6. Juni 2012

verrottende Orte



Die Foto-Schau "verrottende Orte" im Blog Die Anmerkung untersucht, was der Begriff Raum heute überhaupt bedeutet. Mit dabei sind Großmeister wie Die Anmerkung. Der entführt uns zum Beispiel an den Ort, wo deutsche Urlauber selten oder nie rumlungerten.

Früher gab es Orte, da war man einfach. Heute gibt es Räume, die sich überlagern und ineinanderschieben... Er wohnt eigentlich in Berlin, legte aber gerade ein Auslandsteilsemester in Kanarien ein.

Bei "Verrottende Orte" sind die wichtigsten, aus der Düsseldorfer Fotoklasse von Bernd Becher hervorgegangenen, Künstler dabei. Die Anmerkung entdeckt den Raum ... Die Anmerkung durchleuchtet ... friedliche Hinterhöfe, als ginge es um militärische Aufklärung in gefährlichem Gelände. Die Anmerkung lässt Plätze in Kanarien ... unter ... Verkehrszeichen kollabieren. Und Die Anmerkung seziert mit geometrischer Nüchternheit den Raum.

Verrottende Orte. Demnächst mehr vom Großmeister (Der Spiegel) der Urlaubsfotografie.

5. Juni 2012

Eddie ist tot

Zumindest fast. Denke ich mal.

Ich will zu Eddie.

Zu wem?

Eddie Santorini.

Und was?

Was?

Was willst du von diesem Eddie?

Nichts. Ihm nur ein bißchen die Eier kraulen.

Eddie mag keine Männer, die ihm die Eier kraulen. Nur Frauen. Also, was willst du wirklich?

Hab ich doch gerade gesagt, ihm an die Eier fassen.

Jetzt paß mal auf...

John zog blitzartig den Schlips des Barkeepers über den Tresen, einschließlich der knapp 2 Zentner Lebendmasse, die vom Schlipsknoten zusammen gehalten wurden.

Jetzt hörst du mir ganz aufmerksam zu. Ich gehe jetzt und komme morgen wieder. Mit einer Frau. Die spielt liebend gerne mit den Eiern gestandener Männer. Sag das Eddie. Und sag ihm auch, daß ich genüßlich dabei zuschauen werde, wie sie aus seinen Eiern Rührei macht.


Mehr fiel mir nicht ein. Kann das bitte mal jemand auf 300 Seiten auswalzen? Ich würde das, was davor und danach kommt, kaufen wollen.

Kannibale ermordet - Täter gefaßt



So nur im reader, Abteilung süddeutsche Verschreiber.

Mutmaßlicher Kannibalen-Mörder in Berlin gefasst

An anderer Stelle fügt die SZ hinzu

leistete der mutmaßliche Mörder keinen Widerstand, als er in Handschellen abgeführt wurde.

Soso. Kein Widerstand in Handschellen. Wer hätte das vermutet.

Tja. Hat er nun einen Kannibalen ermordet, oder eher doch nicht? Das ist die große Frage.

Doch auch der stern behauptet dies nach wie vor. (Das ist wohl der Videoclip, den die SZ schon wieder getilgt hat.)

Nun hat die Polizei den mutmaßlichen Kannibalenmörder Luka Rocco Magnotta in Berlin gefasst.

Dann muß da was dran sein. Haben wir nach den Döner-Mördern nun auch einen Kannibalen-Mörder.

4. Juni 2012

Die Ärzte in der Kritik - das Elend der Punkologie



Ich lese keine Zeit. Auch keinen Tagesspiegel. Einen Tipp bekam ich schon. Die Zeit, das Rechtschreiborgan für Schlipsträger gehobener Lebensart übernahm mangels Kompetenz, Geld oder beidem einen Artikel des Tagesspiegel, den Johannes Schneider dortselbst am Samstag Nachmittag auf's Lesevolk los ließ.

Die schöpferische Eigenleistung der Zeit bestand darin, das Konzert der Ärzte zu aufmunternden Worten und zarten politischen Appellen einzudampfen. Das ist geistig dermaßen dürftig, daß sich eine weitere Auseinandersetzung nicht lohnt.

Peinlich genug, da der Rest des Textes jenem gleicht, der am Samstag bereits geschrieben war. Da hatten noch gar keine drei Konzerte stattgefunden. Gerade mal eines, was somit ein grober journalistischer Fehler ist, da jeder Kenner der Szene weiß, daß die Ärzte mit ihrer Setlist sehr kreativ und variabel umgehen. Kein Konzert gleicht dem anderen, insofern kann es keinen einen Text für drei verschiedene Ereignisse geben.



