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23. September 2015

Ziel der ND-Wanderung


Blende 8, 1/100 sec., Brennweite 40 mm, ISO 100

Nach angeblich ungefähr etwa 14 Kilometern Fußmarsch durch ein das Gestänge nie belästigendes Terrain war das Ziel der Wanderung erreicht, der Hochpreis-Biergarten der Söhnel-Werft. Bis hier spielte das Wetter mit. Kurz vor drei schüttete es allerdings aus Eimern. Da war der Fotograf längst auf dem Fußmarsch zurück zum S-Bahnhof Wannsee und über­brückte den Guß an einer überdachten Bushaltestelle.

Angemerkt sei eine nette Begebenheit dieser Tage aus der S-Bahn. Drei junge Damen saßen im Nebenabteil in der S-Bahn und schnatterten, was das Zeug hielt, bis einer die komischen Schuhe auffielen. Das einsetzende Gekiecher wurde sofort abgebrochen, als eine der Frauen sachkundig er­klärte, wozu diese Dinger angeblich gut sind. Die Körperhaltung verän­dert sich, der Rücken richtet sich auf, und das ist wohl wie Barfußlaufen und soll sehr gesund sein. Nur ob die Sohle hält, das könne sie nicht sagen.

19. August 2015

Verhüterli für's Barfußlaufen

Die nette Dame, die den Spieß im Laden umdrehte und dem Autoren Fivefingers-Schuhe verkaufte, wobei es in dem Sinne kein umdrehen war, denn mit dem Gedanken wurde sich eh seit 2013 beschäftigt, diese nette Dame wurde also gefragt, ob man auch die Zehensocken bei den Schuhen anzieht.

Nö, sind doch Barfußschuhe. Außerdem haut man die in die Waschmaschine und gut ist.

Gesagt getan und Barfußschuhe barfuß die Masca-Schlucht runter getragen.

Ein leicht böses Erwachen gab es kurz darauf in Berlin, da die Fingerlinge an den Füßen zum Standard-Straßenschuh mutiert waren es nächtens bis unter 10 Grad ging und am Tag gerade so die 15-Grad-Marke geknackt wurde.

Da kroch die nächtens im Beton aufgehäufelte Kälte dann doch in den Fuß. Nicht lange zwar, denn beim Laufen wurde der Fuß durch die Nutzung aller Muskeln schnell erwärmt. Leicht unangenehm blieb es trotz allem. Hinzu kam, daß der Besuch von Gymnastikstunden anstand. Gut, man hätte sich Strümpfe i die Hosentasche stecken können, um diese für die Gymnastik anzuziehen. Die Intention geht jedoch dahin, den Schuh länger als nur bis September unterzuschnallen.

Ergo ging es auf Deppentour durch die Schuh- und Strumpfläden Marzahns und des Brandenburger Umlands. Der Fuß wurde hochgehalten und die Frage gestellt, ob sie auch die dafür nötigen Strümpfe haben. Abgesehen von den 99% Kulleraugen, was für komische Schuhe der Mann trägt, gab es einen einzigen kompetenten Gesprächspartner, der die auch des öfteren anzieht. Sanitätshaus Seeger war sein Tipp, denn die verkaufen auch die Schuhe. Aber besser ist es, wenn man das im 5er-Pack via Internet kauft.

Ergo wurde zuerst recherchiert. Zehensocken beim Großhändler. Und das alles zusammen mit einer netten Verkäuferin, die das natürlich nicht im Ladengeschäft anbietet, aber helfen wollte.

Und so sah die Recherche aus.

lustiger Treffer der Suche mittlerweile erst auf S. 2 der Rangliste

Da es in dem Laden eh nichts zu holen gab, lachte man herzlich, denn um diese Großzehe des Mannes ging es dann doch eher nicht. Ergo wurde gen Innenstadt gefahren, was den Vorteil hatte, daß es dreihundert Meter abseits S-Bahnhof Schönhauser den Knitido-5-Finger-Socken-Laden der Japaner gibt, die mit einer reichhaltigen Produktpalette aufwarten können, auch für die kältere Jahreszeit. Der Service ist 0 Punkte wert, dafür haben sie alle Socken auf Lager. Seeger hatte nur eine Sorte, aber einen sehr serviceorientierten Verkäufer.

