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7. Dezember 2016

der Kletterprofi

Der kleine Gala, Pico Verde (1318 Meter), war als Bonus für die Schwindelfreien ausgesucht, ehe das Picknick vertilgt werden durfte. Eine Bewacherin für das Gepäck fand sich auch. Sie konnte nicht schwindeln. Das war die richtige Entscheidung, denn ganz oben ist immer nur für einen Platz, der sich den Peak ins Gesäß rammen muß, so er nicht die 700 Meter gen Masca runterfallen will.

Was sag ich, da kommt er ja. Den darf man nicht unterschätzen, der war schon auf dem Teide.

Freundlicherweise kamen zwei Leute noch einmal mit, da ich nicht wußte, was mich da oben erwartete. Die waren längst auf dem abwärtigen Weg.

2. Juni 2016

Schlucht von Masca: Olé

Der Ruf ist erhört, doch unter dem beifälligen Gemurmel der Zauberin in Handmagie wurde der erst wenige Tage alte Merksatz mit Olé wie folgt geändert.

Mann muß immer soviel Lebensenergie haben, noch einmal Olé zu rufen oder sich das Olé machen zu lassen.

Das ist weitaus angenehmer, vor allem anstrengungsfrei. Und es hilft, daß die Anstrengung des Tages schneller aus dem Körper eitert.

Genau 5 Stunden dauerte der Weg vom Anleger bis ins Restaurante, was nicht unbedingt eine Spitzenzeit ist. Dafür haben es alle geschafft und waren auch geschafft.

Das Tolle: die vor einem Jahr extra für den Abwärtsweg zugelegten Zehenschuhe haben heute den Weg nach oben bewältigt. Sogar die Wanderführerin ist inzwischen überzeugte Barfußläuferin. Nicht immer, aber sehr oft.

15. Mai 2016

ich geh am Stock



Die Stammleser des Blogs wissen, auf welche Barfußschuhe diesmal ver­zichtet wird, um auszukundschaften, welches Terrain nach der Masca-Schlucht auch mit Zehenschuhen bewältigt werden kann. So ziemlich jedes. Entscheidend ist, welches es geworden sein wird. Wandern wir es ab.

16. März 2016

Frierst du nicht? - Augen auf beim Sockenkauf

Ein Fahrrad bremst direkt vor mir, auch wenn Eile geboten war.

Na? Frierst du nicht mit den Schuhen?

Nö, warum? Wenn ich jetzt allerdings hier 'ne Viertelstunde rumstehe, dann kraucht die Kälte doch langsam rein.


Noch unter der angegebenen Karenzzeit wurde der angebrochene Fuß­marsch fortgesetzt.

Was kann ich für sie tun?

Socken verkaufen.

Haben sie schon konkrete Vorstellungen?

Eigentlich schon. Die hier, und die probier ich auch nochmal aus.

Huch, sie haben ja diese Schuhe an. Frieren sie nicht da drin? Ist doch so kalt draußen?

Nö, warum sollte ich frieren? Sie kennen doch die Antwort.

Ich hab ja auch die Strümpfe an, aber normale Winterstiefel. Sie laufen ja barfuß.

Ja warum nicht, ist doch nicht kalt.


Mit einem kurzen Erklärbär am Beispiel der Finger wurde der Dame noch einmal vor Augen geführt, was beim Barfußlaufen alles so passiert, was davon durch die Schuhe bzw. Zehensocken unterstützt wird.

Ach klar, beim Laufen werden die Füße warm.

Ich hab doch gesagt, daß sie das wissen.


Vor als auch auf dem Zahnarztstuhl drehte sich alles um die komischen Schuhe, denn es war versprochen, daß die Treter, mit denen ich die Masca-Schlucht runtergeknattert bin, der erklärten Teneriffa-Fannin vorgeführt werden. Das machte den ungeliebten Besuch auf diesem Stuhl etwas erträglicher, die Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten länger, weil etliche fragen zu den Schuhen beantwortet werden mußten.

Für sie kommen die Zehenschuhe eher weniger in Frage, aber der Schwiegersohn hat ganz schlimm Rücken und genau das wäre ja die Lösung, den wieder loszuwerden.

Der Folgebesuch Tage später fand wie dazumal bei der Gesangslehrerin mit halb gefülltem Rucksack statt, denn alle möglichen Versionen von Zehensocken wurden zur Ansicht vorgelegt. Eine starke Unterstützung war die Zahnarzthelferin, die sich als anonyme Zehenschuhträgerin outete. Das mit den Socken war dann doch im Interesse der Ärztin, denn sie friert sehr schnell an den Füßen.

Nicht nur Frauen geht das so, Männer sind zuweilen auch Kaltblüter, aber sobald man auf Zehensocken umgestiegen ist und die Gewöhnungsphase absolviert hat, merkt man eine wohltuende Änderung in den Füßen. Sie werden nicht mehr so schnell kalt. Bei der Gesangslehrerin hat es nicht mal 14 Tage gedauert, sagte ich, die möchte die Socken nicht mehr missen und hat die nach Versorgung mit Nachschub jetzt jeden Tag an.

Die Internetadressen waren schnell aufgeschrieben, der Direktbezug zu­min­dest der Schuhe in der Schönhauser beim Seeger empfohlen, sobald man die Recherche abgeschlossen hat und ein Warnung verkündet. Augen auf beim Sockenkauf.

Für die Knitido Dr. Foot Fußrelax Zehensocken wird im großen Kaufhaus ein recht ambitionierter Preis von 13,90 Euro ausgerufen. Pro Paar.

Diese Socke ist aber nahezu identisch mit jener, die bei anderen Anbietern mit dem Label "RS" versehen ist. Die einen wollen 18 Euro für 3 Paar, das ist schon mal die Hälfte von Knitido. Die anderen kosten 33 Euro für 10 Paar. Das ist dann zwar noch nicht hinterher geworfen, kommt dem aber ziemlich nahe, wenn man nicht zu Hause ist und der Postbote das Paket vor die Tür knallt.

Über die Qualität der Socke kann ich nichts sagen, da müssen erst meh­re­re Trage- und Waschverläufe abgewartet werden. Die Kommentare im Besucherbuch des Kaufhauses sollte man schon zur Kenntnis nehmen. Wer auf Zehnsocken umsteigen will, ist mit dem Zehnerpack bestens bedient. Man kann also den teuren Fehlkauf bei Knitido vermeiden.

Oder man versteift sich auf die Socken, von der die geschätzte Gesangs­lehrerin verzückt ist, auf daß sie mir ihren Fuß vor's Gesicht krachte, ich möge selber prüfen, daß die Qualität dieser Socke besser ist als jene an meinen Füßen. So kam ich dann doch noch zu einer umfangreichen taktilen Inspektion ihrer Füße, die auch in einem Werturteil artikuliert wurden.

Sie haben ja noch viel schönere Füße als ich, wie für Zehenschuhe gemacht. Für diese Füße wüßte ich ja auf Anhieb eine sehr schöne Zierde.

Ich weiß. Ich habe mir ganz fest vorgenommen, daß ich Ostern zuschlage.

Sehr schön, aber Augen auf beim Sockenkauf.


Die TS Marathon kostet im Fachhandel 19,90 das Paar, ist mit Mittelfuß­kompression ausgestattet und hat ein vollautomatisches Bremssystem an der Fußsohle, so daß sie auch auf glattem Parkett getragen werden kön­nen. Die gleiche Socke ohne Bremsanlage heißt "TS Run" und ist zwei Euro preiswerter. Die Socke hat ihren Preis, ist den aber auch wert. Man kann sie auch als neue Trekking-Socke nutzen und die alten im Laufe der Zeit ausmustern.

