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14. Februar 2024

Wanderschuhe sind keine Pflicht

Symbolfoto für alles mit Wanderschuhe für Profis. Hätte ich einen Teelöffel oder Schaber und eine Büchse mitgehabt, hätte ich reines Meersalz aus den Ritzen zwischen den Pflastersteinen ernten können.

Habe ich erst dieser Tage entdeckt, da ich am Tag der Veröffentlichung bei widrigsten Wetterbedingungen im Krankenhaus am Rande der Stadt weilte, was einer halben Tagestour durch Berlin gleichkam. Wenige Tage zuvor war ich noch auf Teneriffa, u.a. mit den oben abgebildeten Wanderschuhen aka Skinners V2. Die sind doch besser als die alten und wurden im Dezemer auf der Insel eingeweiht. Zweieinhalb jahre hatten sie auf halde gelegen, solange funktionierten die geklebten Skinners noch. Sabine Metzger

Wanderschuhe sind ein Muss für jeden Teneriffa-Reisenden.
Nein, sind sie definitiv nicht. Für den Montana Blanca täten es auch Schlappenn richten, in der Masca-Schlucht habe ich etliche in Turnschuhenn jeder Bauart bis hin zu Flipflops gesehen. Meine besten Wanderungen dortselbst absolvierte ich in Zehenschuhen, am Tag vorher gekauft, und den Merrell. Das Anaga-Gebirge habe ich zigmal durchstreift, abwechselnd in Fivefingers oder anderen Barfußschuhen. Beim Sombrero reichen Barfußschuhe, an den Los Roques auch.

Wie auch noch jede Menge anderer Blödsinn in dem Artikel drin steht.

Stefan Berger erklärt das alles ausführlich, ist aber Fan der Marke Vivobarefoot, bei der ich allerdings auch keine Gegenargumente kenne, außer daß mir die im verlinkten Blogpost gezeigten braunen Stiefel im Tenogebirge die Hufe hochrissen.

9. April 2019

Barfußschuhe eingelaufen



Nein, ich habe sie noch nicht in die Waschmaschine gesteckt und eine Runde im Kochprogramm durchgenudelt. Die drei neuen Paar, die wegen Zerschlissenheit der alten angeschafft werden mußten, sind nun eingelaufen.

Von links nach rechts wären das der Fitkicks, der Sockwa G4 und der Jackschibo.

Der Jackshibo ist mein Standardhausschuh. Der hält auch ohne Socken warm. Zehensocken anziehen, dann läuft es sich noch besser. Er hat einen prima Grip, der allerdings, das fiel mir ein, auf hochglanzpoliertem italienischem Marmor, wie in der Notaufnahme des UKB keine Wirkung entfaltet. Dort konnte ich die als Schlittschuh benutze. Sollbruchstelle scheint der Rand an der kleinen Zehe zu werden. Da mutzelt das Obermaterial schon aus.

Zweiteres kann ich auch über den Fitkicks behaupten, denn auf dem echt russichem Marmorfußboden in der Umkleide der Sauna entwickelt der auch keinen Griff. Aber er ist ein sehr schöner Sommerschuh, von dem Sockwa wiederum lernen kann, wie man eine ordentliche Stoßkappe an die Zehenregion anpappt. Bei dem Schuh ist möglicherweise der Hacken die Sollbruchstelle.

Zum Sockwa G4 ist in diesem Blog bereits alles aufgeschrieben worden. Ich habe allerdings den Eindruck, daß da auch leichte Änderungen eingearbeitet sind, denn er läuft sich noch leicht seemännisch, als scheinbar schwankend, da die Innensohle noch nicht richtig eingelaufen ist.

Die Rangfolge an Barfußschuhen ist somit klar. Es geht nichts über den Vibram Fivefingers EL-X bzw. KSO EVO. Die haben die gleiche Sohle. der EL-X ist ein Slipper mit leichtem Gummizug, der KSO hat eine Schnürung, die man auf die präferierte Spannung am Spann schnüren kann. Das Tragegefühl des KSO ist somit besser.

Auf der anderen Seite stehen die geschlossenen Schuhe. Da sticht der Feelmax Panka 2 alle anderen aus. Dann kommt der Sockwa. Dann der Fitkicks.

Die eingebundene Fotomontage ist mein erste im webp-Format mit der Qualitätseinstellung 95%. Komprimiert besser als JPEG und PNG, wobei letzteres ja verlustfrei ist. Das einzige, was man verliert, sind die EXIF-Daten.

Das wäre so eine Kommandozeile, die ein Bild erzeugt, das CO₂-neutral auf einem Google-Server und allen an den Blog angeschlossenen Leserrechnern gespeichert wird.

convert foto.png -quality 95 foto.webp

[update 14:15 Uhr]

Jetzt weiß ich auch wieder, warum der Sockwa G4 so schweinegut ist. Der funktioniert auch auf auf Hochglanz politiertem und gefälschtem Chinamarmor, sprich im Kaufmannsladen der Wahl. Da entwickelt er nämlich den besten Griff, so eine Art ABS mittlerer Leistungsstufe.

