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6. März 2013

Westerland - Sonnenaufgang

7. März 2013

aktuelle Trends der digitalen Fotografie - ein Kommentar

Ein Kommentar? Ach was, hunderte!

Michael Jurek 28.02.2013 19:04: Sehr gelungenes Bild
Locidemos 01.03.2013 10:04: Klasse Bild!
Heike Maier vor 13 Stunden: Glückwunsch zum BdT!
Heike Maier Dienstag, 08:13: Klasse! Tolle Schärfe!
JohnnyB. Sonntag, 21:43: Grossartig
P-B Montag, 16:41: Klasse Bild
Michael.R. Dienstag, 20:41: Klasse Einstellung gefällt mir sehr gut.
Michael Jurek 24.02.2013 17:37: Ein tolles Bild
Dyba 21.02.2013 20:38: Klasse !!


Alle Kommentare aus dem Bilderforum von heise. Kein Kommentar.

Nun ein Kommentar von Die Anmerkung zum folgenden Bild, das einen kleinen Teil der Nordsee zeigt.
Klasse Schniefwind auf Sylt. Schöne Sicht in Richtung Nordwest. Besonders gefällt mir der Badusanschaum im Sand am Strand von Westerland.

14. Juni 2014

der Himmel über dem Teide

Der Himmel über dem Teide wird wesentlich von diesem kleinen Nischenblog bedient, auch wenn er nur manchmal ein dankbares Motiv für die Arbeiterfotografie darstellt. Oft, viel zu oft, gibt einem die Gestaltung des blauen Himmels in den Verlaufsfarben von Weiß bis Magentaschwarz Rätsel auf, wie man diesen Makel der Sensorfotografie so glättet, daß es nicht weiter auffällt, obwohl der himmelskundige Naturbeobachter weiß, daß es in der Natur im Prinzip so aussieht, wie oftmals auf Bildern dargestellt, am Horizont fast weiß und über einem ein tiefschwarzes Dunkelblaumagenta.

Auf dem Weg nach El Portillo, dem Ausgangspunkt für die Schlurferei zur Fortaleza, sah es erst mal nicht ermutigend aus. Das Foto wurde aus einem Screenshot der Stöpselei angefertigt, nicht aus dem gerenderten Panorama. Es ist als Vergleich im Blog verewigt, da wir ein ähnliches Naturphänomen schon einmal am Strand vor Westerland abgelichtet hatten. Es handelt sich im vorliegenden Fall um einen Regenbogen ohne Regen, höchstens vertikalem, also eher Nebel, und insofern um einen Nebelbogen. Das Sonnenlicht wird wegen der Kleinheit der Nebeltröpchen nicht ausreichend genug in die Spektralfarben zerlegt und reflektiert, weswegen der Bogen weitestgehend in Uniweiß erscheint.


Screenwolken: Der Himmel am Teide sah bei der Anfahrt erschreckend aus. Wir befinden uns auf ca. 2.300 Metern Höhe, unweit des Observatoriums bei Isanza, und die Wolken drohen, sich vor den Teide zu schieben. Am Ende des Tages war man klüger, denn es war weitestgehend prachtvolles Fotowetter.

25. Mai 2013

die letzte Kneipe vor England

Alt Berlin - die letzte Kneipe vor England - Sylt Westerland

5. März 2013

Sylt im Nebel

Der Frühlingsanfang packt alles aus, was er zu bieten hat. Nebel. Ein Kaltfront zieht übers Meer ans warme Land und wird dort aerolisiert. Bizarre Wolken­formationen entstehen, die Sichtweite beträgt teilweise nur noch 50 Meter, der Strand vor Westerland ist im Nebel versunken.

Dreht man sich ein wenig, kann man strahlend blauen Himmel genießen.

Nach anderthalb Stunden ist der Spuk wieder vorbei. Nur gerichtsfeste Beweisfotos erinnern noch an die Wetterlage, Sylt präsentiert sich so, wie es Inselbürgermeisterei, Tourismusbehörde und Werbeagenturen am liebsten haben, von der Sonne goldglänzend illuminierter Sandstrand unter azurblauem Himmel.

So ist es kaum ein Wunder, daß sich allerlei Volk zur besten Sendezeit, also zum Sonnenuntergang an den Dünen einfand, um diesem kunstvoll inszenierten Ereignis beizuwohnen.

Man kann nicht überall sein, so habe ich leider die erste Sichtung eines Schweinswals verpaßt, der unweit des Strandes zum Sonnenuntergang sein Bahn zog.

20. Mai 2011

Spanisch für Anfänger - Naziskandal auf Teneriffa

Noch immer ist auf dem Kloschild hinter der Tribüne des Junglepark ein Hakenkreuz eingeritzt und niemand hat bisher etwas dagegen unternommen. Keiner wurde von der Insel verbannt oder vom Dienst supendiert. Auch nicht der Lars aus Westerland. Der gockelt weiterhin mit Goldkettchen behangen die Strandpromenade entlang und präsentiert seinen 55-kg-Prachtkörperbau.



Ich weiß. Der Lars macht einen Scherz über die Nazis. Die Rudelmedien nehmen das ernst und machen den Ernstfall draus. Das ist ein ganz klarer Fall für meine Rosette.

Ja, heute habe ich sie zufällig gesehen, meine Lieblingskellnerin. Für 10 Sekunden. Sie schleuderte mir mit ihrem strahlenden Lächeln ein "Holla" entgegen, was ich natürlich ebenso beantwortete. Ich habe keine Ahnung, ob sie überhaupt noch beschäftigt ist oder woanders kellnert und einfach nur mal so auf einem Schwatz mit Kollegen reinkam.

Wie erklärt man einem Land mit eingeschränkter Rede- und Meinungsfreiheit eigentlich den Anmut dieser Dame, ohne verbotene Wörter zu benutzen? Weil, früher war das ja mal eine Rassenschande bzw. Mischrasse. Wohingegen sie heute anstandslos als rassig durchgeht.

