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12. Juli 2008

Warnung vor dem Buche

Ich hatte vor kurzem das Vergnügen, in aller Ruhe einige Bücher verschlingen dürfen (und) zu können. Deswegen sei darüber referiert.
Die erworbene Seitenmenge sollte für einen Zeitraum von drei Wochen ausreichen, obwohl ich da meine leisen Zweifel hatte, die sich auch bestätigten. Ich hatte zu wenig Seiten gekauft und mußte im Tagesablauf etwas tricksen, um das Lesevergnügen zu strecken.

Ich verzichte auf die Verlinkung zu den einschlägig bekannten Online-Händlern, da ich nur empfehlen kann, es so wie ich zu machen, nämlich mit einem Bündel gesponsorter Banknoten mehre Buchläden aufzusuchen und selber fündig zu werden. Nebenbei hat man noch das eine oder andere interessante Gespräch und das Gefühl alles ist so, wie's früher einmal war.

Ist es nicht, denn in den Buchregalen der Händler wird inzwischen viel Altpapier gelagert. Das gab es früher kaum.

In der (nicht zufällig, sondern absichtlich gewählten) Reihenfolge des Lesens waren das.

Dr. med. Eckart von Hirschhausen
Die Leber wächst mit ihren Aufgaben
6. Auflage, April 2008
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008
222 Seiten

Das habe ich als letztes, unabhängig von den anderen erworben und erstmal nur zu 50% gelesen. Die zweiten 50% folgten im Anschluß an die folgenden dicken Schinken.
Als Reisezeitüberbrücker und -vertreib war es gut geeignet und ließ sich trefflich in zwei Hälften lesen. Ist letztlich nur die Verschriftlichung eines Teils seiner öffentlichen Auftritte.
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Ian Rankin als Jack Harvey
Die Kassandraverschwörung
1. Auflage, Deutsche Erstveröffentlichung Februar 2008
Wilhelm Goldmann Verlag, München
542 Seiten

Mit Ian Rankin habe ich noch nie eine Niete gezogen. Gefährlich war nur der Umstand, daß ich keine Liste bei hatte, welche Bücher von ihm ich schon gelesen hatte, da die Klappentexte immer gleich klingen.
Aber diesmal ging es um einen Terrorplot. Das kannte ich noch nicht, konnte ich also mitnehmen.

An einer Stelle des Romans habe ich mich leicht amüsiert. Der Möchtegern-Bond hatte sich im Bastelverfahren eine Abhöranlage verfertigt und heimste Lob dafür ein, daß er sogar korrekt formatierte Disketten dafür mitgebracht hat.

Also schlug ich noch einmal das Impressum nach: Die Originalausgabe erschien 1993 unter dem Titel „Witch Hunt“. Ja. 1993 war das so. Da konnte man wirklich Bewunderung erheischen, wenn man die korrekte Diskette für das korrekte Diskettenlaufwerk korrekt formatieren konnte. Und es gab wunderbare Formatierprogramme, die das letzte Magnetpartikel auf den Flatterscheiben nutzbar machten. Ach, war'n das noch Zeiten.

Im übrigen beschreibt der englische Originaltitel weitaus besser, worum es wirklich geht, um eine Hexenjagd.
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Bernhard Schlink
Der Vorleser
Diogenes Taschenbuch, 1997
Diogenes Verlag AG Zürich
207 Seiten

Da ich, wie oben schon erwähnt, bereits beim Kauf leichte Zweifel an der Reichweite des Seitenumfangs hatte, fragte ich die Verkäuferin (Typ sehr belesene studentische Aushilfe), ob nicht doch noch das eine oder andere Buch aus der Reihe spannend erzählt in den Regalen liege. Sie empfahl mir daraufhin das aktuelle Buch von Schlink. Nur aus Kostengründen lehnte ich ab, lies mir allerdings den „Vorleser“ einpacken. Und wurde nicht enttäuscht.

Ein Buch, das sich wie ein Krimi liest, aber keiner ist.

Von diesem Autoren werde ich noch weitere Bücher erwerben, so das Sponsorentum hin- und wieder zuschlägt, denn eine derart straffe und bildliche Sprache habe ich lange nicht von einem Autoren deutscher Zunge gelesen.

Von mir gibt es eine Note 1 ohne jeden Abstrich.
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Vor diesem Buche sei gewarnt. Der käufliche Erwerb kann zu Geldverschwendung führen.

Martin Walser
Ein liebender Mann
2. Auflage März 2008
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
285 Seiten

Ich habe erst im Nachhinein von Oliver Pochers Anfrage bezüglich Martin Walser gehört: „Was macht der?“
Die Frage ist bis heute unbeantwortet*, aber erklärlich. Denn spätestens auf S. 64 hätte Walser stutzig werden müssen. Dort kleckste ihm der folgende Satz aus dem Füller, der auch die Lektorierung überstand: „In Deutschland wird ein guter Roman immer die Ausnahme bleiben.“

So ist es wohl.

Das herausragende Merkmal des Buches ist der gescheiterte Versuch, Adels- und Neusprech so zu vereinen, daß eine spannende Liebesgeschichte zwischen Goethe und Ulrike rauskommt. Das ist auf allen Seiten gründlich mißlungen. Es war das einzige Buch, das ich trotzdem qualvoll zu Ende las, immerhin hatte ich den teuren Hardcoverpreis dafür löhnen müssen.

Das Schlimmste am gesamten Buch ist jedoch der letzte Satz, sozusagen die letzte goethesche Blutwallung. Auf Seite 285 heißt es: „Als er aufwachte, hatte er sein Teil in der Hand, und das war steif. Da wusste er, von wem er geträumt hatte.“
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„Früher, als ich klein war und meine Eltern noch zusammenlebten, liefen sie morgens immer nackt vom Schlafzimmer ins Bad. Da trug mein Vater immer einen Stock vor sich her im Lendenbereich. Schon als Kleine war ich da sehr fasziniert von...
Ich wusste damals nichts von Morgenlatten... Eine lange Zeit, auch als ich schon mit Jungs gefickt habe, dachte ich, die Erektion am Morgen ist wegen mir. Das war sehr enttäuschend, als mir erklärt wurde, dass Männer das haben, um die Pisse morgens am Rauslaufen zu hindern. Eine Riesenenttäuschung war das.“

Meint auf S. 165

Charlotte Roche
Feuchtgebiete
Zehnte Auflage 2008
DuMont Buchverlag, Köln
219 Seiten

Oder, um es mit Dr. Hirschhausen zu sagen (S. 33): „Die Morgenlatte ist nicht der tiefste Ausdruck pueriler Potenz, sondern schlichtweg ein Zeichen dafür, dass die Blase voll ist... Aber weil wir Männer unseren Körper so schlecht kennen, interpretieren wir da Wunder was hinein und wollen sogleich nicht Pipi, sondern Liebe machen. Wir denken sogar, dass der Mensch neben uns für die Erektion zuständig ist. Just diejenige Frau, die wir uns gestern noch versucht haben schön zu trinken. Die Morgenlatte ist tatsächlich eine Spätfolge des Schöntrinkens... Wir verwechseln Triebabfuhr und Müllabfuhr, Brunft und Brunzen... Die Geschichte der Morgenerektion ist eine Geschichte voller Missverständnisse.“

