Posts für Suchanfrage thriller werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage thriller werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen

29. Oktober 2012

es gibt keine deutschen Thriller

Lasse ich das Werk von Dominik Graf und seiner am jeweiligen Film beteiligten Kollegen außen vor, dann sieht das Bild des deutsche Films trübe aus.

Hier liegt auch der große Fehler, den uns die Welt heute präsentiert. Sie ver­or­tet per klein Gedrucktem im deutschen Krimi eine Welterklärungs­ma­schine.



Der Aussage Der Thriller ist die beste Welterklärungmaschine stimme ich ja weitestgehend zu, doch sie stimmt genau nicht für den deutschen Krimi, wie uns die Welt per Titel weismachen will, denn am deutsche Krimi scheitert der knallharte Praxistest.

Der deutsche Krimi erklärt gar nix, nicht mal, warum der Tote ermordet wurde und wieso der Kriminale das rausbekommen hat. Der deutsche Krimi moralisiert uns eine heile Welt herbei. Damit ist er ein Fall für die Müllabfuhr.

Zur Kritik der Flachbusigkeit deutscher Thrillerei gab es im Blog Die Anmerkung etliche posts, u.a.:

The International

Und daß es wohl doch gelingt, alle 10 Jahre einen deutschen Thriller in die Kinos zu schmuggeln, der internationalen Standards standhält. Fast.

deprimierend

Schreiben kann er nicht, Thriller kann er nicht, verstehen tut man ihn nicht, aber gut 300 Seiten mit Buchstaben auffüllen, das kann er.

moralische Dilemma

Zur Klarstellung sei erwähnt, daß kein einziger Thriller der Filmgeschichte die Aufgabe hatte, irgendwelche komplizierten moralischen Fragen zu bewegten Bildern zu verwursten.

Spitzel beim Gipfel

Soll man einen Spiegel-Artikel über Spitzel beim Gipfel lesen? Nein. Man erfährt nichts und wird nicht klüger. Bleibt also doch nur Rankin übrig, denn da erfährt man alles.

Schriftsteller und Politik

Wenn sich Schriftsteller auf das Gebiet der Politik vorwagen, kommt zuweilen nur dann etwas Gutes bei raus, wenn sie den Stoff auf 500 Seiten in Thrillerform ausbreiten.

Und zu Dominik Graf stand ja auch mal eine vernichtende Kritik hier im Blog.

9. März 2014

Ukraine: Spielen die dort nur „Command Authority“?

Einen ganzen Tag lang haben die Praktikanten der Bild-Redaktion gebraucht, um dann doch nur in leicht verständlicher Sprache aufzuschreiben, was der FAZ traditionell eher nicht gelingt. Hauptsätze.

FAZ 07.03.BILD 08.03.
Ein Thriller als Ukraine-DrehbuchSPIONAGE-THRILLER „COMMAND AUTHORITY“
Wenn Tom Clancy es wusste, wieso nicht die EU?Hat Autor Clancy die Krim-Krise vorhergesehen?
Was jetzt in der Ukraine passiert, kann man seit 2013 im Thriller „Command Authority“ von Tom Clancy und Mark Greany nachlesen. In dem Spionage-Thriller „Command Authority“ hat er einen erschreckend guten Riecher gehabt, wie die Weltpolitik sich entwickelt.
Frau Timoschenko heißt hier Oksana Zueva, ist eine pro­russische Mario­nette und stirbt auf Volodins Befehl bei einem Attentat, damit ein schlech­tes Licht auf die ukrainischen Natio­nalisten und den Westen fällt.Die fiktive Julia Timoschenko, im Roman Oksana Zueva, stirbt allerdings durch ein Attentat. Sie zappelt am Gängel­band von Volodin, und er lässt sie schließlich ermorden, um den Westen und die ukrainischen Nationalisten in den Schmutz zu ziehen.

15. Februar 2009

The International

Ich bin ja selten zum Staunen zu bringen. So selten, daß es bisher abzählbar geblieben ist.

Gestern war wieder so ein Tag. Ich war regelrecht verblüfft, was ein Mensch, der keine Ahnung hat, an grundsolidem Produkt abliefern kann. Fast. Und daß es wohl doch gelingt, alle 10 Jahre einen deutschen Thriller in die Kinos zu schmuggeln, der internationalen Standards standhält. Fast.

Vorab nahm ich jedoch noch kurz die Gelegenheit wahr, die krisengebeutelten Arbeiter und Bauern beim Aufwärmen zu beobachten. Sie hatten sich in einem großen Kaufhaus versammelt, da dieses im Winter beheizt und mit live-Musik beschallt wird. Spart zu Hause immense Heiz- und Energiekosten. Außerdem waren lustige Stände aufgebaut, an denen man sich über Arbeit informieren konnte.

Die Geschäfte waren auch proppevoll. Ob sie gut liefen, weiß ich nicht.

Rein ins Kino, wie immer Werbung verpaßt, aber dafür fing der Film an, als ich mich in meinen Sessel verlümmelt hatte.

Im Grunde kann ich es kurz machen. Es wird ein grundsolide inszenierter Thriller geboten, ziemlich redundanzfrei. Spannend und straff von der ersten bis zur letzten Minute erzählt und genau an den richtigen Stellen mit oppulenten Bildern ausgestattet. Schön zu sehen, wie der Kameramann die Insignien der Macht eingefangen hat.

Ein Film, der sich jederzeit mit Hollywood messen kann, wenn nicht Tom Tykwer Regie geführt hätte. Der hat keinen Mut und macht aus der Story ein biederes Stück deutschen Films, so wie der deutsche Film eben ist.

Ihm unterlaufen drei gravierende handwerkliche Fehler. Einer davon ist vergeben, den machen alle.

Im Guggenheim zu New York findet eine Schießerei statt. Die Beteiligten ca. 6 Personen sind mit der Taschenartillerie zweier SEK ausgestatt worden, dem Munitionsvorrat für 2 Tage und verballern in den 5 Minuten ein ganzes Wochenkontingent. Hier stimmt etliches nicht, aber das habe ich noch nie besser gesehen.

Der gröbste handwerkliche Fehler, und das macht aus dem Film die biedere deutsche Hausmannskost, Armin Mueller-Stahl, als Berater der Bank tätig, wird als früherer Oberst der Staatssicherheit enttarnt, der in seinen Körperbewegungen Markus Wolf zu imitieren scheint. Im übrigen unabhängig davon, daß hier einer der besten Dialoge stattfindet.

Diese Rolle ist für das Funktionieren des Films überhaupt nicht erforderlich oder zwingend. Genausogut hätte es ein alter KGB-Mann in Anlehnung an Putin (!!! genau hier fehlt Tykwer eben der Mut), ein abgehalfterter CIA-Agent, Leonardo di Caprio hat ja seit dem Ende von "Body of lies" nichts mehr zu tun, desillusionierter BND-Beamter oder sonstwer sein können.

Die Zuordnung zu Stasi ist schlichtweg deutscher Zeitgeist, überflüssig, aber 250.000 Euro an Fördergeldern wert. Unverzeihlich und schlichtweg peinlich.

Tykwer vermiest mir den Kinoausflug in dieser Szene mit einem Satz in Spiegelplattdeutsch. Ein ehamliger Yard-Polizist und nunmehrige Interpol-Cop sagt zum Oberst a.D.:

"Sie haben ihr ganzes Leben der Partei und dem Kampf gegen den Klassenfeind gewidmet und stehen jetzt in dessen Diensten."

Sprachlich voll daneben, doch politisch korrekt und spiegelgerecht formuliert. Gibt nochmal 10.000 Euro Fördergel obendrauf.

Ein Yard-Polizist, jetzt bei Interpol, kennt solche deutschen Sätze nicht. Unverzeihlich für einen Film, der international mitspielen will.

Das macht dann den Unterschied zwischen Ridley Scott und Tykwer. Scott hat Weltgeist und setzt den filmisch um. Tykwer ist ein provinzieller Wichtel und setzt das um.

Die Besetzung Mueller-Stahls als Oberst a.D. hat den Flair einer Anekdote der Filmgeschichte. Mueller-Stahl begann seine Filmekarriere als Widerstandskämpfer im Spanienkrieg, KZ-Häftling und Kundschafter des MfS im Kampf gegen den Faschismus in der Nachkriegs-BRD und beendet sie als Oberst der Staatssicherheit. Na wenn, das nichts ist.

Gravierender Fehler kurz darauf. Clive Owen muß Naomi Watts in einer hoch angespannten und emotionalen Situation davon überzeugen, daß mit der Zusammenarbeit ab sofort Schluß ist. Er wird sich den Rest des Weges alleine durchs Polizeileben schlagen. Owen argumentiert sachlich und rational. Und überzeugt die Frau. Schwachsinn. Frauen entscheiden in solchen Momenten überwiegend emotional, sind rational überhaupt nicht ansprechbar. Die Szene ist Schrott.

Die letzten 30 Sekunden des Films versaut Tykwer regelrecht und setzt damit die eigentlich gute Inszenierung in den Sand.

In den guten alten Western war es der Showdown. In den ganz guten der Shootdown. Tykwer macht sich zum Affen und vergibt die Chance seines Lebens, ein guter und weltweit anerkannter Thriller-Regisseur zu sein.

Clive Owen richtet auf dem Dach eines Istanbuler Hauses die Pistole auf den Bankmanager.

"Wenn sie das tun", sagt dieser, "dann sind sie auch nicht besser als alle anderen und befriedigen nur ihre Mordlust."

So hätte es weitergehen müssen.

"Genau deswegen bin ich hier." Peng. Klappe.

Passiert ist allerdings.

Peng. Pistole am Hinterkopf von Owen. Er überläßt dem Hintermann seine. Der geht zum schwer verletzten Bankmanger, setzt den Fangschuß, dreht sich um und geht. Im Vorbeigehen sagt er noch "Gracias". Mafiamethoden eben. Für diesen Film absolut uncool und eine billige Ausrede für Tykwer, der nicht über seinen Schatten des Hobbyfilmers springen kann. Er bleibt ein deutscher Provinzfilmer. Gerettet haben den Film die Schauspieler, Kameramänner, Crew und das Schnittmeisterteam. Tykwer konnte nichts dafür.