Geht man nun zu einem anderen Fachhandel, dann gibt es diese Socken in ausgewählten Größen im Ausverkauf zum halben Preis. Auch da gibt es prinzipiell nur ein Empfehlung. Zuschlagen, ehe die Bedürfnisse über und andere in diesen Socken laufen.

Selbst für Antifanten mit kackbrauner Gesinnung und deren geistige Brüder gibt es Angebote, auf daß sie immer an ihre dürftige geistige Ausstattung erinnert seien. Die braunen Extremistensocken für links und rechts.

29. Februar 2016

Dankgottesdienst der Gesangslehrerin für den Sockengott



Auch der Sockengott bedarf ab und zu der Ruhe und befinde sich im Tief­schlaf. Da schellt das Telefon und verkündet mit blecherner Stimme, daß man Post habe. Die diversen Zehensocken, die der Gott der Socken befugt zu besorgen war, haben im Haushalt der Dame großen Anklang gefunden, nachdem sie auf dem hochgelegten Perserteppich bar jeder Schuhe getra­gen wurden. Inwiefern das zum überwiegenden Dauer­zu­stand wird, ist jedem selbst überlassen. Der Marsch durchs Wohnzimmer muß in etwa so überwältigend gewesen sein, wie jener durch die Masca-Schlucht. Anders ist der oben dargestellte Dankgottesdienst nicht erklärbar.

Für den Anmerker ist das zum Beispiel bis dato ein Problem gewesen. Ganz barfuß in der Wohnung funktioniert mangels ordentlicher Haft­rei­bung der oberen Hautschicht auf dem glitschigen Fußboden nicht. Noch schlimmer ist die Kälte, die der Beton in den nackten Fuß reinschiebt. Mit Socken sieht das anders aus, sofern sie das Vollbremssystem an der Fuß­soh­le eingebaut haben. Ein Paar ist allerdings zu wenig, denn es soll ja als Hausschuh mißbraucht werden.

Ergo wurde eine zweite Version getestet, die empfehlenswert ist. In den preiswerten Drogerieketten hängen ABS-Socken zu akzeptablem Preis in der Auslage, haben aber nur einen einzigen Zeh. Wenn man allerdings dünne Zehensocken anzieht und mit diesen in die billigen ABS-Socken schlüpft, dann ergibt das eine sehr angenehme Barfußlauferfahrung auf Beton und warme Füße, allerdings mit leichter Dämpfung, da viel Wolle zwischen Haut und Beton steckt.

Eine andere Variante läßt sich Basteln. In Bastelläden gibt es Noppen­la­tex, eine klebrige Masse, die in ungefähr 10 bis 12 Stunden in der Wolle aushärtet und für den nötigen Grip auf der heimischen Eisbahn sorgt.



Man stopft den Strumpf mit Pappe aus, die dadurch gewonnen wurde, daß man sich selber Maß genommen hat. Noch besser wäre, mit Schneider­krei­de, Schulmalkreide, Wachsmalstift oder in der Art die Umrisse von Ferse, Ballen und Zehen auf den Strumpf zu malen und dann die Pappe einzulegen, einschließlich jeder einzelnen Zehe. Dann kleckst man das zähflüssige Gelumpe auf den Strumpf und kann 12 Stunden später die funktionierende Strumpfbremse ausprobieren, die auch einige Wäschen locker übersteht.

Man hat alles richtig gemacht, wenn man in den Zehen den Greifreflex spürt, also das Laufen in der Wohnung an die gute alte Zeit erinnert, in der man noch Schimpanse oder Gorilla war. Spürt man das, dann kann man ja mal versuchen, ein runtergefallenes Taschen-, Hand- oder Ge­schirr­tuch mit den Zehen aufzuheben. Funktioniert auch wie bei den Kum­pels aus dem Urwald, sofern alle Zehen noch in Ordnung sind.

Die bisher mit Abstand beste für die Bastelei geeignete und schon ge­tes­te­te Zehensocke ist aus Merinowolle. Im Wanderstiefel produziert sie wegen der Einzelaufhängung der Zehen und dem Merino eine angenehme Wär­me, die deutlich über jener von normalen Socken liegt.

Falls hier Jogger mitlesen, dann sei ihnen empfohlen, so ein ABS mal im Laufschuh der Wahl zu testen. Es ist sehr angenehm, wenn man nicht mehr wie auf einem Ozeandampfer im Schuh hin und her wankt.

Damit keine Unklarheit herrscht. Bei Null Grad und trockenem Unter­grund werden die Fivefingers natürlich ohne Socken durch die Gegend getragen. Dafür ist zur Zeit in Berlin reichlich Gelegenheit, denn dieser Tage war es arschekalt. Warum das so ist, steht im großen Einmaleins der Zehensocken.

6. Oktober 2015

Gespräche übers Barfußlaufen



Was da los war, hatten wir gestern berichtet. Leider ist unser exklusiv für die deutschen Krawallmedien recherchierter Beitrag nicht angenommen worden, da er den Richtlinien der einseitigen Berichterstattung zuwider­lief.

Daß der Russe einfach mal so israelische Kampfflugzeuge in die Flucht jagt, das ist für deutsche Medien keine Nachricht. Es liegt ihnen noch schwer im Magen, daß sie vom Russen übertölpelt wurden. Das mögen die nicht. Sie gnatzen also.

Zuviel Barfussschuh-Laufen ist offenbar auch nicht gut :)

Doch, das ist sogar sehr gut, gesund, das Hirn lüftend, nicht liftend usw. Das geht z.B. so.

Wenn man mal einen freien Tag braucht, muß man schwer krank sein. So wie gestern. Die schwere Krankheit war die kürzlich ergangene Mahnung, sich noch vor dem Urlaub eine Grippeschutzimpfung abzuholen. Das dauert nur wenige Minuten, da man nicht zum Doktor rein muß.

Gedauert hat es dann 30 Minuten und war mit dem Verlust von Tennisbällen im Strumpf verbunden. Das kam so.

Das ist ja lustig, ihre Strümpfe. Schauen sie mal, was ich für Schuhe anhabe.

Das ist ja interessant. Das sind richtige Schuhe?


Im weiteren Verlauf wurde dann der Vorteil von Zehenschuhen (Fivefingers) erörtert, daß die ersten Schuhe zum Wandern in den Vulkanablagerungen Teneriffas angeschafft und ohne Einlaufen in der Masca-Schlucht scharf gewandert wurden.

Die Schwester hat nach Bandscheiben-OP Probleme mit dem Rücken und sich Zehensocken zugelegt, aber immer noch Probleme, obwohl sie schon Barfußschuhe trägt, allerdings die mit dem breiten Vorderfuß.

Ergo gab es das gesamte Programm als Kurzvortrag mit Vorführung, welche Vorteile das Laufen in Zehenschuhen hat.

Irgendwann war dann auch die Spritze im Arm, ein Zettel geschrieben, wo sie recherchieren muß und welche beiden Schuhe für Damen empfeh­lens­wert wären. Der KMD und eine anderer. Die andere Kranken­schwester kam dazu und meinte, wenn es sowas in weiß gäbe, würde sie das ja auch mal probieren. Die gibt es für Frauen in allen schicken Farben und Auf­machungen, sogar in pinkähnlich, aber weiß, das weiß ich so genau nicht. Sie will nur weiß.

Später wechselten dann noch die Tennisbälle im Strumpf den Besitzer, denn die Frau kann das gut gebrauchen. Hier liegt immer noch die Styropor-Variante rum, so daß keine Not entstehen kann.