Kommen wir zu Sachverhalt zurück, der Herrn Schneider auf die Puperze drückt.

Ist das noch Punkrock?

Die Ärzte sind auch eine der fairsten Bands der Welt: Bei aller Ironie werden die Klassiker bis zurück zu „Westerland“ pflichtbewusst und fast ohne Mätzchen zu Ende gespielt.


Die Antwort stand ebenfalls am 02.06. im Internet.

War das noch Punk-Rock, was die Ärzte gestern ablieferten?

Die Frage ist irrelevant, weil falsch, meilenweit am Ereignis vorbei gefragt.

Die Frage muß lauten: War'n es die Ärzte?

Die Antwort ist einfach. Ja, sie warn's. Livehaftig. Ärztiger ging nicht.


Der Fairness halber. Die Fairness der Ärzte besteht darin, daß sie fast 3 Stunden am Stück spielen. Die Kamillenteepausen sind vernachlässigbar. Sie haben nämlich nicht alle Stück vollständig an-, durch- oder ausgespielt. Schon gar nicht pflichtbewußt und ohne Mätzchen. Da kriegt man putenlederne Haut, wenn man dermaßen Schwachsinn ließt. Die Ärzte, das sind drei Menschen, die es sich leisten können, auf Arbeit puren Spaß ausleben zu können. Und sie sind Profis genug, dies halbwegs griff-und textsicher über die Bühne zu ziehen. Ich habe jetzt keine Lust, alle Verheber anhand des Mitschnitts zu zählen. Es waren derer etliche. Wie früher auch. Wie immer.

Möglicherweise gehörte Johannes Schneider zu jener Besucherteil im Freilichbühnenhalbrund, der eilfertig den Arm hob, als die Frage von der Bühne kam, wer denn heute zum ersten Mal auf einem Ärzte-Konzert sei. Ich habe auf die Schnelle wenigstens die Hälfte der Konzertgäste als Erstkontakt auszählen können. Alle Achtung.

Und dann noch sowas.

AKTUELLE INFO BERLIN VOM 02.06.

Im Track 19 (Freundschaft Ist) hatte sich ein Fehler eingeschlichen.

Die korrigierte Version steht jetzt zum Download bereit (der alte Code behält seine Gültigkeit).


Da haben sich auf dem Konzertstick DTH reingeschlichen, wenn ich es recht las.

In "Freundschaft ist Kunst" kommt plötzlich "Die letzte Schlacht" von den Hosen

Das ist alles so egal. Im Internet wurde mir heute eh schon geholfen, da ein Mitschnitt des gestrigen RaR-Konzertes der Hosen über die Leitungen schlich. Nun habe ich über 4einhalb Stunden Krach. Kann ich gut gebrauchen.

Das Elend der Punkologie besteht darin, daß sie Die Ärzte als Musik (Die Zeit) bzw. Pop (Tagesspiegel) verschubladen.

Das muß zwangsläufig schief gehen.

nicht erstaunlich - Unterdrückung der Meinungsfreiheit

Christiane Schulzki-Haddouti

Das Urheberrecht dient primär den Verwertungsinteressen der Urheber. Umso erstaunlicher ist es, wenn versucht wird, es auch für andere Zwecke, etwa zur Unterdrückung der Meinungs- und Pressefreiheit zu verwenden.

Nein, es erstaunt überhaupt nicht, wenn das Urheberrecht zur Unterdrückung fremder Meinungen genutzt wird, denn in seinem Kern ist es genau darauf ausgelegt, die Meinung weniger, die herrschende Meinung zu schützen. Meiungsfreiheit wird nur soweit geduldet, wie sie in Kneipen ab 1 Promille oder am mobilen Bierstand neben der Kaufhalle stattfindet.

Das Autorenkollektiv dieses Blogs hat ausführlich dokumentiert, wie ein Mitarbeiter des NDR das Urheberrecht mißbraucht hat, um einen Blogbeitrag aus dem Internet zu tilgen, der sich mit der Ekel-Propaganda der Tagesschau beschäftigte.