Lieber Herr Walser, auch wenn sie vielleicht die rühmliche Ausnahme sind, aber wenn ein männlicher Erdenbürger aufwacht und sein steifes Teil in der Hand hat, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, schleunigst die Toilette aufzusuchen, denn dieses steife Teil zeugt nur von einer gut gefüllten Blase. So ist das eben.
Unverzeihlich blöd von ihnen. Wunschdenken.
rechtzeitig pullern gehen
Die Feuchtgebiete habe ich nur erkundet, weil Charlotte Roche wohl keine einzige Talkshow, ausgenommen das Kinderfernsehen, ausgelassen hat.
Liest sich ganz gut, aber bei 150 Seiten hätte Schluß sein können, alles andere ist Wiederholung und Betrachtung ihrer Brüste, ihres Anus und der Venus vom siebten Standpunkt aus. Sex reichen ja wohl.
Wer genügend Krankenhauserfahrung mitbringt, kennt das eh alles, hat es nur noch nie dermaßen kompakt und offenwortig nachlesen können.
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Philip Kerr
Der Pakt
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg
Oktober 2007
510 Seiten

Auch Philip Kerr gehört zu jenen Autoren, deren Werk ich stets gierig in mich rein las, damit es mir nicht mehr genommen werden kann. Und dann gleich zwei für mich neue Bücher auf einen Schlag.

Dieser Roman behandelt weitestgehend den 2. Weltkrieg, im engeren Rahmen das Teheraner Treffen der Alliierten. Im engsten Sinne sowjetische Kriegsverbrechen.

Ein Muß für Kerr-Liebhaber.
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Henning Mankell
Kennedys Hirn
Ungekürzte Ausgabe
Februar 2008
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
© 2006 der deutschsprachigen Ausgabe
396 Seiten

Tja. Hat sich der Verlag was einfallen lassen und „Brisant und spannend wie die berühmten Wallanderfälle“ vom NDR auf den Buchdeckel gedruckt.

Brisant ist es nicht. Auch nicht so spannend wie die Wallanders.

Warum das Impressum darauf verweist, daß mir eine ungekürzte Ausgabe verkauft wurde, das erschloß sich erst beim Lesen. Straffung der Handlung, 100 Seiten weniger, und etwas mehr Realitätsbezogenheit hätten es vielleicht in den Rang von Brisanz und Spannung heben können.

Auch Mankell hat das Recht auf eine Schreibschwäche, aber davor stehen eigentlich Verlag und Lektorat, um das wegzubügeln. Dachte ich bisher.

Davon abgesehen las es sich flüssig und gut, wie von Mankell gewohnt. Ist aber kein Buch, das mich aus dem Sessel gehauen hat.
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Philip Kerr
Das Janusprojekt
1. Auflage September 2007
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
446 Seiten

Ein neuer Gunther-Krimi. Das kann nur Sahneeis mit Früchten sein.

Auch hier das Thema 2. Weltkrieg und seine Folgen im Mittelpunkt. Gunther-Krimi eben.

Philip Kerr ist wohl der einzige Autor in deutschsprachiger Literatur, dem ein Kabinettstück der besonderen Art gelungen ist. Er hat den Typus „Privatdetektiv im faschistischen deutschen Reich“ erfunden. Das ist spannend, knackig und Alleinstellungsmerkmal für einen Literaten, der hierzulande verlegt wird.

Und zur Scham für alle Autoren deutschen Blutes sei angemerkt, daß Kerr in Edinburgh geboren wurde und ein dermaßen excellentes Deutsch schreibt, daß ein Walser vor Neid erblassen muß.

Im übrigen stinkt das Buch nach einer Fortsetzung, denn es lehnt sich vom Plot her ziemlich genau an „Das unsichtbare Visier – Kennwort 'Vergißmeinnicht'“ an. (Otto Bonhoff, Herbert Schauer, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 324 Seiten, EVP 8,50 Mark) Diesmal aber eher aus der Sicht eines gebeutelten westdeutschen Privatdetektivs, vermischt mit Wiesenthal-Zentrum, Mossad und CIA.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Note 1 ohne Abstriche.
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Hier war mein Lesestoff 4 Tage vorfristig zur Neige gegangen. Es fand sich jedoch jemand, der mir

Carla Banks
Der Wald der toten Seelen
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2006
458 Seiten

kostenfrei übereignete. Es soll wohl sehr spannend sein. Im Gegensatz zum Mankell war hier nur ein Aufkleber auf dem Buchdeckel, den ich abgekratzt habe, da eine Doppellüge: Spitzenthriller. Weder Spitze noch Thriller und eine kleine Schlamperei in der Titelübersetzung. Das Original nennt sich „The forest of souls“.

Es geht auch hier um Verbrechen während des 2. Weltkrieges in der Sowjetunion. Das hatte ich bereits wenige Tage vorher von Kerr (2 mal) in sehr guter sprachlicher Form gelesen.

Kurz und gut, ich habe vielleicht 300 Seiten geschafft und dann aufgegeben, weiß nicht, ob es Mord oder Totschlag oder Unfall war, wie es ausging usw. Die Entsorgung des Buches war einfach, ich legte es an einen öffentlich zugänglichen Ort, damit sich noch jemand ärgert.

Und gar erschrocken war ich über die Vita der Autorin. Im Klappentext steht: Carla Banks ist Dozentin und unterrichtet Creative Writing an der Universität Sheffield.

Von Kreativität habe ich während der von mir gelesenen 300 Seiten nichts bemerkt. Vielleicht kam die ja noch. Sonst bleibt nur als Empfehlung, daß die Dozentin fleißig Philip Kerr studiert. Aus seinen Büchern könnte sie eine Menge lernen.
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Das waren rund 3100 Seiten in drei Wochen. Plus 150 nicht gelesene. Davon knapp 600 enttäuschend (Walser und Banks). Verblieben 2500 Seiten vergnüglicher Lesestoff. Sehr schön.
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* Die einzig richtige Antwort auf Pochers Frage, speziell für die Moralwächter der "Frankfurter Allgemeinen" formuliert, lautet übrigens so: Martin Walser reiht schon seit Jahren eine Unterleibsgroteske an die andere. Hier irrt Wolfgang Höbel. Im liebenden Mann ist nur der Schlußsatz grotesk, die Verwechslung von Urinier- mit Kopulierdruck. Zuweilen fällt dies zusammen, heißt dann aber Urophilie. Für den 70jährigen Goethe bezweifel ich jedoch eine solches sexuelles Verlangen.