Auf dem Nachhauseweg gab es dann noch eine nette Begegnung.

Darf ich mal eine Frage stellen? Ich hatte sie schon gestern (Sonntag) mit diesen Schuhen gesehen und mich köstlich amüsiert. Ist ja ein netter Gag.

Das ist kein Gag, sondern ernst.


Hier gab es ebenfalls das volle Erklärprogramm, im Schnelldurchlauf. Dei Dame war beeindruckt und wird mit ihrer Bekannten das Gesundheits­haus Seeger in der Schönhauser aufsuchen.

Es ist schwierig, aber ich gehe jede Wette ein, daß die Krankenschwester die erste ist, die die Erklärungen für sich adaptiert und sich die Treter anschafft. Möglicherweise auch die Gesangslehrerin, denn die hat das seit Monaten angedroht. Mit den Tennisbällen im Strumpf ist sie ja auf du und du. Da durfte ich kürzlich eine Vorführung für Interessenten veranstalten und deren Funktion erklären. Mit den Schuhen dauert es halt manchmal bei farborientierten und modeverliebten Frauen, bei denen die Funktio­nalität nur mit 20% in die Gesamtwertung eingeht.

Ebensolche Vorträge erfolgten bereits im Wartezimmer des Arztes, dem Treppenaufgang, auf dem Fußweg, also immer dann, wenn Leute echtes Interesse an den Füßlingen zeigen und sich deren Funktionalität erklären lassen wollen.

Inzwischen ist auch Post von der sonnigen Insel eingetroffen. Es wurde sich artig für das eingehaltene Versprechen bedankt, auch wenn dessen Umsetzung fast ein halbes Jahr gedauert hat. Nach der Masca-Wanderung wurde nämlich auf die Hand versprochen, einen begeisterten Bericht über diese Art der Fortbewegung auszufertigen, so viel Morphium hatte der Körper ausgeschüttet. Der Titel der Serie wurde ebenfalls verraten, fünf Finger in der Mascaschlucht, die Idee für den zweiten Teil, Verhüterli für's Barfußlaufen, war ebenfalls auf der Insel angedacht, denn die schnelle und überzeugende Antwort auf die Frage, ob man denn nicht auch solche Strümpfe brauche, lautete "Nein".

Die Anmerkung macht keine Versprechen, niemanden gegenüber. Wenn denn mal eines voreilig über die Zunge rollt und nicht mehr aufgehalten werden kann, dann wird es auch eingehalten. Es kann nur etwas dauern.

19. August 2015

Verhüterli für's Barfußlaufen

Die nette Dame, die den Spieß im Laden umdrehte und dem Autoren Fivefingers-Schuhe verkaufte, wobei es in dem Sinne kein umdrehen war, denn mit dem Gedanken wurde sich eh seit 2013 beschäftigt, diese nette Dame wurde also gefragt, ob man auch die Zehensocken bei den Schuhen anzieht.

Nö, sind doch Barfußschuhe. Außerdem haut man die in die Waschmaschine und gut ist.

Gesagt getan und Barfußschuhe barfuß die Masca-Schlucht runter getragen.

Ein leicht böses Erwachen gab es kurz darauf in Berlin, da die Fingerlinge an den Füßen zum Standard-Straßenschuh mutiert waren es nächtens bis unter 10 Grad ging und am Tag gerade so die 15-Grad-Marke geknackt wurde.

Da kroch die nächtens im Beton aufgehäufelte Kälte dann doch in den Fuß. Nicht lange zwar, denn beim Laufen wurde der Fuß durch die Nutzung aller Muskeln schnell erwärmt. Leicht unangenehm blieb es trotz allem. Hinzu kam, daß der Besuch von Gymnastikstunden anstand. Gut, man hätte sich Strümpfe i die Hosentasche stecken können, um diese für die Gymnastik anzuziehen. Die Intention geht jedoch dahin, den Schuh länger als nur bis September unterzuschnallen.

Ergo ging es auf Deppentour durch die Schuh- und Strumpfläden Marzahns und des Brandenburger Umlands. Der Fuß wurde hochgehalten und die Frage gestellt, ob sie auch die dafür nötigen Strümpfe haben. Abgesehen von den 99% Kulleraugen, was für komische Schuhe der Mann trägt, gab es einen einzigen kompetenten Gesprächspartner, der die auch des öfteren anzieht. Sanitätshaus Seeger war sein Tipp, denn die verkaufen auch die Schuhe. Aber besser ist es, wenn man das im 5er-Pack via Internet kauft.

Ergo wurde zuerst recherchiert. Zehensocken beim Großhändler. Und das alles zusammen mit einer netten Verkäuferin, die das natürlich nicht im Ladengeschäft anbietet, aber helfen wollte.

Und so sah die Recherche aus.

lustiger Treffer der Suche mittlerweile erst auf S. 2 der Rangliste

Da es in dem Laden eh nichts zu holen gab, lachte man herzlich, denn um diese Großzehe des Mannes ging es dann doch eher nicht. Ergo wurde gen Innenstadt gefahren, was den Vorteil hatte, daß es dreihundert Meter abseits S-Bahnhof Schönhauser den Knitido-5-Finger-Socken-Laden der Japaner gibt, die mit einer reichhaltigen Produktpalette aufwarten können, auch für die kältere Jahreszeit. Der Service ist 0 Punkte wert, dafür haben sie alle Socken auf Lager. Seeger hatte nur eine Sorte, aber einen sehr serviceorientierten Verkäufer.

Langer Rede kurzer Sinn. Bezogen auf Vibram-Fivefingers machen die Socken keinen Sinn. Barfußlaufen ist geil. Zieht man die Strümpfe an, dämpft man das Erlebnis um zig Prozent. Sie fungieren in dieser Hinsicht als Verhüterli des ursprünglichen Laufgefühls. Das Gesocks schmälert die Wanderlust.

Wo sie allerdings ganz viel Sinn machen, das ist in den ganz normalen Barfußschuhen mit breiten Vorderfuß. Hier wiederum gewinnt das Laufgefühl enorm. Und das kommt so.

Normalerweise sind auch die Zehen beim Menschen ganz leicht gespreizt. Das haben wir uns mit dem Tragen falscher Schuhe und Socken allerdings versaut. Der Vorderfuß ist beim Laufen nur noch ein kompakter Fleisch- und Knochenklumpen, der passiv im stoßfesten Wanderschuh aus Baustahl sitzt, damit er nicht geschädigt wird.

Zieht man die Zehnsocken an, ändert sich das radikal. Die Zehen werden durch das dünne Material wieder ganz leicht gespreizt, jeder ist einzeln eingeparkt, so daß beim Laufen wieder das ganz natürlich Abrollverhalten und die Spreizung unterstützt werden.

Insofern ist das Urteil eindeutig. Für normales Schuhwerk sind Zehensocken ein deutlicher Gewinn beim Laufgefühl, für die Fivefingers entbehrlich, es sei denn, man will die Treter auch an kälteren Tagen tragen.

13. August 2015

fünf Finger in der Masca-Schlucht


Nun sind sie eingelaufen. Die frisch gekauften Fivefingers von Vibram kurz vor dem Anleger in der Schlucht von Masca. Auch für die gilt: Einen Eimer Wasser großzügig auf poliertem Marmor oder Granit verteilt, da wird das Laufen zum Problem. Das konnte in der Schlucht an den wenigen wasserführenden Stellen verifiziert werden. Der Grip bei Nässe ist genauso schlecht, wie bei vielen anderen Sohlenkonstrukten.

