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25. April 2022

Was hat Vorrang vor Marx und Engels?

Bernie Gunther interessiert sich für den Verbleib eines Herrn Rankin, der sich mit mäßigen Erfolg in der Übersetzung blutrünstiger Bücher ins Deutsche versuchte. Dieser Rankin könnte ein von der Berliner Mordkommission gesuchter Serienmörder sein.

Blättert man das Buch ein paar Seiten vor, dann ist der Ian Rankin schnell gefunden, denn der hat das Vorwort zu den 400 Seiten geschrieben, die den Abschluß der Bernie-Gunther-Reihe bilden.

Rankin war also nicht der Mörder, heiratet später in eine reiche Familie ein und kehrt nach england zurück, wo er es zumindst zu einigem Erfolg brachte. So im Roman, wie im richtigen Leben.

(eines jener Details, die ich an Philip Kerrs Werken so liebe, verrät uns, dass Grosz gern in Cowboykleidung durch die Straßen lief)

Ob Grosz gerne in Cowboymontur durch die Straßen lief, ist historisch nicht überliefert. Aber er lief.

Die Handlung des Romans Metropolis führt in das Berlin des Jahres 1928. Gunther wurde vom dicken Gennat an den Alexanderplatz geholt, um die Mörderszene Berlins aufzumischen.

Da der Verkehr in Berlin auch damals schon zum Kotzen, weil viel zu verkehrt war, verrät uns Kerr noch ein anderes Detail, eines aus der politischen Verkehrslenkung, das er Gunther in den Mund legte.

"Der Verkehr hat nunmal Vorrang vor Marx und Engels."

Philip Kerr, Metropolis, Rowohlt Verlag 2021, 400 Seiten, S. 120

30. Mai 2009

nicht kaufen - nicht lesen

Ian Rankin wurde hier schon sehr positiv hervorgehoben.

Leider habe ich vor kurzem zum ersten Mal einen Leseflop gelandet. Es schmerzt das verlorene Geld, und es schmerzt die verlorene Zeit, die man besser hätte vertrödeln können als mit dem Buch.

Ian Rankin
Der Mackenzie Coup
1. Auflage
Copyright 2009 by Wilhelm Goldmann Verlag, München
384 Seiten

Vorab zwei Hinweise.

Das Buch nicht kaufen. Ist ungefähr das Gleiche, als einen dicken Euroschein bei strömenden Regen in einen Gulli zu werfen.

Sollte das Buch via Weihnachtsmann oder Geburtstagsärgernis auf dem Tisch liegen, gleich wieder verschenken und sich was besseres suchen.

Der Plot geht so. Ein Kunstprofessor hat jahrelang Gemälde aus dem Lager der Edinburgher Nationalgalerie verdunsten lassen. Die wurden eh nie ausgestellt oder an andere Kunsthäuser ausgeliehen. Nun erfährt er von einer Generalinventur und heckt einen Plan aus.

Er sucht sich ein paar Leute zusammen, Kunstfälscher inklusive, inszeniert einen Einbruch, läßt ein paar Bilder verschwinden und will sich dann auch gen Ausland absetzen, um die Bilder in Arabien zu verschleudern. Die Scheichs kaufen sowieso jeden Scheiß, wenn man ihnen nur glaubhaft verklickert, daß dies unterschätzte Weltkunst ist.

Das alles ist dermaßen konfus aufgeschrieben, wahrscheinlich grottenschlecht übersetzt und ohne die sonst gut strukturierte und bildhafte Schreibe Rankins, daß ich mich nur so durch die Seiten gequält habe.

Der dickste Fehler ganz am Ende. Der Prof sitzt in Tunis un erfreut sich an seinen Bildern. Die Tür zur Wohnung begann sich zu öffnen.
"Hallo? Ist jemand zu Haus?" Die Stimme hatte einen ausländischen Akzent, aber er konnte sie nicht so richtig einordnen.

Nun ja, sein Kompagnon hatte zwei Jahre im Gefängnis alle Zeit der Welt, sich auf Spurensuche nach dem verschwundenen Professor zu begeben. Als Computerspezialist fiel ihm das nicht schwer.

Nun sind oder waren jedoch beide Schotten. Was soll das dann mit dem ausländischen Akzent an dieser Stelle des Buches? Denn es liegt die Vermutung, daß Rache im Anmarsch ist, zumindest wurde das etliche Seiten vorher ausführlich beschrieben.

Rankin hat mit diesem Stoff bewiesen, daß er keine Ahnung von Auktionshäusern, Gemälden, der Sammlerszene, Galerien usw hat. Kann ja mal passieren. Aber warum gerade mir?

Also, nicht kaufen und auch nicht lesen. Auch nicht für geschenkt.

In Kürze wieder was positives über Rankin.

19. Februar 2011

Spitzel beim Gipfel

Ian Rankin
Im Namen der Toten
1. Auflage Taschenbuchausgabe, Mai 2009
Goldmann-Verlag
587 Seiten
9,95 Euro
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Veit Medick und Marcel Rosenbach
Berlin schickte fünf Spitzel nach Schottland
SPON 19. Februar 2011
1 Seite
kostnix, nur Überwindung
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Inspektor Rebus at it's best. Ein hochrangiger Politker wird beim G-8-Gipfel in Glasgow ermordet.

Nein, anders. Während des Gipfels kommt ein Politiker bedauerlicherweise ums Leben. Rebus ist Polizist, seit 100 Jahren in schottischen Diensten und glaubt nicht an den bedauerlichen Unfall, der ihm verklickert wird, denn spätestens als ein Geheimdienst Ihrer Majestät involviert ist, ist für Rebus klar, daß in diesem Falle alles anders läuft oder zu laufen hat.

Der Krimi paßt auf geschätzte 15 der 587 Seiten. Um den Schluß zu verstehen, müßte man noch 1 Seite aus der anderen Handlung klauen.

Eines der brillantesten Werke des Meisters subversiver Gesellschaftsbeschreibung, denn unter dem Alibi eines Politthrillers hat Rankin eine über 500 Seiten lange Expertise der Verkommenheit von Politikern und Innen verfaßt, die aus Gründen der Vermarktbarkeit im Buchhandel als Thriller feilgeboten wird.

Auf über 500 Seiten seziert Rankin den damaligen G-8-Gipfel, die Rolle von Geheimdiensten, Polizei und deren Spitzeln. Als Einzelkämpfer ist er verloren, aber er hat ein starkes Pfund in der Hand, seine polizeiliche Erfahrung. Dieses Pfund wechselt in einem deal mit dem Geheimdienstchef seinen Besitzer. Der hat anchließend nichts weiter in der Hand. Im Gegensatz Rebus. Der kann seinen finalen showdown an den Mann bringen.

Soll man 587 Seiten lesen, um auf einer halben Seite eine der excellentesten Lösungen eines Kriminalfalls zu erfahren? Ja, man soll dürfen, denn nebenbei erfährt man eine Menge über die Niederungen polizeilicher und geheimdienstlicher Tätigkeit. Alles natürlich streng nach den Regeln der Gesetze ... der Spannungsliteratur.

Soll man einen Spiegel-Artikel über Spitzel beim Gipfel lesen? Nein. Man erfährt nichts und wird nicht klüger. Bleibt also doch nur Rankin übrig, denn da erfährt man alles.

