

Liese hat mir erzählt dass sie keine Kinder und keinen Partner hat. Außerdem erwähnte sie, dass sie in der Boutique ihrer Eltern arbeite. Deshalb nehme sie auch nur ein Mal im Jahr richtig lang Urlaub, fünf Wochen... Max fand ich sehr sympathisch und lieb, und es hat mich gewundert, dass er keine Frau hat, er war ein richtiger Frauen-Versteher. Liese hat mir erzählt, dass Max' Beziehungen oft wegen seinem exzessiven Sport scheiterten, Max sei sehr viel mit dem Rad unterwegs, laufe und surfe viel. Max war außerdem der Computerfachmann.

Die drei waren mit einem VW-Bus mit dem Kennzeichen Z-BA 938 auf dem Campingplatz.

Als der Urlaub zu Ende ging gab mir Liese ihre Telefonnummer, sie lautete: 162-7000587.

Eine Woche, nachdem wir aus dem Urlaub heimgekehrt waren, rief ich bei Liese an. Liese nahm ab,
sie war zu diesem Zeitpunkt noch auf Fehmarn. Wir redeten allgemein, über das Wetter.
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02.12.2011 Vernehmung, Zeugin, S. 178

Frage:
Frau XYZ, Sie haben bei drei Bildern Namen genannt. Können Sie mir sagen, wer auf Bild Nr. 1 abgebildet war?
Antwort:
Das ist der Max.
Frage:
Was können Sie mir über den sagen?
Antwort:
Ja, also über den Max können wir sagen, also kann ich sagen, dass er, er war Surfer. Er hat gerne mal ein Pläuschchen gehalten. War sehr freundlich, hilfsbereit, höflich, sehr sportlich. Ja, also wir haben gut Spaß gehabt mit ihm.
Frage:
Hatte Max irgendwelche besonderen Merkmale?

S. 179

Frage:
Hatte er Tätowierungen?
Antwort:
Nein.

S. 180

Über Gerry kann ich sagen, Gerry hat nicht so viel geredet, der hat dann mehr zugehört. Gerry war mehr so ein Stiller. Hat aber mit den Kindern unheimlich viel unternommen. Ist mit den Kindern mit seinem Schlauchboot rausgefahren, mit seinem Motorboot da rausgefahren. Hatte mit den Kindern ein Späßchen auch vor, hat auch mal Spaß gemacht mit den Kindern, hat sie nassgespritzt usw.. Aber es war immer so, dass wir uns gut, also dass die Kinder sich gut aufgehoben gefühlt haben. Zu Gerry kann ich sagen, dass der zwei Tätowierungen hatte, die wir aber auch nur durch Zufall gesehen haben, weil er nicht so wie der Max in Badehose rumgelaufen ist, sondern er war eigentlich irgendwie mit Trainingshose und T-Shirt bedeckt. Er hatte eine Tätowierung an der rechten Schulter und auf dem rechten Oberschenkel. Wie die Tätowierung aussieht? Die Tätowierung, also die war, ja, das erste was ich gesagt hat, die ist gruselig, also da war irgendwie so ein Sensenmann drauf und ja, mit einer Sense und also ja irgendwie so, schwer zu beschreiben, also, ja so ein unheimliches Tattoo. Also wenn man sich das anguckt bekommt man es mit der Angst zu tun. Also nicht irgendwie so ein klassischer Drache oder ein Kreuz oder was man sonst hat, sondern das war mehr so alles so in dem Totenbereich. Aber es war auch nur einmal kurz und wie gesagt, er hat sonst immer verdeckt getragen.
Frage:
Können Sie mir die Tätowierung der Schulter erklären?
Antwort:
Also auch nicht, nee, nicht wirklich. Ich weiß, dass da eine Tätowierung war, aber ich kann jetzt nicht sagen, dass da eben halt eine Schlange drauf war

S. 180/181

Frage:
Was können Sie mir zu Bild Nr. 3, durch Sie mit Liese benannt, sagen?
Antwort:
Zu Liese, mit Liese haben wir Sport getrieben, also Liese war, eben halt alle sehr sportlich. Die Liese kam gerne mal auf ein Pläuschchen vorbei. Also wir haben viel geredet, aber auch nur über dies und das. Also nicht irgendwie über bestimmte Themen. Und mit den Kindern hat sie sich beschäftigt, in dem sie mit den Kindern Gesellschaftsspiele gespielt hat oder die Fingernägel oder Fußnägel lackiert, also einfach ganz normale, ganz normale Frau. Ja.
Frage:
Hatte Liese irgendwelche körperlichen Auffälligkeiten?
Antwort:
Keine Ahnung, Sie hat ihre Haare, aber das war auch windbedingt, viel zum Pferdeschwanz getragen und jetzt irgendwie körperlich, dass sie irgendwelche Tattoos oder so etwas hatte kann ich gar nicht sagen. Also hab ich nicht gesehen.
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An der Stelle sei uns eine Anmerkung gestattet, was die körperlichen Auffälligkeiten betrifft. Die Liese, so es die Beate ist, ist mit einem mondänen Vorbau ausgestattet.
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S. 183

