21. Februar 2012

Spiegel-Leser wissen mehr Blödsinn

SPIEGEL-ONLINE 21. Februar 2012, 11:35 Uhr
Künftiger Bundespräsident

Gauck-Gegner formieren sich

Was stimmt hier nicht?

Radikalislamisch? Das drücke ich mal in den Skat. Klingt wie christlich-fundamentalistisch. Christlich reicht doch auch aus, um das Desaster zu beschreiben. Radikalislamisch ist also nicht gesucht.

Radikalislamische Taliban-Kämpfer haben im Süden Afghanistans vier Männer geköpft, die sie der Spionage für die Regierung in Kabul verdächtigten. ... teilte ein Sprecher der Provinzregierung mit. Nach seinen Angaben handelte es sich bei den Männern um einfache Zivilisten. Die Taliban hätten bei ihnen Satelliten-Telefone entdeckt...

Dienstaufsichtsbescherde

Genosse Petrus, ich protestiere auf das Energischste gegen ihr Verhalten. Das, was sie da gerade veranstalten, paßt mir überhaupt nicht in den Kram. So sieht es momantan in Berlin auf 10 Meter Höhe über dem Fußsteig aus.



Protestfoto: Die Anmerkung

20. Februar 2012

ein nicht ganz so schlimmer Verbrecher

Die Posse geht in die nächste Runde.

Eine Hausdurchsuchung bei Wulff findet (vorerst) nicht statt, da er nicht verdunkelt. Höchstens vernebelt.

Wie hieß es erst kürzlich hier im Blog?

Wie gesagt, was danach passiert, das ist fürchterlich egal.

Doku Deutschland: so wird ein Präsident gemacht



Wir hatten bereits geklärt, wie ein Präsident aus dem Amt geschaßt wird und wer dafür den Hut zu nehmen hat, äh auf hat. Heute der letzte Teil der Lektion, wie ein Präsident gemacht wird.

Frau Bundeskanzlerin, bevor wir in die Beratung gehen, hätte ich gerne ein Vier-Augen-Gespräch.

Was gibt es denn so dringendes?

Nur unter vier Augen.

Frau Bundeskanzlerin, an dieser Stelle sei mir diese Förm­lichkeit gestattet. Sie wissen, wie schlecht es um uns bestellt ist. Sie wissen, daß wir fast keine Chance mehr haben, auf die Beine zu kommen.

Das ist doch ihr Problem, nicht meines.

Warten sie. Es gibt innerhalb unserer Partei einen Kon­sens. Heute ist unser Tag. Der kommt nie wieder und wird genutzt. Wir haben uns darauf geeinigt, Herrn Gauck als Präsidenten zu wählen. Sollten sie dem nicht zustimmen, dann werden wir noch diese Woche den Koalitionsvertrag aufkündigen. Ich denke sie haben verstanden. Noch diese Woche. Dann haben sie nicht nur ein Problem mit der Bun­des­ver­sammlung sondern auch noch Neuwahlen am Hals.

Ja aber...

Unsere Position ist nicht verhandelbar, alternativlos, wie sie immer so schön sagen, und wird ab heute Abend kommu­ni­ziert. Und jetzt lassen sie uns in gemeinsamer Beratung einen würdigen Kandidaten für die Bundes­präsi­dent­schaft suchen. Die anderen warten schon auf uns.


[update 20 Uhr]

Berlin (dpa) - Die Bundeskanzlerin ist im Ausnahmezustand. Getobt, geschrien habe Angela Merkel an diesem denkwürdigen Sonntag­nach­mittag im Kanzleramt. In einem Vier-Augen-Gespräch mit Vizekanzler Philipp Rösler. So vehement, dass es viele mitbekamen. Sogar die Koali­tions­frage stellt sie zum Erschrecken von Unionsmitgliedern - und droht, die FDP-Minister auch rausschmeißen zu können. "Wollt Ihr das?", brüllte sie den Chef des kleinen Koalitionspartners FDP an.