19. Juni 2022

Polizisten als Charakterschweine - wie in Deutsch-, so in Schottland

Eigentlich müßte ich ja einen kleinen neckischen Post über den Krieg der Sternesozen schreiben, doch erstens mangelt es denen an Sternen und Sternchen mit Leuchtkraft, was selbst die Glatze von Führer Olaf im Schein des Vollmondes nicht wettmachen kann. Eine Regierung ist immer nur so gut, wie seine dümmsten Mitglieder. Weiß Olaf, der propagandistische Fischdealer aus jahrelanger Erfahrung im Metier.

Derweil fiel mir allerings nach mehreren hundert Kilometern Radelei und einigen unterwegs verlorenen Kilos dieser Text aus dem Fahrradhelm, über den ich keine Sekunde nachdenken mußte. Auf einmal lag der so vor mir, als ich das Portal der Unterkunft durchschritt.

Und Mister Haldenzwang, der es wohl als sein Lebensziel und -zweck ansieht, daß sich alle Deutschen einen schlüpferrosanen Gebetsteppich kaufen und es ihren islamischen Mitbürgern gleichtun, niederknien und den Heiligenschrein mit Olaf drin anhimmelm, den sich der gottgleiche deutsche Herrscher hat am Ende des Spreebogens von seinen Vorgängern hat errichten lassen. Nein, Genosse Albert war es nicht, aber gleich veranlagerter Betonverunstalter.

Zu Haldenzwang ist bereits alles  gesagt. Sein Vorgänger im Amt weiß, daß er diese Schlange an seiner Brust nährte, die nun auf verfassungsfeindlichem Terrain operiert.

Ob Thomas Haldenwang überhaupt deutsch versteht, oder ob der immer so redet, wie seine Papiere das nahelegen, wissen wir nicht, wir spionieren da auch nicht nach. Aber Sorgen machen wir uns schon, dass ihm seine Amtszeit als Verfassungsschutzdingens schwer zu Kopf gestiegen ist.

Ja, gut, ok, wir bekennen uns schuldig im Sinne der Anklage des Respektmangels, so dass sich ein frühmorgendlicher Überfall von Haldenwangs Häschern zwecks „Beweissicherung“ erübrigt (wir sind Langschläfer).

In welcher Partei ist der Haldenwang eigentlich? Muss irgendwas mit Sozialismushintergrund sein...

Bleibe ich beim Thema, das den AK NSU umtreibt, die schlampigen Ermittlungen in den Fällen von 9 Morden an Kleingewerbetreibenden, einem an einer Polizistin nebst Morderversuch an ihrem Kollegen. Den Bombenanschlag in Köln lasse ich außen vor.

Ein Privatdetektiv wurde ermordet und erst nach 10 Jahren wieder aufgefunden, in einem Zustand, der keinen Zweifel an seinem Tod ließ. Gar keinen. Die Folge war der berühmte Stich ins Wespennest, denn die Edelganoven Schottlands waren in heller Aufregung, nicht minder ihr Gegenpart bei der Polizei.

Ich darf und will den Plot nicht spoilern, doch so viel sei verraten. Ganz in der Tradition von James Ellroy sind in dem Roman alle die Bösen. Alle Polizisten agieren im Ramen ihres gesetzlichen Romanauftrags als Charakterschwein. Ganz in der Tradition von Ian Rankin agiert John Rebus noch als lieblichstes dieser kleinen Staatsferkel, als Sympath der Schweinebande. Einer muß ja der Gute sein.

Nun, da die Leiche vom Bloom auftauchte, wird der Fall wieder aufgemacht, zuerst mal eine Mordkommission gebildet, von denen ein Teil mit dem Entstauben der Altakten beschäftigt wurde. Von Anfang an steht der Verdacht im Raum, einige der mit den Ermittlungen beauftragten Polzisten haben Dreck am Stecken, wenigstens genausoviel wie Haldenzwang, wenige sogar noch mehr. Die komplizierte Gemengelage wird nicht besser, da Malcom Fox, der alte Rivale von Rebus aus dem Dezernat "Innere Schweinereien" oder die nun für Antikorruption zuständigen Bordsteinschwalbenmännchen niederen Ranges mitmischen.

In Schottland hat jeder mit jedem ein Hühnchen zu rupfen und genügend Kompromat in der Hinterhand, um nicht selber unter die Räder zu kommen.

Letztlich ist es wie immer bei Rankin, unter all den Selbst- und Rückversicheren ist es nur John Rebus, der Eier hat. Dafür gleich welche wie zehn deutsche Bereitschaftspolizisten auf einer Anti-Corona-Demo unter Hinzuziehung von Reizstoffe versprühenden Wasserwerfen. Wenn es Ernst wird, nimmt der Pensionär nicht mal Rücksicht auf seinen Hund. Und den liebt er über alles.

Ein Privatdetektiv wird ermordet. Private sind im Grunde auch nur halbstaatliche Ermittler, also Polizisten, ungefähr sowas wie Michele Kiesewetter. Wie in Heilbronn, so auch in Edinburgh. Im Grunde dreht sich der ganze illegale Scheiß der Polizei nur um Drogen, schnelle Autos und flotte Damen. oder flotte Autos und schnelle Damen?

Ian Rankin: Ein Haus voller Lügen, Goldmann März 2021, S. 177

"John, du musst dir darüber im Klaren sein, dass sich irgendwann jemand fragen wird, warum du dich mit ihnen triffst oder mit ihnen telefonierst."

"Und man wird eine Verschwörung wittern, wo es keine gibt." ...

"Die Ermittlungen in dem Vermisstenfall damals lassen lauter Fragen unbeantwortet", sagte Fox. "Ich habe mich nur wenige Tage damit beschäftigt, und sogar ich kann das schon erkennen. ... Protokolle wurden nachträglich verändert, Daten und Zeiten stimmen nicht, und es gibt eine Menge Fragen, die hätten gestellt werden müssen, die aber nicht gestellt wurden, was man hinterher mit weiteren Lügen und Halbwahrheiten zu vertuschen versucht hat. Außerdem hat man einen viel zu vertraulichen Umgang mit der Presse gepflegt - und sich gegenüber Blooms Angehörigen und seinem Freundeskreis wenig feinfühlig verhalten."

Ein Polizeirevier als Haus voller Lügen und Polizisten mit mangelhaftem Feingefühl den Angehörigen gegenüber. Wer hätte das gedacht?

Ein schönen Sonntag auch allen Glatzenträgern. Das Foto mit Vollmond liefere ich nach. Das habe ich mit dem Fotoapparat und Brennweite 150mm angefertigt.

20. März 2010

Im Geheimdienst ihrer Majestät

Ich hatte ja angedeutet, in Kürze etwas postives über Ian Rankin bloggen zu wollen.

Die Kürze ist nun abgelaufen.
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Ian Rankin
Der diskrete Mr. Flint
1. Auflage Taschenbuchausgabe, 2008
copyright by Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2006
350 Seiten und 7,95 € (D)
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Wer etwas über die Geheimen, die Spitzel und Schnüffler wissen möchte, liest entweder Spiegel oder Focus und erschaudert ob deren amoralisches und undemokratisches Handeln. Sofern es sich um die Stasi oder Homos beim BND handelt.