Ich sag mal so, sie ist nicht ganz so sonnengebräunt wie ihr Vater und auch nicht so milchig blaß wie ihre Mutter, von Natur aus also mit einer gesunden Hautfärbung ausgestattet, die a priori keinerlei UV-Doping bedarf, mit diesem allerdings ein klein wenig knackiger daher kommt.

Meine Herren, wenn die euch den Nachmittagskaffee aufs Zimmer serviert, dann würdet ihre aber schleunigst die Standarte an eurem Strauss-Kahn hochleiern, äh, den euch angeborenen Strauss-Kahn raushängen lassen. Ihr versteht, was ich meine?

Die Frage lautet also nicht: Was ist da abgegangen? Sie lautet: Was ist da schief gegangen?

Aber die stellen die deutschen Rudelmedien wohl nicht. Keine Ahnung, da ich kühn, wie ich bin, alle feeds auf dem iPod immer als gelesen markiere. Mir reichen schon die Überschriften, um die Mitteilungen als für das Leben entbehrlich zu klassifizieren.

Ich kann ja nur eine Handvoll spanischer Wörter, die für den Alltag ausreichend sind.

"Dos Americano, one now and one later."

"Dos Americano..."

"Dos Americano, one now and one later, Senhor."

"Si, si, Senhorita."


Mittlerweile brauche ich nur noch das Victoryzeichen machen, dann bekomme ich, was ich will. One now and one later.

Oder "Smekt?". Auch so ein spanisches Wort, das ich einfach mit "Si,Si" beantworte.



Dieser Tage nölte die Partido Pupolar die Plaza voll. Habe keine Ahnung was das ist. Eine populäre Partei? Kann ich mir kaum vorstellen, gibt es ja in Deutschland auch keine. Die Populisten? Auch nicht, keine Partei würde sich so nennen, auch wenn sie alle solche sind. Bliebe nur noch die hier lebende Population, also ein lokaler Verein. Oder es hat was mit Popeln zu tun. Wie gesagt meine spanischen Wörter sind für den Lebensalltag wichtig, nicht für die Botschaften der Krakeeler.

Aber, eines muss man ihnen lassen, da sich gerade die nächsten zur Terrorisierung armer Urlauber anschicken. Krachbands ordern sie alle. Die Bands können alles spielen und davon nichts richtig. Egal ob Pop, Hiphop oder Rock, sie zupfen alles zugrunde.



Da rief ich doch gleichmal den Sigmar Gabriel an. Ihr wisst schon, diesen Popper von der SPD, und wollte ihm ein paar Tipps fuer seine nächsten Buchungen geben.

Guten Tag, ich wollt mal den Siggi, wegen der Popbands.

Hier ist Büro Nahles, da haben sie sich wohl verwählt.

Oh, vielen Dank für ihre offenen Worte. Jetzt, wo sie es so direkt sagen, habe ich es endlich auch kapiert.

17. Juli 2017

unter Maasisten

Jeder Masochist kennt das ja, wenn es einen heftig übermannt und man sich seinem Fetisch hingeben muß, weil man ihm eh nicht entrinnen kann.

So ähnlich erging es mir dieser Tage des öfteren, als ich von meiner maasistischen Gabe Kenntnis nehmen mußte, da ich dieses Verlan­gen in mir spürte, die Welt schneller in Ordnung zu bringen als die Ditfurth einen einzigen sinnvollen Satz formuliert oder der Justiz­minister die Gesetzestexte in die Bundesdruckerei hat chauffieren lassen.

Einen Maasisten geben ist einfach. Charly Chaplin konnte das ja auch.

Die Idee geht so. Auf den friesichen Inseln wird sämtlicher Verkehr mit Privatkaleschen verboten. Die Überführung von Kraftfahrzeu­gen per Fähre oder Sylt-Shuttle (Autozug) ist nur noch für den Lieferverkehr gestattet. Die Leute wollen sich ja den Wanst voll­hauen. Nur von der Sylter Royal (Auster) überleben geht nicht.

Jetzt fiel mir noch eine tierische Gemeinheit ein. Auf den Inseln selber dürfen nur noch Elektro-Fahrzeuge betrieben werden, die für moderate Gebühren ausgeliehen werden können und ausschließlich von den Betreibern der Fähren und des Autozuges angeboten wer­den, damit deren Geschäftsführer nicht rumjammern, wie schlecht es ihnen geht, seit sie keine Autos mehr überführen dürfen.

Wind gibts hier oben satt. Sonne manchmal auch. Tankstellen wer­den zu Ladestationen.

Die großen Tanken an den ReichsBundesautobahnen werden zu Akkutauschstationen umgebaut. Da es per Gesetz nur noch drei erlaubte Akkusorten geben wird, wird das ähnlich eines Pfandauto­maten für Flaschen einer Waschstraße funktionieren. Man fährt da einfach rein. Roboter fummeln den aufgebrauchten Akku raus und einen voll geladenen wieder rein. Am Ende werden dann 10 Euro Akkupfand gelöhnt. Das befriedigt das Selbstdarstellerbedürfnis der Pfandmafia.

Betreiben darf die Anlagen allerdings nur ein zertifizierten Akkuhersteller. Es geht schließlich nicht um Flaschen wie bei den Grünen.

Nix mehr Cayenne (hab ich gesehen) oder Coupe (sah ich auch), sondern Elektrosmart. Man muß sich nämlich nur mal an einen der Ortsausgänge von Westerland stellen, dann weiß man, was benötigt wird, flotte Ein-, maximal Zweisitzer.

Der Zulieferverkehr wird ebenfalls auf elektrisch umgestellt. Das gewährleistet, daß regionale Frischelieferanten sich noch mehr ins Zeug legen, weil die Stinker aus dem Süden keine Chancen mehr haben.

Am schnellsten geht die Rettung der Welt, wenn wir gleich mit Sylt anfangen.

