26. August 2008

30 Jahre später

bricht der Neid erst so richtig durch.

Stern.de auf der Titelseite:

Kosmonaut Sigmund Jähn war der Trubel um seine Person gar nicht recht - sagt er heute jedenfalls.

Ich kann mich an diesen Tag noch sehr genau erinnern.
Ich wollte zum Fußballspiel gehen, aber mein Vater meinte, ich solle mal lieber zu Hause bleiben, vielleicht verpasse ich ja was ganz großes.

Ich bin trotzdem los. Und anschließend ins Kino, weil irgendein Edgar Wallace gezeigt wurde.

Als ich nach Hause kam, hingen alle an der Glotze. Ich ab diesem Augenblick auch.

Ein Jahr später hatte ich die Gelegenheit, Sigmund Jähn vollkommen streßfrei inmitten eines großen Trubels abzulichten, als er ganz alleine und zu Fuß den KDP passierte. Leider hat irgendjemand das von mir angefertigte Foto von der Fotowandzeitung gerupft und seiner Trophäensammlung beigefügt. Auf die Idee, mir das Negativ zu sichern, darauf bin ich damals nicht gekommen.

Es ist mir trotzdem eine Genugtuung, daß die Westmedien diesen Schock immer noch nicht überwunden haben. Kotzt weiter. Ihr braucht das.

BILD for Dummies

Das Lebenshilfeblatt für die Zukurzgekommenen wartet heute mit diesem kurzatmigen Text auf. Es hat mich keine 20 Sekunden gekostet, dem wohlweilen Leser dieses Blogs die Originale der Bilder zur Verfügung zu stellen. Sowas ist eigentlich die Aufgabe von Journalisten bei BILD und nicht mein Job.
Elsa Benítez auf BILD.de

24. August 2008

Chinas dickster Daumen

Herrlich, einfach herrlich.

Die Chinesen haben ihren dicksten Daumen erst am Schlußtag gezeigt.
Jimmy Page rifft sich im Vogelnest durch "Whole Lotta Love".

Eine dermaßen verarsche hat der Westen mehr als vedient.

Ich bin nur neidisch darauf, daß mir eine solche Idee nicht eingefallen ist.

Grandios. Die Chinesen haben's eben drauf.

Die deutschen Maulhelden am Mikrofon allerdings nicht. Der Kommentar von Béla Andreas Réthy klang wie eine Pflichübung in Staatspropaganda, platt, albern und vollkommen substanzfrei.

Réthy hat sich ja während der vergangenen vierzig Jahre etliche Meriten als profunder Kenner Chinas erworben. So durfte diesmal er den Politkommissar geben und das deutsche Volk, so es sich den ZDF-Mist antat, belehren als auch bekehren und Teile seiner reichhaltigen Chinakenntnisse referieren. Natürlich vor allem über die Menschenrechte, die er in der lezten 14 Tagen vertiefend zu seinem profunden Wissen studieren durfte. Nach getaner Reportierung der sportlichen Schluckimpfungen selbstverfreilich.

Nun müssen wir nur noch abwarten, wann die Sportreporter in ihrem zukünftigen beruflichen Schaffen mit gleicher Vehemenz wie fernab der heimatlichen Studios die massiven tagtäglichen Menschenrechtsverletzungen hierzulande auf- und angreifen.

Das wird aber nicht passieren, darum warte ich auf die HDTV-Sendungen, die ab heute Nacht durchs Netz gescheucht werden, da besseres Bild, besserer Ton und den Kommentar versteht man nicht.

Die Zierpudel des Journalismus sollen nach Peking entsandt worden sein, meinte vor 14 Tagen die Sueddeutsche. Es waren die dümmlichen Kläffer, denen jede Souverintät abging, wie bei Kläffern üblich.

23. August 2008

ja wo liefen sie denn?

Das deutsche Staatsfernsehen bringt es wirklich nicht. Bei jeder Leichtathletikveranstaltung von Rang und Namen sind die 4x400-Meter-Staffeln der Nationen der krönende Abschluß. Pflichtgemäß kam Eurosport seiner Kernkompetenz nach und übertrug beide Rennen live, nebst der höchst spannenden Hochsprungkonkurrenz der Frauen.

Die ARD machte auf Olympia für Deppen (Olympics for Dummies) und schaltete zur höchst langweiligen und quotenarmen, aber patriotischen Hockeyentscheidung.