Oder er kennt jemanden, der bei denen arbeitet und einen Schlag aus seinem segensreichen Schaffen erzählt, was wiederum nicht für ihn spräche, denn dazu sind sie ja geheim und verschwiegen.

Eine dritte Möglichkeit besteht darin, sich mit der richtigen literaturnobelpreisfeindlichen Schriftstellerei zu versorgen und daraus seinen Erkenntnisgewinn zu ziehen.

Das ist die spannendste und erholsamste der Varianten, denn nur in der Literatur stößt man auf die Wahrheit, nichts als die Wahrheit.

Abseits von seinem schottischen Wallander-Pendant John Rebus hat sich Rankin auch einiger kleiner Schreibübungen befleißigt, von denen die zu besprechende wohl herausragt. Hier wird das Innenleben des Geheimdienstes beleuchtet, seine Verkommenheit, Überflüssigkeit, Ineffizienz, Intrigenspinnerei, Abhängigkeit, also all das, was der gewöhnliche Boulavardblattleser bisher nur von der Stasi kennt.

Wie es sich für einen wahrheitsliebenden Sohn der Krone gehört, wird alles ausgeblendet, was diesem Anliegen nicht gerecht wird. Übrig bleibt nur noch der Dreck, aber der reicht für 350 flüssig zu lesende und spannende Seiten.

Mr. Flint ist Observant. Der beste Beobachter, den sie haben. Bei einem Auftrag wird er gelinkt. So gelinkt, daß es gefährlich für ihn werden kann. Ab dieser Erkenntnis ist er in seiner besten Form gefragt, denn er spielt nun gegen die eigenen Leute, die ihn auf's Kreuz legen wollten. Welche das sind, daß muß er rauskriegen, sonst kriegen sie ihn.

Tja, wer hätte gedacht, daß sich ein Geheimer seiner Majestät mit einem irischen Terroristen verbündet, um die Dreckschweine aus dem Amt zu fegen? Mr. Flint macht es. Und wer hätte gedacht, daß die IRA vom Geheimdienst mit Waffen und Geld versorgt wird?

Beim Lesen des Romans wird man um einiges schlauer und schafft deshalb seine gesammelten Spiegelartikel über die Stasi in den Papiercontainer zur Wertstoffwiederaufbereitung.

Wobei, soviel schlauer bin ich leider doch nicht geworden, denn ich habe jeder Regierung der Welt schon immer jede Schweinerei zugetraut und bis zum Beweis des Gegenteils auch erstmal unterstellt.

Fazit. Alle sind mindestens genauso schlimm wie die Stasi. Auch in England. Wenn ich Rankins Schilderungen vertrauen kann.

Das Original ist übrigens von 1988 (!) und hieß "Watchman". Man hätte also zu deutsch ruhig "Der Observant" titeln dürfen. Aber deutsche Titelübersetzungen aus dem Englischen, das wäre schon wieder ein eigenes Feld der Literatur- und Filmkritik.

12. Juli 2008

Warnung vor dem Buche

Ich hatte vor kurzem das Vergnügen, in aller Ruhe einige Bücher verschlingen dürfen (und) zu können. Deswegen sei darüber referiert.
Die erworbene Seitenmenge sollte für einen Zeitraum von drei Wochen ausreichen, obwohl ich da meine leisen Zweifel hatte, die sich auch bestätigten. Ich hatte zu wenig Seiten gekauft und mußte im Tagesablauf etwas tricksen, um das Lesevergnügen zu strecken.

Ich verzichte auf die Verlinkung zu den einschlägig bekannten Online-Händlern, da ich nur empfehlen kann, es so wie ich zu machen, nämlich mit einem Bündel gesponsorter Banknoten mehre Buchläden aufzusuchen und selber fündig zu werden. Nebenbei hat man noch das eine oder andere interessante Gespräch und das Gefühl alles ist so, wie's früher einmal war.

Ist es nicht, denn in den Buchregalen der Händler wird inzwischen viel Altpapier gelagert. Das gab es früher kaum.

In der (nicht zufällig, sondern absichtlich gewählten) Reihenfolge des Lesens waren das.

Dr. med. Eckart von Hirschhausen
Die Leber wächst mit ihren Aufgaben
6. Auflage, April 2008
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008
222 Seiten

Das habe ich als letztes, unabhängig von den anderen erworben und erstmal nur zu 50% gelesen. Die zweiten 50% folgten im Anschluß an die folgenden dicken Schinken.
Als Reisezeitüberbrücker und -vertreib war es gut geeignet und ließ sich trefflich in zwei Hälften lesen. Ist letztlich nur die Verschriftlichung eines Teils seiner öffentlichen Auftritte.
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Ian Rankin als Jack Harvey
Die Kassandraverschwörung
1. Auflage, Deutsche Erstveröffentlichung Februar 2008
Wilhelm Goldmann Verlag, München
542 Seiten

Mit Ian Rankin habe ich noch nie eine Niete gezogen. Gefährlich war nur der Umstand, daß ich keine Liste bei hatte, welche Bücher von ihm ich schon gelesen hatte, da die Klappentexte immer gleich klingen.
Aber diesmal ging es um einen Terrorplot. Das kannte ich noch nicht, konnte ich also mitnehmen.

An einer Stelle des Romans habe ich mich leicht amüsiert. Der Möchtegern-Bond hatte sich im Bastelverfahren eine Abhöranlage verfertigt und heimste Lob dafür ein, daß er sogar korrekt formatierte Disketten dafür mitgebracht hat.

Also schlug ich noch einmal das Impressum nach: Die Originalausgabe erschien 1993 unter dem Titel „Witch Hunt“. Ja. 1993 war das so. Da konnte man wirklich Bewunderung erheischen, wenn man die korrekte Diskette für das korrekte Diskettenlaufwerk korrekt formatieren konnte. Und es gab wunderbare Formatierprogramme, die das letzte Magnetpartikel auf den Flatterscheiben nutzbar machten. Ach, war'n das noch Zeiten.

Im übrigen beschreibt der englische Originaltitel weitaus besser, worum es wirklich geht, um eine Hexenjagd.
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Bernhard Schlink
Der Vorleser
Diogenes Taschenbuch, 1997
Diogenes Verlag AG Zürich
207 Seiten

Da ich, wie oben schon erwähnt, bereits beim Kauf leichte Zweifel an der Reichweite des Seitenumfangs hatte, fragte ich die Verkäuferin (Typ sehr belesene studentische Aushilfe), ob nicht doch noch das eine oder andere Buch aus der Reihe spannend erzählt in den Regalen liege. Sie empfahl mir daraufhin das aktuelle Buch von Schlink. Nur aus Kostengründen lehnte ich ab, lies mir allerdings den „Vorleser“ einpacken. Und wurde nicht enttäuscht.

Ein Buch, das sich wie ein Krimi liest, aber keiner ist.

Von diesem Autoren werde ich noch weitere Bücher erwerben, so das Sponsorentum hin- und wieder zuschlägt, denn eine derart straffe und bildliche Sprache habe ich lange nicht von einem Autoren deutscher Zunge gelesen.

