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14. Februar 2024

Wanderschuhe sind keine Pflicht

Symbolfoto für alles mit Wanderschuhe für Profis. Hätte ich einen Teelöffel oder Schaber und eine Büchse mitgehabt, hätte ich reines Meersalz aus den Ritzen zwischen den Pflastersteinen ernten können.

Habe ich erst dieser Tage entdeckt, da ich am Tag der Veröffentlichung bei widrigsten Wetterbedingungen im Krankenhaus am Rande der Stadt weilte, was einer halben Tagestour durch Berlin gleichkam. Wenige Tage zuvor war ich noch auf Teneriffa, u.a. mit den oben abgebildeten Wanderschuhen aka Skinners V2. Die sind doch besser als die alten und wurden im Dezemer auf der Insel eingeweiht. Zweieinhalb jahre hatten sie auf halde gelegen, solange funktionierten die geklebten Skinners noch. Sabine Metzger

Wanderschuhe sind ein Muss für jeden Teneriffa-Reisenden.
Nein, sind sie definitiv nicht. Für den Montana Blanca täten es auch Schlappenn richten, in der Masca-Schlucht habe ich etliche in Turnschuhenn jeder Bauart bis hin zu Flipflops gesehen. Meine besten Wanderungen dortselbst absolvierte ich in Zehenschuhen, am Tag vorher gekauft, und den Merrell. Das Anaga-Gebirge habe ich zigmal durchstreift, abwechselnd in Fivefingers oder anderen Barfußschuhen. Beim Sombrero reichen Barfußschuhe, an den Los Roques auch.

Wie auch noch jede Menge anderer Blödsinn in dem Artikel drin steht.

Stefan Berger erklärt das alles ausführlich, ist aber Fan der Marke Vivobarefoot, bei der ich allerdings auch keine Gegenargumente kenne, außer daß mir die im verlinkten Blogpost gezeigten braunen Stiefel im Tenogebirge die Hufe hochrissen.

6. Juli 2021

Skinners: die V2 ist da

Wenn ich über eines nicht meckern kann, was den deutschen Corona-Faschismus unter Führung von Merkel, Müller und seiner Geisel, Ramelow oder Södolf betrifft, dann die stramme Ausrichtung auf's Geschäft seitens amazon. Ich hatte in den letzten 18 Monaten zwei Reklamationen, die geräuschlos rückabgewickelt wurden, indem das bestellte Produkt im beworbenen Zustand noch einmal auf den Weg geschickt wurde. Alle anderen Bestellungen wurden, so flink es geht, abgwickelt. Flink heißt DHL und die liefern binnen 24 Stunden. Oder Abholstation in der Nähe. Das spart Porto, dauert dann aber zwei drei Tage länger. Ich habe die Zeit.

Skinners vorgestern bestellt, gestern abgeschickt und heute schon an der Wohnungstür. So geht das heutzutage. Ich brauche kein Kaufhaus, wenn meine Kaufbedürfnisse in bester Qualität und völlig streßfrei vom Weltkaufhaus abgewickelt werden.

Gestern war übrigens wieder mal der geile Taucheranzug von Egon Olsen (fährt nach Jütland) auf der Mattscheibe, von dem die Idee gekupfert wurde, alles mit Fahrradflicken zu reparieren.

Schicke Box, wie es sich gehört, mit schickem Beutel für den Urlaubskoffer, so kamen sie daher. War ja bei den Skinners V1 auch nicht anders.

Es ist auf dem Foto nicht erkennbar, aber die Sohle ist doch etwas anders, die Socke hat eine perforierte Einlegesohle, damit die Dämpfe der Zehen beim Laufen besser verteilt werden und der Vorfußteil ist weiter, wie von Joe Nimble, Merrell, Sockwa oder Vivobarefoot bekannt. Man möge doch dünne Strümpfe tragen, las ich in der Bedienungsanleitung. Wegen der körperlichen Ausdünstungen am Fuß.

Somit hat die Socke am Fuß eine andere Sensorik, denn die ersten Skinners paßten an meinem Fuß perfekt. Die eigentlich auch, denn einen breiten Vorfuß bin ich gewohnt. Nur genau bei diesem Produkt scheint der für mich einen Milliµ zu weit zu sein. Ich werde es ja merken, sobald der Schuh in den Produktivbetrieb geht. Erstmal müssen die alten Skinners zerledert werden.