19. Juli 2011

Berlin, die toleranteste Stadt in Deutschland

"Wie tolerant ist unsere Hauptstadt?"
Das BILDungsbürgerblatt fragt an. Ich antworte.

Ich weiß nicht, ob der Berliner überhaupt weiß, was Toleranz ist. Sicher, das Wort ist ihm bekannt, es hat allerdings keinerlei praktischen Nutzen für ihn.

Der Berliner, der echte, der hier geborene und aufgewachsene, sozialisierte und drangsalierte wird das Wort Toleranz höchst selten in seinem Leben gebrauchen, wenn überhaupt. Standard ist eher "Dit iss mir wurscht" oder "Dit iss Jacke wie Hose". Das ist es wohl, was des Berliners Toleranz ausmacht, die höfliche Darbietung von Desinteresse. Mach dein Ding, "jeht mich nüscht an". Daß dies von ethnolgischen Blindschleichen als Toleranz definiert wird, ist mir wurscht, da die eh nicht kapieren, wie der Berliner tickt.

Dem Berliner Toleranz zu unterstellen, das passiert nur bei Außenstehenden, die sich ein Phänomen erklären wollen müssen, was nicht erklärbar ist. Ich will gar nicht erst auf den Sachverhalt eingehen, daß in Berlin etliche Menschen wohnhaft sind, hier leben, arbeiten, sich erholen und entspannen, die keine Berliner sind und auch keine Chance haben, je einer zu werden. Auch das ist mir wurscht.

Aber genau an jenen wird sich gerade abgearbeitet und deren Verhalten als Maßstab für die Toleranz der Berliner ausgelotet. Einem echten Berliner Kneipenwirt wäre es egal, welche Gäste wie lange in seinem Etablissement speisen und trinken, solange sie sich ruhig verhalten und am Ende auch bezahlen. Die Zeiten, da es an jeder Straßenkreuzung 4 Kneipen gab, eine für KPD, eine für SPD, eine für NSDAP und die letzte für den Rest, die Zeiten sind lange vorbei.

Doch sei es wie es geschrieben ist.

"Ich dachte, alle wüßten, dass Berlin die toleranteste Stadt in Deutschland ist. Es ist die einzige Stadt, die toleriert, dass die Regierung dort ihren Sitz hat." (S. 60)

Dieser Sicht auf die Toleranzproblematik kann ich beipflichten. Die stammt allerdings nicht von mir, sondern von

Philip Kerr
Die Adlon Verschwörung
1. Auflage März 2010
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg
573 Seiten

Kerr hat Bernie Gunther, den ersten und einzigen Privatdetektiv während der Zeit des Faschismus und danach, in ein neues Abenteuer geschickt. Mitte der 30er Jahre steht die Vorbereitung der Olympischen Spiele in Berlin an. Gunther, als Hoteldetektiv im Adlon tätig, muß eine Reihe von Schwierigkeiten aus dem Weg räumen. Die erste ist ein Polizist, dem er ein Messer in den Bauch rammt, auf daß der nicht mehr erwacht*. Oder war es seine Faust auf dessen 12? Ich weiß es schon nicht mehr, weil es nur für ein paar belanglose Einflechtungen in der Romanhandlung gut ist und keine tragende Funktion im literarischen Konstrukt hat. Eigentlich gar keine. Hätte man auch weglassen können.

Die eigentliche Handlung dreht sich um Korruption und Scheinereien rund um das berliner Olympiastadion und den damit befaßten Personenkreis, der sich auf korrupte Amerikaner und Nazis eingrenzen läßt. Eingrenzen lassen muß, das Buch hat nur knapp 600 Seiten.

Eine hübsche, aufklärerische amerikanische Journalistin darf nicht fehlen, die er ncht bekommt, diverse Morde, gefährliche Situationen usw.

Die beiden Vorgänger mit Gunther waren eine ganze Klasse besser. Gemach, auch hier kommt kaum Langeweile auf, obwohl die Handlung geradlinig entwickelt wird, im wesentlichen ohne Leimspur auskommt und durchsichtig ist. Relativ frühzeitig sind alle Handlunsgstränge und Personen eingeführt. Bis zum Ende durchzuhalten ist dann leserische Fleißarbeit. Auch wenn es scheinbar ein Butter- und Brotthriller des Schotten ist, mit dem schreibt er immer noch locker alle deutschen Krimiautoren an die Wand, auf daß man freiwiliig seine deutschsprachigen Autoren der sekundären Wiederverwertung zuführt. Früher hätte eine Berliner gesagt, daraus machense Klopapier. Heute wäre er tolerant und würde behaupten, man diene so der Umwelt und dem Gender.

Doch denkste. Philip Kerr wäre nicht Kerr, wenn er nicht doch einen grandiosen Zungenschnalzer auf der Pfanne hätte, der das Buch regelrecht kippt und aus fleißigem Lesen Wißbegierde werden läßt. Man legt den Wälzer nicht mehr aus der Hand, bis die letzte Seite verschlungen ist.

Was er sich wie in welchem Zusammenhang und warum mit welchem Spannungsbogen hat einfallen lassen, das sei hier nicht verraten. Entweder kauft ihr euch die Schwarte oder ihr borgt sie euch aus.

Einen kleinen Tipp habe ich parat. In dem Buch spielt noch einmal ein Rolle, daß er in der Ukraine in einem Mordkommando der Polizei tätig war, das russische Offiziere erschießen mußte. Klick muß es jetzt bei euch als Kenner der Geschichte machen, das war doch weit nach den Olympischen Spielen 1936. Genau, sage ich da nur, das war weitaus später.

"Die deutsche Geschichte ist nichts weiter als ein Abfolge lächerlicher Bartmoden." (S. 104)

"Es gibt keine Wahrheit in der deutschen Geschichte" (S. 106)

Dann wird uns noch eine schriftstellerische Lektion erteilt, die sich so mancher Politiker an seinen Spiegel pappen müßte.

Wenn jemand ermordet wird - ganz egal, wer er war -, dann wird ermittelt. Man ermittelt, weil es das ist, was man tut, wenn man in einer anständigen Gesellschaft lebt. und wenn man es nicht tut, wenn man sagt, dass der Tod eines Mitmenschen nicht wert ist, untersucht zu werden, dann ist die Arbeit selbst es nicht mehr wert, gemacht zu werden." (S. 115)

Es soll ob dieses Zitats nicht unerwähnt bleiben, daß Kerr einen ähnlich qualitativ hochwertigen Schluß zu Papier gebracht hat, wie Daniel Suarez in Daemon, einen dämonischen, von Moral entkernt. Die beiden Enden sind nicht identisch, gehören jedoch zur selben tollen Wurst, lecker zu lesender Lektüre.

* If the dead rise not, so der originale Titel des Buches, entspricht dem Ende des Romans weitaus besser als die bekloppte deutsche Übersetzung. Wenn die Toten nicht auferstehen... dann ist das oftmals besser.

Kommen wir also zur Ausgangsfrage in diesem Post zurück, ob Berlin nun tolerant oder was auch immer ist.

