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14. November 2017

Glückshormone auf dem Hindenburgdamm


Anfang des Hindenburgdamms. Gleich hinter Klanxbüll, fast jedenfalls, beginnt der tiefste Frieden. Man steht am offenen Fenster des Zuges, läßt sich knackige Polarluft in die Nüstern blasen und schaut gen List, der nördlichsten Ansiedlung Deutschlands.

Jörg Malitzki weiß, wie man nach Sylt kommt. Ungefähr jedenfalls.
Man zahlt widerwillig 53 Euro am Schalter der Deutschen Bahn, fährt seinen Wagen auf den proppevollen Zug und fragt sich genervt, ob man beim nächsten Sylt-Besuch nicht lieber die Fähre nehmen sollte.
Mit der Fähre geht nicht. Eigentlich ginge es schon, das mit der Fähre. Im richtigen Leben ist es jedoch keine Option. Man muß via Dänemark auf die Insel Röm und von dort die Fähre nach List nehmen. Würde die Bahnlinie gesperrt sein, wäre Sylt fast frei von Urlaubern, denn das stemmt die Sylt-Fähre nicht.



Doch dann schreibt er die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Auf den Punkt genau selber so erlebt.
Kurz hinter Klanxbüll verschwinden auch die letzten Wiesen, und das Meer tut sich auf. Links: nichts. Rechts: nichts. Nur Wasser oder Watt, je nach Stand der Gezeiten. Und mittendrin: Sie selbst! ... Durchs offene Fenster weht der Wind.

Acht Kilometer rauscht der Sylt-Shuttle über den Hindenburgdamm durchs Meer. Eigentlich viel zu kurz. Aber genau richtig, um die Glückshormone in Schwung zu bringen. Sie grinsen nur noch und freuen sich darüber, wie schön das Leben ist. Wenn der Zug in Westerland ankommt, ist aller Stress vergessen.
siehe auch:

Hindenburgdamm: Königsklasse der Fotografie
polizeilicher Scharfschuß

1. März 2013

Frühlingsanfang - Winterschlußverlauf in anthrazit

Es gerüchtete auch gestern den ganzen Tag, mal mehr mal weniger, in Norwegen sei eitel Sonnenschein, der alsbald Sylt erreichen möge, Norweger seien immer gut drauf und die Fjorde seien mit Frühlingsblumen übersät, auf daß sie in herrlichen Farben schillern und mangels Windes Oasen der inneren Ruhe sind.

Der Winterschlußverlauf ist Thema Nummer 1, die nimmerwährende Hoffnung, auch Sylt werde eines Tages vom Sonnengott heimgesucht. Stattdessen bietet Sylt dem Besucher genau das Bild, das es dem Besucher zu bieten hat, tristes Anthrazit-Wetter, nicht ganz schwarz, allerdings schwarz bis grau genug, keinerlei Hoffnung auf Frühling keimen zu lassen.

Dafür hat der Wind endlich wieder auf knackig Nordwest gedreht, die Nordsee spült das Badusan bis an den Strand, so daß immer einen Meter von der Brandung entfernt üppig Meersalz durch die Luft wirbelt und das Schniefen wieder eine eitel Freude ist.

Bei der Gelegenheit soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Wetterorakler mit ihren beliebten Vorhersagerätseln zumindest für die Insel Sylt eine Trefferquote von an die 10% zu bieten haben, denn das, was z.B. heute geweissagt wird, tritt morgen auch ein, allerdings woanders, nur nicht auf Sylt.

Will heißen, wenn sie Sonnenschein für morgen im Portfolio haben, dann gäbe es den auch. In Norwegen.

24. Februar 2013

schiffende Kegelrobben

Ich wollte mich gestern einschiffen und zu den Kegelrobben auf den Sonnenbänken rübermachen.

So ähnlich jedenfalls war das gigantische Ausflugsvorhaben geplant. Hätte ich gewußt, daß dieser Tage eine Heuler an meiner Route immer 1 Meter vom nicht brandenden Meer entlang gesichtet wurde, hätte ich mir den Ausflug sparen können.

Die Kegelrobben sind in Wirklichkeit Seehunde und die wiederum frieren sich bei den arktischen Winden aus Nord so den Arsch ab, daß sie gar nicht erst die Sonnenbänke ansteuern. Sonnenbänke ist auch falsch, da Sonne auf Sylt Mangelware ist. Letztlich habe ich etliche Zweifel, ob man überhaupt Seehunde zu Gesicht bekommt, denn an der gefrorenen Sandsonnenbank schipperten wir in angemessener Entfernung vorbei, so daß für eine profunde Lichtbild­gestal­tung eine lange Tüte auf der Fotobüchse angeflanscht sein muß, um überhaupt was zu erkennen.

Will heißen, ich habe 17 Euro gelöhnt, um letztlich im Duty-Free-Shop kurz über der Kiellinie einige Dinge zu erwerben, die hier an Land definitiv teurer sind. Statt Seehunden muß ich wohl Sand, eine Bank , Sparkasse reicht nicht, Sonne und einen Plüschseehund fotografieren, alles montieren, dann habe ich mein Foto vom Seehund auf der Sandsonnenbank.

Für die 17 Euro hätte ich allerdings auch zwei Kaffeefahrten auf dem gleichen Schiff buchen können, ebenfalls keine Seehunde gesehen und wäre auch noch länger auf dem eiskalten windigen Wattenmeer gewesen.

Alles Piraten hier, die haben ihr Handwerk nicht verlernt. Ich hätte mal einen Altmöbelhändler in der "Alten Tonnenhlle" zu List ablichten sollen. Der will für ein Stück abgewetzten Sessel mit Fußbank sage und schreibe 1150 Euro sehen, damit er ihn los wird.

