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14. August 2018

Teneriffa: Tatort Seilbahn



Kennt jemand noch die Mitropa im Leipziger Hauptbahnhof, nachts um 2, wenn man auf den Zug nach Zwickau wartet?

Wie bekommt man Teide und Mitropa unter einen Hut? Nun, indem man sich zum Beispiel in das Café "Los Roques" im Parador setzt und ein und eine dreiviertel Stunde Teide kuckt. Das bietet weitaus mehr Spannungsmomente als ein beliebiger Tatort der Neuzeit. Zum Beispiel muß man rauskriegen, ob die Seilbahn fährt. Oder ob gerade ein Gipfelfoto angefertigt wird.

Im übrigen habe ich nichts von diesem Geräuschpegel mitbekommen, so vertieft war ich in die Spannung des Augenblicks.

16. September 2013

Was stimmt hier nicht?

Pico del Teide

Zwecks genauer Inspektion der Darstellung wird das Lügenblatt aus­nahms­weise mal verlinkt, damit die begeisterten Rätselfreunde sich selber ein Bild machen können. Da ein Wanderfreund den im Foto abgebildeten Ort gut zu kennen meint, solche Fotos allerdings nur aus einem Hub­schrau­ber möglich sind, sei den unkundigen Ratefreunden ein wenig Hilfestellung gewährt.


im Foto: Film- und Foto-Aufnahmen des Teide-Nationalparks aus einem Hubschrauber der Bergrettung heraus, hier bei den Los Roques de Garcia

Der Pico del Teide ist ein Vulkan, der stinkt und müffelt. Er befindet sich im Teide-Nationalpark. Dieser Nationalpark darf nur auf zugelassenen Routen durchwandert werden. Um ganz oben auf den Teide raufzu­kom­men und den höchsten Punkt auf 3718 Metern über Null zu erklimmen, gibt es derer drei. Von der linken Flanke aus über den Pico Viejo (der Vater des Teide) bis zur Seil­bahnstation und dann den angelegten Steil­pfad ganz hoch. Mit der Seil­bahn anreisen und die letzten 170 Meter zu Fuß. Über die rechte Flanke via Berg­hütte bis zur Seilbahnstation, 3.550 Meter hoch gelegen, und dann zu Fuß. Wer sein Rennrad oder Mountain­bike da rauf schleppen würde, müßte sich wenigs­tens ein paar Fra­gen von den Nationalparkwächtern gefallen lassen, z.B. was er mit der Gerätschaft an dem Berghang möch­te. Die sei überflüssig und ließe sich im Parador sicher verwahren, so­lan­ge der füßige Aufstieg erfolgt. Sollte einer der Parkwächter auch Radler sein, käme er mög­li­cher­weise auf die Idee, den Rennradschlepper auszu­horchen. Oder er gibt ihm den guten Rat, wieder umzukehren, da er mit der aufgezogen Bereifung an diesen Berghängen kei­ner­lei Chance hat, da es sich um sehr spitzes und scharfkantiges Vul­kan­gestein handelt, auf dem er sich austoben möchte.

Mehr Ratehilfe gibt es nicht.

An Tagen wie diesen sind solch knackige Fotos ein Klacks. Die gelingen fast von alleine.

Im Artikel zum Bild heißt es dann in Verantwortung des Schriftführers Hans-Werner Rodrian/srt/sto u.a.:

Teneriffa... An ihren goldenen Sandstränden im Inselsüden ist es noch lange sommerlich: Die Wassertemperatur liegt im Oktober und November bei 21 bis 23 Grad, die Luft ist bis zu 26 Grad warm.

Sehr schön. Dann machen wir das so und herbstflüchten dahin.

Beim Kapitel Teneriffa wären noch Ungenauigkeiten zu korrigieren. Nur eine sei erwähnt, auch wenn sie nicht Bestandteil des zu lösenden Rätsels ist.

Nicht verpassen sollten Besucher den Tierpark Loro Parque oder sein Pendant im Süden, den Siam Park.

1. Wer den Loro Parque gefühlt hundertmal besucht hat, der kann ihn ruhigen Gewissens verpassen. Den gibt es nächstes Jahr auch noch.

2. Sein Pendant im Süden ist keinesfalls der Siam Park, sonder eher der Jungle Park "Las Aguilas" (Die Adler) oder der Monkeypark (Affenpark), beide in der Nähe von Los Cristianos gelegen. Der Siam Park ist ein Spaßbad, in dem u.a. auch Tiere zur Schau gestellt werden. Er gehört allerdings dem gleichen Eigner wie der Loro Park.

22. März 2017

Autofahrt von Chio via Teide nach El Portillo



Horst Lüning, der sich mit dem Whisky auskennt, hat im Februar mit zwei Kameras seine Fahrt von Chio nach El Portillo gefilmt und 40 Minuten der Fahrt online gestellt.

Der Film beginnt am Restaurante las Estrellas und geht die TF-38 bis nach Boca Tauce, dem anderen Eingang in den Teide Nationalpark. Da fährt man auf die TF-21.



Ab ca. 19 Minuten fährt man ein gutes Stück des Wegs direkt auf den Guajara zu. Dessen Gipfel liegt 700 luftige Meter über dem Fahrersitz. Wie ich diese Wand hochgekommen bin, weiß ich nicht mehr. Ich war aber im Dezember da ganz oben.

Am Parador macht er wahrscheinlich eine kurze Pause für Kaffee und Los Roques glotzen. Dann geht es weiter zur Seilbahnstation und den elend langen Weg bis El Portillo.

Bei ca. 29:50 min. sieht man den Parkplatz, an dem die Wanderung auf den Montana Blanca losgeht bzw. weiter hoch gen Teide Gipfel.

Und wo stellt er sein Auto ab? Ja, genau an der Stelle, die längst hätte hier im Blog berichtet sein müssen, was aber bisher aus Schusselgründen unterblieb.

Als ich mit zwei Begleitern und Hündin letztes Jahr von El Portillo gen Montana Tomillo und sich die Weg ca. 13 Uhr trennten, weil die beiden für den weiteren Aufstieg noch genügend Körner hatten, die Hündin sowieso, war die Abmachung, ich möge Nachricht hinterlassen, daß ich einen Kaffee trinke, wenn ich eher unten bin, sonst müßte man nach mir suchen lassen. Die Abmachung lautet immer, ich gehe exakt den gleichen weg zurück, den wir gekommen sind.