So, wie sich die gigantische Auswahl deutscher Sportler als Nieten in Adidas-Streifen präsentierte, so ARD- und ZDF-Reporter während der zweiwöchigen Übertragungen als Nieten in Nadelstreifen, zuweilen fläzig aus dem Sessel das heimische Publikum anpöbelnd.
Kommentatorische Kernkompetenz waren Neid, gepaart mit Nationalismus, Verdächtigungen und Belanglosigkeiten. Das deutsche Staatsfernsehen lieferte für eine Schweinhaufen Geld schlichtweg Müll in die heimischen Wohnstuben und Schlafzimmer, weit entfernt vom olympischen Gedanken.

Von einer Verneigung vor Sportlerinnen und Sportlern keine Spur.

Bei der einen war es nicht der Tag, bei der anderen Blei im Hintern ("Seit zwei Tagen habe ich ein Problem mit meinem Hintern. Er ist härter als Stein."[Quelle]) und ein dritter war nicht gut drauf, um am Reck hängen zu bleiben. Aber vor allem haben die anderen gedopt, was das Zeug hielt.

Tja, Leute, dann sucht euch neue Apotheker, die deutschen bringen's nicht.

Operation "Das stinkt zum Himmel"

Anscheinsbeweis auf SPON, aber das Bild beweist gar nichts

So ziemlich eines der schwachsinnigsten Bilder, das jemals veröffentlich wurde.
Das Bild zeigt und beweist gar nichts, ist billige Angstmache und paßt gut in die Diskussion, was ein Pressefoto sein darf und was nicht.

Sollte ich mal eine Menge Zeit haben, produziere ich auf Vorrat hunderte solcher Bilder für jede Wunschpöbelei, die eurer Redaktion so einfällt, z.B. Mäuse im Apfelmus, Musikscheiben fast aller Genre, (einige würde ich wegen absoluter Geschmacklosigkeit nicht ablichten), frische Filme, überquellende Mülltonnen, Bauruinen usw.

Also, sagt mir, was ihr braucht und ich mach euch das für den halben Preis von dpa.

22. August 2008

Dukatenscheißer gesucht

Wie aus gewöhnlich fundierten Gerüchten im Internet verlautet, plant Canon, eine 15MPix Mittelformatkamera (EOS 50D) dem Volk überzuhelfen.

Die technische Spezifikation liest sich wie der Weihnachtswunschzettel eines Erwachsenen.

Nun glaube ich nicht zwingenderweise an den Weihnachtsmann und suche deshalb einen großzügigen Sponsor für den Erwerb dieses Spielzeugs.

Bei Interesse teile ich ihnen meine Kontonummer auf vertraulichem Wege mit.

Deutsche werden immer jünger

SPIEGEL ONLINE 22. August 2008, 12:21 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-573752,00.html
Deutsche werden immer älter

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Seh ich genau andersrum, denn wenn ich mich so umschaue, werden die Mitmenschen in meiner Umgebung immer jünger.

21. August 2008

alles nur eine Frage der Erziehung

SPIEGEL ONLINE 21. August 2008, 13:10 Uhr
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,druck-573487,00.html
"Freundliches" Krokodil frisst Mann auf


Erziehung der Krokodile

Olympia - ein Fazit

Auch Pferde?
Auch Pferde.

Dopen.

Deutsche Pferde.
Deutsche Pferde dopen.

Betty Heidler, eine Hammerfrau, also die mit dem Hammer an der Strippe, die brachte es als 9. auf den Punkt. "Heute war nicht mein Tag", lautete ihre Wettkampfanalyse.

Auch wenn noch einige Pillen bis zum Ende der Olympischen Spiele verschluckt werden, bei vielen deutschen Sportlern in vielen Sportarten war es nicht der Tag.

Deswegen schlage ich vor, die nächsten olympischen Spiele auf einen anderen Tag zu legen. Dann klappt es auch wieder mit Medaillen.

Janet Jacksons Enuresis

SPIEGEL ONLINE 21. August 2008, 10:42 Uhr
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,druck-573442,00.html
Janet Jackson macht in Unterwäsche

20. August 2008

Germans to the front - eine Frechheit sondergleichen

Johannes B. Kerner, die Einschlafsülze des ZDF, dieser Kerner scheint wohl der einzig vertrauenswürdige Schwätzer im Sender zu sein. Gestern noch in China und heute schon in Nürnberg.