Nun gut. Nach dem Geschunkel zogen wir sogleich in die erste Restauration im Lister Hafen, dem Piraten-Cafe. Ich Dämlack bestellte "Bayerischer Apfelstrudel" im Wissen darüber, daß die Bayern Apfel­­strudel gar nicht können. Die hätten auch "Original Berliner Apfelstrudel" schreiben können, würde sich genauso gut verkaufen, aber immer noch kein Apfelstrudel sein. Hätte man alles wissen können, denn der Hafen in List ist für Touris gemacht, da kommt keiner ein zweites Mal. Denen kann man also andrehen, was sie möchten. Auch hohe Preise.

Tja, Pirateninsel, die haben hier ihr Handwerk nicht verlernt, auch wenn die Biike in diesem Jahr unter dem Motto stand: Gegen den Ausverkauf der Insel, für bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

Dafür wird das alte Pionierlager nun doch abgerissen, wie ich der Zeitung entnahm, da baufällig. Etwas Neues muß her, denn noch in diesem Jahr bekommt Sylt 12 zumeist alleinstehende junge Männer aus Afghanistan oder dem Irak als Asylbewerber zugewiesen, die angemessen untergebracht werden müssen. Das Festland ist schon voll.

"Wir holen die Leute vom Bahnhof ab, begleiten sie bei Behördengängen und vermitteln ihnen günstige Möbel... Wir versuchen aber, dass wir diesmal genügend Wohnraum auf Sylt finden", sagt Gotthard.

Es gibt keinen Wohnraum auf Sylt, auch keinen genügenden.

21. Februar 2013

Sylt brennt - Hadmut Danisch und die Rauchgase

So, ich war auf der Düne und habe zumindest Beweismittel anfertigen können. Die gewinnen keinen Fotopreis, verdeutlichen aber die Vertextung des wichtigsten Sylter Feiertages.

Das ist wirklich so wie vermutet, da ich soeben ein ausführliches Gespräch mit einer Eingeborenen hatte, die mir das mit dem Grünkohl und so und dem Feuer anzünden bestätigte. Für echte Sylter ist das heute und morgen wichtiger als Republikgeburtstag und Weihnachten. Morgen ist Petritag, also Tanz in allen Sälen, die es hier noch gibt. So viele Tanzlokale gibt es allerdings nicht mehr. Es wird also zwei Tage hintereinander gefeiert, ohne arbeitsfrei zu haben.

Und Grünkohl geht eigentlich anders, wie es hier beschrieben stand, aber das macht jede Familie und Kneipe, wie im streng geheimen Rezept von Omma überliefert. Maggi-Sauce gehört jedenfalls nicht dazu, der Grünkohl wird drei Tage vorher angefangen, mit ordentlich Schmalz und so, damit er heute ordent­lich Schmackes hat. Dann wird eher die dunkle Brühwurst genommen, was sie auch Met-Enden nennen, also wohl doch eine Art regionaler Metwurst.

Mist, heute Abend hing ein dickes Wolkenband am Him­mel, das keinen Son­nen­untergang durch- und schöne Fotos zulies. Nach halb acht war der Him­mel sternenklar, so daß die dicke Rauchsäule aus dem Nachbarort zuerst zu riechen und dann auch zu sehen war. Die seit einigen Tagen eigentlich sehr vorzügliche Nordluft, eiskalt und etwas würzig, wurde von einem inferna­li­schem Gestank aus Norden abgelöst. Rauchgase wabern durch die Luft. Bür­ger, schließen sie die Fenster, hängen sie nasse Decken davor und bleiben sie zu Hause.

Ein Foto ist mir verunglückt, das war mit 3200 ISO belichtet und wollte nicht mehr aufhören. Mußte ich auf 6400 ISO rauf. Die wurden dann mit 1 Sekunde aus der Hand belichtet. Da könnt ihr euch die Qualität ungefähr vorstellen. Als Beweismittel sind sie jedoch zugelassen.

Zitiere ich der Einfachheit halber die Sylter Nachrichten vom 21.02.2013, Seite 15. Da steht geschrieben:

Warum wir alle so gern in die Flammen starren

Eigentlich, wenn man ganz ehrlich ist, sind es doch nur schnöde Gestrüpp-Haufen, die angezündet werden. Füße und Po werden kalt und die Klamotten stinken nach der Biike tagelang nach Rauch...
Weil Feuer früher so überlebenswichtig war, hat sich laut Fessler das psychologische Bedürfnis beim Mensch entwickelt, zu lernen, wie man es beherrscht.
[Die] ... Biike ... sollte man sich nicht durch amerikanische Theorien kaputt-erklären lassen. Dazu prasseln die Flammen heute Abend einfach zu schön.

F.Reußner


Der Dativ ist auch nicht mehr überlebenswichtig, Satzbau nur manchmal, Hauptsache die Information kommt gut rüber, womit wir auch schon bei Hadmut Danisch wären, der ja meistens sehr lesenswert ist, zuweilen allerdings mangels Wissen und Erfahrung grandiosen Müll aufschreibt, so wie bei den Rauchgasen. Ich hatte erst überlegt, als fachkundige Person in seinem Blog zu kommentieren, mache das lieber hier, da es in diesem Blog andere Zensoren als bei Danisch gibt.

Hadmut Danisch ließ kürzlich wieder mal seinen Frust auf die Raucher und Brustkrebspatientinnen ab.

In einem Kommentar schreibt Danisch dann seine Beweggründe für den Haß auf, die man getrost in die Tonne treten kann, da fast alles Hirnmüll ist, den er da ausspeit.

Alle (!) Rauchgase sind schädlich. Ich weiß zu meinem Leidwesen inzwischen hundert Mal besser, worüber Danisch Blödsinn schreibt. Es ist vollkommen wurscht, ob sie aus einem Auspuff, Schornstein, vom Grill oder Lagerfeuer (Biike) kommen. Es ist auch ziemlich wurscht, daß bei einigen Verbrennungen Katalysatoren nachgeschaltet sind, Filter aufgeschraubt oder geltende Abgas­werte überprüft werden. Den Punkt greifen wir uns an der Stelle mal raus.