Frage:
Haben Sie bei den Personen irgendwelche Auffälligkeiten im Verhalten festgestellt.
Antwort:
Nein, also die haben sich ganz nett und normal verhalten. Also es war, es gab nie irgendwie ein böses Wort, es gab keinen Streit, weder zwischen den Nachbarn noch auch die drei untereinander, sind immer sehr liebvoll auch miteinander umgegangen. Sie haben immer ihre Freundin Lieschen genannt und sie hat sich da sag ich mal um das leibliche Wohl gekümmert und ich würd nicht sagen: Die haben sie auf Händen getragen, aber sie waren unheimlich lieb miteinander.
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30.11.2011 Vernehmung, Zeugin, S. 208

Können sie sich noch an die Zeit auf Fehmarn erinnern?
Antwort: Ich habe gleich am ersten Tag Kontakt mit ihnen gehabt. ein nachbarschaftlich. Die haben für mich eine Dose aufgemacht. Sie waren sehr hilfsbereit, nett und freundlich. Das einzige, was ich jetzt roch sagen kann, istl dass wir in der Zeit öftere mal zusammen gesessen haben, zum Grillen und unterhalten. Und gespielt haben wir abends auch noch in ihrem Vorzelt. Die hatten zwei Laptops mit. Wir haben Computerspiele gespielt. Das waren so Ratespiele, wie: "Wer wird Milionär". Das war immer auch zusammen mit den anderen Nachbarn. Der Mann, den ich als Gerry bezeichnet habe, hatte ein kleines Schlauchboot dabei, mit dem er unsere Kinder auch öfter mal mitgenommen hat, zum Fahren. Ich könnte jetzt nichts Negatives sagen. Das ist es, was mich so verwundert hat. Der Max wirkte sehr sportlich und durchtrainiert. Er war auch jeden Tag mit seinem Surfbrett unterwegs.

S. 209

Der Gerry war immer sehr zurückhaltend. Ein stiller Typ. Aufgefallen sind uns seine Tätowierungen. Der war krass tätowiert. ;Was das genau war, weiß ich nicht mehr. Mein Sohn hat ihn mal gefragt, was das zu bedeuten hat. Den müsste ich noch mal fragen, um genaueres zu erfahren. Der hat irgendwie gesagt, dass hätte er sich das früher tätowiert hätte und man sich genau überlegen müsse, was man sich tätowiert.
Und der Max war ein offener, freundlicher, eigentlich ein ganz intelligenter Typ.
Tja, was soll noch sagen.
Also wir hatten ein nettes freundschaftliches nachbarschaftliches Verhältnis.
Mehr fällt mir im Moment nicht dazu ein.

12. November 2012

tagsüber essen macht rechtsextrem

Nachts essen macht doch dick

So tituliert es uns heute aus er Welt entgegen, mit dem kleinen verschämten Hinweis, dies sei an Mäusen nachgewiesen worden, die nachts etwas gegessen haben. Nun, tagsüber essen macht auch dick. Das aber nur nebenbei.

Ich esse jede Nacht irgendwas, Schokolade, Süßes, Kekse, Obst, habe auch zu­ge­nommen, allerdings nur, weil ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Und da ich nicht mehr rauche, kann mir solch geistiger Unfug nicht aus dem Füll­feder­halter tröpfeln.

Ausländerfeindlichkeit ist mit mehr als einem Viertel die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellung, stellten die Forscher fest.

Wenn die Forscher eine solche Feststellung haben, dann mögen sie dem nach Aufklärung dürstendem Volk gefälligst auch erklären, warum das so ist. Was hat Ausländerfeindlichkeit mit Rechtsextremismus zu tun? So gut wie gar nichts, denn Rechtsextreme sind in erster Linie extrem inländerfeindlich.

Die extrem ausländerfeindlichen Deutschen kannst du hingegen in ihren Kampfpanzern durch Afghanistan fahren sehen, so du es bis nach Afghanistan schaffst und sie dort fahren siehst. Wenn es ein Bild für den deutschen Ausländerfeind schlechthin gibt, dann ist es Oberst Klein, mitten aus der demokratischen Mitte der Gesellschaft, der mehr Ausländer hat mördern lassen als alle Rechtsextremen zusammen im vergangenen Dezennium.

