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13. Mai 2014

Calima kucken

Teide im Calima

Der Calima dauert nun den vierten Tag an, wobei heute die ersten Wolken gesichtet wurden, was auf ein baldiges Ende hoffen läßt.

Im Foto ein Blick auf den eigentlich knackscharfen Teide, der leider durch Milliarden Sandkörner aus der Sahara getrübt wird, die gerade da oben abgeladen werden.

Das Foto wurde mit einem Tablett angefertigt, nicht bearbeitet, aber beschnitten.

12. Mai 2014

brütende Hitze

Zugegebenermaßen hat hier niemand Ahnung, wie Hitze brütet, aber der Calima treibt solche an Inselland. Insofern wundert nicht, daß die gestrige Wanderung im Westen der Insel auf ca. 1000 Metern Höhe vorerst die letzte ihrer Art war. Sobald man aus dem Wald raus war, brütete die Hitze unvorstellbare Grad auf der Schädeldecke aus.

Dafür hat der Ausflug teilweise sogar mächtig Spaß gemacht. Der Wander hatte sich vorgestern Abend einen großen Hautfetzen aus dem großen Zeh gestoßen, da er beim Entern das Atlantik einen Felsbrocken Pieke nahm. Die Stelle ist dem Badefreund als solche bekannt, an der das passieren kann, nur verhinderte der Starkwind die Sichtkontrolle in der 30 cm tiefen aufgewühlten Brühe.

Ergo blieb nur verpflastern und Turnschuhe statt Wanderstiefel anschnüren. Da mußten wieder die Leichtfüßer ran, die schon auf dem Sombrero so viel Spaß machten. Wandern in Barfußschuhen ist richtig geil, solange man noch trittsicher ist und ein gutes Gleichgewichtsgefühl sein eigen nennt. Fehlendes zweiteres schließt fast regelmäßig ersteres aus.

Und weil der Bräunungsfreund nach den ersten zwei Tagen schon mit Platten durch das Gelände marschiert, war er schnell noch bei einer Zauberin in Handmagie, um sich wieder die Luft aufpumpen zu lassen. Die kann das. Sie ist inzwischen nicht mehr überrascht und gestand, an den Fan oppulenter Sauerstoffversorgung gedacht zu haben, als sie einen bösen Bronchialeffekt hatte. Mit einem Mal hatte sie verstanden, was er ihr vor langer Zeit erklärte.

Das ist alles österreichische Wurscht. Entscheidend ist, daß jetzt für ein paar Tage wieder Luft genug hinter den Rippen gebunkert wurde, die nicht leichtsinnigerweise verausgabt wird. Ruhe ist angesagt, denn die brütende Hitze soll im Laufe der Woche erst richtig brüten. Wir wissen nicht was, nur, daß es in der prallen Sonne und ohne Wind sehr grenzwertiges Marschieren war, insofern bei der Brüterei nichts Gutes rauskommt.

Im Übrigen war die Fernsicht trotz Sandsturm gut, denn alle 4 Huckel konnten auf dem Meer ausgemacht werden, El Hiero, La Gomera und La Palma, die 2-Höcker-Insel. Die Entfernungen sucht ihr euch selber aus der Wikipedia raus.

11. Mai 2014

Los Roques

Es ist prinzipiell keine gute Idee, sich ohne Akklimatisierung gleich am ersten Tag in Höhenlagen zu begeben. Da es nicht anders ging, wurden gestern die Los Roques angegangen, anschließend ein privates Weingut besucht, wobei ich keine Ahnung habe, ob man so ein lecker schmeckendes Pröbchen nach Deutschland transferiert bekommt., abgesehen von den sicherheitstechnischen Aspekten eines Fluges. Gemeint sind eher die physikalischen, also wie muß Physik beschaffen sein, damit ein Wein ohne Qualitätsverlust und heil in der Heimat ankommt.

Nun gut, die Los Roques wurden in großer Runde umlaufen, ein paar mehr Meter als nötig, dafür im Uhrzeigersinn. Das war wegen des Sonnenstandes eine gute Wahl. Überstanden wurde die Tour, womit wir etwas Stolz auf die Fitness entwickeln könnten, es aber nicht tun. Entscheidend ist letztlich nur, welche Bilder wie gut geworden sind.