Langer Rede kurzer Sinn. Bezogen auf Vibram-Fivefingers machen die Socken keinen Sinn. Barfußlaufen ist geil. Zieht man die Strümpfe an, dämpft man das Erlebnis um zig Prozent. Sie fungieren in dieser Hinsicht als Verhüterli des ursprünglichen Laufgefühls. Das Gesocks schmälert die Wanderlust.

Wo sie allerdings ganz viel Sinn machen, das ist in den ganz normalen Barfußschuhen mit breiten Vorderfuß. Hier wiederum gewinnt das Laufgefühl enorm. Und das kommt so.

Normalerweise sind auch die Zehen beim Menschen ganz leicht gespreizt. Das haben wir uns mit dem Tragen falscher Schuhe und Socken allerdings versaut. Der Vorderfuß ist beim Laufen nur noch ein kompakter Fleisch- und Knochenklumpen, der passiv im stoßfesten Wanderschuh aus Baustahl sitzt, damit er nicht geschädigt wird.

Zieht man die Zehnsocken an, ändert sich das radikal. Die Zehen werden durch das dünne Material wieder ganz leicht gespreizt, jeder ist einzeln eingeparkt, so daß beim Laufen wieder das ganz natürlich Abrollverhalten und die Spreizung unterstützt werden.

Insofern ist das Urteil eindeutig. Für normales Schuhwerk sind Zehensocken ein deutlicher Gewinn beim Laufgefühl, für die Fivefingers entbehrlich, es sei denn, man will die Treter auch an kälteren Tagen tragen.

13. August 2015

fünf Finger in der Masca-Schlucht


Nun sind sie eingelaufen. Die frisch gekauften Fivefingers von Vibram kurz vor dem Anleger in der Schlucht von Masca. Auch für die gilt: Einen Eimer Wasser großzügig auf poliertem Marmor oder Granit verteilt, da wird das Laufen zum Problem. Das konnte in der Schlucht an den wenigen wasserführenden Stellen verifiziert werden. Der Grip bei Nässe ist genauso schlecht, wie bei vielen anderen Sohlenkonstrukten.

Zugegeben, es klingt ein wenig nach Clint Eastwood, einer letzten Rechnung, die noch offen ist, aufgehübscht mit den letzten Tönen, die Ennio Morricone vor sich hin pfeift, damit das Thema gegessen ist. Als trüge man seit Jahren einen uneingelösten Schuldschein mit sich herum, so ging es Rücken und Füßen all die letzten Jahre. Es fehlte noch etwas, der ultimative Kick, der Beweis, daß man nach Jahren zuweilen elender Schmerzen doch noch einen Zustand erreichen kann, mit dem man sich arrangiert.

Der Wanderfreund saß längst auf seinem bevorzugten Platz im Kleinbus, dem Beifahreritz, um in Notsituationen auch durch die Frontscheibe oder aus dem Seitenfenster heraus lukrative Motive ablichten zu können, da signalisierten Freudengeschrei, daß sich die Abfahrt verzögert. Ergo stieg er wieder aus, um den Grund dafür herauszufinden. Der bestand aus einer attraktiven Wandergenossin, die offenbar von den Anwesenden seit gefühlt 5 Jahren nicht gesehen ward, was natürlich nicht stimmt, aber so zelebriert wurde.

Na? Kennst du mich noch?

Ja klar, wir waren doch einige Male wandern.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß du damals ...

Bitte nicht, das spielt alles keine Rolle mehr ...