Von mir gibt es eine Note 1 ohne jeden Abstrich.
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Vor diesem Buche sei gewarnt. Der käufliche Erwerb kann zu Geldverschwendung führen.

Martin Walser
Ein liebender Mann
2. Auflage März 2008
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
285 Seiten

Ich habe erst im Nachhinein von Oliver Pochers Anfrage bezüglich Martin Walser gehört: „Was macht der?“
Die Frage ist bis heute unbeantwortet*, aber erklärlich. Denn spätestens auf S. 64 hätte Walser stutzig werden müssen. Dort kleckste ihm der folgende Satz aus dem Füller, der auch die Lektorierung überstand: „In Deutschland wird ein guter Roman immer die Ausnahme bleiben.“

So ist es wohl.

Das herausragende Merkmal des Buches ist der gescheiterte Versuch, Adels- und Neusprech so zu vereinen, daß eine spannende Liebesgeschichte zwischen Goethe und Ulrike rauskommt. Das ist auf allen Seiten gründlich mißlungen. Es war das einzige Buch, das ich trotzdem qualvoll zu Ende las, immerhin hatte ich den teuren Hardcoverpreis dafür löhnen müssen.

Das Schlimmste am gesamten Buch ist jedoch der letzte Satz, sozusagen die letzte goethesche Blutwallung. Auf Seite 285 heißt es: „Als er aufwachte, hatte er sein Teil in der Hand, und das war steif. Da wusste er, von wem er geträumt hatte.“
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„Früher, als ich klein war und meine Eltern noch zusammenlebten, liefen sie morgens immer nackt vom Schlafzimmer ins Bad. Da trug mein Vater immer einen Stock vor sich her im Lendenbereich. Schon als Kleine war ich da sehr fasziniert von...
Ich wusste damals nichts von Morgenlatten... Eine lange Zeit, auch als ich schon mit Jungs gefickt habe, dachte ich, die Erektion am Morgen ist wegen mir. Das war sehr enttäuschend, als mir erklärt wurde, dass Männer das haben, um die Pisse morgens am Rauslaufen zu hindern. Eine Riesenenttäuschung war das.“

Meint auf S. 165

Charlotte Roche
Feuchtgebiete
Zehnte Auflage 2008
DuMont Buchverlag, Köln
219 Seiten

Oder, um es mit Dr. Hirschhausen zu sagen (S. 33): „Die Morgenlatte ist nicht der tiefste Ausdruck pueriler Potenz, sondern schlichtweg ein Zeichen dafür, dass die Blase voll ist... Aber weil wir Männer unseren Körper so schlecht kennen, interpretieren wir da Wunder was hinein und wollen sogleich nicht Pipi, sondern Liebe machen. Wir denken sogar, dass der Mensch neben uns für die Erektion zuständig ist. Just diejenige Frau, die wir uns gestern noch versucht haben schön zu trinken. Die Morgenlatte ist tatsächlich eine Spätfolge des Schöntrinkens... Wir verwechseln Triebabfuhr und Müllabfuhr, Brunft und Brunzen... Die Geschichte der Morgenerektion ist eine Geschichte voller Missverständnisse.“

Lieber Herr Walser, auch wenn sie vielleicht die rühmliche Ausnahme sind, aber wenn ein männlicher Erdenbürger aufwacht und sein steifes Teil in der Hand hat, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, schleunigst die Toilette aufzusuchen, denn dieses steife Teil zeugt nur von einer gut gefüllten Blase. So ist das eben.
Unverzeihlich blöd von ihnen. Wunschdenken.
rechtzeitig pullern gehen
Die Feuchtgebiete habe ich nur erkundet, weil Charlotte Roche wohl keine einzige Talkshow, ausgenommen das Kinderfernsehen, ausgelassen hat.
Liest sich ganz gut, aber bei 150 Seiten hätte Schluß sein können, alles andere ist Wiederholung und Betrachtung ihrer Brüste, ihres Anus und der Venus vom siebten Standpunkt aus. Sex reichen ja wohl.
Wer genügend Krankenhauserfahrung mitbringt, kennt das eh alles, hat es nur noch nie dermaßen kompakt und offenwortig nachlesen können.
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Philip Kerr
Der Pakt
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg
Oktober 2007
510 Seiten

Auch Philip Kerr gehört zu jenen Autoren, deren Werk ich stets gierig in mich rein las, damit es mir nicht mehr genommen werden kann. Und dann gleich zwei für mich neue Bücher auf einen Schlag.

Dieser Roman behandelt weitestgehend den 2. Weltkrieg, im engeren Rahmen das Teheraner Treffen der Alliierten. Im engsten Sinne sowjetische Kriegsverbrechen.

Ein Muß für Kerr-Liebhaber.
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Henning Mankell
Kennedys Hirn
Ungekürzte Ausgabe
Februar 2008
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
© 2006 der deutschsprachigen Ausgabe
396 Seiten

Tja. Hat sich der Verlag was einfallen lassen und „Brisant und spannend wie die berühmten Wallanderfälle“ vom NDR auf den Buchdeckel gedruckt.

Brisant ist es nicht. Auch nicht so spannend wie die Wallanders.

Warum das Impressum darauf verweist, daß mir eine ungekürzte Ausgabe verkauft wurde, das erschloß sich erst beim Lesen. Straffung der Handlung, 100 Seiten weniger, und etwas mehr Realitätsbezogenheit hätten es vielleicht in den Rang von Brisanz und Spannung heben können.

Auch Mankell hat das Recht auf eine Schreibschwäche, aber davor stehen eigentlich Verlag und Lektorat, um das wegzubügeln. Dachte ich bisher.

Davon abgesehen las es sich flüssig und gut, wie von Mankell gewohnt. Ist aber kein Buch, das mich aus dem Sessel gehauen hat.
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Philip Kerr
Das Janusprojekt
1. Auflage September 2007
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
446 Seiten

Ein neuer Gunther-Krimi. Das kann nur Sahneeis mit Früchten sein.

Auch hier das Thema 2. Weltkrieg und seine Folgen im Mittelpunkt. Gunther-Krimi eben.

Philip Kerr ist wohl der einzige Autor in deutschsprachiger Literatur, dem ein Kabinettstück der besonderen Art gelungen ist. Er hat den Typus „Privatdetektiv im faschistischen deutschen Reich“ erfunden. Das ist spannend, knackig und Alleinstellungsmerkmal für einen Literaten, der hierzulande verlegt wird.

Und zur Scham für alle Autoren deutschen Blutes sei angemerkt, daß Kerr in Edinburgh geboren wurde und ein dermaßen excellentes Deutsch schreibt, daß ein Walser vor Neid erblassen muß.

Im übrigen stinkt das Buch nach einer Fortsetzung, denn es lehnt sich vom Plot her ziemlich genau an „Das unsichtbare Visier – Kennwort 'Vergißmeinnicht'“ an. (Otto Bonhoff, Herbert Schauer, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 324 Seiten, EVP 8,50 Mark) Diesmal aber eher aus der Sicht eines gebeutelten westdeutschen Privatdetektivs, vermischt mit Wiesenthal-Zentrum, Mossad und CIA.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Note 1 ohne Abstriche.
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Hier war mein Lesestoff 4 Tage vorfristig zur Neige gegangen. Es fand sich jedoch jemand, der mir

Carla Banks
Der Wald der toten Seelen
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2006
458 Seiten

kostenfrei übereignete. Es soll wohl sehr spannend sein. Im Gegensatz zum Mankell war hier nur ein Aufkleber auf dem Buchdeckel, den ich abgekratzt habe, da eine Doppellüge: Spitzenthriller. Weder Spitze noch Thriller und eine kleine Schlamperei in der Titelübersetzung. Das Original nennt sich „The forest of souls“.