Das haben wir im Urin, denn erstaunlicherweise, war da oben auf 2.000 und Metern nix Calima, nix Wolken, nur Vulkan Teide und blauer Himmel. Da werden die Postkarten von alleine.

Nun kann auch aufgelöst werden, welche Schuhe den Ritt gemacht haben. Es waren Schlappen auf dem Montana Samara un die großen Braunen von Vivobarefoot.

SPIEGEL ONLINE

Spiegel-Online 10. Mai 2014, 16:24 Uhr
Rechtsstreit

US-Hersteller entschädigt Käufer von Barfußschuhen


Während Vibram seinen Kunden Entschädigung wegen uneingelöster Versprechen beim Barfußlaufen geben muß, erhalten die Off-Roader eine Bestnote. Sensationell gutes Marschieren auf allen vulkanischen Belägen. Unsere Entschädigung sind die Bilder.

Alles in allem ist es trotzdem keine gute Idee sich gleich am ersten Tag solchen Strapazen auszusetzen. Man muß schon ein klein wenig an der Waffel haben, um das zu tun. Hat der Autor des posts, sonst hätte er es ja nicht gemacht.

10. Mai 2014

Calima kucken

Nix da mit Teide kucken beim Landeanflug. Stattdessen konnten die lustigen Sandkörner aus der Sahara beim Flug gen Teide bestaunt werden. Ergo gab ers keine knackigen Fotos, zumal die Landung aucxh noch von der falschen Seite stattfand, also Ozeanglotzen angesagt war, da der Anflug über die Ostseite der Insel ging.

Statt auf den Bus zu wartzen, der noch vier nachfolgende Urlaubsbomber entschärfen sollte, gings mit Taxi hinterm Flugplatz um die Ecke. 40 Minuten nach dem touchdown paddelte der Flachschwimmer schon im Atlantik. Alleine, denn der Starkwind schreckt Einheimische ab. Das ist der Moment, auf den man gewartet hat.

Der Calima soll erst mal bis Sonntag andauern. Shit, denn dauert auch der Starkwind an. Zusätzlich gibt es eine brütende Hitze. Erst recht in den Bergen.

23. Oktober 2013

Genußwanderung: Montana Sombrero

Ich wollte nur mal kurz ansagen, daß ich entschieden habe, eine Genußwanderung zu machen. Von mir aus könnt ihr losknattern. Ach ja, habe noch vergessen, den üblichen Satz zu sagen. Ich mache, wie weit ich komme. Wenn ich nicht mehr kann, dann erhole ich mich und gehe den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.

Beim Trekking vom Teide herab via Pico Viejo war die zweite Bemerkung überflüssig, denn nie und nimmer hätten die Höhenmeter zurück gelaufen werden können. Da ging es eh nur bergab.

Eine Prise Doping half mir dann über die ersten Höhenmeter jenseits der 2.000 Meter hinweg. Immerhin wollte der Mann mit dem Panama-Hut den Sombrero erklimmen, nebst 50 Höhenmeter Bonus, um in den Teide-Nationalpark reinschauen zu können.

Schon bei der Abfahrt am Morgen war klar, daß es ein Glückstag werden könnte, was er auch wurde.

Am Schluß war der eingangs zitierte Wille, wenigstens einmal eine Genußwanderung zu absolvieren, auch Realität geworden. Es war eine Genußwanderung. Die Schuhe von Merrell waren zuweilen grenzwertig, auf dem Weg abwärts von 2550 auf 2000 eine wahre Freude, nimmt man das kleine Stück Basaltkies da mal aus, das unterwegs jeden Schuh gefordert hat. Und sie sind heil geblieben.

Nach Abbruch der schönen Tage muß das Thema Barfußlaufen nochmal vertieft werden, denn zumindest abwärts habe ich mich selten so sicher gefühlt wie mit diesen Schuhen.

Der Tag war mehr als nur Entschädigung für den Trip im Staub des Calima. Die meisten Bilder sind zumindest vom Motiv und der Belichtung her was geworden. Ob sie auch knackscharf sind, weiß man erst nach Analyse am großen Monitor.

