24. Dezember 2019

Gruselweihnacht: Mord auf der Speicherkarte



Oha, waren da die Beweise für den Doppelmord an den Uwes drauf? Oder mein 582 Seiten langer Edelthriller in Rohfassung? Fotos von Janosch, wie er über den Gartenzaun schaut?

Janosch war das Kindheits- und Jugendidol einer mir gut bekannten Zauberin in Handmagie. EIgentlich ist er das mit seinen Geschichten noch immer. Und sie ist ihm sogar mal persönlich begegnet. Allerdings respek­tiert sie seinen inniglichen Wunsch auf Privatheit und quatscht ihn nicht an. Und ganz am Schluß ihrer phantasiereichen Erzählung meinte ich, bei mir sei alles so wie immer und vorhersehbar, exploriert aus all den ver­gangenen Jahren, weil es noch nie anders war. So wird es dann auch sein. Vier Tage doer so benötige ich, um den Reisestreß anzuschütteln und mich an die Tristheit und grauheit des Berliner Lebens zu gewöhnen. Außerdem schlafe ich sehr schlecht, da ich ein Lichttier bin und die zwei Stunden Zeitunterschied, astronomisch, nicht verkrafte, so schlaff bin ich.

Nein, meinte die Dame, vielleicht ist ja diesmal alles anders. Versteifen solle ich mich auf derlei These nicht.

Es war alles anders. Die erste Nacht habe ich ruckzuck weggeschlafen, damit ich nicht so lange im Bett liege. Dann erfuhr ich, der Arzt im Kran­kenhaus habe gesagt, eine Wellensittich steht schon mal vier fünf Tage alleine durch, wenn er Futter und Wasser hat. Weihnachten fällt wegen nicht guten Befindens weitestegehend aus. Bei mir soweiso schon immer. Aber nun auch so. Noch ist aber ncihts schlimmes passiert. Außer daß mein Cousin nach noch viel kürzerer Krankheit und jünger als Roland Matthes einfach so gestorben ist. Er machte eine Radtour, stieg ab und fiel um. Kurz darauf hätte er eigentlich zwecks Krebsbehandlung (oder Heilung?) ins Krankenhaus einzihen müssen. Nein, nichts Gutes dieses Jahr.

Um die Zeit bis zur sonntäglichen Weihnachtssonderöffnung eines meiner Lebensmittellager zu überbrücken, fing ich an, die Fotos auf den Spei­chermedien auf den PC zu schaufeln, gleichzeitig im Internet zu schauen, was es an Bösartigkeiten seitens Merkel gibt und die steinalten Karten auf der Kamera zu formatieren. Da waren die Bilder von Teneriffa futsch. der Fehler passierte aber offenbar schon dort, denn ich hatte diese eine falsch einsortiert, wie sich später mein einlesen herausstellte. Die nicht forma­tierte Karte enthielt steinalte Fotos von anno dunnemals, die formatierte gar nichts mehr. Selbst die NSA kann keines der Fotos mehr restaurieren, egal wieviel Knete ich da rüberreiche.



Ich habe ja schon viele Daten geschrottet, aber alle wieder rastaurieren können, wenn ich das wollte und die Zeit investiert habe. Bei einem aus­genullten Datenträger ist das sinnlos. Einmal Ausnullen reicht. Man be­nötigt keinen dreifachen Rittberger mit einfacher Schraube und horizon­talem Doppelaxel wie die paranoiden Amis. Einmal löschen reicht wirk­lich, wenn man das lowlevel Formatieren nutzt, das die Kamera anbietet. Das ist der Nachteil zum Formattool von Windows.

Na gut. Da muß ich meine Datenkopierroutinen und Arbeitsabläufe beim Fotografieren ändern. Alles nacheinander statt alles zugleich. Und erst dann, wenn alle Daten sicher kopiert und verifiziert sind.

Nein, Janosch war nicht drauf.
Sie leben ja schon lange auf Teneriffa - was gefällt Ihnen dort besonders gut?