Das hatte mir auch mal jemand erklärt, der diese Verbrecher versichert, also u.a. auch die Schadensfälle gegen den Betreiber regulieren muß. Die Fußböden sind deswegen so glatt poliert, damit der Kunde langsamer und vorsichtiger durch die Regalreihen schleicht und mehr als gut für sein Monatseinkommen ist im Wagen verfrachtet. Und es hat noch einen Grund. Der polierte Granitmarmor aus Chile läßt sich besser reinigen.

22. Juni 2017

Flip-Flops sind orthopädische Kacke



Gerade wedelt der Caspers mit den Fivefingers EL-X in die Kamera, um den Leuten das Barfußlaufen schmackhaft zu machen, da kommen die Verblöder von Springer und machen den ganzen Erziehungserfolg zunichte.

Nebenbei sei erwähnt, daß der EL-X der beste Zehenschuh für den städtischen Alltag ist. Man kann auch den KSO EVO nehmen, der hat die gleiche Sohle, dafür Schnellschnürung. Das finden andere besser, weil man so den Druck auf den Spann nach persönlicher Präferenz regulieren kann. Besser geht aber nicht. Im Gelände braucht man andere, auch wenn die schnell hinüber sind.



Flip-Flops verursachen Hüft- und Rückenprobleme. Deswegen dürfen diese nie an deutschen Füßen getragen werden.

2. Januar 2017

dem Inschenör war's doch zu schwör




Man gebe einem Ingenieur eine Aufgabe. Er wird es garantiert verkacken. Ich kann nicht sagen, daß ich es nicht wußte, denn ich hatte den Zustand des Damenschuhs ja ausführlich begutachten dürfen. Das Obermaterial hing noch mit einigen Fäden an der Gummisohle, so daß sie zum Wan­dern gerade noch so reichten. Für Profis, die damit 1000 und mehr Kilometer im Jahr wegschruppen, mag das ausreichend sein. Für die ist das Arbeitsgerät. Da muß die Arbeit die Kohle für die jährliche Wälzung abwerfen.

Für den Gelegenheitswanderer, der solches Schuhwerk nur zum Spaß trägt, ist es inakzeptabel. Die Entwickler der Fivefingers von Vibram haben es verkackt. Sie sind nicht in der Lage einen langlebigen Zehenschuh zu designen. Sowohl Obermaterial als auch Gummisohle geben das locker her. Der Preis suggeriert das auch. Was vorne nicht stimmt, sind Klebstoff und Ort dieser Verbindung.



Vulkanisches Gestein ist scharf wie Ostsenf. Rieseln ein paar solcher Krümel in den Bereich zwischen Großzehe und Nachbarzehe, dann ist es um den Schuh geschehen. Ritschratsch ist das Textil durchgesäbelt.

Dabei ist die Lösung so einfach. Der Gummi muß wenigstens im Bereich der ersten beiden Zehen an der Seite etwa einen Zentimeter höher gezogen werden. Das Textil liegt nur auf dem Rücken der Zehe. Dann müssen sich die Rasierklingen erst mal am Gummi abarbeiten, ehe sie zum Zeh vordringen.



Da ich häufig auf dieses Schuhwerk angesprochen werde und Leute immer wieder erstaunte Blicke werfen, mit was für Tretern man durchs Leben schleichen kann, habe ich keine Skrupel, mit den nach anderthalb Jahren defekten Schuhen in der nun reparierten Form durchs Leben zu schreiten und jedem Interessenten die korrekte Antwort auf seine Frage zu erteilen. Schuhdesigner sind Stümper.

Der Gesangslehrerin, die im Hinterkopf durchaus den Gedanken spazie­ren trug, eines Tages mit Zehenschuhen zu glänzen, war die Vorführung der Kreation Abschreckung genug. Sie wird Abstand vom Erwerb solch mangelhafter Produkte nehmen, da auch sie damit über Stock und Stein flitzen würde. Sie ist mit ihren Stiefeln glücklich.

Klebstoff ist überhaupt das Problem. Bei den Wanderstiefeln ist die Stoß­kappe vorne abgegegangen, weil der Kleber nicht hielt, was der Hersteller preislich verlangte. Und die Badeschuhe aus Neopren habe ihre Soll­bruch­stelle ebenfalls am Übergang zwischen Neopren und Gummisohle. Beide Materialien für sich genommen, sind super. Als Verbundwerkstoff ist das alles industrielle Scheiße. Für ungefähr 450 Euro Schuhe waren bei der Ausflugsreise mit. Vier Paar davon hat es zerdroschen. Zwei habe ich mit Sekundenkleber beackert, in der Hoffnung, daß das auch bei Neproen funktioniert. Bei den Wanderstiefeln hält der jetzt wieder drei Wan­de­rungen durch.

Einzig die Badeschlappen für 5 Euro, die jedes Terrain kennen­lernen mußten, die sind als Barfußschuh unverwüstlich.

Es gibt also nicht nur eine Warnung vor dem Buch, sondern nun auch vor dem Fivefingers von Vibram. Die Schuhe sind sündhaft überteuerter Schrott.

2. Dezember 2016

wasserdichte Schuhe



Ich möge eventuell wasserdichtes Schuhwerk mitbringen, denn zwischen Schlamm, Schnee, wilden Bächen und Starkregen sei alles möglich, so daß ich mit meinen Fivefingers Zehenschuhen nicht allzuweit komme.