Der Vorgang wurde ausführlich dokumentiert. Die Ausführungen zum Urheberrecht seien extra erwähnt.

linke Sektierer mit Trillerpfeifen



Linke Sektierer haben die besseren Trillerpfeifen. Presseschaut die Zeit aus der Sächsischen Zeitung ab.

Genau. Schaust du dir die strengen fremden Völkerschaften an. Da wird streng getrillert.



Höhe der Linse ca. auf meiner Magerspeckhüfte, gut 1 Meter über Erdboden, somit mit den Augen eines Kindes eingefangen.

Die Strenge fremder Völkerschaften in einer Videodokumentation.

Teil 1 - Einführung
Teil 2 - Sprechgesang

3. Juni 2012

Bengalo-Punk

Nicht nur daß die Ärzte eines ihrer nächsten Konzerte wegen der Entflammung von Bengalos mit ohne Publikum abfeiern müssen. Genauso geht es den Toten Hosen, die wegen der Illuminierung des RaR-Konzerts gleich zwei Konzerte nur für die Düsseldorfer Polizei spielen müssen, wie Campino meinte.

Man ist sich dann doch irgendwie verbunden und hat einen Draht zum jeweils anderen. Oder ich habe was verpaßt, diese Bengalo-Geschichte geistert schon seit Jahren auf den deutschen Rockbühnen umher, und ich hatte für derlei Späße taube Ohren.

Zur kürzlich beendeten Wohnzimmertournee führte er aus.

Jungs, ihr spielt doch auch Westerland oder?
Wir sind die andere Band, aber wir spielen was anders.


Schrei nach Liebe.

Bei Rock-am-Ring wäre ich jetzt auch ganz gerne.

Warum drückst du so oft den Auslöser?

Das fragte ein gemütlicher Sachse, da er mit seiner frisch erworbenen Nikon Coolpix P310* immer nur ein oder maximal 2 Bilder auf die Speicherkarte beförderte. Das war übrigens auf der Tour zum Montana Sombrero. Da ich aus konditionellen und fotografischen Gründen immer hinterher hing, bekam ich nur wenige seiner Bemerkungen über die senile Bettflucht zu hören, was mich in einer Pause die Bemerkung machen ließ, daß ich genau das Gegenteil habe, senile Bettsucht, was wiederum Begeisterungsstürme auslöste, denn die kannte er wiederum noch nicht.

Damit wenigstens eines von den zehn Bildern scharf ist, war übrigens die Antwort. Das ist nunmal so, wenn man nur mit manueller Festbrennweite unterwegs ist.

Anders gefragt. Wenn ein fürchterlich gutes Objektiv mit Bildstabilisator an die 1500 Euronen gen Händler wachsen läßt, ein genauso fürchterlich gutes Objektiv jedoch rein manuell zu bedienen wäre, aber immerhin um die 1200 Euronen preiswerter über die Ladentheke geht...

Ich fang noch mal an. Wie teuer ist ein Bildstabilisator für eine preiswerte und schweinegute manuelle Festbrennweite? Kommt drauf an. Um die 40 Euro, schätze ich mal, wenn man sich preiswerte SD-Karten besorgt. Da könnten im Kaufladen um die Ecke an die 32 GB der Klasse 4 rausspringen, beim Händler im Internet 32 GB der Klasse 10.

Darauf kann ich an die 1300 RAW-Dateien unterbringen.

Wenn ich also in kritischen Situationen ein Motiv mehrfach ablichte, dann sollte am Ende in dem Datenmüll ein brauchbares Bild auffindbar sein. Löschen geht fix und um die 1200 Euro mehr mußte ich auch nicht abdrücken, nur um den Bildstabilisator integriert zu haben. So ging die Strategie, und die ging weitestgehend auf.

So, damit ich einige Leser des Blogs nicht auf die falsche Fährte locke. Der Plasteknubbel für die Videos ist ja so schlecht nicht gewesen, hat im Handling exakt jene Anforderungen erfüllt, die ich an ihn hatte. Er wiegt fast nichts, kann überall mit, ist schnell startklar, hat einen guten Automatikmodus, einen sehr guten optischen Bildstabilisator, und er hat gerade mal 270 Euro gekostet.

Leider zeichnet er nur 1080/50i bei Full-HD auf, was durchaus Nachteile mit sich bringt.

Wer einen Hunderter drauf legt, der bekommt mit dem Sony HDR CX250E den Einstieg in die 1080/50p Filmerei. Das Teil kostet an die 400 Euro, ist dann aber in der Bildqualität und Nachbearbeitung deutlich von Vorteil. Nicht unbedingt besser.