...wenn die Deutschen ihre Regierung brauchen, um die Dinge zu regeln, dann sitzen wir wirklich tief in der Tinte. Ich glaube, letztlich lassen sich die Deutschen einfach regieren. Man muss nichts weiter tun als einmal im Jahr ein neues Gesetz machen, das da lautet: 'Tut verdammt nochmal, was man euch sagt!'" (S. 110f)

Schauen wir also optimistisch in die Zukunft und auf das tolerante Berlin, da "Optimismus nichts weiter ist als eine jener naiven Hoffnungen, die sich aus schierer Unwissenheit speisen." (S. 529)

Schauen wir in das zukünftig tolerante Berlin, um zu verhindern, daß es eintritt. (ähnlich S. 75)

11. Juni 2016

Homosexualität im Profifußball

Wer sich über Homsexualität im professionellen Fußball sachkundig machen möchte, der mag den "Wintertransfer" von Philip Kerr lesen. Christian Bündchen, deutscher Homo in Diensten von City London will von seinem Vizetrainer Rat, ob er seinen Kolegen seine sexuell Präferenz mitteilen solle.

"Soll ich den Jungs im Team sagen, dass ich schwul bin? Das ist es, was ich wissen will. Das würde ich nämlich gern."

"Nein, absolut verdammt noch mal nein"! ... Schwul zu sein ist im Fußball absolut nicht akzeptabel."
(S. 104)

Das Thema mit all seinen Folgen wird auf weiteren Seiten des Buches abgehandelt. Die ausführliche Begrndung der Inakzebtabilität sollen scih Interessenten kaufen.

Schwulsein ist nicht das Schlimmste, was im Fußball passiert.

Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

Das ist das Grundmotiv des Romans, wird von Kerr zitiert und ist der Kitt, der die Geschichte zusammen und am Laufen hält. Denn es geht um Mord. Oder Totschlag. Auch um mit Absicht verpaßte Dopingkontrollen von schwulen Fußballern, weil sie sich Sextriebbooster eingepfiffen haben.

Kerr hat mit dem Trainer Scott Manson einen neuen Typen als Detektiv in die Kriminalliteratur eingeführt. Das Buch liest sich flüssig. Man mag es kaum weglegen. Und es ist in einer Welt angesiedelt, über die nur ganz wenige Menschen Bescheid wissen, auch wenn die meiste Sendezeit dafür verplempert wird. Es geht um die inneren Schweinereien im Profifußball.

Deswegen abschließend noch der wichtigste Ratschlag vom zukünftigen Cheftrainer, den er einem seiner werdenden Stars erteilte, nachdem klar war, daß Bündchen das Team verlassen muß.

"Keine Tweets, klar? Ich an deiner Stelle würde ja ganz mit dem Twittern aufhören. Nur Blödmänner folgen Twitter." (S. 245)

Ich möchte an der Stelle wegen der Gendergerechtigkeit hinzufügen: Auch Blödfrauen.
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Philip Kerr
Der Wintertransfer
2015 by J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart
425 Seiten

10. Juli 2016

Fußball: Mord auf dem Spielfeld

Geleitwort

Ein bisschen mit dem Kopf Maradonas und
ein bisschen mit der Hand Gottes.

Philip Kerr ist gleich mit zwei Krimis ins Rennen um hohe Span­nung in die Welt des Fußballs geschickt worden. War der Erstling ein Lesever­gnügen, so der Zweitling eher Quälerei. Die Ursache ist zweifels­frei die grottenschlechte deutsche Fassung, die von Hannes Meyer besorgt wurde. Er schaffte es nicht, Stil und Knackigkeit der von Axel Merz be­sorg­ten Fassung aus dem ersten Buch zu adaptieren.

Es geht um Mord auf dem Platz, der mittels der Applizierung eines aller­gischen Schocks inszeniert wurde. Der Notfall-Pen wurde vorab mittels einer Amüsierdame entwendet.

Wie immer geht es um schlimmeres als Mord und Totschlag. In Wirk­lich­keit geht es um Geld, russische Oligarchen, griechische Hooli­gans und Ultras, Nazis und Rechtsradikale, als auch korrupte Polizisten in Athen und schöne Frauen.

Eine davon ist inzwischen bei Scott Manson eingezogen, die Polizistin, die er im ersten Teil nicht leiden konnte. London City bestreitet in Athen ein Routinespiel im Europapokal. Der Spieler fällt um und ist tot. Der Trainer muß wieder auf Detektiv machen.

Der Mangel an literarischer Stringenz in der deutschen Fassung des Ro­mans wird auch nicht dadurch wettgemacht, daß es insgesamt fünf zitier­fähige Aussagen gibt.

S. 62/63

Wenn man älter wird, ist Schlaf oft wichtiger als der eigene kümmer­liche Rest an Libido.

S. 134

»Ein bestechlicher Faschist kann genauso nützlich sein wie ein bestechlicher Kommunist.«

S. 165

»Bullen sind wie Herpes: Wenn man sie einmal gehabt hat, kommen sie immer wieder.«

S. 331 (Scotts Freudin, die Polizistin Louise)

»Selbst wenn es ein Fall vor Gericht schafft, weiß man noch nicht alles. Eigentlich nie. Man muss nur so viel wissen, dass es mit der Verur­tei­lung klappt. Wenn wir einen in den Knast schicken, wissen wir mei­stens nur die halbe Geschichte.«

Auf S. 334 gibt es dann die Belohnung für die fachlich kompetente Bera­tung.

»Ich kann auch mitkommen, wenn du willst. Mein Griechisch ist zwar nicht so toll, , aber ich kann ihm meinen Dienstausweis vor die Nase halten. ... Und wenn er dich allzu hart rannimmt, kann ich ihm immer noch anbieten, ihm einen zu blasen.«

»Das könnte klappen.«

»Der ist Grieche. Natürlich klappt das. Die haben Arschficken und Schwanzlutschen erfunden.« ...

Ich gähnte, und sie lehnte sich über mich und ließ mir eine Brust in den Mund fallen, sodass ich eine Weile am Nippel nuckeln konnte. Ich hatte ganz vergessen, wie einen das in solchen Stresssituationen beruhigen kann.

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Philip Kerr
Die Hand Gottes
2016 by J.G.Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart
397 Seiten

25. Juli 2017

NSU: Luschen der Aufklärung


"Ich hasse es, wie ein altverdienter Staatsmann zu klingen, aber als ich noch Polzeidetektiv in Berlin war, pflegte ich nach Dingen zu suchen, denen wir so wunderliche Namen wie 'Beweis' gaben, ehe wir einen Verdächtigen zum Verhör mitgenommen haben. Das sollten sie auch mal probieren. Sie wären überrascht, wie effektiv die Methode ... sein kann.

Philip Kerr, Operation Zagreb, S. 376
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Dr. Joseph Goebbels: "... diese Ermittlung ist jetzt eine Angelegenheit der Propaganda. Ihre erste Anlaufstation bin in Zukunft ich."