Binnen 90 Minuten war ich wieder unten und die junge Dame in der Informacion Touristica strahlte über alle vier Backen, als ich um Stift und Zettel bat. Was für ein taffer Kerl, der die Wandergruppe abgehängt hatte und sich nun eine ausgiebige Pause gönnen konnte.

Also, am Schluß fährt der Lüning exakt auf die Stelle, auf der vor einem dreiviertel Jahr die Nachricht hinterlassen wurde, ich sei Kaffee schlürfen. Die drei fehlenden Lebewesen hatten drei Kilometer mehr in den Beinen und auch den anstrengenderen Rückweg. Das Café ist 250 Meter um eine Kurve rum.

8. Juni 2014

ein schöner Platz zum Sterben

Na, wie geht's?

Die Zeit ist knapp, wird vollauf für die Körperarbeit benötigt, insofern findet Konversation sofort statt, schon beim Betreten des kleinen Therapieraumes.

Ich weiß ja jetzt, wie ich mal sterben will. Äh, Quatsch, wo ich mal sterben möchte. Ein schöner Ort.

Die Zauberin in Handmagie war längst mit den Vorbereitungen für ihr Massaker beschäftigt, hielt jedoch kurz kurz inne. Sie schraubte ihre Augen 5 cm heraus, bekam einen verlängerten Hals und verzog die gesamte Gesichtsmuskulatur zu einem schreckgeweiteten Fragezeichen.

Wie ist das denn zu verstehen?

Ich hatte gestern einen sehr schönen Tag, am nördlichen Ende vom Nationalpark, Richtung Fortaleza. Auf den Huckel selber bin ich dann nicht rauf, wäre mir zu mühselig gewesen. Dank der sonntäglichen Behandlung habe ich den Parkour allerdings ganz ohne Doping bewältigen können, vollkommen entspannt fotografiert und außerdem eine sehr schöne Idee kennengelernt. Kein Vergleich zur Quälerei um die Los Roques. Im Grunde sind die beiden Touren ja gleich. Höhenlage identisch, Höhenmeter und Streckenlänge auch Pi mal Daumen annähernd gleich.

Nur am Schluß ein bißchen Lende, ein paar Schmerzen im Brustwirbel, dem bekannten, und eine Spur von Höhenkrankheit. Passiert doch immer wieder mal, so bei jeder 5. Wanderung oberhalb 2.000 Meter. Da kann ich als Flachlandeuropäer auch nichts dran ändern. Nachts um halb drei habe ich dann doch eine Schmerztablette genommen und anschließend einen erholsamen Schlaf gehabt.


Im folgenden wurde der Zauberin das Geschenk an eine ältere Dame, mit Picknick-Korb einen ganzen Tag lang Teide kucken, erklärt und dies als deutlich bessere Variante zum Parador qualifiziert. Sie nahm die Erläuterung der Idee mit einem Lächeln zur Kenntnis und pflichtete dem vergleich zum Parador ausdrücklich bei. Von 5.000 Leuten täglich beim Teide-Kucken begafft werden, das ist so angenehm auch nicht.

Doch darum geht es nicht. Wenn man weiß, daß es dem Ende zugeht, dann wäre die Rentnerbank kein schlechter Platz zum Sterben. Sich hochkarren lassen, nochmal einen Tag Teide kucken und nächtens erfrieren. Wobei, so schön ist das auch wieder nicht. Da kommen so an die 17 bis 30 Leute jeden Tag vorbei, da hat man ja nichts von seiner Totenruhe. Besser wäre so eine Bank irgendwo da draußen im Busch, wo nur alle 5 Jahre jemand seinen Fuß hinsetzt. Ist doch Nationalpark, da dürfen die Wege ja nicht verlassen werden.

Fünf Jahre später kommen die ersten Wanderer dann doch vorbei.

Schau mal, da sitzt ein Skelett auf der Bank und kuckt Teide. Ist ja süß.


Der Behandlungsraum wurde von einem befreitem Lachen beschallt, in das sich ein Kiechern aus dem Jenseits mischte.
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Der post entstand unter heftigen Anfeuerungsrufen von Maxl, der jeden Tastaturanschlag für einen ausführlichen Kommentar seinerseits nutzte, um die Geschichte so in höhere Qualitätsstufen zu hieven. Auf sein gestriges Abendessen hat er zugunsten des Schlafens in Freiheit verzichtet. So gut funktioniert sein Gedächtnis dann doch. Das gewalt- und streßfreie Eingesperrtwerden hat sich eingeprägt. Wenn er nur eines von beiden haben kann, dann doch lieber die Freiheit.

Momentan erzählt er Teil 1 aus seinem mittlerweile sehr langen Wellensittichleben. Das kann sich noch eine Weile hinziehen.

Justamente hat er sich allerdings entschieden, ein erfrischendes Bad zu nehmen, um sich Linderung von der hitzigsten Hitze am Pfingschten seit 1881 zu verschaffen. In Berlin ist man da vorsichtiger, die haben das erst mal nur auf 50 Jahre zurückdatiert. Gut, wenn man Reserven hat.

Der Vogelkundler ist erstaunt. Maxl patscht nicht mehr mit den Flügeln, wie ein Spatz in einer Pfütze, um sein Grundstück einzusauen. Er nimmt quasi ein Vollbad per Bauchklatscher, läßt sich ins Becken plumpsen und tunkt sein Federkleid ins Naß.

23. August 2018

Zielgebiet Teneriffa



Alexander Gerst hatte ja letzten Sonntag ein Foto vom Zielgebiet veröffentlicht. Das dürfte, bewertet man die Schatten, so gleich kurz nach Sonnenaufgang entstanden sein, bis spätestens 9 Uhr.

Oha, die Ziellinie war keine Ziellinie, sondern eher ein Zielgebiet, in dem die Ziellinie flexibel hätte hin und her geschoben werden können? Das war allerdings nicht nötig, wie das obige Video zeigt, denn genau an dem Tag pausierte der Calima höflicherweise, um dem Teidekucker beste Lichtbedingungen zu spendieren.

Es handelt sich um einen 270-Grad-Schwenk von ungefähr Südost bis Nordost, da, wo der Wind herkommt. Die restlichen 90 Grad sind uninteressant, da es sich im Felsgestein direkt im Rücken handelt. Da gibt es nichts zu sehen.

Es geht los mit dem Kraterrand und dem Llano Ucanca, in dem u.a. der Kampf der Titanen gefilmt wurde, weiter zu den Los Roques, die den Pico Viejo verdecken. Dann folgt der Teide und zu seiner Rechten der Montana Blanca. Kurz darauf erscheint das Parador im Bild. Der krönende Abschluß ist der Montana Guajara, auf dessen Gipfel man den Königsblick auf den Teide Nationalpark hat.

26. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Wanderung Punta de Teno

Heute gibt es keine Arbeiter, auch keine fotografischen Perlen, dafür eine Sternstunde der Wandererklärung.



Wir sind also von Los Gigantes mit zwei Taxen via Santiago del Teide und Masca hinauf auf 850 Meter gefahren und haben uns von der Wander­führerin auf einer Karte die Tour erörtern lassen. Ich natürlich nicht, denn als ich an dem kleinen Parklatz ausstieg, wußte ich ja, daß ich den ersten Teil der Tour schon einmal gegangen war. Ich wußte auch, welches u.a. Foto da enstand. Die Wanderführerin wußte das auch, bemerke aber korrekt, daß wir an der Stelle an diesem Tag nicht vorbeikommen.

Hier machte ich den ersten Fehler, denn ich hörte mir den Tourverlauf nicht an. Hätte ich mal.

Los geht es bei 796 Meter. Der höchste Punkt liegt auf 956 Metern Höhe. Von da aus geht es nur noch bergab, fast 1000 Meter.

Das Höhenprofil kann man sich bei den GPSies anschauen. Unsere Tour ging aber erst auf ca. der Hälfte von der verlinkten los.


In Google Maps ist der Trampelpfad aus Lavagestein von Kieselgröße bis Wackerstein gut zu erkennen.

Die letzten 300 Meter runter zur Plantage waren die Hölle für Waden und Oberschenkel, denn das Terrain hat jeden Muskel gefordert. Gutes Schuhwerk ist Pflicht.


In Teno (750 Meter) stand ein Schild, es seien noch 6,5 Kilometer bis zum Leuchtturm.

Nun, das war erst mal nichts besonderes. Die Besonderheit bei der Wanderung bestand darin, daß kurz vor der höchsten Stelle einen katastrophalem Denkfehler erlegen bin, der sich kurz vorher durch mein Gehirn schlich.

Als Bummelletzter bin ich es gewohnt, gemütlich durch die Landschaft zu schleichen, um mich beim Fotografieren statt Wandern zu verausgaben. Das führt für gewöhnlich dazu, daß mich nicht kennende Mitwanderer sich zurückhängen lassen, weil sie meinen, ich bräuchte Aufmunterung auf dem steilen Weg nach oben. Die Wanderführerin ist da gelassener und fügt ab und zu Erklärbärpausen ein, in denen die Pflanzen- und Bergwelt von den Anfängen vor 5 Millionen Jahren bis heute referiert wird. In der Zeit habe ich längst wieder aufgeschlossen.

Und für gewöhnlich ist es bei jeder Wanderung irgendwann mal so, daß sich die Wanderführerin zurückfallen läßt, weil sie mal in Ruhe telefonieren möchte. Ich komme also an dem Kreis obnen vorbei, sitzen da zwei Damen und schwätzen. Aha, dachte ich, Telefonierzeit. Die warten nur, bis du weite genug weg bist. Frauen gehen manchmal auch zu zweit hinterm Busch telefonieren, oder jede alleine und eine hält Wache. Ich bin dann eh binnen 5 Minuten eingeholt. Die Telefonate sind ja kurz.

Die Gruppe wähnte ich voraus, einen schönen Picknickplatz suchen, auch wenn die Zeit dafür noch gar nicht erreicht war. Also bin ich losgeknattert, um die Gruppe einzuholen, was mir leider bis zum Wanderziel am Leuchtturm nicht gelang. Denn dort traf ich mit anderthalb Stunden Vorsprung ein. Ich hatte die Wanderung mit mir alleine durchgeführt. Die entscheidende Information war mir entgangen, denn am Anfang wurde erklärt, daß in Teno lecker Café Solo oder anderes getrunken wird, so die Restauration geöffnet ist.

500 Meter hinter Teno traf ich aber einen einsamen Wanderer, der die gut 4 Kilometer von der Plantage in anderthalb Stunden bergauf gelaufen war. Dem sagte ich, er möge zwei Damen sagen, so er sie trifft, ich sei schon vorgelaufen, um die Gruppe einzuholen.


Badestelle am Punta de Teno. Und Los Gigantes sieht man nicht. (oben Bildmitte)

Letztlich hatte ich von dem Mißgeschick nur einen einzigen Nachteil. Ich bin um lecker Knusperbrot mit hausgemachtem Mojo betrogen worden, denn das war alle, als die Truppe mit den Verpflegungsrucksäcken am Endpunkt ankam, um schnell noch mal ins Wasser zu springen, bevor das Speedboot kam. Das Mojoglas war de facto ausgeleckt, so gut schmeckte der.

Im Grunde war es für mich also eine fotomeditative Alleinwanderung mit mir selbst. Nimmt man es genau, dann ist Wandern in stiller Bergwelt und bezaubernder Natur ja sowieso eher innere Einkehr und Muße. Das lauteste sind da noch die Rufe der Bussarde.

Siehe hierzu auch die Themensammlung Am Berg:

am Berg

Montana Guajara - Aus und vorbei

Egotrip am Parador: Los Roques de Garcia

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Pico del Teide

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Sonnenblende

17. Februar 2022

Blautöne

Neulich beim Sport habe ich gelernt, daß mein Abtropftuch* die Farbe Petrolblau hat. Nun äußert sich auch Stephan Wiesner zur Farbe Blau.

Ich finde es immer ganz ganz schwierig, Blautöne hinzukriegen, daß es nicht kitschig blau ist.

Bei ca. ab Minute 18:50 kritisiert er ein Foto mit viel zu viel schwarz in den Blutönen zum Rand hin.

Aber ich bin jetzt auch ein alter Sack, der es gerne dezenter mag bei Fotos.
Eben.

Ich sitz ja auch an einem Doppelzentner Teidefotos**, die mit purem blauen Himmel glänzen. Das Problem ist da meistens, daß diese Fläche im Grunde von fast weiß bis zu schwarzem Blau geht. Man kann das sogar mit bewußtem Anschauen des Himmels sehen, nimmt es im Alltag, am Strand z.B., oder auf dem Berg, allerdings eher selten wahr, da das Auge immer in eine Region fokussiert, die eher beruhigend als störend ist.