Wie damals erwähnt, die beide Plasteknubbel reichen nicht an die Qualität der Canon ran. Doch die patzt nunmal bei vertikalen Schwenks. Oder horizontalen? Egal, der Rolling Shutter macht sie für Schwenkvideos unbrauchbar.

Apropos Festbrennweite. Da steh ich hier. Der Himmel war gelb, trotzdem wollten die meisten aus dem kleinen Reisebus ein Foto haben. Mit sich und dem Teide. Es war mein zweiter Tag mit einer Reiseleiterin, und letztlich gab ich ob ihrer Knietscherei klein bei. Zwei Tage lang bot sie sich an, bei diversen Miradors Ablichtungen anzufertigen, so gewünscht wird. Ich gab ihr meinen Fotoapparat und erbat ein Foto von mir und dem Teide.

Wo kann man hier drehen, damit du auch mit auf dem Bild bist?

Da drehst du dich mal um, gehst 5 Schritte zurück, stellst scharf und versuchst es noch einmal.


Das machte sie dann, drückte auf mein Anraten 5 mal drauf und siehe da, zwei Fotos waren sogar scharf.

Tja. So ist das mit den Festbrennweiten im Jahre 2012. Auch so eine aussterbende Gattung.

Hatte ich schon mal erwähnt, daß mir hingegen die Festbrennerei sehr viel Spaß bereitet hat? Selbst in Momnenten größter körperlicher Entbehrungen.
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* Ich war ja mit dem Sachsen 2 mal unterwegs. Das scheint mir eine gute Taschenkamera zu sein. Herausragend ist der Blendenwert von 1.8. Der hat mir Bilder aus der Dämmerung gezeigt, die waren sehr ansprechend. Auf dem rückwärtigen Display.

die Besten aus dem Westen



Wenn es um mißverständliche Schlagzeilen geht, sind die Praktikanten groß.

Atomwaffen auf deutschen U-Booten.

Offiziell hat die Bundesregierung davon keine Kenntnis.

Soso.

2. Juni 2012

War das noch Punk-Rock? - Die Ärzte im Praxistest



Wie annonciert und vorab gefreut, haben die Ärzte aufgespielt. Unsere Kleinsten verließen am Kindertag die Wuhlheide, just, als die großen Kinder sie enterten, um das gemeinsame Absingen der Lieder aus der Kindheit abzufeiern.

Los ging es mit Hip-Hüpfern, die es sich nicht nehmen ließen Bela B., der den letzten Titel mit hopte, mit provokantem Wortgut von der Bühne zu geleiten. "Tage wie dieser" sei momentan der Lieblingssong von Bela, auf daß die Hip-Hopper ein paar Worte aus "Tage wie dieser" sprachsangen.

Dies sollte nicht die einzige Referenz des Abends an die Band aus Düsseldorf sein. Mehrfach wurde auf die zeitgleich andernorts konzertierenden Hosen Bezug genommen.

Ich hatte Kopfschmerzen, Pillen eingeworfen und mir sicherheitshalber einen Sitzplatz außerhalb des Schallkegels ganz oben in der letzten Reihe versorgt. Außerdem waren es beim ersten Freiluft-Konzert des Jahres sagenhafte 12 Grad arschekalt. Nebst fürchterlichem Wind.

Und dann kamen die Ärzte. Die gut 15.000 Lauschbegierigen im weiten Rund erhoben sich von ihren Plätzen und nahmen erst wieder Platz, als sie enweder zu Hause waren oder aber einen der raren Sitzplätze in der S-Bahn ergattern konnten.

Da es elendig kalt war, waren die treibenden und peitschenden Klänge willkommen, denn sie zwangen zu Bewegung.

Die folgenden 2 Stunden und 40 Minuten wurden einfach rausgefeuert, Strom gezogen, was Vattenfall herausgab, Saiten gemartert, was die klammen Finger ermöglichten, die Trommelfelle aus Kunststoff geschlagstockt, bis sie aus den Boxen barsten. Das Publikum sang mit, tanzte und bebeifallte jubelnd jeden Song. Wie immer.

36 Titel zählt mein inzwischen vollständiger Download. Höhepunkte? Akustisch viele. Alle. Herausragend einige. "Deine Schuld", "Langweilig", die Nationalhymne der Ärzte "Schrei nach Liebe", "Westerland", na klar, und "Junge", der sowieso.