Was stimmt hier nicht?

Zweitens gelten für Autos und Schornsteine Abgaswerte, die überprüft werden. Die müssen ihre Abgase filtern bzw. durch Katalysatoren usw. jagen.

So, Herr Danisch, was soll mir dieses Gegenargument nun bezüglich der Unge­fährlichkeit anderer Rauchgase als der Rauchergase mitteilen? Das würde mich brennend interessieren, da der Informationsgehalt der Aussage bezüglich der Gefährlichkeit von Rauchgasen identisch gleich Null ist.

Geltende Abgaswerte für Autos und Schornsteine, die überprüft werden. Ich lach mich scheckig.

Die restlichen Argumente sind ebenfalls aus der Kategorie "Was stimmt hier nicht?" und sehr einfach lösbar.

Herr Danisch sollte mal nach Sylt fahren und bei Ostwind den Strand belat­schen. Das stinkt wie huppatz. Nach der scheiß Luft, die schon von anderen geatmet wurde, nach überprüften Abgasen von Autos und Schornsteinen, die sogar gefiltert sind. Dann empfehle ich ihm einen Gang durch Kampen, wenn die Millionäre ihre Wohlfühlkamine anwerfen und deren wohlriechende End­produkte in den Himmel über Sylt blasen. Ostwind ist Mist, sagte der alte Mann am Meer. Und das stimmt. Ostwind stinkt nach den technischen Exkre­menten der Menschheit. Hier. Auf Sylt.

Eine nette Dame, die mir vorgestern vorschlug, sie mache für mich, was ich gerne möchte, bot mir selbiges heute nicht mehr an, denn heute traf sie die Entscheidungen, für mich gleich mit, ohne bei und mit mir eine Meinungs­umfrage durchzuführen.

Später meinte sie dann, wenn's ihnen hier so gut geht, dann müssen sie um­zie­hen. Aber auf diese preiswerte Insel? Dann eher aufs Festland und jeden Tag mit dem Zug zum Strandspaziergang einreiten.

So sieht die Welt der Rauchgase aus, wenn man sich im Reinstluftgebiet aufhält. Kristallklare, knackig kalte Luft, so sie aus West bis Nord kommt, dafür eine stinkende Wolke nach der anderen, so sie aus anderen Himmels­richtungen hergetrieben werden.

30. März 2014

Bild des Tages: Sylt und Wattenmeer

Wir hatten gerade die Wikimedia, aus der selbst gut bezahlte Papiere wie Bild Fotos raubkopieren, um nichtssagende Meldungen aufzuhübschen. Dann können wir das auch und stellen den Fans der Insel Sylt das heutige Bild des Tages vor, eine Luftbildaufnahme vom Wattenmeer. Schick.

Unten, in der Bildmitte, das ist Hörnum nebst Hafen. Dann kommt ewig lange nichts, ehe die Ortschaft Rantum durchwandert wird. Wo Sylt links in der Bildmitte die Kurve kriegt, ist dann Westerland, kurz da drüber Wenningstedt. Kampen erkennt man schon nicht mehr. List erst recht nicht. Alles was nörd­lich Westerland liegt, ist übrigens nördlicher beheimatet, als es die Landgrenze der BRD zum Königreich Dänemark hergäbe. Eigentlich auch so ein Grund, die Schneeregimenter der Bundeswehr mal in Marsch zu setzen und die Heimat der Olsen-Bande wieder zu verdeutschen.

8. Februar 2013

Umzug

Nach der Vermessung und Analyse per Augenschein durch die Physiotherapeutin:

Sie sehen einwandfrei aus, ich habe keine Probleme feststellen können. Wenn's ihnen so gut geht, müssen sie hierher ziehen.

Wat, nach Sylt? Wie soll'n dit jehn?

Um ehrlich zu sein, Sylt muß nicht sein, aber irgendwo hier schon.

Ich laß mir ein schönes Programm für sie einfallen.


Nach der Einweisung in die Foltergeräte im Fitnessraum:

Eigentlich sind sie noch ganz gut drauf. Sie sollten sich einen Rückzugsraum suchen. Keine Ostsee, hier an der Nordsee, wo sie sich für ein paar Tage verdrücken können. Muß ja nicht Sylt sein, aber Nordsee, wegen der auflaufenden Brandung. Das gibt es an der Ostsee nicht.

Naja, dann sind die Kanaren das deutlich bessere Übel.

10. August 2017

Sylt brennt



Ich habe keine Ahnung, ob es dieses Bildschirmfoto war, das hier im Blog vorgestellt wurde. Damit der Betrug seitens der Bildbearbeitung mal offen gelegt wird, sei eine Idee der RAW-Entwicklung vorgestellt. Das Foto oben könnte eine durchaus realistisches Abbild der Szenerie anläßlich des feier­lich begangenen Sonnenuntergangs gewesen sein. Die sieht allerdings höchst unspektakulär aus. Ergo muß da im Entwicklungsprozeß nachge­holfen werden. Da RAW-Entwicklung immer Entwicklung von Fotos nach Sicht ist, sprich nach persönlichem Gustus, habe ich dem Sonnenunter­gang bei Sylt den Maidan-Effekt spendiert. Der ist bei den Medien längst wie­der in der Schublade verschwunden, weil ihn keine Sau mehr sehen will. Dann muß er für das Drama von Sylt herhalten.



Der Animationsfilm ist aus genau diesen beiden Versionen der Szene entstanden. Foto 1 wurde als Foto 3 dedoublet, damit es bei der Animation nicht hakelt. Dann kam imagemagick zum Einsatz.

convert -morph 15 -delay 25 *.tif ani.gif

Damit erzeugt der Konverter eine Morphanimation mit jeweils 15 Teil­bildern und der Wartezeit zwischen den Frames von 25/100 Sekunden. Die GIF-Animation hat 2,5 MB. Das ist zuviel für all jene Mitbürger, die Internet per Morsezeichen via LAN1 empfangen. Deswegen muß ffmpeg in die Schlacht. Das dampft die GIF-Animation zu einer MP4-Datei (h264) ein. Die hat keine 500 KB.

