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22. Mai 2020

Weltuntergang fällt aus - vorerst



Meine Fresse, dachte ich so bei mir, das muß der Vorbote des Weltunter­gangs sein, als Horst Lüning im öffentlichen Internetfernsehen kundgab, er habe sich ein Fahrrad mit elektrischer Vortriebsunterstützung zugelegt.
"Herr Lüning, sie Weichei, warum haben sie jetzt doch ein E-Bike gekauft?"
Es war kein Weltuntergang, sondern ausschließlich Bequemlichkeit. Seine Frau hatte sich einen Tiefeinsteiger gekauft, weil sie es Leid ist, die zwei Hügel der Landschaft mit purer Muskelkraft raufkraxeln zu müssen. Und weil der Whiskey-Horst da nicht mehr mithalten konnte, mußte auch ein männliches Rad her, eines für die Dekadenzia. Wenn er was im Fernseher drüber erzählt, wird's auch billiger, ham sie ihm gesagt, hat er gesagt.

Zu den drei Antriebsarten hat er reichlich Unsinn erzählt. Es stimmte nur, daß jeder Antrieb Vor- und Nachteile hat. Da ich selber alle drei schon gefahren bin, seien die Vorteile erwähnt. Der Motor im Vorderrad zieht einen am Berg mächtig gewaltig hoch, daß es reinster Fahrspaß ist. Das kann jeder auf einem der besten deutschen Parcours ausprobieren, auf dem Weg zwischen Bansin und Ückeritz. Da braucht man dieses Zugele­ment. Der im Vorderrad verbaute Motor reagiert zuweilen sehr ruppig im Anzug, macht das Lenken teilweise problematisch, aber man ist schneller über die Kreuzung gedüst als man eigentlich wollte.

Der Hinterradmotor schiebt mächtig gewaltig, ist ruhig. Am Berg kann es nachteilig sein, da viel Gewicht auf dem hinteren Teil das Rades liegt und dieses so die Tendenz hat, wie ein Pferd hochzusteigen.

Darum hat sich der Mittelmotor als kompakter Allrounder etabliert. We­gen des Gewichts mit dem Schwerpunkt mittig unten fühlt sich Fahrrad­fahren wie Fahrradfahren an. Da die Leistung über die Kette abgegeben wird, ist das Unterstützungsmoment unmittelbar vom Treten abhängig. Die Software, die das berechnet, ist inzwischen sehr gut ausgereift. Rup­pi­ges Verhalten zeigen die Motoren nur, wenn man eine zu hohe Unterstüt­zungsstufe zugeschaltet hat. Seine eigentliche Stärke liegt im welligen Gelände. Es darf ruhig auch mal eine sehr steiler Anstieg sein. Mit einem Mittelmotor macht man nichts falsch, außer daß man nach geschätzten 3.000 Kilometern oder 5.000 wie ich und viel zu spät den Antrieb wegen Verschleißes komplett wechseln muß. Das kostet genausoviel wie eine nagelneues Billigrad.

Viel wichtiger in diesen stürmischen Zeiten ist das Hohelied des Don auf die Unverwüstlichkeit der Sturmgepäcktaschen.

Auch ich habe ja einige Außenstände bei Veranstaltern, die ich vorfi­nan­­ziert habe. Ein paar Hundert Euro sind es schon. Es sieht momentan so aus, daß ich da mit ungefähr Null Verlust rauskomme. Beim Reisebüro habe ich umgebucht. Das wird schon. Dann kam vorgestern die erfreuliche Nachricht ins Haus geflattert, daß das Rammstein-Konzert um ein Jahr verschoben ist und nun im Sommer 2021 stattfindet. Ticket bleibt gültig. Gestern kam die vollständige Absage von den Toten Hosen. Geld gibt es zurück. Die Ärzte sitzen im Heimstudio, verhalten sich ganz ruhig und basteln am neuen Album.

ego konnte ich das schöne wetter am Tag des Vaters nutzen und eine sehr schöne Ausfahrt im Wuhletal amchen. Das war gemütlich, da sehr viel Volk unterwegs war und ich einige Bierflaschen Slaloms umfahren mußte. Ohne wegezoll entrichten zu müssen oder irgendwie angepflaumt zu werden. Im Gegenteil. Die durch die Bank betrunkenen bis besoffenen jungen Burschen waren ausnehmend höflich, gesittet im Kurzdialog mit Radlern und machten durch Körpersprache deutlich, daß sie niemanden zu nahe treten wollen und für die Ungemach um Vergebung bitten.

11. April 2019

Warnung vor dem E-Bike


Auf dem E-Bike erst mal in Ruhe üben

Wer zum ersten Mal ein E-Bike benutzt oder nach längerer Pause wieder in die Pedale tritt, sollte sich zunächst mit dem Rad in Ruhe vertraut machen.

Das Patientenmagazin "HausArzt" rät, auf einem ruhigen Platz zu üben - Kurven fahren, beschleunigen und bremsen. Mit maximal 25km/h ist man auf dem E-Bike schneller unterwegs als mit dem normalen Rad. Mit Motor, Akku und einem robusteren Rahmen wiegen E-Bikes zudem rund 5kg mehr als übliche Räder.