Ich sehe dieses Problem, habe den Fototapparat in der Hand und muß entscheiden, Foto oder nicht. Bei Foto wartet viel Betrugsarbeit am PC, aber eventuell habe ich dann das Teidefoto des Jahrhunderts. Bei kein Foto habe ich keine Arbeit, und definitiv kein Jahrhundertfoto.
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* Während meiner Abwesenheit gab es beim Aldi Yogatücher mit Gumminoppen für den schmalen Geldbeutel, Da hatte ich Glück, daß noch 14 Tage später einige in einer Grabbelkiste rumlagen. So habe ich jetzt auch eines, aber keines in pink, wie sich die Frauen alle besorgt haben.

Noch eine Empfehlung, die aber zu spät kommt. Der gleiche Sportartikelverticker hatte wieder die faltbaren Wanderstöcke im Angebot. Aus rein praktischem Gebrauch heraus. Die kann ich wärmstens empfehlen. Passen zwar nicht mehr in die Stocklaschen des Rucksacks, dafür hinein, denn das Packmaß ist für den Transport im Rucksack konzipiert.

** Die sind vom Ausflug zum Parador und den Los Roques. Im Foto ein gepimptes Vorschaubild, das ich aber mangels erzählerischer Masse schon gelöscht habe. Hier ist aber exakt jener Moment abgebildet, in dem sich dieser Dialog zutrug, bei dem es um die rund 700 Meter hohe Steilwand ging, die man da rauf muß, um den Königsblick in den NAtionalpark zu haben. Und es ist der Himmel zu sehen, der uns bis zum Sonnenuntergang begeleitete. Elitewetter für Eliteurlauber.

Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch auf Nachfrage, daß der schöne Picknickplatz da oben in Wirklichkeit das erste Observatorium da am Krater war. Ich dachte immer, das haben frierende Wanderer in unzähligen Jahren im Subbotnik aufgebaut. Nee, haben sie nicht. Sie nutzen die Reste des Gemäuers für ein windgeschütztes Päuschen.

Ein Blick in den Sony-Service zu den Olympischen Spielen.

Als Designübung der Farbe Blau und Ehrerbeitung an den begnadeten Problemlöser Schuck Norris hat sciencefiles Führer Olaf in den virtuellen Adelsstand erhoben und ihm den cineastisch anmutenden Ehrentitel Schuck Folz verliehen.

23. August 2012

Rock around the Rock

Schwer zu sagen, was es ausmacht, auf 2.500 Meter raufzukraxeln. Es ist wohl der Blick in den Mutterleib der Erdgeschichte, den man hier komprimiert geboten bekommt. Und es wäre die superedelschöne Aussicht, wenn schönes Wetter gewesen wäre. So war es nur die Aussicht.

Ca. 50 Bonusmeter oberhalb des Montana Sombrero geht ein Twist so. Wir befinden uns in der Caldera auf 2500 Meter Höhe und drehen uns einmal im Kreis. Wir sehen den Teide, die Los Roques de Garcia, den Montana Guajara, unter den Wolken den Süden der Insel in Richtung Vilaflor, La Gomera, den nördlichen Teil von La Palma und, für die Kenner des Klimawetters, die Restbestände das Calima. Wer genau hinschaut wird sie ab ca. 3.300 Meter erkennen können.

Das Video wurde von youtube farblich verändert und entwackelt.


24. Juni 2015

schöner sprachschludern mit ct' Digitale Fotografie

Sophia Zimmermann hat sich für ct' Digitale Fotografie einem schönen Test unterzogen und 70-200mm Zoomobjektive geordert, um ihr End­er­gebnis, gelungene Fotos, zu bewerten.

Ihren Aufsatz hat sie wie folgt genannt.

Immer-dabei-Teles im Test: 70-200mm-Zooms

Leider vergaß sie, uns mitzuteilen, was immer-dabei-Telezooms, um die es ging, sind. Teles hat sie nicht getestet.

Wenn das bedeutet, daß ein solches Zoom sich in den Urlaubsunterlagen befindet, dann sind wir großzügig und pflichten der Überschrift bei. Es hülfe nur nix, wenn man sich genau an jenem Ort befindet, an dem man die 200mm bräuchte, um das Motiv abzulichten, wenn das Glas für dieses Ansinnen im Tresor des Hotels verwahrt ist.

Angenommen, eine Wanderführerin hört alles und will das auch sehen. Dann fragt sie höflich an, ob man ihr mal den Kolkraben da in der Rich­tung fotografieren kann.

Dafür muß aber erst mal umgeschraubt werden, denn mit zwei einsatz­bereiten Kameras durch die Wüstenei marschieren ist kein Vergnügen.

Dann schraubt man um, fotografiert, wird gebeten, auch in breit zu fotografieren, denn das ist für Internet besser geeignet.

Wochen später stellt man fest, daß das stimmt, was man schon dazumal sagte. Der wird trotz Telezoom fitzelig klein, der Rabe. Es hätte wohl einer 400er Brennweite bedurft, um auf die Entfernung eine bessere Erinnerung an den Vogel zu erhaschen.

Oder man steht in der Schlucht von Masca und wird angefragt, ob man das Aeonium, das da aus der Basaltwand wächst, schön groß fotografieren kann. Nein kann man nicht. Auch wenn das Objektiv nach einem volumi­nösen Zoom ausschaut, sind seine telefotografischen Eigenschaften eher bescheiden. Ablichten geht, dann aber nur als Übersichtsaufnahme.

Zu deutsch, wenn man ungefähr weiß, wo in der Natur die nächste Foto­wanderung ansteht, dann kann man vorab seine Entscheidung fällen und überflüssigen Ballast daheim lassen, denn für das Kilo Tele-Objektiv muß man zusätzlich 250 Milliliter Wasser mitschleppen.


La Gomera (55 km entfernt) und El Hiero (150 km) bei Blende 8, 1/320 sec., Brennweite 50 mm, ISO 100

Da der 50mm-Plasteknubbel die immer-dabei-Linse der Wahl ist, fällt die Entscheidung für das Zoom immer im Angesicht des Teide. Die Los Roques wurden in diesem Jahr mit einem 70-200 und dem 50er umrun­det, in der Absicht, viele Stöpselbilder anzufertigen, um sich so die hohe Auflösung zu erhalten.

Die technisch besten Bilder stammen wie immer vom 50er. Das 70-200er ist aber weitaus besser, auch bei 200mm, als es die Fotozeitschrift in das Käufervolk hinaus­ruft.

Unterm Strich sei der Dame rein aus praktischen Erwägungen heraus widersprochen. Nein, man schleppt keinen unnützen Ballast mit durchs Leben, das behindert nur.

Auf die Idee kam sie dann im Laufe des Artikels auch von selbst. Kaum jemand möchte sie mit sich herumschleppen ... So ist das. Nur dann, wenn man sich sicher ist, sie auch in einem längeren fotografischen Einsatz zu haben, packt man die schweren Teile in den Rucksack.