Es geht auch hier um Verbrechen während des 2. Weltkrieges in der Sowjetunion. Das hatte ich bereits wenige Tage vorher von Kerr (2 mal) in sehr guter sprachlicher Form gelesen.

Kurz und gut, ich habe vielleicht 300 Seiten geschafft und dann aufgegeben, weiß nicht, ob es Mord oder Totschlag oder Unfall war, wie es ausging usw. Die Entsorgung des Buches war einfach, ich legte es an einen öffentlich zugänglichen Ort, damit sich noch jemand ärgert.

Und gar erschrocken war ich über die Vita der Autorin. Im Klappentext steht: Carla Banks ist Dozentin und unterrichtet Creative Writing an der Universität Sheffield.

Von Kreativität habe ich während der von mir gelesenen 300 Seiten nichts bemerkt. Vielleicht kam die ja noch. Sonst bleibt nur als Empfehlung, daß die Dozentin fleißig Philip Kerr studiert. Aus seinen Büchern könnte sie eine Menge lernen.
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Das waren rund 3100 Seiten in drei Wochen. Plus 150 nicht gelesene. Davon knapp 600 enttäuschend (Walser und Banks). Verblieben 2500 Seiten vergnüglicher Lesestoff. Sehr schön.
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* Die einzig richtige Antwort auf Pochers Frage, speziell für die Moralwächter der "Frankfurter Allgemeinen" formuliert, lautet übrigens so: Martin Walser reiht schon seit Jahren eine Unterleibsgroteske an die andere. Hier irrt Wolfgang Höbel. Im liebenden Mann ist nur der Schlußsatz grotesk, die Verwechslung von Urinier- mit Kopulierdruck. Zuweilen fällt dies zusammen, heißt dann aber Urophilie. Für den 70jährigen Goethe bezweifel ich jedoch eine solches sexuelles Verlangen.

5. November 2023

Ian Rankin: Geleitwort zum Versprechen

In den finsteren Zeiten,
wird da auch gesungen werden?
Da wird auch gesungen werden.
Von den finsteren Zeiten.
Bertolt Brecht

 

Wir machen beschädigte Menschen gerne
zu unserem Spielzeug.
Jon Ronson

So You’ve Been Publicly Shamed

Ian Rankin, Versprechen ...

23. Juli 2017

NSU: Helden der Aufklärung (Teil 3)



Goebbels lachte. "Für den Fall, dass sie es vergessen haben, ich bin der Minister für Aufklärung."

Philip Kerr, Operation Zagreb, S. 281

Den NSU aufkären heißt den dahinter steckenden innertürkischen Konflikt aufklären.

Diese heiße Kartoffel faßt niemand an.

So endete Teil 2. Teil 1 endete anders.

Warum letztlich niemand an Verbrechensaufklärung interessiert ist und stattdessen großzügig Brot und Spiele finanziert werden, das sei wieder von jenen erläutert, die es wissen müssen.
Merle: Das ist Amerika, das sind unsere Straßen. ...

Faye: Das mag Amerika sein, aber die Straßen gehören denen, vor denen wir weglaufen.
...
Merle: Ich habe festgestellt, dass es nur um Macht geht und was man aus der bestehenden Macht rausholen kann.
Da ist heftig was dran. Die deutschen Straßen gehören Merkel, Maas und de Maiziére. Sie gehören Maaßen und artverwandter species. Sie strotzen vor kleinstbürgerlicher Überzeugung. Da ist nicht ein Millimeter Raum für Veränderung. Das alles ist nicht neu, hat sich in seinem Wesen seit dem Bestehen von Polizeiorganen und Geheimdiensten als System und derem strukturierten Wirken nicht geändert.

Ian Rankin hat es bereits 1995 ausführlich beschrieben. Glauben sie nicht? Habt ihr euch schon einmal die Frage beantwortet, warum in einem aufgeklärten Land dem Regenzauber, Exorzismus und der Hexenverbrennung gehuldigt wird? Nur Mut. Fragt nach bei euch.
"Sie haben doch auch einen Hellseher auf den Fall angesetzt, stimmt's?" ...

"Nicht ich persönlich, irgendein Arschloch von weiter oben. Es war ein bloßer Zeitungsgag, aber die hohen Tiere sind drauf abgefahren." ...

"Wir haben ihm gesagt, wir bräuchten eine Demonstration seines Könnens, er sollte den Sieger im Zwei-Uhr-fünfzehn-Rennen in Ayr vorhersagen... Er sagte, er könne die Buchstaben S und P sehen und einen Jockey in Pink mit gelben Punkten. ...

Das Problem ist bloß, dass es in Ayr gar kein Zwei-Uhr-fünfzehn-Rennen gab, noch übrigens sonstwo. Dieser ganze Hokuspokus und Profilerquatsch; reine Zeitvergeudung ..."
Ach? Profiler Horn ist reine Zeitvergeudung? Stand das jemals in einer deutschen Zeitung? Nein? Das Schmierblatt flink deabonnieren. Es ist das Geld nicht wert.

Und wie war das doch gleich mit dem Wohnmobil in Stregda, als einmal eine kriminalpolizeiliche Morduntersuchung verschusselt wurde?
Die Beamten mußten draußen bleiben, um keine Spuren zu verwischen. ...

Höhere Beamte und deren Laufburschen schienen per definitionem keine Spuren zu verwischen:
Menzel stand mitten im Wohnmobil ... und harkte den Weg zwischen den Leichen frei, um in der Naßzelle nachzuschauen, daß da keine Überraschung aus seiner Vergangenheit auf dem Klo sitzt.

Falls noch jemand Flausen bezüglich NSU im Schädel hat, vergeßt es. Der Mann für's Grobe aus dem Geheimdienstamt weiß es besser. Er weiß, wie es wirklich läuft.
Sami: Wir sind jetzt auf diese Story festgenagelt. Wenn eine Unstimmigkeit geglaubt und zu einem Mem im Netz wird, sind wir verlogene Arschlöcher bei einer Vertuschung, und Fakten werden bis zur Raserei irreleveant.

Das, was damals wirklich ... war, hätte eine große Sache sein müssen, sollte man meinen, aber wenn genügend von den richtigen Leuten den Mund halten, wird die Wirklichkeit zu dem, was offiziell daraus gemacht wurde.
Dann wundern sich die Helden der Nichtaufklärung, wenn ihnen regelmäßig bei der Zeugenvernehmung von Polizisten die Grenzen ihres Weltbildes demonstriert werden.
Es geht doch nichts über Bullen mit einer ausgewogenen Weltsicht.
Der NSU ist nicht das, was wirklich war, sondern von der Antifa generierte Kunstkacke. Die Staatsdiener liefern das Aktenmaterial, der Dealer um die Ecke die bunten Pillen, unter deren Zuhilfenahme das linke NSU-Gespenst immer wieder auf's Neue zu quirligem Leben erweckt wird. Was der Führer für n-tv und ZDF, das ist der NSU für Linke: existenznotwendiges Lebenselixier.