So machen sie es auch bei Twitter, und die Deppen dieser Welt sind glücklich.

ffmpeg -i ani.gif ani.mp4

1. März 2013

Frühlingsanfang in Westerland: Testurteil überragend

Das Volk der Norweger hatte ein Einsehen und exportierte extra für den Frühlingsanfang einen dicken Batzen Sonnenschein nebst postkarten­kitsch­blauen Himmel gen Sylt.

Losung des Tages: Über ganz Sylt azurblauer Himmel.

Was lag näher, als nach einem anstrengenden Tag die Schalldruckohren­wär­mer überzustülpen und im Sand am Strand gen Westerland zu stiefeln, in vol­ler Absicht einen Auszug aus einem der besten Ärzte-Alben abhörend. Das Timing war perfekt. Mit Erreichen der 100 Jahre alten Ufermauer im Bereich Strandübergang Friedrichstraße ertönte das in diesem Blog bereits positiv er­wähn­te "Westerland" aus den portablen Verstärker. Der Sonnenuntergang gleitete in sein Finale furioso. Wellenreiter nutzten die leicht brandende Nord­see für ihre Brettreitkunststücke, reichlich Volk versammelte sich am Strand, um dem Abbrand des Horizonts in Blutrotorangegelb beizuwohnen.

Die Federwölkchen, die das Abendblau des Himmels fernab der Insel verzierten, waren kunstvoll inszenierte Livegemälde, die von deutschen Fliegerassen mit ihren kerosingetränkten Pinseln in die farbige Leinwand sonniger Apokalypse gezaubert wurden.

Der Winterschlußverlauf im hohen Norden der Republik vollzog sich stan­des­gemäß in anthrazit.

Der Frühlingsanfang ließ sich nicht lumpen und holte alles aus dem Farb­kasten, was am heutigen Tag aufzubieten war, und legte einen feinen Sprüh­nebel frisch aerolisierten Meersalzes über die Szenerie.

Es war schon fast zappenduster, da erhielt ich den Hinweis, ein Heuler sei an den Strand gespült worden, flog dank nachmittäglicher Neuaufladung der Duracell in meinem Kreuz zurück an den Strand und konnte wenigstens noch ein paar 1600-ISO-RAW-Fotos und einen Clip als Beweismittel anfertigen, ehe mich jemand drauf hinwies, ich solle mich ent­fer­nen, der macht zurück ins Wasser und krepiert.

Daß ich gar nicht Schuld daran war, sondern jene Trampel, die mit ohne Zoom, dafür mit Blitz an das Tier ranrobbten, das hatte er gar nicht mitbe­kommen. Ich hatte in der Dunkelheit eh genug Material gesammelt, die Heulerrettung sei bereits unterwegs, ergo trollte ich mich vondannen. Der krepiert definitiv, denn Heulerretter waren nicht im Anmarsch.

An Tagen wie diesen* werden jene Bilder- und Märchenbücher produziert, aus denen den nachwachsenden Generationen im Gedächtnis haften bleibt, auf Sylt ist immer schön, weswegen man hierher kommen müsse.
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* Ja, auch diese Melodei war Bestandteil der Abhöraktion am Strand von Westerland

25. Februar 2013

Uwe-Düne - einige fotografische Überlegungen

Die Uwe-Düne ist mit 52 Metern der Höhepunkt Sylts.

Gestern war eigentlich Mistwetter, arschekalt, arktischer Wind aus möglicherweise NNW. Trotzdem raffte ich mich noch auf und marschierte immer einen Meter vom anbrandenden Meer entfernt gen Uwe-Düne, da wieder beste Meersalz­schnief­bedin­gungen herrschten, das danische Luftreinheitsgebot also vollumfänglich durch­ge­setzt wurde, das im übrigen auch meinen Luftreinheitskriterien entspricht, allerdings anders begründet wird, so ich es begründen würde.

Der Himmel war grau in grau, vom Wasser getränkt, also elektrisiert. Das saugte die drei letzten Mikropartikel aus der Atmosphäre, die es via Hochsee aus den ark­ti­schen Gewässern ohne Festlandkontakt bis hierher geschafft haben. Demzu­folge hatte wir eine sehr gute Sicht, bis zur Zugspitze. Also des Zuges, der gerade den Hindenburgdamm entlang schnaufte. Die schnaufen mangels Strom noch mit Diesel.

Es herrschten ideale Fotobedingungen, wenn nicht der verdammte Wind und der graue Himmel gewesen wäre. Frühling ist auch noch nicht, da der Klimawandel um Sylt einen großen Bogen macht, somit mangelt es an Farbigkeit. Ich habe trotzdem Beweisfotos angefertigt, die im oberen Bilddrittel dann eben mit grauer Tapete zugekleistert sind.

Sylt ist eben doch die schroff-häßliche Winterwelt, wie sie einem täglich erscheint bzw. auf Beweisfotos gerichtsfest archiviert wurde.

Von der Luftsauberkeit gab es gestern eine fürchterlich gute Fernsicht, vom Motiv her eher grauschwarze Langweiligkeit.

Im Sommer stelle ich mir das weitaus schwieriger vor, denn für die besten Bilder braucht man Licht, also Sonne satt, die scheint dann fast immer von vorne also als Gegenlicht, was nur durch Dämpfungsfilter aus Wolken gemildert werden kann. Von der Uwe-Düne aus gen Süden zu fotografiern ist bei starker Sonnenstrahlung also ein schwieriges Unterfangen, wenn man, wie ich, gegen 12 Uhr da oben steht.

Das für all jene, die ebenfalls um eine solche Tageszeit herum halb Sylt ablichten wollen.

