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12. September 2024

Chantalle-Marie: Was tun?

Stilübung

Chantalle-Marie kennt sich sehr gut in der Telefonie aus, Telefonsex aus­genommen. Sie hat exklusiv für diesen Blog einen Weg aufgezeigt, wie mit mangelndem Update-Service des Telefon-Herstellers umgegangen werden kann. Man läßt den Bootloader vom Hersteller entsprerren und ist so in der Lage, herstellereigene oder fremde Images zu flashen, um dem Telefon wieder ein sicherheitsaktuelles Leben einzuhauchen, auch wenn dadurch noch lange nicht geklärt ist, daß das Telefon sicher ist.

Sie vertritt die Philosophie, daß man wenigstens jene updates einpflegen muß, die der Hersteller bzw. ersatzweise Google anbietet.

Eine grundlegende Frage hat sie in ihrer Betrachtung außen vor gelassen, die im Grunde auf den Tisch in Brüssel gehört und einer ähnlichen Regel bedarf wie die Deckel auf diesen Flaschen.

Dem Brüsseler Kriminellen-Clan ist Nachhaltigkeit und kontinuierliche Produktpflege ein Dorn im Auge, da das Profitraten schmälert.

Chantalle-Marie ist jedoch der Meinung, daß Telefon-Hersteller verpflich­tet werden müssen, regelmäßig Sicherheitsupdates anzubeiten, so wie die Flaschenindustrie Sicherheitsschraubverschlüsse anbieten muß. Was bei dem einen geht, muß auch bei dem anderen durchgesetzt werden.

Außerdem ist die Frist für den Mindestlebenszyklus von Telefonen auf mindestens 5 Jahre, wenn nicht länger, festzulegen.

Nun ist die Situation wie sie ist. Das Telefon fällt im Januar aus dem Her­steller-Support, da drei Jahre seit Markteinführung rum sind. Da bleiben nur wenig Möglichkeiten. Die einfachste: Wegschmeißen und neues kau­fen. Die komplizierte. Noch einmal das letzte Herstellerupdate flashen und dann solange laufen lassen, bis das Telefon von Internetkriminellen gekapert wird. Fastboot ist ihr Freund, sagt Chantalle-Marie.

Da man mit dem Telefon noch gut zwei doer drei Jahre leben kann, könn­te es darauf hiunsauslaufen, sich nur noch um die updates für die instal­lierten Apps zu kümmern, einschlißlich einem Google-Unterbau, der von denen eingepflegt wird. Das zugrundeliegende Android als solches bleibt dann ab Januar unberührt.

Oder in der weltweiten Freakgemeinde nach jenen tapferen Programmie­rern und Systembastlern umschauen, die ihre eigenen Editionen pflegen und für diverse Modelle anbieten. Chantalle-Marie ist auch Model, aber nur auf Messen, wo sie Telefonstände betreut und leider keines der niegel­nagelneuen Flaggschiffe verdunsten lassen darf.

Ergo wird sie sich in den Communities darüber schlau machen, ob nicht sogar eine Version mit Android 14 entwickelt und weitergepflegt wird, die sich nächstes Jahr flashen läßt, um das Telefonleben über die Altersgrenze hinaus in die Verlängerung zu schicken. Das gibt es, das ist machbar, nur vom Hersteller so nicht vorgesehen. Paranoid OS ist so eine Distribution, die für viele Modelle im Angebot ist.

31. August 2024

Chantalle-Marie: phone succesfull unlocked and reinstalled

Chantalle-Marie ist einer der führenden deutschen Technikfreaks, die alles mit Telefon macht, Telefonsex ausgenommen.

In einer ersten streng geheimen Whatsapp-Nachricht an die Redaktion des Blogs teilt sie mit, daß das Entsperren des Bootloaders und die Installation eines aktuelleren Standes von Betriebssystem und Software funktioniert haben, auch wenn die neueste Inkarnation des ROMs noch nicht installiert werden konnte, da der Hersteller kein Fastboot-Rom zur Verfügung stellt, das für den update-Prozeß zwingend wäre.