Was meint ihr, wie lange das dauert, bis deutsche Nobelkarossen mit Elektroantrieb in Kampen cruisen? Das geht ruckuzuck, da kurvt der erste asoziale Penner mit einem Cayenne E-Turbo 3000 Hyperload FastVoltInjection Engine durch die kleinen Nebenstraßen mit den kriminellen Steuersparboutiquen.

So einfach ist Maasismus der Tat.

15. Juli 2017

der Himmel über Sylt



Das ist auch der Himmel über der Nordsee. Die geht hier so weit das Auge reicht. Westerland ist auch mit drauf.

Man muß nur warten können. Der gestrige Abendhimmel über Sylt endete in einer feuerroten Illuminatin. Der Entritt zum Spektakel war frei. Der Sonnenuntergang der erste, der diesen Namen aus fotokünstlerischer Sicht auch verdient.

4. Juni 2013

nah am Pegelstandmesser gebaut



Wer seine Häuser nah am Pegelstandmesser baut und traurigen Gesichts in die Fernsehkameras tönt, daß der tagesaktuelle Meßwert zwar nicht jenen aus dem Jahre 1897 erreicht, dafür aber den von 1952 übertrifft und knapp die Höchst­marke aus 1636 schrammt, wohingegen der Beginn der Einritzungen im Jahre 1548 geradezu läppisch erscheint, wer also sein Haus nah am Pegelstand­messer baut, der darf sich nicht wundern, wenn ihm das Wasser in die Stiefel schwappt, denn der Mensch als auch die Menschheit werden nie die Natur besiegen.

Nun zu etws ganz anderem, unsere Qualitätsdruckereien und die peanuts, zwischen Zusage und Versprechen.

SPIEGEL-ONLINE 04. Juni 2013, 10:18 Uhr
Besuch in Passau

Merkel sagt 100 Millionen Euro Hochwasserhilfe zu

Die Regierungschefin verspricht den Betroffenen 100 Millionen Euro Soforthilfe...
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zeit.de 04.06.2013 - 10:41 Uhr

Merkel verspricht 50 Millionen Euro Soforthilfe


Halle sagt die Händelfestspiele ab, dabei hätte seine Wassermusik gut zum Thema des Tages gepaßt.

“ich hörte gerade der damm bei neustadt ist gebrochen?”

Wenigstens hast du gute Ohren.


Im Bild: Pegelstandmesser u.a.m. vor Westerland

30. Juni 2017

ich bin wieder an der Nordsee



doch derzeit nicht in Westerland.
Ich bin endlich an der Nordsee.
Ich bin zurück im Sand am Strand.
Ich schwamm erstmals in der Nordsee
bin demzufolge voll entspannt.

Sand und Nordsee gibt es hier, soweit das Auge reicht.

Wann man die Luftgüte für den Weg an die Nordsee auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet, dann hat Berlin ganz klar die Null. Die Stadt stinkt und mieft. In der Priegnitz ist das dann eine 2 bis 3. Hamburg geht so. Die haben 1 bis 2. In Itzehoe wird die Lok gewechselt, also raus auf den Bahnsteig. Das hat dann schon Anflüge von einer 3 bis 4. In Niebüll wurden Kurswagen abgekoppelt, weswegen auch hier ein Aufenthalt auf dem Bahnsteig möglich war. Klare Note 4, obwohl das Nest aus der Sicht der insulanischen Nordfriesen an der Ostküste Schleswigs liegt.

Dann hält der Zug, muß er, weil da auf einmal die Nordsee und kein Tunnel nach England da ist. Ende der Fahrt. Man steigt aus dem Zug und schnieft deutlich die 5 bis 6, denn es war Nordwest-Passat. Besser geht es hier nicht. Nur schlechter. Dreht der Wind auf Ost hat man ein großes Problem. Erstens wurde die Luft schon mal geatmet, drüben auf dem Festland. Und dann gibt es noch zwei Bauern, die die Hinterlassenschaften der Inselbevölkerer auf ihre Felder ausbringen.

Leute, ihr wollt wirklich nicht riechen, was die Lebewesen so vor zwei Tagen gegessen haben. Ist so. Oder es handelt sich um den aus dem Bundestag faltulierten Propagandafurz zum NSU. 18tausendMillionen seiten stinkige, eklige Reichstagspropaganda ohne einen einzigen Beleg. Das muß man erst mal auf der Rille haben.

Aber.

Wenn man aber an der Nordsee steht, diese einem die würzige Bestluft in die Nase schiebt und dazu noch mit kitschigem Postkartenwetter angibt, dann glaubt man, daß hier irgendwo der Eingang zum Paradies ist.

Die erste Aktivität überhaupt war demzufolge ein auf zwei Sessions aufgeteilter Strandspaziergang mit umgeschnallter Fotoausrüstung. Insgesamt 3 Stunden Kitsch as Kitsch can. Die Attraktion schlechthin war der Sonnenuntergang, bestaunt von dutzenden Schaulustigen. Der fing grandios an, nur um noch viel grandioser zu scheitern und die Ansage zu machen, daß ab nächsten Tag die häßliche Seite der Norsdsee vorgestellt wird. Es graute und saute mehr oder weniger über den Tag verteilt.

Das erste Bad hingegen, das war Spitze. Wellengang und Wasserhöhe wie in der Badewanne, aber um den Spaßfaktor 100 besser. Da gibt es nichts zu kritisieren.

In Anbetracht all dieser positiven Seiten des nordischen Lebens kam ich auf die famose Idee, länger hier zu bleiben. Und da eine Idee zur materiellen Gewalt wird, sobald sie die Massen ergreift, habe ich den Massen von meinem brillianten Einfall Kunde gegeben. Nun harre ich nur noch der materiellen Gewalt. Widerstand ist sinnlos.

17. August 2017

Hindenburgdamm: Königsklasse der Fotografie



Crop aus dem fertig entwickelten Foto mit den Originalpixeln in Originalgröße

Man muß das aus 15 Kilometern Entfernung schon sehen, daß da eine Urlauberschleuder mit Porsches bzw. Coupés von Daimler über den Hindenburgdamm gen Westerland auf Sylt fliegt. Und dann auch noch ablichten.