Der Film ist sehr gut, lohnt die Investition von 8,50 Euronen und hat gleichermaßen vollkommen zu Recht keinerlei Preis auf den Berliner Filmfestspielen abgeräumt, weil Tykwer immer noch keine Ahnung davon hat, wie man einen Edelthriller inszeniert. Der Film "The Departed" hat dazumal etliche Oscars abgeräumt. Vielleicht auch wegen der letzten 30 Sekunden.

14. August 2014

NSU: Bomben in der Keupstraße - was wirklich geschah

Was wirklich geschah, wissen wir auch nicht. Woher auch? Es hat uns ja keiner verraten. Es läßt sich aber mit ein bißchen gesundem Menschenverstand rekonstruieren, sofern einen Blick in die Aktenlage der Nation wirft. Da wir keine Polizeibehörde und kein Geheimdienst sind, können wir es uns allerdings in Anlehnung an das Münchner Staatstheater erlauben, von den Akten zu abstrahieren, Abstand zu nehmen, und die Ereignisse in der Keupstraße so erzählen, wie sie nie passiert sind. Wenn das Münchner Gericht das darf, dann dürfen wir das als Freigeister erst recht.

Manche Mitarbeiter zuständiger Organe sind ja nicht im NSU-Sumpf untergegangen.

Die haben was läuten hören, da läüft 'ne Nummer ab, wissen aber nicht was, packen ihr mobiles Überwachungsequipment in ein Hartschalenbag, schieben es vor den Laden, werden gebeten weiterzuschieben, hier könnse nicht abstellen.

Ist denen egal, weil 10 Meter weiter die Kameras und Mikros genauso gut funktionieren.

Von der Explosion sind die dann genauso üebrrascht, auch wenn sie eine Ahnung hatten, daß da was passieren wird. Nur darauf sind sie nicht vorbereitet.

Deswegen laufen die nach der Explosion auch so offen und unbeschwert rum. Die haben als Polizisten nichts zu verbergen, nur die Vorbereitung der Überwachungsmaßnahme. Deswegen die Vermummung vor den Überwachnungskameras, aber keine, nachdem das Unglück geschehen ist.

Dann war das das Observationsteam, was da erwischt wurde.


Ab und zu wabert in uns die Fieberphantasie, einen knackigen deutschen Politthriller zu schreiben, denn dieses Genre wird von den deutschen Literaten und Filmern nicht bedient. Der letzte, der sich daran vesuchte, war Dominik Graf mit "Die Sieger", ein klasse Film, der die versifften Zustände im Kreise deutscher Elitpolizisten und -politker ziemlich realitäsnah darstellte, so präzise, daß es seitdem nie wieder eine solche Sezierung innerpolizeilicher Zustände gab. Doch, einmal gab es die noch, als ein anderer Künstler den weinenden Elitepolizisten auf das Titelblatt vom Spiegel hievte, der nie über die skrupellose Hinrichtung von Wolfgang Gramns durch eine Killerkommando der GSG-9 hinwegkam. Der erfindungsreiche Schrifsteller nannte sich damals Leyendecker und schreibt heute unter gleichem Künstlernamen die Geschichten des Fantasy-Spektakels NSU.

All das ist lange her, Polit-Thriller like USA gibt es in der BRD nicht, ergo müssen wir selber einen erfinden. Wir werden uns des Thrillers selber enthalten, sondern stellen stattdessen einige Überlegungen zur Entwicklung des Plots vor, der dann noch auf 300 Seiten ausgewalzt werden muß.

Wenn mich eines Abends eine Schreibschwäche übermannt, walze ich die gestrige Idee mit dem Observationsteam aus, die nur bedingt angreifbar ist.

Die haben nicht gebombt, nicht mal Schmiere gestanden. Die haben einen dicken Deal observiert, möglicherweise auch etwas bechleunigt, dabei aber nicht realisiert, daß sie selber im Focus standen, von Leuten, die den Deal sprengen wollten.

Deswegen hat der auch keine Polizeiweste oder -binde.

Im Prinzip ist das Szenario schon fertig. Ich habe nur keine Lust, das aufzuschreiben.

Eine andere Geschichte ist natürlich, wieso das instrumentalisiert wird, wieso es BMZ in die Schuldakte reingeschrieben wird. Das ist simpel. Damit niemand nachforscht, was damals wirklich lief. Weil es noch läuft? Und weil, wie fatalist vollkommen richtig schrieb, der NSU die Müllhalde unbequemer Mordfälle ist, die entsorgt werden müssen. Tote können sich nicht wehren und Zschäpe hängt wenigstens noch ein bißchen an ihrem jämmerlich verkackten Leben. Die sagt auch nichts. Einfacher geht es nicht.

Das Gesicht, das der Typ macht, ist viel zu offiziell und m.A.n. doch sehr überrascht und betroffen. Die haben wirklich nicht damit gerechnet, daß da eine Bombe hochgeht.


Es heißt, die DDR sei das Abziehbild der UdSSR gewesen, eine Minitiaturausgabe des sowjetischen Staatsaufbaus. Mag sein. Wichtig zu wissen in dem Zusammnehang ist nur ein Aspekt. Kab es im Kreis Probleme, stand zwei Tage später eine Delegation aus dem Bezirk auf der Matte, die bei der Proplemlösung hilflos im Weg stand. Gab es im Bezirk Probleme, rückte Berlin aus und schaute den Problemlösern zu. Das galt auch für die Schutz- und Sicherheitsorgane. Schwierige Ermittlungen vor Ort wurden, so nötig, von oben unterstützt, oftmals mit dem gewünschten Erfolg.

Was der DDR recht, das war und ist der BRD billig. Sie ist in politischer Struktur und Funktionsweise wesentlich das Abziehbild der USA, mit Absicht, denn nie wieder sollte eine solche starke zentralmacht wie Preußen in der Mitte Europas agieren dürfen. Das war zumindest die Intention der Richter im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß, die den Staat Preußen verboten, da er ein verbrecherischer war. So wundert es keinesfalls, daß die Stuktur der BRD eine föderalistische mit all ihren Bauchwehen ist. Die größte Bauchschmerzen bereiten dabei die autarken Befugnisse der Polizeien und Geheimdienste der Länder, die ihren Status eifersüchhtig vor den Einmischungsversuchen des bundes wahren wollen. Ebenfalls oftmals mit dem gewünschten Erfolg. Wenn ein de Maizieré, jetzt derzeit als Minister im Bund versagen darf, sein Versagen in Sachsen geheimhalten möchte, insbesondere seine persönliche Aktie am Sachsensumpf, dann wird deutlich, um welche Kategorie Politiker es geht, um "Die Sieger".

Die Keupstraße zu Köln ist das Konzentrat des Okzidents, der Schmelztiegel des Lebens überwiegend muslimischer Menschen mit alle ihrer Vergangenheit, Gegenwart und fehlenden Zukunft. Tausende Quadratkilometer Land und Wasser, Millionen von Menschen, hunderte widerstreitender Interessen jeder coleur auf wenige hundert Meter Straße kondensiert. Alles, was die große weite Welt in Türkistan bietet, findet sich in dieser kleinen Straße wieder. Istanbuler MAfia, ostanatolische Armut und Bildungsferne, Blutrache, Strebertum der Fordwerker, gemäßigte und militante Kurden, menschliche Wracks und Genies, Graue Wölfe und Linksterroristen. Nicht zu vergessen die elend vielen Normalos, die mit all dem nichts zu tun haben wollen.

Abseits von Generalbundesanwalt, BKA, BfV, den Landespolizeien und Geheimdiensten, BND und MAD gibt es eine Behörde, die bisher gar keine Rolle in den Betrachtungen zum NSU-Märchen von Brüderlein Leyendecker und Schwesterlein Friedrichsen spielte. Das Ministerium für Finanzen, dem die Dienststellen des Zoll zugeordnet sind, wovon für unseren kleinen und feinen Thriller zwei von Bedeutung sind, die Zollfahndung und die Steuerfahndung. Was die Steurfahndung betrifft erinnern wir daran, wie "Die Sieger" mit erfolgreichen und unkorrumpierbaren Beamten umgehen. Roland Koch ließ, als er noch die politische Macht dazu hatte, effizient ermittelnde Beamte psychiatrisieren, das heißt, aus dem Verkehr ziehen, weil sie zu nah bei dicht and der ultimativen Wahrheit dran waren und die Ermittlunsgergebnisse seinem Klüngel gefährlich wurden.

Die Zollfahndung ist ein kleine, feine und sehr autonom operierende Behörde, die ihre Kenntnisse ungern mit anderen teilt, nur wenn die Not ganz groß ist. Das sie keinerlei Kontrolle unterworfen ist und kaum im Folus von Politk und Presse steht, können hier Dinge abgewickelt werden, die in großen Apparaten nicht realisierbar wären, da man keine Kantinengespräche zu diffizilen Dingen wünscht.

Zollfahnder beschäftigen sich mit allen grenzüberschreitenden Delikten und Finanzen, also auch Falschgeld, Waren- und Menschenschmuggel, Drogen, Waffen, schnellen Autos, schönen Frauen, einfach alles, was auch die Polizei beschäftigen könnte, wenn da nicht die Eifersüchteleien wären.

Die Zollfahndung am Flughafen Köln-Bonn kam einem dicken Ding auf die Spur, ließ die Nummer aber erst mal laufen, um zu eruieren, was da im Hintergrund abläuft. Das ie über eigene Fandunsgmöglichkeiten verfügt und nciht auf BKA, BND oder Verfassungsschutz zurückgreifen muß, kommt sie mit den Ermittlungen ziemlich weit. In der Endphase verdichten sich die Hinweise, daß in Kürze in der Keupstraße eine große Nummer abgezogen wird, was genau weiß man immer noch nciht, aber so dick, daß die zolleigenen Observatiosnteams in den Fall involviert werden.