Mir ist zumindest aus deutschen Qualitätsmedien kein einziger Fall bekannt, bei dem ein deutscher Rechtsextremer ins Ausland zog, um dort seinen rechts­extremen Ausländerhaß auszuleben. Für die NSU wurde das mal durchgespielt, die wollten sollten wohl gen Südafrika auswandern, doch die Mutter von Hirn und Werkzeug* war zu ängstlich und Uwe Mundlos stinkend faul, aber klug (Julia Jüttner und Sven Röbel), um das durchzuziehen. Ergo blieben sie an der Nordsee hängen. Im Sommer ist es da ja auch erträglich. Wir rufen es uns in Erinnerung, sie waren immer freundlich zu ihren Camping­nachbarn, und Frau Zschäpe bezahlte auch Essen, Einkäufe und Eintritte, wenn die drei unterwegs waren (Tagesschau).

Sueddeutsche 23.12.2011, 19:48

Die netten Camper von Fehmarn

Von Hans Leyendecker

Beate Zschäpe ... wird als "besonders höflich" beschrieben.

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* Südafrika-Flucht der Neonazis scheiterte an Zschäpe (Welt)

3. September 2014

NSU: ein Mord für alle Fälle

Im folgenden wird eine Geschichte erzählt, eine Märchen, ein Produkt der Phantasie, das von realen Ereignissen durchaus inspiriert wurde, aber, das sei dem Künstler gestattet, trotz allem Ereignisse darstellt, die der Phantasie des Autors entsprungen sind. Da es eine Geschichte ist, die in einem Blog steht, kann sie jederzeit ergänzt, in Teilen gestrichen, präzisiert und sprachlich verwohlfeilert werden, wie es beliebt, denn wir sind hier nicht im Spiegel oder der Bild. Wir dürfen das.

Anregungen sind willkommen, um die Geschichte, die zum Ende hin erzählt wird, rund zu machen. Die werden eingearbeitet. In Analogie zur "Ode an Putin" stellen wir uns dem Anspruch, am Schluß des Entstehungs- und Reifeprozesses eine schöne, runde, wohlfeile, kleine, leckere Kriminalgeschichte vorlegen zu können, die wasserdicht ist und keinerlei Interpretationsspielraum zuläßt. Raum für eigene Phantasien hingegen schon.

Veronica Ferres kriegt auch die Hauptrolle. Versprochen!
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Das Staatstheater am Münchner Folgsgericht geht alsbald in die letzte Runde und es fragt sich, wem das Gericht folgen wird. Den klagenden Staatsanwälten und Medien, die bezüglich der angeklagten Delikte an materiellen Beweisen außer Gejammer nichts vorgelegt haben. Die Vorstellung ist dermaßen schlecht, daß es angebracht erscheint, kurz vor dem allerletzten Vorhang und dem darauf folgenden tosenden Beifall der Kritiker in den Medien, eine eigene Stilkritik vorzubringen, die in Logik und Konsistenz mehr Gehalt aufweist, als die gesammelten Spiegel-Werke der letzten 3 Jahre.

Es gibt wenigstens 4 große Themenbereiche, über die die Farce mit dem NSU-Phänomen als das enttarnt werden kann, was sie ist, ein für den hochwillkommener Nationalsozialistischer Obergrund, der als Multifunktionswerkzeug für Staatstreue in allen erdenklichen Situationen herhalten kann. Wenn er nicht damals erfunden worden wäre, dann hätte man ihn erfinden müssen, so gut hat er bis heute funktioniert.

Man kann den NSU allerdings dekonstruieren und recht gut nachweisen, daß es einen Nationalsozialistischen Untergrund nie gegeben hat, es sei dann in der symbiotischen Imagination von Politik und Medien. Wie bringt diese hanebüchene Anklage jedoch zu Fall? Indem die Verteidigung und Nebenkläger ihren Job machen und die richtigen Fragen und Beweisanträge stellen. Mehr ist nicht erforderlich. Dafür böten sich die folgenden Themenkomplexe an:

1. Geständnis-DVD, die der Spiegel für Geld erworben und zu Geld gemacht hat, aus der letztlich auch der Begriff Nationalsozialistischer Untergrund relativ zügig in die Titelzeilen der Medien blubberte.

2. Mord an Michelle Kiesewetter und Mordversuch an Martin Arnold

3. Doppelmord an Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Huch? Mord, an beiden? Dazu später mehr.

4. Sprengung einer Wohnung in der Zwickauer Frühlingsstraße

Es gibt sicherlich mehr, was man machen könnte, doch das sind die vier, die den größten Erfolg versprechen.

