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17. April 2019

Wiedersehen mit der Gesangslehrerin



Die Laune der Natour konnte nur Dank des heldenhaften Einsatzes der Trümmerfrauen, äh Rigger, Tonmeister, Filmemacher usw. absolviert werden. Ohne die vielen Frauen wäre das nur eine Tournee durch die Küchen das Landes statt die größten Spielstätten des Planeten geworden.

fefe
Mich ärgert ja gerade dieser ekelhafte Sexismus, mit dem alle diese Physikerin feiern, die das Foto von dem schwarzen Loch gemacht hat.
Holla die Waldfee. Was noch einmal haben die da veröffentlicht? Ein Foto? Nein. Sie haben das Ergebnis einer Computersimulation, oder derer mehrerer veröffentlicht, daß schlußendlich in eine für das menschliche Sehvermögen geeignete Computergrafik transferiert wurde. Sie haben also mitnichten ein schwarzes Loch fotografiert.

Und insofern ist jede Häme und das Lächerlichmachen vollauf gerecht­fertigt, weil die strunzdummen Schmierfinken der Medien wieder einmal auf Scharlatane hereingefallen sind. Jedes Filmstudio hätte binnen eines halben Tages eine bessere Grafik gerendert.

Also stelle ich die Frage, ob es geniale Frauen gibt?

Das hätte ich jetzt nicht vermutet, daß ich die Frau noch einmal sehe, aber manchmal muß man über seinen Schatten springen und das Ego über Bord werfen.


So manche Ärzte reden den Menschen ein, sie erkrankten von Natur aus an Leiden, die nur die Doktoren selbst heilen können. Tatsächlich sind es aber oft Ärzte selbst, die erfinden und uns für krank verkaufen.
Im Grunde muß man ja jeden "journalistischen" Artikel positiv beginnen und beenden, damit man den Leser auf dem Weg der Erkenntnis mitneh­men und ihn hin zu einem besseren Menschen beeinflussen kann. Wir leben schließlich in Gutland. Blech schreibt Blech und drückt seinen Federkiel scheinbar in den Eiterbatzen der zeitgenössischen Medizinmänner.

Es geht auch anders. Die Arztbesuche haben ein Ende, die Befunde sind erhoben, was mich freut, denn ich bin scheinbar kerngesund. So die Schriftsätze. Beim Hausarzt wurde mir klar, was Anfang März wirklich passiert ist, auf daß mich die Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene gen UKB fahren mußte. Der letzte Arzt war dann der vom Hausarzt empfohlene Spezialist. Der hat mich nochmal durchmessen lassen. Da ist nichts klinisch Relevantes bei. Ansonsten hat er zugehört, nicht unterbrochen und mir am Schluß gesagt, Befund kann ich gleich mitnehmen.

Und was steht da drin? Seine Arbeitshypothese. Und das ist exakt das, was ich ihm vorher erzählt hatte. Ein guter Arzt zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß er zuhört, denn der Patient erzählt ihm die Diagnose. Der Arzt muß das dann nur noch in Latein formulieren können und wissen, welche Pillen zur Heilung geeignet sind. Keine. So viel ist klar.

Also habe ich mit dem neuen Wissen eine Depesche an die Gesangs­lehrerin aufgesetzt und losgeschickt, ich bräuchte mal ihre Hilfe, weil ich da noch etwas überprüfen möchte, was ausschließlich und nur sie gegenprüfen könne. Ich will die Beste und nicht irgendeine.

Gleich anderntags habe ich den Termin wahrnehmen können. Eine Kollgin war baff erstaunt, und fragte: Sie hier? Ja, Notfall.

Im Schnelldurchlauf wurden dann die letzten anderthalb Jahre durchge­knattert, damit sie einen Überblick hat, worum ich mich so gekümmert habe. Hat sie alles nicht interessiert, sie brauche Zeit für ihre Diagnose. Gut, ich sage sowieso nicht, was ich wissen will, das löse ich erst auf, wenn ich im Sommer zum Crashkurs komme, da ich auf eine völlig vorur­teils­freie und unvoreingenommene Meinung ihrerseits Wert lege.

Ich weiß nicht mehr, ob es 5 oder 50 Sekunden, oder auch 5 Minuten gedauert hat. Da sagte sie: Sie hatten Wasserentzug.

Volltreffer, richtige Lösung, ohne daß sie überhaupt eine Ahnung hatte, um was es genau geht. In der Praxis war es etwas komplexer, aber der Kern der Sache wurde auf den Punkt getroffen. Tja, wenn man ein Gehör hat, das um den Faktor 100 besser ist als das eines Durchschnittsbürgers, dann hört man eben eine Menge und destilliert daraus das Wesentliche.

Genial.

Abschließend zeigten wir uns noch gegenseitig die an diesem Tage getragenen Schuhe. Ich war mit meinem neuen Sockwa G4 angetreten. Sie hat sich für die Übergangsjahreszeit einen Leguano aus der Businnesreihe zugelegt. Keine schlechte Wahl, wenn man nicht unbedingt auf Hardcore im Barfußlaufen aus ist oder es aus beruflichen Gründen nicht kann.

Hatte ich schon mal erwähnt, daß ich auf Teneriffa die Runde um den großen Gala mit jemanden gewandert bin, der die Leguano-Socke im perfekten Vorfußlauf bedient hat und sehr zufrieden war?

Im übrigen sind die Skinners inspired by Olsenbande schon lange ein­gelaufen. Selbst mit der Betonbodenheizung, früh am Morgen Mitte Aprile feuert die 4 Grad plus raus. Auf diesem Terrain fühlt man sich wohl, da die Socke gut isoliert. Solange man in Bewegung ist, ist alles gut. Der Patch hält.

Im Grunde geht wieder alles, Leistungssport, Radeln, Fußgängern, Thermen, wobei das schon weider allen Lebenssaft rausgesaugt hat. Vor allem aber geht, die Frühlingssonne anzublinzeln und bis zur Grenze des Erlaubten und darüber hinaus zu faulenzen. Letzteres wird ab Samstag Hauptinhalt des Daseins sein, wenn die Jagd auf Ronnie O'Sullivan eröffnet wird.

Was will ich mehr? Es flutscht sich wieder durch die Weltenläufte, das Leben. So halbwegs jedenfalls.

24. Dezember 2017

Der kleine Trommler - Warum Pumuckl am Schlagzeug?


Pumuckl als The Little Drummer Boy

Schau an, 4 Jahre ist es her, als der kleine Trommler mal ein Privat­kon­zert bei einer Gesangslehrerin wahrnehmen durfte, um anschließend die beste jemals präsentierte Tonfolge in diversen Versionen vorzustellen.