Ab diesem Zeitpunkt ist ein kleiner Abschnitt der Keupstraße unter ständiger Beobachtung, um alle Verbindungen in dem Fall offenlegen zu können. Die Observanten haben nur ein Problem. Fremdländer, also Deutsche, bleiben in der Keupstraße nicht lange unentdeckt, sind selbst Objekt der Beobachtung. Die Zollfahnder wissen das und taten ihr möglichstes, um ihre Anwesenheit zu verschleiern. Sie waren gut, ziemlich gut. Sie präparierten zwei Fahrräder mit Hartschalenbag, die ihre verlängerten Augen und Ohren waren. In den geräumigen Kästen war genug Platz für Kameras, Mikros, Akkus und Funk. So konnte man die Räder unauffällig in der Nähe des zu observierenden Objektes deponieren und selber 200 Meter entfernt im Kastenwagen die Szenerie beobachten, in sicherer Entfernung von den Geschehnissen und Objekten der Begierde.

Bis es knallte.

Die beiden ersten Beamten brauchten zwei Minuten, bis sie am Tatort aufschlugen und ihren Augen kaum trauten, denn mit dieser Entwicklung hatten auch sie nicht gerechnet. Sie waren Observanten, keine Fallermittler. Sie waren die Schatten der Täter, ihre ständigen Begleiter. Sie waren schockiert, denn darauf waren sie von ihren Vorgesetzten nicht vorbereitet worden.

Und so schauen sie auch drein.

Was uns zu der Frage veranlaßt, warum die ersten beiden Vollzugsbeamten am Tatort nicht als Zeugen aussagen mußten, denn sie wären die Kronzeugen schlechthin, die am Monitor in ihrem Kastenwagen Uwe und Uwe die Keupstraße entlangschlendern sehen haben müssen. Haben sie aber nicht. Oder sie haben es bis heute niemandem verraten. Schon gar nicht dem Richter Götzl. Was die Frage aufwirft, wo Uwe & Uwe waren, als sie die Keupstraße nicht bombardiert haben?

Den Thriller zum Plot schreibt ihr euch alleine. Da können schöne türkische Frauen vorkommen, die ins Land geschmuggelt werden, Opium, nicht nur für den Eigenbedarf, Waffen, PKK, Graue Wölfe, Türkenmafia, Falschgeld, Blutrache, die ganze Politmischpoke usw.

Der Phantasie, wen und was die Zollfahnder observierten, sind keine Grenzen gesetzt.

19. Mai 2010

deprimierend

Es ist deprimierend, einen Menschen großartig zu finden und mit dieser Großartigkeit nichts anzufangen zu können.

Steht da wirklich, anzufangen zu können.

Heinrich Steinfest
Ein sturer Hund
Piper Verlag GmbH, München, 2003, 11. Auflage
Seite 119

Den Autoren kann man auch gleich wieder vergessen. Das ist das einzige, was lesenswert an seinem literarischen Schaffen ist. Das wiederum läuft unter Thriller. Ich habe bis heute nicht kapiert, warum das so ist. Schreiben kann er nicht, Thriller kann er nicht, verstehen tut man ihn nicht, aber gut 300 Seiten mit Buchstaben auffüllen, das kann er.

Hat für das Buch den deutschen Krimipreis bekommen und die Zeit lobte das Werk laut Klappentext als Meisterwerk. Kann allerdings sein, daß sich der Klappentext auf ein ganz anderes Buch bezieht. Auf das von mir gelesene jedenfalls nicht.

11. September 2021

jetzt mal unter uns Mafiosi

Das Furzmagazin aus Hamburg jubelte wie einst das Publikum im Sportpalast, der Süddeutsche Beobachter ist nciht minder hingerissen von den Verbrechen, die derzeit im ZDF stattfinden. Im Grunde ist es Serienkitsch aus dem Baukasten. Es handelt sich um vier Teile, die zusammen 3 Stunden in die Länge gezogen werden. Abzüglich der gewerkschaftlichen verpflichtungen vorne und hinten dran, sind das 170 Minuten Elend und kleinen Dosen.
Manche Einstellungen erinnern an High Noon
An der Stelle muß man präzise sein. Gar keine. Nichts erinnert an 12 Uhr Mittags, falls man nicht genau zu dieser Zeit die Serie schaut.
“Im Netz der Camorra” einen gelungenen Thriller geschaffen, der mehr Psychogramm als klassischer Krimi ist.
Ein Thriller ist es auch nicht, somit auch kein gelungener, was eine Teilmenge des Genres ist.

Langweilig, weil langatmig und psycholigisierter Frauenscheiß. Die 3 Stunden schafft man mit Schnelldurchlauf Tempo 8 in knapp 45 Minuten, wovon der Löwenanteil auf den letzten Teil entfällt. Wegen des Happyends.

Die Handlunf entwickelt sich nicht, die Charaktere entwickeln sich nicht. Es schaut sich an, als ob das alles gerenderte Personen sind, die auf die Mattscheibe geworfen werden. Szenen werden unnatürlich und damit künstlich in die Länge gezogen wie ein ausgeleierter kaugummi.

Moretti spielt einen ehemaligen Mafia-Killer, der von einem seinr Brüder heimgesucht wird, dem er einst das Leben rettete, indem er ihn vor der Klinik abwarf. Nun kam der aus dem Knast zurück und forderte den Weingutinhaber Moretti auf, gepanschten Edelwein zu produzieren, auf daß das große Geld vom Himmel regnet.

Einmal Mafia immer Mafia. Wieder sterben Menschen. Wieder wird das schmutzige Geschäft betriben. Moretti will da raus. Als er den Auftrag erhält, den ermittelnden Kommissar zu ermorden, findet er den Ausgang. Er erschießt seinen Aufpasser, sagt dem Kommissar, er habe ihm das Leben gerettet, er habe was gut bei ihm.

Das Gute wird im letzten Teil prompt eingelöst, denn nun steht Moretti auf der Abschußliste, von der er nur durch das beherzte Eingreifen des Kommissars wieder runterkommt. Der alte Mafiabruder hingegen ist tot.

Der Plot selber hat gerade mal Material für knapp 60 Minuten, ähnlich wie "Taken". Da reicht es auch nicht für mehr. Jetzt muß man sich nur noch vorstellen, daß das auf die dreifache Menge aufgeblasen wurde. Das ZDF hat das Steurgeld, das es verschleudern kann. Wir Bürger haben aber keine Zeit, uns mit solchem Mist abzugeben. Insofern ist es gut, daß ich das im Schnelldurchlauf auf den Zweitmonitor streamen kann, ohne viel Lebenszeit zu verlieren.

Schulnote 4,5, weil ätzender Tatortabklatsch. Psychoscheiß. Mafia konnte Hollywood um siebzehn Längen besser.

Und nur weil de rheinsche Lusch immer ein wenig deppert rüberkommt, heißt das nicht, daß er kein Faschist ist. Er ist auch kein moderater Faschist, sondern ein Faschisten...

NRW stoppt Lohnfortzahlung für Ungeimpfte – Ähnlicher Plan auch in anderen Bundesländern

15. Januar 2012

NSU: gehör auch du dazu

Deutschland schreibt einen Nazi-Thriller, und alle schreiben mit. Im Rotations­verfahren sind seit Wochen die qualitativ hochwertigsten Magazine damit beauflagt, die in der Woche von den geheimen Ermittlern zugesteckten Skandälchen zu eine gigantischen Skandal umzudichten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Heute durften die Märchenonkel vom Spiegel ran und das dürstend Volk mit schröcklich schauriger Mär beglücken. Originaltext des Spiegel sinnwahrend und nur unwesentlich gekürzt. Wo der Terror der Zelle, die sie früher einmal war, abgeblieben ist, das kann ich auch nicht sagen. Ich hab das nicht aus dem kleinen Anreißer gelöscht.

SPIEGEL-ONLINE 15. Januar 2012, 08:03 Uhr
Zwickauer Zelle

Neonazis wählten Opfer nach Alter aus

Womöglich...
gefundene Aufzeichnungen legen ... nahe
womöglich...
Auffällig sei...
...ist allerdings unklar
...vorgesehen gewesen sein könnte
...verdichten sich die Verdachtsmomente
...zum Einsatz gekommen sein sollen.
...obwohl möglicherweise...
Dies könnte...
Die Gruppierung NSU soll... Zudem soll sie ... verantwortlich sein.


Schauen wir uns nun das Rotationsprinzip in seiner Funktionalität etwas genauer an, da alle Blätter den Spiegel brav abschreiben. Man schenkt sich ja sonst nichts. Nur die Märchen zum Wochenende.

In der Zeit mutieren die solltologischen Erkenntnisse des Spiegel zu:

Neonazis wählten bewusst Männer als Mordopfer

Die Welt hebt den solltologischen Bezug hervor, der uns im Titel des Spiegel verschwiegen wurde.

Neonazis sollen Opfer nach Alter ausgewählt haben

Die Dresdener Neueste Nachrichten machen aus dem phantsievollen Angebot des Spiegel

NSU mordete laut Ermittlern aus Fremdenhass

Und für die BILD ist eh schon alles aufgeklärt, auch wenn sie, wie der Spiegel, den Terroverdacht inzwischen haben fallen lassen.

ZWICKAUER NEONAZI-ZELLE
Killer-Nazis wählten Opfer nach Alter aus


Liebe Leute da draußen, setzt euch an die Tastaturen und schreibt eure Geschichten auf. Gehört dazu, wenn es darum geht, den Nazi-Thriller auf die Höhen des Nobelpreisverdachts zu heben. Noch langt's bei weitem nicht dazu. Drum schreib auch du zur NSU.