Weltanschauung klärt keine Verbrechen auf. Weltanschauung dient deren Vertuschung.

Mit der Vertuschung vom Doppelmord an Böhnhardt und Mundlos fing alles an. Warum der aus der "Mordserie NSU" mit aller Macht rausgehalten wird, sagt viel über den Zustand der Republik. Wenn NSU, dann konsequent, 12 Morde oder gar keiner.
Der Generalbundesanwalt, der Staatsschutz beim BKA und Die Linke präsentieren in Kooperation mit den extremistischen Religionisten:
Der NSU ist das Produkt Staatsschutz. Dieser Staat muß geschützt werden, denn geht der unter, verschwindet Die Linke in völliger Bedeutungslosigkeit. Kein Wunder, daß es ausgerechnet Linke sind, die den Staat am heftigesten schützen.

So war es, ist es und wird es bleiben.

Ende.
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Zitate aus:

James Grady - Die letzten Tage des Condor
Ian Rankin - Das Souvenier des Mörders

8. November 2013

zum Tag der Poeten - Terroristen im Anzug

Nicht vergessen, heute ist POETS Day!
Piss off early, tomorrow's Saturday!


S. 185

"Das ist die Lektion, die wir von Nordirland gelernt haben - lässt man den Terroristen freie Hand, tragen sie plötzlich Anzüge und regieren das Land."

S. 251

Die restlichen 509 Seiten des voluminösen Romans sind ebenfalls lesenswert.

Ian Rankin
Die Sünden der Gerechten
Wilhelm Goldmann Verlag, München 2013
Taschenbuchausgabe, 1. Auflage
511 Seiten

11. Dezember 2023

Spiegel-Kult mit Russennazi

Nawalny startet Kampagne

Nawalny startet bestenfalls um 6 Uhr mit seinem Blechnapf bis zur kleinen Luke in seiner Zellentür, um zwei Kellen sibirischen Breis abzufassen.

Das Leben in Untersuchungshaft besaß eine gewisse Schlichtheit. Sämtliche Entscheidungen wurden einem abgenommen.

Ian Rankin, Das Erbe der Toten, Goldmann 2023

Wenige Stunden später hieß es in der gleichen Postille, Nawalny könne gar nichts mehr, weil Kreislaufzusammenbruch, da der Lagerkommandant ihm kein Essen gibt.

Soso, kein Essen. Vermuten sie.

Ist es nicht immer wieder süß, wie sich die Faschos beim Spiegel für den Russennazi ein Bein ausreißen?

28. Oktober 2023

Grabsteininschrift wegen Musik aus der Steinzeit

Foodporn

John Rebus mußte aus gesundheitlichen Gründen umziehen, ist aber auf dem Weg zu seiner Tochter, deren Freund verschwunden ist aka ermordet, was aber zu diesem Zeitpunkt nur der Mörder weiß und der Leser dieses Blogs hier.

Clarke und Fox sind in seiner neuen Wohnung, weil Clarke versprochen hatte, sich um Brillo zu kümmern, den Hund von Rebus. Der will nur fressen, zweimal am Tag ausgiebig kacken gehen und ansonsten beschäftigt sein.

Fox ... griff in eine der Kisten und zog eine Handvoll Singles heraus.

»Steinzeit, die meisten jedenfalls«, sagte er, als Clarke zu ihm stieß.

»John sagt, auf seinem Grabstein soll stehen: ›Er hat auch B-Seiten gehört‹.«

Das halte ich für eine famose Idee, die für mich nicht in Frage kommt, denn B-Seiten hörte ich nur, wenn sie auf Langspielscheiben enthalten waren.

Ian Rankin, Versprechen ..., a.a.O., S. 75

29. Oktober 2012

es gibt keine deutschen Thriller

Lasse ich das Werk von Dominik Graf und seiner am jeweiligen Film beteiligten Kollegen außen vor, dann sieht das Bild des deutsche Films trübe aus.

Hier liegt auch der große Fehler, den uns die Welt heute präsentiert. Sie ver­or­tet per klein Gedrucktem im deutschen Krimi eine Welterklärungs­ma­schine.



Der Aussage Der Thriller ist die beste Welterklärungmaschine stimme ich ja weitestgehend zu, doch sie stimmt genau nicht für den deutschen Krimi, wie uns die Welt per Titel weismachen will, denn am deutsche Krimi scheitert der knallharte Praxistest.

Der deutsche Krimi erklärt gar nix, nicht mal, warum der Tote ermordet wurde und wieso der Kriminale das rausbekommen hat. Der deutsche Krimi moralisiert uns eine heile Welt herbei. Damit ist er ein Fall für die Müllabfuhr.

Zur Kritik der Flachbusigkeit deutscher Thrillerei gab es im Blog Die Anmerkung etliche posts, u.a.:

The International

Und daß es wohl doch gelingt, alle 10 Jahre einen deutschen Thriller in die Kinos zu schmuggeln, der internationalen Standards standhält. Fast.

deprimierend

Schreiben kann er nicht, Thriller kann er nicht, verstehen tut man ihn nicht, aber gut 300 Seiten mit Buchstaben auffüllen, das kann er.

moralische Dilemma

Zur Klarstellung sei erwähnt, daß kein einziger Thriller der Filmgeschichte die Aufgabe hatte, irgendwelche komplizierten moralischen Fragen zu bewegten Bildern zu verwursten.

Spitzel beim Gipfel

Soll man einen Spiegel-Artikel über Spitzel beim Gipfel lesen? Nein. Man erfährt nichts und wird nicht klüger. Bleibt also doch nur Rankin übrig, denn da erfährt man alles.

Schriftsteller und Politik

Wenn sich Schriftsteller auf das Gebiet der Politik vorwagen, kommt zuweilen nur dann etwas Gutes bei raus, wenn sie den Stoff auf 500 Seiten in Thrillerform ausbreiten.

Und zu Dominik Graf stand ja auch mal eine vernichtende Kritik hier im Blog.

16. Januar 2023

vollständiger Abzug der USA-Truppen aus Europa

Die friedliebenden und friedlichen Völker Europas haben entschieden. Die USA-Truppen müssen den alten Kontinent verlassen, um Platz für blühende Landschaften zu machen.

Einige unverbesserliche Gestrige haben etwas dagegen und sich zu subversiven Akten hinreißen lassen. Ein Space Shuttle mit 5 Astronauten verunglückt, doch einer überlebt, ein Engländer, der nun heiß begehrte Ware der Pro und Kontra wird, denn er war in ein Projekt involviert, das der satellitengestützen Überwachung des Truppenabzugs diente und das natürlich sabotoert werden sollte.

Es gibt ein paar Protestgruppen, unter anderem eine ziemlich große namens USA Stay. Sie haben irgendeien Widerstandsaktion angekündigt. Sie wissen schon, eine Menschenkette um einen Stützpunkt oder ein vorhängeschloß am Tor. Symbolisches Zeug hauptsächlich.
Ian Rankin: Der Hinterhalt, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2022, 395 Seiten, S. 206
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Das ist die überarbeitete und zu Teilen neu gestatalte Ausgabe des Romans "Westwind" von 1990, hat also gut 30 Jahre auf dem Buckel liest sich auch so, ist aber wesentlich ein Thriller, ohen viel Thrill.