5. Dezember 2013

was früher einmal Katastrophe war



Wie immer zittert ganz Deutschland (BILD), derweil es in Wirklichkeit nur die beiden Leute beim Doktor waren, die von einem Fieberanfall durchgerüttelt wurden, was sich als Zittern manifestierte. Anosnsten ist alles ruhig, der Wind bläst schon lange nicht mehr so, wie er gestern noch hätte nie blasen sollen, Xaver stürmt auf Deutschland zu, ohne daß sich Brüssel bisher dazu geäußert hat, eine Unverfrorenheit, wie wir finden, da Deutschland dem Untergang geweiht ist, während die Länder ringsum weiter europäisieren dürfen. Mit Sylt geht es los, das Unglück, doch da stürmt auch noch nichts so, wie vorab orakelt. Wer weiß schon, wie wir wieder einmal verarscht werden. Wer es wußte, sei kurz skizziert. Hans Arp, 1886-1966, wußte schon vor Dezennien, wie wir heute dadaisiert werden:

«Heute ist der Sinn des Lebens, Geschwätzwettbewerbe zu veranstalten, gigantische Krachmaschinen, Heulmaschinen, Geschwätzver­stär­kungs­ma­schinen Tag und Nacht in Betrieb zu erhalten.»

Früher waren die Katastrophen auch schon katasptrophal.

Sylt gibt es nicht mehr.

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6. September 2017

Westerland auf Sylt



Westerland hat eine ausgezeichnete Hochdruckwasserleitung, Voll-Kana­lisation, elektrisches Licht und den stärksten Wellenschlag der Westküste. Rasiermesserscharf getrennt sind heute nur noch die Ferkelstrände auf Höhe der Nordseeklink. Nach Norden ist der Hunde­strand, nach Süden jener für Nackedeis. Und billig ist es schon lange nicht mehr. Die Jagd auf Seehunde ist derzeit wohl verboten, desgleichen mit den Vögeln.



Nein, als Normalverdiener kann man auf Sylt nicht mehr leben, wobei Imke Wein bewußt verschwiegen hat, was eine Normalverdiener ist. Einer aus dem Spreewald und einer auf Sylt. Sie muß ja eine Rührstory verkaufen.
Nordseekrabben bald wieder bezahlbar
Von Birger Nicolai

Bis zu elf Euro mussten Kunden zuletzt für Krabbenbrötchen bezahlen, weil den Fischern kaum noch Tiere ins Netz gegangen sind.
Nö, nicht bis zu elf, sondern zwölf, und das stabil über Wochen. Und wenn man dann fragt, wieso die so teuer sind, dann war die Antwort, weil sie momentan so teuer sind. Kann sich der Normalverdiener an der Nordsee noch sein Krabbenbrötchen leisten? Eigentlich nicht, aber er hat es gemacht. Irgendwer muß den völlig überteuerten Scheiß ja essen. Ich übrigens nicht, aber andere. Und 8,50 Euro für ein Krabbenbrötchen, wie sie sich von Röhl herbeihalluziniert werden, das war mal ganz früher. Das ist vom Sommer 2017 weit entfernt.

Zu sehen sind die Luxusabsteige Miramar (Udo Lindenberg) und das Monbijou (sein Publikum) und einige Impressionen des Strandspazier­gangs von Westerland bis Kampen und Uwe-Düne. Wer die Bilder zu interpretieren weiß, weiß auch, daß das Droge ist.

23. Februar 2013

Hundestrand

Ich habe keine Ahnung, wie es hier auf Sylt im Sommer mit Hunden läuft. Momentan jedenfalls laufen die alle am Strand rum, ohne Leine, vor allem aber ohne sich für fremde Menschen außer Herrchen oder Frauchen zu interessieren. Sehr entspannt, wie das hier aussieht, so gänzlich anders als an kanarischen Stränden, wo die Herrscher über die Tiere oftmals überfordert sind und den Hund eher als Statussymbol sehen und behandeln. Da gibt es auch schon mal echt üble Pittbullverschnitts zu sehen, auf daß man schnell das Weite sucht, wenn man die Chance hat. Mir haben einige von denen schon in die Kniekehle geschaut und drüber sinniert, ob der kräftige Biß lohnt.

Nun hat es mich auch hier am Strand mit einem Boxer erwischt. Eigentlich sah das Paar nebst Hund vollkommen entspannt aus, die machten Fang-, und Apportierspiele vermittels Ballschleuder.

Auf dem Rückweg mußte der Hund dann Folgsamkeit nachweisen und sollte sich fotogen gen Sonnenuntergang präsentieren. Und auf einmal saß er direkt neben meiner Kniescheibe und glotzte mich mit hungrigen Augen an, so daß die Besitzer erschruken. Ich auch.

Wenn Hunde mit- und untereinander spielen, dann sah das bisher auch immer sehr entspannt und eher nach Fitneßtraining aus. Bis ich dieser Tage mal ein echtes Ausfechten der Rangordnung zwischen zwei große Hunden beobachten und ausgiebig ablichten konnte. Da ging es richtig zur Sache, allerdings im Einvernehmen zwischen den beiden Besitzerpaaren, denn die ersten Kampfhandlungen fanden angeleint statt, ehe entschieden wurde, die Arena zu öffnen. Leinen los. Keine Ahnung, wie das ausging, ich mußte weiter.

Dann konnte ich noch ein Orgie zwischen 4 Hunden beobachten, ohne Ablichtungsmöglichkeit. Da hatte sich einer dann doch echt und dauerhaft in den Hals eines anderen verbissen und diesem fast die Lebenslichter ausgeblasen. Geistesgegenwärtig packte der Besitzer das massakrierten Hundes die Hinterläufe des Schlächters von Sylt, so daß dieser von seinem Opfer abließ, bis die Besitzer ihn angeleint hatten.

Tja, auch auf Sylt sind Hunde letztlich Bestien.