Zugegeben, es klingt ein wenig nach Clint Eastwood, einer letzten Rechnung, die noch offen ist, aufgehübscht mit den letzten Tönen, die Ennio Morricone vor sich hin pfeift, damit das Thema gegessen ist. Als trüge man seit Jahren einen uneingelösten Schuldschein mit sich herum, so ging es Rücken und Füßen all die letzten Jahre. Es fehlte noch etwas, der ultimative Kick, der Beweis, daß man nach Jahren zuweilen elender Schmerzen doch noch einen Zustand erreichen kann, mit dem man sich arrangiert.

Der Wanderfreund saß längst auf seinem bevorzugten Platz im Kleinbus, dem Beifahreritz, um in Notsituationen auch durch die Frontscheibe oder aus dem Seitenfenster heraus lukrative Motive ablichten zu können, da signalisierten Freudengeschrei, daß sich die Abfahrt verzögert. Ergo stieg er wieder aus, um den Grund dafür herauszufinden. Der bestand aus einer attraktiven Wandergenossin, die offenbar von den Anwesenden seit gefühlt 5 Jahren nicht gesehen ward, was natürlich nicht stimmt, aber so zelebriert wurde.

Na? Kennst du mich noch?

Ja klar, wir waren doch einige Male wandern.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß du damals ...

Bitte nicht, das spielt alles keine Rolle mehr ...


Eigentlich sollte die Fahrt ja Richtung Anaga gehen, doch ein Anruf vor Ort klärte, daß es dort regnet, arschkalte 20 Grad sind und die Wolken kein Hoffnung auf gute Fotos machen. Somit ging es in die andere Ecke der Insel, zur Masca-Schlucht, um oberhalb derselben einen Rundkurs zu absolvieren. Auch diese Hoffnung zerschlug sich bei Anfahrt, die letzten Ausläufer des Teno-Gebirges oberhalb von Santiago del Teide waren ebenfalls wolkenverhangen. So wurde es ein fast 10 km langer Kurs aus Richtung Chinyero gen Santiago mit einem Fotounglück das keines war.

Da muß ich die Kollegin doch mal besuchen gehen und einen kleinen Schwatz mit ihr machen, um ihr meine Barfußschuhe vorzustellen.

Klar mach das, die freut sich. Die kennt das aber schon, macht das ja auch.


Wenige Tage später wurde die Barfußschuhe in einen Rucksack verfrachtet und die Wanderführerin besucht. Mit einem Kurzvortrag wurde das angesprochene Erinnerungsvermögen aufgefrischt, unter besonderer Berücksichtigung des Heilungsprozesse von Rücken unter Nutzung von Bällen im Strumpf, denn das war inzwischen auch zu ihr vorgedrungen, daß deren regelmäßige Anwendung Wunder bewirken kann. So klein ist also die Welt fernab der Heimat, daß dort binnen weniger Tage jede zweite Ausgewanderte von dem Geschenk an die Zauberin in Handmagie weiß.

Dann wurden die Stiefel ausgepackt und erörtert, daß sich der Schmerzfaktor beim Wandern erheblich reduziert hat, seitdem die Strecken mit ordentlichen Laufhilfen absolviert werden.

Barfußlaufen mach ich ja auch schon länger, seit drei Jahren ungefähr. Ich nehme aber die hier.

Sie zeigte auf ein Sortiment merkwürdig aussehender Schuhe, die dem Besucher nicht unbekannt waren, und erörterte in einem Kurzvortrag die Vorteile dieser Art Laufen. Das mußte nicht vertieft werden, war doch der Wanderfreund bereits überzeugt.

Ich laufe jedes Terrain mit den Schuhen, brauche keine anderen mehr.

Wie? Keine Stiefel mehr mit Knöchelschutz? Oben auf dem Teide, dem Pico Viejo, Guajara, alles mit den Dingern?



Klar. Den sicheren Halt und Tritt, das machen die Füße, nicht die Stiefel.

Im Prinzip kenne ich das ja auch. Ich hatte nie so großen Spaß wie damals, als ich den Montana Sombrero runtergehirscht bin. Der Aufstieg war nicht so prickelnd, aber der Abstieg eine echte Freude. Hat richtig Spaß gemacht. Hier, der Schuh war das. Na gut. Was kostet denn sowas?

Um die 150 Euro, ich kann dir aber einen Freundschaftspreis machen.

Wenn ich die jetzt kaufen täte, dann könnte ich schon morgen damit die Masca-Schlucht runterknattern?

Ja klar, läufst die noch ein bißchen ein.

Gut, dann probiere ich die mal an.

[Pause]

Stark. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die so schnell anhatte.

Sind gekauft. Also, eine Runde auf der Strandpromenade, das reicht?

Das reicht. Du bist es doch fast schon gewohnt.


Gesagt getan. Sind gekauft, wurden gleich anbehalten und im Laufe des Tages mit wenigen Kilometern unterschiedlichsten Belags getestet.

Das Staunen war anderntags groß, als der Wanderfreund mit den Galoschen am Treffpunkt aufschlug und nichts weiter als gute Laune, einen Schelmenblick und 2 Liter Wasser zum Wandern mitbrachte, und Fotoapparat natürlich. Es wurde zig mal nachgefragt, ob das ernst gemeint sei, mit den Tretern die Schlucht runterzukullern. War es.

Vor allem aber war es ein Vergnügen der Extraklasse, denn noch nie hat Wandern, Gehen, Laufen so viel Spaß gemacht, wie mit diesem Schuh, dem "Vibram Fivefingers KMD". Den Tag drauf wurde gleich noch eine Vulkantour hinterhergeschoben, um sie auch in etwas schwierigerem Terrain zu Probieren.

Etwas später schlug der Wanderfreund noch einmal im Laden der sich erinnernden Wanderführerin auf und erstattete begeistert Bericht.

Willkommen im Klub.

Seit Mai des Jahres läuft der Autor fast nur noch in diesen komischen Schuhen herum und hat nicht einen Schritt bereut.

24. Juni 2015

schöner sprachschludern mit ct' Digitale Fotografie

Sophia Zimmermann hat sich für ct' Digitale Fotografie einem schönen Test unterzogen und 70-200mm Zoomobjektive geordert, um ihr End­er­gebnis, gelungene Fotos, zu bewerten.

Ihren Aufsatz hat sie wie folgt genannt.

Immer-dabei-Teles im Test: 70-200mm-Zooms

Leider vergaß sie, uns mitzuteilen, was immer-dabei-Telezooms, um die es ging, sind. Teles hat sie nicht getestet.

Wenn das bedeutet, daß ein solches Zoom sich in den Urlaubsunterlagen befindet, dann sind wir großzügig und pflichten der Überschrift bei. Es hülfe nur nix, wenn man sich genau an jenem Ort befindet, an dem man die 200mm bräuchte, um das Motiv abzulichten, wenn das Glas für dieses Ansinnen im Tresor des Hotels verwahrt ist.

Angenommen, eine Wanderführerin hört alles und will das auch sehen. Dann fragt sie höflich an, ob man ihr mal den Kolkraben da in der Rich­tung fotografieren kann.

Dafür muß aber erst mal umgeschraubt werden, denn mit zwei einsatz­bereiten Kameras durch die Wüstenei marschieren ist kein Vergnügen.

Dann schraubt man um, fotografiert, wird gebeten, auch in breit zu fotografieren, denn das ist für Internet besser geeignet.

Wochen später stellt man fest, daß das stimmt, was man schon dazumal sagte. Der wird trotz Telezoom fitzelig klein, der Rabe. Es hätte wohl einer 400er Brennweite bedurft, um auf die Entfernung eine bessere Erinnerung an den Vogel zu erhaschen.