An Tagen wie diesen gehen gute Bilder fast von alleine. Die wurden in ausreichender Menge angefertigt. Nun muß nur noch ein Dummer an den RAW-Konverter gesetzt werden, der daraus ansprechende Pixelhaufen zaubert.

Den Tierschützern unter den Mitlesern sei noch die erfreuliche Botschaft übermittelt, daß das Zwergkaninchen überlebt hat und nicht als Sonntagsbraten endete. Wurde hier jedenfalls gerüchtet.

18. Oktober 2013

ob ich noch lebe

Das fragt man sich hin und wieder. Doch es war anders.

Sie habe sich schon gefragt, ob ich noch lebe, da sie mich seit einigen Tagen nicht gesehen hat, meinte die Kellnerin freudestrahlend. Nun, daß ich noch lebe, sah sie ja, nur ganz so lebendig bin ich auch wieder nicht. Da habe ich ihr erklärt, daß ich eine Höllentour vom Teide via Pico Viejo nebst Bomberos, die allerdings nichts zu tun hatten, hinter mir habe und den Rundkurs von Afur nach Taganana noch nicht ganz regeneriert absolvierte.

Nun sind die Batterien aber wirklich leer, meinte die Zauberin in Handmagie, das war zu merken, weswegen ein paar Ruhetage angesagt seien, was auch definitiv so sein wird, denn im Glauben an einen Brustkorb wie ein Gorillamännchen enstand der Gedanke, doch noch mal den Panamahut auszuprobieren, also auf den Montana Sombrero zu kraxeln.

Das kam so. Die Zauberin hatte nach dem Ritt durch die teneriffische Lavapampa eine Sonderschicht für mich eingelegt und wieder Luft auf die platten Reifen gepumpt. Das hatte zur Folge, daß nächsten Tages ohne großartige Regeneration und ohne Doping der Rundkurs im Anaga-Gebirge absolviert wurde. Es waren fotografisch wieder (nicht so) traumhafte Lichtbedingungen, da wolkenlos und azurblauer Himmel, was korrekte Belichtungen sehr schwierig macht. Da dies jedoch eine Ausnahmesitution war, wurde ich gebeten, so viel wie möglich zu fotografieren, denn so kann die sonst in Passatwolken stattfindende Wanderung mal bei klarer Sicht dokumentiert werden.

Bei der Rückfahrt sah es dann schon fast nach Calima aus, gelblicher Staub in der Luft, der seitdem anhält. Planmäßig ist so ein Sandsturm nach wenigen Tagen vorüber, wenn der Wind wieder dreht. Dann könnte das Fotografen­glück auch nächste Woche zuschlagen und der Sombrero bei schöner Sicht erklommen werden, sofern bis dahin wieder genügend Luft auf die Reifen gepumpt wurde.

Für den Trip ins Anaga habe ich sicherheitshalber die Schuhe gewechselt und die Merrell angezogen. Das war ein fürchterlich gutes Laufgefühl, sogar besser als in den Joe Nimble. Der Sommerschuh ist der einzig intakte, den ich noch habe. Für den Sombrero müßte er reichen, denn der Untergrund ist so schwierig nicht, bis auf ein kleines Stück auf Basaltstaub.

23. August 2012

Rock around the Rock

Schwer zu sagen, was es ausmacht, auf 2.500 Meter raufzukraxeln. Es ist wohl der Blick in den Mutterleib der Erdgeschichte, den man hier komprimiert geboten bekommt. Und es wäre die superedelschöne Aussicht, wenn schönes Wetter gewesen wäre. So war es nur die Aussicht.

Ca. 50 Bonusmeter oberhalb des Montana Sombrero geht ein Twist so. Wir befinden uns in der Caldera auf 2500 Meter Höhe und drehen uns einmal im Kreis. Wir sehen den Teide, die Los Roques de Garcia, den Montana Guajara, unter den Wolken den Süden der Insel in Richtung Vilaflor, La Gomera, den nördlichen Teil von La Palma und, für die Kenner des Klimawetters, die Restbestände das Calima. Wer genau hinschaut wird sie ab ca. 3.300 Meter erkennen können.

Das Video wurde von youtube farblich verändert und entwackelt.