Im Vordergrund ist übrigens eine der vielen Robbenbänke zu sehen, auf der auch ein paar der Tierchen rumlümmelten. Bei Hochwassser ist da nix mehr mit abchillen, denn die stehen dann alle unter Wasser. Das alles nennt sich Wattenmeer, da es die Flachwasserzone hinter den Inseln ist.
Die Königsklasse der Fotografie ist bis heute Schwarz-Weiß.
Nö. Die Königsklasse war und ist immer noch die Ablichtung an­spre­chen­der Motive. Ob kitschbunt oder dröge grau, ist dabei völlig unerheblich.

28. Februar 2013

Küstennebel

welt.de | 27.02.2013, 14:54 | Wetter

Der verdammte Winter ohne Sonne – wie lange noch?


Ich habe mir ja gedacht, daß an den norwegischen Gerüchten nichts dran ist, also an den Behauptungen, hier sei ab sofort nur noch eitel Sonnenschein. Norwegen, das wissen wir alle, ist ein schönes Land, da brennt die Sonne gnadenlos, die Frühlingsblumen lassen die Fjorde in den lichtesten Farben erstrahlen, es ist warm und windstill.

Auch wenn das in Norwegen so ist, wie es dort ist, funktioniert das noch lange nicht in Deutschland, denn hierzulande haben wir es wie in jedem Jahr mit dem Winterschlußverlauf zu tun, der im Dunkeln liegt und deswegen anders schlußverläuft als der in Norwegen.

Hier waberte einem den ganzen Tag der Küstennebel ums Hirn, so daß man den eigentlich nicht mehr abschlucken mußte, da auch die kostenfreie Version benebelnder Droge letztlich für Müdigkeit, depressive Anwandlungen, Faulheit und viele anderen Merkwürdigkeiten sorgte, die gemeinhin als Folge der Konsumtion von Küstennebel assoziiert werden.

Ich habe es wenigstens in flotten Tempo nach Westerland in einen Fotoladen geschafft, wo es sogar zwei lange Tüten zum Mitnehmen gab, das Sigma 70-300 mit IS für 400 Ocken und das Tamron 18-280 für knapp 600. Ist beides eher nicht min Fall, so daß ich darauf spekuliere, mit einem moderaten Kleinstzoom durchzuhalten, um das steinalte 28-300 reparieren zu lassen. Ist ja nur irgendein Ritzel oder Mitnehmer für den Zoom defekt, der Stellmotor für den Autofokus funktioniert noch tadellos.

Wenn, dann käme am ehesten das 70-300 von Tamron in Frage, ist optisch leicht besser als das Sigma und kostet derzeit bei Amazon 333 Euro. Die legen das Teil dann sogar noch vor die Wohnungstür, falls man bei Lieferung gerade andere Gänge zu erledigen hat.

4. Juni 2012

Die Ärzte in der Kritik - das Elend der Punkologie



Ich lese keine Zeit. Auch keinen Tagesspiegel. Einen Tipp bekam ich schon. Die Zeit, das Rechtschreiborgan für Schlipsträger gehobener Lebensart übernahm mangels Kompetenz, Geld oder beidem einen Artikel des Tagesspiegel, den Johannes Schneider dortselbst am Samstag Nachmittag auf's Lesevolk los ließ.

Die schöpferische Eigenleistung der Zeit bestand darin, das Konzert der Ärzte zu aufmunternden Worten und zarten politischen Appellen einzudampfen. Das ist geistig dermaßen dürftig, daß sich eine weitere Auseinandersetzung nicht lohnt.

Peinlich genug, da der Rest des Textes jenem gleicht, der am Samstag bereits geschrieben war. Da hatten noch gar keine drei Konzerte stattgefunden. Gerade mal eines, was somit ein grober journalistischer Fehler ist, da jeder Kenner der Szene weiß, daß die Ärzte mit ihrer Setlist sehr kreativ und variabel umgehen. Kein Konzert gleicht dem anderen, insofern kann es keinen einen Text für drei verschiedene Ereignisse geben.



Kommen wir zu Sachverhalt zurück, der Herrn Schneider auf die Puperze drückt.

Ist das noch Punkrock?

Die Ärzte sind auch eine der fairsten Bands der Welt: Bei aller Ironie werden die Klassiker bis zurück zu „Westerland“ pflichtbewusst und fast ohne Mätzchen zu Ende gespielt.


Die Antwort stand ebenfalls am 02.06. im Internet.

War das noch Punk-Rock, was die Ärzte gestern ablieferten?

Die Frage ist irrelevant, weil falsch, meilenweit am Ereignis vorbei gefragt.

Die Frage muß lauten: War'n es die Ärzte?

Die Antwort ist einfach. Ja, sie warn's. Livehaftig. Ärztiger ging nicht.


Der Fairness halber. Die Fairness der Ärzte besteht darin, daß sie fast 3 Stunden am Stück spielen. Die Kamillenteepausen sind vernachlässigbar. Sie haben nämlich nicht alle Stück vollständig an-, durch- oder ausgespielt. Schon gar nicht pflichtbewußt und ohne Mätzchen. Da kriegt man putenlederne Haut, wenn man dermaßen Schwachsinn ließt. Die Ärzte, das sind drei Menschen, die es sich leisten können, auf Arbeit puren Spaß ausleben zu können. Und sie sind Profis genug, dies halbwegs griff-und textsicher über die Bühne zu ziehen. Ich habe jetzt keine Lust, alle Verheber anhand des Mitschnitts zu zählen. Es waren derer etliche. Wie früher auch. Wie immer.

Möglicherweise gehörte Johannes Schneider zu jener Besucherteil im Freilichbühnenhalbrund, der eilfertig den Arm hob, als die Frage von der Bühne kam, wer denn heute zum ersten Mal auf einem Ärzte-Konzert sei. Ich habe auf die Schnelle wenigstens die Hälfte der Konzertgäste als Erstkontakt auszählen können. Alle Achtung.