Philip Kerr, Wolfshunger, S.131
Kürzlich wurde sich ausführlich den Helden der Aufklärung gewidmet.

Teil 1, Teil 2, Teil 3

Wo Helden, da auch tragische Verlierer, Loser, im vorliegen­den Fall also Luschen der Aufklärung. Man ordert sich das Handbuch des Deutschen Bundestages, schlägt eine beliebige Seite auf und wird fündig, sofern die Person dem Kreis selbsternannter "NSU-Aufklärer" nahesteht oder selbst dem inneren Kern dieser Gurkentruppe angehört.

Man kann das auf Länderebene wiederholen, also z.B. die Fratzen­kladde der schwäbischen Parlamentsmafia durchblättern. Die ist auch so ein Füllhorn an Luschen. Wird den Drexler-Ultras nicht gefallen. Da müssen sie durch, daß sie außer schwäbeln nix weiter auf die Reihe bekommen haben. Das jedoch heftig.

Desgleichen kann man das Impressum jeder deutschen Hetzpostille durchforsten, von Abendzeitung über junge Welt und Neues Deutschland bis hin zur Zeit und Welt, und wird ebenfalls fündig, denn irgendeinen luschigen Antifantasten findet man da immer. Nimmt man noch den Propagandaverbrecher Wetzel und den Moser hinzu, dann kann man den Sack zubinden und das Märchen Knüppel auf den Sack nachspielen.

Damit auch sie positiv erwähnt sind, seien noch die Staatsschützer der Antifa bei VSU-Watch und artverwandten Zirkeln schreibender V-Leute erwähnt, als auch deren Stichwortgeber in der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ähnlich drauf seienden Ideologoieinstituten.

Ein Preisauschreiben fällt an dieser Stelle aus. Das ist bei einer Trefferquote von 100% nicht sinnvoll.

All diese Dampfplauderer und die Mitglieder der Brigade Goebbels der Antifa vereint eines:

Sie überdecken ihr Debakel mit Geschwafel, um ihr Verliererimage darin zu verstecken.

Bleibt noch die Frage, was mit jener Person ist, die vollständige Aufklärung versprach, um sich gleich im Anschluß an das Versprechen zu verpissen. Es ward nie wieder von ihr gehört.

Nun, das mögen die Leser des Posts jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls würde dieser Person ihre Krokohandtasche nicht abkaufen.

10. Oktober 2018

Hitler vergessen

Der allerletzte Satz im Buch1 lautet: Bernie Gunther kehrt 2019 zurück.

Das wird abzuwarten sein, denn Philip Kerr ist tot. Es kann sich somit nur noch um Restverwertung handeln. Der Roman "Kalter Frieden" ist der schwächste Bernie Gunther aller Zeiten, oder er ist am schlechtesten ins Deutsche übertragen worden. Ob der Autor gut mit der Idee beraten war, einen John le Carré nachzuahmen und das quirlige Agentenleben in den 50ern zu erzählen, daß bei Kim Philby anfängt und den deutschen Hotelrezeptionisten, Exnazipolizisten und Adlon-Detektiv vor mörderische Probleme stellen wird, ob dieser Rundumschlag vom Leben in Königsberg bis Südfrankreich gut war, muß jeder Leser für sich entscheiden.

Der im sonnigen Süden Frankreichs lebende Engländer und schwule Autor von Weltruhm wird erpreßt. Es zeigt ihn bei eindeutigen Vollzugsmaßnahmen am Gemächt des Anderen, das alles inmitten einer größeren Gruppe von Männern, die so arm dran waren, daß sie sich keine Klamotten leisten können.

Alle wissen, daß auch Bernie Gunther wegen seiner Vergangenheit erpreßbar ist, denn das bleibt in einem Zufluchtsort nicht verborgen, in dem weitere Größen der deutschen Kriegsverbrechercharge ihren Lebensabend verbringen. Man kennt sich eben.

Letztlich geht es aber so sehr gar nicht um das Foto, sondern die dahinter stehende Macht MI6 und dessen Wißbegierde.

Der Rest ist runtergeschriebene Routine zwischen Frauen bezirzen und ficken, Schwule verarschen, Kriminalfälle lösen, Mordanschlägen entkommen und böse über die Widrigkeiten dieser Welt ablästern. Alles mehr oder wenig sprachlich hingeschludert, was dann dem Übersetzer geschuldet ist, denn das englische Original kann durchaus um einiges besser sein.

Unabhängig davon findet sich das eine oder andere Bonmot.

S. 94

Zur Verteidigung meiner Heimatstadt muss ich außerdem erwähnen, dass die linksgerichteten Berliner Hitler niemals so geliebt haben, wie die Österreicher es taten.

S. 136

Liebe ist nichts weiter als ein schmutziger Trick, den die Natur uns spielt, um den Fortbestand der spezies sichrzustellen.

S. 136

Für uns Deutsche ist Philosophie eine Daseinsform.

S. 137

Einer der Nachteile, w-wenn man Gott spielt, besteht darin, dass man sehr viel mehr sieht als die meisten Menschen.

S. 147

Die meisten Frauen denken gerne von sich, sie wären vornehm, selbst wenn man sich freut, dass sie es nicht sind.

S. 182

Ich habe Ungeziefer in meiner Toilette, das intelligenter ist als Sie!

S. 190

... Sie haben immer noch nicht kapiert, dass sie nur dann reden sollten, wenn Worte sicherer sind als Schweigen.

S. 236

Manchmal fällt es schwer, Adolf Hitler zu vergessen.

S. 270

Die Vorstellung, dass unsere Medien heutzutage offene Kritik an den Geheimdiensten üben dürfen, ist geradezu lächerlich, gelinde gesagt.

S. 302

Die Briten befinden sich im Krieg mit dem Russen, aber sie kennen die Russen überhaupt nicht. Nicht als Volk. Das ist schlecht. Das ist sogar verdammt schlecht. Sie denken, die Sowjets sind nur eine Ideologie. Aber es steckt viel mehr dahinter.

S. 303

Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre habe ich festgestellt, dass die Wahrheit eine sehr überschätzte Tugend ist, wenn es ums Überleben geht.
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1 Zitate aus:

Philip Kerr, Kalter Frieden, Rowohlt Verlag GmbH, 2018, 1. Auflage, 396 Seiten

25. April 2022

Was hat Vorrang vor Marx und Engels?

Bernie Gunther interessiert sich für den Verbleib eines Herrn Rankin, der sich mit mäßigen Erfolg in der Übersetzung blutrünstiger Bücher ins Deutsche versuchte. Dieser Rankin könnte ein von der Berliner Mordkommission gesuchter Serienmörder sein.

Blättert man das Buch ein paar Seiten vor, dann ist der Ian Rankin schnell gefunden, denn der hat das Vorwort zu den 400 Seiten geschrieben, die den Abschluß der Bernie-Gunther-Reihe bilden.