Janosch: Die weite Sicht auf das Meer, und es regnet nie. Und Schnee gibt es auch nicht.
Naja, futsch sind meine ersten selbst geschossenen Fotos vom Teide in weiß, denn es hatte geschneit. Futsch sind meine ersten Fotos der Regen­wanderung zum Roque de Taborno, denn auch die waren da drauf. Bei 11 Grad habe ich mir da teilweise 'n Ast gefroren. Macht aber nichts. Auf La Gomera hat es auch geregnet, im Teno sowieso. Die Fotos sind vorhanden. Die vom geilen Wandertag zur Fortaleza sowieso.

Normalerweise hätte ich jetzt wenigstens drei Wochen oder länger gefrus­tet. Gar nichts von allem. Sind sie halt weg. Muß ich mich nicht mehr mit denen beschäftigen. Ein kleiner Trost war, daß ich das Sparkassenhandy für die zwei-Faktor-Authentifizierung immer sekundär habe mitfotogra­fieren lassen. Es ist halt eine Festbrennweite mit ca. 60 Grad Bildwinkel, also sowas wie ein 30er auf Kleinbild gerechnet. Der Pixelschrott, denn der Softwarezoom liefert, ist nicht zu gebrauchen.

So ging der Nachmittag nach einem völlig entspannten Großeinkauf am Sonntag, ich war einer der sieben Kunden, mit der Beschäftigung mit exiftool drauf. Neben dem irreversiblen Löschen wichtiger Fotos hatte ich noch ein Problem zu korrigieren. Wie immer war die Uhrzeit nicht auf die örtliche Zeit umgestellt und außerdem um einige Minuten verrutscht. Mein Fotoapparat kann schneller Sekunden zählen als Atomuhren.

Wie löst man das Problem für anderthalbtausend Dateien, ohne jede einzeln anfassen zu müssen?

@rem exiftool -time:all . > taglistezeit.txt
exiftool -overwrite_original "-AllDates-=0:0:0 2:6:0" .

Die erste Zeile ist auskommentiert. Die liefert alle Tags, die in den EXIF-Daten des Fotos Zeitinformationen speichern, und schreibt das in eine Datei. Der Einfachheit halber wird von allen Zeitstempeln mit Zeile zwei des Scripts 2 Stunden und 6 Minuten subtrahiert. Das war die Lösung, hat aber Zeit gekostet. Will man Tage, Monate, Stunden usw. addieren, muß vor dem Gleichheitszeichen ein Plus stehen.

23. Dezember 2019

Was stimmt hier nicht?

Die Menschheit ist zu drei Vierteln feige, schwach, egoistisch und niederträchtig.
Aber vor allem dumm.
Joseph Incardona, a.a.O., S.165

politische Duracell-Klatschhasen

Andreas Bitz / 21.12.2019
Frau Groden-Kanns nicht. Sie ist wohl eine der Merkel-11Minuten-Duracell-Klatschhasen.

22. Dezember 2019

Wertanlage

Tickets: Rammstein, Die Toten Hosen, Die Ärzte

Stellt sich doch bei der Verabschiedung von Teneriffa beiläufig heraus, daß ein aus dem südhessischen angereistes Paar (El Yaque Fanclub) ebenfalls bei Rammstein in Olympia sein wird wollen. Sie sind allerdings schon mit Feeling B und Knorkator und so aufgewachsen. Insofern ist das nichts weltbewegendes für sie.

Völkerkunde und Genetik

Der Völkerkundler weiß, daß ein Neger ein Neger ist und kein Nager, weil ein Neger nunmal wie ein Neger aussieht. Der Genetiker kann darüber hinaus auch den wissenschaftlichen Beweis beibringen, indem er den Genpool liefert, der einen Neger zum Neger macht. Warum meistens, aber nicht immer, auf die Erkenntnisse der Genetik verzichtet werden kann, wo gesunder Menschenverstand und völkerkundliches Minimalwissen ausreichend sind, erklärt
Michael Klonovsky.
Die Volksempirie – das Vorurteil – sagt bekanntlich schon lange, "Südländer" seien heißblütig. Die Genetik pflichtet dem bei, wäre aber gar nicht nötig; die Erkenntnisse der Völkerkunde sind ausreichend.
Eine Vertiefung des Themas.