Oder man steht in der Schlucht von Masca und wird angefragt, ob man das Aeonium, das da aus der Basaltwand wächst, schön groß fotografieren kann. Nein kann man nicht. Auch wenn das Objektiv nach einem volumi­nösen Zoom ausschaut, sind seine telefotografischen Eigenschaften eher bescheiden. Ablichten geht, dann aber nur als Übersichtsaufnahme.

Zu deutsch, wenn man ungefähr weiß, wo in der Natur die nächste Foto­wanderung ansteht, dann kann man vorab seine Entscheidung fällen und überflüssigen Ballast daheim lassen, denn für das Kilo Tele-Objektiv muß man zusätzlich 250 Milliliter Wasser mitschleppen.


La Gomera (55 km entfernt) und El Hiero (150 km) bei Blende 8, 1/320 sec., Brennweite 50 mm, ISO 100

Da der 50mm-Plasteknubbel die immer-dabei-Linse der Wahl ist, fällt die Entscheidung für das Zoom immer im Angesicht des Teide. Die Los Roques wurden in diesem Jahr mit einem 70-200 und dem 50er umrun­det, in der Absicht, viele Stöpselbilder anzufertigen, um sich so die hohe Auflösung zu erhalten.

Die technisch besten Bilder stammen wie immer vom 50er. Das 70-200er ist aber weitaus besser, auch bei 200mm, als es die Fotozeitschrift in das Käufervolk hinaus­ruft.

Unterm Strich sei der Dame rein aus praktischen Erwägungen heraus widersprochen. Nein, man schleppt keinen unnützen Ballast mit durchs Leben, das behindert nur.

Auf die Idee kam sie dann im Laufe des Artikels auch von selbst. Kaum jemand möchte sie mit sich herumschleppen ... So ist das. Nur dann, wenn man sich sicher ist, sie auch in einem längeren fotografischen Einsatz zu haben, packt man die schweren Teile in den Rucksack.

Die knapp 1.200 RAW-Dateien sind durchgeackert worden. Unterm Strich bleiben vorerst 635 Fotos übrig, von denen sicher noch einige gelöscht werden. Das macht eine Erfolgsquote von um die 50%, was sehr überdurchschnittlich ist. Normal wären zwischen 10 bis 20% Ertrag.

14. Juni 2015

Fischauge sei wachsam



Der neue MICE ist doch besser als erwartet. Inzwischen kann vollständig Entwarnung gegeben werden. Es hat, das ist dem Zufall geschuldet, wirklich kein Fotounglück im Angesicht des Teide gegeben. Alle Panoramen konnten erst mal erstellt werden. Etliche wurden bereits gelöscht, weil doppelt und dreifach vorhanden.

Obendrein hat eine Umstellung beim Fotografieren der Panoramen für eine sehr hohe Erfolgsquote gesorgt. Auf irgendeiner dieser vielen Fotoseiten las ich im Frühjahr aus dem Erfahrungsschatz von Leuten, die sich nur mit Stöpselbildern beschäftigen, sie fertigen Landschaftspanoramen immer hochkant und mit großzügiger Überlappung an. Das macht die Berechnung einfacher, stellt die Proportionen realistischer dar und bietet genügend Redundanz für den Endbeschnitt des fertigen Panoramas.

Wer den Teide in 50 Megapixel braucht, kauft sich eine Hasselblad oder stöpselt 5 Hochkantbilder nebeneinander. Wer vor dem Finger Gottes steht, der nimmt den normal im Querformat auf, dann aber mit 3 Bildern untereinander.

Leider weiß ich nicht mehr, ob der alte MICE die verschiedenen Projektionsformen beherrschte, mit denen man das Endergebnis beeinflussen kann. Das ist richtig gut gelöst, wie das der neue anbietet und funktioniert auch turboschnell.

In der Animation ist die normale Projektion auf einen Zylinder dargestellt, das wäre Standard, im Vergleich mit der stereoskopischen, die ein µ besser daherkommt als das Fisheye.

Aprospos Fisheye. Latsch ich mit den letzten zwei Tropfen Luft auf den Rillen die Masca-Schlucht hoch. Die Tränke war längst zu sehen und zu riechen. Steht ein Russe mit seinem knackigen Weib im Weg, drückt mir sein Canon in die Hand und meint, ich solle ihn mal mit der Holden vor dem Panorama ablichten.

Der hatte schneller realisiert, daß ich mit schwerem Profigerät unterwegs war, als ich Nein sagen konnte. Wenn ich mich recht entsinne.

Meine Standarfrage, ob auch Schuhe und Hut mit auf's Bild müssen, obwohl die entbehrlich sind, erübrigte sich, denn er hatte, wenn ich mich recht entsinne, ein 8-mm-Fisheye vor die Crop-Kamera geflanscht. Er und sein Maderl waren noch normal abgebildet, alles andere wurde dann ringsrum gruppiert, so daß er fast die ganze Masca-Schlucht auch noch mit drauf hatte.

Das oben abgebildete Panorama wurde übrigens gelöscht, da es aus zwei Fotos im Querformat gestöpselt war. Die gleiche Szene war noch einmal als drei Hochkanter auf der Platte, lieferte somit mehr Informationen und ließ sich besser verrechnen.

Auf einem Dreschplatz wurde das Getreide verdroschen, um am Ende Gofio zu gewinnen. Wer hundert Jahre alte Fotos der Insel kennt, der weiß, wie die Plätze genutzt wurden. Rinder mit einem Sackerl für's Kackerl latschten den ganzen Tag im Kreis und zermahlten das Getreide. Damit es danach noch schmeckt, wurden die Kackerl gleich eingesammelt, im Beutel verstaut und in den Hochlagen zu Brennstoff getrocknet.

1. Juni 2015

kein Fotounglück im Angesicht des Teide

Oder nur ein ganz kleines. Das Dilemma passierte in der Schlucht von Masca noch einmal, daß sich das arretierte Moduswahlrad von Av auf Tv verstellt hat. Da war es unkritisch, da keine Panoramen aufgenommen wurden, bzw. die wenigen noch mit den korrekten Einstellungen.

Bei der Wanderung oberhalb von Arguayo in Richtung Chynyero, nicht bis hinauf, und zurück nach Santiago del Teide sind nur wenige Panoramen verunglückt. Die entscheidenden sind alle mit etwa Blende 10 belichtet, da die Beleuchtung annähernd gleich war, demzufolge der Prozessor keine neue Blende berechnet hat. Das fällt nicht auf.

Ein paar wenige sind allerdings mit Blende 5.6 und drunter belichtet, also auch korrekt. Die sehen allerdings eher flau aus. Mal sehen, vielleicht ist das ja Kunst.

Das Unglück kam aus einer anderen Richtung. Arglos wurde ein Update des MICE installiert, was katastrophale Auswirkungen hat, denn die haben das irgendwie neu gemacht. RAW-Dateien kann der gar nicht mehr, was egal ist, denn die hat er eh nur mit 8 Bit verarbeitet. Die Überblendung der Einzelbilder funktioniert nicht mehr, bzw. wird total zer­manscht, denn eigentlich sind die Einzelbilder annähernd gleich aus RAW entwickelt worden und müssen nur wenig bis gar nicht überblendet werden. Aus einem alten Backup konnte jedoch der Programmordner gerettet werden. Mal schauen, was in welcher Hinsicht besser funktioniert.



