25. November 2009

Verträge, die der Redaktion vorliegen

Ja zwick mich doch mal jemand in den Po. Lernt man solche Formulierungen auf der Journalistenschule?

Nun ist es heise, denen was vorliegt. Die Mautverträge mit Toll-Collect. Aber heise verrät nichts, erst wenn wikileaks die auch veröffentlicht hat.

Wir haben zwar eine Meinung, aber die behalten wir für uns.

Oder.

Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Meinung zum Sachverhalt werden wir um 14 Uhr kund tun. Oder später.

Bereits 250 Mitbürger fühlen ich im forum verpflichtet eine Meinung zu einer Meinung zu einem gar nicht veröffentlichten Diskussionsgegenstand abzusondern. Das sagt ja auch was.

Angst fressen Journalismus auf.

Falls wikileaks die Verträge öffentlich macht, dann wird das ein riesen Kracher.

die Formulierung kenne ich doch

In einem makabren Video, das der Zeitung „DIE WELT“ vorliegt...

Gestern verkündeten die Märchenonkel beim Boulevardmagazin Spiegel mit stolz geschwellter Brust, ihnen liege ein Video vor, aber sie verraten nichts. Herrschaftswissen ist Gold wert, dachten sie sich möglicherweise.

Heute verweist BILD mit gleichem Textbaustein darauf, daß die WELT so etwas vorliegen habe, fügt aber sicherheitshalber hinzu, daß es makaber sei.

Der Artikel der Welt ist von heute früh 4 Uhr, kommt also etliche Stunden zu spät. Das Thema ist wieder mal gegessen und die Qualitätsmedien erscheinen zu spät am Buffet.

Viel interessanter sind andere Kleinigkeiten. Das unterstrichene "in einem makabren Video" ist bei BILD verlinkt. Nun könnte man denken, die beherrschen das und verlinken auf das Video, das der WELT vorliegt. Weit gefehlt. Zur Klasse der Offlinemedien gehörend und der hausinternen Software geschuldet, können die Linkgeneratoren der Qualitätsmedien nur Links generieren, die auf das hauseigene Angebot referenzieren. Im konkreten Falle wird also nicht auf ein "makabres Video" verlinkt sondern auf einen Artikel aus der Steinzeit. Zu deutsch, eine Verlinkung findet nicht statt.

http://www.bild.de/BILD/politik/2009/10/10/terror-drohungen-gegen-deutschland/islamisten-aus-video-identifiziert.html

Zweitens wird dem Video das Attribut makaber angepappt, was einem Journalisten gar nicht zusteht, denn damit wird die Sequenz bereits bewertet. Ich hab das Video zum Beispiel als total arschlos bewertet und deswegen nach wenigen Sekunden abgewürgt.

Also Leute, ihr müßt schon etwas früher aufstehen, wenn ihr mit eurem Premiumcontent Geld verdienen und Leute hinter dem Ofen vorlocken wollt.

24. November 2009

Der Unterschied

Es macht einen Unterschied, ob ich den Baseballschläger raushole, zuschlage und Fragen stelle oder ob ich auf den Baseballschläger zeigend Frage stelle.

Erderwärmung

SPIEGEL ONLINE 16. November 2009, 00:00 Uhr
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-661308,00.html
Klima
Das Schwächeln der Sonne
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-661308,00.html
Von Gerald Traufetter

Die Erderwärmung ist ins Stocken geraten: Seit zehn Jahren steigt die globale Durchschnittstemperatur nicht weiter an. Die Klimatologen rätseln darüber, wie sich dieser Trend erklären lässt.

SPIEGEL ONLINE 24. November 2009, 16:43 Uhr
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,druck-663045,00.html
Neue Studie
Forscher warnen vor blitzartigem Klimawandel
Von Markus Becker

Die Erde erwärmt sich viel schneller, als es selbst düsterste Szenarien vorhergesagt haben, für Gegenmaßnahmen bleiben nur noch wenige Jahre. Diese dramatische Warnung haben jetzt renommierte Klimaforscher veröffentlicht.