Für die Interessenten der optische Vergleich der Breite von alt zu neu.

1. Juli 2017

Wanderlust mit Barfußschuhen



Das sind 8 Barfußschuhe, die für's Wandern herhalten müssen. Da die Sohlen leicht unterschiedlich sind und die Untergründe erwartbar unkri­tisch, werden die alle ausprobiert. In der Mitte, der Merrell, das war der erste überhaupt. Der läuft sich immer noch astrein. Den gleichen Schuh hat eine bildschöne Russin mal die Masca-Schlucht runtergetragen. Das sah edel aus. Die beste Wanderung mit diesem Schuh war der Abstieg vom Montana Sombrero via Kraterrand zurück zum Ausgangspunkt. Das hat einen Heidenspaß gemacht.

Und da es hier saut und graut, die Nordsee gerade mit Wasser gefüllt wird, irgendwo muß es ja herkommen, verpißt man sich in ein Museum. Da staunen die Leute dann verschämt, schauen aber immer wieder auf die Zehenschuhe.

Einer traut sich dann und fragt, ober mich mal fragen darf, wie zufrieden ich damit sei, weil er schon öfter vor den Dingern gestanden hat. Sehr, meinte ich, während seine Töchter mich gierigen Blickes für einen 3D-Scan der Treter umrundete. Ich glaube, der gute Mann bekommt demnächst ein Problem. Den Wunsch seiner Töchter wird er nur schwer ablehnen können.

Angeblich sehen die Schuhe lustig aus. So eine Bewunderin der Schuhe. Keine Ahnung.

Keiner von denen weiß, daß die nagelneu sind und erst eingelaufen werden müssen. Oder auch nicht.

3. Mai 2015

Die Anmerkung als Kundenberater

Im engen Gang eines Kaufmannsladens zerrte ein Kunde die Weste für Ausarbeitung (workout) aus der Plastiktüte und probierte sie an. Die Farbgebung war ja schick, aber das ist für ein Weste das rangniedrigste Kriterium.

Und paßt die?

Nö. Die hat keine Taschen. Kapuze ist ja schön, aber ich brauche immer irgendwas, wo ich die Hände vergraben kann.

Da habe ich ja noch meine Jacke. Außerdem bin ich eher ein Hosentaschen-Mensch.

Wenn sie eh noch was anderes haben, dann gehen sie am Montag beim Aldi. Die haben eine Trekking-Weste im Angebot, die hat Taschen und ist in der Qualität nicht zu toppen.

das ist eine tolle Idee. So mache ich das.


Die Weste wurde wieder ausgezogen und mit kühnem Schwung in die Grabbelbox befördert.

Bei der Gelegenheit soll nicht unerwähnt bleiben, daß es für Anfänger und Umstiegswillige ab Mitte der Woche wieder den preiswerten Barfußschuh gibt. Die Sohle hat zwar in etwa die Konsistenz von Radiergummi, läuft sich relativ schnell ab, so daß ein erfahrener Podologe sofort erkennt, was am Laufgestell alles falsch montiert ist, aber für 13 Euro macht man bei dem Schuh nichts falsch.

Der Unterschied zu einem Merrell, der mit einer Vibram-Sohle ausgestattet wurde, ist klar ersichtlich. Die sieht immer noch wie am ersten Tag aus, denn der Abrieb hält sich in Grenzen.

11. September 2014

ein Jahr Barfußlaufen



Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir einer Grille folgend begonnen, das Schuhwerk auszutauschen und auf Barfußschuhe umgesattelt. Die Grille war die Überlegung, daß der Mensch zum Laufen gemacht ist und demzufolge der beste Sport für Rücken das Gehen ist. Nicht das orthopädisch fragwürdige Radeln, sondern der aufrechte Gang macht einen Menschen. Von uns auch der Gang mit gerümpfter Nase, Hauptsache per pedes.