17. Dezember 2017

NSU: Feiglinge der Aufklärung


V-Olker hört die Signale

Wir hatten uns seitens des AK NSU ausführlich mit den Helden der Aufklärung beschäftigt, deren Luschen einer kritischen Würdigung unterzogen und allen Hardcorfans des Tatortes ins Gedächtnis gehämmert, daß Schlapphutträger nicht ermitteln, mithin die Polizei es verkackt hat. Auf wessen Bitten und Anweisungen hin, das muß schon Michael Menzel erklären. Dafür fehlt uns bis dato die Prokura.

"Ich kenne Kollegen, die haben ihr ganzes Berufsleben nur so getan, als wären sie echte Polizisten."

John Rebus in: Ian Rankin, Ein kalter Ort zum Sterben, S.326

Für Neueinsteiger und Altleser hier nochmal ausgewählte Starter, von denen man ausschwärmen und sich im Geäst des NSU verlieren kann.

Schlußbild dich auch du!
Blutbilder aus dem Wohnmobil - zlzl;
Warum Abgeordnete nichts aufklären
Verfassungsschützer ermitteln nicht
Helden der Aufklärung
Luschen der Aufklärung
Mord in Heilbronn - Drexler-Ultras ausgebremst
GDU: Einstieg for you!
NSU: Videos für Einsteiger

Neben den Helden und Luschen gibt es noch die Feiglinge der Aufklärung, jene Sorte Mitbürger, die ihr Wissen nicht offenbaren, um den großen NSU-Schwindel auffliegen zu lassen. Dazu gehören unter anderem an vorderster Front das Mediengesindel in den gut geheizten Schreibstuben der Propagandabüros, die Nichtermittler bei der Bundesanwaltschaft, die mit erfundenen Geschichten leicht verdientes Beamtensalär erschleichen, Polizisten und Abgeordnete in ihrer Doppeleigenschaft als luschige Feiglinge.

Ausgenommen von den Feiglingen seien jene Mitbürger, die aus purem Selbsterhaltungstrieb das Gespräch mit Polizisten und Staatsanwälten vermeiden, um sich nicht dem rassistischen Mob der Antifa und linkshassistischen Weibern auszuliefern. Denn die nehmen keine Feinde. Die vernichten bürgerliche Existenzen.

Niemand, der klaren Verstandes ist, wird bei dem von den Linken geschaffenen Exorzismusklima auch nur ein Wort über den Lebenswandel der Uwes und von Beate äußern. Selbstverständlich auch jene nicht, denen man von Staats wegen per Strukturermittlungsverfahren vorsorglich den Judenstern angepappt hat, damit sie ihren Schnabel halten. Sollten sie trotz ihrer Lepra das Maul aufmachen, wird so ein Verfahren schnell auch mal gnadenlos durchgezogen. Bis dahin allerdings ruht die Akte in der dritten Schublade von unten.

Eine besondere Kategorie der Feiglinge sei extra betrachtet, jene Beamten des Innenministeriums, die die Fürsorgepflicht gegenüber den Uwes hatten und in aller Feigheit ihren Schwanz einzogen als man ihnen der schädelzermatschte Leichen vor die Bürotür schmiß. Das betrifft im Innenministerium zu Berlin zuvörderst Klaus Dieter Fritsche. Für die in Sachsen Verantwortlichen können sie gerne Frau Köditz kontaktieren. Bei ihr erfahren sie genau so viel,, wie Gordian Meyer-Plath zu erfahren gestattet.

Es sei deshalb noch einmal in aller Deutlichkeit darauf verwiesen, wie seitens der fürsorgepflichtigen und weisunggebenden Innenministerialbeamten verfahren wird, wenn ihnen ihre Frontkämpfer abgängig sind. Sie scheißen um der eigenen Karriere willen auf deren Schicksal.
Der V-Mann muß wissen, daß er auf eigene Rechnung handelt, öhm, daß er einmal gegenüber dem Milieu, das er verrät, sich keine Meriten erwirbt, aber daß auch der Staat nicht, öhm, sich uneingeschränkt zu ihm bekennt, weil er schließlich in einem Milieu mitschwimmt, äh, das der Staat nicht haben will.

Und daß man damit nicht 'nen Orden kriegt, sondern daß man immer in einem Zwielicht steht, damit muß jeder leben.
Nehmen wir nur als Beispiel das um Zschäpe herum errichtete Verteidigungsbollwerk Pentagon. Man ist ja nicht doof und sah die Katastrophe kommen. Mit Stahl, Heer und Sturm ließ sich die Strategie der Bundesanwaltschaft nicht umsetzen, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen und so dem Spuk ein Ende zu bereiten. Es drohte der Ernstfall, daß die Pflichtverteidiger doch mal die Akten ziehen und das eine oder anderen Poem daraus vortragen, statt diese in ihrer Funktion als Wanddekoration im schmucklosen Saal zu belassen. Ergo stellte man ihr zwei neue Anwälte und flugs war ein Geständnis da, das wie die Blaupause der Anklageschrift aussah, einschließlich aller Fehler. Die Funktion von Borchert und Grasel ist einfach erklärt. Zschäpe ist wurscht. Sie hatten die drei Pflichtverteidiger in Schach zu halten. Und das haben sie bis dato auch geschafft. Deren Ambitionen, ihre Mandantin zu verteidigen sind nahezu erloschen.

Nichts ist im Prozeßverlauf deutlicher geworden, als daß Zschäpe ein Spielball der Mächte war und ist, stets zu Diensten. Deren Dienstmädchen. Und die Zugehfrau der Uwes.

Wie kam Zschäpe nochmal auf die Idee, den schweineteuren Borchert anzuheuern? Beim Hofgang Samstag Nachmittag? Oder hat ihr der Götzl in einer Prozeßpause diesen Floh ins Ohr gesetzt? Oder hat sie sich nur nicht gewehrt, als man ihr die zwei Gestalten vor die Nase setzte?

Ähnlich die Situation bei der Verteidigung Wohllebens. Die haben ihren Mandanten frühzeitig verraten und ins offene Messer laufen lassen, als sie auf die Ceska-Version der Bundesanwaltschaft umschwenkten statt eine schriftliche Einlassung in Form eines Beweisantrages zu machen. Schriftlich, um einen Revisionsgrund in den Akten zu haben, da im Strafprozeß letztlich nur zählt, was mündlich vorgetragen wurde und woran man sich demzufolge erinnern kann. Sie waren zu feige, den Beweisantrag zu stellen, die Originalfotos (Dateien) der Waffenforensik von der Ceska herbeizuziehen, da die schlechte Qualität der kopierten Akten eine rechtliche Würdigung nicht ermöglicht. Hinzu kommt, daß die Einlassung ihres Mandanten gänzlich anders lautete: kleinere Waffe ohne Schalldämpfer.

Abseits all dieser Routine zeigen nun die ersten Anwälte in der Aufführung des OLG-Stadl, daß sie nicht gar so deppendoof wie Daimagüler sind, und ein wenig mehr Berufserfahrung als dieser Linksrassist haben.