Es gibt noch eine Möglichkeit. Man nimmt ein magisches Schwert und haut alle vier auf einmal in Stücke, indem man den magischen Knoten durchhaut. Bevor wir das tun, seien zum Verständnis des folgenden Kurzkrimis ein paar Eckdaten dargelegt, die sehr gut belegt sind bzw. sehr gut belegt werden können.

Zu 1. Grundlegenden forensischen Untersuchungen des Trägermediums DVD haben nicht stattgefunden.

Alleine, das Video einer begrenzter Öffentlichkeit vorgeführt zu heben, die sich davon überzeugen kann, daß alle darüber geschriebenen Berichte einer Fieberphantasie des Spiegel entspringen, reicht nicht aus. Das Video muß allgemein zugänglich sein, damit sich die interessierte Öffentlichkeit ein eigenes Bild des Clips machen kann, statt die gefilterten Wertungen der großen Medien konsumieren zu müssen.

Für die Kenner der Materie seien die folgenden Gedankengänge hinzugefügt. Nach einigem Hickhack wurde den Uwes die Erstellung des Videos zugeordnet, dessen Fertigstellung auf Ende 2007 datiert wird.

Die Kenner wissen, daß Eminger den Film angefertigt hat. Gegenthese. Hat er gar nicht. Das Video ist ein Produkt aus dem staatlichen Bereich des Landes Baden-Württemberg LKA. Man hat die Festplatte EDV-11 in den Brandschutt der Frühlingsstraße gelegt, jedoch vergessen den Auffindern zu sagen, wie sie die Platte verarzten sollen. Weder Eminger noch BMZ haben mit dem Video zu tun. Sie werden der Produktion des selbigen bezichtigt. Materielle Beweise für diese Zichtigung gibt es nicht, da die keine Fingerabdrücke der molekulargenetischen Spuren der verfügbaren Medien genommen wurden.

Zusatzfrage. Wurde denn bei der Durchsuchung von Emingers Wohnung wirklich ein PC gefunden, der dessen Urheberschaft nachwies, schnell die platte ausgebaut und in den Brandschutz geschmissen?

Im Grunde ist das alles belanglos. Legt die DVD der Prozeßöffentlichkeit vor und der Prozeß ist so gut wie geplatzt.

Ist er nicht? Dann eben

Zu 2. Hier muß man nur eines wissen. Im Zusammenhang mit dem Mord und Mordversuch in Heilbronn wurde nie nach Böhnhardt und Mundlos gesucht. Es wurde auch nie eine Spur nach Sachsen oder Thüringen verfolgt. Die Ermittlungen konzentrierten sich alle richtigerweise auf den Großraum Heilbronn.

Zu 3. Mittlerweile gesteht sich sogar der Untersuchungsauschuß des Thüringer Landtages die Überlegung zu, daß Böhnhardt und Mundlos ermordet wurden. Der BKA-Präsident Ziercke hatte Abgeordnete des Deutschen Bundestages vorsätzlich belogen, als er ihnen von den rußgeschwängerten Lungen, um deren Selbstmord zu untermauern. Ein Blick in den Obduktionsbericht hätte ihn eines besseren gelehrt. Nix da Ruß. Ergo Mord und anschließend das Wohnmobil angezündet. So war der Verlauf.

Zu 4. wäre nur so viel zu sagen, daß Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe im Jahr 2011 durchaus in der Frühlingsstraße 26 gewohnt haben könnten. Spätestens im Sommer 2001 jedoch sind sie da raus, haben ausgiebig Urlaub auf Fehmarn gemacht, sich anderweitig Quartier besorgt und sind von dannen gezogen. Dabei wurden sie die ganze Zeit beobachtet. Sie ahnten es, beobachteten zurück, doch geholfen hat es nichts, denn am Ende wurden beide Männer tot fernab ihres früheren Wohnortes aufgefunden.

Wir erwähnen an dieser Stelle schon mal, daß in der Wohnung Frühlingsstraße die meisten Fehler gemacht wurden. Nicht die entscheidenden, aber die meisten, denn ab dem 04. November war die Dynamik der Entwicklung für die Täter nicht mehr beherrschbar, obwohl sie ihr ganzes Können in die Waagschale warfen.

Wir kümmern uns nicht um die Details, wir sind keine Kriminalisten. Wir gehen aufs Ganze und setzen die Entwicklung unseres kleinen Kriminalspiels fort. NSU – Ermittle auch du! Das machten wir auch und hatten die Gelegenheit, der Klofrau am Alex unser fertiges Script für den Tatort-Zweiteiler zu präsentieren. Die Klofrau war eine Masseurin, krimiaffin, die sich an den Polizistenmord erinnern konnte, und daß das diese toten Nazis waren.