Die knapp 1.200 RAW-Dateien sind durchgeackert worden. Unterm Strich bleiben vorerst 635 Fotos übrig, von denen sicher noch einige gelöscht werden. Das macht eine Erfolgsquote von um die 50%, was sehr überdurchschnittlich ist. Normal wären zwischen 10 bis 20% Ertrag.

17. Juli 2019

Was ist denn da auf Teneriffa los?



Ob es sinnvoll wäre, bei den Preisen noch ein wenig zu zocken und abzuwarten, hatte ich die Dame aus dem bloß-schnell-weg-hier-Laden gefragt. Gute Frage, meinte sie, woraufhin ich sofort meinte, sie möge den Buzzer für mich betätigen und das preiswerteste Angebot für mich einkaufen.

Es bezieht sich alles auf den gleichen Zeitraum und den gleichen Ort.

Der deutsche Vollhonk ist überall. Unter anderem auch im Teide Natio­nal­park, am Fuße der Los Roques, um dort ein Grillfest zu veranstalten, das anschließend von der Feuerwehr gelöscht werden mußte, weil der furztrockene Ginster wie Zunder brannte.

Die Zünden also ein Feuer an, um lecker Steak und Roster verzehrfähig aufzubereiten, fotografieren sich dabei und teilen das Foto auch noch mit der ganzen Welt. Zehn Jahre ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. Das wäre das Mindestmaß.

14. Februar 2016

Google Photos: Was stimmt hier nicht?


Die Eseltränke wurde ohne Polfilter fotografiert. Ein solches wurde sich erst Jahre danach angeschafft.

Google hat bekannt gegeben, daß Picasa alsbald den Softwaretod stirbt, präziser, sie verüben einen Doppelmord wie in Eisenach, denn auch Picasaweb wird gekillt.

André Kramer lügt sich für heise dieses Aussage zusammen. Kenner wissen, was daran nicht stimmt.

Den Picasa Webalben gibt Google eine etwas längere Frist, um Nutzern die Chance zum Wechsel zu geben. Fotos und Videos sind bereits voll­ständig nach Google Fotos migriert. Wer sich dort anmeldet, findet alle seine Alben vor.

Jerome Levine 16.10.15

How can I get all my picasa web albums to show up as albums in Google Photos?


Damit jetzt nicht gerätselt wird, was da los ist, verrate ich die Auflösung des Rätsels, die oben in der Bildschirmfotocollage zu sehen ist. Alben, die von Blogger erstellt wurden, weil man via Webfrontend im Editor die Bilder hochlud, die wurden nicht nach Google Photo migriert bzw. werden dort nicht angezeigt. Zu sehen ist das an dem kleinen orangfarbenen Blogger-B unter dem Album.

Und die wollen uns erklären, was Softwarequalität ist? Nein, sie haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie haben mit Picasaweb kein Geld verdient, deswegen muß es sterben. Das ist alles.

Suchen müßt ihr auch nicht. Es gibt derzeit keine Lösung des Problems, weil sich die Google Manager nicht dafür interessieren.

What about the new Google Photos?

The new Google Photos (photos.google.com) does not display Blogger blog albums. The only place to see your Blogger blog album is Google+ Photos and Picasa Web Albums.


Schönen Dank auch an die fitten Softwareentwickler bei Google. Tolle Wurst, die ihr gekackt habt.

Ganz verloren ist der Krieg noch nicht. Natürlich findet man die speziellen Blogger-Alben noch, wenn man sich in sein Google-Plus-Profil hangelt. In der Bildmontage ist das mal an einem Album dargestellt. Die anderen sind da auch zu finden.



Wenn schon Bilder dargestellt werden, dann seien die Briefmarken für Neuleser noch einmal kurz erklärt.
  1. Dixieklos auf Teneriffa.
  2. Videodreh für Audi R8 bei den Los Roques (Parador) vor dem Teide. Dazu war die Straße abgesperrt, damit der Vollgas geben und der Toningenieur einen schicken Originalröhrensound aufnehmen konnte.
  3. Kinderschänder wollen Gesetz erkämpfen, daß sie weiter Kinder schänden dürfen.
  4. Irgendwo oberhalb 1.500 Meter auf Teneriffa. Folgen verheerender Waldbrände, somit also der Trip zum Montana Sombrero.
  5. Chinesischer Garten in den Gärten der Welt.
  6. Dieses Straßenschild Müggelheimer/Neruda-Straße ist das Original und wurde von einer mir bekannten Person feierlich eingeweiht. Da es aber zu weit weg vom Ort des Geschehens stand, wurde die Szene für die Aktuellen Kamera mit Promis nachgestellt.
  7. Rathaus Köpenick.
  8. Der Führer im Spiegel der Zeit.
  9. Scheiß es mir in den Sand

11. Juni 2015

künstlerisches Volksschaffen: der Himmel über dem Teide


Blende 10, Belichtungskorrektur -5/3, 1/500 sec., Brennweite 50 mm, ISO 100

Im Foto gut zu erkennen, wie die Rocker auf ihren schweren Maschinen Reißaus nahmen, als mit knackscharfer Fototechnik einmarschiert wurde, um einmal um die Los Roques herumzustiefeln. Bis ganz nach oben sind es vom Fotostandort aus noch um die 1.500 Höhenmeter.

Das wäre auch so ein Ort, wo man den Fotografen mit etwas Taschengeld und viel Speicherkarten eine Woche lang aussetzen könnte. Das Parador (nicht im Bild) ist nämlich verdammt teuer.

23. Januar 2017

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Pico del Teide


Blickrichtung West. links ist Süden, rechts der Norden. Der Fotograf stand im Osten. Ziemlich genau ungefähr jedenfalls.

Das Foto vereint die vier höchsten Berge Teneriffas. In der Mitte ist der Pico del Teide. Die linke Flanke bildet der Pico Viejo, der alte Berg, der Vater der Insel, wie die Leute einem dort erzählen. Das soll der Urteide gewesen sein.

So richtig glauben kann man es nicht, da der nun noch existierende Halb­krater einen Durchnmesser von um die 17 Kilometer aufweist. Es war halt keiner dabei, damals, als das Lavagestein aus dem Meer hochblubberte.

Die rechte Flanke, das ist der Montan Blanca. Der ist schon so ähnlich wie schneeweiß, wenn man da in der brütenden Mittagssonne aufschlägt. Insofern ist der Name berechtigt. Das sind um die 3.700, 3.300 und 2.800 Meter, die der Fotograf all selber erlatscht hat.