Die Nebenklage gegen die Nebenklage, Anflüge von Vernunft im OLG-Schauprozeß!

Angela Wierig lag das Wort auf der Zunge, das man sagen muß, doch im entscheidenden Augenblick fiel ihr wieder ein, daß sie selber zur Sekte der Zeugen des NSU gehört, also Jehova nicht sagen darf. Hätte sie das Schmuddelwort erschallen lassen, auf daß es wie Donnerhall in allen angeschlossenen Medien wiedergehallt hätte, wäre die Fahrradkette gerissen und der Ritt auf dem gut geschmierten, aber toten Gaul zu Ende. Das Mandat wäre futsch. Das gute Geld auch.

Sie alle wissen, daß im Schauprozeß zu München Unschuldige auf der Anklagebank sitzen, unschuldig im Sinne der angeklagten Kapitalverbrechen. Sie mögen anderes auf dem Kerbholz haben, doch das ist nicht Verhandlungsgegenstand. Ein Staat, der einen politischen Schauprozeß ausschließlich zur Befriedigung seines Rachebedürfnisses und zur Vertuschung seiner eigenen kriminellen Machenschaften inszeniert, hat seinen Kredit als Rechtsstaat verspielt. Wer dieses Spiel mitmacht, hat im besten aller Fälle einen fetten Batzen Aule auf seinen frisch geputzten Schuhen verdient. Die Anwälte, die im Gerichtssaal ihren linkshassistischen Rassismus ausleben, statt sich der strafrechtlichen Würdigung ihrer Aktenbestände zu widmen, nicht mal das.

Es ist doch eine schwierige Entscheidung, auf dem 10-Meter-Turm zu stehen: Runterhüpfen oder Klettern?

Schön, daß wenigstens sie angedeutet hat, daß Diemer und Genossen die Gerichtsöffenlichkeit und deren mediale Sprachrohre mit einer schrottigen Erfindung genarrt haben, man es als Hochstapler, Scharlatan und Lügner bis in höchste Ämter des Staates und die Pension schafft.

Doch Jehova hat sie nicht gesagt.
Hohes Gericht!

Die den in diesem Prozeß angeklagten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos vorgeworfen Straftaten mögen so stattgefunden haben. Das ist unstrittig. Nur befinden sich weder Täter noch Mittäter hier im Gerichtssaal. Die beigezogenen Akten als auch die mündliche Beweiserhebung unter Führung von Herrn Staatsschützer Götzl haben nicht einen einzigen Anhaltspunkt für Diemers steile Thesen erbracht. Die in Rede stehenden Verbrechen wurden nicht von den Uwes begangen. Beate hat bei der Nichtbegehung auch nicht geholfen. Ich fordere die ermittelnden Staatsanwälte der Bundesanwaltschaft namens meiner Mandantin auf, den Mord zum Nachteil von Süleyman Tasköprü aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Feigling eben. Des lieben Geldes wegen. Aber ein guter Feigling.

1. November 2023

gerne Tee kochen

»Eigentlich mag ich gar keinen Tee. Aber offenbar kochen die meisten Leute gerne welchen.«
Ian Rankin, Versprechen ..., a.a.O., S. 443

31. Oktober 2023

wenn der Klavierspieler mit Spielen aufhört

Kfir Ochaion: Shalom Aleichem | Peace Upon You | שָׁלוֹם עֲלֵיכֶם - Acoustic Guitar Cover
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Die Kneipenwirtin kam von einer kriminalpolizeilichen Vernehmung zurück in ihr Revier, derweil John Rebus die Bierbüchsen an die Gäste austeilte.

»Du lieber Himmel«, sagte sie angesichts der erstarrten Mienen ihrer Stammgäste. »Wenn das ein Western wäre, hätte der Klavierspieler jetzt aufgehört.«
Ian Rankin, Versprechen ..., a.a.O., S. 436

28. November 2021

Fluchtvorbereitung: es weihnachtskauft sehr

Philip Kerr, Ian Rankin

Eine Flucht will gut vorbereitet sein. Man benötigt Stauraum für die wich­tigsten Dinge im Leben. Die Tasche hat so um die 75 Liter, das reicht für eine Weile. Beim Zaster muß noch nachgebessert werden, damit komme ich nicht weit, höchstens bis nach Schönefeld.

11. Juli 2022

der Geruch von früher

First to Eleven: Heart-Shaped Box (Nirvana Cover)
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"Weißt du, die wollen uns unter die Erde bringen. Solche wie uns wollen die nicht mehr um sich haben. An uns haftet der unangenehme Geruch von früher und die Art, wie man früher Probleme gelöst hat."

John Rebus ist bei Bill Rawlston auf Besuch, um zu eruieren, wie weit er mit seinen Freizeitermittlungen gehen kann, wer da so alles in dem Kacke­haufen drinsteckt, den er zwangsläufig finden wird. Rawlston, damals Chefermittler im Fall des verschwundenen Privatdetektivs, möchte, daß Rebus die Ohren offenhält und ihm berichtet, denn damals hat er alles richtig gemacht, wie er meint. Und wenn sie den Privatschnüffler so gefunden haben, wie ihm zu Ohren kam, dann war es Mord. Er wird sich vom Jungvolk der Kriminalen nichts ans Rever heften lassen, das ihm nicht gebührt. Da sind sich die beiden alten Kämpen einig. Früher war mehr Kriminalpolizei.

Ian Rankin: Ein Haus voller Lügen, S. 29

27. Oktober 2023

blaue Zähne

John Rebus ist auf dem Weg zu seiner Tochter, der der Freund weggemordet worden ist, was man zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß. Rebus wird ihn einige Seiten später finden.
An der Tankstelle legte er eine Zahnbürste und Zahnpasta zu seinen Einkäufen und fragte die Frau an der Kasse, ob sie auch CDs verkaufen.

»Heutzutage gibt's nur noch Bluetooth«, hatte sie erklärt.

»Na, hoffentlich geht das nach dem Putzen wieder weg«, hatte Rebus erwidert.

Aus: Ian Rankin: Ein Versprechen aus dunkler Zeit, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2022, 510 Seiten, S. 48

29. Oktober 2023

Zeitmanagement: zweimal Klingeln ist einmal zu viel

Shut Up & Kiss Me!: Johnny B. Goode (Chuck Berry)

play a guitar just like ringin' a bell
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Cafferty, der schottische Gangsterboß schlechthin, ein Widerpart von John Rebus, lies nach einem Kleingangster suchen, der einer Chinesin das Telefon wegraubte. Das mußte wieder her und mit viel Tamtam und Blumenstrauß und Eintrittskarte für den schottischen Kilt-Ball aus der Welt geschafft werden, weil es sein Kreise störte.

Cafferty erklärt dem Kleinganoven die Regeln des Telefonspiels.

»Wenn ich dich anrufe, Benny, dann erwarte ich, dass du verdammt noch mal beim ersten Klingeln drangehst. Hast du verstanden? Ist mir egal, ob die gerade fickst oder kackst. Nichts ist wichtiger als meine Zeit.«
Ian Rankin, Versprechen ..., a.a.O. s. 148