Kein Problem. Sowas steht eh im Schrank. Die Boots kennen sich in der Gegend aus.

Auf nüchternen Magen ohne Training habe ich endlich auch eine der längsten Wanderungen beendet. Vor über vier Jahren wurde eine Nebel­wanderung rund um den großen Gala, von Erjos nach Erjos, begonnen, die gestern ihren krönenden Fotoabschluß fand, denn dazumal gab es seitens der kompetenten Wanderführerin nur Landschaftsbeschreibungen für Blinde und Sehschwache. Das hatte sie sehr gut drauf.

Außerdem, so die Eingeborenen und Hinzugewanderten, gibt es eine be­sondere Wetterlage mit Südwestwind. Vier Inseln waren knackscharf zu sehen und demzufolge auch fotografisch abbildbar, Gran Canaria, La Gomera, El Hiero und La Palma.

Teide fotografieren satt war gestern auch schon drin.

Und die Fivefingers fanden großes Interesse. Selbst am Schluß wurde von den vorauswandernden Damen gefragt, ob es damit keine Probleme gebe. Nein gab es nicht. Es gab auch keine bei dem Wandergessellen, der die Leguanos untergeschnallt hatte. Auch der hatte großen Spaß. Nur die Wanderleitung war leicht zerknirscht.

Ich beneide euch, daß ihr jetzt mit diesen Schuhen wandern dürft.

Egal, wenn alles klappt, sind demnächst die Boots dran. Der Parcour ist für Zehlinge zu anspruchsvoll. Vorher muß aber erst die Zauberin in Handmagie ran, das sportliche Wrack wieder dopen.

Ein kleiner Hinweis auch an den Mitleser im fernen Kambodscha. Das erfrischende Bad im Atlantik fand 40 Minuten nach dem Touch down statt. Genau und nur dafür lebt man.

12. Oktober 2016

die Barfußschuhe der Gesangslehrerin



Es ist noch nachzutragen, welche Schuhe sich die Dame für die Schmud­del­zeit gekauft hatte. Da war selbst ich überrascht, dieses Geschoß hatte ich nicht erwartet.

Aber. Da ihre Augen bei der Vorstellung glänzten und die Erzählung mit viel Stolz vorgetragen wurde, kann ich ruhigen Gewissens davon ausge­hen, daß sie damit glücklich wird. Außerdem schmeicheln die Treter ihren Waderln.

All das ist unwichtig, denn mittlerweile ist sie auf den Geschmack ge­kom­men. Sie sah dieser Tage im Fachgeschäft die Fivefingers in genau ihrer Farbe hat überlegt, ob sie sich die für nächsten Sommer auch zulegt.

Äh, jetzt kommt aber kein Sommer. Jetzt kommt der Herbst. Da ist der Stiefel genau das richtige.

Der ist richtig gut. Damit kann man sogar Fahrrad fahren. Und ich habe den jetzt fast jeden Tag an. Ich weiß nicht, wie ich es am besten beschreiben soll, aber die Wirkung ist schon kolossal. Ich spüre regelrecht, wie der Körper beim Gehen aufgefaltet wird, wie so eine Art Regenschirm.


Man beachte im Foto oben die Verrenkung im linken Fuß. So biegsam ist die Sohle. Hätte ich nicht erwartet. Das Obermaterial ist kuschelweiches Kalbsleder, daß fast jeder Wade oder Jeans einer Dame schmeichelt. Genau sowas wollte sie, genau sowas hat sie sich gekauft.

Tim Berendonk wollte es dieser Tage auch wissen.

Wie wirken sich Schuhe auf den Fuß aus? Was sind die Folgen für Knie, Hüfte und Rücken? Worauf sollte man beim Schuhkauf achten? Oder ist Barfußlaufen womöglich die bessere Alternative?

Vom Barfußlaufen war er begeistert.

29. Februar 2016

Dankgottesdienst der Gesangslehrerin für den Sockengott



Auch der Sockengott bedarf ab und zu der Ruhe und befinde sich im Tief­schlaf. Da schellt das Telefon und verkündet mit blecherner Stimme, daß man Post habe. Die diversen Zehensocken, die der Gott der Socken befugt zu besorgen war, haben im Haushalt der Dame großen Anklang gefunden, nachdem sie auf dem hochgelegten Perserteppich bar jeder Schuhe getra­gen wurden. Inwiefern das zum überwiegenden Dauer­zu­stand wird, ist jedem selbst überlassen. Der Marsch durchs Wohnzimmer muß in etwa so überwältigend gewesen sein, wie jener durch die Masca-Schlucht. Anders ist der oben dargestellte Dankgottesdienst nicht erklärbar.

Für den Anmerker ist das zum Beispiel bis dato ein Problem gewesen. Ganz barfuß in der Wohnung funktioniert mangels ordentlicher Haft­rei­bung der oberen Hautschicht auf dem glitschigen Fußboden nicht. Noch schlimmer ist die Kälte, die der Beton in den nackten Fuß reinschiebt. Mit Socken sieht das anders aus, sofern sie das Vollbremssystem an der Fuß­soh­le eingebaut haben. Ein Paar ist allerdings zu wenig, denn es soll ja als Hausschuh mißbraucht werden.