Rankin war also nicht der Mörder, heiratet später in eine reiche Familie ein und kehrt nach england zurück, wo er es zumindst zu einigem Erfolg brachte. So im Roman, wie im richtigen Leben.

(eines jener Details, die ich an Philip Kerrs Werken so liebe, verrät uns, dass Grosz gern in Cowboykleidung durch die Straßen lief)

Ob Grosz gerne in Cowboymontur durch die Straßen lief, ist historisch nicht überliefert. Aber er lief.

Die Handlung des Romans Metropolis führt in das Berlin des Jahres 1928. Gunther wurde vom dicken Gennat an den Alexanderplatz geholt, um die Mörderszene Berlins aufzumischen.

Da der Verkehr in Berlin auch damals schon zum Kotzen, weil viel zu verkehrt war, verrät uns Kerr noch ein anderes Detail, eines aus der politischen Verkehrslenkung, das er Gunther in den Mund legte.

"Der Verkehr hat nunmal Vorrang vor Marx und Engels."

Philip Kerr, Metropolis, Rowohlt Verlag 2021, 400 Seiten, S. 120

27. Juni 2012

alle Stasi, außer Hitler



Seit nunmehr 67 Jahren befleißigen sich die Deutschen der Geschichtsklitterung. Oder gar noch länger. Zählen auch des glorreichen Kaisers verlorene Schlachten zu geklittetem Geschichtswerk? Wir wissen nicht, ob des Kaisers Bart auf die Größe vom Schnäuzerle des Führers beschnitten wurde. Was wir definitiv wissen, ist das, was die staatliche Propagandapostille aus Hamburg herausposaunt hat.

Die NSU-Terroristen hatten schon 1998 einen Supermarkt überfallen, schreiben sie ab und auf.

Es seien zwei Schüsse abgefeuert worden, dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) habe die Tat durch später gefundene Patronenhülsen zugeordnet werden können.

Ja, so steht es wirklich auf den Seiten der geschichstkritischen Kriminalzeitschrift. Supermarkträuber werden rückwirkend zu Terroristen erklärt, da erst später aufgefundene Patronenhülsen den Zusammenhang zum Terrorismus erkennen ließen.

Ja, und warum hat man dann nicht zugegriffen? Später? Als die Patronenhülsen dem Terrorismus zugeordnet waren?

Heilige Einfalt, heileige Vorhaut, möchte man da im Sinne der Monthy Pythons ausrufen. Die Vorhaut ist uns dermaßen heilig, daß man am besten ganz auf sie verzichtet, woraufhin drüber gerichtet und der Rest im Netz gedichtet wird.

Sorgen wir zumindest in diesem Blog, der sich der Geschichte und den Geschichten verpflichtet fühlt, sorgen wir ein für alle mal für Klarstellung. Auch die Christen? Auch die Christen huldigen und verehren die abgeschnittene Vorhaut. Das kommt oft vor.

Sei dies dem geschichtlichen Vergessen entrissen, so sei anderes der historischen Kloake übereignet.

Die geschichtspädagogische Zeitschrift aus Hamburg beschwert sich darüber, daß viele Schüler erschreckend wenig über die deutsche Geschichte wissen.

Damit bin ich bereits beim Thema. Wo kann man schon solche schöne Sätze lesen? Nur da, wo Geschichte zu Geschichten umgedichtet wird. Im Spiegel. Und Focus.

Das Problem mit euch Amis ist nämlich, dass ihr euch einbildet, ihr hättet den Krieg gewonnen, wo doch jeder weiß, dass es die Russen waren. Ohne euch und die Engländer hätten sie vielleicht länger gebraucht, um uns zu besiegen. Aber besiegt hätten sie uns. (S. 293)

Irrtum. Auch im Spiegel. Auch im Focus. Konkret aber in einer der dicksten Geschichtsklitterungen der letzten Jahre.

Für Bernie Gunther sieht es wieder mal nicht gut aus. Aufgefischt bei Guantanamo, als er aus dem vorrevolutionärem Cuba entfleuchen wollte, wird er nach Deutschland expediert, um den Amis etwas unter die Arme zu greifen. Sie interessieren sich für ein paar Kriegsverbrecher, über die Gunther möglicherweise Details weiß, die den Unterschied zwischen Hanfseil oder lebenslänglicher staatlicher Fürsorgepflicht ausmachen.

Außerdem weiß Gunther, der in den 30ern als Kriminaler in Berlin tätig war eine Menge über den Fall Mielke. Noch viel mehr weiß Gunther aber darüber, warum Mielke den Krieg überlebte. Und genau das interessiert die Amis am meisten. Gunther wiederum hat nur noch Interesse daran, Elisabeth zurück zu erobern. Was das wiederum mit Milke zu tun hat? Ich weiß es.

Es ist der dritte Roman mit Bernie Gunther aus der Nachkriegszeit. Eine Schreibklasse Schwäche als die vorangegangenen. Das sich der Autor aber keinen Deut um Geschichte, sondern nur um seine Geschichten schert, sie ihm das verziehen, denn es liest sich allemal noch zehmal spannender als die in edles Leder gebundene Jahresausgabe des Spiegel.

Nur jener Teil, der die Geschehnisse rund um das Heimkehrerlager Friedland beschreibt, jener Teil ist in "Das unsichtbare Visier" spannender und ausführlicher behandelt worden. Nicht desto trotz von Kerr identisch mit der in der DDR geltenden literarischen und filmischen Fassung, einschließlich der in Kriegsverbrechersuche glücklos agierenden Franzosen.

Ganz im gegenteiligen pädagogischen Sinne führender deutsche Magazine rufe ich also aus:

Hitler oder Mielke? Mir doch egal!

Hauptsache spannend erzählt.

Philip Kerr
Mission Walhalla
1. Auflage, Juli 2011
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
542 Seiten

27. Dezember 2022

Senioren-Service (SS)

Laszlo Buring: Pink Floyd style improvisation #1
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Senioren-Service (SS)

militärisch geführte staatliche Einheit zur unbedingten Durchsetzung des Plans der freiwilligen Euthanasie (PFE)
Klappentext
Wir schreiben das Jahr 2034. Der Staat hat die völlige Kontrolle über Leben und Tod, der geheimnisvolle «Winston» wacht über alle.

Die 16-jährige Florence arbeitet aus voller Überzeugung für den sogenannten Senior Service, dessen Aufgabe es ist, ältere Menschen zu enttarnen und zu töten, die sich weigern, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, um Platz für die Jüngeren zu machen.

Doch dann verliebt sich Florence in Eric. Und sie beginnt, das System in Frage zu stellen.

"Winston" aka Winston Churchill (wird ganz beiläufig im Buch erwähnt)

Im Senioren-Service dürfen ausschließlich Jugendliche Verwendung finden. Mit der Volljährigkeit endet die Tätigkeit.