Und dann noch sowas.

AKTUELLE INFO BERLIN VOM 02.06.

Im Track 19 (Freundschaft Ist) hatte sich ein Fehler eingeschlichen.

Die korrigierte Version steht jetzt zum Download bereit (der alte Code behält seine Gültigkeit).


Da haben sich auf dem Konzertstick DTH reingeschlichen, wenn ich es recht las.

In "Freundschaft ist Kunst" kommt plötzlich "Die letzte Schlacht" von den Hosen

Das ist alles so egal. Im Internet wurde mir heute eh schon geholfen, da ein Mitschnitt des gestrigen RaR-Konzertes der Hosen über die Leitungen schlich. Nun habe ich über 4einhalb Stunden Krach. Kann ich gut gebrauchen.

Das Elend der Punkologie besteht darin, daß sie Die Ärzte als Musik (Die Zeit) bzw. Pop (Tagesspiegel) verschubladen.

Das muß zwangsläufig schief gehen.

3. Juni 2012

Bengalo-Punk

Nicht nur daß die Ärzte eines ihrer nächsten Konzerte wegen der Entflammung von Bengalos mit ohne Publikum abfeiern müssen. Genauso geht es den Toten Hosen, die wegen der Illuminierung des RaR-Konzerts gleich zwei Konzerte nur für die Düsseldorfer Polizei spielen müssen, wie Campino meinte.

Man ist sich dann doch irgendwie verbunden und hat einen Draht zum jeweils anderen. Oder ich habe was verpaßt, diese Bengalo-Geschichte geistert schon seit Jahren auf den deutschen Rockbühnen umher, und ich hatte für derlei Späße taube Ohren.

Zur kürzlich beendeten Wohnzimmertournee führte er aus.

Jungs, ihr spielt doch auch Westerland oder?
Wir sind die andere Band, aber wir spielen was anders.


Schrei nach Liebe.

Bei Rock-am-Ring wäre ich jetzt auch ganz gerne.

2. April 2013

Sylt im Nebel

Noch so ein Problem, mit dem man wertvolle Restlebenszeit verplempert. Auch wenn mir ein Zoomobjektiv* die Hufe hochgerissen hatte, war ja ein zweites als Reserve vorhanden, ein deutlich besseres, das nur nebenbei. Leider kann das nur 24 bis 70, mit Faktor 1,6 sind das 38 bis 110 mm Brennweite, das in einer formidablen optischen Qualität, doch immer noch so, daß einige Dinge nicht auf ein einziges Bild passen, also gestöpselt werden muß.

Den Titel Sylt im Nebel hatten wir ja schon mal. Da wurde ganz im Sinne der Sueddeutschen Zeitung gebloggt, keine Fotos, diese dafür vertextet.

Wenn man nun, einen Regenbogennebel, Bogennebel oder weiß der Deibel vor der Nase hat, das als Bildserie abgelichtet werden muß, weil der Zoom zu schwach ist, dann hat man sich eine Menge Arbeit aufgehalst. Denn neben etlichen bekloppten Sonnuntergangsapokalypsen habe ich eine ganzen Menge Nebelbögen abgelichtet. Immer schön im Doppelpack, damit es irgendwann auf einem Bild drauf ist. Nur hat das Meer die blöde Angelegenheit, sich in einer Sekunde ganz schön zu verändern. Da sitzt und fummelt man sich um seine Freizeit.



Der Blick im Bild geht ziemlich genau gen Norden. Fotostandort war der Strand bei Westerland, entweder direkt vor dem Hotel oder unweit davon.
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* Diese Fotos sind auf die Schnelle mit dem frisch reparierten Teil ent­stan­den.
Die Reparatur hätte ich eigentlich auch selber erledigen können, dauert keine 5 Minuten. So habe ich gut 100 Euronen löhnen müssen.

[update 14.06.2014]

Eine Erklärung für den Nebelbogen auf dem Foto findet sich hier.

2. Juni 2013

wenn Heuler qualvoll sterben

Heuler bei Westerland auf Sylt

Dieses kleine Tierfilmerblog versteht sich als Kontrastprogramm zum Verblödungsfunk, der immer nur gut drauf seiende Heuler drauf hat, die liebevoll gemästet und bei ausreichendem Fettaufbau mit Trara und Trompeten in die Nordsee entlassen werden.



Wir zeigen, wie es wirklich zugeht, wenn niemand da ist und niemand kommt, um den kleinen Heuler zu retten. Der pädagogische Zeigefinger am Ende des Films sei Mahnung genug.

... dann ist sie weg und stirbt!

5. April 2013

Baumstamm

Das rechteckige Farbfoto von digital­kame­ra.de­-Le­ser Die Anmerkung zeigt einen Teil eines Baumstammes. Lässt man seiner Fantasie jedoch freien Lauf, so könnte es auch ein mißlungener T-Shirt-Druck oder eine Tischdecke sein, auf der ein Salzstreuer seines Inhalts verlustig ging. Oder ist es gar der Sand vom Strand bei Westerland? Was auch immer man in dem Bild zu erkennen glaubt, es punktet durch ein gelungenes Bildfor­mat, einen feinen Bildaufbau, harmonisches Bo­keh und eine gelungene bräunliche Umsetzung.

Die Bildredaktion des Blogs fühlt sich aus gegebenem Anlaß zu folgender Feststellung veranlaßt:

Es gibt keine Rangfolge der Bilder, und wenn wir nur nach den nicht vorhandenen Kommentaren unter den Bildern gehen würden, dann würde das Foto der Woche immer "weitergereicht" werden.

Nächste Woche gibt es wieder ein Foto der Woche und darauf wieder eins. So wird es den Rest des Jahres gehen und warscheinlich noch darüber hinaus.