30. Oktober 2012

Schriftsteller gestattet Polizei-Kontrollen wegen Hautfarbe

Ich weiß nicht recht, doch diese Frage sei mir dann doch erlaubt. Mache ich mich des journalistischen Rassismus schuldig, wenn ich mit meinem Finger auf die üblichen Verdächtigen zeige und sie der Scheinheiligkeit zichtige?

Wir machen mal die Probe aufs Exempel.

Der Spiegel betitelt einen langweiligen Text wie folgt:

Diskriminierung
Gericht verbietet Polizei-Kontrollen wegen Hautfarbe


Nun denn, viel schlimmer ist jedoch, daß er die öffentliche Disputiererei zu dieser Wortmeldung untersagt, indem er das Diskussionsforum für diesen Beitrag gar nicht erst öffnet.

Von der Welt wiederum werden wir auf eine falsche Fährte gelockt.

17:18 | Justiz

Hautfarbe kein Auswahlkriterium für Polizeikontrolle

Deutschland entschuldigt sich bei klagendem Studenten


Und nein! Es stimmt auch nicht, was uns die Genossen der TAZ vertickern wollen.

Urteil zu Kontrollen nach Hautfarbe

Gericht verbietet Polizei-Rassismus


Das Gericht hat nur klargestellt, daß die Aufforderung zur Vorlage von Ausweispapieren nicht an die Hautfarbe geknüpft werden darf.

Man könnte meinen, daß das vor Gericht verhandelte Kontrollverfahren gar nicht existiert, liest man die Welt. Dem war allerdings nicht so. Und Deutschland hat sich auch nicht entschuldigt, höchstens jemand aus dem engeren Betroffenheitskreis.

All das ist aber vollkommen Wurscht. Erst gestern fühlte sich ein Blogautor veranlaßt, das Verhältnis von Thriller, Welterklärmaschine und Realität zu erklären und im Falle der deutschen Verhältnisse auch noch gerade zu rücken. Die Zusammenfassung sei hier noch einmal erwähnt.

Der deutsche Krimi erklärt gar nix, nicht mal, warum der Tote ermordet wurde und wieso der Kriminale das rausbekommen hat. Der deutsche Krimi moralisiert uns eine heile Welt herbei. Damit ist er ein Fall für die Müllabfuhr.

Wenn es der deutschen Thriller schon nicht tut, weil es den nicht gibt, dann weichen wir zwecks Welterklärung auf den norwegischen Kriminalroman aus.

Es waren noch zwei, drei andere Sätze zitierfähig, die Jo Nesbo in seinem voluminösen Schriftsatz von der Erlösung untergebracht hat. Auf S. 23 konstatiert er bezüglich Harry Hole:

...man konnte nicht zwölf Jahre bei der Polizei sein, ohne von der Menschenverachtung angesteckt zu werden, die der Job mit sich brachte. Aber er wehrte sich, das musste man ihm lassen.

Die Aussage, die uns die Welt erklärt, finden wir dann auf S. 137.

... unsere Vorurteile lösen die Fälle. Weil sie nicht auf mangelndem Wissen beruhen, sondern auf trockenen Fakten und Erfahrung...

Würde uns unsere Erfahrung lehren, dass bei den Zollkontrollen ... überdurchschnittlich viele Rollstuhlfahrer mit Drogen in ihren Körperöffnungen geschnappt werden, würden wir auch sie aus ihren Stühlen zerren, Gummihandschuhe anziehen und es jedem von ihnen mit dem Finger besorgen. Wir reden nur nicht darüber, wenn wir es mit der Presse zu tun haben.


Oder, um mal eines meiner liebsten Vorurteile öffentlich zu machen. 95% aller Gefängnisinsassen saßen bzw. sitzen vollkommen zu Recht ein.

30. Juni 2011

am Ende siegen immer die Nazis

Schon mit "Daemon" hatte Daniel Suarez einen fulminanten Game-Thriller auf die kriminell eingestellte Leserschaft losgelassen, der es in sich hatte. Selbst nicht so sehr an den Innereien von Computern und Netzwerken interessierte Kriminale waren mit den technischen Beschreibungen und Einflechtungen an keiner Stelle überfordert und wurden fachkundig immer die Leimspur entlang geführt. Die Leimspur gab es zwar nicht, ein paar Verästelungen, die Verwirrung stiften sollten, doch nie taten, da der Autor das Thema viel zu geradlinig entwickelt hatte.

Kurz und gut. Ein versierter Programmierer hatte einen Daemon geschrieben und in einem weltweit beliebten Online-Spiel versteckt, der sich durch ungeahnte Raffinesse auszeichnete. Als der Programmierer an Krebs verstarb, übernahm der Daemon weitestgehend die Kontrolle über viele Rechenvorgänge und Datentransporte im Internet, was viel Heil und Unheil im richtigen Leben hervorrief.

Die Jagd auf den Daemon beginnt. Besser, die Jagd darauf, ihn zu kontrollieren, zu bändigen bzw. ihn auszulöschen.

Das Faszinierende an dem Roman war die enge Verflechtung von Realität und virtueller Welt, wobei... Ein Buch ist ja selbst nur virtuell, flüchtig, nicht wirklich, findet in meinem Kopf statt, ist bedrucktes Holz.

Zum Ende hin war das dicke Ding so hin geschrieben, daß es geradezu nach einer Fortsetzung rief, denn einige Handllungsstränge hatte Suarez offen gelassen, die man mit eigener Phantasie oder 9,90 € für den zweiten Band schließen konnte.

Der zweite Band ist online, und heißt

Daniel Suarez
Darknet
Deutsche Erstausgabe Mai 2011
by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg
477 Seiten

Für dessen Verständnis ist in jedem Falle die Lektüre des "Daemon" erforderlich, da sich sonst einige Szenen nur schwer erklären.

In diesem Band gelingt es dem Autoren noch weitaus besser als im ersten, die Grenzen zwischen Realität und Virtualität aufzuheben. Letztlich habe ich drauf verzichtet, diese Unterscheidung festmachen zu wollen und mich lieber auf die Handlung eingelassen.

Ein rasanter Thriller, derzuweilen wie ein Drehbuch geschrieben ist und danach schreit, zumindest in den Action-Szenen unter Zuhilfenahme Hollywoods und eines Schrottplatzes der Autowiederverwerter vefilmt zu werden.

Das Beste jedoch, das hat er sich für den Shluß aufgehoben. Für das Ende der Geschichte. Die Wiederauferstehung der Nazis in ihrer schlimmsten Inkarnation, der SS. Bereits im ersten Teil hatte ein SS-Mann, ein ganz schlimmer Folterfinger, eine kurze, dafür tragende und prägende Rolle, um dann wieder abzutauchen.

Im zweiten Band taucht er wieder auf, ganz kurz, mit einer knackigen Verhaltenstherapie dem Protagonisten gegnüber, um am Schluß ein furioses Ende auf die Bretter zu knallen, daß man nur mit der Zunge schnalzen kann.

Ich versuche mal ein Analagon, das gar nicht so weit her ist, da ja von etlichen geheimdiensten real praktiziert. Ein hundertfacher SS-Mörder sitzt im Knast, wurde aber nicht zum Tode verurteilt. Er beherbergt eine Menge an Wissen und Foltererfahrung in seinem Gehirn, als auch Folterpraxis in seinen müden Knochen. Nun kommt der Gutmensch von weiß ich woher, weil er etwas wissen möchte, Hilfe braucht, oder Beistand benötigt. Es sei dahin gestellt.

Der deal geht nun so. Ware gegen Ware. Willst du was von mir, krieg ich das von dir. Du kannst dich entscheiden. Mein Preis ist nicht verhandelbar.

Alleine für diese Idee lohnt es sich, die beiden Schwarten in die Hand zu nehmen, solange sie noch nicht verboten sind. Denn wer darf in Deutschland am Ende der Gechichte den Folterexperten der SS genußvoll auf der Straße der Sieger marschieren lassen? So genußvoll, daß man als Leser von diesem Genuß absorbiert, so man in das Buch hineingekrochen ist.

20. Januar 2011

24 Stunden weniger

Zeit als Liam Neeson hat Russel Crowe, um seine Frau aus dem Knast zu holen und samt Sohn für immer zu verschwinden.

Der Plot ist schnell erzählt. Seine Frau wurde zu 20 Jahren wegen Mordes verknackt. Ob zu Recht oder Unrecht, das verrate ich an dieser Stelle mal nicht, denn im Film gibt es zwei Szenen, die eine herausragende Bedeutung für diese Bewertung haben. Andererseits ist es ohne jede Bedeutung, denn Russel Crowe glaubt an ihre Unschuld und will sie da wieder rausholen. Reicht ja eigentlich als Plot vollkommen aus.

Ich hatte vorab auf etlichen unterschiedlichen Promoseiten Kritiken gelesen, die unterm Strich alle ähnlich abgeschrieben waren. Der Film habe Plausibilitätslücken, sei aber sehenswert. Hätte ich die Vorabkritiken nicht gelesen, wäre ich nicht hingegangen. So war ich da. Naja.

Ich fang mal so an. Die Jugenschutzwarte und Zensoren des Landes haben dem Streifen ein ab 12 Jahren geeignet angepappt und bezeichnen das Werk trotzdem noch als Thriller. Ich stand gerade an der Kasse, da bettelten zwei Knirpse um ihre Tickets, doch die Dame lies sich nicht erweichen, wollte irgendeinen Beleg sehen, woraus hervorgehe, daß sie auch 12 seien. Konnten sie nicht. Also mußten sie sich von dannen trollen.

Diese Alterseinstufung dient wohl dazu, unsere jugendlichen Mitbürger auf dem schweren Weg der sittlichen Reifung von Staates wegen an die väterliche Hand zu nehmen und ihnen auf dem beschwerlichen Weg zum Erwachsenwerden beizustehen. Nun ja, bei dem Film war das auch ratsam, die beiden Knirpse außen vor zu lassen, denn sie hätten einen ästhetisch grottenschlechten Film gesehen, wo so ziemlich alles falsch ist, was im Filmgeschäft falsch gemacht werden kann. Ich gebe der Kassiererin im konkreten Falle Recht, sie hat die Kleinen davor bewahrt, sich künstlerischen Schrott anzusehen, was man ja nur gutheißen kann, wenn man die Jugend von heute an knackige Edelthriller heranführen möchte. Der Film ist dazu nicht geeignet.