Zu sehen sind der Teide, der Pico Viejo und ein Nebenkrater des Chynyero, der zuletzt 1909 ausbrach. Die Wanderung ging wesentlich durch das schwarzbraune Lavagestein. ein fürchterlicher Track, den der Autor mit anderen Barfußschuhen sofort noch einmal machen würde. Dazu später mehr.

Da man Die Anmerkung an einem Fotostandort wie dem abgebildeten einen Tag lang bedenkenlos parken könnte, vorausgesetzt ihm werden genügend Speicherkarten, etwas Essen und Trinkereien überlassen, weil der Berg in all seinen Facetten sofort die Suchtrezeptoren des Gehirns auf Anschlag schnellen läßt, kann Entwarnung gegeben werden. Das oben vorgerenderte Panorama hat 60 Megapixel und ist genau so geworden, wie es werden sollte.

Insofern läßt sich verschmerzen, daß andere Panoramen möglicherweise verworfen werden müssen, da das entscheidende bereits im Kasten ist.

Kurz zur Statistik, die diesmal extrem von früheren abweicht, wo locker 3.000 Bilder mitgebracht und im Laufe des Jahres beackert wurden. Diesmal waren es gerade mal 1.377 Auslösungen, wovon 40 bereits vor Ort gelöscht wurden. Der ersten Sichtung und Sortierung an einem großen Monitor fielen dann noch einmal 150 Bilder zum Opfer, die wesentlich wegen Unschärfe und Fehlbelichtung aussortiert wurden, also vollkommen unbrauchbar waren. Schmerzliche Verluste gab es keine, da von den gelöschten Bildern brauchbare Exemplare vorhanden waren. Im Zweifelsfall wurden immer mehrere Belichtungen einer Szene angefertigt. So auch bei den Panoramen. Das sind momentan 150. Wieviel übrig bleiben, das steht erst am Schluß fest.

Das oben dargestellte Motiv wurde insgesamt drei Mal belichtet. Aufbewahrt wird nur eines.

Es wartet trotz allem eine Menge Arbeit auf die Fotolaboranten des Blogs, denn knapp 1.200 RAW-Dateien müssen entwickelt und anschließend hübsch gemacht werden.

Alleine von der Durchsicht aller Bilder läßt sich bereits eines definitiv sagen. Die besten Fotos wurden mit dem 50mm-Plasteknubbel angefertigt. Astreine Qualität.

Bis dato ist noch kein einziges Bild fertig. Die Teidesucht muß noch für einige Wochen am köcheln gehalten werden. Das geht nur, wenn so wenig Bilder wie möglich pro Tag entwickelt werden.

23. Mai 2015

Autobahnen für Wahlsieger

Autobahn ist heikel. Da muß man vorsichtig sein, schon gar in Ländern wie Kanarien, in den der Faschist Franco mit einem Denkmal verachtet wird, weil er den Einheimischen einen schönen gelben Saharasandstrand unweit der Hauptstadt aufschütten ließ.

Es sah nie danach aus, aber es ist wahr, denn der Autor fuhr drauf und durch. Den Tunnel. Und fotodokumentierte das so gut es aus einem fahrenden Auto heraus geht.

Vor den am Sonntag stattfinden Kommunalwahlen wurde ein Teilstück des Ringschlusses für Raser freigegeben. Man kommt jetzt ab Santiago del Teide, also Masca im Teno-Gebirge, bis in den Westen der Insel.

Zu ganz ringsrum braucht es noch ein paar BER-Jahre. Auch hier.

Btw. Die Anmerkung würde, so er wählen würde, die Kommunisten Kanariens wählen. Es war der bisher traurigste Haufen, der sich im abendlichen Wettbewerb um die Ankreuzer vorgestellt hat. Die andern haben wenigstens Kinderrutschen, Luftballons, Musik oder schicke Präsentationsmappen mitgebracht und sind ganztags mit Quäkautos durch die Dörfer gefahren.

Bei den Kommunisten reichte es nur für drei rote Fahnen und ein Megaphon. Soweit es beobachtet wurde, war das begeisterte Publikum abzählbar begrenzt. Es können null bis eine Person gewesen sein, die den revolutionären Appellen beifällig lauschten.

Die kanarischen Kommunisten sind demzufolge echt hilfsbedürftig.

18. Februar 2015

Wer traut sich mit 50 Millimeter?

Der 50mm Plasteknubbel von Canon ist eigentlich immer mit dabei, weil das Objektiv als Backup vom Gewicht her nicht aufträgt, dafür in der ersten Reihe mitspielt, wenn bearbeitungsarmes Bildmaterial benötigt wird. Nun ist auch die Redaktion der immer schlechter werdenden Zeitschrift "c't Digitale Fotografie" auf diesen Trichter gekommen und stellt die fotografische Sensation im nächsten Heft vor.

Naturfotografie – Landschaften mit dem 50-Millimeter-Objektiv entdecken

Wer kommt schon auf die Idee, nur mit einem 50-Millimeter-Objektiv an der Kamera die Natur abzulichten?


Ich, ich, ich, ich.

Die beiden Bilder wurden übrigens mit einem mechanischen 35mm-Objektiv an Crop gefertigt, was etwa 55 an Kleinbild wären.

Hier noch einmal die Möglichkeit zum download der aus mehreren Bildern gestöpselten Ansicht von Masca und La Gomera. El Hiero ist auch zu sehen.

Der download schlägt mit 11 MB zu Buche.



Eine Version mit der Bildbreite von 2560px sei den Mitbürgern mit schmaler Bandbreite gespendet.

13. Februar 2015

Barfußschuh beim Billigheimer reloaded

So, nachdem wir mit einer Ösenzange noch die vorgestanzten Löcher für die Schnürsenkel verwohlfeilert haben, läßt sich das Fazit ziehen. Da wir Barfußlaufen gewöhnt sind, da kein anderes Schuhwerk mehr im Bestand ist, war es kein Problem, den ersten langen Ritt zu wagen. Wie erwartet, keine Blasen, der Vorderfuß ruht gerade so breit genug im Schuh, Frauen sollten da weniger Problem haben, falls sie nicht auf ganz großem Fuß leben.

Es ist ein reiner Sommerschuh für Schönwetter. Die Sohle entwickelt keinen Griff bei Nässe. Der klassische Pflasterstein, Granit, Marmor oder Basalt werden so bei Regen zur tückischen Falle.

Einen Fluß federleicht und trockenen Fußes durch das Hopsen über die Steinen zu überwinden, Masca-Schlucht z.B., das kann man mit dem Schuh vergessen, obwohl ja gerade in der Masca-Schlucht wie oben auf dem Teide so ziemlich jedes Schuhwerk getragen wird, was jemals produziert wurde. Von Badeschlappen, über Jesus-Latschen, Turnschuhen, bis zu professionellen Wanderstiefeln ist da alles vertreten.

Sehr schön, für 13 Euro kann man mit dem Schuh keinen Fehler machen. Wer den noch erwischt, hat großes Schwein und sollte exakt die passende Größe kaufen.

22. Mai 2014

Tourtester: 27.000 Schritte

Die Wanderführerin hatte sich ein paar Seiten aus einem Wanderführerbuch geraubkopiert und wollte eine Tour testen, die dort mehr schlecht als recht beschrieben war. Das Buch war ähnlich geschrieben, wie die Wanderanleitungen vom ADAC. Standard des Artikels:

Wir laufen jetzt 20 Minuten bis zum Strommast, gehen dann aber nicht rechts und nicht links, sondern den Weg zwischen dem Schilf hindurch.

So erklärt der Berliner Ortsfremden auch den Verkehr. Sie fahren jetzt 15 Minuten in die Richtung und steigen dann um.