Ein Barfußschuh muß eigentlich nur drei Anforderungen genügen, damit er als solcher durchgeht. Die Sprengung des Schuhs ist Null, deswegen heißt es auch oft Null-Absatz. Das heißt Vorderfuß und Ferse befinden sich auf dem gleichen Höhenniveau.

Dem Vorderfuß muß genügend Platz für die Spreizung zu den Seiten hin gegeben werden. Kann jeder zu Hause selber probieren, indem er ein paar Schritt ganz bewußt barfuß geght und fühlt, was die Vorderfüße machen. Sie spreizen sich. Und werden natürlich im Laufe des Tages auch länger, je länger die Schatten der Sonne werden.

Die Sohle sollte durchstichsicher und flexibel sein. Durchstichsicher heißt, daß Glasscherben, spitze Steine, Nägel oder Reißzwecken schweres Spiel haben, die Fußsohle zu erreichen. Die Flexibilität ermöglicht, den Untergrund so zu spüren, wie er auch wirklich ist. Welche Gummimischung von welchem Hersteller man dabei wählt, das ist der persönlichen Präferenz überlassen. Problematisch bei fast allen ist die Haftreibung auf glitschigem Untergrund, also Wasser auf Basalt, was man in Flußläufen testen kann, oder Schlamm auf steinigem Untergrund, was einer Wandertour nach dem großen Regen entspricht.

Insofern macht es Sinn, Barfußsschuhe für alle Gelegenheiten sein eigen zu nennen, so daß man in seiner Wanderlust nicht ausgebremst wird. In Strandnähe machen zum Beispiel Schlappen oder Badeschuhe Sinn, die man auch schnell ausziehen kann, um im wahrsten Sinne des Wortes barfuß zu laufen. Ganz oben sehen wir ein solches Beispiel. Das ist allerdings auf 1950 Metern Höhe entstanden, als der Montana Samara mit den 5-Euro-Schlappen erklommen wurde. Das war keine gute Idee, da sich der kleine Huckel durch Lavagestein in Splitgröße auszeichnet, die bei jedem Schritt unter die Fußsohle sprangen, was den Aufstieg zu einem Fakirlauf machte. Die Schlappen waren glücklicherweise nur für einen Fotostop auf dem Weg zu den Los Roques übergezogen und insofern verkraftbar.



Auf dem Parkplatz bei den Los Roques wurde umgesattelt und der im schlaffen Winter erworbene Offroader von Vivobarefoot angelegt, mit dem der Parcour mehr recht als schlecht bewältigt wurde. Die Füße waren sehr gut drauf, der Kerl da drüber nicht ganz so, da noch nicht akklimatisiert und physiomagisch verzaubert. Es ist ein sehr guter Wanderschuh, der später noch die Tour zum Montana Fortaleza mitmachte, ebenfalls auf dem Höhenniveau von 2.000 Meter mit allerdings deutlich weniger Strecke, die den Schuh vor Probleme stellen könnten als die Los Roques. Der Unterschied zur halbhohen Textilvariante aus gleichem Hause ist der sehr gute Knöchelschutz, da es sich um gutes Echtleder handelt. Das möchte man in einem Gelände, wo man regelmäßig irgendwo aneckt, nicht missen.

Der vom Laufgefühl her beste ist immer noch der Merrell, eigentlich ein Laufschuh, der seine Tauglichkeit auf 2.500 Meter am Montana Sombrero als auch auf 1.000 Meter in ähnlichem Terrain bewiesen hat und der Schuh im Bestand ist, der das ursprüngliche Barfußlaufgefühl am besten rüber bringt. Mit dem läuft man zuweilen wieder wie ein junges Reh, wenn es das Terrain und die Laune hergeben.



Doch darum ging es gar nicht. Viel wichtiger ist das Fazit, das nach gerade mal einem Jahr Barfußlaufen mit verschiedenen Schuhen gezogen werden kann. Die qualifizierte physiotherapeutische Betreuung lassen wir mal außen vor, obwohl diese dem Körper sicherlich die wichtigsten Impulse für die Selbstheilung mitgab.