Der erste Artikel ist vom 21.11. (nicht 16.). Wau, binnen drei Tagen wurden die Ergebnisse der ersten Studie vollständg gekippt. Das ist ja mal ein ordentliches Forschungstempo.

Abu Safiyya died as a shaheed insha Allah

Das boulevardeske Offlinemagazin Spiegel schreibt heute in seinen Papierkorb:

Das knapp über zehn Minuten lange Video wurde zunächst auf einer populären Videoplattform im Internet eingestellt. Es liegt SPIEGEL ONLINE vor.

Die populär Internetplattform heißt youtube.com und ein solches Video liegt auch mir vor, weil das Angebot eben nicht eingestellt wurde, sondern nach wie vor abrufbar ist.

das vorliegende Video

Das vom Spiegel referenzierte ist inzwischen "vom Nutzer entfernt" worden. Das lasse ich mal so im Raum stehen, weil ich nicht prüfen kann, ob es der Nutzer, der Admin oder ein Zensor war.

23. November 2009

Schild und Schwert der Evolution

Nachdem die Revolution, welche auch immer, lange hinter uns liegt, wir die Mühen der Evolution bewältigen müssen, stellen wir fest, daß sich so viel nicht geändert hat.

Früher konnte man ruhigen Gewissens mit seinen Alltagssorgen zu einem Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit dackeln, denn da wurde ihnen auch nicht geholfen, dafür der Schnabel gehalten, denn stillschweigend und effizient haben sie ihre Aufgabe als Schild und Schwert der Partei erfüllt.

Heute in Zeiten der Evolution und des demokratischen Rechtsstaates ist es fast genauso. Das MfS gibt es nicht mehr, wir sind alles lupenreine Demokraten, außer Mutti, oder umgekehrt, weiß ich nicht mehr so genau, und das Schild und Schwert der Evolution sind unsere Rechtsanwälte.

So hat PMD heute per Presseerklärung auf die Presseerklärung von Frau Kaiser reagiert:

Der Abgeordnete Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann hat mich beauftragt, umgehend Akteneinsicht zu den ihn betreffenden Unterlagen in der hierfür zuständigen Behörde nachzusuchen.

Mein Mandant wird sich im Zusammenhang mit der beantragten Akteneinsicht kritisch und selbstkritisch mit den Materialien auseinandersetzen, die ihn bisher nicht zur Kenntnis gelangt sind. Herr Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann geht ferner davon aus, dass er wegen seines Engagements in den vergangenen zwanzig Jahren im Rahmen einer demokratischen Wahl in die Position eines Abgeordneten des Brandenburger Landtages gelangt ist. Diese Position wird Herr Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann als Abgeordneter der Fraktion Die Linke konsequent beibehalten.


Recht so Herr Diestel. Zeigen sie den linken Wichtelfrauen und -männern, was ein demokratischer Rechtsstaat ist. Und frage sie die Dame mal, was sie weiß, was ihr Mandat noch nicht weiß, weil er die Akten noch nicht kennt.

Ich verzichte an dieser Stelle erst mal auf die Darstellung der Genesis der Kaiserschen Stasioffenbarungen in der Presseöffentlichkeit, kann diese aber jederzeit nachreichen. Ihr heutiges Verhalten erscheint dann in einem ganz anderen Licht.

der tägliche Wahnsinn - the product and the order

Wenn man sich schon mit dem täglichen Wahnsinn beschäftigt, dann sollte der eigene nicht außen vor bleiben.

The Product - The Beatles Ltd. USB-Stick



The Order - The Lunacy



Nun verbleibt bis zum 4. Dezember Zeit für die Überlegung, ob ich wahnsinnig bin.

insidernde Kettenhunde und Krähen

stern

Immer wieder genannt wird dabei der Name des Bundesgeschäftsführers der Linkspartei, Dietmar Bartsch. Der spekuliere auf die Nachfolge Lafontaines als Parteichef und lasse, so ein Insider zu stern.de, "seit langem seine Kettenhunde gegen Lafontaine zubeißen". Die hätten auch dem "Spiegel" eifrig Infos über die Beziehung Lafontaine/Wagenknecht zugeschoben.