Der vierthöchste Berg, mit gut 2.700 Metern, das ist der Montana Guajara. Von dessen Gipfel aus wurde dieses Panorama (4 oder 5 Fotos im Hochformat) geschossen.

Und nun versteht ihr wohl auch, warum man unbedingt auf den Guajara raufkraxeln muß. Weil andere zu faul sind, die schwere Fotoausrüstung hochzuschleppen und die schicken Bilder anzufertigen. Man kann über die Insel sagen, was man will, aber auf dem Guajara hat man den Königsblick, sofern Kaiserwetter herrscht.

Ganz links am Meereshorizont kann man noch den 70 Kilometer entfern­ten nördlichen Huckel von La Palma erkennen. Das ist der Roque de Los Muchachos, mit gut 2.500 Metern auch nicht zu verachten.

Links unten im Bild sind die Los Roques und gerade noch so das Parador zu erkennen.

30. März 2014

Stefan Raab langweilig

Selten war „Schlag den Raab“ so langweilig, faßt die sonntägliche Fernseh­zei­tung zusammen. Und wir dachten bisher, das ist immer so, daß der einen langweilt.

Da wir schon mal bei dem Blatt sind, sind wir auch bei den Langweilern der Online-Medien, jener species, der Hal Faber heute seine Kolumne mit vielen Leviten gewidmet hat, mit dem schönen Wort Drohfie, das sich wohl auf anderes species bezieht, also Steinmeier und artverwandte Lebewesen, die mit ihren Selfies und Fremdies Drohfies machen. Oder wollte Hal Faber uns mitteilen, es gebe auch Drohvieh? Frei nach dem Motto, Drohvieh macht auch Mist?

Wir wissen es nicht, wir wissen nur, daß der Plöchinger von der Sueddeutschen alles mögliche ist, allerdings von zwei Gebieten keinerlei Ahnung hat, dem Journalismus und dem Internet, was ausreichende Qualifikation ist, um neben Prantl und Leyendecker den Ritterschlag des bayerischen Bildungsblattes zu erhalten und in die Chefredaktion implementiert zu werden.

Doch das ist nicht das Thema. Am 28.03. meldeten die kanarischen Foren einen Vorfall, der es zwei Tage später in die deutschen Qualitätsmagazine schafft, ohne daß sich jemand darum kümmert, welch grandioser journa­listischer Schrott wieder mal verklappt wird.

SIE HAUSTEN OHNE TAGESLICHT
Polizei rettet deutsche Mädchen (7, 10) aus Höhle auf Teneriffa


Es geht hier um das Tageslicht, das sich auf Teneriffa aus schlichten astro­nomischen Gründen anders verhält als in der Bild-Redaktion. Dem Bild nach zu urteilen, hatten sie genügend Tageslicht, da die Campingausrüstung gleich am Eingang der Höhle abgelichtet wurde, sie ansonsten aber bis kurz vor eben noch regelmäßig die Schule besuchten. An Tageslicht mangelte es denen definitiv nicht. Die Bild ist etwas unterbelichtet.

Der Berg Guaza (428 Meter) ist nicht nur ein Vogelparadies, sondern auch beliebtes Ausflugsziel im Süden, da er von Los Cristianos aus (O Meter bis 100 Meter) binnen erklecklicher Zeit erklommen werden kann und so ein will­kommenes Training für höher Ambitionierte darstellt.

Das ist noch nicht alles. Dem Aussehen nach haben Andreas Klinger und die Bild-Redaktion der Bild das Bild aus der englischen Wikipedia geklaut, ohne den Nachweis dafür unterzubringen. Auch die fürchterliche Verschlimmerung, um ihm das Aussehen eines Handy-Fotos zu verleihen, hilft nicht, da die Schattenwürfe auf beiden Fotos identisch sind.

Noch schlimmer sind die besten Praktikanten Deutschlands beim Warte­zim­mer-Magazin, denn die bebildern den schröcklichen Bericht mit einem Foto aus dem Nationalpark, nicht größer als eine Briefmarke für 3 Cent, das von den Los Roques aus aufgenommen wurde, mit der Medlung also nur den ungefähren Ort des Geschehens gemein hat, die Insel Teneriffa.

Es sind die Medien und Journalisten, die Hoodie tragen und sich in Chef­redak­tionen heimisch fühlen, jene, die uns gemeinhin erklären wollen, wie diese Welt funktioniert.

16. Dezember 2017

Sport ist Mord - Teil 2

Das hier ist kein mundgerechter Blog, aus dem man die Lebensweisheiten mit Löffeln schlürfen kann. Für alle, die an dem Unverständnis des einen oder anderen Blogposts verzeifeln, gibt es die Suche. Wer wissen will, was ein Calima ist, der sucht danach. Mehr muß man nicht wissen. Vielleicht noch, daß eine Calima die Sahara im Ernstfall bis Brasilien ausbreiten kann. Momentan ist kein Calima, dafür Wind mit deutlich über 35 knt*, was kein Vergnügen ist, da die Insel in eine einzige Vulkanstaubwolke gehüllt ist. Ergo ist etwas Zeit, einen Sachverhalt ausführlicher zu erklären, bis das Geknirsche zwischen den Zähnen wieder aufgehört hat.

Manche Posts sind zusätzlich verlinkt, damit der Leser sich mit weitergehendem Wissen ausstatten kann. So eben auch zur Ausrüstungskontrolle am Eingang der Masca-Schlucht. Das wirft das erste Problem auf. Es gibt derer zwei. wer von unten nach oben knattert, entert in Los Gigantes einen Ozeandampfer und läßt sich zur Schlucht übersetzen. Wo setzt man da die Kontrolle an? Im Hafen? Läßt man mit dem ersten Boot einen Gemeindemitarbeiter einschiffen?

Wer den verlinkten Artikel gelesen hatte, weiß, daß der Anlaß wieder mal eine Leiche war. Ein Deutscher war vor den Augen seiner Frau und des Kindes abgestürzt und tödlich verunglückt. In diesem Jahr gab es noch einen Todesfall in der Masca-Schlucht. Das führt immer wieder zu Diskussionen, wie immer ergebnisoffen, also nur um des Palaverns willen, denn ändern will hier niemand etwas.

Also, im Gegenzug für meinen Gruselbericht über den toten Surfer erklärte mir die Wanderführerin den toten Schluchtenjodler. Sie war am gleichen Tag unterwegs, vor dieser Gruppe eingestiegen, hatte auch den Hubschrauber gehört, die wirkliche Geschichte dann drei Wochen später von jenem Guide erfahren, der davon betroffen war. Der hatte schon tausende Leute durch die Schlucht geführt, und nie war etwas passiert. Bis zu diesem Tag.