Eigentlich sollte die Fahrt ja Richtung Anaga gehen, doch ein Anruf vor Ort klärte, daß es dort regnet, arschkalte 20 Grad sind und die Wolken kein Hoffnung auf gute Fotos machen. Somit ging es in die andere Ecke der Insel, zur Masca-Schlucht, um oberhalb derselben einen Rundkurs zu absolvieren. Auch diese Hoffnung zerschlug sich bei Anfahrt, die letzten Ausläufer des Teno-Gebirges oberhalb von Santiago del Teide waren ebenfalls wolkenverhangen. So wurde es ein fast 10 km langer Kurs aus Richtung Chinyero gen Santiago mit einem Fotounglück das keines war.

Da muß ich die Kollegin doch mal besuchen gehen und einen kleinen Schwatz mit ihr machen, um ihr meine Barfußschuhe vorzustellen.

Klar mach das, die freut sich. Die kennt das aber schon, macht das ja auch.


Wenige Tage später wurde die Barfußschuhe in einen Rucksack verfrachtet und die Wanderführerin besucht. Mit einem Kurzvortrag wurde das angesprochene Erinnerungsvermögen aufgefrischt, unter besonderer Berücksichtigung des Heilungsprozesse von Rücken unter Nutzung von Bällen im Strumpf, denn das war inzwischen auch zu ihr vorgedrungen, daß deren regelmäßige Anwendung Wunder bewirken kann. So klein ist also die Welt fernab der Heimat, daß dort binnen weniger Tage jede zweite Ausgewanderte von dem Geschenk an die Zauberin in Handmagie weiß.

Dann wurden die Stiefel ausgepackt und erörtert, daß sich der Schmerzfaktor beim Wandern erheblich reduziert hat, seitdem die Strecken mit ordentlichen Laufhilfen absolviert werden.

Barfußlaufen mach ich ja auch schon länger, seit drei Jahren ungefähr. Ich nehme aber die hier.

Sie zeigte auf ein Sortiment merkwürdig aussehender Schuhe, die dem Besucher nicht unbekannt waren, und erörterte in einem Kurzvortrag die Vorteile dieser Art Laufen. Das mußte nicht vertieft werden, war doch der Wanderfreund bereits überzeugt.

Ich laufe jedes Terrain mit den Schuhen, brauche keine anderen mehr.

Wie? Keine Stiefel mehr mit Knöchelschutz? Oben auf dem Teide, dem Pico Viejo, Guajara, alles mit den Dingern?



Klar. Den sicheren Halt und Tritt, das machen die Füße, nicht die Stiefel.

Im Prinzip kenne ich das ja auch. Ich hatte nie so großen Spaß wie damals, als ich den Montana Sombrero runtergehirscht bin. Der Aufstieg war nicht so prickelnd, aber der Abstieg eine echte Freude. Hat richtig Spaß gemacht. Hier, der Schuh war das. Na gut. Was kostet denn sowas?

Um die 150 Euro, ich kann dir aber einen Freundschaftspreis machen.

Wenn ich die jetzt kaufen täte, dann könnte ich schon morgen damit die Masca-Schlucht runterknattern?

Ja klar, läufst die noch ein bißchen ein.

Gut, dann probiere ich die mal an.

[Pause]

Stark. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die so schnell anhatte.

Sind gekauft. Also, eine Runde auf der Strandpromenade, das reicht?

Das reicht. Du bist es doch fast schon gewohnt.


Gesagt getan. Sind gekauft, wurden gleich anbehalten und im Laufe des Tages mit wenigen Kilometern unterschiedlichsten Belags getestet.

Das Staunen war anderntags groß, als der Wanderfreund mit den Galoschen am Treffpunkt aufschlug und nichts weiter als gute Laune, einen Schelmenblick und 2 Liter Wasser zum Wandern mitbrachte, und Fotoapparat natürlich. Es wurde zig mal nachgefragt, ob das ernst gemeint sei, mit den Tretern die Schlucht runterzukullern. War es.