10. Juli 2012

Teidesucht: Fotografieren bis zum Zusammenbruch



Wir haben die Belichtung in deinem Video verbessert. Gefällt dir die neue Version?
Nein, gefällt mir überhaupt nicht. Wird wieder rückgängig gemacht. War doch Calima, da ist das dann so.
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Eine dem Autoren dieses posts bekannte, allerdings anonym bleiben wollende Persönlichkeit am 16. und 18.05.2012 an verschiedenen Orten zu verschiedenen Personen. Für diesen post exklusiv in die folgende Aussage komprimiert.

Ich glaube, ich bin teidesüchtig. Ich kann mich an dem Berg gar nicht genug satt sehen. Wenn ich wieder zu Hause bin, gründe ich mit mir die Selbsthilfegruppe "Anonyme Teidesüchtige".

ZEIT ONLINE: Wieso fotografieren sie den Teide schon so lange?

Anonym: Weil das süchtig macht.

ZEIT ONLINE: Sie meinen, Sie sind süchtig?

Anonym: Das würde ich doch niemals zugeben! Ich würde immer sagen, dass die Welt meine Fotos braucht.


Das Schicksal dieser bedauernswerten Person war für die Tourismus- und Suchtredaktion des Blogs Anlaß, eine warnenden Artikel anfertigen zu lassen, der die traurigen Konsequenzen der Teidesucht aufzeigt. Hier also Teil 2 des großen Drogenreports.
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SPINNER-ONLINE 09. Juli 2012, 09:12 Uhr
Teidesucht

Fotografieren bis zum Zusammenbruch

Von Die Anmerkung

Fast 200.000 Menschen sind teidesüchtig. Der Teide besitzt das größte Suchtpotential, trotzdem wird er vom spanischen Staat nur mäßig bis gar nicht reguliert. Der Grund: Es geht um Milliarden von Euro.

Dennis K.s Karriere als Teidesüchtiger begann in einem Imbiss in der Nähe von Los Christianos. Zwischen Pommes und Bierkrügen sah der 17-Jährige den Teide, auf dem noch Schnee lag. Dennis drückte auf einen Knopf seines Fotoapparates und hatte ein Foto vom Teide mit Schnee auf der Speicherkarte. Er war angefixt und begann regelmäßig zu fotografieren. "Für diese Momente habe ich alles vergessen, was um mich herum war", erzählt er in einem YouTube-Video, mit dem er andere über seine jahrelange Teidesucht aufklären will.

Dennis ist einer von derzeit 193.417 Abhängigen. Zählt man auch jene hinzu, die mindestens einmal im Laufe ihres Lebens den Teide gesehen haben, sind es 531.689 Menschen, wie eine Studie von Suchtforschern an der Universität Lübeck ergab.

Der Teide löst Glücksgefühle aus

Der Teide ist für viele die Einstiegs- und auch meist die Enddroge. Er ist die gefährlichste Variante. Die Hemmschwelle ist niedrig. Schon mit 25 Euro ist man oben am Gipfel dabei. Teidesüchtige unterliegen der Illusion, die Sucht kontrollieren zu können. Gefällt ihnen die Aussicht von da oben, machen sie weiter, weil sie an eine fotografische Glückssträhne glauben und ihre Hormone sie pushen. Gefällt es ihnen nicht, machen sie auch weiter - um die verloren Bilder später zu holen, wenn schöneres Wetter ist.

Bekannt ist, dass der Botenstoff Dopamin eine zentrale Rolle einnimmt, wenn Süchte entstehen - auch bei der Teidesucht. Das auch als Glückshormon bezeichnete Dopamin aus dem Zwischenhirn wird etwa bei erfolgreicher Besteigung des Teides vermehrt ausgeschüttet und regt das Belohnungssystem an. "Im Laufe der Zeit reicht allein die Erwartung des Gewinns aus, um es zu aktivieren", sagt Klaus Wölfling, Psychologe an der Spielsuchtambulanz Mainz.

Das Gefühl ist so gut, dass man es wieder und wieder erleben möchte. Gleichzeitig brennen sich dem Gehirn die Begleitreize ein: Das Klingeln der Seilbahn, der schweinegesunde Geruch in über 3500 Meter Höhe, das grelle Licht - das alles kann plötzlich Glücksgefühle auslösen, weil der Körper in dieser Umgebung zuvor eine angenehme Erfahrung gemacht hat.