Es hat in diesem Jahr noch nicht geregnet. Die Insel ist furztrocken. Den Part des Rutschigen, glatten Untergrundes übernimmt daher der trockene Lavastaub, der den Pfad in der Masca-Schlucht überzieht. Es gibt da einige Stellen, bei denen man hochkonzentriert sein muß, um den Weg zu bewältigen, teilweise mit in den Fels eingeschlagenen Stahlseil abgesichert, um sich daran festzuhalten.

Die Ansage des Führers war klar und deutlich. Alle bewegen sich ganz dicht an der Felswand lang, hier ist es sehr rutschig.

An der Ausrüstung hat es nicht gelegen, denn die war den Bedingungen der Schlucht angemessen. Es lag an der Mißachtung der Ansage und an Selbstüberschätzung, denn der Blick in die Tiefe war der letzte, den der Wanderer genießen konnte. Kurz darauf war er tot, weil er den angewiesenen Weg verlassen hatte.

Somit gehen solche Diskussionen immer am eigentlichen Thema vorbei. Wer will schon entscheiden, welche Schuhe die richtigen sind? Zehenschuhe? Nun, wenn es mal heftig geregnet hat, ist die Schlucht an einigen Stellen ein reißender Strom. Man macht sich die Füße naß und muß die weg Querung von einer Schluchtseite zur anderen über tückisch glitschige Basaltbrocken bewältigen. Und da waren meine alten Wanderstiefel von Lowa denkbar ungeeignet, weil die Sohle keinen Grip mehr hatte. Mit Zehenschuhen war das kein Problem.

Da mich die Wanderführer kennen, kann ich solche Ansagen wie bei den Los Roques machen. Die erste, ich gehe zurück, hatte ich verpaßt, also mußte ich ins Llano Ucanca absteigen, um die Gruppe einzuholen. Und dann habe ich beide verbliebenen Möglichkeiten offeriert. Einzelner Punkt, das wäre ich durch die Ebene zum Mirador an der Straße oder sie überholen mich beim Aufstieg zum Parador.

Und wie üblich wurde ich von einem höflichen Engländer gefragt: Do you have problems?

No, Sir, meinte ich, ich hab mein Doping immer dabei, und zeigte es ihm. Mit meiner Erklärung war er's zufrieden.
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* Fälschlicherweise schrieb ich dieser Tage 25 knt ins Internet. Ich habe mich inzwischen sachkundig gemacht, bei einem der wenigen, die auf dem Wasser waren. Mich interessierte, warum bei diesem knackig Wind kaum Surfer zu sehen sind, weder auf dem Wasser noch am Strand oder in den angrenzenden Lokalen. Nun, der Wind verhindert im Grunde jede Aktivität. Das war quasi ein Extremsturm. Da waren nur die ganz Harten auf dem Wasser. Oben am Schirm sind das teileise deutlich über 35 Knoten. Dann fährt man, Luftwiderstand und Anstellwinkel des Brettes als Bremse betrachtet, durchaus mal mit an die 30 knt übers Meer. Das muß man schon können. Auch abkönnen. Und warum niemand an der frischen Luft ist, erklärt der Sandsturm hinreichend. Der gute Mann jedenfalls war es hochzufrieden. Das war wieder mal Kiten nach seinem Geschmack.

28. Januar 2022

Vilaflor: support your local dealer

Der beste Ausflug war ganz klar jener, den ich beiläufig am Telefon, auf einer Wanderung oder auf Signal äußerte. Ich möchte zu den Los Roques, um mit mir im tiefsten Frieden den Teide zu meditieren oder so ähnlich.

Am Schluß wurde sogar eine richtige Wandergruppe draus, die sich am Mirador halbierte, denn nach kurzer Zeit stand der Ranhsdorfer wieder neben mir. Mit Knie. Das war aber mit Ansage, denn das Knie hatte er im Teno schon angesagt. Ich, wie gesagt, hatte an dem Tag Fototapparat und konnte deswegen die 200 Meter runter und wieder rauf nicht laufen.

Im Gegenzug sind stramm schöne Teidefotos von mir gefordert, die ich natürlich liefern kann. Auch vom Guajara ("Jedes mal, wenn ich diesen Anblick sehe [1 km vor der scharfen Linkskurve zum Parador] frage ich mich, wie ich diese Steilwand hochgekommen bin.

Ich weiß das, halt endlich die Schnauze, haste zu mir gesagt.

Ja, beim ersten mal, beim zweiten Mal sind wir ja über die Südseite hoch und ihr über die Nordseite runter. Und das war meine letzte Hochgebirgswanderung, habe ich anschließend gesagt. und nun war ich wieder Fortaleza und bin jetzt am Teide.), dem Finger Gottes, Berliner Bären und einem wunderschönen Sonnenuntergang, am Samara abgelichtet.

Der Ausflug ging aber damit los, daß sich die beiden Ransdorfer einen schönen Ziegengulasch zum Mittag gewünscht hatten und wir zwei beiden anderen uns diesem Wunsch sofort anschlossen. So fuhren wir erst mal Nach Vilaflor ins Sombrerito. Klingt wie Sombrero, den man auch hätte sehen können, wären wir da nicht in den Wolken eingekehrt.

Schlußendlich entschied ich mich, den Lokaldealer einen zehner rüberwachsen zu lassen, wofür ich im Gegenzug 540 Gramm von dieser Wurst oben erhielt. Diese hatte er als Vorspeise zusammen mit Ziegenkäse und Mandeln und Feigen in Würfeln zum Zeitvertreib auf den Tisch gestellt. Im Grunde alles Waren von hinterm Hof. Die Zigee hatte vor 4 Wochen noch die Milch für den Käse geliefert und lag nun sehr schön aufbereitet vor uns zum Vertilgen. Ganz schlichtes Essen: Ziegengulasch, Papas arrugadas und Mojo. Als nachspeise einen Cafe solo.

Das da oben ist sowas wie Marzipanbrot, oder ein Nougattstamm, nur eben mit Gofio, Honig und Mandeln, ein Gofio de Almendras. Das Mehl wird mit Honig und Mandeln zu einer knetberen Masse verarbeitet und schmeckt sooooooo lecker.

Der Wirt betreibt nebenbei noch ein Hotel und wuppt den Laden derzeit alleine, weil sein Personal im Corona-Gefängnis sitzt.