[/update]

19. Februar 2012

die Putinisierung Deutschlands

REGIERUNG UND OPPOSITION EINIG
Gauck wird neuer Bundespräsident


Das, was deutsche Medien Rußland so gerne vorwerfen, genau das droht nun dem deutschen Lande. In den Hinterzimmern der Macht wurde sich auf einen Präsidenten mit erklecklichem Geheimdiensthintergrund geeinigt.

Wobei, in Rußland stehts ja noch nicht gar so schlimm wie in Deutsch­land. Da entscheidet der Putin zwar auch mit sich selber, daß er Präsident wird. Das läßt er sich dann aber wenigstens durch Volksakklamation authorisieren. Das Demokratieverständnis in Rußland ist da dem deut­schen um Jahre voraus.

Machen wir uns nichts vor. Noch immer ist nicht geklärt, was Gauck damals mit den über ihn angelegten Akten getan hat, als er die Gele­gen­heit beim Schopf packte, und ein Tête-à-tête mit ihnen hatte.

Gut, das kann schon mal passieren, daß wichtige Akten verdunsten. In dieser Metaphysik sind gar obskure Dinge möglich.

Was jedoch viel gravierender ist. Gauck war jahrelang der Aktenverweser von Geheimdienstens Gnaden, hat damit immenses Herrschaftswissen, Kompromat, Erpessungspotential und mehr sammeln können. Es mache sich keiner etwas vor. Die Stasiaktenbehörden waren mitnichten Akten­behörden, um die Ostdeutschen zu disziplinieren und bei Bedarf auch abzuwatschen. Wer über einen solchen Aktenberg herrscht, der herrscht über Geheimnisse.

Jetzt wird das ganze deutsche Volk vergauckt. Schöne Scheiße.

Wenn ich gutmütig bin, dann kann ich über all das generös hinwegsehen. Das eigentliche Problem ist ein ganz anderes.

Gauck ist über 70. Da darf eine Frage zumindest erlaubt sein. Ihr wollt uns jetzt nicht verarschen? Oder etwa doch?

Gauck, falls das nicht so bekannt ist, daß ist der Herr neben dem Wulff-Intimus Maschmeier.

die Würde der Schnelligkeit

Philip Rösler

Uns geht es darum, schnellstmöglich die verlorengegangene Würde und Autorität in dieses Staatsamt wieder zurückzubringen.

Leute, das müßt ihr euch unbedingt reinziehen. Ich selbst hätte die Würde und Autorität des Staatsamtes nicht besser beschädigen können, als es Rösler mit seinem gestelzten Auftritt tat. Meine Fresse, hat der in den Schmiertopf gegriffen, um das Gelaber ölig daherkommen zu lassen.

Sie können isch nur selbst entlarven.

Wer hat Wulff verraten?

Wie Präsident Wulff aus dem Amt geschaßt wurde, das ist in diesem Blog hinreichend dargelegt worden. Bleibt nur noch die Frage zu klären, wer es gewesen ist, der den deutschen Michel gab?

Laut FAZ war es ein Pfaffe, der Hintze. Er soll Wulff in dem vertraulichen Gespräch (Die Anmerkung), neudeutsch Talkshow (FAZ), den Todesstoß versetzt haben. Hintze, für alle jene, die das nicht wissen (können), Hintze ist jener, der sich immer den Speichel weglecken mußte, wenn er in der Schleimspur Kohls lang gekrochen war.



Die BILD ist mit ihrem Titel in kreativer Abschreibe meiner Auffassung nach präziser, weil direkter.

Was stimmt hier nicht?

Die Wahl Ludwigs war der Höhepunkt des ersten Tages des Parteitages in Blossin. (Quelle)

Kleiner Tipp. Laßt euch nicht durch das Wort Höhepunkt in die Irre führen. Die Auflösung könnt ihr durch einen Textvergleich herauskreigen.