Will sagen, mit 2 Stunden und 15 Minuten ist das Teil arg in die Länge gezogen. Liam Neeson, übrigens mit einer kleinen und sehr feinen Gastrolle, hatte seine 96 Stunden in 90 Minuten gequetscht. Eigentlich in 60, zieht man die ersten 30 langweiligen Minuten von "Taken" noch ab.

Hier war es genau umgekehrt. Der Film hat einen knackigen Einstiegsdialog. Die Frau seines Bruders, Zahnärztin, und seine Frau können nicht miteinander und haben in der Gaststätte Zoff.

- Du baggerst doch sogar jetzt meinen Mann an.
- Ich bagger deinen Mann nicht an. Wenn ich den haben will, dann kriege ich ihn so. Fingerschnips.

Damit hat sie ohne Zweifel Recht.

Kurz danach im Auto mit seiner Frau beim Knutschen.

- Die Frau ist gefährlich und dürfte eigentlich gar nicht in der Oralchirurgie tätig sein. Da sitzt du wehrlos auf dem Stuhl, dann beugt sie sich über dich und du hast ihre Glocken im Gesicht hängen.

Entspricht ebenfalls zweifelsfrei der Wahrheit, denn die Frau war schon ein scharfes Zahnärztinnen-Geschoß.

Die Seguenz von Russel Crowe und Liam Neeson ragt im Film heraus, da spielen zwei auf Augenhöhe, die was können. Neeson ist ein Ausbrecherkönig und Crowe konsultiert ihn. Er möchte in Erfahrung bringen, wie man aus dem Knast rauskommt.

- Das ist leicht, da gibt es viele Möglichkeiten. Das Problem liegt darin, auch draußen zu bleiben und das möglichst lange, ohne erwischt zu werden.

Noch etwas später, als er seine neuen Pässe, Führerschein usw. in Empfang nimmt, meint der Ausweisverkäufer zu ihm:

- Du verkackst das, weil du es zu sehr willst.

Die wohl beste Szene irgendwann mitten im Film. Er ist auf Besuch bei seiner Frau im Knast. Dann sagt sie etwas, was den ganzen Film kippt. 30 Sekunden später der nächste Besuchstag, dann sagt er etwas, was den Film wieder zurück in die Spur holt. Ab diesem Augenblick, das ist etwa nach einer elendig langen Stunde, nimmt das Drama langsam Fahrt auf und wird zum Schluß hin durchaus ansehnlich und achterbahnmäßig.

Im fast letzten Bild des Films ahnt man, was Russel Crowe antrieb. Seine Frau kommt aus dem Bad. Der Regisseur oder Kameramann hatte ihr wohl in einer langen Diskussion abgerungen, auf einen BH zu verzichten. Ihre Brustwarzen zeichnen sich sehr deutlich auf dem eng anliegenden T-Shirt ab. Lieber die eigene Frau unter sich im Bett als eine Zahnärztin über sich auf dem Stuhl.

Klappe.
-------
Ich fang nochmal an. "72 Stunden" ist ein Film, dem es an der Grundsubstanz mangelt, einem ordentlichen Drehbuch. Das merkt man vorne, hinten, oben, unten, an allen Ecken. Gerettet hat ihn Russel Crowe. Ich hätte nie für möglich gehalten, daß eine Personality-Show einen Film so zusammenkitten kann, daß man sitzen bleibt und das Ende abwartet. Normalerweise wäre ich aufgestanden und gegangen. Aber Crowe spielt nicht normal. Er drückt jeder Szene einen, seinen glaubwürdigen Stempel auf, auf daß alle anderen Akteure blaß und unscheinbar bleiben. Je besser du die anderen erniedrigst, desto größer erscheinst du selbst.

Liam Neeson, Elizabeth Banks und !Überraschung! Brian Dennehy, als sein Vater, spielt er allerdings nicht an die Wand. Das findet auf Augenhöhe und in gegenseitigem Einvernehmen statt.

Zu deutsch, der Film ist sehr zwiespältig, auf der bis 10 geschlossenen Kritikskala so eine 4 oder 5. Mehr nicht. Haben die insgesamt 14 Besucher wohl auch so gesehen, zwei ältere Damen mal ausgenommen, die gleich beim Rausgehen von einem wunderbaren Thriller sprachen.

Der Film soll wohl in den USA gefloppt sein. Berechtigt. Eine Besuchsempfehlung kann ich nicht abgeben.

2. Oktober 2013

Wie verteidigen die Schweizer eigentlich ihre Bergwelt?

Peter Beck schrieb einen Thriller über einen netten NSA-Beamten. In einem Interview sagt er:

Wenn Panzerdivisionen aus Deutschland oder woanders her gekommen wären, hätten wir diese auf Fahrrädern bekämpft.

Ja, das hat auch den Maxl erfreut, als er es erfuhr, auf daß er die Kokosnuß rockte, denn er wäre flink mal hingeflogen und hätte ein paar Bomben abge­wor­fen, meinte er.

21. August 2010

so macht man das heutzutage

Hoho, Gründer von wikileaks wegen Vergewaltigungsverdacht gesucht.

Das ist ja wie früher, wenn man eine mißliebige Person aus dem Verkehr ziehen möchte. Ich verstehe nur nicht, warum bei dem Szenario Kinderporno fehlt.

Für Verschwörungstheoretiker bietet die klitzekleine Meldung Stoff für einen 500-Seiten-Thriller.

26. März 2017

NSU: Donna Bratzeréro und Madonnas Dickdarm




Madonnas Dickdarm
30. August 2016

was ist das für 1 life wenn du dir vorm kacken extra klopapier auf die wasseroberfläche legst damit das klowasser nicht an deinen arsch spritzt, die erste wurst dann so groß ist dass sie das gesamte papier mitnimmt und die zweite dann voll reinplatscht sodass dein gesamter arsch nass wird voll ekelich vong gefühl her dankemerkel!!1!1

Den Lesern da draußen an den Flachbildschirmen, Röhrenmonitoren und Abhörgeräten sei in einem etwas zu lang geratenem Exkurs kurz noch einmal dargelegt, worin eigentlich der Zusammenhang zwischen der Muschelfrau Katharina Mork (Donna Bratzeréro) und dem NSU besteht. Und in welche Verästelungen die Analyse vordringen muß.

Es erschließt sich nämlich nicht auf den ersten Blick, da eine Katharina Mork doch in den Akten gar nicht vorkommt.

Nun gut. Es gibt das Konvolut Vernehmungen Campingplätze. In dem tauchen die Morks auf, die, die nur Gutes über Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zu berichten wußten, aber keine Katharina Mork.

Teil 1: echt nette Leute im Urlaub auf Fehmarn
Teil 2: die Täter aus dem Fernsehen im Urlaub auf Fehmarn
Teil 3: tätowiert im Urlaub auf Fehmarn



Wir greifen mitten in den Aktenberg hinein und wegen der Abwesenheit von Katharina Mork ein anderes Beispiel heraus. Kriminalhauptmeister Möckel, in den Regionalen Ermittlungsabschnitt abkommandiert, kabelt an die Kollegen:

Wie bereits erwähnt, ist ein Beratungsgespräch der Zeugen Schiffner (Peine), Suhl (Peine) sowie der Eheleute Mork (Hameln) durch das BKA für den morgigen Tag gg. 15.00 Uhr In der Polizeidienststelle in Peine angedacht.

Hier wiederum ist nur das Beratungsgespräch durch das BKA interessant, nicht die feine Unterscheidung zwischen Zeugenstatus und Familienstand.


Sven Liebich und seine Berater vom BKA

Was muß man sich unter einem Beratungsgespräch durch das BKA vorstellen? Nun, das hat freundlicherweise der Sven Liebich online gestellt, denn er hatte am 23.02.2017 ein solches.



Die Beratung durch die beiden Herren ging so (phonetisch):



Eine falsche Bewegung und ich brech dir die Knochen. ... Wir gehen jetzt einfach hier raus und dann ist alles gut.

Dieses Beratungsgespräch korrespondiert sehr gut mit ähnlichen, die uns aus Thüringen und Sachsen berichtet wurden. Nach polizeilicher Beratung haben die besuchten Personen erkennen müssen, daß sie sich nicht an eine Zusammenarbeit mit Böhnhardt und Mundlos erinnern konnten. Sollte dem eines Tages doch so sein, werden sie in große Schwierigkeiten geraten. So wurden sie beraten.

All diese Beratungsgespräche sind vom GBA im Aktenordner 160 abgeheftet worden. Dort finden sich auch die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung der Schmauchspuren der Leichen von Böhnhardt und Mundlos, der 6 Metallteile, die Blutanalysen, DNA-Zuordnungen usw. also all das, was bei scharfer Nachfrage auch gemacht wurde, aber bedauerlicherweise zu keinem positiven Ergebnis für die Angeklagten, Böhnhardt und Mundlos, führte.

Zurück zum Thema Beratungsgespräch Mork. Da dieses in den Akten entbehrlich war, obliegt es der schriftstellerischen Phantasie, die fehlenden Seiten mit Inhalt zu füllen. Man kann sich also durchaus vorstellen, daß die Legendenbildner des BKA-Staatsschutzes ausschwärmten, um den Zeugen bzw. Eheleuten eine wasserdichte Geschichte anzutrainieren. Es sei an das Zeugencasting erinnert, bei dem nur die besten Auswendiglerner eine Runde weiterkamen.