Ergo wurde eine zweite Version getestet, die empfehlenswert ist. In den preiswerten Drogerieketten hängen ABS-Socken zu akzeptablem Preis in der Auslage, haben aber nur einen einzigen Zeh. Wenn man allerdings dünne Zehensocken anzieht und mit diesen in die billigen ABS-Socken schlüpft, dann ergibt das eine sehr angenehme Barfußlauferfahrung auf Beton und warme Füße, allerdings mit leichter Dämpfung, da viel Wolle zwischen Haut und Beton steckt.

Eine andere Variante läßt sich Basteln. In Bastelläden gibt es Noppen­la­tex, eine klebrige Masse, die in ungefähr 10 bis 12 Stunden in der Wolle aushärtet und für den nötigen Grip auf der heimischen Eisbahn sorgt.



Man stopft den Strumpf mit Pappe aus, die dadurch gewonnen wurde, daß man sich selber Maß genommen hat. Noch besser wäre, mit Schneider­krei­de, Schulmalkreide, Wachsmalstift oder in der Art die Umrisse von Ferse, Ballen und Zehen auf den Strumpf zu malen und dann die Pappe einzulegen, einschließlich jeder einzelnen Zehe. Dann kleckst man das zähflüssige Gelumpe auf den Strumpf und kann 12 Stunden später die funktionierende Strumpfbremse ausprobieren, die auch einige Wäschen locker übersteht.

Man hat alles richtig gemacht, wenn man in den Zehen den Greifreflex spürt, also das Laufen in der Wohnung an die gute alte Zeit erinnert, in der man noch Schimpanse oder Gorilla war. Spürt man das, dann kann man ja mal versuchen, ein runtergefallenes Taschen-, Hand- oder Ge­schirr­tuch mit den Zehen aufzuheben. Funktioniert auch wie bei den Kum­pels aus dem Urwald, sofern alle Zehen noch in Ordnung sind.

Die bisher mit Abstand beste für die Bastelei geeignete und schon ge­tes­te­te Zehensocke ist aus Merinowolle. Im Wanderstiefel produziert sie wegen der Einzelaufhängung der Zehen und dem Merino eine angenehme Wär­me, die deutlich über jener von normalen Socken liegt.

Falls hier Jogger mitlesen, dann sei ihnen empfohlen, so ein ABS mal im Laufschuh der Wahl zu testen. Es ist sehr angenehm, wenn man nicht mehr wie auf einem Ozeandampfer im Schuh hin und her wankt.

Damit keine Unklarheit herrscht. Bei Null Grad und trockenem Unter­grund werden die Fivefingers natürlich ohne Socken durch die Gegend getragen. Dafür ist zur Zeit in Berlin reichlich Gelegenheit, denn dieser Tage war es arschekalt. Warum das so ist, steht im großen Einmaleins der Zehensocken.

24. Oktober 2015

die Schuhe sehen gefährlich aus

Eine Nachbarin kommt bei Sauwetter justamente zur gleichen Zeit ins Haus geschlichen wie der Autor in seinen Barfußschuhen.

Ich muß schnell mal Schuhe wechseln. Bin pitschnaß. War doch keine gute Idee, die Dinger bei dem Regen anzuziehen.

Huch, die habe ich ja noch gar nicht gesehen. Ich finde ja, die Schuhe sehen gefährlich aus.

Quatsch, die sehen doch gut aus.

Und können sie denn überhaupt damit laufen?

Ja klar, aber bei Regen sind die doch eher suboptimal, die Brühe schwappt überall rein.

Und kalt ist doch auch. Sie haben ja nicht mal Strümpfe an.

Das macht nichts. Solange man läuft, wärmt sich der Fuß selber.


Will heißen, der Fivefingers EL-X wird immer noch auf Herbsttauglichkeit getestet, aber erst wieder öfter getragen, wenn der Rotz vorbei ist, der sich letzten Sonntag in Berlin bei Nacht geholt wurde.

8. Oktober 2015

coole Schuhe

Barfußschuhe Vibram Fivefingers EL-X

Zwei Stifte, Knirpse, Buam, kamen auf dem Fahrrad entgegen und machten eine Krawallbremsung.

Können sie uns sagen wo die Malocher-Schule ist?

Keine Ahnung. Da hinten?

Nee, da kommen wir her, ist die Streber-Schule.

Da lang?

Nö, ist Gymnasium, geht mein Bruder.

Das sind ja coole Schuhe, die sie da anhaben.

Ja, die sind echt gut.

Was kost'n sowas?

80.

Geht ja.

Und wozu sind die gut?


Wegen des Interesses der beiden Jungen haben sie das volle Erklär­pro­gramm erhalten. Mit Sicherheit wird das in der Berichterstattung des absolvierten Tages eine Rolle spielen.

Inzwischen sind zwei neue Faszienrollen angefertigt worden, da es nebst Eigenbedarf eine weitere Bestellung gab. Derjenige benötigt die laut Eigenauskunft zwar überhaupt nicht, da er kein Rücken hat, auch nicht weiß, was das ist, aber probieren kann ja nicht schädlich sein. Das Thema mit den Schuhen hat aber auch ihn brennend interessiert, nicht so sehr der Gesundheitsfaktor, eher in Abgrenzung zu anderen Modemarotten.