Ihre einzige Aufgabe besteht darin, illegale Alte (Rentner) aufzuspüren und zu töten. Sie werden auch als Ruhestandsvollstrecker (RUV) bezeichnet, ersatzweise als Altenversorger, und tragen schwarze Uniformen.

Mitarbeiter des Senioren-Service, die alte, vermeintlich nicht mehr lebenswerte Menschen töten, wenn sie sich der verordneten "freiwilligen" Euthanasie (PFE)entziehen.
Altersschwache
alte Menschen, die sich den Regeln des Plans zur freiwilligen Euthanasie (PFE) widersetzen und deshalb vom Senioren-Service verfolgt und ggf. getötet werden

1984.4 handelt im Großraum London. Die Alten sind der Gesellschaft zu teuer geworden und müssen deshalb dezimiert werden. Hierzu wurde über Jahre das Programm der freiwilligen Euthanasie propagagiert, das "überflüssige" Alte verpflichtet, zum staatlich bestimmten Zeitpunkt aus dem Leben zu scheiden, auch wenn noch viele lustige Jahre vor einem liegen täten.

Das staatlich verordnete System des Tötens wird von den BMWs (Best Menschen-Wesen) beherrscht. Sie haben durchgesetzt, daß sich jeder einem CM-Scan unterziehen muß, um seinen Todestag festzulegen. Die Todesart kann jeder selbt wählen. Entweder Resteverwertung der Organe und anständige Bestattung oder Varporisierung.

CM-Scan

Screening zur Feststellung bei Menschen über 50, wie lange sie noch geistig und köprerlich fit sein werden und wann sie sich dem Plan der freiwilligen Euthansie (PFE) unterziehen müssen
Es gibt eine Ausnahme, das ist Würde-Ort in der Schweiz.
Stadt in der Schweizer Sicherheitszone, wo die aus der WH1 geflohenen Alten ein angsfreies Leben führen können
WH1
West-Halbinsel 1 (ehemals England und Wales)
A. Russy
1,0 von 5 Sternen Oje.........
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 24. September 2021
Guter Anfang, schön entwickelte Dystopie, aber dann......... eine Liebesgeschichte, wie von einem Pubertierenden, voller Adjektive, Herzschmerz- einfach schlecht geschrieben.

Wie ein Vorrezensent schon geschrieben hat: schwer vorstellbar, dass das von Kerr stammt.

Ganz und gar keine Empfehlung

Zumdindest ist das Buch allemal besser als das Gesamtprogramm aller deutschen Fernsehanstalen am jüngsten Arbeitsfrei, abzüglich Diether Krebs (graute "dem Morgen").

Dies und noch viel mehr in:

Philip Kerr: 1984.4, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Februar 2021, 320 Seiten

Zitate aus dem Anhang Begriffe und Abkürzungen, S. 313-316

1. Januar 2023

2023: Das Jahr der Meinungsverbrechen und -verbrecher

Kfir Ochaion: While My Guitar Gently Weeps (The Beatles Guitar Cover)
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Mr. Carrington

"Heute glaubt jeder, das einzige Verbrechen bestehe darin, nicht mit allen anderen einer Meinung zu sein."
Aus:

Philip Kerr: 1984.4, a.a.O., S. 132

12. Dezember 2019

Radeln in Berlin

Don Alphonso
Ich war ja gerade in Berlin. Für Radler der gleiche Horror wie immer, hochriskante Baustellen, dazu gotterbärmliche Strassen, rüde Verkehrsteilnehmer, dreckige BVG. Die Grünen reden auch nur, wenn sie nichts tun.
Philip Kerr, a.a.O., S. 230
Andererseits ist Berlin sehr eben und wie geschaffen in und um die Stadt überallhin mit dem Rad zu fahren. Vor dem Krieg konnte man Kilometer um Kilometer radeln, ohne auch nur eine Delle in der Straße zu finden.

30. Juni 2017

#NoLinke: Frau Gohlke von den Genders


Gender Studies verteidigen gegen die Angriffe von rechts - sage ich gleich im Bundestag Gleichstellung #NoAfd
Nicole Gohlke: Die Geschlechterforschung leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Ideologien der Ungleichwertigkeit ...
Die Rede im Video.

Der Wortlaut als Text.

Bei der Gelegenheit fällt mir sogleich ein, daß die Suchbedingungen für die reiche Frau erweitert werden müssen. Intelligent muß sie auch sein.

Wobei:
Einer wirklich schönen Frau verzeihe ich sogar den IQ einer Eieruhr.
Philip Kerr
Den famosen Scheiß hatte ich übrigens dem Danisch geschickt. Die Frage "Wer wählt sowas?" ist vollkommen berechtigt. Ausführlich hat er sich mit dem Geseire in einem weiteren Artikel auseinandergesetzt.

Viel Dank. Hat er fein gemacht.

4. Januar 2023

das Wahrheitsdogma der BMWs

Boris Reitschuster - Zur Fahndung ausgeschrieben: Hinter Polizei-Aktionen gegen mich steckte der WDR. Mit Ihren Gebühren.
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Normenchefin Perkins in einem Personalgespräch zu Florence.

Keien Gesellschaft wird lange überleben, wenn sie glaubt, dass Wahrheit etwas Absolutes darstellt. Deshalb sind wir aus reiner Notwendigkeit verpflichtet, unsere Welt auf einer anderen Form von Wahrheit aufzubauen. Diese Form nennen wir Pragma- oder auch Flexi-Wahrheit. Sie ist beweglich, im Wandel, weich und biegsam. Sie passt sich den herrschenden Verhältnissen an. Natürlich sind die meiste Zeit die meisten Menschen, womit ich selbstverständlich nur das Volk meine, überhaupt nicht an Wahrheit interessiert. Sie denken einfach, sie sind. In den meisten Fällen sind sie viel zufriedener mit Dingen, die nicht wahr sind. Mit Videos zum Beispiel. Videos enthalten nur wenige Wahrheiten.
Philip Kerr: 1984.4, a.a.O., S. 254 BMWs - Best Menschen-Wesen aka Böhmermann-Wesen.

23. Juli 2017

NSU: Helden der Aufklärung (Teil 3)



Goebbels lachte. "Für den Fall, dass sie es vergessen haben, ich bin der Minister für Aufklärung."

Philip Kerr, Operation Zagreb, S. 281

Den NSU aufkären heißt den dahinter steckenden innertürkischen Konflikt aufklären.

Diese heiße Kartoffel faßt niemand an.

So endete Teil 2. Teil 1 endete anders.

Warum letztlich niemand an Verbrechensaufklärung interessiert ist und stattdessen großzügig Brot und Spiele finanziert werden, das sei wieder von jenen erläutert, die es wissen müssen.
Merle: Das ist Amerika, das sind unsere Straßen. ...