Einführung in die soziologische Statistik

Zuerst halten wir mal eines fest. Eine exakte Lösung (FAZ) bei der Festlegung eines neuen Bundespräsidenten wird es nicht geben. Auch nicht schrittweise, wie es die FAZ orakelt. Schon deswegen nicht, weil in dem ellenlangen Text das Wort Volk nicht vorkommt. Auch bei anderen bleibt das Volk außen vor. Im Ernst.

„Wir brauchen jetzt einen Bundespräsidenten, der von allen Parteien akzeptiert und getragen wird.“

Soso, darum geht es also, um einen Parteipräsidenten.

Und ich dächte, es sei einer, der das deutsche Staatsvolk repräsentieren soll.

Eine exakte Lösung gäbe es dann, wenn das Volk den Bundespräsident in allgemeinen und freien Wahlen bestimmt. Das Volk ist außen vor. Hat nichts zu wählen. Umfragen zählen nicht, denn Umfragen sind keine Wahlen, auch kein Wahlersatz. Umfragen ist sowas wie Wichsen mit Zahlen.

Damit wären wir auch schon beim Grundgesetz der soziologischen Statistik. Es ist wieder mal an der Zeit, den Lieblingssatz meines Soziologie-Dozenten zu zitieren, den der wiederum von seinem Lehrer abgekupfert hatte, der von weiß ich wem, was letztlich bis zu Luthers verrückten Sprüchen zurückgeführt werden könnte. Das Grundgesetz soziologischer Statistik lautet:

Der prozentuale Anteil der Doofen ist in jeder soziologischen Stichprobe annähernd gleich groß.

Dies sei an einem aktuellen Beispiel dargestellt. 54 Prozent aller Deutschen wollen Gauck zum Präsidenten. Meint die Zeit in Abschrift der BILD.


Grammatik wird in der Redaktion der Zeit noch geübt. Irgendwann können sie es.

Nun, das stimmt so nicht ganz. 54 Prozent der Befragten haben sich in diesem Sinne geäußert.

Das spielt für die Interpretation der Befragungsrergebnisse übrigens keine Rolle. Mir ging es vordergründig darum, mit einem aktuellen Beispiel das Grundgesetz der soziologischen Statistik zu belegen. Das ist ja auch sehr gut gelungen.

Eine zweiter Aspekt der Geschichte sei nicht weiter verfolgt, da eh schon alle drauf reingefallen sind. BILD gibt wieder mal die Маршрут vor und alle latschen brav hinterher, statt sich selber den Kopf zu zerbrechen.

Wenn wir schon mal bei der Interpretation soziologischer Sachverhalte sind, dann sei gleich noch der Zusatzartikel zum Grundgesetz der soziologischen Statistik erläutert. Ein ausgewiesener Praktiker der soziologischen Forschung hatte mir den mal wie folgt erläutert. Es gibt weit schlimmere Dinge als Statistiken. Das sind Interviews. Die gibt es in verschiedenen Formen. Die beiden wichtigsten sind: a) der strukturierte Fragenkatalog, der in freier Rede schriftlich beantwortet und anschließend ausgewertet wird und b) das freie Interview (Gespräch) über Gott und die Welt, das anschließend sinngemäß protokolliert und verdichtet werden muß.

Ich mußte mehrfach sowas erledigen. Das ist sowas wie der Griff ins Klo, denn das ist echt mit schweißtreibender und oftmals langweiliger Arbeit verbunden. Am schlimmsten waren freie Gespräche, die man dann selber zusammen­fassen mußte. Die Gespräche selber waren ja okay, aber aus diesen den Saft rauspressen und in Papierform gießen, das war Mist.

Langer Rede kurzer Sinn. Der Zusatzartikel zum Grundgesetz soziologischer Statistik geht so:

Wenn einer sagt, der Chef ist ein Arschloch, dann nimmt man das so hin. Sagt es ein zweiter, dann sollte man hellhörig werden. Wird es von einem Dritten bestätigt, dann ist der Chef ein Arschloch.

Auch der Zusatzartikel sei an einem griffigen Beispiel erläutert.

Sie nannten ihn Gauki.