Im Prinzip haben wir fast keinen Rücken mehr oder nur selten, dann aber richtig. Die Frequenz chronischer Mißlaunigkeit hat sich erheblich verringert. Doch wenn der Rücken sich meldet, dann genauso scheiße wie früher auch. Im Grunde haben wir weitestgehend auf's Radeln verzichtet, nutzen es nur noch für den Transport von A nach B, um der BVG und S-Bahn den Stinkefinger zu zeigen. Alles, was bis 5 Kilometer entfernt ist, wird zu Fuß erledigt, Strecken üben 10 Kilometer wieder mit den Raffkes des ÖPNV.

Insgesamt spielen 4 Aspekte bei der Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens eine Rolle, deren Wichtung wir nicht aufdröseln können. Das sind der Wechsel auf Barfußschuhe, eine exzellente Physio, Fußmarsch, Fußmarsch, Fußmarsch und wenig Radeln. Ganz wenig.

Allerdings hat Rücken auch einen Nachteil. Oder zwei. Es jährt sich bald der 20. Jahrestag, wo es einen zum ersten Mal aus dem Gestänge geworfen hat. Deswegen heißt es ja auch chronisch. U.a. daswegen hat man sich Rücken auch ehrlich erlebt. Über Jahrzehnte eben.

Es jährt sich demnächst der 3. Jahrestag, wo es wieder mal ganz schlimm reinkrachte. Die Entscheidung, daß jetzt was getan werden muß, was abseits von Operation liegt, ist auch schon wieder zweieinhalb Jahre her.

Man benötigt schon ein erkleckliches Maß an Durchhaltevermögen und Zuversicht, um das so durchzuziehen. Will heißen, man muß seinen Lebensstil etwas ändern und liebgewordene Faulheiten aufgeben. Und da sollte sich niemand irgendeiner Illusion hingeben. Die Schwerkraft, die einen augenblicklich in den Chefsessel sinken lassen möchte, die wirkt. Auch bei uns.

15. Mai 2014

der Eisenmann in Masca

Die Wanderführerin für die Masca-Schlucht kannte den kanarischen Ironman auch. Persönlich. Das war Silvester, wo er verschwand, nicht Ostern. Die sind dann zeitweilig mit 150 Bergführern am Pico Viejo und Teide rumgemacht, um den zu finden.

Na ja, vielleicht ist er inzwischen bei seiner Neuen, meinte der furchtlose Schluchtenjodler.

Da bist du nicht der erste, der diese Vermutung hat, aber wir glauben doch eher, daß der tot ist.

Es ging von oben nach unten. Einer hat mal eine GPS-Tracker-App mitlaufen lassen. Die Strecke belief sich auf 13,5 km, also deutlich mehr als sich die Wanderführer vom ADAC und so mit 5 km zurechtschwindeln.

Die Jagd auf die Delphine und Wale am Ende des Tages schildert der Tierfreund des Blogs lieber nicht, zumal sie schon mit dem denkbar übelsten Problem begann. Ein kranker Jungdelphin dümpelte zwischen den ankernden Booten, da hatte die Hatz noch gar nicht begonnen. Ein Bootsführer hatte Ahnung und stieg erst mal ins Wasser, aber der Kleine ließ sich nicht an Bord hieven. Das war's dann für den.

Außerordentlich hochzufrieden ist der Wanderfreund temporär mit dem Zustand des Gestänges, in dem er untergebracht ist, und der Entscheidung, die großen Braunen für den Abstieg unterzuschnallen, denn Trittsicherheit runterwärts war Gold wert, auch wenn er unterweg eine junge Dame vorbeihirschen sah, die die Merrell für das Abenteuer aufgezogen hatte. Die haben ihr nicht geholfen, denn in der Bucht von Masca mußte sie auch auf den Dampfer warten. Aber schneller unten war sie.

Wer sich mal ein paar richtig gute und rutschfeste Barfußwanderstiefel gönnen möchte, die sind es. Jedenfalls besser als alle bisher genutzten Treter.

Fotografisch ist die Schlucht gegessen. Die Lichtverhältnisse sind dermaßen schiwerig, daß korrekte Belichtungen viel Mühe und damit Frust bereiten. Darauf wurde dann zugunsten des Wanderspaßes verzichtet.