Die Spannung steigt. Es wird kälter. Mal sehen, wie lange die noch als Straßenschuh durchgehen, ehe man auf Wollsocken und feste Treter umsteigen muß.

6. Oktober 2015

Gespräche übers Barfußlaufen



Was da los war, hatten wir gestern berichtet. Leider ist unser exklusiv für die deutschen Krawallmedien recherchierter Beitrag nicht angenommen worden, da er den Richtlinien der einseitigen Berichterstattung zuwider­lief.

Daß der Russe einfach mal so israelische Kampfflugzeuge in die Flucht jagt, das ist für deutsche Medien keine Nachricht. Es liegt ihnen noch schwer im Magen, daß sie vom Russen übertölpelt wurden. Das mögen die nicht. Sie gnatzen also.

Zuviel Barfussschuh-Laufen ist offenbar auch nicht gut :)

Doch, das ist sogar sehr gut, gesund, das Hirn lüftend, nicht liftend usw. Das geht z.B. so.

Wenn man mal einen freien Tag braucht, muß man schwer krank sein. So wie gestern. Die schwere Krankheit war die kürzlich ergangene Mahnung, sich noch vor dem Urlaub eine Grippeschutzimpfung abzuholen. Das dauert nur wenige Minuten, da man nicht zum Doktor rein muß.

Gedauert hat es dann 30 Minuten und war mit dem Verlust von Tennisbällen im Strumpf verbunden. Das kam so.

Das ist ja lustig, ihre Strümpfe. Schauen sie mal, was ich für Schuhe anhabe.

Das ist ja interessant. Das sind richtige Schuhe?


Im weiteren Verlauf wurde dann der Vorteil von Zehenschuhen (Fivefingers) erörtert, daß die ersten Schuhe zum Wandern in den Vulkanablagerungen Teneriffas angeschafft und ohne Einlaufen in der Masca-Schlucht scharf gewandert wurden.

Die Schwester hat nach Bandscheiben-OP Probleme mit dem Rücken und sich Zehensocken zugelegt, aber immer noch Probleme, obwohl sie schon Barfußschuhe trägt, allerdings die mit dem breiten Vorderfuß.

Ergo gab es das gesamte Programm als Kurzvortrag mit Vorführung, welche Vorteile das Laufen in Zehenschuhen hat.

Irgendwann war dann auch die Spritze im Arm, ein Zettel geschrieben, wo sie recherchieren muß und welche beiden Schuhe für Damen empfeh­lens­wert wären. Der KMD und eine anderer. Die andere Kranken­schwester kam dazu und meinte, wenn es sowas in weiß gäbe, würde sie das ja auch mal probieren. Die gibt es für Frauen in allen schicken Farben und Auf­machungen, sogar in pinkähnlich, aber weiß, das weiß ich so genau nicht. Sie will nur weiß.

Später wechselten dann noch die Tennisbälle im Strumpf den Besitzer, denn die Frau kann das gut gebrauchen. Hier liegt immer noch die Styropor-Variante rum, so daß keine Not entstehen kann.

Auf dem Nachhauseweg gab es dann noch eine nette Begegnung.

Darf ich mal eine Frage stellen? Ich hatte sie schon gestern (Sonntag) mit diesen Schuhen gesehen und mich köstlich amüsiert. Ist ja ein netter Gag.

Das ist kein Gag, sondern ernst.


Hier gab es ebenfalls das volle Erklärprogramm, im Schnelldurchlauf. Dei Dame war beeindruckt und wird mit ihrer Bekannten das Gesundheits­haus Seeger in der Schönhauser aufsuchen.

Es ist schwierig, aber ich gehe jede Wette ein, daß die Krankenschwester die erste ist, die die Erklärungen für sich adaptiert und sich die Treter anschafft. Möglicherweise auch die Gesangslehrerin, denn die hat das seit Monaten angedroht. Mit den Tennisbällen im Strumpf ist sie ja auf du und du. Da durfte ich kürzlich eine Vorführung für Interessenten veranstalten und deren Funktion erklären. Mit den Schuhen dauert es halt manchmal bei farborientierten und modeverliebten Frauen, bei denen die Funktio­nalität nur mit 20% in die Gesamtwertung eingeht.

Ebensolche Vorträge erfolgten bereits im Wartezimmer des Arztes, dem Treppenaufgang, auf dem Fußweg, also immer dann, wenn Leute echtes Interesse an den Füßlingen zeigen und sich deren Funktionalität erklären lassen wollen.

Inzwischen ist auch Post von der sonnigen Insel eingetroffen. Es wurde sich artig für das eingehaltene Versprechen bedankt, auch wenn dessen Umsetzung fast ein halbes Jahr gedauert hat. Nach der Masca-Wanderung wurde nämlich auf die Hand versprochen, einen begeisterten Bericht über diese Art der Fortbewegung auszufertigen, so viel Morphium hatte der Körper ausgeschüttet. Der Titel der Serie wurde ebenfalls verraten, fünf Finger in der Mascaschlucht, die Idee für den zweiten Teil, Verhüterli für's Barfußlaufen, war ebenfalls auf der Insel angedacht, denn die schnelle und überzeugende Antwort auf die Frage, ob man denn nicht auch solche Strümpfe brauche, lautete "Nein".