E-Bike-Fahrer sollten außerdem beachten, dass sie oft einen längeren Bremsweg haben.
Für die denkenden Mitleser ist das doch mal eine schöne Aufgabe. Finde alle Fehler bzw. den Unsinn, den der Landfunk über Brandenburg und Berlin auskübelt.

Sag ich mal, finde wenigstens erst mal drei.


Umfrage: Berlin wenig fahrradfreundlich

Berlin ist weniger fahrradfreundlich als andere deutsche Großstädte.
Dem würde ich beipflichten wollen, aber am Stadtrand geht es noch. Wenn man altersgerecht radelt, Klingel ab und zu benutzt und sich für das Freimachen des Rad- oder Wanderweges bedankt, dann geht das gerade noch so.

Zum Abschluß noch ein leichteres Rätsel. Finde alle Fehler in der von Aust betreuten Lügenpresse. Es sind zwei.


Wirtschaft: Norbert Heinen gestorben
Ex-Wüstenrot-Chef auf E-Bike von betrunkenem Autofahrer erfasst

Der ehemalige Vorstandschef des Versicherungsunternehmens Wüstenrot, Norbert Heinen, ist bei einem Verkehrsunfall getötet worden.
Da es um das Thema Radeln geht, sei eine kleine Bemerkung zu den Schwalbe airless eingeflochten, nachdem mittlerweile über 500 Kilometer auf den Rei­fen gefahren wurden. Sie fahren sich angenehm, nicht ganz so schnell wie mit Luft gefüllte oder gar Pneus, auf denen man 10 bar raufge­droschen hat. Ganz langsam schwindet auch der jahrzehntelang manifestierte Re­flex, den Reifendruck zu prüfen. Damit schwindet auch die Unsicherheit, sich unterwegs einen Platten zu fahren. Ich bin es sehr zufrieden, obwohl gerade mal 5% der versprochenen Laufleistung auf den Gummi kam.

5. Februar 2018

Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Bonus

In den beiden Teilen über den Hafen in Granadilla de Abona habe ich die These angerissen, daß Korruption immer woanders stattfindet, nur nicht hier. Beim BER läuft alles prima. Demnächst ist die Eröffnung. Und Stuttgart21 ist ein Projekt lauterer Menschen, denen ausschließlich glückliche Fahrgäste und Bahnhofsmall-Betreiber am Herzen liegen.

Zu jeder Präsentation gehört Bonusmaterial. Es sei hiermit dargeboten und dient der Einnordung der Problematik.

Mich erreichte sachte Kritik, ich möge meine Phantasie nicht gar zu sehr überschießen lassen. Einiges an dem Text wäre etwas überwürzt, und ich habe eine gewisse Art Sensationsjournalismus bedient.

Das Thema sei noch einmal kurz und prägnant zusammengefaßt.
  • Vor über einem Jahrzehnt wurden die Arbeiten an einem Hafen in der Gemeinde Granadilla de Abona begonnen. Der Hafen war damals wirtschaftlich sinnlos und ist es im Grunde immer noch. Er ist wesentlich eine Zapfmaschine für Fördergelder.
  • Der Hafen der Hauptstadt Santa Cruz soll eine besseres Image bekommen, um mehr Kreuzfahrer an Land zu locken. Deswegen müssen die dort seit vielen Jahren gewarteten Ölplattformen weg, sollen aber trotzdem irgendwie hier, auf der Insel, bleiben.
  • Die Diskussionen und Entwicklungen sind längst nicht alle ausge­standen, denn Energiegewinnung der Zukunft ist für alle ein Thema. Es gibt Überlegungen, im Industriegebiet Granadilla eine Flüssiggasterminal zu bauen, aus dem die jeweiligen Verbraucher ihren Stoff für's Überleben zapfen können.
  • Das eigentliche Problem, die Unvorhersehbarkeit von Naturkata­strophen, läßt sich nicht beheben. Die Kanaren sind tektonisch aktives Gebiet. Ist vulkanische Aktivität noch ganz gut relativ vorher­sagbar, so ist es bei Erdbeben Ebbe.
Nun zur Einnordung.




Zum Beispiel das mit dem Putin. Das der seine Finger da mit drin hat.

Nun. Dem Putin ist eben alles zuzutrauen. Immerhin ist er immer noch einer der Hauptverdächtigen in einem bis heute ungelösten Mordfall und hat Eingang in die Fahndungsakten nach den Mördern von Michelle Kiesewetter gefunden. Insofern kann ich mir schon mal ein Geschichte ausdenken, die so ging wie beschrieben. Putin schleicht als Erdgasscheich auf der Erdscheibe herum, um sein preiswertes Flüssiggas unter die Leute zu jubeln.

Oder zu deutsch. Auf dem Energiemarkt gibt es einen erbitterten Kampf. Die Weltmarktpreise sind im Keller, der Einsatz energiesparender Produkte ist state of the art, den Anbietern von Öl, Gas und Kohle, die auf dem Weltmarkt mitspielen, bleiben die Bestände im Lager liegen. Niemand will ihr Gammelöl. Lieber schabt der Amerikaner die Erdkruste auf seinem eigenen Territorium ab und gewinnt daraus Öl, als es weit entfernt einzukaufen und herankarren zu lassen. Fracking ist der neue Reichtum. Und wo das nicht mehr geht, da bekommt man die Lizenz zum Bohren, wie in der Lausitz unweit Berlins.