Optisch war es wohl "Langweilig", denn eine Bühnenshow fand nicht statt. Die kam aus den Boxen. Farin U. war es dermaßen langweilig, daß er seine Laola-Welle einforderte. Alles mußte sich setzen. Dann ging es von oben nach unten in den Innenraum rein. Hochspringen, Arme hochreißen und schreien. Von ganz oben sieht das einfach nur geil aus, wenn der Innenraum mit einem Schrei in die Höhe expandiert.

Dem "Schrei nach Liebe" haben Farin U. und Bela B. einige Worte mit auf den Weg gegeben.

Farin U.: Das nächste Lied...
Bela B.: Ist für unsere Freunde...
Farin U.: Jenseits der Mauer?... Das nächste Lied ist wichtig! Macht wat draus!
Bela B.: Die Toten Hosen machen was draus.


Ich weiß ja auch nicht, wieso ich mit klammen Gefühl um 23 Uhr von dannen schlich. Irgendwie hatte sich im Kopf festgesetzt, daß die Ärzte das Fest beliebter Volkslieder abgebrochen haben, als es spannend wurde. Nach 2 Stunden 40 Minuten. Das Konzert schien unvollendet zu sein.

War das noch Punk-Rock, was die Ärzte gestern ablieferten?

Die Frage ist irrelevant, weil falsch, meilenweit am Ereignis vorbei gefragt.

Die Frage muß lauten: War'n es die Ärzte?

Die Antwort ist einfach. Ja, sie warn's. Livehaftig. Ärztiger ging nicht.

Live, fast drei Stunden, mit ihren schönsten Liedern und frechsten Sprüchen, genauso, wie die Ärzte früher einmal war'n. Drei junge Männer, die keinerlei Respekt haben. Vor nichts. Nicht mal vor dem Publikum. Oder zumindest soviel, daß sie diesem, das ja gezahlt hat, an die drei Stunden Schunkel-, Hüpf-, Knutsch- und Knuddelvorlagen darboten, die dankend angenommen wurden. Mehr wollten die zahlreich erschienen Gäste gar nicht. Weniger auch nicht.

Bleibt angemerkt, was immer noch zur Wuhlheide angemerkt werden muß. Die Akustik war wie immer einfach nur beschissen. Gestern erst recht, da der Wind, so ein fettes Soundpaket mal in meine Richtung geschalldruckt wurde, dieses sogleich zerriß und in alle Winde verstreute.

Album ist Album. Konzert ist Konzert. Die Stiftung Ärzte-Test vergibt für die Ärzte im Konzert die volle Punktzahl inclusive Bonuspunkten.

Ich hörte heute des Mittags bei lecker Filetsteak die folgende Aussage:

Mensch, die Frau XYZ ist richtig neidisch auf dich. Wenn die gewußt hätte, daß du zu den Ärzten gehst, wäre sie am liebsten mitgekommen.

Fiel mir nur eine Antwort ein.

Wat hat'n die für'n Waschlappen zum Mann?

Antwort.

Na der mag doch keine Ärzte oder Toten Hosen.

Ich habe die MP3s und kann das Ereignis noch einmal in Ruhe nachhören.

1. Juni 2012

die Strenge fremder Völkerschaften

Heute die nächste Übung mit den fremden Rhythmikern.

Unsere Lehrmeister verraten wieder eines der Geheimnisse stringenten Musikschaffens. Die Lautmalung. Der Sprechgesang. Der Vorgabe des streng limitierten Rhythmusses folgend, wird auch die Sprecheinlage zurückhaltend, trotzdem taktvoll dargeboten.

Nachahmer gibt es eine Menge. Die in der Bundesrepublik bekanntesten dürften u.a. Rammstein sein. Ist auch so eine Rhythmusgruppe mit Sprechgesang, nur mit ohne Frauen.



Höhe der Linse ca. auf meiner Magerspeckhüfte, gut 1 Meter über Erdboden, somit mit den Augen eines Kindes eingefangen.

Teil 1 der strengen fremden Völkerschaften

der Auslöser

Ein klein wenig Statistik, ohne in deren Tiefen einzutauchen. Ausgangspunkt ist dabei die Frage, ob es ein Risiko ist, nur mit Festbrennweite auf Fotosafari zu fahren.