Apropos "Leinen los". Ich will mich heute mal einschiffen und zu den Kegelrobben auf den Sonnenbänken rübermachen.

31. März 2013

Sylt in Öl

Eine Ölkatastrophe ist es nicht, eher eine Bearbeitungskatastrophe, der Him­mel über der Nordsee bei Sylt.

Alle Gegenlichtaufnahmen vom Sonnenuntergang am Frühlingsanfang in Westerland bedürfen einer sehr filigranen händischen Nacharbeit, damit auch das letzte Quentchen Information aus der RAW-Datei rausgeholt wird.

Im vorliegenden Fall habe ich ausschließlich an der Gradationskurve rumgemacht.

19. Juli 2023

Aust interviewt sich selbst

WELT AM SONNTAG

Stellen wir uns mal vor, es gäbe Sylt nicht – was würde Deutschland dann abgesehen von Landmasse fehlen?

Stefan Aust: Erst einmal würde die „Sansibar“ fehlen. Und natürlich die Reise nach Sylt durch endlose wunderschöne Wälder von Windrädern, die dafür sorgen, dass wir sauber mit Strom versorgt werden. Es würde einem auch der Hindenburgdamm fehlen, der immer noch an den großen Paul von Hindenburg erinnert, der im Ersten Weltkrieg als Generalfeldmarschall und in der Weimarer Republik als Reichskanzler bleibende Spuren hinterließ.

Leserzuschrift an Danisch:
Ich schau mir gerne die Tour de France an. Landschaften ohne Windräder. Die siebende Etappe und ich sah noch immer kein Windrad.

Bildungsbürger Helmut F.vor 7 Minuten an Aust

War Hindenburg nicht Reichspräsident?

5. März 2013

Sylt im Nebel

Der Frühlingsanfang packt alles aus, was er zu bieten hat. Nebel. Ein Kaltfront zieht übers Meer ans warme Land und wird dort aerolisiert. Bizarre Wolken­formationen entstehen, die Sichtweite beträgt teilweise nur noch 50 Meter, der Strand vor Westerland ist im Nebel versunken.

Dreht man sich ein wenig, kann man strahlend blauen Himmel genießen.

Nach anderthalb Stunden ist der Spuk wieder vorbei. Nur gerichtsfeste Beweisfotos erinnern noch an die Wetterlage, Sylt präsentiert sich so, wie es Inselbürgermeisterei, Tourismusbehörde und Werbeagenturen am liebsten haben, von der Sonne goldglänzend illuminierter Sandstrand unter azurblauem Himmel.

So ist es kaum ein Wunder, daß sich allerlei Volk zur besten Sendezeit, also zum Sonnenuntergang an den Dünen einfand, um diesem kunstvoll inszenierten Ereignis beizuwohnen.

Man kann nicht überall sein, so habe ich leider die erste Sichtung eines Schweinswals verpaßt, der unweit des Strandes zum Sonnenuntergang sein Bahn zog.

17. Juli 2017

unter Maasisten

Jeder Masochist kennt das ja, wenn es einen heftig übermannt und man sich seinem Fetisch hingeben muß, weil man ihm eh nicht entrinnen kann.

So ähnlich erging es mir dieser Tage des öfteren, als ich von meiner maasistischen Gabe Kenntnis nehmen mußte, da ich dieses Verlan­gen in mir spürte, die Welt schneller in Ordnung zu bringen als die Ditfurth einen einzigen sinnvollen Satz formuliert oder der Justiz­minister die Gesetzestexte in die Bundesdruckerei hat chauffieren lassen.

Einen Maasisten geben ist einfach. Charly Chaplin konnte das ja auch.

Die Idee geht so. Auf den friesichen Inseln wird sämtlicher Verkehr mit Privatkaleschen verboten. Die Überführung von Kraftfahrzeu­gen per Fähre oder Sylt-Shuttle (Autozug) ist nur noch für den Lieferverkehr gestattet. Die Leute wollen sich ja den Wanst voll­hauen. Nur von der Sylter Royal (Auster) überleben geht nicht.

Jetzt fiel mir noch eine tierische Gemeinheit ein. Auf den Inseln selber dürfen nur noch Elektro-Fahrzeuge betrieben werden, die für moderate Gebühren ausgeliehen werden können und ausschließlich von den Betreibern der Fähren und des Autozuges angeboten wer­den, damit deren Geschäftsführer nicht rumjammern, wie schlecht es ihnen geht, seit sie keine Autos mehr überführen dürfen.

Wind gibts hier oben satt. Sonne manchmal auch. Tankstellen wer­den zu Ladestationen.

Die großen Tanken an den ReichsBundesautobahnen werden zu Akkutauschstationen umgebaut. Da es per Gesetz nur noch drei erlaubte Akkusorten geben wird, wird das ähnlich eines Pfandauto­maten für Flaschen einer Waschstraße funktionieren. Man fährt da einfach rein. Roboter fummeln den aufgebrauchten Akku raus und einen voll geladenen wieder rein. Am Ende werden dann 10 Euro Akkupfand gelöhnt. Das befriedigt das Selbstdarstellerbedürfnis der Pfandmafia.

Betreiben darf die Anlagen allerdings nur ein zertifizierten Akkuhersteller. Es geht schließlich nicht um Flaschen wie bei den Grünen.

Nix mehr Cayenne (hab ich gesehen) oder Coupe (sah ich auch), sondern Elektrosmart. Man muß sich nämlich nur mal an einen der Ortsausgänge von Westerland stellen, dann weiß man, was benötigt wird, flotte Ein-, maximal Zweisitzer.

Der Zulieferverkehr wird ebenfalls auf elektrisch umgestellt. Das gewährleistet, daß regionale Frischelieferanten sich noch mehr ins Zeug legen, weil die Stinker aus dem Süden keine Chancen mehr haben.

Am schnellsten geht die Rettung der Welt, wenn wir gleich mit Sylt anfangen.