4 Jahre später lautet die entscheidende Frage hingegen:
susanne sandner
Warum Pumuckl am Schlagzeug?
dieanmerkung
Fatalist fragen, der kennt sich mit Pumuckl aus.
Ich aber auch. Pumuckl mußte ans Schlagzeug, weil damals schon fest­stand, daß Wölli wegen seines schlimmen Rückens ausscheiden wird. Vom war sein Roadie, insofern macht Übung dann doch den Meister. Und ordentlich auf das Bärenfell eindreschen, das kann er. Außerdem war das die bisher beste jemals vorgetragene Version, weil sie mit den Kollegen von "The Living End" intoniert wurde. Niemals wurde es besser.

Die beiden über allen Dingen stehenden Versionen seien hier noch einmal erwähnt.
außer Konkurrenz: das nerdet das Nerdherz
Referenz für Schlagzeug und Sprechgesang: Ringo Weihnachtsstern
Eine Recherche nach ebenbürtigen Vorträgen scheitert insofern, da das Internet voll von kitschigem Trommlermüll ist. In diesem Müllhaufen der Klangkünste die ohrwürmigen Töne ausfindig zu machen ist fast nicht möglich. Aber nur fast. Ein paar sehr eigenwillige Vorträge mit dem kleinen Trommler seien hier lobend erwähnt, ohne ein Werturteil vorzunehmen.

Lauren Daigle gebührt der Verdienst, die seelische Verletztheit eines gebrochen Herzens in einen adäquaten tonalen Ausdruck zu kleiden. Leider ist da ein völlig verkitschtes Ende eingepreist.

Welch enorme Kraft, welch enormer Druck im Grunde in der simplen Komposition steckt, zeigen Die Toten Hosen in einer anderen double Drummer Version.

Joan Jett ohne schwarzes Herz erdete sich, barenakte das Arrangement und ist wohl eine der wenigen Frauen, die weiß, wie man so ein Lied rüberbringt.

Die Polizei weiß eh alles, wie die Pfeifen von der Polizei, die "Police Pipes and Drums of Plattsburgh, NY", nachweisen.

Die anderen Uniformierten, oder sollte es eher kostümiert heißen?, die haben eine Snare Drumline Encore Performance zelebriert.

Mit dreien klingt es auch. For King and Country.

Wobei das eher eine Frage der Theocracy ist.

Sean Quigley wollte auch sehr schnell fertig sein.

Die Kuhglockenversion der Puddles Pity Party darf in der Auflistung nicht fehlen.

Der Anhänger schlechter Religion kommt natürlich auch auf seine Kosten, so wie unartige Kinder heftig erschrocken werden, wenn Engine Kid loslegt.

Es klingt wie Blech ist aber Metal. Das von Daniel Tidwell auch.

Eine hingejammerte Opa-Variante mit John Skelton.

Die mephistopheles'sche Kopfschüttel-Variante von Sephirot.

Auch die Fans des kleinen Trompeter kommen nicht zu kurz.

Wer schon im August ans Geschenkeverteilen geht, dem sei die Roter August Version empfohlen. August burns red. Yeah.

Eine in christlichem Gewand vorgetragene Weise gab es beim Christmas Groove 2014.

Wenn es Einfachheit in pompösen Klang umzurubeln gilt, ist der Bolero-Stil gefragt.

Mögen uns die kleinen Trommler nie ausgehen.

Weihnachten - my presents are dumb



Hände hoch, Sack fallen lassen, Geschenke her.

What is wrong with me, when christmas time comes?
My presents are dumb.

The Holderness Family
"His Presents Are Dumb" - Little Drummer Boy A Capella Parody

Shit, dachte ich so bei mir, als ich den sparsam dekorierten Tisch sah. Ein grüner Zweig, zwei drei kleine Päckchen, alle kunstvoll eingewickelt.

Erst Geschenke auspacken?

Nein, erst geht's auf die Liege.
...
Es gibt schon sehr geile Therapien, die einem das Leben leichter machen. Das war so richtig gut, was für eine ordentliche Kelle sich gerade über mich ergossen hat.

Ja, das hat man gemerkt. Jetzt ist wieder Bewegung im Körper.

Nö, brauch ich nicht. Ich bin wieder geerdet und mache mit der strukturellen Faulenzerei gleich weiter, denn die war der große Bringer. Jetzt bin ich vom Flug- wieder im Erdlingmodus.



Nach dem Handauflegen dauert es immer ein wenig, bis man klaren Blickes ist. So viel Zeit war aber. Dann griff ich in den Rucksack, in dem sich drei unverpackte Gaben befinden. Die Nummer drei war dann das Glas Miel de Palma.

Das ist jetzt ziemlich doof. Hier liegen die Präsente prunkvoll verpackt rum und ich komme völlig blank daher. Dabei hatte ich zweimal die Gelegenheit, das Geschenk professionell einwickeln zu lassen. Auf den Flughäfen. Gleich neben den Läden mit überteuerten Duftwässern waren die Gift Pack Sations aufgebaut. Man möge sein Präsent für die Liebsten hier mit einer Tarnkappe versehen lassen, wurde geworben. Na gut, dann ist das jetzt so. Dafür habe ich die originale Plastik­tüte dabei.

Also, weil das ja bei ihnen mit dem Honig ums Maul schmieren nie so richtig funktioniert hat, habe ich mal was mit gebracht, womit das garantiert geht.

Die Freude war riesig und echt. Über das Geschenk. Den Satz hat sie erst später verstanden.

Das ist echter Palmhonig von La Gomera, aus Chipude. Eigentlich eher Sirup, zumal die EU das verboten hat, aber das interessiert die Gomeros einen feuchten Kehricht, was die EU beschließt, auch wenn nur Bienen Honig können. Palmhonig ist Palmhonig, und der hier ist mit ohne Sirup auf dem Etikett, und echt. Kann man auf dem Frühstücksbrot essen, als Teesüßer nehmen, für Salatsaucen verwenden oder um den knackigen Krusten­braten geschmacklich aufzuwerten.

Dann habe ich mich bei der Gesangslehrerin für ihre jahrelange Arbeit bedankt und verabschiedet.

23. Dezember 2017

geile Therapien



Es gibt schon sehr geile Therapien, die einem das Leben leichter machen, sagte ich zu ihr in den Raum hinein. Das war so richtig gut, was du da reinmassierst hast. Das muß jetzt anderthalb Tage halten.

Ja, hast sehr gut reagiert. Das Arbeiten war leicht.

Sie zwinkerte mir noch zu, freute sich wie eine Schneekönigin über die Leistung bei meiner rechten Großzehe und ging in den verdienten Feierabend, dahin, wo die Luft noch einen zack besser ist als ohnehin, da, wo sie noch ungefiltert aufs Land trifft, denn die Bebauung der Küstenlinie macht auf Teneriffa das, was Schleswig an der Nordsee bei Ostwind macht. Die Luft ist scheiße, die wurde schon mal geatmet, sagen die Sylter und Amrumer.