Eine journalistisch sehr schöne Formulierung "immer wieder genannt" vom "Insider". Das ist also das, was die als Qualitätsprodukt bewerben und für Geld verkaufen möchten.

Es scheint so, daß man das im gleichen Artikel beklagte Verhalten des focus dem focus nicht Übel nimmt, weil selber nicht so ganz genau mit der Wahrheit umgegangen wird. Also wird mal schnell ein Insider in die Welt gesetzt, der immer und immer wieder, wie ein Psychot, den Namen von Dietmar Bartsch nennt. Zufälligerweise immer genau dann, wenn die ganze Zeit ein stern-Reporter zuhört.

Sehr geehrter Herr Schütz vom stern. Geehrt?, nööö...

Herr Schütz, jetzt erteile ich ihnen mal eine Lektion in Journalismus. Daß Dietmar Bartsch eine graue Eminenz bei den Linken ist, das ist ein offenes Geheimnis. Die Gründe dafür sollte man aber erstens recherchieren, in ihrem Falle also aus der Wikipedia abschreiben, und politisch hinterfragen können.



Daß er eine möglicherweise moralisch für seine Funktion in Frage zu stellende Person ist, ließe sich auch belegen, kann aber vernachlässigt werden, da Moral in der Politik keine Rolle spielt.

Und dann kommt es zuweilen doch vor, daß eine Krähe der anderen ein Auge aushackt.

Kerstin Kaiser fordert Gerd-Rüdiger Hoffmann wegen Stasi-Verdacht zu Mandatsverzicht auf.

Das hat was kaberettistisches.

was nicht paßt, wird weg gelassen

Das wöchentliche Boulevardmagazin Spiegel ist ja mittlerweile dafür bekannt, daß es nicht gerade treffsicher den politischen Diskurs widerspiegelt, sondern den Praktikanten Freiräume für Märchen einräumt, von denen in anderen Redaktionen nur geträumt werden darf.

So durfte Herr Mohr diesmal ein vollkommen belangloses Thema rezensieren, die Streitereien unter Anleitung von Frau Will. Diesmal ging es um die RAF.

Was findet in der Rezension gar keine Erwähnung, so darf man ja auch mal fragen? Was ist es dem Spiegel wert, vollkommen unter den Teppich gekehrt zu werden?

Der bayerische Wichtel hat mehrere Male schüchtern und zurückhaltend mit viel wenn und abers versucht, das Thema Stasi auf's Tapet zu heben und dem Ministerium für Staatssicherheit die RAF-Morde in die Schuhe zu schieben. Der damals verantwortliche Innenminister Baum hat diese Überlegungen Stoibers demzufolge mehrfach mit einer Handbewegung vom Tisch gefegt. Es gab und gibt keinerlei Erkenntnisse, die solche Überlegungen stützen.

Warum der Spiegel eine solche wesentliche Erkenntnis der Sendung dem mitlesenden Volk verschweigt, darüber sollte sich das Volk mal Gedanken machen.

Sehr wohl standen allerdings geheimdienstliche Verbindungen im Raum, die jedoch eher Richtung Verfassungsschutz und BND wiesen und auch vom Tisch gefegt wurden. Von Stoiber. Schäuble werde schon wissen, warum er die Akten sperrt, da sie wohl den Staat gefährden könnten, wenn sie öffentlich gemacht werden.

Frank Schätzing, übernehmen sie.

Darf man auf den gleichen Haufen scheißen?

Beim Donnerbalken selbstverständlich, da geht es kaum anders. Ähnlich bei der Sickergrube im Garten.

Doch wie sieht es in der freien Wildbahn aus? Das Revier zu markieren ist ja okay. Medial kompetent wissen wir, daß überall hin- und alles angepinkelt wird, um seinen Herrschaftsanspruch geruchsintensiv deutlich zu machen.