23. Oktober 2013

Genußwanderung: Montana Sombrero

Ich wollte nur mal kurz ansagen, daß ich entschieden habe, eine Genußwanderung zu machen. Von mir aus könnt ihr losknattern. Ach ja, habe noch vergessen, den üblichen Satz zu sagen. Ich mache, wie weit ich komme. Wenn ich nicht mehr kann, dann erhole ich mich und gehe den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.

Beim Trekking vom Teide herab via Pico Viejo war die zweite Bemerkung überflüssig, denn nie und nimmer hätten die Höhenmeter zurück gelaufen werden können. Da ging es eh nur bergab.

Eine Prise Doping half mir dann über die ersten Höhenmeter jenseits der 2.000 Meter hinweg. Immerhin wollte der Mann mit dem Panama-Hut den Sombrero erklimmen, nebst 50 Höhenmeter Bonus, um in den Teide-Nationalpark reinschauen zu können.

Schon bei der Abfahrt am Morgen war klar, daß es ein Glückstag werden könnte, was er auch wurde.

Am Schluß war der eingangs zitierte Wille, wenigstens einmal eine Genußwanderung zu absolvieren, auch Realität geworden. Es war eine Genußwanderung. Die Schuhe von Merrell waren zuweilen grenzwertig, auf dem Weg abwärts von 2550 auf 2000 eine wahre Freude, nimmt man das kleine Stück Basaltkies da mal aus, das unterwegs jeden Schuh gefordert hat. Und sie sind heil geblieben.

Nach Abbruch der schönen Tage muß das Thema Barfußlaufen nochmal vertieft werden, denn zumindest abwärts habe ich mich selten so sicher gefühlt wie mit diesen Schuhen.

Der Tag war mehr als nur Entschädigung für den Trip im Staub des Calima. Die meisten Bilder sind zumindest vom Motiv und der Belichtung her was geworden. Ob sie auch knackscharf sind, weiß man erst nach Analyse am großen Monitor.

An Tagen wie diesen gehen gute Bilder fast von alleine. Die wurden in ausreichender Menge angefertigt. Nun muß nur noch ein Dummer an den RAW-Konverter gesetzt werden, der daraus ansprechende Pixelhaufen zaubert.

Den Tierschützern unter den Mitlesern sei noch die erfreuliche Botschaft übermittelt, daß das Zwergkaninchen überlebt hat und nicht als Sonntagsbraten endete. Wurde hier jedenfalls gerüchtet.

18. Oktober 2013

ob ich noch lebe

Das fragt man sich hin und wieder. Doch es war anders.

Sie habe sich schon gefragt, ob ich noch lebe, da sie mich seit einigen Tagen nicht gesehen hat, meinte die Kellnerin freudestrahlend. Nun, daß ich noch lebe, sah sie ja, nur ganz so lebendig bin ich auch wieder nicht. Da habe ich ihr erklärt, daß ich eine Höllentour vom Teide via Pico Viejo nebst Bomberos, die allerdings nichts zu tun hatten, hinter mir habe und den Rundkurs von Afur nach Taganana noch nicht ganz regeneriert absolvierte.

Nun sind die Batterien aber wirklich leer, meinte die Zauberin in Handmagie, das war zu merken, weswegen ein paar Ruhetage angesagt seien, was auch definitiv so sein wird, denn im Glauben an einen Brustkorb wie ein Gorillamännchen enstand der Gedanke, doch noch mal den Panamahut auszuprobieren, also auf den Montana Sombrero zu kraxeln.

Das kam so. Die Zauberin hatte nach dem Ritt durch die teneriffische Lavapampa eine Sonderschicht für mich eingelegt und wieder Luft auf die platten Reifen gepumpt. Das hatte zur Folge, daß nächsten Tages ohne großartige Regeneration und ohne Doping der Rundkurs im Anaga-Gebirge absolviert wurde. Es waren fotografisch wieder (nicht so) traumhafte Lichtbedingungen, da wolkenlos und azurblauer Himmel, was korrekte Belichtungen sehr schwierig macht. Da dies jedoch eine Ausnahmesitution war, wurde ich gebeten, so viel wie möglich zu fotografieren, denn so kann die sonst in Passatwolken stattfindende Wanderung mal bei klarer Sicht dokumentiert werden.