21. Dezember 2019

Hass ist gut

Joseph Incardona, a.a.O., S. 128
Hass ist gut, der hält dich am Leben.

hosenanzüglicher Merksatz

Joseph Incardona
Ein Hintern denkt nicht nach.
Im übrigen gilt, wer die Absicht hat, Asphaltdschungel* käuflich zu erwer­ben, der lese erst die Rezensionen in diversen Internetblogs wie diesem hier, streiche alle Sätze mit positiven Bewertungen oder ziehe 70% der verteilten Punkte Sterne oder Literaturnobelpreis­empfehlungen ab. Was übrig bleibt, entspricht in etwa dem litera­rischen Gehalt. an der Über­setze­rin lag es nicht. Der Typ mag brillante Ideen haben, kann die aber leider nicht auf 300 Seiten auswalzen.

Die Knete zum nächsten Dealer der osmanischen Nationalspeise tragen, wäre die gehaltvollere Investition in ein lustvolles Leben.
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Lenos Verlag, 2. Auflage 2019, 338 Seiten, S.81

20. Dezember 2019

Deutsche in den Arsch gefickt

... während in Deutschland "German" und "Anal" besonders beliebt sind.
Kein Wunder, da in Deutschland vor allem die Germans in den Arsch gefickt werden.

Berufswunsch: Bundesgerüchteorganisator

Ein Herr Reul, Christ durch und durch, sozial etwas weniger, hat kürzlich seinen Standeskellegen den Köllschen Jeckenmarsch geblasen, bei den Gerüchten, die organisiert werden, seien sie nicht Herr der Lage und überlassen dies anderen.
„Wir haben das Problem, dass ... wir denen Vorschub leisten, die Gerüchte organisieren“
Falls die Planstelle noch frei ist, bewerbe ich mich hiermit für die Position des Bundesgerüchteorganisators im Bundesgerüchteamt. Der Posten ist mit dem des Bundesseibert gleichgestellt.

Das wird ein Gaudi, wenn ich mit dem Seibert zusammen die erste Bundesgerüchtekonferenz leite, die jeweils mit einer abschließen­den Bewerfung von Thai Ginseng (ARD-Faktenerfinder) endet. Äh, Bewertung natürlich.

(update 12:20 Uhr)

Maaßen mimmt für sich in Anspruch, Organisator der vom Staatsfunk (ARD und ZDF) verbreiteten Gerüchte gewesen zu sein, das habe er nebenbei auch noch mit erledigt.

Gerüchte organisieren ist keine triviale Angelegenheit, die man einfach mal so en passant erledigt. Das muß man ganz groß aufziehen, sonst machen das die anderen.

19. Dezember 2019

Fortaleza bei El Portillo

Unfaßbar, was Helden der Arbeiterfotografie auf Teneriffa geboten kriegen. Einen Sommer im Winter mit ohne Calima zum Beispiel. Oder noch einmal eine knackige Fotowanderung zur Fortaleza, dem letzten Rest vom Kratereinsturz.

Ausgerechnet an diesem Tag gibt es eitel Sonnenschein, leichte Zeichnung im Himmel, keinen Wind und somit eine Wanderung auf 2000 Metern Höhe im Funktionspullover. Hatte es im Teno bei 9 Grad noch geregnet wie Sau, so gestern das Gegenteil. Ich konnte den lieben langen Tag lang den Teide bei besten Lichtverhältnissen fotografieren.

Wer an dem Tag Seilbahn gebucht hatte, hatte einen Lottovierer. Alle Inseln zu sehen. Ein Traum. Bei der Hochfahrt via Vilaflor kurz auch Gran Canaria, aber wegen dem einen Foto und extra wegen mir fährt sie jetzt nicht zurück, meinte die Wanderführerin.

Ich habe die Gruppe nach Absprache sausen lassen und eine meditative Fotowanderung mit mir selber veranstaltet. Daß das überhaupt geht, habe ich meinem Forscherdrang und dem Doktor zu verdanken, der eine Lösung für ein dringend zu behandelndes Problem fand. Und siehe da, nun gehts wieder.