Gibt es jedoch sowas wie die animalische Ehre des Säugers, nicht auf den gleichen Haufen zu scheißen, wie die Mitbewerber der lecker Mahlzeit?

Platz ist genug für jeden Scheiß, doch die fettesten Brocken gibt es nunmal nur in einem eng begrenzten Raum.

Das sind Gedanken, die sich einstellen, wenn man liest, daß der focus einen Teil der süßen Torte haben möchte, die Spiegel vorigen Montag am Zeitungskiosk auslegen ließ.

Das ist also die Frage. Dürfen Schreiblehrlinge des focus auf den Haufen scheißen, den die Praktikanten des Spiegel angelegt haben? Ich denke ja, denn der Markt für Scheißstories ist eng und um damit Geld zu verdienen, muß man schon mal einen drauf setzen.

Einst am journalistischen Markt angetreten, um mit Fakten, Fakten, Fakten Geld zu verdienen und dem Spiegel die Meinungsmarktführerschaft streitig zu machen, ist nur noch übrig geblieben, mit Ficken, Ficken, Ficken eine kleinen Tsunami der Aufmerksamkeit zu erregen, der sich nach einem Tag wieder legt. Oder widerlegt.

Der Angriff

Heute mal wieder unsere lieben Qualitätsmedien. Was die schlagzeilen, wenn es ihnen die Phantasie erlaubt.

Google greift Microsoft mit eigenem Betriebssystem an (welt-online)
Windows-Alternative "Chrome OS" kommt (rp-online)
Google stellt sein eigenes Betriebssystem „Chrome OS“ der Öffentlichkeit vor (Märkische Allgemeine)
Google stellt "Chrome OS" vor - Angriff auf Microsoft (reuters Deutschland)
Betriebssystem ist Angriff auf das Kerngeschäft von Microsoft (Hamburger Abendblatt)
Googles schneller Angriff auf Windows (sueddeutsche)

Soweit, so schlecht, denn der Fakt zu den wild wuchernden Schlagzeilen ist ganz simpel. Google hat den Quelltext seines als Chrome-OS bezeichneten Betriebssystems veröffentlicht.

Nur die technikaffinen Redaktionen haben sich nicht zu derlei Qualitätsblödsinn hinreißen lassen. Heise titelt so ziemlich allein zu haus vollkommen korrekt:

Chrome OS: Der "Windows-Killer" fällt aus

22. November 2009

billig fahren mit dem Flugzeug

Es ist gar nicht trivial, einfach mal so ein Billigticket abzustaube, um die Republik einmal von Ost nach West und zurück zu durchqueren. Es wird ein Überquerung, denn statt der Bahn, die in ihrem Lumpenproletariatstarif satte 212 Euro ohne Extras haben möchte, hat die Lufthansa ein Herz für arme Mitbürger und offeriert die Reise für 54 Euro. Hin- und zurück selbstverständlich. Hinzu kommen allerdings noch einige arbeitsfaule Parasiten, die an dem Mafiadeal mitverdienen möchten, was den eigentlich attraktiven Reisepreis gleich auf 167 Euro anhebt. Das ist immer noch 45 Euro preiswerter als mit der mehdornschen Vision der Überlandfahrt aufzubrechen.

Der eigentliche Horror ist der Bestellvorgang im Internet. Eine gute Stunde Lebenszeit habe ich vertrödelt, nur um auf diesen Preis zu kommen, denn in den diversen Flugbuchungsbörsen passieren gar wundersame Dinge, wenn man billig reisen und trotzdem ans Ziel kommen will.

Hab ich drei Fluggesellschaften aufgemacht und zusätzlich 2 unabhängige Internetbuchungsläden. Hin- und Rückflug eingegeben. Die Zahlen der abhängigen widersprechen denen der unabhängigen Börsen, die bieten Einzelflüge deutlich preiswerter, bei den Fluggsellschaften aber nicht buchbar an.