Einmal das Dorf umrundet und die Nase in den Ostwind gehalten, schon bekommt man astreines Lebenselixier. Atemluft wird in der Höhe von ca. bis wenigen Metern transportiert. Sie enthält Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid, manchmal noch Sahara, PKWs und den Inhalt von Mülltonnen bei Hurrican, sowie Salz, das der Wind aus dem Wasser ausgeschlagen hat. Mehr nicht. So einen in der Luft herumwirbelnden PKW einatmen endet oft tödlich. Calima ist Mist. Nur das Salz, das bringt es. Wenn dann aber hohe Häuser im Weg stehen, klatscht die Luft an die Wand schlägt das Salz dort wieder aus, lagert es ab.

Und so kommt es, daß man auf Teneriffa direkt an der Küste auf 2 Kilometer Entfernung zwei völlig verschiedene Luftgütezonen hat.

Aber sie freute sich, fand es putzig, daß ich mir salzige Luft ohne Ende als Droge einpfeifen kann. Das hat ihr gefallen.

Klappe.

Es gibt schon sehr geile Therapien, die einem das Leben leichter machen, sagte ich zur Gesangslehrerin in den Raum hinein. Das war so richtig gut, was für eine ordentliche Kelle sich gerade über mich ergossen hat.

Ja, das hat man gemerkt. Jetzt ist wieder Bewegung im Körper.

Nö, brauch ich nicht. Ich bin wieder geerdet und mache mit der strukturellen Faulenzerei gleich weiter, denn die war der große Bringer.

Ach ja, hatten sie mir ja geschrieben, daß sie ausgiebig faulenzen.

28. November 2017

Warnung vor dem Barfußlaufen

Ich hatte ganz vergessen, den Herrn vorzustellen, der uns heute beehrt, sagte die Gesangslehrerin zur illustren Damenrunde.

Das ist der Mann, der mein ganzes Leben verändert hat.

Mir rollte stante pede das Drehbuch von Utta Danella, "Der Mann, der ihr Leben veränderte", auf die Zunge. Kurz bevor die erste anzügliche Szene in eine Schallwelle gewandelt werden sollte, schluckte ich den dicken Brocken doch lieber wieder runter. Schön wär's gewesen. Hab ich aber nicht. Außerdem ginge es die Damengesellschaft nichts an.

Er ist Schuld daran, daß ich nicht mehr in meinen al­ten Schuhen laufen kann, weil er mich solange über­zeugt hat, bis ich auch auf Barfußschuhe umgestiegen bin. Hat sich echt gelohnt. So, nun könnse ihre Ge­schichte erzählen.

Die Damen bekamen eine kurze Einführung in die Funktion des Barfußlaufens, Strümpfe und verschiedene Schuhmodelle gezeigt. Es waren ja drei Barfußläufer anwesend. Bei der Gelegenheit ward mein Expertenwissen dahingehend gefordert, ob es auch Zehenschuhe für den Winter gäbe, woraufhin mir nur einfiel, daß es solche gibt, die das Wort Wool im Namen tragen.

Sicher war es stark übertrieben, was das holde Weib da von sich gegeben hatte. Meine Skinners hat sie zwar mal eine Woche auf Probe getragen, ohne eine Entscheidung zu fällen und der Panka 2 scheitert schlichtweg am weiblichen Ästhetikempfinden, obwohl dessen Funktionalität bezüglich Barfußlaufen über jeden Zweifel erhaben ist. Aber im Grunde hat sie recht. Zurück zu den alten Tretern geht nicht mehr.

Wenn also eine der mitlesenden Damen auch mit dem Umstieg auf diese Art der Fortbewegung liebäugelt, dann sei sie gewarnt. Den begehbaren Schuhschrank kann sie vergessen, sollte sie fürderhin mit 4 oder 5 verschiedenen Modellen der leichten Treter durchs Leben schleichen.

Ansonsten war ichs hochzufrieden, da ich den lieben langen Tag von einer bezaubernden Dame beknuddelt wurde, die felsenfest davon überzeugt war, jene Stelle meines Körpers ausfindig gemacht zu haben, die als Entreé für Engel fungiert.

25. Mai 2017

die Axt an Neil Youngs Kopfhörern

Der traut sich was, der Jochen Wieloch, indem er die Axt an die Kopfhörer von Neil Young legt.
Hochaufgelöste Musik

Klingt HiRes Audio wirklich besser als eine CD?
Die schnöde CD und Hires-Audio-Dateien unterscheiden sich im Klangerlebnis gar nicht oder nur unwesentlich oder nur für Superohren.

Da waren aber einige knackige Sängerinnen bei, da ist mir richtig schwurbelig geworden, was die für Töne produziert haben. Kann man eigentlich aus einem Chor schlechte Stimmen heraushören? So wie meine?

Das kommt auf den Chor an. Manchmal schon. Davon abgesehen war ihre Stimme letztens am Schluß richtig gut. Sie haben sich enorm verbessert.

Naja, aber mit den Damen kann ich nicht mithalten. Muß ich ja auch nicht.

Die Gesangslehrerin hat eben solche Superohren, mit deren Zuhilfenahme sie noch jeden Fehler in der Tonproduktion heraushört. Und manchnal hört sie einfach nicht zu. Immer dann, wenn sie nichts hören will.

18. Mai 2017

Läufst auch du ohne Schuh?




Ich kann nicht mehr in normalen Botten laufen, meinte ich überneulich mal zur Gesangslehrerin, woraus sie antwortete, daß sie das verstehe. Ganz ohne Überzieher, das ist nur für Hartgesottene wie Aldo Berti, für den Schuhe tragen eine Qual ist.

Insofern wird immer mal wieder probiert. Keine 8 Wochen sind die Skinners auf dem Markt, Ergebnis eines Kickstarter-Projekts. Das erinnert an die Leguano-Socke, nur daß die vollmundigen Versprechen weitaus vollmundiger sind, denn angeblich kann man mit der Socke alles außer einem Weltraumspaziergang.

Es ist schwierig, zu burteilen, welcher Barfußschuh der beste ist. Der Skinner gehört zur Oberklasse dazu, die sich bei geschlossenen Schuhen auf den Panka von Feelmax, den Sockwa G4, G Hi oder X8 ziemlich gut eingrenzen läßt. Das ist hohe Schule im Barfußlaufen, sofern man Zehen­socken anzieht, die für die nötige minimale Zehenspreizung sorgen. Dem Skinner fehlt etwas die Härte der anderen beiden Schuhe, man läuft gedämpfter, ein wenig wie auf einem Rosenbett, Moosfeld oder Schaum­stoffasphalt. Er läuft sich sehr angenehm. Und ist zugig, da das Ober­material luftdurchlässig ist.

Außerdem wird man gefragt, ob man vergessen hat, die Schuhe anzuziehen.

