23. März 2020

Gummis retten die Welt: Heimarbeit für den Kriegswinter



Merksatz von Stephan Wiesner.
Und klar. Haben ist besser als brauchen.
Der Handymann hat in einem DIY-Video vorgeführt, wie man sich mit zwei Lagen von der Küchenrolle einen passablen Mundschutz bastelt. Das kann man nachbauen, funktioniert, scheitert aber, wie er im Video auch betont, am Gummi. Insofern habe ich eine kleine Verbesserung vorge­nom­men und die Gummies großzüging mit doppelt gelegter Baststrippe verbunden, so daß man die Maske am Hinterkopf befestigt. Hält sehr gut. Und ist besser als gar keine Maske.
Mihael Car vor 20 Stunden
Genial weil einfach. Für Skeptiker: jede Gesichtsmaske ist besser als gar keine!!! Bitte, tragt alle irgendetwas vor dem Mund und Nase! Das hat Sinn und hilft!


Die Strippe ist übrigens 35cm lang, man benötigt also 70 cm Baststrippe pro Maske.

Eventuell muß man in der Drogerie die Haargummis plündern. Das Zeug, das um den Spargel oder das Lauch gewickelt ist, hält gerade mal bis nach Hause.

Die Kassen in der Kaufhalle sind jetzt mit Spuckschutz umwickelt, die Kassierer sitzen in einer Art Käfig aus Plastikplane. Die Apotheke hat etwas mehr Geld ausgegeben und stabile Plexiglasschutzwände vor dem jeweiligen Tresen aufgestellt.

[update 17:45 Uhr]

Es gehen auch Nähen, wer es drauf hat, bzw. Staubsaugerbeutel oder Kaffeefilter.

Und glaubt ja nicht den falschen Propheten. Die Pfeifen des RKI oder der Drosten haben sich bisher als Nichtsnutze hervorgetan.
Sowohl Weltgesundheitsorganisation als auch Robert-Koch-Institut mah­nen, dass durch die Masken ein falsches Sicherheitsgefühl entsteht und andere Hygienemaßnahmen eher vernachlässigt werden. Hinzu komme, dass nach zehn Minuten der Schutz durchfeuchtet ist und damit sogar eine zusätzliche Infektionsquelle darstellt. Die Institutionen kritisieren die vielen Offerten im Netz, wonach Atemschutz aus Staubsaugerbeuteln, Kaffeefiltern oder Küchenkrepp hergestellt werden soll.
[update 18:45 Uhr]

Alexander Unzicker
Zur Frage der "kulturellen Kompatibilität" von Gesichtsmasken fällt mir nur ein, dass manche kulturelle Praktiken auch zum Aussterben führen können, so wie die Waschung von Ebola-Toten. Ein Verzicht auf Masken aus diesem Grund wäre wohl eine Nominierung für einen kollektiven Darwin-Award.
[update 20:45 Uhr]

Die Anleitungen und Schnitte zum Nähen wären dann perfekt, wenn der Baumwollmundschutz nach einer Seite offen wäre, so daß man da einen zurechtgeschnittenen Kaffeefilter oder gleichwertiges einschieben kann.

[update 25.03.2020, 12:20 Uhr]

Anonym hat gesagt…

Gestern gab's nach 17 Uhr noch Küchenrollen. Abstellkammern und Keller sind vermutlich allmählich voll.
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Die Anmerkung hat gesagt…

Dann beherzigt den Basteltipp und tragt die Maske auch. Funktioniert aber nur einmal, also für Einkauf und zurück, Spaziergang, Gang zum Doktor usw.

Morgen [26.03.] bringe ich dann noch die Ergänzung, daß diese Dandy­brillen­gummis, womit die die Brille auf der behaarten Brust baumeln lassen können, auch gut sein sollen. Das ist aber ungeprüft.

Und wenn die Regale wieder gefüllt sind, denkt dran, was ihr einlagert. Also, denken hilft natürlich nicht. Bunkern hilft.