Spinnen wir die Geschichte weiter. Als Legendenbildner würde ich mir irgendwas ausdenken, was dem Schutz der Spitzel in der militanten Tierbefreierszene dienlich ist. Hameln war mal so ein heißes Pflaster, was diese Szene betrifft. Und wir rufen uns in Erinnerung, warum militante und hochgradig kriminelle Tierbefreier zuweilen mit der Clint-Eastwood-Erinnerungshilfe auf nächtlichem Streifzug gehen. Die ist im Ernstfall die einzige Möglichkeit, einen wild gewordenen Stier oder eine renitente Kuh daran zu erinnern, daß sich ein Angriff nicht lohnt. Eine Magnum tötet. Auch randalierendes Großvieh. Sie zeitigt auch jene Ergebnisse, die die Rechtsmediziner an den Leichen von Böhnhardt und Mundlos festgestellt und zu den Akten gegeben haben. Eine Flinte ist dafür gar nicht erforderlich.

Und wir erinnern uns daran, daß das Spiel aus ist. Daß sich Herr Binninger und Frau Pau nicht dafür interessierten, welche Aufgaben Axel Minrath bei der Unterwanderung der Antispe-Mafia hatte. Nur Rechtsextreme, das ist langweilig, ein Bürokratenjob, einer für Buchhalter, denn Nazis sind berechenbar und pflichtbewußt. Ganz anders schießwütige Tierschützer.

Ein schöner Plot, der für wenigstens 500 Seiten Thriller mitten aus dem deutschen Leben reicht und der Vollendung harrt.

Zurück ins richtige Leben, und was das alles mit Katharina Mork zu tun hat. Nun, ein Beratungsgespräch kann auch dahingehend ausgehen, daß man ein nichtsahnendes Madel vor's Loch schiebt. Wer nichts weiß, der kann auch nichts verraten.



Doch wer wußte dann den Namen, der ins Suchfeld des Browsers einzutippen war? Entweder man erinnerte sich dessen oder man bekam ihn zugeflüstert. Am 25.06.2011 wurde aktiv nach Katharina Mork gesucht. An einem PC in der Frühlingsstraße. Der Zusammenhang ergibt sich aus der Akte EDV01.

Auf S. 138 ist die Suche nach Katharina Mork auf 16:26 Uhr eingetragen.

Diese Suche lieferte eine Trefferliste, die bewertet und dann selektiv abgearbeitet wurde (in der Abbildung gekürzt).



Um 16:27:18 Uhr war der Seitenabruf von antispehameln.wordpress.com (findet man nur noch bei archive.org).

Ein weiterer Treffer führte zur Homepage der Musikkapelle "Die Ärzte", bademeister.com

www.bademeister.com/v7/schizo/phren.php?p=2&a=6&seite=1121&alle=l

Die findet man nicht mehr, da das Gästebuch ausgelagert wurde und nun woanders geführt wird.

Bei einer Googlesuche wird nun dieses Ergebnis ausgewürfelt.



Der gelb hinterlegte Pfeil verweist exakt auf die im Surfprotokoll archivierte Adresse auf bademeister.com.

die ärzte – Offizielle Homepage
www.aape.de/v11/rwnwprt/zwsg.php?p=2&a=6&seite=1580&alle=1
... ihr werdet immer die geilsten bleiben. Haut rein! Eure Ktaharina!! 14.05.2007, 14:35 | Katharina Mork (Hameln, Deutschland) | www.punkarina.piczo.com.




Seite 1580 stimmt nicht ganz. Momentan huldigt Madonnas Dickdarm auf S. 1582 ihrer Lieblingsband. Da ist der Eintrag und noch lebendig.

Ihr wart die geilsten, ihr seid die geilsten und ihr werdet immer die geilsten bleiben. Haut rein! Eure Ktaharina!!
14.05.2007, 14:35 | Katharina Mork (Hameln, Deutschland) | www.punkarina.piczo.com

Die nächste Seite gibt es auch noch.

2011-06-25 16:31:55 24809.forumromanum.com/member/forum/forum.php?action=blog_tindex&USER=user_24809&threadid=2&threadid=2&page=8

Irgendwann landen sie dann schnell auf dieser Seite.

2011-06-25 16:48:25 www.unsere-campingwelt.de/html/camping_wulfener_hals.html

Das Initial der ganzen Geschichte war eine zielgerichtete Suche nach Katharina Mork. Im Juni des Jahres 2011. Von einem PC aus, der an diesem Tag in der Frühlingsstraße 26 zu Zwickau gestanden haben soll. Sagt man.

Dann, fast drei Jahre später, kommt doch noch der große Tag für die BKA-Berater. Katharina M., 21 Jahre jung, ist ein Runde weiter. Sie hatte das Zeugencasting erfolgreich absolviert. Warum? Das lest ihr euch selber durch, denn auch bei den Schiffners hat es nur Tochter Juliane eine Runde weiter gebracht.

Als zweite Zeugin kommt nun Katharina M., 21, herein. Sie lebt in Hameln.

Im Anschluss ging der Vorsitzende zur Tagesordnung über und begann mit der Zeugenvernehmung der Urlaubsbekanntschaften aus Fehmarn, Juliane S. und Katharina M.

Zeuginnen:

Juliane S. (Campingplatzbekanntschaften aus Fehmarn)
Katharina M. (Campingplatzbekanntschaften aus Fehmarn)

Zeugin: Man hat sich über eigene Interessen ausgetauscht. Wir mochten beide „Die Ärzte“, Musik usw. ...

Beate Zschäpe mochte die Ärzte.

Wer die Ärzte mag, der kann kein schlechter Mensch sein. Wer U2 hört, schon.

Und wer hat am 4.11. auf diesem PC tierschutzkonform nach Peta und Bio-Fleisch gesucht? Und ein Asyl für Emingers Katze? Zschäpe weiß es nicht. Wir auch nicht.

18. Januar 2014

NSU: Spekuliere auch du!

"Neues Deutschland" läßt René Heilig aus München berichten, was an Be­weis­mitteln gegen Beate Zschäpe zusammengerichtet wird. Dieser Tage war der Mord an Michele Kiesewetter und der Mordversuch an ihrem Kollegen auf der Agenda von Richter Manfred Götzl.

In der sozialistischen Tageszeitung findet sich eine bemerkenswerte Zusam­men­fassung des Prozeßverlaufs.

Bundesanwalt Herbert Diemer. Man sei nur Spekulationen begegnet. Mag sein, doch das, was er Anklage nennt, besteht aus kaum etwas anderem.

Eine Zusammenfassung der schönsten Verschwörungstheorien zum Tat­kom­plex Heilbronn lud Marcus Klöckner auf einen Server von telepolis hoch. Auch das sind Spekulationen, doch weitaus näher an einem guten Thriller dran, als die Gerichtslyrik der staatlich bestellten Ankläger. Und ebenfalls um drei Klassen besser erzählt, als es eine Frau Friedrichsen je können wird.

18. Juli 2010

keine neuen Vorwürfe

BILD möchte seinen immer wachsamen Blockwarten heute neues zur Spionage verklickern.

Unter der Überschrift "Neue Vorwürfe gegen Russen-Spionin" lautet die Frage im Anreißer-Foto:

Agentin 00Sex auch eine Geldschmugglerin?

Die Artikelüberschrift geht so.

Gehörte „Agentin 00Sex“ zu Geldschmuggler-Ring?

Dann wird dreist drauf losgelogen, daß sich die Stahlbewehrungen des Springer-Hochhauses biegen.

Dass sie im Auftrag des Kremls die USA ausspionierte, hat die sexy Russen-Spionin Anna Chapman (28) bereits gestanden.

Insgesamt sei angemerkt. Bereits am 29. Juni wurde in diesem Blog auf die Geldwäschevorwürfe Bezug geommen. Daran ist also nichts Neues. Und es ist auch nichts bewiesen, sondern bisher nur behauptet.

Die sexy Russen-Spionin hat auch nichts gestanden, schon gar nicht, daß sie für den Kreml spionierte. Wenn ich den amerikanischen Medien Glauben schenken kann, insbesondere den Aussagen des Justizministers, dann hat sie sich vor einem Richter schuldig bekannt, obwohl sie keine Geheimnisse nach Rußland übermittelt hat (Eric Holder). Das war die Voraussetzung für den vorher eingefädelten Deal, daß sie sorgenfrei ausreisen darf.

Mithin, wir drehen die ganze Geschichte einfach mal um.

Die Amis wollten endlich in Rußland einsitzende hochkarätige Spione freipressen. Das funktioniert aber nur, wenn man genügend Material hat, eine solche Aktion einzufädeln.

Der US-Nationalsicherheitsrat hat die Liste der Personen, die die USA freibekommen wollte, bereits am 18. Juni erstellt, zehn Tage vor den Festnahmen der russischen Spione. Dazu gehören der ehemalige Oberst der SWR-Spionageabwehr, Alexander Saporoschski, der ehemalige Oberst des Militärnachrichtendienstes GRU, Sergej Skripal, der ehemalige FSB-Oberst Gennadi Wassilenko und der Wissenschaftler Igor Sutjagin.

12 Russen gegen 4 amerikanische Spione und beide Seiten waren's zufrieden. Und sehr überraschend dann die namentliche Liste der Russen, die ausgetauscht wurden. Ich gehe davon aus, daß die USA-Regierung keine x-beliebig einsitzenden Russen freipresst, nur damit diese von den Gefängnisqualen erlöst werden. Die wissen noch einige Dinge zu erzählen. Die US-Administration ist nämlich alles andere als ein Sozialverein für im Leben gescheiterte Gestalten.

So wird ein richtiges Paar Schuhe aus der ganzen Geschichte.

Wenn es also Neuigkeiten zur Agentin 00Sex zu vermitteln gibt, dann die:

Angelina Jolie wird Ende Juli in Moskau ihren "CIA"-Thriller "Salt“ vorstellen. Laut Medienspekulationen möchte die Hollywood-Diva bei der Premiere die nach dem russisch-amerikanischen Spionageskandal berühmt gewordene Anna Chapman sehen.