Was meint ihr, wie lange das dauert, bis deutsche Nobelkarossen mit Elektroantrieb in Kampen cruisen? Das geht ruckuzuck, da kurvt der erste asoziale Penner mit einem Cayenne E-Turbo 3000 Hyperload FastVoltInjection Engine durch die kleinen Nebenstraßen mit den kriminellen Steuersparboutiquen.

So einfach ist Maasismus der Tat.

15. Juli 2017

der Himmel über Sylt



Das ist auch der Himmel über der Nordsee. Die geht hier so weit das Auge reicht. Westerland ist auch mit drauf.

Man muß nur warten können. Der gestrige Abendhimmel über Sylt endete in einer feuerroten Illuminatin. Der Entritt zum Spektakel war frei. Der Sonnenuntergang der erste, der diesen Namen aus fotokünstlerischer Sicht auch verdient.

26. September 2017

nackt durchs Watt



Die schönste Wattwanderung macht man immer noch nackt mit sich allein oder einer netten Begleiterin. Inselhopping ist viel zu anstrengend.

Leider harren immer noch ca. 400 Dateien der RAW-Entwicklung. So sie etwas werden, könnten sie ein kunterbuntes Bild der Nordseeinseln liefern.

Woran erkennt man eigentlich Propaganda? Nun, daß sie wie Propaganda daherkommt, weil der Schriftsteller keine Ahnung vom Sujet hat, auch wenn am Ende des Artikels vermerkt ist, daß die Reise gesponsort wurde. Und somit auch der Text. Oliver Abraham war nicht wirklich auf Föhr oder hatte keine Lust, die Plausibilität der gelieferten Textbausteine zu prüfen.


Priel bei Niedrigwasser, von dem man es bei auflaufender Tiede noch locker an Land schafft.
Vorsichtig geht es durch den ersten Priel, es ist mehr als zwei Stunden vor Niedrigwasser und noch immer eilt das Wasser mit kräftigem Zug der Nordsee hinterher.
Was ein Priel ist, wird im weiteren Text, über mehrere Stellen verstreut, erklärt. Das ist ein Fluß, der ob des enormen Sogs und Schubs im Lauf der Tiede eine gewaltige Strömung haben kann, die man meistens nicht ver­kraftet. Man endet jämmerlich im Watt und ersäuft oder wird irgendwo bei Sankt Peter Ording wieder an Land gespült.

Ich wurde z.B. wegen meiner schicken gelben Wattschuhe beneidet und gefragt, warum ich die trage. Nun, war die Antwort, damit man mich aus dem Hubschrauber schneller erkennt. Ich war nämlich in einem 2 Meter tiefen Priel baden, habe es genossen, bin aber auch schnell wieder raus, denn es ist eben so, wie beschrieben. Man sollte es eher nicht machen.

So einen Priel, wie oben, hätte der Autor dem Artikel als Beigabe spendieren sollen.

Ist man nach so einer Wattwanderung auf Föhr angekommen, dann bestehen laut Ansicht des Autors folgende Möglichkeiten.
... sind wir endlich auf Föhr angekommen.

Zeit also, sich die Insel in Ruhe anzuschauen – das Museum „Kunst der Westküste“, das Friesenmuseum in Wyk, das Bilderbuchdorf Nieblum. Man könnte auch eine Ausfahrt mit den historischen Segelschiffen „Ronja“ oder „Labor Sanitas“ buchen und das Wattenmeer auf diese Art erleben.

Museumsdorf Nieblum. Die wichtigste Eisbude von ganz Föhr ist auf dem Kompilat nicht zu sehen. Für Nieblum benötigt man einschließlich Eis und/oder Waffeln essen mindestens 2 bis 3 Stunden Zeit. Alleine der Friesendom verschlingt wenigstens 30 Minuten.

Wer so eine Wanderung vom Festland gen Föhr hinter sich hat, der will alles mögliche, ein Eis, schlafen, Füße hochlegen, ein kühles Bier, eigent­lich nur seine Ruhe haben. Eines will er unter Garantie nicht, und zwar kein einziger Mensch dieser Welt, nach dieser Wanderung noch das MKdW, Friesenmuseum und Museumsdorf Nieblum im Reiseprogramm abhaken. Nicht ein einziges von den dreien, schon gar nicht alle drei zusammen. Das kann man alles in Ruhe erledigen, da es Zeit benötigt. Auch der Segeltörn nach Wanderung fällt aus, da der in der Regel um die Mittagszeit beginnt, wenn man noch gar nicht auf Föhr ist, sondern mitten im Watt steckt.


Die Insel Föhr von oben
Dann wird eine Luftbildaufnahme von Föhr gezeigt, die falsch untertitelt ist. Bei der Wattwanderung vom Festland nach Föhr kommt man genau auf der anderen Seite von Dunsum, nördlich von Wyk an Land, so man es schafft. Sonst bleibt man am Hindenburgdamm hängen oder an Hallig Langeneß und hat Tage später auch noch schlechte Presse.

Das Foto ist von Hörnum aus aufgenommen worden und zeigt eine zu Google Maps gedrehte Ansicht, die die Sichtachse West nach Ost ausweist. Meine Badestelle habe ich mal mit eingezeichnet, die Hauptpriele bei Ebbe sind ebenfalls gekennzeichnet.


Optische Täuschung, die suggeriert, man könnte auch nach Sylt rübermachen. Die Wattwanderer sind nach 22 Uhr von Amrum Odde kommend auf dem Weg nach Dunsum, um noch vor Einbruch der Dunkelheit rettend Land zu entern. Das werden sie ganz knapp geschafft haben, denn ca. 30 Minuten war noch Zeit, bis die Jalousie gezogen ward.