31. Mai 2013

Fukushima - ein Krebsgau fand nicht statt

welt.de 18.07.12

Fukushima lässt mehr Menschen an Krebs sterben

UN-Experten hatten vorausgesagt, dass das Atomunglück von Fukushima keine ernsthaften Gesundheitsfolgen nach sich ziehen würde. Dem widersprechen jetzt kalifornische Forscher.

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sueddeutsche.de 31. Mai 2013 17:14
Fukushima

UN sehen kein erhöhtes Krebsrisiko nach Reaktorunglück

In Japan werden nicht mehr Menschen erkranken als vor der Katastrophe. Betroffene leiden dennoch.


Den Schlenker muß die Sueddeutsche natürlich bringen.

Der Autor hatte ja kürzlich Gelegenheit, einige Wochen mit zahlreichen Krebskranken an der Nordsee, in Westerland auf Sylt, zu verbringen, fast alles Frauen, die wenigstens die erste Chemo überstanden hatten. Erstens sah man den meisten die Krebsdiagnose an, zweitens haben es alle durchaus mit Fassung und auch Optimismus getragen. Trotz allem schleppen sie ihre Sorgen Tag für Tag mit rum.

Am Tag der Abreise fragte eine Berlinerin den Autoren, ob die Halbglatze von der Chemo zurückgeblieben ist, sie habe die Befürchtung, dies werde auch so bei ihr enden, zumal sie mal sehr schöne Haare gehabt habe. Sie wurde dahingehend aufgeklärt, daß männlicher Haarausfall halt männlicher Haarausfall ist, mithin der Aufenthalt an der Nordsee andere Gründe als Chemo hat.

Es gab viele andere Beobachtungen und Begegnungen, auch anrührende und Optimismus machende, aber die tun hier nichts zur Sache.

Das kleine Beobachtungsfenster von 4 Wochen veranlaßt den Autoren zur Feststellung, daß in Deutschland von Krebs Betroffene auch leiden. Dies den Autoren der Sueddeutschen ins Stammbuch.

2. Juni 2012

War das noch Punk-Rock? - Die Ärzte im Praxistest



Wie annonciert und vorab gefreut, haben die Ärzte aufgespielt. Unsere Kleinsten verließen am Kindertag die Wuhlheide, just, als die großen Kinder sie enterten, um das gemeinsame Absingen der Lieder aus der Kindheit abzufeiern.

Los ging es mit Hip-Hüpfern, die es sich nicht nehmen ließen Bela B., der den letzten Titel mit hopte, mit provokantem Wortgut von der Bühne zu geleiten. "Tage wie dieser" sei momentan der Lieblingssong von Bela, auf daß die Hip-Hopper ein paar Worte aus "Tage wie dieser" sprachsangen.

Dies sollte nicht die einzige Referenz des Abends an die Band aus Düsseldorf sein. Mehrfach wurde auf die zeitgleich andernorts konzertierenden Hosen Bezug genommen.

Ich hatte Kopfschmerzen, Pillen eingeworfen und mir sicherheitshalber einen Sitzplatz außerhalb des Schallkegels ganz oben in der letzten Reihe versorgt. Außerdem waren es beim ersten Freiluft-Konzert des Jahres sagenhafte 12 Grad arschekalt. Nebst fürchterlichem Wind.

Und dann kamen die Ärzte. Die gut 15.000 Lauschbegierigen im weiten Rund erhoben sich von ihren Plätzen und nahmen erst wieder Platz, als sie enweder zu Hause waren oder aber einen der raren Sitzplätze in der S-Bahn ergattern konnten.

Da es elendig kalt war, waren die treibenden und peitschenden Klänge willkommen, denn sie zwangen zu Bewegung.

Die folgenden 2 Stunden und 40 Minuten wurden einfach rausgefeuert, Strom gezogen, was Vattenfall herausgab, Saiten gemartert, was die klammen Finger ermöglichten, die Trommelfelle aus Kunststoff geschlagstockt, bis sie aus den Boxen barsten. Das Publikum sang mit, tanzte und bebeifallte jubelnd jeden Song. Wie immer.

36 Titel zählt mein inzwischen vollständiger Download. Höhepunkte? Akustisch viele. Alle. Herausragend einige. "Deine Schuld", "Langweilig", die Nationalhymne der Ärzte "Schrei nach Liebe", "Westerland", na klar, und "Junge", der sowieso.

Optisch war es wohl "Langweilig", denn eine Bühnenshow fand nicht statt. Die kam aus den Boxen. Farin U. war es dermaßen langweilig, daß er seine Laola-Welle einforderte. Alles mußte sich setzen. Dann ging es von oben nach unten in den Innenraum rein. Hochspringen, Arme hochreißen und schreien. Von ganz oben sieht das einfach nur geil aus, wenn der Innenraum mit einem Schrei in die Höhe expandiert.

Dem "Schrei nach Liebe" haben Farin U. und Bela B. einige Worte mit auf den Weg gegeben.

Farin U.: Das nächste Lied...
Bela B.: Ist für unsere Freunde...
Farin U.: Jenseits der Mauer?... Das nächste Lied ist wichtig! Macht wat draus!
Bela B.: Die Toten Hosen machen was draus.


Ich weiß ja auch nicht, wieso ich mit klammen Gefühl um 23 Uhr von dannen schlich. Irgendwie hatte sich im Kopf festgesetzt, daß die Ärzte das Fest beliebter Volkslieder abgebrochen haben, als es spannend wurde. Nach 2 Stunden 40 Minuten. Das Konzert schien unvollendet zu sein.

War das noch Punk-Rock, was die Ärzte gestern ablieferten?

Die Frage ist irrelevant, weil falsch, meilenweit am Ereignis vorbei gefragt.

Die Frage muß lauten: War'n es die Ärzte?

Die Antwort ist einfach. Ja, sie warn's. Livehaftig. Ärztiger ging nicht.