Vor allem aber war es ein Vergnügen der Extraklasse, denn noch nie hat Wandern, Gehen, Laufen so viel Spaß gemacht, wie mit diesem Schuh, dem "Vibram Fivefingers KMD". Den Tag drauf wurde gleich noch eine Vulkantour hinterhergeschoben, um sie auch in etwas schwierigerem Terrain zu Probieren.

Etwas später schlug der Wanderfreund noch einmal im Laden der sich erinnernden Wanderführerin auf und erstattete begeistert Bericht.

Willkommen im Klub.

Seit Mai des Jahres läuft der Autor fast nur noch in diesen komischen Schuhen herum und hat nicht einen Schritt bereut.

6. August 2015

Mensch, sie sind rattenscharf

Eigentlich sollte ja nur eine neue Brille geordert werden, denn auch die hat etliche Jahre Calima und Berliner Sandstürme auf dem Buckel und wurde ein ums andere Mal plan geschmirgelt. Außerdem konnte bei der Gelegenheit gleich noch die Augen ausgemessen werden. Nein, verbessert haben die sich natürlich nicht. Auch das fließt in die Maßtabelle für das neue Glas mit ein.

Zwei Stunden später und etliche hundert Euro leichter wurde das Optikgeschäft wieder verlassen.

Als die junge Frau das Stöpselgestell für eine zweite Brille mit den Wechselgläsern bestückte, entfuhr dem mit neuen Gläsern bestücktem Kunden ein

Mensch, sie sind rattenscharf!,

was der rattenscharfen Frau eine begeisterte Lachsalve entlockte.

Dann stellte sich heraus, daß sie eine Hardcorefanin Teneriffas ist, was dazu führte, daß der Bestellvorgang für die Brillen arg in die Länge gezogen wurde, weil es wichtigere Dinge zu bereden gab.

Nachdem auch ein Gestell gefunden war, interessierte sich die junge Frau für die komischen Schuhe, die der Krel anhatte, ergo wurde eine großer Erzählbogen über Augen, Rücken, Gymnastik, Teneriffa, Wandern, Barfußschuhe usw. geschlagen, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, also alles wesentliche für neue Gläser zu erledigen.

Bei der Gelegenheit erhielt die Dame einen kostenlosen Vortrag über Barfußlaufen und die komischen Schuhe, machte sich die für sie notwendigen Notizen, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Der wurde an dem Tag bereits zum zweiten Mal erzählt, denn die Wartezeit beim Augenarzt wurde ebenfalls mit dem Thema überbrückt, da eine ältere Dame die komischen Schuhe erklärt haben wollte.

Bei der Geegnehit sei allen Interressenten für das Thema Barfußlaufen mitgeteilt, daß es bei Norma ab nächster Woche wieder Barfußschuhe für 13 Euro gibt, wo man nichts verkehrt macht, denn die sind wirklich gut.

Ganz am Schluß gab es dann noch die Frage, ob eine Brille auch ein Mode- und / oder Imageaccessoire ist, was sie als Frau unbedingt bejahte, weswegen der Autor das Gestell auch von der Dame aussuchen ließ, denn da hat die unter Garantie die hundertfach bessere Hand. Aber, das mußte sie neidlos anerkennen, das alte Gestell bleibt, das ist zeitlos wertig und sieht immer noch gut aus. Da machen wir die zweite Brille draus.

Mit einer Brille kann man also auch viel falsch machen, wenn man sie als Imageartikel betrachtet?

Ja klar, wenn man darauf wert legt schon.

Sagt ihnen der Name Heiko Maas was?

Hab ich gestern was gehört, der ist entlassen worden.

Ja, so ungefähr jedenfalls. Der hat eine Menge Unsinn angestellt und ist noch nicht entlassen. Egal, Das ist nicht unser Thema. Wir sind hier beim Optiker und der Brille als Element der Persönlichkeit. Suchen sie mal im Internet nach den Bildern von ihm und prägen sie sich die ein.

Gut mache ich.

Sagt ihnen der Name Adolf Eichmann was?


Ganz kurzes Zögern, als ob sie innerlich abcheckte, was dieser Nazi soeben von ihr wollte.