Ist es nicht, wenn man im Hinterkopf hat, daß die wichtigen Motive eh in den Vorjahren abgelichtet wurden. Ist es ein bißchen, da eine Menge vorher nie gesehener Motivmöglichkeiten vollkommen neu waren. Wurde was verpaßt? Kaum.

Insgesamt hatte ich ca. 5700 Auslösungen, also einzelne RAW-Bilder binnen 18 Fototagen, macht 317 am Tag. Sagt wenig bis nichts, denn am Teide-Tag hatte ich 800 Auslöungen, der letzte Tag schlägt mit gerade mal 8 zu Buche. Hier würde der Statistik eine Wichtung gut tun, zumal im Hinterkopf immer werkelte, hier warste schon, somit brauchste nicht so intensiv abdrücken.

Egal. Ein Drittel aller RAW-Dateien sind noch vor Ort gelöscht worden. Mittlerweile ist alles sortiert und weiter ausgedünnt. Gerade mal 60% der Auslösungen harren nun der Bearbeitung. Was immer noch 3367 Rohdaten sind. Acht dieser sind als HDR und 380 als Panorama deklariert.

Bis auf drei Tage bescheidener Lichtverhältnisse, im Teno-Gebirge, der Kenner weiß, wie immer, denn da gibt es kaum taugliche Fotoverhältnisse bei natürlicher Beleuchtung, was die Masca-Schlucht einschließt, also bis auf diese bescheiden Lichtverhältnisse ist der Rest an Daten der ersten Sichtung nach ganz gut getroffen.

Bei der Erklimmung des Montana Sombrero hatte mich der letzte Hauch des Calima erwischt. Der Himmel war gelb. Für diesen mißlichen Umstand wurrde ich die Woche darauf mit besten Lichtverhältnissen beim Rundgang auf dem Teide entschädigt.

Der Rest aller Bilder läßt auf guten Ertrag hoffen.

Was die 120 Videoclips hergeben, darüber fehlt mir momentan der Überblick. Ein paar spannende Banalitäten sind sicher dabei.

31. Mai 2012

Sexservice der Gebührenschnüffler

Alsbald muß deutschlandweit jeder die Verblödungssteuer abdrücken, so er nicht arm dran ist. Der Staat ist reich. So wird er sich leisten, lebensverlängernd für die jetzige Behörde einzustehen und den Tropf von Eurocents stetig tröpfeln zu lassen, auf daß sich was zusammenkleckert.

Diese hoheitliche Aufgabe gleich noch dem Finanzamt mit überzuhelfen, für so viel Grips und Sparsamkeitsdenke reichtt es bei den Beschließern dieser Beschlußlage nicht. Da die Beamten der GEZ fürderhin nichts mehr zu tun haben, wie jetzt auch, es ändert sich also nichts für sie, wurde wenigstens ein neuer Name für die Beschreibung ihrer Tätigkeit erfunden, sie sind dann im Beitragsservice tätig.

Die Tätigkeit der Schnüffler reduziert sich dann laut Daniel Bouhs darauf.

Festzustellen sein wird im privaten Bereich nur noch sein, wer mit wem unter einem Dach lebt.

Den Schreibfehler habe ich ihm weggestrichen. Meine sind umsonst.

30. Mai 2012

die Strenge fremder Völkerschaften

Der völkerkundlich interessierte Deutsche, mit den Schlagern der Woche und dem Musikantenstadl sozialisiert, der auf ethnologischem Trampelpfad durch fremde Länder wandert, der muß einen Kulturschock bekommen, wenn er akustisch übergeholfen bekommt, nach welch strengen Maßstäben in anderen Ländern die musische Erziehung angegangen wird. Da gibt es keinen Spielraum für weichgespülte Hirne und schlaffes Muskelwerk. In anderen Ländern geht es zur Sache, und es wird kräftig in der Ursuppe rhythmischen Sozialverhaltens gerührt, auf daß auch der blödeste Deutsche merken müßte, wo John Bonham einst seinen Saft hernahm.

Jenseits deutscher Enge hört man strenge Klänge.

Höhe der Linse übrigens auf meiner Magerspeckhüfte, gut 1 Meter über Erdboden, somit mit den Augen eines Kindes eingefangen.



Clip auf die Schnelle via avidemux nach 1080p umkodiert. Mußte schnell gehen. Auf youtube kann man die höheren Auflösungen anklicken. Die sehen besser aus.