Zudem führen neuronale Veränderungen dazu, dass die Ausschüttung von Dopamin bei anderen Aktivitäten nicht mehr ausreicht - irgendwann macht nur noch Teideglotzen glücklich. Das Belohnungssystem der Süchtigen stumpft ab, so Wölfling.

Vor allem Jugendliche sind gefährdet. Ältere aber auch. Eine Untersuchung in Rheinland-Pfalz ergab ein klares Versagen des Älterenschutzes. Noch viel weniger Kontrolle und Älterenschutz besteht bei Online-Teide-Gucken. Theo Baumgärtner, Leiter des Büros für Suchtprävention in Hamburg, führte 2009 eine Befragung unter Urlaubern durch. Das erschütternde Ergebnis: Jeder zehnte war bereits im Teide Nationalpark und hat dafür Geld ausegeben.

Männer mit riskanten Verhaltensweisen

"Prinzipiell kann es jeden treffen", sagt Tobias Hayer, Suchtforscher an der Universität Bremen. Bestimmte Personengruppen sind jedoch besonders gefährdet, wie Wissenschaftler um den Suchtforscher Hans-Jürgen Rumpf von der Universität Lübeck im Rahmen der Page-Studie (Projekt Pathologische Teidesucht) bei der Untersuchung von 15.000 Menschen herausgefunden haben:

90 Prozent sind Männer

Ob Begleiterkrankungen und -süchte dabei Ursache oder Folge der Teidesucht sind, ist unklar. Dass neun von zehn Süchtigen männlich sind, erklärt Hayer damit, dass Männer generell eher zu riskanten Verhaltensweisen neigten. "Frauen haben eine höhere Hemmschwelle, auf einem hohen Berg rumzukraxeln", so der Suchtforscher.

Hohe Abbrecherquote in der Therapie

Die Tourismusindustrie verdient mit der Teidesucht Milliarden. Mehr als die Hälfte der Einnahmen kommen durch Süchtige, schätzt Wirtschaftswissenschaftler Ingo Fiedler. Jobst Böning wirft der Tourismusbranche daher vor, "ein Geschäft mit Kranken" zu betreiben.

Das Therapieangebot in Deutschland ist allerdings gut aufgestellt: "Mittlerweile haben wir in Deutschland eine erste Selbsthilfegruppe für Teideüschtige mit amateurhaften Hilfemöglichkeiten", so Hayer. Die Anonymen Teidesüchtigen erhalten auch staatliche Hilfe.

Zuvor waren Teidesüchtige lange wie Alkohol- und Drogensüchtige betreut worden. Doch es gibt Besonderheiten: "Teidesucht ist ein Männerproblem, und es ist oft noch eine Migrationsproblematik vorhanden - das muss man bei der Ansprache der Betroffenen berücksichtigen", sagt Martina Schu, die die Suchtberatung in Hessen ausgewertet hat.

Anhang - woran man die Teidesucht erkennt

KRANKHAFTE TEIDESUCHT

Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen (DSM-IV) definiert die pathologische Teidesucht als andauerndes und wiederkehrendes, fehlangepasstes Verhalten im Urlaub, was sich in mindestens fünf der folgenden Merkmale ausdrückt (treffen nur drei bis vier Merkmale zu, handelt es sich um problematisches Urlaubsverhalten):

1. Starke Eingenommenheit vom Teide (z.B. starke gedankliche Beschäftigung mit Geldbeschaffung)
2. Steigerung der Einsätze, um gewünschte Erregung zu erreichen
3. Wiederholte erfolglose Versuche, den Teide zu besteigen, ihn kontrolliert zu begehen oder es sein zu lassen
4. Unruhe und Gereiztheit beim Versuch, den Teide wenigstens mal teilweise zu erklimmen
5. sich mit dem Teide beschäftigen, um Problemen oder negativen Stimmungen zu entkommen
6. Wiederaufnahme der erfolgloser Teidebesteigung im nächsten Urlaub
7. Lügen gegenüber Dritten, um das Ausmaß der Teideproblematik zu vertuschen
8. Illegale Handlungen, um auf den Teide raufzukommen
9. Gefährdung oder Verlust wichtiger Beziehungen, von Arbeitsplatz und Zukunftschancen
10. Hoffnung auf Bereitstellung von mehr Urlaubsgeld durch die Firma oder Dritte

21. Juni 2012

getrübtes Erinnerungsvermögen

Noch so eine Sache, die im Nachgang meistens relativiert werden muß. Es ist selten, daß ich schon beim Fotografieren merke, daß die Gesamtsituation top ist. Eher umgekehrt. Es stimmt fast nie, so daß man auf das Fotografieren auch gleich verzichten könnte, weil eh nur Schrott rauskommt.