Wir hatten nicht mal eine halbe Stunde Zeit, sie von einem andern Verlauf des Geschehens zu überzeugen und haben es locker geschafft, sogar mit vielen Details garniert. Das Doppelpack an Tatort ist so gut, daß wir es auch gleich dem Chef der Degeto zwecks Verfilmung vorlegten. Der war so begeistert, daß er gleich mal 7 Mille hat springen lassen, allerdings mit der Auflage, daß die Veronica Ferres die Hauptrolle spielen darf und die Gute ist. Geht klar, haben wir gesagt. Die bekommt den Dreh und ist die Gute.

Wie sind wir eigentlich drauf gekommen? Was passierte, daß uns die Lösung des Kriminalpuzzles auf einmal an der vorderen Stirnwand in greller Neonschrift erschien?



Nun, wir hatten gesehen, daß uns jemand für ein eigentlich belangloses Tatort-Script eine Note 1 verliehen hatte und haben es nicht verstanden, denn so wichtiges stand ja in dem post nicht drin. Ergo haben wir den noch einmal aufgerufen, bei der Gelegenheit 6 Rechtschreibfehler korrigiert und uns einen heftigen Schlag auf die Stirn mitgegeben, denn da stand sie vor uns, die Lösung. Da lag es, unser magisches Schwert, mit dem wir alles auf einmal erschlagen können.

Und was stand da auf dem Bildschirm?



Die Ermittlungen wurden am 4.11.2011 eingestellt. Im Fall Kiesewetter / Arnold.

So stand das zwar nicht da, so leuchtete es aber in dicken Buchstaben von der vorderen Stirnwand.

Warum wurden die Ermittlungen am 4.11. eingestellt, es gab doch am 4. November gar keinen Grund? Mord verjährt nicht, die Akte wird immer wieder gezogen, bis man den Mörder gefaßt hat. Die Aufklärungsquote bei Mord liegt bei um die 90% und höher. Bei Polizistenmord ackern die Ermittler doppelt und dreifach, denn es war einer von ihnen. Das gebietet die Ehre der Polizei.

Es war das schlampige Aktendeutsch, daß uns die Lösung präsentierte. Normalerweise hätte ein Beleg vorhanden sein müssen, derart 09.11. KOK Weißnix , Fall erledigt, die Mörder waren die Nazis aus dem Wohnmobil. Ein solcher Beleg existiert nicht.

Ermittlungen eingestellt. Doch warum? Und genau da wußten wir es. Wir gingen also zurück auf den 8.11.2011 und unsere Darstellung des Geschehens in Stregda. Der Verfassunsgschutz hatte seine zwei V-Leute wiedergefunden, die ihm abhanden gekommen waren und machte die Endrechnung auf. Beide tot, Fall gelöst. 10 Morde geklärt. Ein Mord für alle Fälle. Das war der Deal zwischen den Geheimdiensten. Ihr beendet eure sinnlosen Mördereien auf unserem Gebiet, wurde dem türkischen Gebiet, dafür sorgen wir für die Entsorgung der Fälle, medienwirksam, damit ist beiden Seiten gedient. Was wir nicht brauchen können ist diese ständige Unruhe in den türkischen Wohngegenden. Wir wollen Ruhe.

Eigentlich hatten die Täter bis zu diesem Zeitpunkt alles richtig gemacht. Fast alles. Mit dem Abfackeln des Wohnmobils in Stregda unterlief ihnen jedoch der erste Fehler, danach war alles Improvisation und fast nichts lief mehr so, wie es hätte laufen sollen. Sie hatten es zu gut gemeint, doch die beiden Uwes übertötet. Der Mord an ihnen hätte gereicht. Doch nein, sie wollten ganz sicher gehen und fackelten das Auto ab, in der Hoffnung, das die beiden Leichen so bis zur Unkenntlichkeit verbrennen, daß eine Identifizierung nur noch schwer möglich ist. Den Fachbegriff dafür kennen wir nicht, aber es handelte sich um ein Verbrechen, um eine anderes Verbrechen zu vertuschen, den Mord an den Uwes. Hätte ja auch fast geklappt, wenn die Feuerwehr nicht so schnell da gewesen wäre und gute Arbeit geleistet hätte.

Ein Blick von oben auf die Szenerie, mit Kenntnis der Auffindesituation hätte jedem erfahren Ermittler sofort auf die Spur bringen müssen. Hier sollte ein Mord vertuscht werden. Es ist so einfach.

War es so? Nein es war ganz anders. Ganz kurz, aber nur ganz kurz, blitzte nämlich in grellen Neonbuchstaben der Gedanke auf, die haben am 4.11. schon gewußt, daß sie die Dienstpistolen von Kiesewetter (und Arnold) gefunden haben. Deswegen wurden am 4.11. die Ermittlungen eingestellt.