Was sie aber am meisten nervt, sind die Begierden der Datenkraken, meinte sie, woraufhin sie den meisten Googlescheiß und andere Bloatware per ADB-App-Control aus dem Speicher des Telefons fegte. Sie hat stattdessen Fdroid raufgerödelt und sich in diesem Fundus nach Apps umgetan, die auch tun, was sie tun sollen, ohne das man mit Werbung zugeschissen wird.

Sie hat dann noch einen Spruch von einem Böhmermann ans Ende der Nachricht gesetzt, der in diesem Blog wegen Unflats nicht zitierfähig ist, wie Böhmermann generell nicht zitierfähig ist.

[update 09:00 Uhr]

Chantalle-Marie ist stocksauer, wie sie gerade schrieb. Justament heute Nacht hat der Telefonhersteller das flashbare Fastboot-ROM zum download freigegeben, so daß die ganze Orgie noch einmal steigt. Sie schließt sich dem Böhmermannschen Fluch an.

[update 10:50 Uhr]

Chantalle-Marie hat isch von ihrem neuen Telkefin mit alten (aka nutzerinstallierten) apps gemeldet. Binnen 10 Minuten war das Fastboot-Rom aufgespielt und das Internetterminal wieder betriebsbereit. Nun ist der Stand Sicherheit aka Aktzualität des Android auf August 2024 statt Dezember letzten Jahres. Ob es sicherer ist, weiß sie nicht.

Außerdem kann sie dem Böhmermann nichts abgewinnen und distanziert sich von seinem Unflat. Sie ist hingegen von Fastboot angeflasht.

28. August 2024

gendern

Stilübung

Chantalle-Marie als Symbolfoto für ein vorzügliches Gender

gendern - Verb - vergeschlechtlichen - versexualisieren

Sabine Mertens

Alle Formen des Genderns sind in jeder Hinsicht diskriminierend! Sie sind sexistisch, menschenverachtend, rassistisch, und sie verletzen die grundgesetzlich geschützte Würde des Menschen! Obendrein sind sie undemokratisch, denn niemand hierzulande will gendern

„Das Gute am Gendern ist, dass man sofort merkt, wer nicht alle Latten im Zaun hat!“

Zum letzten Satz der Frau Mertens siehe auch die Bemerkung zum Menstruationsfoto in Die beste Band der Welt auf dem DÄmpelhofer Feld.

25. August 2024

Chantalle-Marie: I acci­dent­ly deleted my phone

Stilübung

Heute kommt ein Gastkolumnist zu Wort, der einen Bericht aus dem Tele­fonleben zu berichten weiß. Chantalle-Marie* ist 26 Jahre alt, eigentlich 23, aber sie will älter wirken, Handyfreak und von der Lösung hoch kom­plizierter Computerprobleme begeistert.

Chantalle-Marie wollte kein Geld vom Blogbetreiber, sondern nur, daß ihr Erlebnis der Welt mitgeteilt wird. Here we go.

Das kam so. Mein Bruder hat sich ein Smartphone gekauft, obwohl er bis auf die letzteren Jahre auf Arbeit nie mit Computern zu tun hatte, das Ter­minal in der Bank und der Bahnhofsvorhalle mal ausgenommen. Auf Ar­beit hatten sie dann iregndwann Tablets bekommen, auf denen die Ar­beitsschritte vorgegeben waren und dokumentiert werden mußten. Da war das Problem, daß die echten Probleme auf den Tablets gar nicht vorka­men. Meinen PIKO dat, den mir Opa mal zu Weihnachten geschenkt hat­te, hat er immer verachtet, er war eher grobmotorisch orientiert, statt filigran.

Ergo schaute ich auf meinem nach, ob da ein update des Systems auf La­ger ist. Nö, ist nicht, meint das Ding. Schaue ich beim Hersteller rein, sind inzwischen drei große Updates veröffentlicht worden, von denen keines bei mir annonciert wurde.

Das Android mit der ganzen Bloatware anbei ist mit Stand Dezember 2024 frozen oder locked, oder was auch immer. Im Januar 2025 ist end of life erreicht, ab da werden keine Sicherheits- und Softwareupdates mehr ausgeliefert.