Kurzgeschichte. Massenmörder, einer der Hauptverant­wortlichen für die Judenvernichtung, aber lange nach Kriegsende von den Israelis doch noch gefangen. Prozeß in Israel und Todesstrafe. Aber auch das ist nicht unser Thema. Suchen sie sich Bilder von dem und ver­gleichen sie als Fachkraft für Brillengestelle, was man mit einer Brille alles falsch machen kann.

13. Februar 2015

Barfußschuh beim Billigheimer reloaded

So, nachdem wir mit einer Ösenzange noch die vorgestanzten Löcher für die Schnürsenkel verwohlfeilert haben, läßt sich das Fazit ziehen. Da wir Barfußlaufen gewöhnt sind, da kein anderes Schuhwerk mehr im Bestand ist, war es kein Problem, den ersten langen Ritt zu wagen. Wie erwartet, keine Blasen, der Vorderfuß ruht gerade so breit genug im Schuh, Frauen sollten da weniger Problem haben, falls sie nicht auf ganz großem Fuß leben.

Es ist ein reiner Sommerschuh für Schönwetter. Die Sohle entwickelt keinen Griff bei Nässe. Der klassische Pflasterstein, Granit, Marmor oder Basalt werden so bei Regen zur tückischen Falle.

Einen Fluß federleicht und trockenen Fußes durch das Hopsen über die Steinen zu überwinden, Masca-Schlucht z.B., das kann man mit dem Schuh vergessen, obwohl ja gerade in der Masca-Schlucht wie oben auf dem Teide so ziemlich jedes Schuhwerk getragen wird, was jemals produziert wurde. Von Badeschlappen, über Jesus-Latschen, Turnschuhen, bis zu professionellen Wanderstiefeln ist da alles vertreten.

Sehr schön, für 13 Euro kann man mit dem Schuh keinen Fehler machen. Wer den noch erwischt, hat großes Schwein und sollte exakt die passende Größe kaufen.

11. Februar 2015

Barfußschuh beim Billigheimer

Keine Ahnung, was Norma ist, mit den Produkten kennen wir uns nicht aus, bis auf eines. Die haben lecker Schweizer Kräuterbonbons, da kommen andere geschmacklich und preislich nicht mit. Außerdem haben sie ab und zu fertige Schnieflösung, 30 Ampullen für 6 Euro, auch sehr preiswert, wenn man es mit Pari oder Emser vergleicht. Am preiswertesten ist immer noch, sich die Sylter Luft selber anzumischen. Reichlich Steinsalz und Wasser, kann auch hypertonisch sein, also deutlich über 0,9%, da der Salzgehalt des Blutes eh bei jedem Menschen anders ist und der der Atemluft erst recht.

Ansonsten ist Norma ein Kramladen, dem ein Betriebswirt mal so an die 80% aller Produkte wegnehmen müßte. Dann könnte aus dem Billigheimer noch was ordentliches werden.

Wer sich selber mal ein Bild vom Barfußlaufen machen möchte und die Gelegenheit hat, der kauft den Schuh. Der Schuh ist Unisex und bietet gerade so Platz für den Vorderfuß. Da sind die Markenhersteller besser. Ob er zum Ausdauerlauf taugt, das entzieht sich unserer Kenntnis, da dies eine Tätigkeit war, die wir nur aus einem der früheren Leben nachweisen können. Training für Olympia hat sich inzwischen erledigt.

Die Einlegesohle kann man zur Not mit einer super gepolsterten und dreifach gefederten austauschen, wenn der Tritt zu hart ist. Er läuft sich wie der conscious von Joe Nimble (Baer-Schuhe), der für stolze 154 Euronen in den Regalen verhungert, es sei denn, man bekommt den irgendwo im Regalausverkauf. Ist nur was für Leute, die das auch abkönnen, daß der ganze Fuß beim Gehen wieder gefordert ist. Ob die Sohle durchstoßsicher wie bei den deutlich teureren Produkt ist, darüber schweigt sich der Billiganbieter aus. Reißzwecken, Nägel, Glasscherben, all das, was einem Fahrradschlauch die Puste ausgehen läßt, kann sich auch an der Fußsohle schmerzhaft bemerkbar machen.