Im Küstenvorfeld des Libanon, oder Israels, gibt es Lose, die auf ergiebige Förderung hoffen lassen, so daß der Streit zwischen Libanon und Israel um den exakten Verlauf der Seegrenze nur allzu verständlich ist.
"They [Lebanon] are announcing a tender on the gas field, including Block 9, which is ours by any definition," Lieberman said at a conference in Tel Aviv.
Wer zuerst bohrt hat mehr davon. Weiß jeder Zahnarzt. Der leidgeprüfte Patient sowieso. Und es erinnert an die alte DDR-Weisheit aus den wenigen Bohrlöchern um Stendal herum. Die Blase ward angezapft, der Westen hatte Neese.

Der Iran sitzt auf einem großen Berg Gas, die Golfstaaten ebenso. Es ist ein hartes Geschäft, in dem es viele Verlierer, aber nur einen Gewinner geben wird, den, der das Geschäft macht.

Putin war also nur der Platzhalter, so wie er im Mordfall Kiesewetter und Mordversuch Arnold ein Platzhalter ist, bis die Mörder gefunden sind.

Auch auf Teneriffa geht es nur um das ganz große Geschäft, so von Öl die Rede geht, denn wie alle Inseln ist sie auf fossile Energieträger angewie­sen, um den Energiebedarf der Insel zu decken. Wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird, sei dahingestellt. Wind und Sonne reichen dazu nicht aus.


Ja, einen halben Liter Wasser sollte man auf den Kanaren immer dabei haben ... Und wenn es nur zu Werbezwecken ist. Man beachte die Erdölplattform links im Bild.

Wie stellt sich das Problem Hafen Granadilla und Erdölplattformen aus Sicht des dicksten Männermagazins Deutschlands dar? Abgesehen davon, daß früher mehr dicker war.
Im Hintergrund stehen so'n paar Ölplattformen, die da gewartet werden, ähm, das war ganz lustig, weil also ... Die alte Technik trifft die neue Technik.
Sven Hansen durfte eine Elektromobil testen und aus der Wand Strom ziehen. Leider geht aus seiner Rede nicht hervor, was er unter alter und neuer Technik versteht, was ziemlich egal ist, denn egal wie man es dreht, sein Strom kommt aus Öl. Oder Gas. Später mal. Mit einer Einschrän­kung. Dazu schauen wir uns mal an, wo er sein Dienstreisedomizil aufgeschlagen hat und suchen uns im unteren Foto das Gebäude, das diesen markanten braunen Dachaufbau hat. Es befindet sich rechts in der Bildmitte, vor dem Windrad. Ja, ich kann mich für gewöhnlich immer gut an Orte erinnern, die ich mal selber fotografiert habe, denn nur dort bin ich wirklich gewesen.




Da er offenbar in der kleinen Siedlung am Montana Pelada, gegenüber dem Hafen, hauste, kann es auch sein, daß er direkt Wind oder Sonne in seinen Akku tankte. Die Anlagen dafür gibt es dort in Hülle und Fülle. Wind und Sonne meistens auch. Sehr oft jedenfalls. Aber. Teneriffa verkündet für Januar 2018 mit 8% die bisher beste Rate an Windstromer­zeugung in der Geschichte. In der BRD liegt diese bei etwas über 12% am Gesamtaufkommen aller Energieträger. Das ist insofern erklärbar, daß auf Teneriffa bei Windrädern kaum noch was geht. Die Fläche dafür ist im Grunde aufgebraucht.

Der dienstreisende Eletroauto-Tester schwitzt aus jeder Pore pure Zufriedenheit über sein kanarisches Erdendasein aus. Das würde mir exakt genauso gehen.

Liebe Fahrradproduzenten. Wenn ihr das hier mitlest, dann geht in euch. Sucht euch eure letzte Inkarnation an elektrischer Radelei raus und expediert diese in das kleine Bio-Öko-Musterdorf am Hafen von Granadilla de Abona. Dann schickt ihr mir die Spesen für Unterkunft und Verpflegung, auf daß ich mich gen TFS in Marsch setze, um das Elektro-Rad einem ausgiebigen Test zu unterziehen. So zwei Wochen sollten da drin sein. Vier wären natürlich deutlich besser. Vier Wochen verbessern auch das Testurteil. Versprochen.


Auch auf Teneriffa gibt es schönes Panama. Mit einem E-Bike ist das leicht erradelt.

Dann setz ich mich auch jeden Tag mit einer von Agua sin gesponsorten Wasserflasche vor die Kamera und erzähle, wie schweinisch gut euer neues Rad ist.

All das ist im Grunde völlig unwichtig. Wichtig ist nur der Satz: Im Hintergrund stehen so'n paar Ölplattformen, die da gewartet werden.

So sieht das der Dienstreisende, der Urlauber, der nicht vom Problem Betroffene. Es ist völlig normal, daß hier Ölplattformen gewartet werden. Und umgekehrt interessiert es auf Teneriffa niemanden, was und warum der NSU ist.