Doch wie korrekt bezeichnet, handelt es sich um Medienspekulationen.

22. November 2016

NSU: Beschaffe auch du!

@anmerkung ist übrigens der Meinung, er habe den wahren Beschaffer der Dönerceska gefunden, aber ob das eine inventarisierte Stasi-Waffe war, aus einem ostdeutschen LfV, das hat er uns noch nicht verraten…

Nö, ich bin kein Verräter, ergo werde ich die Herkunft der Mörder-Ceska nicht verraten.

Ein paar Gedankengänge hingegen, die uns auf deren Spur führen könnten, die sind natürlich erlaubt und gehen so.

Nachdem letzte Woche der weiße Elefant durch Götzls Gerichtssaal getrampelt war, hing übler Benzingestank in der heiligen Halle. Alle befürchteten, Zschäpe könnte schon wieder zu den Streichhölzern greifen und einen ihrer berüchtigten Zaubertricks vorführen, das Gericht entflammen und selber unbeschadet davonkommen.


für korrekte zeitliche Abfolge von unten nach oben lesen

Die Folge waren hektische Aktivitäten, das Begehr zur Feststellung der Befangenheit der Richter abzulehnen, um den Prozeßfortgang nicht zu gefährden. Wieder einmal ging es um den Bumms, die Knarre, die Mörder-Ceska, eine Pistole an und für sich, den Polenböller, Sprengstoff, ganz nach Belieben. Nach gefestigter Auffassung des alten als auch neuen Bundesanwaltes kann damit nur ein Ceska gemeint sein, mit der vier Morde zu spät reihenweise Döner ermordet wurden. Das ist bewiesen, wie er letzte Woche dem Wartezimmermagazin mitteilte.

Der heißen Ablehnungsschlacht waren zwei nette Dinge vorausgegangen. Anwalt Narin hatte Jan Werner als V-Mann geoutet, weil er Interna aus dem PUA des Bundestages preisgab, die keinen anderen Schluß zulassen. Neben Thomas Starke war Jan Werner der zweite V-Mann.


für korrekte zeitliche Abfolge von unten nach oben lesen

Und genau solche V-Leute erkundigen sich nach einem Bumms. In jeder Drehbuch-Konferenz zu einem packenden TV-Thriller würde dieser Plot wegen unterirdischer Blödheit rausgeschmissen werden. In den deutschen Medien von Abendblatt über junge Welt bis Zeit geht das natürlich als raffiniertester Beschaffungscoup aller Zeiten durch.

Zum zigsten Mal war also die Ceska des Thema und zum zigsten Mal nutzte die Verteidigung Wohllebens die Gunst der Stunde für einen Befangenheitsantrag. Nun, den haben sie bereits vor drei Jahren verkackt. Da hilft auch der zehnte Aufguß nicht weiter. Nur in einem, der Erhellung des Beschaffungsvorgangs für das Beweismittel Nummer 1, das vier Morde zu spät geliefert wurde.

Es geht darum, 1 und 1 und noch eine 1 oben drauf zusammenzuzählen.

1 Sie haben eine Waffe besorgt
1 Jan Werner ist ein V-Mann
1 Meyer-Plath hieß früher Reiner Görlitz

Die Brandenburger Schnüffler haben aus Chemnitz das Waffenbegehr gehört. Die Staatsschützer vom LKA haben mitgehört. Alle wußten Bescheid.

Das muß man als erstes zur Kenntnis nehmen.

Dann muß man als zweites wissen, daß beide Sicherheitsstrukturen ein Interesse daran haben mußten, daß so eine Waffe da auch ankommt. Der Grund ist simpel. Die Operation darf nicht gefährdet werden. Sie muß aber wasserdicht gemacht werden. Also haben die als erstes die LKAler abgeklemmt und in die Schranken gewiesen. Wir kümmern uns, haltet euch da raus.

Sicher ist, daß eine Waffe da auch ankam, denn das hat niemand offensiv bestritten. Schultze hat gestanden, daß er ein Waffe rüberwachsen ließ, wußte allerdings nicht mehr, was für eine und hat sich dann für den Münzwurf entschieden. Oder: die Größe ist doch entscheidend.

Auch Wohlleben war sich sicher, mit einer dargereichten Waffe zu tun gehabt zu haben, allerdings war die kleiner, jedenfalls nicht die, die man ihm zur Identifizierung vorschlug.

An der Stelle hatte die Verteidigung zum x-ten Male die Chance verkackt. Wohlleben hätte nur zum Tisch vorlatschen müssen. Die Waffe, um die es damals ging, ist bei den hier aufgereihten Beweismitteln definitiv nicht dabei. Mehr wäre nicht erforderlich gewesen.

Es ist letztlich egal, weil die Tatsache der Waffenbeschaffung völlig unstrittig ist.

Jetzt steht nur noch die Frage, ob sie den Schultze als cover-up nahmen, um ihre Ceska-Story zu stützen, Meyer-Plath dem Range also 2011/12 uneigennützig unter die Arme griff und Schultze als Zeugen empfahl, mit all den Annehmlichkeiten des Zeugenschutzes, die er für seine Gefälligkeit der Falschaussage versprochen bekam. In diesem Fall wurde Meyer-Plath für diesen Dienst am Staatsschutz mit dem vakanten Sachsen-Posten belohnt und ab August 2012 zuerst kommissarisch oberster Schlapphut aller Sachsen.

In den Akten steht, dass Reinhard Görlitz in Wahrheit Sachsens LfV-Präsident Gordian Meyer-Plath ist. Binninger hat es laut und öffentlich vorgelesen. Schon 2013.

Variante zwei kann dann nur sein, die haben wirklich die Waffe besorgt, bzw. eine Waffe, um ihre Operation nicht zu gefährden und die V-Leute zu schützen. Das wurde dann kurzfristig von den Schnüfflern selber erledigt. Das fällt dann auf Meyer-Plath zurück. Der Schultze macht sowas aus eigenem Antrieb definitiv nicht. Ergo orderte Meyer-Plath eine Waffe aus dem Reptilienfundus.

Auch hier haben wir es dann mit einer Falschaussage zu tun, denn die einfache Wahrheit, die Schultze hätte kundgeben müssen, hätte gelautet: Die Waffe, keine Ahnung, was für eine, hat mir mein V-Mann-Führer in die Hand gedrückt.

Im zweiten Fall ist die einfache Version die Stasi-Ceska, die komplizier­tere jene mit dem Besuch in der Schweiz, der unter Zuhilfenahme eines Man­nes vom Amt stattgefunden haben soll. Sie ist deswegen kompliziert, weil dann eine weitere Schnüffelbehörde involviert gewesen wäre. André Kapke war mit dem Mann vom Amt auf Beschaffungstour in der Schweiz. Die Brandenburger lechzten nach dem Schießeisen und gaben den Thüringer Kollegen die entsprechenden Ratschläge, wie zu verfahren ist.

Alles Bullshit, so funktioniert ein Geheimdienst nicht. Auch die mögen es einfach, unkompliziert und vor allem streßfrei. Was ist mit dem Bumms? Das ist Streß. Der wird sofort abgeschafft. Meyer-Plath hat es vernommen und die dafür erforderlichen Maßnahmen eingeleitet.

In dieser Version wäre Meyer-Plath der Waffenbeschaffer, so man 1 und 1 und die dritte 1 zusammenzählt, denn er hat aktiv die Beschaffung einer Mordwaffe begleitet, wenn nicht sogar maßgeblich forciert, um Streß für Behördenmitarbeiter abzubauen.

Dann kann man doch auch mal öffentlich anregen, daß der Gordian ohne diesen Pudelmützen- und Wollschal-Mummenschanz dem Götzl erklärt, behufs welchen Zweckes der Brandenburger Schnüfflerverein in der Schweiz eine Dönermörder-Ceska orderte und wieso er BMZ das Wohn­mobil mit einem PM-Kennzeichen (Potsdam Mittelmark) zur Verfügung stellte? Welchen Grund hatten Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe, mit einem Dienstwagen des Brandenburger Verfassungsschutzes durch Deutschland zu cruisen?

Oder sie haben von Anfang an alle gelogen, um den Wohlleben und anderen was anzuhängen, weil sie nichts besseres hatten, sprich, um die Lügenstory aka Anklageschrift vom Diemer zu decken.

Eines von beiden ist jetzt aufgeflogen. Entweder es gab keine Mörder-Ceska, und sie haben alle gelogen, um die Anklage zu stützen, denn die stützt sich nur auf diese Waffe. Oder es gab eine Mörderwaffe, dann hat der Meyer-Plath die besorgt. Dann gehört der in den Knast.

In der vorigen Woche stand eine weißer Elefant in Götzls Gerichtssaal und pinkelte Benzin. Alle haben es gesehen und gerochen. Der Benzingestank, der zwei Tage im Gerichtssaal waberte, war der simplen Tatsache ge­schul­det, daß mit der Enthüllung Narins und dem Outing von Meyer-Plath als möglichen Waffenbeschaffer die Ceska-Story den Bach runtergeht. Des­we­gen haben sie ja die nicht vorhandene Holzhütte in Winzerla Holzhütte sein lassen und sich fieberhaft darum bemüht, die Anträge von Wohllebens Verteidigung ins Leere laufen zu lassen.

Alle wissen um die ungeheure Brisanz des Sachverhaltes. Meyer-Plath ist Görlitz. Ein Zeuge muß sich vor Gericht eindeutig identifizieren. Götzl weiß um die vollvermummte Figur, die man ihm vorsetzte, denn er trägt die Verantwortung für diese Identifizierung. Hat man statt Meyer-Plath einen Schauspieler in den Gerichtssaal getragen, dann ist das ganz klarer Prozeßbetrug. War es doch Meyer-Plath, dann hat er gelogen, daß sich sogar die Erdachse biegt.