Live, fast drei Stunden, mit ihren schönsten Liedern und frechsten Sprüchen, genauso, wie die Ärzte früher einmal war'n. Drei junge Männer, die keinerlei Respekt haben. Vor nichts. Nicht mal vor dem Publikum. Oder zumindest soviel, daß sie diesem, das ja gezahlt hat, an die drei Stunden Schunkel-, Hüpf-, Knutsch- und Knuddelvorlagen darboten, die dankend angenommen wurden. Mehr wollten die zahlreich erschienen Gäste gar nicht. Weniger auch nicht.

Bleibt angemerkt, was immer noch zur Wuhlheide angemerkt werden muß. Die Akustik war wie immer einfach nur beschissen. Gestern erst recht, da der Wind, so ein fettes Soundpaket mal in meine Richtung geschalldruckt wurde, dieses sogleich zerriß und in alle Winde verstreute.

Album ist Album. Konzert ist Konzert. Die Stiftung Ärzte-Test vergibt für die Ärzte im Konzert die volle Punktzahl inclusive Bonuspunkten.

Ich hörte heute des Mittags bei lecker Filetsteak die folgende Aussage:

Mensch, die Frau XYZ ist richtig neidisch auf dich. Wenn die gewußt hätte, daß du zu den Ärzten gehst, wäre sie am liebsten mitgekommen.

Fiel mir nur eine Antwort ein.

Wat hat'n die für'n Waschlappen zum Mann?

Antwort.

Na der mag doch keine Ärzte oder Toten Hosen.

Ich habe die MP3s und kann das Ereignis noch einmal in Ruhe nachhören.

24. Dezember 2014

sie haben einen sexy Darm

Sie haben einen sexy Darm.

Hohoho.

Sie haben einen sexy Darm.

Die Gesangslehrerin kriegte sich vor eitel Freude nicht mehr ein und hatte Spaß an dem Gedanken, ich hätte einen sexy Darm.

Nein, sie ist nicht der Typ Frau, der es sich in den Darmwindungen anderer Menschen bequem macht. Dazu ist ist sie zu selbständig und zu sehr von sich überzeugt. Zu Recht. Sie hat es nicht nötig, anderer Leute Innerstes auszuforschen. Das einzig Nervende, sie möchte zuweilen erziehen. Das liegt ihr als Weib im Blut. Da muß man lernen, mit feiner Klinge zu parieren, dann übersteht man die Gesangsstunden recht passabel.

Wie gesagt, nichts liegt der Frau ferner, als sich bei anderen anzuschleimen, aber der Gedanke an den Darmtrakt eines anderen Menschen erheiterte sie dann doch.

Schön, dann kann ich das ja mal erklären, wie es dazu kam.

Keine Details bitte, die Information reicht mir. So genau will ich es dann doch nicht wissen.


Sie erhielt wenigstens noch die Informationen über die rein theoretische Kerngesundheit, die sich im Verlaufe des Jahres herausgestellt hatte, was zwar nicht stimmt, das weiß sie.

Angefangen hatte es wie so oft in Ruppigkeit. Sie schloß die Balkontür, über die der Sauerstoffgehalt des Raumes reguliert wurde, derweil ich wie üblich meinen Stuhl ansteuerte.

Was? Heute mit Luftballons?

Ja klar, und Weihnachtslieder singen wir auch gleich. Kerzen kann ich auch anzünden, wenn es gewünscht wird.

Bitte keine Weihnachtslieder, sonst werde ich aggressiv. Sie möchten doch auch nicht, daß ich aggressiv werde.

Bitte nicht aggressiv werden. Und wie geht's?


Ich erzählte ihr also von der formidabel nachwirkenden letzten Gesangsstunde, die genügend Potential für einen zufrieden stellenden Alltag übrig gelassen hatte. Außerdem habe ich etwas Doping gemacht und mir in der Therme den ganzen Körper durchknattern lassen. Ich habe keine Ahnung, was ich da genau richtig gemacht habe, aber es war das allererste mal, daß exakt jener Effekt eintrat, der sonst nur in ihrem Gesangsstudio erreicht wird.

Das kann ich genau erklären, was da passiert ist.

Das interessiert mich aber nicht, denn darüber denke ich nicht nach.

Ich war ja auch wieder in der Therme. Au war das teuer.

Ich muß auch, sie hören es ja an der Stimme. Ich habe auch eine Idee, weiß aber noch nicht so recht, wie und wann. Ich brauch das Salz in der Luft, Luftfeuchte alleine reicht nicht. Entweder Sylt oder Bad Wilsnack. Ich habe immer noch den Geruch in der Nase, als ich damals in Westerland aus dem vollklimatisierten Zug stieg und den Nordwest-Passat einsog.

Da wird schon die richtige Entscheidung fallen. Ich habe es mir ja auch wieder im Salzbecken gut gehen lassen.

Wie, in Neuruppin? Am Gradierwerk?

Gradierwerk? Was ist denn das?

Na in der Therme, neben der Schwimmhalle, wenn sie in das Salzbecken hüpfen, der kleine Durchgang, da ist doch ein Gradierwerk.

Da war ich noch nie. Ich war in diesem Salzbecken oben.

Ach, jetzt versteh ich. Sie haben es sich im der ersten Etage gut gehen lassen, nackt im Schwebebecken. Das Gradierwerk ist exakt unterhalb der Schweberei. Da haben sie an der Wand ein paar Reisigbündel angepappt, plempern etwas Sole drüber und behaupten, das sei ein Gradierwerk.

Nö, da war ich noch nie gewesen.

Ja, das ist mir jetzt auch klar. Für mich bleiben nur die beiden Möglichkeiten für mich übrig, das Gradierwerk in Neuruppin kann man vergessen, ist nur zum Kucken.


Nun ja, wir wollen es an der Stelle nicht weiter vertiefen, was die schöne Frau im Schwebebecken trieb, obwohl es eine in jeder Hinsicht erfreuliche und ästhetische Vorstellung ist, aber die Zeit drückte, sie damit auf die Tube, denn ein paar keine Weihnachtstöne mußten dann doch noch artikuliert werden.