Gesetze verschlüsseln

Ein meinungsstarker Politkopf hat sich diese Geschichte aus dem Arsch gezogen.
Bei der Quantenkommunikation werden übertragene Informationen mittels fundamentaler Gesetze aus der Quantenphysik verschlüsselt.
Das ist genauso wie in der Verbalkommunikation, wo Informa­ti­onen mittels fundamentaler Gesetze der Arbeit verschlüsselt werden.
Man sagt: „An dem Körper wird Arbeit verrichtet“.
Um sicherzugehen, daß die Kommunikation vollständig und fehler­frei stattfand, lautet die anschließende Frage meist: Haste nu verstanden?

18. Dezember 2019

ä Dännschn blies

Würdet ihr Julia Merlot, einem meinungsstarkem politischem Kopf, eine Jubelfichte abkaufen?
Noch umweltfreundlicher ist es, sich unter Anleitung des Försters im Wald selbst eine Tanne zu schlagen.

17. Dezember 2019

Greta Goebbels



Das ist doch mal ein ordentlicher Service, sich seitenweise Gretabeleidigungen reinzuziehen.

Notstand im Lektorat

In einem Anhang zum Berliner Blau wird kurz über den weiteren Werdegang der Protagonisten berichtet.
Von 1957 bis nach dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 war Erich Mielke Stasi-Chef. Zuvor hatte Mielke im Oktober 1989 den Notstand ausgerufen und die Stasi angewiesen, 86000 Ostdeutsche zu verhaften und auf unbestimmte Zeit festzuhalten. Doch die Mitarbeiter der örtlichen Staatssicherheit weigerten sich, seine Befehle auszuführen, aus Angst, gelyncht zu werden.*
Oha. Deutsche Lektoren wurden schon alle an die Wand gestellt (Greta Thunfisch) und gelyncht. In Wirklichkeit hat's die Bahn verbockt (Arno von Frank, Relotius Nf.). Wie geht die Geschichte jetzt ohne tapfere Gegenleser und Federkielkrieger nur weiter?
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* Philip Kerr, a.a.O., S. 637

16. Dezember 2019

Spiegelgeschichten

Was im neuen SPIEGEL steht und welche Geschichten Sie bei SPIEGEL+ finden ... meinungsstark, geschrieben von den politischen Köpfen der Redaktion.
Eben. Meinungsstarke Spiegelgeschichten interessieren keine Sau.

Relotius lebt. In mit Alsterwasser getränkten politischen Köpfen.

vom Geist des deutschen Fernsehens

Peter Grimm
... vom Geist des deutschen Fernsehens bleiben die britischen Wähler vollkommen unbeeindruckt.

Ein Dr. Thomas Bellut ist davon überzeugt, daß das Angebot ZDF das Miteinander stärkt. Welches Angebot, das ist streng geheim.

Und ein Donald Trump trollt die Demokraten in einem Tweet.

15. Dezember 2019

NSU: der Tod, der aus der Flinte kam


Symbolfoto für alles, was man mit dem Besen von Butterfisch-Bodo anstellen kann

"Wenn schon das Wort eines Kanzlers einen Dreck wert ist ..."
Friedrich Korsch

Ich schlendriane so die Strandpromenade entlang, sitzt da der Bernie Gunther, schlürft lecker Kaffe und füllt sich den Bauch mit noch viel leckererem Eiscreme. Er schaut den Wellen des Atlantik beim wellen zu und den Frauen beim welken. Was für ein Leben man doch führen kann, wenn man erst mal pensioniert ist und Staatsknete verkleckern darf. Ich fasse mir also ein Herz und quatsche ihn an. Ob ich nicht mal eine kleines Quiz mit ihm veranstalten darf. Nur zu mein Jung, meint er, vergeht die Zeit bis zum Abgang interessanter. Wat liegt an?

Gunther ist nach Ziercke der beste Detektiv (SPON-Diehl) deutscher Zunge und Aufklärer zahlreicher Kriminalfälle. Markus Wolf jetzt mal ausgenommen. Dem hätte der Ziercke nicht mal den Kaffee ins Büro tragen dürfen, um hier mal die Relationen gerade zu rücken. Gunther selber, das gab er freimütig zu, war teilweise widerwillig bei Mielke engagiert.

Tja, sag ich, was hälst du denn nun von diesem Blutbad im Wohnmobil?

Jemand hat sich die Mühe gemacht, es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Hat ein hübsches Geständnis auf dem Kaminsims hinterlassen ... Ich habe genü­gend echte Selbstmorde gesehen, um einen Mord zu erkennen, wenn ich ihn auch nur rieche. Und der hier ist Limburger Käse.