Was das angeleierte Enteignungsverfahren betrifft, so war im verlinkten Forum ersichtlich, daß es den Anwohnern vorerst keine Kopfzerbrechen berietet, da derlei Unfug auch in Spanien durch alle Instanzen muß und sich somit Jahre hinziehen kann. Ob 50, wie vermutet, muß offen bleiben. In Berlin gibt es solche Begehrs ja zuhauf, aber die ziehen sich aus diversen Gründen alle in die Länge. Am Schluß gewinnt allerdings immer das Geld, egal wie lange das Enteignungsverfahren dauert. Noch mag also Frieden sein, doch Augen auf beim Häuserkauf.

Am interessantesten jedoch waren noch die Ölleitungen für die Frittenbuden an Las Teresitas. Schnell gesprochen und hingenuschelt hört sich das oft wie La Tejita an, und wird dann von Aliens in einen Topf geworfen. Oberhalb von Santa Cruz ist der Flughafen Norte, der auch jede Menge Kerosin benötigt. Ob das aber von ganz unten bis da hoch gepumpt wird, das darf bezweifelt werden.

Wenn das Frittenöl also per Leitung an den Strand gepumpt wird, dann nur, weil die dort einen solchen Publikumsansturm haben, daß sie mit dem händischen Ölwechsel überfordert sind. Das wird in Zukunft anders sein. Hightech naht. Da wird viel Geld in die Hand genommen, um den Strand-, Bade- und Frittensüchtigen ein exklusives Ölbad angedeihen zu lassen.
Kaution für die Lizenzen der Las Teresitas Kioske 100.000 Euro

Der Stadtrat von Santa Cruz genehmigte am Montag die Ausschreibungstexte für acht Kioske in Las Teresitas, Einrichtungen, die diejenigen ersetzen, die vor mehr als einem Jahr wegen Nichteinhaltung der geltenden Vorschriften geschlossen wurden. Nach der Überprüfung seitens der alten Kioskbesitzer äußerten sie ihre Empörung aufgrund der Bedingungen für eine Lizenz zur Eröffnung eines der neuen Kioske, da sie eine Bürgschaft in Höhe von 100.000 Euro leisten müssen, um an der Ausschreibung teilzunehmen. Darüber hinaus wird in den Spezifikationen festgelegt, dass der Bau der neuen Kioske auf Kosten des Bieters gehen muss und nach den ungefähren Kosten eines Grundstücks, bestehend aus Kiosk, Terrasse und Hängematten, fast 70.000 Euro beträgt. ...

Was das Essen betrifft, so können die Kioske nichts kochen. Alles, was serviert wird, muss vorverpackt oder gegrillt werden. "Wir können nicht mal ein paar Tintenfische servieren", beschweren sich die Kioskbetreiber. Windschutzvorhänge auf den Terrassen, Werbung jeglicher Art oder Fernseher an den Kiosken sind ebenfalls nicht erlaubt.
Korrupt sind immer nur die anderen.
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25. Januar 2018

Warnung vor dem E-Bike - Blödsinn vom Unfallforscher

dpa hat an alle angeschlossenen Medienhäuser eine Warnung vor dem E-Bike verschickt, in der wegen der steigenden Unfallzahlen vor allem ältere, also sieche Mitbürger vor dem Besteigen und Betreiben eines solchen Beförderungsmittels gewarnt werden, wollen sie noch einige Monate länger die Rente genießen. Ein Unfallforscher Siegfried Brockmann glänzt dann mit folgendem Blödsinn.
Besonders gefährlich wird es aus Sicht des Unfallforschers, wenn E-Bikes getunt werden. Die Räder könnten dann schneller fahren als die erlaubten 25 Stundenkilometer.

Bei Pedelecs schaltet sich die Unterstützung durch den Elektromotor ab, sobald eine Geschwindigkeit größer als 25 km/h erreicht wird. Nur sogenannte schnelle Pedelecs (S-Pedelecs) dürfen bis zu 45 km/h Schub liefern.
Ich kann ja nach Wetter- und Straßenlage als auch Tagesform mit einem E-Bike auch über 30 fahren, denn es ist mitnichten verboten, mit dem Strampeln bei 25 km/h aufzuhören, wie dieser Depp suggeriert. Ich kann sogar 43 km/h damit fahren, wenn alle Randbedingungen optimal sind. Auf Teneriffa bin ich kürzlich mit einem Mountainbike und 10 cm breiten Reifen stolze 40 km/h auf öffentlicher Straße geradelt. Aber nur, weil ich darauf vertraute, daß die dort vorbeirasenden Autofahrer auch den vorgeschriebenen seitlichen Abstand von 1,5 Metern einhalten. Die Räder fahren so schnell, wie gut der Radler die Tretkrubel bedienen kann. Das hat mit dem E-Motor erst mal gar nichts zu tun.

Auf den Nordseeinseln war es voriges Jahr genauso. Sehr gut ausgebaute Radwegen, die tum Rasen einladen. Es gibt da keinene Grund, bei 25 km/h die beine hochzunehmen, solange man mit 32 km/h übers flache Land fliegen kann. Der limitierende Faktor war immer der Wind, denn irgendwann mußte man ja zurück und den PArcour gegen den wind strampeln. Oder zuerst die fiese Tour, dann der Genuß.