Faye: Das mag Amerika sein, aber die Straßen gehören denen, vor denen wir weglaufen.
...
Merle: Ich habe festgestellt, dass es nur um Macht geht und was man aus der bestehenden Macht rausholen kann.
Da ist heftig was dran. Die deutschen Straßen gehören Merkel, Maas und de Maiziére. Sie gehören Maaßen und artverwandter species. Sie strotzen vor kleinstbürgerlicher Überzeugung. Da ist nicht ein Millimeter Raum für Veränderung. Das alles ist nicht neu, hat sich in seinem Wesen seit dem Bestehen von Polizeiorganen und Geheimdiensten als System und derem strukturierten Wirken nicht geändert.

Ian Rankin hat es bereits 1995 ausführlich beschrieben. Glauben sie nicht? Habt ihr euch schon einmal die Frage beantwortet, warum in einem aufgeklärten Land dem Regenzauber, Exorzismus und der Hexenverbrennung gehuldigt wird? Nur Mut. Fragt nach bei euch.
"Sie haben doch auch einen Hellseher auf den Fall angesetzt, stimmt's?" ...

"Nicht ich persönlich, irgendein Arschloch von weiter oben. Es war ein bloßer Zeitungsgag, aber die hohen Tiere sind drauf abgefahren." ...

"Wir haben ihm gesagt, wir bräuchten eine Demonstration seines Könnens, er sollte den Sieger im Zwei-Uhr-fünfzehn-Rennen in Ayr vorhersagen... Er sagte, er könne die Buchstaben S und P sehen und einen Jockey in Pink mit gelben Punkten. ...

Das Problem ist bloß, dass es in Ayr gar kein Zwei-Uhr-fünfzehn-Rennen gab, noch übrigens sonstwo. Dieser ganze Hokuspokus und Profilerquatsch; reine Zeitvergeudung ..."
Ach? Profiler Horn ist reine Zeitvergeudung? Stand das jemals in einer deutschen Zeitung? Nein? Das Schmierblatt flink deabonnieren. Es ist das Geld nicht wert.

Und wie war das doch gleich mit dem Wohnmobil in Stregda, als einmal eine kriminalpolizeiliche Morduntersuchung verschusselt wurde?
Die Beamten mußten draußen bleiben, um keine Spuren zu verwischen. ...

Höhere Beamte und deren Laufburschen schienen per definitionem keine Spuren zu verwischen:
Menzel stand mitten im Wohnmobil ... und harkte den Weg zwischen den Leichen frei, um in der Naßzelle nachzuschauen, daß da keine Überraschung aus seiner Vergangenheit auf dem Klo sitzt.

Falls noch jemand Flausen bezüglich NSU im Schädel hat, vergeßt es. Der Mann für's Grobe aus dem Geheimdienstamt weiß es besser. Er weiß, wie es wirklich läuft.
Sami: Wir sind jetzt auf diese Story festgenagelt. Wenn eine Unstimmigkeit geglaubt und zu einem Mem im Netz wird, sind wir verlogene Arschlöcher bei einer Vertuschung, und Fakten werden bis zur Raserei irreleveant.

Das, was damals wirklich ... war, hätte eine große Sache sein müssen, sollte man meinen, aber wenn genügend von den richtigen Leuten den Mund halten, wird die Wirklichkeit zu dem, was offiziell daraus gemacht wurde.
Dann wundern sich die Helden der Nichtaufklärung, wenn ihnen regelmäßig bei der Zeugenvernehmung von Polizisten die Grenzen ihres Weltbildes demonstriert werden.
Es geht doch nichts über Bullen mit einer ausgewogenen Weltsicht.
Der NSU ist nicht das, was wirklich war, sondern von der Antifa generierte Kunstkacke. Die Staatsdiener liefern das Aktenmaterial, der Dealer um die Ecke die bunten Pillen, unter deren Zuhilfenahme das linke NSU-Gespenst immer wieder auf's Neue zu quirligem Leben erweckt wird. Was der Führer für n-tv und ZDF, das ist der NSU für Linke: existenznotwendiges Lebenselixier.

Weltanschauung klärt keine Verbrechen auf. Weltanschauung dient deren Vertuschung.

Mit der Vertuschung vom Doppelmord an Böhnhardt und Mundlos fing alles an. Warum der aus der "Mordserie NSU" mit aller Macht rausgehalten wird, sagt viel über den Zustand der Republik. Wenn NSU, dann konsequent, 12 Morde oder gar keiner.
Der Generalbundesanwalt, der Staatsschutz beim BKA und Die Linke präsentieren in Kooperation mit den extremistischen Religionisten:
Der NSU ist das Produkt Staatsschutz. Dieser Staat muß geschützt werden, denn geht der unter, verschwindet Die Linke in völliger Bedeutungslosigkeit. Kein Wunder, daß es ausgerechnet Linke sind, die den Staat am heftigesten schützen.

So war es, ist es und wird es bleiben.

Ende.
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Zitate aus:

James Grady - Die letzten Tage des Condor
Ian Rankin - Das Souvenier des Mörders

27. April 2022

wozu Frauen gut sind

Reina del Cid: 1970
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Wenn Frauen für eines gut waren, dann dafür: dass sie Männern die Last nehmen, sich ständig wie Männer fühlen zu müssen.

Philip Kerr, Metropolis, a.a.O, S. 140

28. November 2021

Fluchtvorbereitung: es weihnachtskauft sehr

Philip Kerr, Ian Rankin

Eine Flucht will gut vorbereitet sein. Man benötigt Stauraum für die wich­tigsten Dinge im Leben. Die Tasche hat so um die 75 Liter, das reicht für eine Weile. Beim Zaster muß noch nachgebessert werden, damit komme ich nicht weit, höchstens bis nach Schönefeld.

24. Juli 2017

skrupelloser Merksatz

Frauen sind ganz besonders skrupellos. Sie warten, bis sie einen an den Eiern haben, und dann drücken sie zu, bis man ihnen den letzten Groschen gibt.
Philip Kerr, Operation Zagreb, S. 454

11. Dezember 2019

Huren und Gendertussies

Abgesehen davon unterhalte ich mich gerne mit Huren. Die meisten von ihnen haben die Sorte Abschluss, die man nicht an der Humboldt-Universität in Berlin machen kann.
Philip Kerr, a.a.O, S.194

12. Dezember 2019

Rathenau

Lektorat ist auch nicht mehr das, was es noch nie war.
Rathenau war eine kleine Stadt westlich von Berlin, berühmt für ihre optischen Instrumente.
Philip Kerr, a.a.O., S. 239

13. Dezember 2019

Nazis der Jetztzeit

Philip Kerr, a.a.O., S.315
... von der bayerischen Gestapo verhaftet und nach einer fingierten Anklage ins Gefängnis gesteckt. ... So sorgen die Nazis dafür, dass die Kriminalitätsrate niedrig bleibt. Sie warten gar nicht erst, bis jemand das Gesetz bricht, bevor sie ihn ins Gefängnis stecken.
Oha, Christen und Sozen sind die neuen Nazis, Linke applaudieren heftig, und die Grünisten und Sektologen von Grünology sehen sich kurz vor der Machtergreifung.