Und genau mit diesem Gedanken ist die Story rund, unangreifbar. Sie muß nur von kriminalistischen Fachleuten mit den materiellen Paßstücken befüttert werden. Wir kümmern uns um das Script, die Detektive um die Beweise. Das ist der Deal, den wir mit der Öffentlichkeit eingehen.

Das magische Schwert des NSU.

Abfackeln des Wohnmobils und Sprengung der Zwickauer Wohnung waren Übertötung und und der Versuch, einen Mord zu vertuschen, indem man massig falsche Spuren legt und diese sogleich wieder vernichtet. Deswegen Brand und Sprengung. Doch welcher Mord sollte vertuscht werden? In Stregda.

Der Mord an Michelle Kiesewetter.

Was war der allererste mediale Indianerschrei der Polizei, nachdem sich noch nicht mal der Rauch verzogen hatte? Genau. Wir haben die Schweine, die unsere Michelle umgebracht haben. Wir haben sie, wir haben die Dienstpistolen gefunden.

In genau diesem Augenblick wußten die Täter, daß sie verloren hatte, fingen in hektischer Betriebsamkeit an, zu improvisieren und machten einen Fehler nach dem anderen.

In Windeseile wurde jener kleine und feine Personenkreis geordert, der sich mit Tatortermittlungen auskennt, in der Hoffnung, Tatortspezialisten man können einen Tatort so präparieren, daß sie damit durchkommen. Kamen sie auch, denn am 11.11.11 um 11:11 Uhr präsentierte der Generalbundesanwalt den staunenden Krimifans eine Zauber-Ceska, die alle ungeklärten Mordfälle seit der Bismarckschen Reichsgründung auf sich vereinigt. Auch das hatte wieder einen Haken, zu diesem Zeitpunkt war schußwaffenforensisch überhaupt nichts geklärt. Und sie hatten vier Tage gebraucht, um den Fauxpas wenigstens für die Öffentlichkeit zu korrigieren

Parallel lief das ganze hektische Programm ab, Geständnis-DVD via Apabiz und Spiegel. BILD hatte die Gelegenheit verpennt. Teaser zur DVD verschickt, was ein Fehler war, denn man fertigt keinen Anfixer für ein 15-minütige DVD an. Das ist Blödsinn.

Der entscheidende Fehler war abr der Jubelschrei über die aufgefundenen Dienstpistolen, danach ging alles schief, weil nur noch geflickt wurde, eine Loch nach dem anderen. Das muß in die Katastrophe führen.

Mord verjährt nicht. Die Akte wird immer wieder gezogen, bis der Fall geklärt ist. Ziehen wir also die Akte und schreiben einen Tatort-Krimi rein. Veronica Ferres ist die Gute und klärt den Fall auf, weil sie nicht korrupt ist.

Ähnlichkeiten mit realen Ereignissen sind rein zufällig, Produkt der Phantasie und haben nichts, aber auch gar nichts mit einem Gespenst namens NSU zu tun, daß durch die Medien geistert. Der folgende Plot ist eine Geldbeschaffungsmaßnahme. Liebe Dramaturgen und Regisseure, die ihr wißt, wie es geht. Der letzte richtig gute Thriller, wo korrupte Bullen und kriminelle Politiker so richtig überzeugend vorgeführt wurden, war „Die Sieger“. Bitte kauft uns diesen Plot hier ab. Der Film wird besser.

Here we go. Ab jetzt chronolgisch.

2007

Sie war eine junge Polizistin, frisch von der Schulbank weg und in einer Eliteeinheit tätig. Sie war gut. Sehr gut.

Sie ging mit dem Leiter des Referats für interne am Fluß spazieren. Fernab des Dienstortes. Wohlkalkuliert, damit sie niemand sieht. Der Ermittler hatte nur mit schweren Jungs zu tun, mit kriminellen Polizisten. Die gab es zuhauf. Das Nest galt es auszuräuchern. Er läuterte die Aufgaben, die sein Referat im Interesse der Sauberkeit der Polizei wahrnimmt, erläuterte das an ein paar Altfällen und fragte sie, ob sie sich vorstellen könne, eine solche Aufgabe zu bewältigen, schwerkriminelle Polizisten zu überführen. Sie müsse keine Zusage geben, das hat Zeit.

Bei einem späteren Treffen sagte sie zu, denn sie wurde auch in ihrer Diensteinheit für Ermittlungen in Zivil eingesetzt. Das hat Spaß gemacht, ihr eine scheiß Angst eingejagt, aber es hat sie gestählt. Sie fühlte sich der Aufgabe gewachsen und gab die Zusage, als verdeckte Ermittlerin für interne Schweinereien tätig zu werden. Es war kein leichter Job, denn es betraf ihre Kollegen, die Polizisten aus ihrem unmittelberen dienstlichen Umfeld.