Man denke sich den E-Motor aus diesem sinnfreien Geplapper weg, dann hieße das, das Radler nicht schneller als 25 km/h unterwegs sein dürfen und schnelle Radler nicht schneller als 45, was im Flachen trotzdem leicht hügeligen Berliner Terrain natürlich nicht vorstellbar ist.

Warum macht man sowas, mit einem Fahrrad, egal ob mit oder ohne Motor, über 25 radeln? Weil man es kann. Weil man seit früher Kindheit dieses "Quäl dich, du Sau" eingebläut bekam und auch im Alter nicht ganz von lassen kann. Weil man sich als Masochist ab und zu sadistisch behan­delt und die Peitsche gibt, an die Grenzen geht. Man macht es. Einfach so. Egal, was die Trottel in der Zeitung schreiben. Auch ohne Strom. Die meiste Zeit allerdings wird gemütlich vor sich hin geradelt, weil es keinen Sinn macht 15 Minuten früher zu Hause zu sein, besser ausgeruht und wenig belastet den Rest des Tages abfeiert. Das wiederum findet dann so um die traditionellen 20 km/h, mit denen man auch sein Ziel erreicht.

Abgesehen davon ist momentan Winterpause, denn geradelt wird frühestens ab 10 Grad plus. Besser sind 15. Insofern findet Sport momentan eh nur in der Turnhalle statt.

2. Januar 2018

ein feuerrotes Fahrrad


In der Flasche ist übrigens Agua sin der Marke Fonteide.

Ja, einen halben Liter Wasser sollte man auf den Kanaren immer dabei haben, wenn man ins Gelände geht. Man weiß nie, wann man die nächste Tränke erreicht. In höheren Lagen gibt es noch ein paar offene Wasserkanäle, da kann man sich direkt mit dem Wasser aus den Lavahöhlen eindecken.

So, das ist das feuerrote Elektrorad, mit dem ich eine Tour über Vulkan­gestein gemacht, als auch im öffentlichen Straßenverkehr meine Sprinterqualitäten getestet habe. Bergab und mit Rückenwind habe ich auf einem kurzen Stück 41 km/h geschafft. Auf Teneriffa sind Autofahrer so freund­lich, 1,5 Meter Abstand zu Radler einzuhalten. Oft. Oft auch nicht.

Das war ein 26er, also orthopädische Kacke, zumal der Lenker tiefer gelegt ward. Der Motor war auch Grütze. Dafür war die Bereifung für das Gelän­de optimal geeignet, denn die 10 cm breiten Luftballons hatten ordentlich Griff, so daß ich nicht gestürzt oder gestrauchelt bin. Allerdings kostet das immense Kraft in den Händen und Unterarmen, die Fahr­haltung zu sta­bilisieren. das Gewicht war auch erstaunlich "gering". Der Fahrrad­aus­leiher, eine Engländer, meinte, focus wechselt jetzt auch zu Bosch, oder die haben schon, und sie kaufen ein paar Leihräder für die Kunden ein.

Die Zauberin in Handmagie meinte, der Fahrradhändler, wo sie sich mal nach einem neuen knackigen Drahtesel sachkundig gemacht hat, der knattert mit seinem E-Bike die Berge so ungefähr mit 35 km/h hoch.

Dann hat der aber auch ohne elektrisch schon Waderln wie Scharzenegger Oberarme, oder etwa nicht?

Ja klar, der rast auch ohne Motor wie ein Irrer durch die Gegend. Berghoch ist aber entspannter, sagt er.

Ist es. Da kenn ich mich aus.

15. Dezember 2017

E-Bikes auch für Sieche

Auf Teneriffa ist das anders. Hier gibt es E-Bikes auch für Sieche, damit sie sich mal den Spaß einer Radeltour gönnen dürfen können sollen tun. Konkurrenz für die ganz harten Typen, die kurzbehost und im T-Shirt bei 2 Grad im Regen und Nebel in der Caldera rumknattern, sind diese Radausleiher nicht. Nur das scherzverzerrte Elendsgesicht ist manchmal das gleiche. Das muß man gesehen haben, wie sich einige auf die Höhe von 2.000 Meter hinauf quälen, nur um 10 Kilometer und drei Kurven später die echte Hölle kennenzulernen.

Fahrrad auf Teneriffa ist teilweise schwierig. Erstens rosten die einem unterm Arsch weg. Zweitens muß man erst mal einen Parcour finden, den man abseits des Autoverkehrs bewältigen kann. Mittlerweile sieht man sehr häufig neue Verkehrsschilder, die von den Autofahrern einen seitlichen Abstand von 1,5 Metern zum am weitesten links strampelnden Radler erfordern. Machen die nicht immer.

Ich habe mir ein focus Leichtgewicht ausgeliehen, das 10 Zentimeter breite Reifen hatte, 11 Gänge Kettenschaltung und einen Impulse EVO Motor. Das war so ziemlich das Schlechteste an dem Trekking-Rad, denn die Unterstützung beim Fahren setzte einfach häufig aus, auch wenn man den Vulkan bergan fuhr. So ein Rad ist doch eher was für Profis, die auf grottenschlechte Körperhaltung und Schmerzen an allen möglichen Körperstellen stehen.

Am meisten schmerzten die Hände, da man in dem vulkanischen Gelände sehr viel Kraft für das sichere Halten des Rades benötigt. Die Abfahrt hat dann schon Spaß gemacht. Auf der Straße habe ich auch kurzzeitig die 40 km/h überschritten, obwohl es kein Straßenrad war.