Da, wo es brennt und die Luft raucht, da ist Kerners Einsatzgebiet, so dachte sich das ZDF und pfiff ihn aus Peking zurück, damit er ein paar nichtssagende Floskeln vor, mitten im und nach dem Trainingsspiel der Deutschen von sich geben durfte.

Nur hatten die ZDF-Verantwortlichen einiges übersehen. Feuer und Rauch kennt Kerner nur aus dem Kochstudio.

Es war also absolut überflüssig, den Mann einzufliegen, um ein bedeutungsloses Spiel anzusagen. Von den Flugkosten und der sinnlosen CO2-Produktion ganz zu schweigen.

Nun ist mir das alles fürchterlich egal, weil mich das Fußball der Deutschen nur dann interessiert, wenn sie mal eine ordentliche Packung kriegen.

Eine Frechheit sondergleichen ist jedoch, daß das ZDF vollkommen ungeniert Steuergelder dafür zum Fenster rauswirft. Was die Politiker können, das können wir schon lange, habe die sich wohl gesagt.

Schütze Arsch im letzten Glied

SPIEGEL ONLINE 20. August 2008, 16:22 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-573294,00.html
Bundeswehr tötet erstmals einen Menschen in Afghanistan

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Wieder mal grober Unfug eines Praktikanten, der eine Tickermeldung abschreiben durfte. Die Bundeswehr hat niemanden getötet.

Das war ein Schütze Arsch im letzten Glied.

Dahinter steckt aber Prinzip, es geht um die Entpersonifizierung eines Tötungsvorgangs und dessen Abstraktion auf eine Behörde als Ganzes. Und von da ist es bis zum Argument des Befehlsnotstandes nicht mehr weit und die Ballerei kann richtig losgehen, ohne persönliche Konsequenzen zu befürchten.

19. August 2008

Schlamp schlampt

SPIEGEL ONLINE 19. August 2008, 19:55 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-573105,00.html
NATO-RUSSLAND-KRISE
Kampfansage der Kalten Krieger

Von Hans-Jürgen Schlamp, Brüssel

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Genau das ist es eben nicht, Kalter Krieg. Es geht um die Neuordnung der Welt und die Ostausdehnung der NATO-Einflußsphären, um die deutschen Ölreserven in der Region zu sichern und sprudeln zu lassen. Mit Kaltem Krieg hat das überhaupt nichts zu tun. Es ist Krieg, brandheißer sogar. Mit ganz vielen toten NATO-Soldaten.

Den Artikel hab ich mir selbstverfreilich erspart.

wir speichern auch nicht

Ich hatte Christian Zaschke vor einigen Tagen lobend erwähnt, da er die schwätzende und schmierige Meute, die z.Z. Chinas Hauptstadt unsicher macht, als Zierpudel des Journalistenstands bezeichnet.

Weil er es viel besser erklären konnte als ich, verlinkte ich seinen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung (Internetversion).

Aber auch diese Zeitung hat sich dem Motto verschrieben "Wir speichern nicht!", denn mittlerweile lese ich eine Meldung vom 01.08. 19 Uhr:

Wir sind's nur

China öffnet sich mit den Olympischen Spielen der Weltpresse? Nun ja, es kommen hauptsächlich Sportjournalisten. Eine Relativierung.
Diesen Text aus der Süddeutschen Zeitung kannst du hier leider nicht mehr lesen, er ist aber noch im Archiv der Süddeutschen Zeitung zu finden.


Der Text wurde also wohl noch am gleichen Tag aus dem Sueddeutschen Internet genommen. Mehr gelingt denen ja auch nicht.

Erstens ist es ausverschämt, daß die mich einfach so duzen.
Zweitens kann es durchaus sein, daß der Text im Archiv zu finden ist. Das kostet aber was. Also suche ich da erst gar nicht.
Und drittens findet man den Text im Internet auch für lau, als nix da kostet was.

Schlußendlich ist damit auch die Süddeutsche nur ein Holzmedium, das vom Internet keine Ahnung, aber vor allem eine große Angst hat.

Was lernt mir das? Quellenbezug zu den Ablegern traditioneller journalistischer Medien im Internet ist Blödsinn, die beherrschen das Medium nicht. Journalisten sind einfach zu doof für's Internet.