Letztlich hat der Chefredakteur entschieden, daß Teile der Blogredaktion als Stiftung Thermaltest ausschwärmen, um das Gradierwerk in Bad Wilsnack einem Praxistest zu unterziehen. Eigentlich hatten es die Tester nicht nötig, weil sie wissen, was ein Gradierwerk ist. Für all jene, die es nicht wissen, hier noch einmal der Unterschied zu Neuruppin oder Ludwigsfelde.

In Neuruppin, Fontane-Therme, wird die Sole aus den Tiefen des Brandenburger Untergrundes angesaugt und in die verschiedenen Becken bei unterschiedlicher Temperierung geschüttet, was im Nacktbadebereich im Schwebebecken einen Salzgehalt von 8% ergibt. Damit man im Ernstfall nicht doch absäuft, ist das Becken so ungefähr nur 50 Zentimeter tief, dafür unter Wasser mit esoterisch-okkulten Klängen beschallt, die einen in andere Sphären der Selbstwahrnehmung heben sollen. Machen sie auch, wenn man alleine, zu zweit oder maximal zu dritt darin schweben kann, wie der Name sagt. Darüber hinaus sitzt man in der Sole, da wegen Überfüllung das Schweben nicht mehr möglich ist.

In Ludwigsfelde kann man bei 5% schweben, oder auch nicht, sieht den ganzen Tag nur Nackedeis, da es sich um eine FKK-Therme handelt. Die Sole ist eine Zweikomponenten-Sole, einerseits Wasser aus dem Wasserhahn, andererseits Säcke vom Salz, die der Großhandel liefert. Das Salz wird in die Becken geschüttet, Wasser drauf, umgerührt und fertig ist auch hier die Sole.

Der Sole ist es fürchterlich egal, ob sie von Menschenhand gemacht oder gefördert wurde. In Wasser gelöstes Salt ist in Wasser gelöstes Salz. Mit einem kleinen Unterschied. Natursole beinhaltet für gewöhnlich weitere mineralische Bestandteile, die man mit der händischen Methode nicht in dieser Mischung zusammengerührt bekommt.


Kristalltherme Bad Wilsnack mit Hauptbad und Totes Meer Bad (links im Bild)

Nun kommt die Besonderheit von Bad Wilsnack. Erstens ist es die Gegend meines früheren Wirkens, im historischen Zeitraum betrachtet jedoch ohne Wirkmächtigkeit.

Das Thermalbad, das sich der Ort spendierte, wurde 2000 eröffnet und erfreut sich regen Zuspruchs. Flautetage kennen die nicht.

Die Sole in Bad Wilsnack wird ebenfalls aus eigener Scholle hochgepumpt. Jetzt kommt allerdings der große Unterschied zu den beiden anderen Thermen. Der Konstrukteur des Areals hat sich nicht lumpen lassen und gleich zwei Gradierwerke konzipiert, eines für lauf im Freien und eines innerhalb für Eintritt.


Kristalltherme Bad Wilsnack - Gradierwerk im Freien, Therme am rechten Bildrand

Gradierwerk heißt nichts weiter, als daß die Sole über Reisig, in Bad Wilsnack aus schwarzem Ebenholz, abregnet, auskristallisiert und durch den Wind in die Umgebungsluft aerolisiert, also vernebelt wird.


Vernebelung der Sole am Reisig durch Wind

Hier wird auch ein Problem deutlich. Um den besten Effekt des Gradierwerkes zu nutzen, benötigt man einen Regenmantel, da man sich immer auf der vom Wind abgewandten Seite bewegen muß, um so viel Salz als möglich zu schnorcheln.


Kristalltherme Bad Wilsnack - Gradierwerk im Freien - die Dame läuft auf der falschen Seite

Variante zwei. Man bucht ein Ticket und nutzt die Möglichkeit des Toten Meer Bades. Das ist so ziemlich einmalig in der BRD. Ein zweites überdachtes Becken, ähnlich einem Zirkuszelt, in das über den Mittelpfahl die Sole gradiert wird. Der Salzgehalt beträgt ca. 24%, schlaucht fürchterlich und saugt den letzten Lebenssaft aus dem Körper, macht einen fix und alle, ohne daß man irgendwas dafür tun muß.

Die Luft in der Kuppel ist besser als normale Atemluft, aber schlechter als der vertikale Nieselregen am Freiluftgradierwerk, denn systembedingt kann in einer geschlossenen Kuppel nicht jene Salzkonzentration in der Luft erreicht werden, wie bei einem Sturm aus West bis Nordwest in freier Natur.


Kristalltherme Bad Wilsnack - Totes Meer Bad - Aussalzung der Sole im Zentrum der Kuppel gut zu erkennen

Der Betreiber von Bad Wilsnack ist der gleiche wie in Ludwigsfelde, Kristalltherme, ergo gibt es auch da inzwischen einen Nacktbadeabend, den Montag, was aber egal ist, denn im Toten Meer darf man den ganzen Tag wie Adam schweben, so man es aushält. Hält man aber nicht aus, ergo mummelt man sich anschließend dick ein und erholt sich in der frischen Luft von der Körpersaftabsaugung.

Wer Salz als Lebenselixier benötigt und sämtliche Baustellen an der Außenhaut seines Ichs angezeigt haben möchte, der muß nach Bad Wilsnack, denn danach geht es wieder etwas besser und die oberen Atemwege können mehr Luft ansaugen.

Die Thermaltester wissen nun auch, was die ideale Vorgehensweise ist. Prinzipiell mit Übernachtung und ab späten Abend, denn das Bad leert sich ab ca. 17 Uhr, so daß etwas mehr Ruhe einzieht.

Der Chefredakteur des Blogs hat sich ausbedungen, den Unterschied zwischen Kristall- und Fontanetherme bezüglich gegenderten Wassers unter den Tisch fallen zu lassen, damit die Edelsteintherapie der Hildegard von Bingen ihren Weihnachtsfrieden behält.