Die Anmerkung macht keine Versprechen, niemanden gegenüber. Wenn denn mal eines voreilig über die Zunge rollt und nicht mehr aufgehalten werden kann, dann wird es auch eingehalten. Es kann nur etwas dauern.

5. Oktober 2015

Augen auf beim Barfußkauf

Barfußschuhe im Test
Der gewünschte Beitrag ist nicht mehr verfügbar. Der Verfügbarkeitszeitraum dieses Beitrags ist abgelaufen, daher dürfen wir ihn nicht mehr in der rbb Mediathek anbieten. Die Verweil­dauer von Inhalten wird durch rechtliche und redaktionelle Vorgaben bestimmt.

Der Landfunk schummelt ein wenig, indem er einen vom MDR produ­zier­ten Beitrag nicht als solchen ausweist, aber prinzipiell ist alles richtig, was der Aufmacher lobpreist. Welche Lizenzen in Sachsen gelten, das weiß keiner, aber die Info gibt es dort noch zu haben, zumal die ja die Osteo­pathin Heike Barthel filmisch begleiteten.

Im Prinzip kauft man die über Internet, beim Händler, den man per­sön­lich präferiert. Da eine Menge Fälschungen im Umlauf sind, am besten beim Vertrieb des Hersteller selbst oder bei Zehenschuhe.

Auf letzgenanntem Portal kann man sich, frau übrigens auch, über das komplette Produktportfolio von den „Vibram Fivefingers“ informieren, sogar besser als beim Hersteller. Es hat den Vorteil, daß dort Kunden­meinungen beim jeweiligen Schuh als Bewertung hinterlegt sind.

Ich habe mir im Mai den „KMD LS Sport“ empfehlen lassen, da die Dame, die ihn mir verkaufte, den Schuh ebenfalls läuft und hochzufrieden ist. Außerdem ist sie Profiwanderin, da gab es keinen Grund für Zweifel.

Der KMD ist bei den Trekking-Schuhen der einzige mit dünner Sohle, 4 mm, und läßt einen damit das ursprüngliche Barfußlaufen in der Trek­king­klasse am intensivsten erleben.

In Berlin hat man nun andere Möglichkeiten des Sofortkaufs, da es ver­schiedene Anbieter gibt, die das Portfolio der Fivefingers im Angebot haben. Da wären einmal das Gesundheitshaus Seeger in den Arkaden der Schönhauser Allee. Das hat der Doktor, der die Tennisbälle im Strumpf requirierte, für sich ins Auge gefaßt, wenn er wieder mal in der Ecke vorbei kommt.

Der Schuh, sollte man ihn anprobieren können, soll ziemlich genau sitzen, ohne viel Schlupf. Hacke und die am weitesten vorstehende Zehe sind hier der Maßstab. Etwas Luft für Zehensocken ist nicht schlecht, falls man doch mal welche anziehen möchte. Kann man bei Seeger gleich mitkaufen.

Der Globetrotter in Steglitz hat ebenfalls die Modelle vorrätig.

Dieser Tage wurde ich wieder mal gefragt:

"Huch, was hast du denn für komische Schuhe an?"

Die wurden ergo erst mal gezeigt und anschließend in ihrer Funktions­weise erläutert.

Vibram Fivefingers EL-X
Im Foto der beste Barfußschuhe, den Männer für Geld kaufen können, oder Frauen den Männern spendieren, der Vibram Fivefingers EL-X. Mit diesem Schuh ist Barfußlaufen noch um einen Tacken besser als mit dem KMD. Der hätte auch locker den Wandertag über 20 km überstanden, da das Terrain am Wannsee keine Herausforderung war.

Für den normalen Fußgängerverkehr in der Stadt ist längst ein anderer angeschafft worden, der mittlerweile unangefochten den Status des Standardstraßenschuh innehat, der EL-X.

Sicher ist er nicht für jedes Geläuf geeignet, zumal auch in Marzahn immer mehr Fußgängerwege mir dem Schild "Achtung Gewhwegschäden" gekennzeichnet sind, was deren Begehung zu einer Fußreflexzonen­massage gerinnen läßt. Nicht anders sieht es aus, wenn man den Sprung ins naheliegende Brandenburg wagt, denn dort ist der Beton bis auf die Landstraßen gänzlich ausgegangen und man bewegt sich wieder auf natürlichem Terrain jedweder Bauart.

Weiß man nicht, was einen erwartet, zieht man die KMD LS Sport über. Für alles andere nimmt man den leichten EL-X. Der paßt zusammen­gerollt in jede Hosentasche, egal wieviel man bereits darin verstaut hat.

19. August 2015

Verhüterli für's Barfußlaufen

Die nette Dame, die den Spieß im Laden umdrehte und dem Autoren Fivefingers-Schuhe verkaufte, wobei es in dem Sinne kein umdrehen war, denn mit dem Gedanken wurde sich eh seit 2013 beschäftigt, diese nette Dame wurde also gefragt, ob man auch die Zehensocken bei den Schuhen anzieht.

Nö, sind doch Barfußschuhe. Außerdem haut man die in die Waschmaschine und gut ist.

Gesagt getan und Barfußschuhe barfuß die Masca-Schlucht runter getragen.