Ergo in den Fluggesellschaften jeden Flug einzeln eingeklappert. Auweia, sprunghaft gingen die Preise für die gleichen Flüge (!) nach oben. Verschiedene Klickvarianten haben immer das gleiche Ergebnis gebracht, entweder alles bei uns oder Kohle her.

Am Schluß blieb nur alles bei uns übrig, denn ein spottbilliger Rückflug wurde bei allen Fluglinien mit einem sündhaft teurem Hinflug bestraft. Und umgekehrt.

So warm war's im November

Noch nie. Fügt BILD hinzu.

Der Leiter des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation, Frank Böttcher: „Verantwortlich für diesen frühlingshaften Tag war eine kräftige Südwestlage, in der warme und trockene Luft aus Südeuropa Hamburg erreichte.“

BILD dichtet sicherheitshalber noch hinzu Mögliche Ursache: Der Klimawandel.

Nun denn. Der Klimawandel ist keine Ursache. Wenn, dann eine Folge von irgendetwas. Und ob es noch nie so warm im November war, das wissen wir nicht.

Oder weiß jemand, wie warm es am 22.11.0023 gewesen ist? Oder am 22.11.0187?

Ich nicht.

Campino - ein Mensch wie du und ich

Sofern es die Gegebenheiten und beteiligten Personen zulassen, kann BILD auch mal vollkommen nüchtern und unaufgeregt sein.

Teil 1
Teil 2

21. November 2009

Warnung vor dem Film

Wer einen guten Rachethriller sehen will, der zieht sich nochmal 96 Stunden (Taken) rein oder greift gleich auf den Klassiker 12 Uhr Mittags zurück. Auf keinen Fall sollte er jedoch gen Kino schlendern, um sich das Gesetz der Rache anzusehen.

Mit gut 7 Punkten in der imdb deutlich überbewertet, 3 hätten vollkommen ausgereicht, erfüllt der Film nur in den Racheplots seine Funktion. Die haben nichts mit Rache zu tun, sondern mit klassischem Action-Kino, also rumms bumms knall und zisch, sind einfallsreich, genial und gut in Szene gesetzt. Es ist allerdings sehr mühselig, die weiteren gut 80 Minuten Füllmaterial ertragen zu müssen, denn die ziehen sich klebrig wie Kaugummi in die Länge und wollen einfach nicht enden.

Ich mag keine Filme, die über 30 Minuten brauchen, ehe sie aus dem Pott kommen. 90 Minuten sind nicht allzuviel, um eine Story durchzuziehen. Da ist eigentlich keine Zeit zu vertrödeln.

Ein schlechter Film? Ich denke schon.

die CIA ist nicht wählerisch

In den Soldbüchern der zentralen Intelligenzagentur standen ja schon ziemlich obskure Gestalten. Da verwundert es nicht, daß auch Menschenfresser zu den Besoldeten gehörten.

ich weiß das schon lange

Bezüglich des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichtes, bestimmte Meinungen als Verbrechen einzustufen und dementsprechend verfolgen zu lassen, äußert sich ein ehemaliger Richter so:

Winfried Hassemer

Die Gegner der Freiheit, solange sie nur ihren Mund aufmachen, meine ich, müssten durch einen Diskurs der Gesellschaft bedient werden, wenn es irgendwie ginge, und eben nicht durch das Strafrecht. Es geht nur darum, dass es Meinungsäußerungen sind. Sonst sähe die Sache natürlich anders aus.

Der §130 StGB gehört ersatzlos gestrichen, denn Meinungen sind kein Verbrechen.

Man kann es auch so sagen, mit diesem Urteil hat das höchste deutsche Gericht das Tor für staatliche Zensur und Willkür sperrangelweit aufgemacht.

Doch vielleicht es es ja auch ein Schutzparagraph ähnlich der Schutzhaft. Wer weiß denn schon, was für braunes Gesocks hinter den demokratisch drapierten Schreibtischbarrikaden hervorgekrochen kommt, wenn in der BRD das Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung eingeführt werden würde.