Stundenlange Touren durch AA-Lava wird der Schuh nicht überstehen. Als alltagstauglicher Schuh für trockenes Wetter in unseren Breiten sollte er ausreichend sein.

Preislich besser geht der Einstieg in das Barfußlaufen nicht, denn die Markenhersteller verlangen für das gleiche Laufgefühl das 10 bis 15-fache an Hartgeld.

11. September 2014

ein Jahr Barfußlaufen



Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir einer Grille folgend begonnen, das Schuhwerk auszutauschen und auf Barfußschuhe umgesattelt. Die Grille war die Überlegung, daß der Mensch zum Laufen gemacht ist und demzufolge der beste Sport für Rücken das Gehen ist. Nicht das orthopädisch fragwürdige Radeln, sondern der aufrechte Gang macht einen Menschen. Von uns auch der Gang mit gerümpfter Nase, Hauptsache per pedes.

Ein Barfußschuh muß eigentlich nur drei Anforderungen genügen, damit er als solcher durchgeht. Die Sprengung des Schuhs ist Null, deswegen heißt es auch oft Null-Absatz. Das heißt Vorderfuß und Ferse befinden sich auf dem gleichen Höhenniveau.

Dem Vorderfuß muß genügend Platz für die Spreizung zu den Seiten hin gegeben werden. Kann jeder zu Hause selber probieren, indem er ein paar Schritt ganz bewußt barfuß geght und fühlt, was die Vorderfüße machen. Sie spreizen sich. Und werden natürlich im Laufe des Tages auch länger, je länger die Schatten der Sonne werden.

Die Sohle sollte durchstichsicher und flexibel sein. Durchstichsicher heißt, daß Glasscherben, spitze Steine, Nägel oder Reißzwecken schweres Spiel haben, die Fußsohle zu erreichen. Die Flexibilität ermöglicht, den Untergrund so zu spüren, wie er auch wirklich ist. Welche Gummimischung von welchem Hersteller man dabei wählt, das ist der persönlichen Präferenz überlassen. Problematisch bei fast allen ist die Haftreibung auf glitschigem Untergrund, also Wasser auf Basalt, was man in Flußläufen testen kann, oder Schlamm auf steinigem Untergrund, was einer Wandertour nach dem großen Regen entspricht.

Insofern macht es Sinn, Barfußsschuhe für alle Gelegenheiten sein eigen zu nennen, so daß man in seiner Wanderlust nicht ausgebremst wird. In Strandnähe machen zum Beispiel Schlappen oder Badeschuhe Sinn, die man auch schnell ausziehen kann, um im wahrsten Sinne des Wortes barfuß zu laufen. Ganz oben sehen wir ein solches Beispiel. Das ist allerdings auf 1950 Metern Höhe entstanden, als der Montana Samara mit den 5-Euro-Schlappen erklommen wurde. Das war keine gute Idee, da sich der kleine Huckel durch Lavagestein in Splitgröße auszeichnet, die bei jedem Schritt unter die Fußsohle sprangen, was den Aufstieg zu einem Fakirlauf machte. Die Schlappen waren glücklicherweise nur für einen Fotostop auf dem Weg zu den Los Roques übergezogen und insofern verkraftbar.



Auf dem Parkplatz bei den Los Roques wurde umgesattelt und der im schlaffen Winter erworbene Offroader von Vivobarefoot angelegt, mit dem der Parcour mehr recht als schlecht bewältigt wurde. Die Füße waren sehr gut drauf, der Kerl da drüber nicht ganz so, da noch nicht akklimatisiert und physiomagisch verzaubert. Es ist ein sehr guter Wanderschuh, der später noch die Tour zum Montana Fortaleza mitmachte, ebenfalls auf dem Höhenniveau von 2.000 Meter mit allerdings deutlich weniger Strecke, die den Schuh vor Probleme stellen könnten als die Los Roques. Der Unterschied zur halbhohen Textilvariante aus gleichem Hause ist der sehr gute Knöchelschutz, da es sich um gutes Echtleder handelt. Das möchte man in einem Gelände, wo man regelmäßig irgendwo aneckt, nicht missen.