Bei der Rückfahrt sah es dann schon fast nach Calima aus, gelblicher Staub in der Luft, der seitdem anhält. Planmäßig ist so ein Sandsturm nach wenigen Tagen vorüber, wenn der Wind wieder dreht. Dann könnte das Fotografen­glück auch nächste Woche zuschlagen und der Sombrero bei schöner Sicht erklommen werden, sofern bis dahin wieder genügend Luft auf die Reifen gepumpt wurde.

Für den Trip ins Anaga habe ich sicherheitshalber die Schuhe gewechselt und die Merrell angezogen. Das war ein fürchterlich gutes Laufgefühl, sogar besser als in den Joe Nimble. Der Sommerschuh ist der einzig intakte, den ich noch habe. Für den Sombrero müßte er reichen, denn der Untergrund ist so schwierig nicht, bis auf ein kleines Stück auf Basaltstaub.

7. Oktober 2013

Die Anmerkung in Lederlosen

Barfußshuhe / barefoot shoes
Foto: oben Joe Nibmle Trekking-Shuh, unten Merrell Laufschuh

Durchs Gebirge, durch die Steppe zog Die Anmerkung mit den in den Bildern abgebildeten Tretern und kann nur positives berichten. Für Veganer geeignet, wurden sie beworben. Also nichts wie umgeschnürt, denn Veganer sind halt besser drauf, erst recht im Hochleistungssport. Außerdem geziemt es sich, um des grünen Frieden willens, eine Tag mehr die Woche auf vegetarisch oder gleich ganz vegan zu machen, das alles auich noch barfuß, denn die beiden Tretmobile gehören zur Klasse der Barfußschuhe.

Man kann, muß aber nicht, barfuß drin laufen. Einlegesohlen und Socken sind erlaubt. Der Clou der Latschen besteht darin daß sie einem das Gefühl natürlichen Laufens und Gehens vermitteln, der Fuß ist wieder selbst gefordert. Auf eine Fußreflexzonenmassage kann fürderhin verzichtet werden. Die Termine bei der Fußsohlenkitzlerin seiner Wahl kann man canceln oder anderweitig umbuchen.

Der Merrell ist eine leichter Sommerschuh, eigentlich nur für flachländiges Geläuf geeignet, und hat eine sehr dünne Vibram-Sohle. Der Joe Nimble läßt 6 Millimeter Abstand zwischen Untergrund und Fuß. Genau den habe ich für die Bergtouren auf Teneriffa besorgt, da ein ähnlich veganes Oberleder wie Goretex verwendet wird und leichte Profilierung der Vibram-Sohle vorhanden ist, die besseren halt auf vulkanischem Untergrund bieten soll. Da gedanklich vorab auf eine Teide-Tour verzichtet wurde, bleiben die dicken Treter zu Hause. Mit dem Trekkingschuh kommt man definitiv bis auf 3.000 Meter, kann also in der Caldera oder am Montana Blanca rumkraxeln. Denke ich mal, wenn ich diesmal überhaupt da oben rummache. Ich hege mittlerweile die Vermutung, die Gesangslehrerin behält recht.

Vibram ist ja ganz gut. In den vergangenen schneereichen Wintern bin ich mit meinen Wanderstiefeln durch Schnee und über Glatteis gehirscht und habe fast alle Leute abgehängt. Auf Sylt waren es die einzig vertretbaren Treter am Strand. Aber, Vibram ist auch nicht das, was drüber gemunkelt wird. Nasses Holz ist für das Material wie Schmierseife, da hilft auch eine solche Sohle nicht mehr. Dito nasser Granit oder Marmor. In der Natur wäre das ein Flußbett, das man über die Steine hüpfend überwindet, um trockenen Fußes ans andere Ufer zu kommen. Das blockt Vibram ebenfalls nicht ab. Trotzdem ist es schon ein richtig gutes Material.

Auf ergonomisch gestrickte Socken (Bär-Schuhe) verzichte ich, es geht mich ja nichts an, unter welch barbarischen Bedingungen die asiatischen Leiharbeiter der deutsche Highteck-Laufschuhhindustrioe arbeiten müssen.

Barfußshuhe / barefoot shoes
Foto: unten Joe Nimble Trekking-Shuh, oben Merrell Laufschuh