Die Einheit hatte Urlaubswoche. Nur ein paar Trödler bettelten um Zusatzschichten, um auf die nötige Zahl von Sollstunden zu kommen, die man zwingend bringen mußte. Nach einigem Hickhack konnte die Polizistin eine ruhige Schicht ergattern. Für wenig Polizeiarbeit die volle Stundenzahl aufgeschrieben bekommen, das brauchte sie. Ein ruhiger Tag mit viel nix los.

Bis sie bei einer Kontrolle an einem Umschlagplatz für Rauschgift mitbekam, wie ein paar ihrer Kollegen tonnenweise Koks in ihre PKWs verluden. Da sie selber in solch verdeckte Ermittlungen involviert war, wurde sie stutzig, denn davon hätte sie wissen müssen.

Sie griff zum Telefon und machte sich sachkundig. Sie hatte den falschen Mann angerufen, denn der hatte soeben ihr Todesurteil beschlossen. Das ganze leicht verdiente Geld, die dicken Autos, die Weibernächte mit all den kostenlosen Nutten, all das war auf einen Schlag futsch, wenn die Polizistin tiefer schürfen würde. Er hatte die ganze Zeit die Ahnung, daß sie noch für eine andere Firma tätig ist.

Mit einem Anruf wurde das Problem gelöst.

Am Nachmittag des selben Tages wurden die Polizistin exekutiert. Ihr Partner im Dienst überlebte den Mordanschlag schwerverletzt.

2011

Die Ermittlungen der Sonderkommission Parkplatz waren immer unergiebiger, die meisten Spuren waren abgearbeitet, ein vorläufiges Ende der Suche nach den Mördern absehbar. Da wurde die Entscheidung gefällt, den Ermittlern noch ein Chance zu geben und den Personenkreis infrage kommender Zeugen massiv auszuweiten. Der Fahndungsdruck sollte erhöht werden. Das Mordmotiv könne ja auch in dienstlichen Beziehungen begründet sein, nicht nur in privaten oder als Rache der weltweiten Rauschgiftmafia.

Nach 4 Jahren wurde beschlossen, die Polizisten der damaligen Diensteinheit zu Zeugenvernehmungen zu laden. Nach 4 Jahren.

Die Täter wurden nervös, denn sie waren längst auseinander, hatten inzwischen wenig Kontakt untereinander und konnten sich absolut nicht sicher sein, daß alle dicht halten. Verplappert sich einer, würde man sie dran kriegen.

Sommer 2011

Auch Polizisten brauchen mal Urlaub und unterscheiden sich in ihrer Interessenlage nicht von anderen Menschen. Berge, Sonne, Südsee, Französische Atlantikküste, Skifahren. So viele Polizisten, wie es gab, so viel Urlaubspräferenzen gab es.

Den Polizisten zog es schon immer nach Fehmarn. Die Insel hatte was. Er kam jedes mal tiefenentspannt von seinen Aufenthalten zurück.

Diesmal war alles anders, denn während seines Urlaubs sah er zwei Kerle, die ihm bekannt vorkamen. Sie hatten ganz markante Gesichter, für ihn jedenfalls, den Polizisten, der auf Verbrecher und Verbrechen geeicht war. Eine kurze Recherche ergab, daß er Recht hatte. Sie standen mal zur Fahndung aus, wurden allerdings nicht mehr gesucht. Das, was er zu diesem Zeitpunkt nicht verstand, sie existierten auch nicht. Waren sichtbar unsichtbar. Führten ein schnödes bürgerliches leben, ohne zu existieren.

Egal. Die Lösung für das heranziehende Gewitter schien gefunden. Zwei junge Männer, die niemand suchte, niemand mehr vermißte. Er besprach sich mit sinnverwandte. Das kleine Überwachungsbesteck wurde geordert. Ab diesem Augenblick gingen Uwe und Uwe, so hießen die beiden, keinen Schritt mehr allein, denn der klitzekleine GPS-Sender war immer dabei. Bei jedem Autowechsel. Sie wurden rund um die Uhr überwacht.

Uwe und Uwe hatten es im Urin, überwachten zurück. Hatten aber keine Chance.

Eigentlich sollte das Finale Furioso in Arnstadt stattfinden, doch irgendwas kam dazwischen. Die Uwes waren weg, doch schnell wieder im Fokus. Die Wanze fuhr immer mit. Die nächste Chance war Eisenach.

Die einzige Frage war, wie man das möglichst unauffällig geregelt bekommt, ohne das wer Lunte riecht. Die Schnecke war ja auch noch da. Das Problem mußte einer vollständigen Lösung zugeführt werden. Sie hatten auch keine Ahnung, wie sie unauffällig an die Uwes ran kamen. Doch dafür gab es einen Diener. Er hieß auch so, Diener.