Ein leicht böses Erwachen gab es kurz darauf in Berlin, da die Fingerlinge an den Füßen zum Standard-Straßenschuh mutiert waren es nächtens bis unter 10 Grad ging und am Tag gerade so die 15-Grad-Marke geknackt wurde.

Da kroch die nächtens im Beton aufgehäufelte Kälte dann doch in den Fuß. Nicht lange zwar, denn beim Laufen wurde der Fuß durch die Nutzung aller Muskeln schnell erwärmt. Leicht unangenehm blieb es trotz allem. Hinzu kam, daß der Besuch von Gymnastikstunden anstand. Gut, man hätte sich Strümpfe i die Hosentasche stecken können, um diese für die Gymnastik anzuziehen. Die Intention geht jedoch dahin, den Schuh länger als nur bis September unterzuschnallen.

Ergo ging es auf Deppentour durch die Schuh- und Strumpfläden Marzahns und des Brandenburger Umlands. Der Fuß wurde hochgehalten und die Frage gestellt, ob sie auch die dafür nötigen Strümpfe haben. Abgesehen von den 99% Kulleraugen, was für komische Schuhe der Mann trägt, gab es einen einzigen kompetenten Gesprächspartner, der die auch des öfteren anzieht. Sanitätshaus Seeger war sein Tipp, denn die verkaufen auch die Schuhe. Aber besser ist es, wenn man das im 5er-Pack via Internet kauft.

Ergo wurde zuerst recherchiert. Zehensocken beim Großhändler. Und das alles zusammen mit einer netten Verkäuferin, die das natürlich nicht im Ladengeschäft anbietet, aber helfen wollte.

Und so sah die Recherche aus.

lustiger Treffer der Suche mittlerweile erst auf S. 2 der Rangliste

Da es in dem Laden eh nichts zu holen gab, lachte man herzlich, denn um diese Großzehe des Mannes ging es dann doch eher nicht. Ergo wurde gen Innenstadt gefahren, was den Vorteil hatte, daß es dreihundert Meter abseits S-Bahnhof Schönhauser den Knitido-5-Finger-Socken-Laden der Japaner gibt, die mit einer reichhaltigen Produktpalette aufwarten können, auch für die kältere Jahreszeit. Der Service ist 0 Punkte wert, dafür haben sie alle Socken auf Lager. Seeger hatte nur eine Sorte, aber einen sehr serviceorientierten Verkäufer.

Langer Rede kurzer Sinn. Bezogen auf Vibram-Fivefingers machen die Socken keinen Sinn. Barfußlaufen ist geil. Zieht man die Strümpfe an, dämpft man das Erlebnis um zig Prozent. Sie fungieren in dieser Hinsicht als Verhüterli des ursprünglichen Laufgefühls. Das Gesocks schmälert die Wanderlust.

Wo sie allerdings ganz viel Sinn machen, das ist in den ganz normalen Barfußschuhen mit breiten Vorderfuß. Hier wiederum gewinnt das Laufgefühl enorm. Und das kommt so.

Normalerweise sind auch die Zehen beim Menschen ganz leicht gespreizt. Das haben wir uns mit dem Tragen falscher Schuhe und Socken allerdings versaut. Der Vorderfuß ist beim Laufen nur noch ein kompakter Fleisch- und Knochenklumpen, der passiv im stoßfesten Wanderschuh aus Baustahl sitzt, damit er nicht geschädigt wird.

Zieht man die Zehnsocken an, ändert sich das radikal. Die Zehen werden durch das dünne Material wieder ganz leicht gespreizt, jeder ist einzeln eingeparkt, so daß beim Laufen wieder das ganz natürlich Abrollverhalten und die Spreizung unterstützt werden.

Insofern ist das Urteil eindeutig. Für normales Schuhwerk sind Zehensocken ein deutlicher Gewinn beim Laufgefühl, für die Fivefingers entbehrlich, es sei denn, man will die Treter auch an kälteren Tagen tragen.

13. August 2015

fünf Finger in der Masca-Schlucht


Nun sind sie eingelaufen. Die frisch gekauften Fivefingers von Vibram kurz vor dem Anleger in der Schlucht von Masca. Auch für die gilt: Einen Eimer Wasser großzügig auf poliertem Marmor oder Granit verteilt, da wird das Laufen zum Problem. Das konnte in der Schlucht an den wenigen wasserführenden Stellen verifiziert werden. Der Grip bei Nässe ist genauso schlecht, wie bei vielen anderen Sohlenkonstrukten.

Zugegeben, es klingt ein wenig nach Clint Eastwood, einer letzten Rechnung, die noch offen ist, aufgehübscht mit den letzten Tönen, die Ennio Morricone vor sich hin pfeift, damit das Thema gegessen ist. Als trüge man seit Jahren einen uneingelösten Schuldschein mit sich herum, so ging es Rücken und Füßen all die letzten Jahre. Es fehlte noch etwas, der ultimative Kick, der Beweis, daß man nach Jahren zuweilen elender Schmerzen doch noch einen Zustand erreichen kann, mit dem man sich arrangiert.