Der vom Laufgefühl her beste ist immer noch der Merrell, eigentlich ein Laufschuh, der seine Tauglichkeit auf 2.500 Meter am Montana Sombrero als auch auf 1.000 Meter in ähnlichem Terrain bewiesen hat und der Schuh im Bestand ist, der das ursprüngliche Barfußlaufgefühl am besten rüber bringt. Mit dem läuft man zuweilen wieder wie ein junges Reh, wenn es das Terrain und die Laune hergeben.



Doch darum ging es gar nicht. Viel wichtiger ist das Fazit, das nach gerade mal einem Jahr Barfußlaufen mit verschiedenen Schuhen gezogen werden kann. Die qualifizierte physiotherapeutische Betreuung lassen wir mal außen vor, obwohl diese dem Körper sicherlich die wichtigsten Impulse für die Selbstheilung mitgab.

Im Prinzip haben wir fast keinen Rücken mehr oder nur selten, dann aber richtig. Die Frequenz chronischer Mißlaunigkeit hat sich erheblich verringert. Doch wenn der Rücken sich meldet, dann genauso scheiße wie früher auch. Im Grunde haben wir weitestgehend auf's Radeln verzichtet, nutzen es nur noch für den Transport von A nach B, um der BVG und S-Bahn den Stinkefinger zu zeigen. Alles, was bis 5 Kilometer entfernt ist, wird zu Fuß erledigt, Strecken üben 10 Kilometer wieder mit den Raffkes des ÖPNV.

Insgesamt spielen 4 Aspekte bei der Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens eine Rolle, deren Wichtung wir nicht aufdröseln können. Das sind der Wechsel auf Barfußschuhe, eine exzellente Physio, Fußmarsch, Fußmarsch, Fußmarsch und wenig Radeln. Ganz wenig.

Allerdings hat Rücken auch einen Nachteil. Oder zwei. Es jährt sich bald der 20. Jahrestag, wo es einen zum ersten Mal aus dem Gestänge geworfen hat. Deswegen heißt es ja auch chronisch. U.a. daswegen hat man sich Rücken auch ehrlich erlebt. Über Jahrzehnte eben.

Es jährt sich demnächst der 3. Jahrestag, wo es wieder mal ganz schlimm reinkrachte. Die Entscheidung, daß jetzt was getan werden muß, was abseits von Operation liegt, ist auch schon wieder zweieinhalb Jahre her.

Man benötigt schon ein erkleckliches Maß an Durchhaltevermögen und Zuversicht, um das so durchzuziehen. Will heißen, man muß seinen Lebensstil etwas ändern und liebgewordene Faulheiten aufgeben. Und da sollte sich niemand irgendeiner Illusion hingeben. Die Schwerkraft, die einen augenblicklich in den Chefsessel sinken lassen möchte, die wirkt. Auch bei uns.

11. Mai 2014

Los Roques

Es ist prinzipiell keine gute Idee, sich ohne Akklimatisierung gleich am ersten Tag in Höhenlagen zu begeben. Da es nicht anders ging, wurden gestern die Los Roques angegangen, anschließend ein privates Weingut besucht, wobei ich keine Ahnung habe, ob man so ein lecker schmeckendes Pröbchen nach Deutschland transferiert bekommt., abgesehen von den sicherheitstechnischen Aspekten eines Fluges. Gemeint sind eher die physikalischen, also wie muß Physik beschaffen sein, damit ein Wein ohne Qualitätsverlust und heil in der Heimat ankommt.