18. Februar 2012

es wird ein linker König

Das Casting, so lustig es in seinen Anfängen zu werden versprach, ist schneller zu Ende als gedacht. Es wird ein linker König werden, der standesgemäß das Schloß Bellevue in Beschlag nimmt.

Könnte man aufs Präsidentenamt nicht einfach verzichten?

Nein, ein bisschen König beziehungsweise Königin brauchen wir alle.

Absage

Eigentlich ist es ja eine Ansage.

Voßkuhle sagte nach kurzer Bedenkzeit ab. Wenig später hieß es in CSU-Kreisen, auch Lammert wolle nicht Staatsoberhaupt werden.

Gut, dann sage ich auch ab. Wenn die nicht wollen, will ich erst recht nicht.

17. Februar 2012

Gauleiter-Casting

Aufregende Zeit. Bei all dem hätten wir fast unter den Tisch fallen lassen, daß ja die zweite Staffel vom Gauleiter-Casting angelaufen ist. Im heutigen Programm: Sigmar Gabriel mit seiner Bewerbung.

Gabriel will Konten reicher Griechen sperren

die Würde der Casting-Couch

+++ Künast fordert würdevolle Neubesetzung +++

Jetzt geht's lohoos. Hab ich ja gestern angekündigt, daß uns ein paar lustige Wochen bevorstehen, wenn es um die Würde der Casting-Couch geht. Künast ist die erste Realsatire.


Doku Deutschland: So werden Präsidenten geschaßt

Nennen wir sie Angelique und Michel. Angelique, weil es eine zeitgemäße Benamung des Nachwuchses ist. Michel, weil er treudoof seinen Pflichten nachkommt. Oder dem, was er für seine Pflichten hält.

Ach, Michel, sie bleiben bitte noch ein paar Minuten. Wir müssen noch was besprechen.

Na hoffentlich nicht ihre Warzen, dachte er bei sich.

So, nun kann's losgehen. Wir werden ihn nicht los. Keine Chance. Einen Termin bekomme selbst ich nicht mehr bei ihm, und am Telefon werden nur noch Formalien abgehandelt. Der ist zugeknöpft wie eine Nonne.

Schwieriges Ding. Wir haben alles versucht, nichts hat gefruchtet. Jetzt war sogar mal 14 Tage Sendepause, um neues Material zu sammeln, zu sichten und durchzustechen, aber auch das prallte einfach an ihm ab.

Wir haben gerade noch ein Jahr Zeit, bis dahin muß Ruhe in die politische Landschaft einkehren. Wenn nicht, werden wir gnadenlos abgestraft, egal wie blöd die anderen sind.

Es gäbe da noch eine Chance, ziemlich rabiat. Ob das funktionieren wird, weiß ich nicht. Wahrscheinlich.

Was wäre das?

Das wollen sie gar nicht wissen, Angelique. Sie wollen doch nur wissen, daß es funktioniert hat.

Wie wahrscheinlich funktioniert es denn?

99 Prozent.

Ich denke, dann sollten sie es so angehen.
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Kurz darauf ein Telefonat mit einem alten Studienkumpel. Er möge ihm doch bitte einen zuverlässigen Kontakt bei der Staatsanwaltschaft vermitteln, der für ein sehr vertrauliches und offenes Gespräch empfänglich ist.
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Herr Oberstaatsanwalt, ich kann ihnen weder etwas versprechen, noch kann ich etwas anweisen, Geld beschaffen, Posten organisieren, was auch immer. Ich kann nur an ihr Gewissen appellieren. Sie würden der Stabilität des Staatsgefüges einen großen Dienst erweisen, wenn sie ihre gesetzliche Befugnis wahrnehmen.

Ich kenne keinen einzigen Staatsanwalt, der sich freiwillig die Finger verbrennt und seine Karriere versaut, indem er dem Präsidenten ans Bein pinkelt. Das funktioniert nicht, hat nie funktioniert und wird es nicht.

Haben sie eine rechtliche Würdigung der Sachverhalte vorgenommen?