Wenigstens wurde im Text korrekt angegeben, daß man nicht gen Sylt laufen kann. Im Blog hieß es dazu:
Den kurzen Weg nach Hörnum Odde (in der Bildmitte rechts) können nur Pfaffen über Wasser laufen. Gewöhnliche Menschen ersaufen jämmerlich.
Noch eine andere Bildunterschrift ist mißraten.
Insel voraus. Da es kaum Bezugspunkte gibt, scheint der Weg kürzer, als er ist
Der zweite Teil stimmt, die Entfernungen kommen einem wirklich deutlich geringer vor als sie es sind. Dieser Trug führt eben zum Harakiri "ich latsch mal schnell rüber nach Amrum", den man nicht überlebt.

So man davon ausgeht, daß der Autor über Föhr schreibt, bedeutet Insel voraus im Fall des beigefügten Fotos Hallig Langeneß. Man kann dazu Insel sagen. Oder eben Hallig. Man erkennt es an dem Erdsockel, auf dem das Haus errichtet ist. Das gibt es nur auf den Halligen.

Gut, ein schickes Foto der Wattwurmkackerle hat der Autor in seinem Promo-Artikel unterbringen können. Ist ja auch was, wenn schon Text und Fotos nicht miteinander harmonieren.

27. Mai 2013

Was stimmt hier nicht?

welt.de | 26.05.2013 | 09:10 Uhr

Versuch einer Annäherung an die Königin Sylt

Matthias Iken

... und halte vorbei an den Hotels auf die Düne zu, die auf den spektakulär unspektakulären Namen "Uwe" hört. ... Bajuwaren mögen über derlei Berge lachen, das Panorama aber ist watzmannartig.

In der Abendsonne liegt mir die ganze Insel zu Füßen, im Norden der Ellenbogen, im Süden reicht der Blick bis Hörnum. Die charakteristische Gestalt der Insel, die an Zehntausenden Autos klebt, macht die Uwe-Düne sichtbar.


Wir lösen auch gleich auf, denn das werden nur Leute enträtseln, die vor Ort gewesen sind.

Ein watzmannartiges Panorama hatten wir im Blog für die Besprechung des Führerwohnquartiers genutzt, wobei der Watzmann in den damals verwendeten Fotos nicht zu sehen ist.

Sylt ist flach wie eine Scheibe Toast, da ist nix mit Alpen-Panorama.

In der Abendsonne liegt einem nicht die ganze, sondern nur die halbe Insel zu Füßen. Mittags auch. Das hat mit der geringen Höhe der Uwe-Düne, der Dünenlandschaft und der Erdkrümmung zu tun.



Den Ellenbogen kann man gerade noch so sehen, der ist an die 10 Kilometer entfernt, oben rechts im Bild mit der Ortschaft List am rechten Ende des Ellenbogens.

Vor allem aber macht die Uwe-Düne die charakteristische Gestalt der Insel nicht sichtbar, sondern nur in Teilen, weil man auf Höhe Kampen ist, im Norden die engste Stelle und somit Nordsee als auch Wattenmeer in einem Foto unterbringend.



Mit Blick gen Süden, Richtung Westerland, ist dortselbst schon wieder Schluß mit der schönen Aussicht. Was dahinter kommt, erschließt sich auch von der Uwe-Düne nicht.

Was man also bei schönem Wetter von der Uwe-Düne aus sehen kann, ist die Zugspitze, jene, die dampfgelokt den Hindenburg­damm nach Westerland Bahnhof schnauft, damit man die Rauchsäule sieht und ein Signal hat, wo sich die Zugspitze gerade befindet. Mit den modernen Dieselloks als Zugpferd, sieht man nicht mal die Zugspitze.

Jetzt könnte auch noch bei feinstem Wetter fotografierte Opposits erörtert werden, die auf einer 10 Kilometer langen Wanderung von Hörnum nach Rantum entstanden sind. Darauf ist alles mögliche zu sehen, nur nicht die Uwe-Düne. Eines soll reichen. Auf Höhe Sansibar Richtung Norden aufgenommen.

12. Februar 2013

Sand fokussiert

Ich habe nicht übel Lust, den vom Spiegel eingekauften Schwatzbuden von Portal fokussiert.com einige fokussierte Sandkörner zur Besprechung zu übersenden, um rauszukriegen, wie ich bessere Fotos mache.

Mit diesen Profi-Tipps machen Sie bessere Fotos

Das Kleinmachen des Freizeitfotografen, darin ist der Spiegel in seinen Über­schrif­ten ganz groß. Bereits das erste Beispiel zeigt eigentlich, daß ein Profi Thomas Rathay (Spiegel) auch nur ein schlechter Amateur ist, denn so, wie er das Origi­nal­foto verschlimmbessert hat, scheint er nicht allzuviel Ahnung vom Fotografieren zu haben, denn das, was er gemacht hat, passierte am Computer, in der Bildbearbeitung, nicht beim Fotografieren.

Bessere Fotos fangen aber beim Fotografieren an. Ich bin jeden Tag draußen, abends beim alten Mann am Meer, Sonnenuntergang fotografieren. Mehr Attraktionen gibt es hier nicht. Sand am Strand, Dünen und Sonnen­un­ter­gänge. Die Architektur von Sylt ist weitestgehend uninteressant, langweilig oder nur sehr schwierig ablichtbar. Ergo produziere ich mich in den drei erstgenannten Bereichen, Sand, Dünen, Sonne, ab und zu noch im Himmel über der Nordsee oder im Himmel über Sylt, oder bei­dem.

Momentan hat es auch mit dem niedrigen Sonnenstand zu tun, der das Foto­grafieren gen Südosten bis Südwesten fast unmöglich macht, da dies alles Gegenlicht­auf­nah­men sind, den lieben langen Tag lang.

Halten wir fest, daß man mit den Profitipps vom Spiegel nicht zwingenderweise bessere, sondern nur andere Bilder macht. In der Bildbearbitung. Am Com­pu­ter. Bessere Fotos hätte der Herr Profi möglicherweise dann gemacht, hätte er seinen Arsch an die frische Luft bewegt und dort fotografiert.