Egal. Der Wanderfreund war entzückt, als zwei nette Damen ihre mitgebrachten Sonnenschirme aufspannten. Endlich, so teilte er ihnen mit, gehe sein Herzenswunsch in Erfüllung und ihm werde der Schweiß anstrengenden Fotografierens von zwei Damen gemildert, indem sie ihn mit kühlendem Schatten versorgen.

Flugs verfinsterten sich die Gesichter der Damen synchron und stellvertretend antwortete eine, daß man das gleich wieder vergessen könne, da es sich um Egoistenschirme ausschließlich für die persönliche Schattierung handele. Ein Schwall bayrischer Schimpfworte folgte, der mit Tegernseedialekt kommentiert wurde, was einen weiteren Schwall an Belehrungen nach sich zog. Und eine kleine Sprachlektion. Chiemsee. Gesprochen wie Chermsee. Ch wie in cholodno, auch nicht Schiemsee. Cherm, ähnlich wie Charme.

10 Stunden später haben sich die fechen bayrischen Damen ganz artig bedankt. Hat viel Spaß gemacht, war ihre Gesamtnote.

Los ging es mit der Bemerkung "Das gibt heute Abend pralle Waderln."

Stimmt.

Die Tour war eine Art Masca-Ersatz im Norden, falls es im Teno-Gebirge mal nicht geht. Masca ist allerdings zumindest runterwärts deutlich anspruchsvoller. Das Barranco Ruiz bei Las Aguas wurde von fast unten nach ganz oben, dann ganz runter und wieder etwas hoch bewältigt. Die Schritte gehörten einem der fechen bayrischen Maderls, was wir großzügig auf 13 Kilometer runterrechnen. Höhenmeter werden es um die 600 gewesen sein. 440 vom Start bis ganz hoch auf 560, zwischendurch immer wieder mal kleine An- und Abstiege, und am Ende nochmal die 120 Meter von Las Aguas Restaurante, in das heute aber nicht eingekehrt wurde, zurück zum Start. Am Schluß war dann auch klar, daß die Tour, so wie sie stattfand, nichts ist, da der im Buch des Wanderführers besprochene Vorschlag Mist ist.

Hoch und runter, nur runter, oder halbe Strecke runter im spannendsten Teil der Strecke, das sind die drei Möglichkeiten, mit der eine kanarische Wanderführerin zukünftig Geld zu verdienen gedenkt. Für die Tester der Strecke gab's physische Erschöpfung zum halben Preis.

15. Mai 2014

der Eisenmann in Masca

Die Wanderführerin für die Masca-Schlucht kannte den kanarischen Ironman auch. Persönlich. Das war Silvester, wo er verschwand, nicht Ostern. Die sind dann zeitweilig mit 150 Bergführern am Pico Viejo und Teide rumgemacht, um den zu finden.

Na ja, vielleicht ist er inzwischen bei seiner Neuen, meinte der furchtlose Schluchtenjodler.

Da bist du nicht der erste, der diese Vermutung hat, aber wir glauben doch eher, daß der tot ist.

Es ging von oben nach unten. Einer hat mal eine GPS-Tracker-App mitlaufen lassen. Die Strecke belief sich auf 13,5 km, also deutlich mehr als sich die Wanderführer vom ADAC und so mit 5 km zurechtschwindeln.

Die Jagd auf die Delphine und Wale am Ende des Tages schildert der Tierfreund des Blogs lieber nicht, zumal sie schon mit dem denkbar übelsten Problem begann. Ein kranker Jungdelphin dümpelte zwischen den ankernden Booten, da hatte die Hatz noch gar nicht begonnen. Ein Bootsführer hatte Ahnung und stieg erst mal ins Wasser, aber der Kleine ließ sich nicht an Bord hieven. Das war's dann für den.

Außerordentlich hochzufrieden ist der Wanderfreund temporär mit dem Zustand des Gestänges, in dem er untergebracht ist, und der Entscheidung, die großen Braunen für den Abstieg unterzuschnallen, denn Trittsicherheit runterwärts war Gold wert, auch wenn er unterweg eine junge Dame vorbeihirschen sah, die die Merrell für das Abenteuer aufgezogen hatte. Die haben ihr nicht geholfen, denn in der Bucht von Masca mußte sie auch auf den Dampfer warten. Aber schneller unten war sie.

Wer sich mal ein paar richtig gute und rutschfeste Barfußwanderstiefel gönnen möchte, die sind es. Jedenfalls besser als alle bisher genutzten Treter.

Fotografisch ist die Schlucht gegessen. Die Lichtverhältnisse sind dermaßen schiwerig, daß korrekte Belichtungen viel Mühe und damit Frust bereiten. Darauf wurde dann zugunsten des Wanderspaßes verzichtet.

10. Oktober 2013

ach du lieber Gott

Es war an einem der Engpässe in der Schlucht vor Masca. Eigentlich auch ziemlich spät. Zwei ältere Damen warteten artig, um den Gegenverkehr, der auf dem Weg von unten nach oben war, vorbeizulassen.

Ach du lieber Gott.

Junge Frau, ich muß sie leider zutiefst enttäuschen. Ich bin nicht der liebe Gott, auch wenn ich so aussehen mag.


Es stellte sich heraus, daß sie wirklich nach unten wollten, aber noch wenigstens drei Stunden Weg vor ihnen lag. Sie meinten, ihre Männer säßen im Hafen von Los Gigantes und würden sich schon um sie kümmern.

Wünschen wir ihnen, daß sie sich da nicht geirrt haben.

Unser Trupp, der einzige, der hoch knatterte, war in ziemlich genau 4 Stunden die Strecke vom Anleger zum Restaurant getrippelt. eine sensationell gute Zeit. Noch sensationeller, daß das alles ohne Einsatz von Doping erfolgte, also mit jener restlichen Substanz an Körperkraft, die die Zauberin in Handmagie in den Körper massiert hat und der Zahnarzt übrig ließ. Nun kommen doch wieder dumme Gedanken auf, welcher Regelverstoß noch zumutbar ist.

Um es mit den kruden Thesen des Sarrazin-Magazins auszudrücken:

SPIEGEL-ONLINE 10. Oktober 2013, 15:45 Uhr
Gesund altern

"Der Einfluss der Gene liegt bei hundert Prozent"


Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, daß ich mir den Traum erfüllen konnte, die Schlucht von Masca bei sehr akzeptabler Beleuchtung abzulichten. An die 300 Fotos sind auf der Speicherkarte, da sollten schon ein paar brauchbare Schluchtenbilder bei sein.

Selbstverständlich wurde auf Wunsch einer einzelnen Person und aller anderen in der letzten Kurve vor Santiago del Teide angehalten, um dieses Landschaftspanorama mit aktuellem Datumsstempel zu fotografieren. Gerade noch rechtzeitig, denn von Westen her, rechts im Bild, schoben sich Wolken vor den Teide.

Davon abgesehen ist der Trip von unten nach oben deutlich leichter zu bewerkstelligen als umgedreht. Kann jedem empfehlen, mal diese Bewegungsrichtung einzuschlagen. Ein großes Lob auch an die hochpreisigen und hightechigen Wanderstiefel. Die haben exakt das eingehalten, was ich mir von ihnen versprach.