Das Fazit ist zwiespältig. Das Gewicht des Rades mit Akku hat mich beeindruckt. Der Motor ist Scheiße. Aber ich habe exakt die Strecke geschafft, die ich auch schaffen wollte. Durch die Wüste auf einen Vulkan rauf und dann auf der Straße gen Küste. Nicht schlecht, aber kein Vergleich mit Amrum.

Also. Augen auf beim E-Bike-Kauf. Auf den Motor kommt es an. Mit dem Bosch Performance und besser ist man auf der sicheren Seite. Bestätigte dann auch der Verleiher, ein Engländer, mit dem ich mich dann noch ausführlich unterhielt, weil er keine Zeit für Snooker hatte. Habe ich ihm halt das letzte Heldenstück von Ronnie O'Sullivan in aller Ausführlichkeit berichtet, als er die Rakete zündete und Shawn Murphy deklassierte.

8. November 2017

Verlustleistung beim Akku eines E-Bikes

Stimmt es eigentlich wirklich, daß so ein hochmoderner Akku im Winter deutlich an Leistung verliert? Und wie bekommt man sowas raus?

Die zweite Frage ist einfach, strampeln bis er alle ist, dann weiß man ja, wie weit man gekommen ist. Oder über mehrere Sessions aufteilen.

Ja, bei Kälte geht es den Elketronen wie dem Menschen, sie ziehen sich zusammen, werden kleiner. Frieren und bringen weniger Leistung. In einer idealen Physik könnte man das sogar auf die zehnte Kommastelle genau berechnen, da in einer idealen Physik alle beteiligten Komponenten definierte Ausgangswerte und physikalische Eigenschaften haben.

Radeln ist nicht ideal, obzwar auch schnöde Physik. Wind, körperliches Leistungsvermögen, Streckenprofil, Verkehrsaufkommen im Radelgebiet, all das sind Faktoren, die aus der Einfachheit der idealen Physik ein nicht lösbares Differentialgleichungssystem machen.

Insofern hilft nur, den Ladezustand beobachten und die gefahrenen Kilometer bis fast leer aufschreiben oder merken.

Im Sommer reicht eine Ladung je nach persönlichem Fahrstil und unberechenbaren Umgebungsbedingungen etwa 70 bis 75 Kilometer. Nur mal so als Beispiel betrachtet. So ein e-Bike braucht immer Strom, denn ohne läßt es sich nur sehr schwer treten, weil man ständig gegen das Getriebe kurbeln muß. Ich ahtte ja auch mal einen Brose-Motor getestet. Bei dem ist das besser gelöst, der ist unplugged gut entkoppelt und läßt sich gut treten. Hatte aber zu wenig Bumms. Außerdem löst das immer noch nicht das Problem, wie man ein halbes Zentner Fahrrad ohne Strom gegen den Wind bergauf radelt.

Ja, auch im Berliner Umland gibt es Berge, ihr Pappnasen. Ist so.

An der Nordsee war das mit dem Testrad ähnlich. Weil da immer ein heftiger Wind weht, reichte eine Ladung so an die 60 bis 70 Kilometer.

In Berlin ist inzwischen Vollwinter. temperaturen im einstelligen Bereich und dazu ein kackhäßlicher eisiger Wind. Wenn man dann ohne Handschuhe und Ohrenklappen eine längere Tour macht, kann man an derem Ende als Frostie vom Rad gepolkt werden, so steif und durchgefroren ist man. Eklig.

Da haben die Gadgeterfinder einiges verpennt. Wenn ein Radel schon eine Batterie mitführt, dann wäre es ja ein leichtes, beheizte Griffe zu erfinden und zusätzlich Steckdosen für externe Abnehmer am Lenker anzubringen, so daß man auch einen beheizten Fahrradhelm, Ohrwärmer mit Zusatzheizung und Handschuhe mit Heizwendeln anstöpseln kann. Kann man nicht, weil Ingenieure zu blöd sind, solche lebenswichtigen Erfindungen zu erfinden. Bei den Schuhen bin ich mir da jetzt nciht sicher, ob es eine einfache Lösung für die Kabelführung gäbe, zumal man die Füße ja öfter mal auf den Boden stellt. Aber da könnte man ja Strom über WiFi oder Bluetooth verticken. So eine Art Einlegesohle mit Minimalakku für den Hotspot, der dann über Funk den Akku anzapft.

Ich schweife wieder mal ab, weil einen die Radelei bei dieser Ekelkälte auf den Sack geht und man da eben auf dumme Gedanken kommt. Da so ein Akku eh nur bis etwa 5 Grad plus zertifiziert ist, man unter dieser Temperatur das Rad gar nicht benutzen sollte, ist ja eh Ende der Saison. Abgesheen davon, wäre auch das noch zu testen, inwiefern das von den Herstellern gelogen ist.

Aber, das sei nur erwähnt. bei einstelligen und knapp zweistelligen Temperaturen reicht der Akku noch um die 60 Kilometer oder ein bißchen drüber.