So deuchte meinem Gedächtnis, daß ich wichtige Touren bei aktivem Calima machte, die Bilder somit unbrauchbar würden. Im Prinzip stimmt das auch. Calima stellt sich dann auf dem Bild so dar.



Vier Tage später war der Himmel immer noch grau in grau und saharagelb. Die Calimagrenze hatte sich allerdings auf 3000 Meter angehoben. Da drunter sah es eigentlich ganz gut aus. So hatte ich es im Gedächtnis, um mich dieser Tage eines besseren belehren zu lassen. Zuweilen sah es sogar sehr gut aus.



Um nicht mißverstanden zu werden. Das Fotowetter war wirklich scheiße. Ärgerlich. Der rechte Bildrand oben, das ist Nordosten. Dann stellen wir uns da mal hin und schauen Richtung Südwesten. 30 Minuten vorher sah das so aus.



Doch schlußendlich sollte ich Recht behalten. Am nächsten Tag, gute 500 Meter höher an fast der gleichen Stelle, sah die Fotowelt sehr betrüblich aus. Ab ca. 3000 Meter waberte dicker Nebel in der Luft, der mich schon beim Fotografieren fluchen ließ, da ich ahnte, daß dieses Phänomen so auch auf den Bildern zu sehen ist. Kurz oberhalb der Spitze des Nattern­kopfes verdrücken sich gerade die letzten Reste des Calima in aller Herren Winde.



In betrügerischer, also trügerischer, Absicht, ließe sich immerhin noch das folgende Bild draus extrahieren, auch wenn das gut gelogen, da betrogen, ist, denn das, was ich gesehen habe, und was mir im Gedächtnis haften blieb, waren die miesen Fotobedingungen, als es zum Montana Sombrero rauf ging.

1. Juni 2012

der Auslöser

Ein klein wenig Statistik, ohne in deren Tiefen einzutauchen. Ausgangspunkt ist dabei die Frage, ob es ein Risiko ist, nur mit Festbrennweite auf Fotosafari zu fahren.

Ist es nicht, wenn man im Hinterkopf hat, daß die wichtigen Motive eh in den Vorjahren abgelichtet wurden. Ist es ein bißchen, da eine Menge vorher nie gesehener Motivmöglichkeiten vollkommen neu waren. Wurde was verpaßt? Kaum.

Insgesamt hatte ich ca. 5700 Auslösungen, also einzelne RAW-Bilder binnen 18 Fototagen, macht 317 am Tag. Sagt wenig bis nichts, denn am Teide-Tag hatte ich 800 Auslöungen, der letzte Tag schlägt mit gerade mal 8 zu Buche. Hier würde der Statistik eine Wichtung gut tun, zumal im Hinterkopf immer werkelte, hier warste schon, somit brauchste nicht so intensiv abdrücken.

Egal. Ein Drittel aller RAW-Dateien sind noch vor Ort gelöscht worden. Mittlerweile ist alles sortiert und weiter ausgedünnt. Gerade mal 60% der Auslösungen harren nun der Bearbeitung. Was immer noch 3367 Rohdaten sind. Acht dieser sind als HDR und 380 als Panorama deklariert.

Bis auf drei Tage bescheidener Lichtverhältnisse, im Teno-Gebirge, der Kenner weiß, wie immer, denn da gibt es kaum taugliche Fotoverhältnisse bei natürlicher Beleuchtung, was die Masca-Schlucht einschließt, also bis auf diese bescheiden Lichtverhältnisse ist der Rest an Daten der ersten Sichtung nach ganz gut getroffen.