Endlich konnte ich auch mal die Mandelbüte fotografieren, die dieses Jahr eine Woche zu früh eingesetzt hatte und mittlerweile bis auf 1.500 Meter Höhe vorgedrungen war.

Oder, um es mit Horst Lüning zu sagen, eine wunderschöne Gegend, in der man sich

tagsüber am Berg ausarbeitet, wundervolle Strandspaziergänge machen kann. Das Wetter ist warm. Was will man mehr.
Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Recht hat er, der Lüning.

20. April 2017

Kracherfotos von Kanarien



Mir wurde aus Teneriffa gekabelt, daß die im Dezember 2016 ange­fer­tigten Fotos der Kracher sind. Die Dame weiß, wovon die Rede geht. Die wohnt ja da und hat das jeden Tag vor Augen.

Als da wären:

- die Los Roques,
- der Teide mit Pico Viejo (links) und Montana Blanca (rechts),
- das Llano Ucanca bis Boca Tauce,
- der nördliche Teil der Caldera mit Monatana Blanca (links), El Portillo (Mitte) und Sonnenobservatorium (rechts),
- der Hafen von Los Cristianos mit dem prominenten Roque del Conde, dessen Besteigung bei schönem Wetter wegen der Aussicht immer lohnt,
- der Hafen von La Gomera mit Kreuzfahrtschiff,
- der Fähranleger und San Sebastian, die Inselhauptstadt,
- Teneriffa vom höchsten Punkt Gomeras (Alto de Garajonay - 1486 Meter hoch) aus gesehen und
- die Fortaleza (Tafelberg) auf La Gomera, die das Ziel der damaligen Wanderung war, allerdings vom Fotostandort noch 10 km Weges harrte.

21. August 2012

Sonnenscheinaufschlag

Der Reiseveranstalter ist der Meinung, im September scheine am Zielort die Sonne nicht mehr so, wie ich es wünsche und hat mir das psychische Leiden dahingehend versüßt, die fehlende Sonne mit einem Preisabschlag von 119 Euro zu ahnden.

Was die können, das können wir schon lange, sagten sich die Wander­veran­stalter in Kanarien und schlugen das, was Frau Neckermann subtrahierte, sehr großzügig wieder drauf, als Höhenmeter auf geplante Wanderungen. Dann können wir ja gleich auf den Montana Blanca (2700 Meter), eine echtes Leckerli, vom Montana Guajara (2750 Meter) nach Vilaflor, und den Aufstieg auf den Teide machen wir dann doch am letzten Tag oder so. Außerdem freuen sie sich auf mich, ein paar Mittausender wären auch noch im Angebot und Trullerwandern sowieso.

So einfach geht das dann auch nicht, habe ich geantwortet, ich wollte eigent­lich nur ein paar schöne Bilder machen. Da ich keine im Netz finde, die mir gefallen, muß ich selber dahin latschen, wo ich die schönen Bilder machen kann.

Und wie man mit ganz wenig Schwitzen auf den Teide raufkommt, das schaut ihr euch mal selber an. Der Meister der Doku­repor­tage hat sich wie immer mächtig ins Zeug gelegt und präsentiert ein Video, das ungeschnitten mit einer einzigen Einstellung daherkommt und die Protagonisten selber zu Wort kommen läßt.

Da müßt ihr jetzt durch.



Rechter Hand im Clip der Montana Guajara, mit 2750 Metern die höchste Erhebung in der Caldera, also am Kraterrand, und gleichzeitig der fotografisch beste Standort im ganzen Nationalpark, da der Gipfel ziemlich mittig zwischen Plateau (2000 Meter) und Krater des Teide (3720 Meter) bzw. Nordost- und Südwest-Teil des Nationalparks liegt. Gran Canaria und die Los Roques de Garcia sind im Clip auch zu sehen. Manchmal.

22. Juni 2011

Kampf der Titanen - das Beweisfoto

Um mich nicht dem Vorwurf der Behauptungsbloggerei auszuliefern, muß ich hin und wieder etwas beweisen. Am 17. Mai hatte ich behauptet, im Teide Nationalpark hätten die Titanen ihr Kampflager aufgeschlagen, um dort Hollywood 2.0 zu drehen. Oder so ähnlich. Weil, seit Jahren wird erzählt, Hollywood drehe gerade einen Film, ich selbst habe auf der Insel immer nur Urlauber ihre Schmuddelvideos drehen sehen. Abschließend meinte ich, Beweisfotos folgen eventuell später.

Hier ist es. Zu sehen die kleine Kapelle und ein Teil der Los Roques de Garcia auf ca. 2100 Meter über Null.

7. März 2017

Lichtbildkunst und Deniz Yücel



Anonym hat gesagt…

@ Die Anmerkung: Ich bin Ästhet, und Deine Lichtbildkunst heischt, ungeachtet kleiner Meinungsverschiedenheiten in politischen Fragen, große Anerkennung.
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Warten wir etwas ab, was mit Yücel weiter passiert: Wahrscheinlich (Die Magd geht in den Schuppen, wahrscheinlich holt sie Holz ...) haben wir ihn in ein paar Wochen wieder am Hacken.


Kein Problem. Damit kann ich sehr gut leben, wenn meine Lichtbildkunst anderen gefällt. Im Beispiel ist zu sehen, daß es den Teide auch mit Wolken gibt, die an dem Tag soweit in die Canadas* hochkrochen, daß der Kegel teilweise hinter den Wolken lag.

Links sieht man den Beginn der Tour um die Los Roques. Hier kann man die 200 Meter runterkraxeln, läuft dann nach hinten und dort die 200 Meter wieder hoch. Oder umgekehrt. Man läuft rechts entlang bis hinter, da runter und kommt hier wieder hoch.

Ich hatte, aus welchen Gründen auch immer, diesmal keine umfangreiche Statistik geführt. Wenn ich mich recht entsinne, bin ich mit ungefähr 1.350 Bildern wieder gekommen. Davon sind noch um die 920 übrig, mit etwa 70% ein überdurchschnittlich hoher Wert. Normal wären zwischen 10 bis 15, in Ausnahmefällen 20 Prozent. Es hat aber auch damit zu tun, daß ich mich auf die Kamera verlassen kann. Die fotografiert im Grunde von ganz alleine schöne Bilder. Ich muß sie nur ungefähr in die Richtung halten, wo ein Motiv hervorkriechen könnte.
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* Man kann Teide Nationalpark sagen oder Cañadas. Ist das gleiche. So, wie Caldera und Krater das gleiche sind bzw. bezeichnen.