Diener war die einzige Person, dem das Trio vertraute. Er war der einzige, der dicht genug an sie rankam, ohne daß sie Verdacht schöpften. Uwe und Uwe waren nicht doof, sie schwitzten das Mißtrauen aus jeder Pore, sie hatten diese dumpfe Ahnung, daß da irgendwas in der Luft lag, weil regelmäßig irgendein Detail nicht so war, wie es hätte sein sollen.

Dann der Bankraub in Eisenach. Es war nicht ihrer. Sie sollten nur die Sore wegfahren, stellten das Fluchtfahrzeug, hatten keine Ahnung, daß sie in der Todesfalle saßen. Ihre Freundin war kurz noch mal weg. Sie wollte zum Bäcker, noch was zu knabbern holen, denn die vereinbarte Treffzeit war längst überschritten. Dann das Klopfzeichen. Uwe machte auf, Herr Diener* kam rein. Im Schlepptau zwei Herren, die die Uwes nicht kannten. Die fackelten nicht lange. Peng und tot.

Wo ist die Schnecke, die sollte doch auch hier sein?

Keine Ahnung.

Los, schnell weg hier, ehe die Fahndung greift, sonst haben sie uns am Arsch. Du kannst uns da vorne wieder auslassen. Fahr die Kiste irgendwo hin und zünd sie. Und dann verpiß dich auf Nimmerwiedersehen.

Wo war die Schnecke? Sie hatte alles mit angesehen, war nur 50 Meter entfernt, als die Schüsse fielen, ließ die Brötchentüte fallen und fiel in Schockstarre. Wie in Trance irrte sie anschließend durch das ganze Land. Sie hatte sie geliebt, die beiden Kerle, auf ihre Art. Es waren ihre Kerle, irgendwie hatte sie die gemocht.

Nach vier Tagen war sie am Ende. Fix und alle. Sie rief die Eltern des einen an und sagte es ihnen, brach in Tränen aus und ging zur Polizei.

Hier bin ich. Ich bin die, die sie suchen.

Wir suchen nicht nach ihnen. Wie kommen sie denn darauf?

Wenige Stunden nach dem Mord an den beiden Uwes wurde in einer sächsischen Stadt ein Wohnhaus gesprengt.

Sie hatten viele Fehler gemacht. Einer war fatal. Sie haben am 7.11. zu laut und zu früh über die Dienstpistole der Polizistin gejubelt. Die Nazischweine haben unsere Michelle auf dem Gewissen.

Kenner von Ermittlungsvorgängen haben gelacht, denn jetzt war klar, welcher Mord mit den beiden Brandlegungen in Wirklichkeit vertuscht werden sollte. Der Mord an der Polizistin. Eigentlich sollten bis Ende des Jahres 2011 alle Polizisten ihrer alten Diensteinheit einer ersten Vernehmung unterzogen werden.

Die Ermittlungen wurden am 4. November 2011 eingestellt.

Der Mord an der Polizistin war eine Beziehungstat, wie von Anfang an vermutet. Es war eine dienstliche Beziehung, die letztlich zu ihrem Tod führte.

Liebe Leute. Ihr werdet es kaum glauben, aber genau diese Geschichte fand die Masseurin sehr überzeugend, weil sie von Anfang bis Ende logisch ist, ohne Verrenkungen auskommt, keinen geheimnisvollen Naziuntergrund, keine Geheimdienste, keine PKK, Russen-Türken-Mafia, keine Zigeuner usw. benötigt. Sowas passiert, wenn Kriminaler selber kriminell werden. Dann funktionieren sie auch wie Kriminelle und vergessen alles, was ihnen als Kriminaler sofort ins Auge springen würde.

Der Doppelmord an Uwe und Uwe war der Mord für alle Fälle, die danach im Rauch des Wohnmobils aufgeklärt wurden.

Degeto, rückt die Kohle raus. Die Masseurin war begeistert.
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Nennen wir ihn Herrn Diener und fragen wir uns, wohin sich dieser Herr Diener weisungsgemäß verpißt hat, denn angeklagt im Mammutprozeß ist er nicht, doch abgeschirmt wird er. Was weiß er, was andere nicht wissen dürfen? Und was hat er von diesem Wissen den Bundesanwälten preisgegeben?
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Überarbeitungen

1. In der Ursprungsfassung hieß es, sie hätten die "Geständnis-DVD" vollständig vor Gericht zeigen sollen. Haben sie laut verlässlicher Auskunft. Das wurde dahingehend geändert, daß die Scheibe der allgemeinen Öffentlichkeit zwecks Meinungsbildung zugänglich gemacht werden muß.