10. Mai 2017

Kaffeesatzleserei



Die Gesangslehrerin mag keine Robustabohne. Sie schwört auf 100% Arabica. Da verbietet sich von vornherein jede Diskussion, denn die Überzeugungskraft der Argumente geht gegen Null. Ist so. Auch wenn es Trollos gibt, die es versuchen, wozu ich nicht gehöre.
Robusta! Der Name allein lässt viele Kaffeekenner vor Ekel das Gesicht verziehen. Gehörst Du auch dazu? Gut. Ich will Dich in den nächsten 5 Minuten davon überzeugen, wieder ein Vorurteil zu überwinden und einen „100% Robusta“ zu probieren.

Robusta ist eigentlich nur eine von mehreren Unterarten der Coffea Canephora, auch wenn oft jeder Canephora als „Robusta“ bezeichnet wird. Im Gegensatz zu seiner Schwester Coffea Arabica hat Canephora einen doppelt so hohen Koffeinanteil und schmeckt erdiger. Vor allem aber wächst sie in tieferen Lagen, ist ertragreicher und eben „robuster“.
Die Robustabohne sorgt im Grunde für den Geschmack, jede Menge Koffein und die Crema. Letztere ist für den Genuß eines Kaffees völlig ohne Bedeutung Da aber die Augen mittrinken und man schicke Figuren da reinmalen kann, so man die Muße dafür hat, sei es eben auch mal einer mit viel Crema. Derzeit ist ein namenloser Kaffee von Schamong im Test, der gut gelungen ist. Aus der Venloer Straße zu Köln liegen noch zwei andere Röstungen bereit, dann eine 60/40-Mischung aus Italien. Es soll sogar 100%-Robusta-Röstungen geben.

Kaffee trinken ist ein sinnliches Vergnügen. Mehr nicht. Der eine mag's so, der andere so.
Horst Lüning

Kaffee ist und bleibt ein ganz tolles Getränk... Der riecht so gut. Der schmeckt so gut.

17. April 2017

Kaffee für den gehobenen Genuß



Horst Lüning beklagt die in Kaffeemaschinen eingebaute Obsoleszenz.
Die gesamte Kaffeeautomaten-Industrie produziert Schrott. Kaum eine Maschine hält 2 Jahre oder 10.000 Tassen durch. Einmal auf Garantie repariert kann man nochmal ein halbes Jahr rausholen. Dann ist das Ding sicherlich wieder kaputt.

Diese Maschinen sind einfach Schrott.
Ich hatte auch mal so ein Wunderteil, das nach einiger Zeit die Hufe hoch riß. An Reparatur war nicht mehr zu denken. Lüning hat schon Recht.

Der Zufall wollte es, daß ich in der Küche der Gesangslehrerin stand und mit den Augen an der hinteren Stirnwand wahrnahm, daß sich da etwas geändert hatte. Da stand etwas rum, was da noch nie stand. Das war hart, denn ich hatte zwar noch den Namenszug erkannt, aber nicht weiter nachgehakt.

Durchhalten, habe ich mir jeden Tag gesagt, durchhalten, denn irgendwann wird sie ja dazu Stellung beziehen. Das muß nicht zwingend funktionieren, denn die junge Frau steht auf knallharten Espresso, ich eher auf moderaten Kaffee.

Das ging schneller als gedacht. Sie war begeistert, begeisterte auch mich, so daß die Entscheidung, die längst getroffen war, flugs in die Tat umgesetzt wurde.

Nun steht er in der Küche, der De Longhi Dedica 680R und produziert Kaffee oder Espresso. Auch das Ausharren war die richtige Entscheidung, denn ausnahmsweise war das Teil im stationären Handel deutlich preiswerter als im großen Internetkaufhaus.

Es ist eine sehr schönes Spielzeug, das sich nun gegen die Aeropress beweisen muß, denn es gilt zu eruieren, wer in welcher Disziplin den besseren Kaffee macht. Eigentlich ist es ja ein reiner Espressoautomat. Für mich jedoch war nur interessant, ob der auch einen Americano aus den Düsen leiern kann. Inzwischen weiß ich, wie das geht. Demnächst mehr dazu, denn genug Pröbchen verschiedener Kaffeesorten habe ich schon noch auf Halde liegen. Sowohl aus der Venloer Straße zu Köln als auch vom Kleinröster um die Ecke.



Der bisher einzige Makel. Es mußte ein Tamper zugekauft werden, denn der zugehörige Plastestiel ist eine Zumutung. Nun sieht das Teil zwar aus wie ein zu kurz geratener Dildo, erfüllt aber seinen Zweck. Auch eine Abklopfbox für das trockene Kaffeepellet gehört nun in die Küche, da sonst das Sieb ständig im Mülleimer landen würde.

2. Januar 2017

dem Inschenör war's doch zu schwör




Man gebe einem Ingenieur eine Aufgabe. Er wird es garantiert verkacken. Ich kann nicht sagen, daß ich es nicht wußte, denn ich hatte den Zustand des Damenschuhs ja ausführlich begutachten dürfen. Das Obermaterial hing noch mit einigen Fäden an der Gummisohle, so daß sie zum Wan­dern gerade noch so reichten. Für Profis, die damit 1000 und mehr Kilometer im Jahr wegschruppen, mag das ausreichend sein. Für die ist das Arbeitsgerät. Da muß die Arbeit die Kohle für die jährliche Wälzung abwerfen.

Für den Gelegenheitswanderer, der solches Schuhwerk nur zum Spaß trägt, ist es inakzeptabel. Die Entwickler der Fivefingers von Vibram haben es verkackt. Sie sind nicht in der Lage einen langlebigen Zehenschuh zu designen. Sowohl Obermaterial als auch Gummisohle geben das locker her. Der Preis suggeriert das auch. Was vorne nicht stimmt, sind Klebstoff und Ort dieser Verbindung.



Vulkanisches Gestein ist scharf wie Ostsenf. Rieseln ein paar solcher Krümel in den Bereich zwischen Großzehe und Nachbarzehe, dann ist es um den Schuh geschehen. Ritschratsch ist das Textil durchgesäbelt.

Dabei ist die Lösung so einfach. Der Gummi muß wenigstens im Bereich der ersten beiden Zehen an der Seite etwa einen Zentimeter höher gezogen werden. Das Textil liegt nur auf dem Rücken der Zehe. Dann müssen sich die Rasierklingen erst mal am Gummi abarbeiten, ehe sie zum Zeh vordringen.



Da ich häufig auf dieses Schuhwerk angesprochen werde und Leute immer wieder erstaunte Blicke werfen, mit was für Tretern man durchs Leben schleichen kann, habe ich keine Skrupel, mit den nach anderthalb Jahren defekten Schuhen in der nun reparierten Form durchs Leben zu schreiten und jedem Interessenten die korrekte Antwort auf seine Frage zu erteilen. Schuhdesigner sind Stümper.