Stefan Aust ist grauenhaft

Knebelverträge für Filmkritiker

Rüdiger Suchsland 18.08.2008

Uli Edels für den Herbst angekündigte Stefan-Aust-Verfilmung "Der Baader-Meinhof-Komplex" muss wirklich grauenvoll schlecht sein.
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Ein Film nach Vorlage von Stefan Aust ist definitiv gauenhaft. Den muß man nicht mal gesehen haben, um solch ein Urteil fällen zu können.

Drogen mit Schnürsenkeln

http://www.heise.de/tp/blogs/6/114467

Während wir weltweit im TV die Repoxygen- und Myostatinblocker-Freakshow in Peking verfolgen und ein wenig darüber staunen, dass es jemandem möglich ist, trotz Drogen mit offenem Schnürsenkel die 100 Meter unter 9,7 Sekunden zu laufen, ohne zu stolpern...
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Ein wenig?

18. August 2008

Josef Schnelle ist ist nicht helle

Berliner Zeitung

Nur zwei Aspekte aus dem Artikel.

Netzversteck, in dem sich hauptsächlich Dilettanten und Abschreiber herumtreiben?
Das Kino braucht die Filmkritik. Auf Blogs kann es verzichten.


Es gab nur eine Filmkritikerin, der ich blindlings (also ohne den Film geshen zu haben) vertraute. Wenn Renate Holland-Moritz meinte, der Film sei Scheiße, dann war er auch scheiße.

Und wenn eine Mehrzahl von Dilletanten und Abschreibern meint, ein Film ist Scheiße, dann ist er es eben. Dann kann auch der langweiligste professionelle Kritiker a la Schnelle den Film nicht mehr retten.

Der Film ist nun mal ein Massenmedium, dann muß er auch damit leben, daß er von den Massen in Grund und Boden geschrieben wird.

Ich werde mich jetzt nicht der Mühe unterziehen, dieses Blog nach Filmkritiken zu durchforsten, um sie zu löschen. Das steht mir gar nicht zu.

Das Kino braucht die Kritiken der Blogger. So einfach ist das.

Schnelle ist ein intellektueller Spinner.

Spring ! oder Wir speichern nicht!

Voller Selbstbewusstsein haben frühere SED-Funktionäre und DKP-Kader auf der Homepage der Linkspartei die ostdeutsche Diktatur idealisiert. Auf einen entsprechenden SPIEGEL-Bericht hat die Parteizentrale jetzt reagiert - die Publikation ist im Netz nicht mehr zu lesen. (SPON)

Der Spiegel sagt spring und die Linke sagt

wir speichern nicht

Auch nicht die Ulbricht(v)erklärung aus der Geschichtskorrespondenz.

mach et Ypsilanti

Verfassung des Landes Hessen

Artikel 21

Gesetzliche Strafen

(1) Ist jemand einer strafbaren Handlung für schuldig befunden worden, so können ihm auf Grund der Strafgesetze durch richterliches Urteil die Freiheit und die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen oder beschränkt werden. Bei besonders schweren Verbrechen kann er zum Tode verurteilt werden.

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Jetzt ist mir auch klar, warum der Koch mit aller Macht einen Regierungswechsel verhindern will.

Merkel kämpft für deutsches Öl

Statt ständig Korinthen über das kanzlerische Schaffen aufzuhäufeln,
wäre es m.E. angebracht, auch mal eine Lanze für ihr mutiges Tun zu brechen.

Was uns Kaiser, als auch dem zu früh verstorbenem Führer verwehrt blieb,
als sie dazumal kurz vor Baku von der militärischen Brutalität und
Hinterhältigkeit der Russen überrascht wurden, das wird der Frau Merkel
gelingen.

Aller guten Dinge sind drei, wird sie sich gesagt haben und eilte höchst
persönlich zu den Quellen deutschen Öls. Sie versprach dem Stammesführer
der Eingeborenen, diesmal gleich die ganze Nato statt nur Reichswehr
oder Wehrmacht mitzubringen. Die Bundeswehr bringt's eh nicht, wenn man
dem Gejammer der Generale über den Mangel an standesgemäßer
Schießausstattung Glauben schenken kann.

Recht so, denn deutsches Öl ist immer noch deutsches Öl, egal wo es aus
der Erde heraus sprudelt. Sich dagegen in feinstem Zwirn in den Vorstand
eines russichen Gaskonzerns einzuschleimen, das ist einfach nur feige.