9. Oktober 2013

die Zahnfee

Die Zahnfee ist eigentlich eine Zauberin in Handmagie und arbeitet sich immer noch am Ilio ab, dem eigentlichen Verursacher von Rücken, lahmenden Beinen usw. Das darf dann auch gerne als Herrin-und-Sklave-Spiel ablaufen, auf daß der Sklave irgendwann ein "Herrrrlich" abstöhnt, das ihr ein Lachen entlockt. Ergebnis des Folterprocederes war jedoch ein ganz anderes, die profunde Präparation eines Zahnarztbesuches, der mit komfortabler Atmung und saniertem Zahn binnen 20 Minuten erledigt war. Die Zahnfee kam gar nicht erst zum Einsatz, das hat alles der Doktor selbst erledigt.

Eigentlich soll mit den wieder in ihre Position gedrückten Ilios erreicht werden, daß der Patient wie ein kanarischer Hirsch durch die hiesigen Gebirge hirscht. Warten wir es ab. Die Masca-Schlucht von unten nach oben wurde schon geordert. Das sind dann 650 Meter nur bergauf. Ob das mit frischem Biß und runderneuertem Beckengelenk gemeistert wird, steht noch in den Sternen.

Der Trip durchs Anaga-Gebirge jedenfalls war ein erfreulicher, der ging schmerzfrei und mit reichhaltiger Fotoausbeute über die Bühne. Die Sonne schien satt und nicht eine Passatwolke verirrte sich in die Gegend, die wenigen Motivfüller mal ausgenommen.

Falls es wen interessiert. Der für Deutschland avisierte Klimawandel findet gerade hier statt. In der Sonne ist es brutal warm, im Schatten erträgliche 25, das Wasser verdunstet bei aushaltbaren 20-21 Grad. Gerade läuft der Atlantik über, denn das Wasser schwappt bis unter die Hotelterasse. Nächtens findet das Katastrophenkommando, den Stöpsel, um wieder etwas Wasser aus dem Atlantik abzulassen, dorch irgendeiner blockiert den Abfluß wieder. Dann läuft der Ozean wieder über und suppt die Strandpromenade voll. So geht das hier jeden Tag. Scheiß Job, das Klima retten zu müssen.

1. Juni 2012

der Auslöser

Ein klein wenig Statistik, ohne in deren Tiefen einzutauchen. Ausgangspunkt ist dabei die Frage, ob es ein Risiko ist, nur mit Festbrennweite auf Fotosafari zu fahren.

Ist es nicht, wenn man im Hinterkopf hat, daß die wichtigen Motive eh in den Vorjahren abgelichtet wurden. Ist es ein bißchen, da eine Menge vorher nie gesehener Motivmöglichkeiten vollkommen neu waren. Wurde was verpaßt? Kaum.

Insgesamt hatte ich ca. 5700 Auslösungen, also einzelne RAW-Bilder binnen 18 Fototagen, macht 317 am Tag. Sagt wenig bis nichts, denn am Teide-Tag hatte ich 800 Auslöungen, der letzte Tag schlägt mit gerade mal 8 zu Buche. Hier würde der Statistik eine Wichtung gut tun, zumal im Hinterkopf immer werkelte, hier warste schon, somit brauchste nicht so intensiv abdrücken.

Egal. Ein Drittel aller RAW-Dateien sind noch vor Ort gelöscht worden. Mittlerweile ist alles sortiert und weiter ausgedünnt. Gerade mal 60% der Auslösungen harren nun der Bearbeitung. Was immer noch 3367 Rohdaten sind. Acht dieser sind als HDR und 380 als Panorama deklariert.

Bis auf drei Tage bescheidener Lichtverhältnisse, im Teno-Gebirge, der Kenner weiß, wie immer, denn da gibt es kaum taugliche Fotoverhältnisse bei natürlicher Beleuchtung, was die Masca-Schlucht einschließt, also bis auf diese bescheiden Lichtverhältnisse ist der Rest an Daten der ersten Sichtung nach ganz gut getroffen.

Bei der Erklimmung des Montana Sombrero hatte mich der letzte Hauch des Calima erwischt. Der Himmel war gelb. Für diesen mißlichen Umstand wurrde ich die Woche darauf mit besten Lichtverhältnissen beim Rundgang auf dem Teide entschädigt.

Der Rest aller Bilder läßt auf guten Ertrag hoffen.

Was die 120 Videoclips hergeben, darüber fehlt mir momentan der Überblick. Ein paar spannende Banalitäten sind sicher dabei.

17. Mai 2011

Kampf der Titanen - Gewinner und Verlierer

Seit ich auf Teneriffa Urlaub mache, seit einigen Jahren also, wird mir erzählt, sie drehen gerade einen Film. Oben im Nationalpark. Die einzigen, die ich hier je habe Filme drehen sehen, waren die Ladungen aus den Urlaubsbombern, die jede Ecke der Insel für ihre Terrorvideos ablichten, mit denen sie anschließend die unschuldige Verwandtschaft zu Hause drangsalieren.

Doch diesmal war alles anders. Angeblich sei Hollywood hier und dreht den Kampf der Titanen, Teil 2. Sonntag habe ich meine persönliche Höllentour mit Bravour überstanden. Die Schlucht von Masca runter. Ohne Rücken zu haben. Am nächsten Morgen habe ich der Zauberin beim Eintreffen in ihrem Handmagie-Salon mit hochgestrecktem Daumen signalisiert, es sei alles in Ordnung. "Tolle Arbeit, bin gestern Masca schmerzfrei runter." Hat sie sich echt gefreut.

Achso, Masca. Die Bucht ganz unten war komplett mit Planken ausgelegt, auf denen sie ihre Kameras und die Beleuchtung halbwegs bequem rumfahren können. Da habe ich dann doch geglaubt, sie drehen hier einen Film.

Davon abgesehen halte ich es nicht gerade für eine gute Idee, die Titanen ausgerechnet in der Schlucht von Masca antreten zu lassen. Der Kampf scheint mir aussichtslos zu sein.

Gestern sah ich sie dann doch höchstselbt. Nicht die Stars und Sternchen, aber die Spuren derselben. Ich hatte mich einem schwäbelnden Wanderverein angeschlossen, die hatten jedenfalls alle eine merkwürdige Aussprache. Der Verein wollte im Norden der Canadas eine Genuß-Rundkurs absolvieren. Dem machten die Kampftitanen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die Titanen hatten im schnöden Straßenkampf versagt. Unweit der Talstation der Seilbahn hatte ein Crew-Auto einen Bus seitlich aufgeschlitzt. Andere meinten, an der Seite geschrammt. Die Fahrerin unseres Busses, die bis zur Unfallstelle vordrang, meinte, es sei ein Unfall und sie komme mit ihrem kleinen Bus nicht mehr dran vorbei. Das war mein Glück, denn nun war Planänderung angesagt. Der Wortführer und die Wanderführerin einigten sich auf eine andere Route, eine für die ich schon immer mal viel Zeit und Fotografenwetter haben wollte. So klappte es nun endlich damit.

Es ging zurück zur Talstation der Seilbahn, quer rüber zum Fuße des Montana Guajara, von dort zur Restauration an den Los Roques und als Ehrenrunde um diese herum. Insgesamt 13 km und zwei Wanderungen in einer. Das alles bei böigem Kaiserwetter, mit persönlicher Zufriedenheitsgarantie und halbwegs klasse Bildern. Und für den Rücken mußte heute de Zauberin herhalten, um die schmerzenden Wirbel wieder gerade zu rücken.

Das Kampflager der Titanen war im übrigen auf dem Parkplatz vor dem Parador-Hotel aufgeschlagen, eine riesen Wohnwagensiedlung mit einem noch viel größerem Catering-Truck. Ist wohl allemal billiger, als die Crew wochenlang in einer billigen Absteige unterhalb der Wolkengrenze unterzubringen.

Beweisfotos folgen eventuell später.