Haben wir. Anfangsverdacht auf sehr dünnem Eis. Sowas schmeckt keinem Staatsanwalt, wenn er mit nur 20% Sicherheit in ein Verfahren muß. Da läßt man die Finger von. Es sei denn, man zockt und will sich profilieren.

Andere Frage. Wie wäre es, wenn gleich 5 Staatsanwälte, oder 10, dahinter stünden?

... Stirnrunzeln ... Die Synapsen des Staatsanwaltes glühen ...

Ich sag mal so. Das würde uns unangreifbar machen. Scheinbar. Wenn die Medien vergeßlich sind. Denn bis gestern hieß es immer wieder, wir haben keinerlei Anfangsverdacht für irgendetwas, was ja ungefähr auch stimmt.

Das ist doch egal. Es geht ums Signal. Der Rest ist ein Selbstläufer. Danach können sie machen, was sie wollen. Anklagen oder bleiben lassen.

Welche Rückendeckung hätte ich?

Von mir keine. Nur die ihrer Kollegen.

Und wie stellen sie sich das vor?

Im Prinzip brauchen sie nur ankündigen, die Aufhebung der Immunität zu beantragen, um einem Anfangsverdacht blablabla nachgehen zu können. Wie gesagt, was danach passiert, das ist fürchterlich egal. Das erledigen die Medien.

Das ist ja eine ziemlich fette Kröte, die wir hier schlucken sollen.

So fett ist die auch nicht mehr, schon ziemlich breitgelatscht, da etliche rübergetrampelt sind. Wir brauchen eine rechtlich saubere Variante, ihn vom Thron zu schubsen. Der einzige, der das kann, sind sie. Niemand anders.


Stunden später entschuldigt sich der Staatsanwalt in aller Öffentlichkeit für sein ungeheurliches Begehr, aber er konnte nach der Auswertung weiterer Medienberichte nicht anders.

Wulff - der Lebensticker

SPIEGEL ONLINE 17. Februar 2012, 09:28 Uhr

+++ Wulff-Liveticker +++


Live is Live

fefe: Die Stunde der Schnarchnasen --> Georg Schramm for President

ppq: Bürger, schafft eure Toten fort, sonst werden sie im präsidialen Wahl­krampf vereinnahmt

16. Februar 2012

Wulff - die Bürde der Würde als Hürde

Die Bürde der Würde ist für Wulff eine Hürde, denn noch immer kann er sich nicht dazu durchringen, einen Arzt aufzusuchen und ein vertrauliches Patientenanliegen vorzutragen, um mit stolzgeschwellter Brust kurz darauf die gelbe Unbedenklichkeitsbescheinigung zu präsentieren, die ihm die Rückkehr in sein kreditbelastetes Haus ermöglichen würde, was ihm ermöglichen täte, mit seiner bezaubernden Gattin fürderhin einen fürstlich bemessenen Ehrensold aufzuzehren.

Als Normalo kennt man diesen Arzt, der einem solcherart Schein anfertigt, wenn man ihn braucht. Als beamtete Würde ist diese Bürde allerdings eine Hürde. Es wird also nicht zu einem Rückzug aus gesundheitlichen Gründen kommen, sondern ein Scherbengericht veranstaltet werden. Wahrscheinlich. Lassen wir uns einfach überraschen.

Im übrigen gilt für den Bundespräsidenten wie alle anderen Staatsbürger die Unschuldsvermutung.



Die Ankündigung eines Staatsanwaltes, eine Aufhebung der Immunität zwecks Einleitung einer staatsanwaltlichen Untersuchung zu beantragen, was die Frankfurter Rundschau in geistiger Umnachtung als ungeheuren Vorgang* bezeichnete, eine solche Ankündigung ersetzt kein Gerichtsverfahren nebst -urteil.

Nur ein Magazin hält noch zu Wulff und fragt bange nach.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Hannover allerdings die Aufhebung seiner Immunität beantragt. Muss er jetzt zurücktreten?

Für alle anderen hat sich der Fall erledigt.

Wulff haben fertig. Gemacht.