Wie kommst du da drauf?

Schau dir doch die Bilder an. Studier die Akten. Ich erklärs mal an einem Fall.

Udo Ambros lag auf dem Steinboden seiner Küche, und seine Füße ragten aus der offenen Hintertür ins Freie - obwohl ich offen gestanden nicht ganz sicher war, ob es sich tatsächlich um Ambros handelte. Ein Schuß aus einem Schrotge­wehr aus kurzer Distanz hat die Fähigkeit, die Identität eines Menschen völlig in Frage zu stellen. ... Wenn ein Selbstmord mit einer Schrotflinte verübt wird, gibt es keinen Hilfeschrei mehr, das Opfer meint es ernst. Stücke von Schädel und Hirn und Blut hatten die Küche dermaßen besudelt, daß es aussah wie ein Volltreffer im Schützengraben von Verdun ... Ein ganzes Stück von seinem Gesicht, einschließlich eines Auges, klebte an der gefließten Wand über dem Ofen wie ein Wandgemälde von Picasso ...

Ich schob das Hemd des Toten zur Seite und legte eine Hand auf seine Brust - der Leichnam war ziemlich kalt, und ich schätzte, dass er seit mindestens acht Stunden tot sein musste. Er umklammerte immer noch die Schrotflinte, die zwischen seinen ausgestreckten Beinen lag ... Ich brach die Waffe und sah zwei rote Brenneke-Patronen, von denen nur eine abgeschossen war. Nicht dass es zwei gebraucht hätte - sogar eine gewöhnliche Schrotpatrone mit Rehposten hätte den Job erledigt, doch ein Flintenlaufgeschoss, das selbst einen angrei­fenden Keiler stoppt, hat die Sache absolut sicher gemacht. Als würde man einen Drei-Kilo-Hammer benutzen, um ein Ei aufzuschlagen. Ich hatte die Brenneke-Patrone schon einmal gesehen, aber ich konnte mich ums Verrecken nicht erinnern, wo. ...

Irgendwann sah ich mich suchend nach einem Abschiedsbrief um und fand ihn schließlich auf dem Kaminsims über den Resten eines Holzfeuers ... und ich hoffte, der Brief würde alles erklären.

Tot zu sein ist ein ziemlich wasserdichtes Alibi, wenn man Schwierigkeiten mit dem Gesetz hat, selbst in Nazi-Deutschland.
Ich hatte im Flur hinter der Haustür einen Waffenschrank gesehen ... Als ich den Inhalt des Schranks in Augenschein nahm, wuchs in mir die Überzeugung, dass Udo Ambros ermordet worden war. Ich fand zwei Gewehre, eine weitere Schrot­­flinte, eine Luger-Pistole, Gewehrmunition und mehrere Schachteln Rottweil-Schrotpatronen. ... Die beiden Brennekes in der Schrotflinte ... waren die einzi­gen, die ich finden konnte, woraus ich schloss, dass der Mörder seine eigene Munition mitgebracht hatte. ... gut möglich, dass ie beiden Männer sich getroffen und geredet hatten und erst später wegen irgendwas in Streit geraten waren. Dann erst hatte der Mörder die beiden Brennekesin die Schrotflinte geladen und sein Oper erschossen. Was außerdem vermuten ließ, dass sie Freunde waren, oder zumindest Bekannte. ...

Der größte Teil seines Schädels klebt an der Wand wie eine Küchenuhr.

Und nun? wie geht es jetzt weiter?

Beweise waren immer das Fundament deutscher Rechtsprechung ... Die nackte Tatsache ist, es gibt keine. (Sie) hat ein Geständnis abgelegt aus Angst, dass man (sie) foltern würde. Aus Angst, (für lange Zeit ins Gefängnis) zurückgeschickt zu werden. Die Beweise ... beruhen allein auf Indizien. Indizien, die auf so gut wie jeden ... zutreffen...

Wer war's denn?