NSU: 1,2,3 - bald sind sie alle frei!

Ja, so ist das manchmal. Selbst höchtsbezahlten Bundesbediensteten dämmern zuweilen die Fakten in ihrem triste-dunklem Beamtenalltag, auf daß dieser taghell erleuchtet sei, vermittels der Erleuchtung wiederum glasklare Entscheidungen getroffen werden. Was es nicht gab, das konnte auch nicht unterstützt werden.

Nur die tapferen Hamburger Terrorpropagandisten sehen es anders.

SPIEGEL-ONLINE 29. Mai 2012, 18:17 Uhr
Zwickauer Zelle

Mutmaßliche NSU-Unterstützer kommen frei


Da wir gerade bei den aktuellen Märchenstunde zur NSU sind, sei der Fahndungsaufruf ergänzt.

Und als dann die Fahndung nach einer Terrororganisation der NSU endlich aufgenommen ward, da waren zwei der drei medial kreierten Terroristen tot und die dritte Person saß auf einem Polizeirevier und bangte um die Glaubwürdigkeit ihrer Behauptungen. Rettung schien nahe, hätte sie ihr Telefon nicht abgeschaltet gehabt.

Kannte womöglich doch jemand aus einer Innenbehörde die richtige Identität der Rechtsextremen?

Die Mutmaßung liegt nahe.


Ja.
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update

Nun fragt auch Marcus Klöckner auf Heise nach dieser Ruf-mich-an-Orgie sächsischer Staatsdiener.

Flugunglück

Uups, das habe ich gerade noch so vor der Löschung retten können, denn beim Löschen bin ich mit meinen Fingern schneller als die Elektronik. Ich konnte mich gerade noch mal ausbremsen.

Hier ist ein Foto heftig verunglückt und total verkorkst auf der Festplatte aufgeschlagen. Im Unglück selber wiederum scheint es große Fotokunst zu sein, wie sie selbst Picasso oder Caspar David Friedrich nicht besser hingepinselt hätten. Oder Karl Lagerfeld, der zwischen zwei Showevents schnell eine Strichzeichnung auf ein Blatt huschen täte, die er einem einschlägigen Verein zwecks Mundkolorierung überließe.

29. Mai 2012

neue deutsche Ideologie - der Rektalismus

Nein, nicht "Die deutsche Ideologie", sondern eine neue deutsche Ideologie bedarf meines Erachtens einer genauso umfänglichen Sezierung wie sie dazumal Karl Marx und Koautoren für den Hausgebrauch anfertigten, worin man nachlesen könnte, daß die deutsche Nation die Scheiße an und für sich ist.

Dann wäre es doch endlich mal an der Zeit, etwas über den deutschen Rektalismus aufzuschreiben.

Ossineger - Negerossi

Ein älterer Herr aus Travemünde am Sandstrand während der prallen Mittagssonne.

Sag mal, du bist doch ein echter Ossi, oder?

Ja.

Weißt du, für uns wart ihr Ossis richtige Ausländer, exotischer als Neger.


Mir fiel in diesem Augenblick die passende Antwort nicht ein. Ich reiche sie schriftlich nach.

Genau dafür, daß ich mir sowas auf Teneriffa anhören darf, bin ich 89 auf die Straße gegangen.

Der Clou an der Geschichte?

Ich bin 89 gar nicht auf die Straße gegangen.

26. Mai 2012

zum Pfingschten

25. Mai 2012

Verbot körpereigener Drogen

Die Bundesregierung, so sickerte es hier, im Süden, aus dem feinen Sand am Strand, diese Bundesregierung will nun auch die körpereigenen Drogen verbieten. Adrenalin, Dopamin, Glückshormone und diese ganze chemische Suppe, die einem den ganzen Tag durchs Blut schwappen und das Hirn benebeln, sind nicht gut, da sie der Entwicklung demokratischer Persönlichkeiten hinderlich sind.

Fiel mir gerade wieder ein, da die letzten Tropfen des gefährlichen Chemiegebräus alsbald den Gang auf's Klo antreten. Ich war fix und alle und trotzdem hellwach. Gestern. Heute auch.

Ach ja, dann las ich soeben bei den Hamburger Spaßkickern, der Blatter wolle das Toreschießen im Fußball abschaffen und suche nach einer anderen Lösung zur Ermittlung des Siegers. Wie wär's denn mit dem Kontostand der sich befußballenden Vereine?