20. November 2009

für Freunde der Klassik



Wenn ich Burgtheater sage, dann klingeln bei den Freunden geschichtsträchtiger klassizistischer Barockrenessaincebauten die Freudenglocken. Wer drin war weiß, daß es sich um einen teuren Abklatsch der Semperoper handelt. Ist ja auch von gleichen Baumeister errichtet worden.

Das viele Gute, das in den Wiener Gemäuern dem kunstbeflissenen Publikum zukam, ist von den Theaterkritikern hinlänglich bejubelt oder kritisiert worden.

Nun wird dem altehrwürdigen Gemäuer ein weiteres Glanzstück hinzugefügt.

Das am 1./2. September 2005 aufgezeichnete Ohne-ganz-viel-Strom-Konzert der Toten Hosen wird am 27.11. als Bluray veröffentlicht. Dann auch mit knackigen Edelsoundspuren, an denen es der DVD ja mangelt.



Am selben Tage wird auch die volle Dröhnung, das Konzert von der Berliner Waldbühne, in verschiedenen Distributionsformen zu erwerben sein.

Internet hat Schirrmachers Hirn vermanscht

Die vermanschten Gedankensplitter des Herausgebers der FAZ kannst du bei BILD nachlesen. Es scheint doch was dran zu sein, wenn behauptet wird, das Böse lauert vor allem im Internet, wenn man bedenkt was für schlimme Folgen es bei Herrn Schirrmacher verursacht hat.

19. November 2009

rechtliche Gründe

Kommentar

Aus rechtlichen Gründen können wir Ihren Kommentar leider nur in der Zeit von montags bis freitags von 8 Uhr bis 20 Uhr entgegennehmen. Wir bitten um Verständnis.


MoPo Hamburg

Verständnis habe ich nicht dafür, denn trotz meiner kümmerlichen Kenntnisse deutschen Rechts habe ich bisher erfolglos versucht, rechtlichen Gründe für die Entgegennahme von Kommentaren zu finden. Zumindest laut Suchmaschinen gibt es solche weder im Strafgesetzbuch noch im BGB.

Sogar bei den noch wenigen existierenden analogen Kommentarabgabestationen kann ich und darf ich in der genannten Zeitspanne meine Kommentare einstöpseln. Und sie werden auch entgegen genommen, ohne weitere rechtliche Gründe, oder doch eher mit, weil wegen gesetzlich vorgeschriebener flächendeckender Versorgungspflicht. Ich meine die Briefkästen der gelben Post, die rund um die Uhr funktionieren.

Vielleicht meinen Morgenpostler was ganz anderes. Das Gleiche, wie die Kollegen aus Süddeutschland. Aber die sind genauso bekloppt.

Wir wollen die Qualität der Nutzerdiskussionen stärker moderieren. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir die Kommentare ab 19 Uhr bis 8 Uhr des Folgetages einfrieren. In dieser Zeit können keine Kommentare geschrieben werden. Dieser "Freeze" gilt auch für Wochenenden (Freitag 19 Uhr bis Montag 8 Uhr) und für Feiertage.

Mal davon abgesehen, daß ich, sofern es mich überkommt, sogar nachts um 2 Uhr Kommentare schreiben kann, denn am Können scheitert es bei mir nicht, verstehe ich einige andere Dinge ebenfalls nicht. Wo auf den Seiten der Sueddeutschen findet eine Nutzerdiskussin statt? Was zeichnet deren Qualität aus? Was unterscheidet eine stärkere von einer schwächeren Diskussion? Und wieso muß dann genau die Qualität stärker moderiert werden?

Ich kann's auch kurz machen. Liebe Qualitäsoffensivjournalisten, ihr habt heftigst einen an der Waffel und merkt es nicht mal.

Eure Wünsche lassen sich in schnödem Deutsch sagen: Da wir die vollkommen unmaßgebliche Meinung unserer Leser zensieren und unserer Meinung anpassen möchten, ist die Abgabe von Kommentaren mit Restriktionen verbunden. Wenn's dir nicht paßt, dann surf woanders.

Und genau das mache ich ja auch.