Der Wanderfreund saß längst auf seinem bevorzugten Platz im Kleinbus, dem Beifahreritz, um in Notsituationen auch durch die Frontscheibe oder aus dem Seitenfenster heraus lukrative Motive ablichten zu können, da signalisierten Freudengeschrei, daß sich die Abfahrt verzögert. Ergo stieg er wieder aus, um den Grund dafür herauszufinden. Der bestand aus einer attraktiven Wandergenossin, die offenbar von den Anwesenden seit gefühlt 5 Jahren nicht gesehen ward, was natürlich nicht stimmt, aber so zelebriert wurde.

Na? Kennst du mich noch?

Ja klar, wir waren doch einige Male wandern.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß du damals ...

Bitte nicht, das spielt alles keine Rolle mehr ...


Eigentlich sollte die Fahrt ja Richtung Anaga gehen, doch ein Anruf vor Ort klärte, daß es dort regnet, arschkalte 20 Grad sind und die Wolken kein Hoffnung auf gute Fotos machen. Somit ging es in die andere Ecke der Insel, zur Masca-Schlucht, um oberhalb derselben einen Rundkurs zu absolvieren. Auch diese Hoffnung zerschlug sich bei Anfahrt, die letzten Ausläufer des Teno-Gebirges oberhalb von Santiago del Teide waren ebenfalls wolkenverhangen. So wurde es ein fast 10 km langer Kurs aus Richtung Chinyero gen Santiago mit einem Fotounglück das keines war.

Da muß ich die Kollegin doch mal besuchen gehen und einen kleinen Schwatz mit ihr machen, um ihr meine Barfußschuhe vorzustellen.

Klar mach das, die freut sich. Die kennt das aber schon, macht das ja auch.


Wenige Tage später wurde die Barfußschuhe in einen Rucksack verfrachtet und die Wanderführerin besucht. Mit einem Kurzvortrag wurde das angesprochene Erinnerungsvermögen aufgefrischt, unter besonderer Berücksichtigung des Heilungsprozesse von Rücken unter Nutzung von Bällen im Strumpf, denn das war inzwischen auch zu ihr vorgedrungen, daß deren regelmäßige Anwendung Wunder bewirken kann. So klein ist also die Welt fernab der Heimat, daß dort binnen weniger Tage jede zweite Ausgewanderte von dem Geschenk an die Zauberin in Handmagie weiß.

Dann wurden die Stiefel ausgepackt und erörtert, daß sich der Schmerzfaktor beim Wandern erheblich reduziert hat, seitdem die Strecken mit ordentlichen Laufhilfen absolviert werden.

Barfußlaufen mach ich ja auch schon länger, seit drei Jahren ungefähr. Ich nehme aber die hier.

Sie zeigte auf ein Sortiment merkwürdig aussehender Schuhe, die dem Besucher nicht unbekannt waren, und erörterte in einem Kurzvortrag die Vorteile dieser Art Laufen. Das mußte nicht vertieft werden, war doch der Wanderfreund bereits überzeugt.

Ich laufe jedes Terrain mit den Schuhen, brauche keine anderen mehr.

Wie? Keine Stiefel mehr mit Knöchelschutz? Oben auf dem Teide, dem Pico Viejo, Guajara, alles mit den Dingern?



Klar. Den sicheren Halt und Tritt, das machen die Füße, nicht die Stiefel.

Im Prinzip kenne ich das ja auch. Ich hatte nie so großen Spaß wie damals, als ich den Montana Sombrero runtergehirscht bin. Der Aufstieg war nicht so prickelnd, aber der Abstieg eine echte Freude. Hat richtig Spaß gemacht. Hier, der Schuh war das. Na gut. Was kostet denn sowas?

Um die 150 Euro, ich kann dir aber einen Freundschaftspreis machen.

Wenn ich die jetzt kaufen täte, dann könnte ich schon morgen damit die Masca-Schlucht runterknattern?

Ja klar, läufst die noch ein bißchen ein.

Gut, dann probiere ich die mal an.

[Pause]

Stark. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die so schnell anhatte.

Sind gekauft. Also, eine Runde auf der Strandpromenade, das reicht?

Das reicht. Du bist es doch fast schon gewohnt.


Gesagt getan. Sind gekauft, wurden gleich anbehalten und im Laufe des Tages mit wenigen Kilometern unterschiedlichsten Belags getestet.

Das Staunen war anderntags groß, als der Wanderfreund mit den Galoschen am Treffpunkt aufschlug und nichts weiter als gute Laune, einen Schelmenblick und 2 Liter Wasser zum Wandern mitbrachte, und Fotoapparat natürlich. Es wurde zig mal nachgefragt, ob das ernst gemeint sei, mit den Tretern die Schlucht runterzukullern. War es.

Vor allem aber war es ein Vergnügen der Extraklasse, denn noch nie hat Wandern, Gehen, Laufen so viel Spaß gemacht, wie mit diesem Schuh, dem "Vibram Fivefingers KMD". Den Tag drauf wurde gleich noch eine Vulkantour hinterhergeschoben, um sie auch in etwas schwierigerem Terrain zu Probieren.

Etwas später schlug der Wanderfreund noch einmal im Laden der sich erinnernden Wanderführerin auf und erstattete begeistert Bericht.

Willkommen im Klub.

Seit Mai des Jahres läuft der Autor fast nur noch in diesen komischen Schuhen herum und hat nicht einen Schritt bereut.