Der Schützenbruder? Keine Ahnung. Der Fall wurde doch nie krimi­nal­poli­zeilich ermittelt, auch wenn das ganze Wohnmobil nach Mord gestun­ken hat. Da hat dieser Polizedirektor Menzel ganze Arbeit geleistet. Such den Bekannten, der die Brenneke mitgebracht hat und die Schachtel wieder mitnahm. Oder hat man im Wohnmobil ein Munitionslager für Flinten gefunden?

Nö, eigentlich nicht. Aber in Zwickau, in einer konspirativen Wohnung. Da geht die Rede von Wildschweintötern.

Na siehste, dann hast du doch den Weg zum Ziel aufgezeigt. Wer war denn der Bewohner?

Genaugenommen das Sächsische Staatsministerium für Inneres, die ihre Leute da einquartierten, wie es nunmal in konspirativen Wohnungen üblich ist.

Dann such lieber nicht weiter. Mit Mördern im Staatsdienst ist nicht zu spaßen. Mach dir doch einfach einen schönen Lebensabend. Da altert man ganz entspannt.

Das heißt, das war's?

Weißte, sagt er,

Deutschland (befindet) sich im Würgegriff einer Gangsterbande, die genauso skrupellos (ist) wie die Chicago-Mafia unter Al Capone.

Machen wir uns nichts vor, (die sind) schuldig... In einer perfekten Welt wäre es schön, den Täter zu fassen und zu einhundert Prozent sicher zu sein, dass es der Richtige ist... In der echten Welt müssen wir manchmal pragmatisch handeln. Ich denke, es ist wichtiger, dass der Führer überzeugt ist, daß wir (die Richtigen) haben.

Die Deutschen und die Weltbürger hatten bisher viele Kanzler zu ertragen. Merkel ist allerdings seit dem Führer das schlimmste Kanzler-Verbrechen.

Einen schönen Sonntag auch allen Klimgeschädigten in der Bananenrepu­blik Deutschland.

Symbolbild für alles Banane.


Zitate aus: Philip Kerr, Berliner Blau, Rowohlt Verlag GmbH, 2019, S. 362, 363, 365, 366, 368, 374, 435, 438, 439, 440

14. Dezember 2019

Die Anmerkung als Klimaflüchtling

Die strunzdummen und trotzdem besten Hirne der Berliner, also die Abgeordneten und deren höhere Denkorgane, also Senatsmitglieder, diese Bildungsverweigerer haben für die Stadt Berlin den Klimanotstand ausgerufen, wie immer sie das auch begründen.

Fugrechtlich mag ich mich also im Gegenzug und als Zeichen meines entschiedenen Kampfes gegen Blödheit und Volks­verdummung als Klimaflüchtling gerieren, da ich derzeit einen gebührenden Abstand zu diesen mich umzingelnden Idioten (Farin Urlaub) wahre. Am Strand von Teneriffa läßt es sich bei lauschigen 25 Grad und 21 im nur eine Schritt­weite entfernten Atlantik prima dem Klima frönen und gleichzeitig dem Berliner Klima flüchtig sein, denn prima ist das Klima nicht.

Ich sinniere ergo über ein paar kecke Sprüche, Pappschilder habe ich mir auch schon besorgt, die ich dann holzstock­bewehrt auf der Plaza herumtrage oder -stelle, um meinen Anspruch als Klimaflüchtling geltend zu machen. Hier läßt es sich prima leben und aushalten. Müller und seiine Ganoven­bande soll ruhig durchgedummt sterben. Ist mir egal.

13. Dezember 2019

Nazis der Jetztzeit

Philip Kerr, a.a.O., S.315
... von der bayerischen Gestapo verhaftet und nach einer fingierten Anklage ins Gefängnis gesteckt. ... So sorgen die Nazis dafür, dass die Kriminalitätsrate niedrig bleibt. Sie warten gar nicht erst, bis jemand das Gesetz bricht, bevor sie ihn ins Gefängnis stecken.
Oha, Christen und Sozen sind die neuen Nazis, Linke applaudieren heftig, und die Grünisten und Sektologen von Grünology sehen sich kurz vor der Machtergreifung.

12. Dezember 2019

Rathenau

Lektorat ist auch nicht mehr das, was es noch nie war.
Rathenau war eine kleine Stadt westlich von Berlin, berühmt für ihre optischen Instrumente.
Philip Kerr, a.a.O., S. 239