Der Gesangslehrerin, die im Hinterkopf durchaus den Gedanken spazie­ren trug, eines Tages mit Zehenschuhen zu glänzen, war die Vorführung der Kreation Abschreckung genug. Sie wird Abstand vom Erwerb solch mangelhafter Produkte nehmen, da auch sie damit über Stock und Stein flitzen würde. Sie ist mit ihren Stiefeln glücklich.

Klebstoff ist überhaupt das Problem. Bei den Wanderstiefeln ist die Stoß­kappe vorne abgegegangen, weil der Kleber nicht hielt, was der Hersteller preislich verlangte. Und die Badeschuhe aus Neopren habe ihre Soll­bruch­stelle ebenfalls am Übergang zwischen Neopren und Gummisohle. Beide Materialien für sich genommen, sind super. Als Verbundwerkstoff ist das alles industrielle Scheiße. Für ungefähr 450 Euro Schuhe waren bei der Ausflugsreise mit. Vier Paar davon hat es zerdroschen. Zwei habe ich mit Sekundenkleber beackert, in der Hoffnung, daß das auch bei Neproen funktioniert. Bei den Wanderstiefeln hält der jetzt wieder drei Wan­de­rungen durch.

Einzig die Badeschlappen für 5 Euro, die jedes Terrain kennen­lernen mußten, die sind als Barfußschuh unverwüstlich.

Es gibt also nicht nur eine Warnung vor dem Buch, sondern nun auch vor dem Fivefingers von Vibram. Die Schuhe sind sündhaft überteuerter Schrott.

23. Dezember 2016

Egotrip am Parador: Los Roques de Garcia



Es steht noch die Erklärung für eine schicke Idee aus, die ich auch umgesetzt habe. Die ging ganz einfach. Seit 10 Jahren wollte ich schon immer mal einen ganzen Tag, Wandertag, genauer gesagt, am Parador verbringen und mich ohne Zeitdruck in der Gegend rumtreiben, um einfach mal zu kucken. Und zu fotografieren.

Nix da mit Fotostopp Los Roques, zackzack rein in den Bus, wir essen zeitig, oder einmal um die Steine rumdüsen, um dann auch recht schnell wieder zu verschwinden. Oder auf den Guajara rauf und von 700 Meter höher ablichten. Nö. Mein Tempo, meine Neugier, meine Fotobedürfnis, ohne daß mir irgendjemand reinquatscht. das hat eh noch nie jemand gemacht, könnt aber passieren. Niemand im Rücken, der die Peitsche schwingt, kein Fanclub, der mit seinen Anfeuerungsrufen Höchstleistungen fordert, keine Agenda. Nichts. Ein schnöder Trip für das Ego sollte es sein.

Ich war ja etliche Male da oben, habe die Los Roques auch etliche Male umkreist. Da aber Schluß mit all dieser Krawallwanderei ist, durfte es auch ein würdiger Schlußpunkt sein.

Jetzt hat das geklappt. Ich bekam spitz, daß eine Truppe von Powerkraxlern auch da hoch wollten und nutzte deren Transport als Taxi ins Vergnügen. 5 Grad waren es, als wir gegen 10:30 eintrafen. Gottlob war wenig Wind. Die Triathleten und (ehemaligen) Leistungssportler machten winke winke und knatterten in zweieinhalb Stunden auf den Guajara, hatten mich allerdings beauflagt, um 16 Uhr am Parador einen Tisch zu blockieren, denn Kaffee und Powerriegel (ekelhafte Nahrung) sind nach so einer Wanderung Pflicht.


Wegstrecke: vom Parador zum Ende der Los Roques und zurück, ca, 5 km. Mittagpause. Dann über den Acker auf den Weg Nr. 4 in Richtung nördlicher Einstieg in den Guajara (im Bild nicht zu sehen) und zurück zur Kaffeeschenke. Auch nochmal um die 5 Kilometer.

Ich hatte also selber 5 und eine halbe Stunde Zeit, meine Neugier zu stillen. Das war der reine Genuß. Erstmal gemütlich zur schönen Aussicht, dann im Spaziergängertempo zum letzten Fels, an dem es ins Llano Ucanca runtergeht. Wegen des Bildwinkels mußte ich ein paar Meter runter.

Etwas zügiger ging es zurück ans Parador. Das Pausenbrot war rechtschaffen verdient. Da der Zeitfond noch nicht mal zur Hälfte aufgebraucht war, machte ich das, was ich der Gruppe angekündigt hatte, ohne sie aber zu treffen. Ich ging querbeet zum Fuß des Guajara und ihnen dann auf dem Weg Nr. 4 entgegen, da sie über die Nordseite absteigen wollten.

Da schraubte ich dann auch den 50 mm Plasteknubbel auf die Kamera. Und siehe da. Schon wurde das Wetter besser, die Wolken verzogen sich. So wurde es an diesem Tag doch noch was mit den himmelblauen Kitschbildern vom Teide, denn zumindest in dessen Richtung verschwand das Wolkenmeer teilweise vollständig. Ansonsten gab es den ganzen Tag wollken satt, denn die hatten es bis auf die lichte Höhe von wenigstens 3.000 Metern geschafft. Das geht voll in Ordnung, da so Dramatik in den Bildern ist, die ein strahlend blauer Himmel nie und nimmer vermitteln kann.

Außerdem gab es den tiefsten Sonnenstand des Jahres. Fast. Für das Licht und die Fotografie eine sehr wesentliche Änderung gegenüber früheren Fototouren, da die Lichtreflexionen völlig andere sind. Schaumerma.

So ein Wunschwandertag mit sich selbst, der macht ein sonniges Gemüt.

Die Gesangslehrerin meinte, sie mache das ähnlich, wenn sie auf der Insel ist. Sie knattert mit einem Auto da hoch und setzt sich 2 Stunden an die schöne Aussicht zum Llano Ucanca. Nach dem Steine ankucken ist die Welt wieder in Ordnung. Außerdem will sie sich jetzt keine Zehenschuhe mehr kaufen, weil ich ihr meine gezeigt habe. Die haben sich nach wenigen Wanderungen im Lavaurgestein als Ingenieursmurks zu erkennen gegeben.

3. November 2016

Barfußschuhe für Veganer

Alexandra Kamp, 30.10.2016, 19:28 Uhr, ist auf ihre Treter u.a. auch deswegen stolz, weil kein Tier dafür gehängt wurde.

Ich bin großer Fan von diesen Barfußschuhen.

Lol, und dann fährt die Kamera auf ihre Leguano.

Da fällt mir glatt ein kürzlich geführter Dialog mit der Gesangslehrerin ein. Die ist mit ihren Steifeln immer noch außerordentlich glücklich, nur wenn man länger irgendwo rumlungert, zieht die Kälte von unten rein. Da weiß ich momentan keine Lösung, denn ich lunger nicht irgendwo rum.