Bei der Erklimmung des Montana Sombrero hatte mich der letzte Hauch des Calima erwischt. Der Himmel war gelb. Für diesen mißlichen Umstand wurrde ich die Woche darauf mit besten Lichtverhältnissen beim Rundgang auf dem Teide entschädigt.

Der Rest aller Bilder läßt auf guten Ertrag hoffen.

Was die 120 Videoclips hergeben, darüber fehlt mir momentan der Überblick. Ein paar spannende Banalitäten sind sicher dabei.

27. Mai 2011

Monsterflug mit deutschem Flieger-As

Den Sand des Calima im Rücken, die Grimmsche Aschewolke des Grimsvötn vor Augen und den Magen voll spanischer Gurken vertraute ich mich BILD lesenden Nachbarn und dem Piloten an, der mich möglichst unbeschadet nach Berlin bringen sollte.

Der Flug ging 20 Minuten später los. Da könnt ihr euch sicherlich denken, was einem alles so durch den Kopf geht. Der mögliche Blindflug durch Asche vernebelte das Hirn und die spanischen Gurken, die ich gestern im Magen bunkerte, sorgten für das vegetative Begleitkollern.

Als der Pilot höchstselbst zum Mikrofon griff und sein Lügenmärchen von Abflugsslots erzählte, in die er sich einreihen müsse, aber sein Kopilot eh den Flug durchführen werde, da wollte ich schon wieder aussteigen und dort bleiben. Das glaubte ich ihm nicht, zumal besagter Kopilot statt wie angekündigt straff gen Norden und 300 km westwärts der marokkanischen Küstenlinie entlang stur gen Osten via Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote auf Marokko zusteuerte. Für's Aussteigen war es nun zu spät. wir flogen auch gleich weiter, denn es gab nichts zu sehen. Außer wolkenverhangene Inseln.

Doch sei es, wie es war. Das Flugzeug bretterte in einer affenartigen Geschwindigkeit gen Crew-Feierabend, als ob der Pilot sein Können auf hunderten Feindflügen in bedrohliche Aschewolken und mit lebensgefährlicher EHEC-Fracht an Bord erlernt hat. Naja, der Name Condor ist ja Legion, was den deutsch-spanischen Flugverkehr betrifft. Pünktlich auf die Sekunde setzte der Flieger auf.

Nur einmal wurde ich zwischendurch geweckt, damit ich mich festbinden kann. Die Stewardess behauptete, wir hätten fürchterliche Turbulenzen. Ich habe nur jene verspürt, die von den EHEC-Gurken verursacht wurden, ansonsten genüßlich einen weggegrunzt, kann demzufolge auch keinen Augenzeugenbericht geben, ob die Welt nun untergeht.

Fasse ich den Monsterflug mal so zusammen. Da hätten sie auch mich neben dem Autopiloten schlafen lassen können, statt hinten in der letzten Reihe. Der Flug wäre nicht anders verlaufen.

29. April 2010

Aschekrise beendet

Der Calima, mächtigster Vulkan der Sahara, ist ohne Vorankündigung ausgebrochen und hat eine gewaltige Saharasandkornaschewolke gen Kanarien getrieben. Die Sonne hat ihre liebe Mühe, klare Sichtverhältnisse herbeizuführen.



Die mutigsten Piloten vieler Fluggesellschaften haben sich bereit erklärt, mit Testflügen Löcher in die undurchdringliche Saharasandkornwolken zu fliegen, damit in derem Gefolge vier, fünf oder gar sechs nicht ganz so mutige Flieger das Reich der Himmelsfreiheit erreichen. Der Flugverkehr findet planmäßig statt. Trotz gigantischer Megatonnen von Saharasandasche am Himmel.

Die Surfer sitzen seit zwei Tagen am Strand und heulen Rotz und Wasser, auf daß man einen Ozean damit abfüllen könnte. Flaute im Windkanal. Den gemeinen Strandlatscher erfreut's.

Und die anderen Surfer, die mit ihren 2500 € teuren Designernotebooks, die saßen einen ganzen Tag lang in der Hotellobby und heulten ebenfalls Rotz und Wasser. Flaute auf dem Drahtlosnetzwerk. Sie konnten ihre Geschäften nicht nachgehen.

Geschieht euch Recht, ihre Penner.