Somit sei es den Freunden der Prozentrechnung überlassen, den Verlust bei Kälte* auszurechnen. Optimisten nehmen die 75 als Basisgröße, Pessimisten die 60. Oder umgedreht.
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* Es gibt noch andere Quellen für deutlich höheren Strombedarf. Der größte Verlust entsteht, wenn man keine Lust zum Kurbeln hat, denn dann muß das der Motor liefern. Aber auch schlappe Reifen, dreckige Ketten, Wochenendeinkauf auf dem Gepäckträger usw. lutschen den Akku leer. Das alles hat aber nichts mit der Kälte zu tun, die hier als eigenständiger Faktor betrachtet wurde.

Veranschlagt man übrigens eine eine Vollladung mit 3 Stunden, dan kann man die Reichweite drastisch erhöhen, indem man z.B. 40 km radelt. Dann setzt man sich in eine Wirtschaft, schaufelt Kalorien ein und stöpselt derweil den Akku beim Wirt hinterm Tresen an. Dann ist gut möglich, daß in einer Stunde wieder 30 km aufgepumpt wurden. Käme man an so einem Wandertag auf 90 Kilometer Reichweite bei 80 Kilometer Strecke.

7. November 2017

Don Alphonso hetzt gegen E-Biker

Meldung an Führungsoffizier Kahane.

Don Alphonso hetzt erstens mit seinem focus den Berg hinauf und währenddessen ganz übel gegen E-Biker. Mein focus ist längst an jemand anderen vertickt, da es eh nur im Keller vor sich rumgammelte. Mit einem E-Bike sieht das Leben etwas freundlicher aus.
Ich habe noch nie erlebt, daß man verlorene Lebensqualität von jetzt auf sofort zurückgewinnen kann. Mit einem eletrischen Radel geht das.
Verhaften, foltern, noch einen Anwalt auf ihn hetzen, bis er gesteht, ein bayerischer Aufwiegler zu sein.

siehe auch:

elektrisches Fahrrad im Test
Amrum: Die Anmerkung auf Drogentour
E-Bike-Motoren im Test
Motivationsrede auf Blog Die Anmerkung

14. Oktober 2017

Motivationsrede auf Blog Die Anmerkung


Schnappt euch eure Fahrräder und raus an die frische Luft, denn das ist das Genialste, einfach was tun. Was tun und andere zu motivieren, etwas zu tun. Ja? Also. Ich bin auch kein Mensch der, äh, grundsätzlich voller Motivation ist, sagen wa so. Aber wenn man etwas getan hat, wenn man sich auf das Fahrrad gesetzt hat und gefahren ist, dann ist das so eine Freude, so ein Glücksgefühl, also, [schnief]... Da kann man nur sagen, hey, Leute, kommt raus, macht mit, es ist genug Platz im Wald, es ist genug frische Luft im Wald, die Natur freut sich auf euch, kuckt euch die mal an. Kuckt mal nach draußen, das ist genial. Also, jeder der ein Fahrrad zu Hause hat, egal ob E-Bike oder nicht, einfach schnappen und raus.

Ha, die 1.000 km habe ich bereits vor 2 Wochen geknackt. Nun fehlen noch knapp 100, um auch auf dem eigenen Tacho die Tausend angezeigt zu bekommen. Dann bin ich alleine in der zweiten Jahreshälfte deutlich mehr geradelt als in den vorangegangenen 5 Jahren zusammen. Nicht schlecht.

[update 8:45 Uhr]

Ich schau aus dem Fenster und sehe die Farbe grau. Derweil war für heute eigentlich eitel Sonnenschein und 20 Grad avisiert.

11. August 2017

E-Bike-Motoren im Test

Richtig gelesen. Es geht um Motoren, nicht um das Drumherum. Das Fahhrrad muß passen, Optik, Wertigkeit der Frickelei usw. Und es muß zum Fahrstil passen. Am Gewicht gibt es momentan nur für außer­or­dentlich exorbitant überteuertes Geld Ersparnis, sodaß man immer jenseits der 20 kg für ein Zweirad landet.

All das spielt aber keine Rolle. Wenn man E-Bikes in der Praxis testet, stellt man spätestens beim dritten Rad ganz alleine fest, daß es nur auf den Motor ankommt. Gesucht ist also the flottest hottest. Dieser Aufgabe habe ich mich binnen zweier Tage unterzogen und dafür 5 Fahrradhändler besucht, wobei bei zweien der Test mangels Gefälligkeit der Schaltung gleich ausfiel.

Zur Erinnerung. An der Nordsee hatte ich ein Standard-Ausleihrad mit Bosch-Motor der Active-Line und 7-Gang-Shimano unterm Hintern. Zwar mit Rücktritt-Bremse, aber zufrieden war ich es schon, denn man konnte bei jedem Wetter und Wind so wenigstens um die 60 km elektrisch radeln.

Deswegen wurde auch jetzt nur die Nabenschaltung getestet, doch Freilauf war wünschenswert, denn ob ich nach Jahrzehnten Freilauf-Verinner­lichung noch den Rücktritt lerne, das wage ich zu bezweifeln.

Nabenschaltung deswegen, weil ich damit klarkam, sie völlig ausreichend ist und die normale Schaltung am Hinterrad wegen ihrer relativen War­tungsarmut übertrifft. Ich habe keine Lust, auf Fahrradmechaniker umzusatteln. Das ist alles. Ich habe auch keine Lust, alle zwei oder drei Jahre Kette und Ritzel-Kassette wecheseln zu lassen, weil die hinüber sind.