Kennen sie Leguano?

Ja klar, hatte ich gegen die Feelmax abgewogen. Die sind für mein Dafürhalten viel zu steif, haben auch ein viel zu dicke Sohle. Aus der Phase bin ich längst raus.

Naja, ich war jetzt mal mit einer Bekannten wandern, die hat Leguano. In den Bergen waren die Schuhe vollkommen untaug­lich.

Naja, Wanderschuhe sind's eigentlich nicht, wobei das auch eine Frage der Gewöhnung ist. Ich könnte mit jedem meiner Schuhe in den Bergen wandern.

12. Oktober 2016

die Barfußschuhe der Gesangslehrerin



Es ist noch nachzutragen, welche Schuhe sich die Dame für die Schmud­del­zeit gekauft hatte. Da war selbst ich überrascht, dieses Geschoß hatte ich nicht erwartet.

Aber. Da ihre Augen bei der Vorstellung glänzten und die Erzählung mit viel Stolz vorgetragen wurde, kann ich ruhigen Gewissens davon ausge­hen, daß sie damit glücklich wird. Außerdem schmeicheln die Treter ihren Waderln.

All das ist unwichtig, denn mittlerweile ist sie auf den Geschmack ge­kom­men. Sie sah dieser Tage im Fachgeschäft die Fivefingers in genau ihrer Farbe hat überlegt, ob sie sich die für nächsten Sommer auch zulegt.

Äh, jetzt kommt aber kein Sommer. Jetzt kommt der Herbst. Da ist der Stiefel genau das richtige.

Der ist richtig gut. Damit kann man sogar Fahrrad fahren. Und ich habe den jetzt fast jeden Tag an. Ich weiß nicht, wie ich es am besten beschreiben soll, aber die Wirkung ist schon kolossal. Ich spüre regelrecht, wie der Körper beim Gehen aufgefaltet wird, wie so eine Art Regenschirm.


Man beachte im Foto oben die Verrenkung im linken Fuß. So biegsam ist die Sohle. Hätte ich nicht erwartet. Das Obermaterial ist kuschelweiches Kalbsleder, daß fast jeder Wade oder Jeans einer Dame schmeichelt. Genau sowas wollte sie, genau sowas hat sie sich gekauft.

Tim Berendonk wollte es dieser Tage auch wissen.

Wie wirken sich Schuhe auf den Fuß aus? Was sind die Folgen für Knie, Hüfte und Rücken? Worauf sollte man beim Schuhkauf achten? Oder ist Barfußlaufen womöglich die bessere Alternative?

Vom Barfußlaufen war er begeistert.

6. September 2016

Anekdoten aus dem Tierpark Berlin


Barfußschuh Panka 2 mit integriertem "Organic Odor Control", also in etwa eine organische Müffelsteuerung.

Es steht ja noch Kunde davon aus, was ich für den Besuch bei der Ge­sangs­lehrerin in den Rucksack gepackt hatte. Feelmax. Maximalgefühl.

Und ausnahmsweise ist der Name auch Programm, denn Barfußlaufen in Schnürschuhen und mit Strümpfen hat mit Maximalgefühl nichts zu tun, da das Gesamtkonstrukt eher einem Verhüterli das natürlichen Gehge­fühls gleicht. Nimmt hingegen die Feelmax als Überzieher, sieht die Sache anders aus.

Eigentlich dachte ich, die sind pleite, waren sie ja auch. Nur noch Socken aus leeren Plastikflaschen, das konnten sie. Ergo wurde der Versuch un­ter­nommen, eine solche Thermo-Zehensocke für die kalte Jahreszeit zu ordern. Bei der Gelegenheit stellte sich heraus, daß Feelmax wieder mit Schuhen am Markt war. Da Gelegenheit zuweilen auch Triebe macht, wurde sich mit ein Paar Schuhe eingedeckt, die erst mal nur einem Schnell­test unterzogen wurden, dann in der Ecke landeten, weil es viel zu warm für derlei Fußschmuck war. Über den Sommer wurde die Chala-Sandale getragen.

Und genau das war dann in dem Rucksack. Thermosocke und Barfuß­schuhe von Feelmax, als auch die umgebasteltete Sandale. Die Gummi­sohle mit Strippe hat Wimpernzucken verursacht und Fragen provoziert. Und weil es eine Frau ist, natürlich Bewunderung ausgelöst, denn auf sowas stehen Frauen.

Im Gegenzug wurde mir dann gezeigt, was Gesangsmadame eingekauft hat. Sie war den Joe Nimble plündern und hat sich für den Arbeitsalltag den Aquaschuh, den Tag im Freien den Strandschuh und für den Herbst Winter einen Stiefel gekauft, bei dem sie sich wauhhhhh sagte, das isser. Ob die Sohle vom Aquaschuh non-marking ist, weiß ich nicht. Wird sie ja merken, wenn das schöne Parkett mit schwarzen Radiergummistriemen verziert ist.

Nun bin ich ein wenig im Zwiespalt, ob ich das so schreiben darf. Darf ich, denn mit Joe Nimble habe ich auch mal angefangen, war und bin durch­aus immer noch zufriden damit, aber als Barfußschuh sind sie aus der Liste von Empfehlungen raus. Seit ich den Feelmax einem ausgiebigen Test unterzogen hatte, zählt die Barfüßlinge von Baer-Schuhe für mich nicht mehr als Barfußschuh. Madame wird trotzdem glücklich damit wer­den, denn erstens war ich es auch deutlich über ein Jahr und zweitens unterscheidet sich ihr Lebenswandel grundsätzlich von meinem.

Der Feelmax-Schuh hat gefallen. Dann sagte ich. Den kann ich Anfängern nicht empfehlen, denn der ist Hardcore, wobei ich zugeben muß, daß ich ihn ohne großen Test gleich für einen Tagestrip anhatte. Ich war damit im Tierpark auf Fotosafari und am Abend heilfroh, die Dinger wieder aus­ziehen zu können, denn da ist der Name Programm. Er bietet das maxi­ma­le Gefühl beim Barfußlaufen, das sich nur wenig von jenem in Zehen­schuhen unterscheidet. Man spürt jeden einzelnen Muskel im Fußbereich, jeden Kieselstein. Der Schuh ist nur für Leute geeignet, die mit dem Geh­stil Erfahrung haben. Ob er zum Dauerlauf taugt, kann ich wegen Nicht­eignung für diese Art der Fortbewegung nicht mitteilen. Wahrschein­lich.

Bild unten: Der neu entwickelte Barfußschuh von Feelmax, einschließlich Zehensocken, beim gemütlichen Fotospaziergang durch den Berliner Tierpark. Ob die integrierte organische Müffelsteuerung funktioniert, hatte ich zu testen vergessen. Die Schnürsenkel sind eine eigene Bastellösung, nicht original.