Die nun interessierende Frage ist eigentlich nur, welche politischen Mumie aus der Gruft geholt wird, um sie im Bellevue zwischenzulagern.

Es kommen lustige Schreibwochen auf uns zu, denn nichts ist so erheiternd wie Realsatire, monströse, wortgewaltige Wichtigkeit, verkündet mit staatstragender Mimik und aufgeschrieben von Staatsschrifstellern.
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* Dies nach 8 Wochen Treibjagd als ungeheuren Vorgang zu bezeichnen, ist schon sehr naiv.

Als in den letzten Monaten verschwörungstheoretisch gereifter Bürger ist die Erklärung höchst einfach. Sie wußten sich nicht mehr anders zu helfen, da alle anderen Warnschüsse mit stoischer Sturheit abgewehrt wurden.

Ergo hat man genau zu jenem Mittel gegriffen, daß vor zwei Monaten noch vehement ausgeschlossen wurde. Weil es die letzte und einzig praktikable Möglichkeit ist, ihn davonzujagen.

stern.de 22. Dezember 2011, 12:58 Uhr

Staatsanwaltschaft Hannover verzichtet auf Ermittlungen gegen Wulff

Nach den Strafanzeigen gegen Bundespräsident Christian Wulff sieht die Staatsanwaltschaft Hannover keinen Anlass Ermittlungen aufzunehmen. Anhaltspunkte für "das Erkaufen eines dienstlichen Wohlwollens" seien weder den Strafanzeigen noch der "sonst hier bekannten Presseberichterstattung" zu entnehmen...

SPIEGEL-ONLINE meiden

SPIEGEL ONLINE 16. Februar 2012, 12:34 Uhr
Gottschalks Rat an Markus Lanz

"Vermeiden Sie SPIEGEL ONLINE!"


Das sag ich schon länger als Methusalems Bart alt ist. Und weil's nichts weiter als die Wahrheit ist, hier noch das Pixelgemälde, das mir außerordentlich gelungen erscheint.

der Schuft Gorbatschow

Matthias Schlegel über Erich Honecker

Er verachtet den "Schuft" Gorbatschow...

Nun, nicht wesentlich anders habe ich die Rolle Gorbatschows bis heute be­trach­tet. Ich habe ihn nie für einen großen Staatsmann, Mann der Geschichte, Weisen oder was auch immer gehalten, sondern für das, was auch deutsche Politiker auszeichnet, für eine Krämerseele, der für sein persönliches Wohl und Wehe das großrussische Reich für einen Appel und 'n Ei verscherbelt hat. Staatenlenkung, Zukunft und Interessen der ihm anvertrauten Völker waren ihm wurscht. Oder Gorbatschow war mit seiner Zeit, dem Amt und den Pro­ble­men schlichtweg überfordert. Auch das ist wurscht.

Schuft ist möglicherweise etwas herb ausgedrückt, geht aber in jene Richtung, die dem Kern der Sache nahe kommt.

15. Februar 2012

Vatileaks

Nein, nicht, was ihr jetzt denkt, daß Vati kleckert, undicht ist. Es geht um die Katholen und deren Kleckereien.

Die Herren Redakteure des Spiegel, und Damen wohl auch, wollen mir ernsthaft verklickern, wenn man einen Artikel zu Vatileaks aufgetragen bekommt und einige Links unterbringt, dann reicht aus es aus, auf die spiegelinternen Infoseiten zum Vatikan zu verlinken. Sprich: Liebe Leute, der Spiegel erklärt euch den Vatikan.

SPIEGEL-ONLINE 15. Februar 2012, 19:58 Uhr
Aufregung im Kirchenstaat

Vatikan empört sich über "Vatileaks"


Das interessiert uns nicht die Bohne, wie ihr den Vatikan redaktionsintern erklärt. Unser Leseinteresse für euren lahmen Auguß ist identisch gleich Null. Wir wollten die Schmuddelpapiere des Klerus lesen, um uns an Sex, Gags and Crime zu ergötzen. Vatileaks sei deswegen hier verlinkt.