Alle wissen, daß es nur eines Anwaltes mit Eiern bedarf, der das Thema aufgreift und in Anträge gießt. Und genau das ist die große Furcht, die alle ergriffen hatte, daß mit dem Lügenkonstrukt Meyer-Plath der Prozeß gecancelt werden kann. Es bleibt abzuwarten, ob man trotz des Wissens darum alle Prozeß-Partei

Abgrenzung

Entgegen der Suggestion im Titel des Posts rät der AK NSU von der Waffenbeschaffung unter fürsorglicher Anleitung des Spitzelführers ab. Das geht böse aus, wie man sieht. Statt seiner geht man selber in den Knast und brummt eine Fremdstrafe ab. Wer unbedingt eine Waffe benötigt, muß die in der BRD geltenden Gesetze zwingend einhalten.

1. Oktober 2012

die wichtigen Dinge des Lebens

Im Prinzip könnte ich ein Rätsel draus machen, aus dem, was auf dem rückseitigen Buchdeckel gedruckt wurde. Welches Buch ist gemeint?

"Ein Roman für jeden Bewunderer anspruchsvoller Kriminalliteratur"

Friedrich Ani, Süddeutsche Zeitung


Ich habe keine Ahnung, was ein Bewunderer anspruchsvoller Kriminalliteratur überhaupt sein soll oder ist.

Ich selber leser gerne knackicke Thriller, Krimis oder Spionageromane. Doch bewundern? Nein, bewundern tue ich Kriminalliteratur nicht.

Die Aussage bezieht sich auf

Jo Nesbo
Der Erlöser

Ullstein Buchverlage GmbH
6. Auflage 2010
508 Seiten


Das Buch ist wenigstens 200 Seiten zu lang geraten, damit reichlich unspannend, zuweilen auch zäh, vom Plot her eigentlich gut, aber viel zu weitschweifig drumrum erzählt.

Es handelt sich wie bei allen Büchern Nesbos, in denen Harry Hole die Hauptrolle spielt, um schnöde Gebrauchsliteratur ohne großen Nutzwert.

Sei es, wie es ist, das eine oder andere findet man dann doch, das sich nutzbringend zitieren läßt. So seine Aussagen über die Wichtigkeiten im Leben.

Auf die Frage, was er für wichtig hält, antwortet Harry

"Die Platten."
"Nicht das Fotoalbum?"
"Ich glaube nicht an Fotoalben", sagte Harry.
...
"Wie meinen sie das?"
"Sie wirken irgendwie zersetzend auf die Fähigkeit zu vergessen."
"Aber sie glauben an Platten?"
"Ja. Die lügen ehrlicher."


S. 318/319

30. April 2016

Weltpolitik auf Hollywoodniveau gestutzt



Wieso sieht die Ankunft eines Präsidenten der USA auf der Internetglotze exakt so aus, wie es uns diverse Hollywood-Regisseure seit Jahrzehnten verkaufen? Also, auf dramatisch und gefährlich gepäppelt, wo das Ereignis selber weder Dramatik noch Gefahr in sich birgt. Muß denn das ganze Leben immer wie ein schlechter Hollywood-Thriller ablaufen?

31. Dezember 2013

durch- und abgeknallt

Nein, wir meinen nicht die Knaller, die seit Tagen ihre Feuerwerkskörper abknallen, sondern den Knallkörper der Polizeigewerkschaft, der sich nicht zu dämlich ist, den polizeilichen Schießbefehl nach seiner Lust und Laune auszulegen.

Erstaunlich. Mit für deutsche Medienverhältnisse erstaunenswerten Sachlichkeit wurde gestern gemeldet, daß chinesische Polizisten acht Menschen erschossen haben. Wir könnten uns nun ransetzen, um der Meldung mehr Präzision und Feinschliff zu verleihen, doch lassen wir das. Stattdessen bieten wir eine Kurzform, die aus der Minimallyrik der Sueddeutschen extrahiert wurde.

Terroristen griffen mit Sprengsätzen und Brandbomben eine chinesische Polizeiwache an. Die Sicherheitskräfte haben 8 Angreifer getötet.

Wir sind hier nicht die dpa, die immer mit beiden Augen auf's Kanzleramt schielt, ob sie auch alles richtig gemacht haben, insofern dürfen wir so formulieren.

Nun lasen wir vor zwei Tagen, daß die deutsche Polizeigewerkschaft erklärte:

Die Gewerkschaft der Polizei sieht mittlerweile „eine Dimension erreicht, die einen Schusswaffengebrauch situationsbedingt wahrscheinlich machen könnte“

Dazu stellen wir fest, daß eine Gewerkschaft gar nichts erklären kann, da es sich bei einer solchen um eine Abstraktion handelt, einen Sammelbegriff, der sich bei Polizisten meistens auf einen Herrn Wendt reduzieren läßt, der es in unserem Fall nicht war. Recherchiert man die Anonymität der Gewerkschaft aus, so durfte ein Polizeigewerkschafter Kirsch diese Aussage in die Stenoblöcke diktieren, jener Kirsch, der in Hamburg den Wendt geben darf und über den es 2011 hieß:

"Uns drängt sich der Verdacht auf, dass zumindest Gerhard Kirsch seine gewerkschaftliche Position für einen persönlichen Streit nutzt und dabei unsere gewerkschaftlichen Gedanken und Ziele völlig aus den Augen verloren hat."

Zitieren wir kurz noch einmal einen Artikel der indymedia, den man sich auch mal ob der langen angehängten Diksussion durchlesen kann, auch wenn die Substanz der Krawallpoesie ungefähr gegen Null geht. Mit 9,90 € für einen guten Thriller ist man deutlich besser bedient.

Am 21. Dezember 2013 in Hamburg haben wir die Sau raus gelassen... und eine heiden Angst gehabt.

Nie das machen, was die Bullen wollen. Bewaffnen, durchsetzen, angreifen.

Unsere Hypothese für die Flora-Räumung: 200 Leute, 400 Mollis und dazu 50 GenosInnen mit Zwillen, jeweils 15 Schuss Stahlkugeln - und die Bullen werden den Abstand einhalten der geboten ist. Zweitausend bewaffnete, mit Hand- und Schnellfeuerwaffen - und die Bullen werden das Viertel verlassen.

Das Traurige zum Schluss: Irgendwann werden wir schießen müssen. Das ist unvermeidlich. Nicht weil wir das Blutbad wollen. Sondern weil die Bullen uns jeden Raum genommen haben, den wir uns dann mit aller Gewalt zurückerobern müssen. Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken. Um nicht eines Tages aufzuwachen, nur um festzustellen, dass wir bereits tot sind.

Wir hoffen nur, dass wir nach der Scheiße, die uns der Bürgerkrieg abverlangt, noch genügend Menschlichkeit besitzen, das Andere, wozu wir antraten, zu verwirklichen.

Das unverbesserliche Kollektiv (Dezember 2013)


Das klingt nach gequirlter Abenteurscheiße, weil man nicht weiß, was man mit der ganzen freien Zeit anfangen soll. Und es klingt danach, daß Scholz und Genossen nichts weiter als ein haufen Totalversager sind, was ebenfalls sehr wahrscheinlich ist.

Aber, darüber sollte Klarheit herrschen, auch wenn der Gewerkschafter den aktuell gültigen Schießbefehl nach seiner Fasson interpretiert. Wer Polizeiwachen angreift, der muß im Ernstfall auch mit den Konsequenzen leben. Bzw. eben genau das nicht mehr.

bild.de 30.12.2013 - 09:36 Uhr
WEIL ER EINE KOLLEGIN MIT DEM MESSER ATTACKIERTE

Polizist schießt Krawallo vorm Revier nieder

Der Mann kam schwer verletzt in die Klinik


Beim nächsten Mal schießen sie wirklich. Und so ein Kugel ist allemal schneller als ihr wegrennen könnt. Vor allem aber kündigen sie es nicht in der MoPo an.

Und jetzt denken wir nochmal scharf darüber nach, wieso der Soze Steinmeier eine seiner leichtesten Übungen, sich öffentlichen und in knallharten Worten blitzschnelll gegen Terror zu positionieren, auf einmal vergessen hat. So die Terroristen in Rußland oder China aktiv sind. Und wir denken über die kruden Worte nach, die man sich als Umschreibung für Terror ausgedacht hat, da es sich um Sprengstoffanschläge und Bomebenexplosionen handelte, die von Rebellen verübt wurden. Alles Originaltexte der ARD-Tagesschau, die allerdings andere Sorgen hat, als sich um Dutzende Tote im Süden Rußlands zu kümmern, da Deutschland und morgen die ganze Welt sich durch banges Warten auf Nachricht über Schumi charakterisieren läßt. Meint die ARD.

28. September 2021

Bundestagswahl als Handwerk des Teufels

Das Volk hat gewählt, das Fernsehen hat erzählt.

Eine Nachbetrachtung zum endlosen Redemarathon der Berufsschwätzer.

Das Handwerk des Teufels

»Diese Leute sind so durchgeknallt«, sagte Sandy und suchte in ihrer Tasche nach den Autoschlüsseln.

»Welche Leute?« fragte Carl und blätterte um.

»Na‚ die im Fernsehen. Die wissen einfach nicht, was sie wollen.«

»Verdammt, Sandy, du interessierst dich zu sehr für diese Trottel. Glaubst du vielleicht, die interessieren sich einen Scheiß für dich?«

»Na‚ wenn da nicht dieser Arzt wäre, würde ich gar nicht mehr schauen«, entgegnete sie.

Andauernd fing sie von diesem Arzt aus einer der Shows an, einem großen, gut aussehenden Kerl ...

In diesem kurzen Abriß aus einem Horror-Thriller über den Mittleren Westen der USA kondensiert die Lage der deutschen Nation zur Kenntlichkeit.

Don Alphonso hat ausgeknobelt, was in Satans Küche zubereitet wird.

Ich tippe auf "Laschet gibt klein bei, Habeck und Lindner haben aber keine Lust auf Scholz und Esken, Söder lässt sich von seinen Lakaien "überzeugen", es "für Deutschland" zu versuchen".