2. September 2016

Faszientherapie bei RBB Praxis

Die Faszienrolle für die Stimulation der großen Rückenpartie zum Selber­basteln war in den vergangenen Monaten ein Dauerbrenner im Infor­ma­tionsangebot des Blogs, als ob viele nach einer Lösung eines drängenden Problems suchen.



Der Landfunk hat sich in seiner Sendung am Mittwoch ebenfalls des The­mas angenommen. Ein Studiogast kam in den Genuß einer kurzen Behand­lung von ca. 15 Minuten, um sein Leiden zu lindern. (Video ab ca. 40:00 min.)

Reiko Thal: Wie geht's ihnen jetzt so? Sie strahlen ...?

Herr Moritz: So leichtes, beschwingtes Gefühl, als könnt man jetzt eher tanzen endlich.

Reiko Thal: Ach ehrlich.

Herr Moritz: Jaaaahhh.


Das geschwurbelte Gestotter der Therapeutin sollte man sich nicht an­hören. Davon habe ich die Blattern auf'm Fell der Trommeln bekommen, weil ich diesen Spruch wortwörtlich seit Jahren... Lassen wir das.

Wen es interessiert. Auch wenn ich vor ziemlich exakt 4 Jahren noch nicht wußte, was mir da wiederfuhr, so wußte ich es wenige Tage später. Ich war in den Genuß solider Faszientherapie gekommen, die gleich mehrere Bau­stellen gleichermaßen umfaßte, nicht nur Rücken. Ich habe einen echten Geheimtipp bekommen, wo man sich in Berlin umtun muß und bin mitt­lerweile heilfroh, weil so gut wie heil, was das Gestänge betrifft, von ein paar Restarbeiten abgesehen. Das esoterisch anmutende Gerede von Mus­keltonus und so habe ich galant zu überhören gelernt. Man ärgert keine Götter, wenn man auf sie angewiesen ist.

Dann kam der Anruf der Gesangslehrerin.

Hallo, wie geht es ihnen?

Na gut.

Ich wollte eigentlich nur sagen, ich habe mir nun doch Bar­fuß­­schuhe gekauft, so haben sie mich angetriggert.

Sehr schön. Ich sitz eh in Warteschleife, weil die S-Bahn bald fährt. Wissen sie was? Ich pack mal einen Rucksack mit Barfußkrempel voll, dann komme ich vorbei. Ich bring auch einen roten Schein mit.

Das ist ja fein. Da freue ich mich.


Ich sagte ja, sie schafft das.

20. Juni 2016

Nummer 17



Gina-Lisa Lohfink bezichtigt Pardis F. der Vergewaltigung. Nach SPIEGEL-Informationen traf das Model ihn einen Abend nach der mutmaßlichen Tat erneut - mit dabei war auch Fußballnationalspieler Jérôme Boateng.

Auch wenn Löw Entwarnung gibt, sollte sich die Gesangslehrerin noch einmal überlegen, ob die Nummer 17 die richtige Partie ist.

18. Juni 2016

Fußball mit der Gesangslehrerin

Ja, sagt sie irgendwann, nachdem ich von den tollen Barfußabenteuern in den Höhenlagen von Teneriffa berichtet hatte, wenn sie demnächst mehr Luft in ihrem Leben habe, kauft sie sich die auch. Das hat sie sich ganz fest vorgenommen. Außerdem, meinte sie, habe sie geahnt, daß ich da wieder irgendwo am Fuße des Teide rumkraxel, obwohl sie das eigentlich nicht möchte. Ich weiß, meinte ich, aber das ist mir egal.

Mal schauen, wie lange Entscheidungsprozesse zum Kauf von Zehen­schuhen bei Frauen dauern. Einige Entscheidungen gehen ganz flink.

Wir gehen jetzt Fußball kucken. Das Etablissement entpuppte sich als 4- oder 5-Tische-Kneipe mit großem Flachbildschirm, in dem sogar noch ein großer Tisch frei war, was die Gesamtheit der Nasen, die ob der grotten­schlechten Vorstellung der Deutschen Edelkicker von einem enttäuschten Stöhner in den nächsten verfielen, auf ca. 20 begrenzte.

Ich überlegte noch, ob ich ihr die Abseitsregel erkläre oder anderweitig mit meinem enzyklopädischem Fußballwissen aufschneiden kann. Das hatte sich schnell erledigt, nachdem klar war, daß die Überlegungen der Dame eher in die Richtung ging, welchen der Kerle sie für sich bean­sprucht. Nummer 17. Ganz klar.

Aus Gründen der Höflichkeit habe ich mich zur fachlichen Kompetenz der Frauen im Saal nicht geäußert, das Elend der Mannschaft mit Gleichmut hingenommen, denn im Gegensatz zu all den Leuten im tiefen Westen der Stadt war ich aus dem fernen Osten angereist. Damit steht auch die Ver­mutung im Raum, daß ich die Mannschaft nicht zwingend in mein Herz geschlossen habe und deren Auftritte somit deutlich unbefangener sehe, somit auch stark schaumgebremsten Enthusiasmus verbreite, sollte doch mal ein Tor fallen. Hätten die Polen eines geschossen, um den Deutschen eine auszuwischen, hätte ich als stiller Genießer die Schadenfreude in mich hinein gegluckst.

So kam es wie es kommen mußte. Die größten Jubelstürme und endloses Gelächter heimste Kleber ein, als er vorlas, de Maizieré wolle durch den verstärkten Einsatz von Wachpolizisten das Eigentum der Bürger vor dem Zugriff von Dieben schützen.

Ich habe dann nur gestaunt, was mitten in der Nacht in Berlin noch für ein Volk unterwegs ist. Die S-Bahnen waren rammelvoll. Es war ein inte­ressanter Abend, aber Rudelkucken dieser höchst langweiligen Kickerei, das ist dann doch nicht mein Ding.

9. Mai 2016

Das Öl der Gesangslehrerin

Der Treffer war eine Punktlandung. Ihre euphorische Freude über das Bildergeschenk war von der Bitte begleitet worden, sie möge mal ver­suchen rauszukriegen, welches das schönste Foto ist. Das ist immer ein schwieriges Problem, da stets subjektiv gefärbt. Es macht oft einen erheb­lichen Unterschied, welches Foto der Fotograf und welches der Betrachter bzw. der Fotograf als Betrachter präferiert.

Es ist so einfach nicht sich in einen anderen hineinzuversetzen, auch wenn Fotos bei ihrer Rezeption einigen objektiven Kriterien folgen.

Die Sache war schnell erledigt. Sie hat auf Anhieb das schönste Foto benannt.

Übrigens ... Das Olivenöl, das ich auf ihre Empfehlung hin im Biofachmarkt gekauft habe, das schmeckt wie Diesel. Ich hatte extra drauf geachtetet, das lieblich, mild, fruchtig auf dem Etikett draufstanden, es schmeckt wie Diesel.