Nun gut, die Los Roques wurden in großer Runde umlaufen, ein paar mehr Meter als nötig, dafür im Uhrzeigersinn. Das war wegen des Sonnenstandes eine gute Wahl. Überstanden wurde die Tour, womit wir etwas Stolz auf die Fitness entwickeln könnten, es aber nicht tun. Entscheidend ist letztlich nur, welche Bilder wie gut geworden sind.

Das haben wir im Urin, denn erstaunlicherweise, war da oben auf 2.000 und Metern nix Calima, nix Wolken, nur Vulkan Teide und blauer Himmel. Da werden die Postkarten von alleine.

Nun kann auch aufgelöst werden, welche Schuhe den Ritt gemacht haben. Es waren Schlappen auf dem Montana Samara un die großen Braunen von Vivobarefoot.

SPIEGEL ONLINE

Spiegel-Online 10. Mai 2014, 16:24 Uhr
Rechtsstreit

US-Hersteller entschädigt Käufer von Barfußschuhen


Während Vibram seinen Kunden Entschädigung wegen uneingelöster Versprechen beim Barfußlaufen geben muß, erhalten die Off-Roader eine Bestnote. Sensationell gutes Marschieren auf allen vulkanischen Belägen. Unsere Entschädigung sind die Bilder.

Alles in allem ist es trotzdem keine gute Idee sich gleich am ersten Tag solchen Strapazen auszusetzen. Man muß schon ein klein wenig an der Waffel haben, um das zu tun. Hat der Autor des posts, sonst hätte er es ja nicht gemacht.

23. Oktober 2013

Genußwanderung: Montana Sombrero

Ich wollte nur mal kurz ansagen, daß ich entschieden habe, eine Genußwanderung zu machen. Von mir aus könnt ihr losknattern. Ach ja, habe noch vergessen, den üblichen Satz zu sagen. Ich mache, wie weit ich komme. Wenn ich nicht mehr kann, dann erhole ich mich und gehe den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.

Beim Trekking vom Teide herab via Pico Viejo war die zweite Bemerkung überflüssig, denn nie und nimmer hätten die Höhenmeter zurück gelaufen werden können. Da ging es eh nur bergab.

Eine Prise Doping half mir dann über die ersten Höhenmeter jenseits der 2.000 Meter hinweg. Immerhin wollte der Mann mit dem Panama-Hut den Sombrero erklimmen, nebst 50 Höhenmeter Bonus, um in den Teide-Nationalpark reinschauen zu können.

Schon bei der Abfahrt am Morgen war klar, daß es ein Glückstag werden könnte, was er auch wurde.

Am Schluß war der eingangs zitierte Wille, wenigstens einmal eine Genußwanderung zu absolvieren, auch Realität geworden. Es war eine Genußwanderung. Die Schuhe von Merrell waren zuweilen grenzwertig, auf dem Weg abwärts von 2550 auf 2000 eine wahre Freude, nimmt man das kleine Stück Basaltkies da mal aus, das unterwegs jeden Schuh gefordert hat. Und sie sind heil geblieben.

Nach Abbruch der schönen Tage muß das Thema Barfußlaufen nochmal vertieft werden, denn zumindest abwärts habe ich mich selten so sicher gefühlt wie mit diesen Schuhen.

Der Tag war mehr als nur Entschädigung für den Trip im Staub des Calima. Die meisten Bilder sind zumindest vom Motiv und der Belichtung her was geworden. Ob sie auch knackscharf sind, weiß man erst nach Analyse am großen Monitor.

An Tagen wie diesen gehen gute Bilder fast von alleine. Die wurden in ausreichender Menge angefertigt. Nun muß nur noch ein Dummer an den RAW-Konverter gesetzt werden, der daraus ansprechende Pixelhaufen zaubert.

Den Tierschützern unter den Mitlesern sei noch die erfreuliche Botschaft übermittelt, daß das Zwergkaninchen überlebt hat und nicht als Sonntagsbraten endete. Wurde hier jedenfalls gerüchtet.