Eine sehr viel Zeit beanspruchende Recherche ergab, daß es viele Bürger des Planeten mit dem Problem gibt, es nicht lösbar ist, denn wer wann ein update angeboten bekommt, das ist Entscheidung des Herstellers. Da hat man keinen Einfluß drauf.

Auch das händische Einspielen von updates geht fehl, weil die Überprü­fung der Zip-Datei vom Update-Server mit einer Fehlermeldung quittiert wird, mal diesem mal jene, mal eine andere, je nachdem, welches update ich überbügeln will.

Gut, habe ich mir in meiner ganzen Naivität gesagt, machst du Werksreset und spielst alles von scratch wieder drauf. Dann müssen ja auch die up­dates angeboten werden. Ich habe den Löschunfall also tagelang vorberei­tet, genau recherchiert und unter Auslassung der Wolkenkuckucksheim­dienste (Cloud Services) alles an Daten zu sichern versucht, was meinem Zugriff zugänglich war, um dann kühn zur Tat zu schreiten und das Tele­fon auf den Werkszustand zurückzusetzen.

Das war eine Fehlkalkulation, denn wieder ist das Telefon auf Stand De­zember 2023 eingefroren. Dafür habe ich jetzt ein flinkes, schlankes und sehr übersichtliches Teil, so wie vorher auch, aber um einige überflüssige Apps erleichtert.

Why OTA updates are not coming

System failure. Sometimes the reason why your smartphone doesn’t receive OTAs is a system glitch. Try performing a factory reset (Hard Reset). Before doing so, it is recommended to save all user data from the internal memory, as it will be deleted.

Backups waren völlig sinnlos, wie sich nachträglich herausstellte. Am ein­fachsten ist es, sich screenshots der Desktops anzufertigen, damit man weiß, welche Apps drauf waren. Fotos und Lesezeichen sichern, Feed­reader-Konfiguration exportieren, Kontakte in eine vcf und fertig ist die Laube. Alles andere hat man händisch schneller wieder hergestellt und bastelt das eine und andere hinzu, das man vergessen hatte, sobald 5 Minuten Zeit sind. Das Neuaufsetzen des Telefons, ohne den erhoften Erfolg, dauerte keine drei Stunden.

Das einzig erfreuliche, ein neues Solitär ist drauf, genauso, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Das kann man in den Autospielmodus versetzen, dann muß man sich nicht selber Karten legen, sondern schaut zu, wie das Telefon das macht.

Nun gehe ich einen anderen Weg. Ich habe in einem mehr als zwei Stun­den dauernden Verfahren geschafft, das Telefon beim chinesischen Her­steller zur Freischaltung des Bootloaders (unlock) anzumelden. Wenn das funktioniert, kann ich ein Betriebssystem persönlicher Preferenz flashen, so wie mir beliebt entweder das des Herstellers, wie für das Gerät vorgese­hen, oder eines der vielen fleißigen Tüftler draußen, die das Android mit Raketenturbo versehen. Das kann ich das Teil noch zwei Jahre oder länger nutzen, denn Grund zur Klage habe ich nicht. Das macht ausreichend schnell, was ich will.

Ich verzichte hier auf die Beschreibung der ganzen Prozedere, da das nur für Hardcore-Freaks geeignete Dinge sind. Der normale Telefonbenutzer ist damit völlig überfordert, wahrscheinlich auch nicht mal genervt, daß seit einem dreiviertel Jahr keine updates mehr eintrudeln. Hauptsache er kann drauf rumdaddeln.

* Chantalle-Marie ist ein führender deutscher Technologiebeschreiber mit dem Fokus auf Trends der Konsumententechnik und Datensicherheit. Be­rühmt für ihre Insideranalysen, hat Chantalle-Marie dem Frühstücksfern­sehen Gesprächsangebote unterbreitet, im Strickzirkel referiert und be­geistert auf jedem Kaffeeklatsch, indem sie komplexe technische Sachver­halte für einen breiten Zuhörerkreis zugänglich macht. Außerdem macht sie Opas Telefon immer dann flott, wenn Opa mal auf die falschen Knöpfe gedrückt hat. In ihrer karg bemessenen Freizeit betreut sie auf Technik­messen den Stand eines führenden Telefonproduzenten der Welt. Nein, nichts mit Telefonsex.