Nöööööööööööö... Das hat eine ausgesprochen lieblichen zurückhaltenden Geschmack. Ich komme an die billigen Sorten nicht ran. Sonnenblumenöl, Raps oder Leinsam, da kann mich mit jagen. Ich habe mal einige Zeit im Süden gelebt. Oliven mochte ich zu dieser Zeit auch noch nicht. Dann aber hat mich eine Bäuerin mal mit zur Ernte genommen. Dort haben wir die besten Früchte gleich auf dem Feld gegessen. Das ÖL wurde im Dorf noch traditionell verarbeitet. Bei den Billigölen weiß man nie, was da noch alles drin ist.

Das sehe ich alles ein. Das weiß man aber bei Olivenöl genausowenig. Außerdem haben die im Biofachmarkt Preise wie in einer Apotheke. Für einene viertel Liter Arganöl wollen rufne die 10 Euro auf. Die spinnen ja. Abgesheen davon ist ÖL ÖL, egal, aus welcher Pflanze es gewonnen wird. Je nach Herstellung sind alle essentiellen Fette und Mineralstoffe enthalten. Für mich ist kalt gepreßtes Rapsöl das ÖL der Wahl. Da schmeckt jeder Salat wie die junge Frau, die mit Blümchen im Haar und kurzem Rock lebensbejahend über die Wiese tanzt. Hau ich Olivenöl in den Salat, schmeckt das wie die Einladung in den muffigen Keller. Mephisto will mal ein paar Wörtchen mit dir reden, zack zack.


Eine Einigung war bei dem Streit nicht zu erzielen. Es gibt einen Kompro­miß, zumindest geschmacklich. Man mischt diverse Öle zu einem neuen, so daß das Gute aus jedem Öl erhalten bleibt und das Schlechte verduns­tet. Als Spannbreite empfielt sich, Mischungsver­hältnisse von 1/3 bis 2/3 auszuprobieren. An irgendeiner Stlle kommt man dann auf den Ge­schmack.

Die Welt: Aber bio muss es schon sein?

Poletto: Nein, muss es nicht.

3. Mai 2016

der Berg ruft nicht



Bergfotografie erweckt oft den Eindruck ...

Ich habe gesündigt, denn für die Überbrückung langer Fahrten mit der S-Bahn spendete ich wieder einmal 10 Euro an die bedürftigen Fotoesote­ri­ker von Heise. Wer einen Workshop, der natürlich im Heft nicht stattfand, so einleitet, der hat wenigstens vom Schreiben keine Ahnung.

... dass die wirklich guten Fotos nur mit viel Glück entstehen – der Fotograf war halt zufällig zum optimalen Zeitpunkt am richtigen Ort. Dabei ist meist das Gegenteil der Fall: Mit guter Planung lassen sich viele gute Motive schon vorbereiten und vorhersehen.

Fast alle guten Fotos entstehen mit viel Glück, auch die gut geplanten und vorbereiteten. Das ist Stuß, den Hans Sterr da aufschreiben mußte.

Man kann zwar schnell mal gen Alpen düsen, da eine Weile rumhirschen, das alles mittels Internet planen und vorbereiten, letztlich bekommt man aber genau die Bilder, die zur Zeit der Anwesenheit machbar waren, egal, wie gut die Planung war. Da unterscheiden sich Profi und ambitionierter Hobbyfotograf genau nicht.

Als Hobbyfotogaf mit schmalem Geldbeutel und begrenztem Zeitfond hat man keine Wahl. Ist man in den Bergen, wird alles fotografiert, was nach gelungenem Motiv aussieht. In der Nachschau wird man dann sehen, welche Bilder was geworden sind.

Als Gelegenheitsbergsteiger und -wanderer ist man nämlich oft genug von externe Faktoren abhängig, auf die man keinen Einfluß hat. Wanderfüh­rung mit geplanter Standardroute in kleineren Gruppen. Damit haben sich alle Motive erledigt, die auf blaue und goldene Stunde abzielen, denn unter solchen Bedingungen, eine Tagestour absolvierend, wirkt der Rat­schlag des Bergerotikers, äh -esoterikers, geradezu abstoßend und dequa­lifiziert ihn als ernstzunehmenden Ratschläger, es sei denn, man begreift, daß Ratschläge letztlich auch nur Schläge sind.

Für den bleiernen Schleppgang unter mittäglicher Sonne empfiehlt der Alpenclown (S. 66):

... die Kamera mittags in der Tasche zu lassen.

Die Empfehlung der Redaktion Bergwandern des Blogs hingegen lautet: Es wird solange fotografiert, bis Akku, Speicherkarte, der Wanderer oder alle zusam­men schlapp machen. Wer weiß schon, ob man den Ort jemals wieder­sehen wird.

Der Anmerker wurde dieser Tage ob seines voluminösen 1684-Gramm-Boliden mehr­fach gefragt, ob er Profifotograf ist, oder ob er für den Abend engagiert war. Nein, antwortete er, er sei auch nur Partygast, der Foto­grafie ausschließlich zum Privatvergnügen betreibt. Weil es Spaß macht. Auch wenn er nicht engagiert wurde, sei er es. So ein Training Day ist nämlich gar nicht so schlecht, obwohl immer noch ein Handwagen Anti­hustendope hinter sich hergezogen werden muß und die Teilnahme an der Party aus dieser Sicht der Gesundung abträglich war.

Doch wenn man seit langer Zeit wieder mal Gelegen­heit in Schnappschuß­foto­grafie bei gegebenen schlechten Lichtverhält­nissen hat (available light), dann packt man die Gelegenheit beim Schopf, ohne Stativ, Blitzlicht und Zusatzbeleuchtung den Tanz in den Mai aus der Hand zu fotogra­fieren. Und weil ich genau zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, für eine zurückhaltende Pianistin, höflichst die Gesprächsrunde vor dem Klavier auflöste, damit es von ihr zur Gästebespaßung genutzt werden konnte, gelang auch ein lucky Shot, der mit Betteln, gut Zureden, Posen, Training, Modelfotografie usw. so nie gelungen wäre. Der euphorische Dank der Gesangslehrerin für dieses schöne Geschenk war der Anstren­gung Lohn.

In den Bergen hirschen keine Helmut Newtons rum. Warum sich das bei den Alpenjodlern immer noch nicht rumgesprochen hat, bleibt ein Rätsel des kleinen Bergvolkes im Süden.

1. Mai 2016

Tanz in den Mai mit der Gesangslehrerin



Blende 2.8, 1/25 sec., Brennweite 42 mm, ISO 6400
Blende 2.8, 1/50 sec., Brennweite 42 mm, ISO 3200
Blende 2.8, Belichtungskorrektur +1, 1/80 sec. , Brenweite 70 mm, ISO 1000