Preislich gesehen lagen die Räder bei 1.800 bis 3.700 Euro, wobei die teuersten am schlechtesten abschnitten, denn der Motor macht die elek­trische Musik in den Beinen.



Ich hatte u.a. drei Räder von Kalkhoff am Wickel, davon eines mit Rie­menantrieb. Vom fahren macht das keinen Unterschied zur Kette, nur reißt dieses Teil eben erst nach 10.000, 20.000 oder gar 30.000 Kilometern Tretbetrieb die Hufe hoch. Sagt man so. Je nachdem in welchem Laden man fragt. Dafür aber fast 4.000 über den Laden heiven, das ist dann doch Übertreibung.

Kalkhoff rühmt sich für seinen Impulse Evo. Der war von allen Motoren der schlechteste, sogar schlechter als der einfache Bosch. Die Unter­stüt­zung beim Radeln kommt sehr behäbig auf die Kette.

Ein anderes Kalkhoff kam mit dem Shimano E6000 daher. Das war nicht schlecht, etwas ruppig, ohne Fluff, doch mit ansprechendem Zug auf die Kette. Die Ruppigkeit kam von den nur drei Unterstützungsmodi.

Dann war da noch ein Rad mit Yamaha-Motor, der schön gleichmäßig unterstützte, dem aber die Spritzigkeit fehlte, um jeden Autofahrer beim Kavalierstart blaß aussehen zu lassen.

Der Allrounder Bosch Active Line ward hier schon sehr positiv erwähnt. Noch positiver ist jedoch der Bosch Performance zu würdigen. Der ist für mein Fahrverhalten völlig ausreichend und sticht derzeit alle anderen genannten Motoren aus.

Wir haben es wieder mal mit einem ingenieurstechnischen Problem zu tun, das jeder gaz einfach in der Praxis prüfen kann. Dann fällt er auch auf den Werbescheiß-Blupperkack der Kalkhofftruppe nicht rein. Deren Motor ist eben nicht stark.

Die Problemlage ist simpel, die Umsetzung vertrackt. Wir haben einen E-Motor, der soundsoviel Drehmoment liefert. Dieses Drehmoment soll auf die Kette bzw. das Rad übertragen werden, um den Fahrer beim Treten zu unterstützen. Soweit so einfach. Schwer wird es, wenn das Drehmoment auch wirklich drehen soll. Da gibt es nämlich Motoren im Vorderrad, Hinterrad oder an der Tretkurbel, die unterschiedliche Lösungen bedin­gen. Dann gibt es unterschiedliche Gangschaltungen, einmal die Ritzel-Kassette, dann die Nabenschaltung und schlußendlich noch die NuVinci, derzeit 380. Dann kommt noch der Elektroniker, der all diesen Scheiß zu einer passenden Firmware verdichten muß, damit das alles vollauto­ma­tisch gesteuert werden kann.

Simples Beispiel. Um 100 kg Masse auf 10 km Streckenlänge in der Zeit von einer Stunde 1000 Meter in die Höhe zu befördern, ist eine Leistung zu erbringen. Diese Leistung kann vollständig durch Muskelkraft unter Zuhilfenahme von Schokoriegeln, Müsliprodukten, Powerdrinks und Wunderdrogen aufgebracht werden. Die gleiche Leistung kann aber auch unter Zuhilfenahme eines elektrischen Motors generiert werden, was den Geldbeutel bezüglich der Nahrungsergänzungsmittel schont, denn die Muskeln müssen nun nur noch 50% an der Gesamtleistung beisteuern.

Jau, so ist das. Am besten funktioniert das derzeit bei akzeptablem Euro­verlust mit Bosch-Motoren, denn die bekommen das Drehmoment am besten auf die Kette.

Und für alle, die das Thema eh interessiert. Mittelmotor mit Batterie ebenfalls in der Nähe des Motors, dann klappt es auch mit dem Schwer­punkt und einer guten Fahrlage. Vor allem läßt sich der halbe Zenter händisch ganz gut transportieren. Auch das muß man bei allen Rädern nämlich testen. Wie gut schleppt es sich durch die Gegend? Da patzen selbst die teuersten Räder.

Bliebe noch die Frage, ob sich E-Bike-Tuning lohnt, sprich, ob es sinnvoll wäre, um die 150 Euro auszugeben, damit die 25 km/h-Sperre fällt. Das hängt vom Fahrverhalten ab. Es handelt sich ja beim E-Bike nicht um ein elektrisches Auto, sondern noch immer um ein Tretmobil. Die Vorwärts­be­wegung ist immer noch per Muskel­kraft zu bewerkstelligen. Da hilft der Motor. Wer permanent 30 km/h treten kann, der benötigt kein E-Bike. Sprich, man fährt nicht automatisch schneller, wenn die Grenze fällt, da man das schnelle Vorankommen selber treten muß. Insofern sind die 25 ausreichend, aber bezogen auf die 30 km/h Zonen in den Städten gesetz­geberischer Murks. Wie immer, wenn Abgeordnete und die Ministerial­bürokratie etwas in Paragraphen gießen. Nicht durchdacht und Willkür.