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1. April 2019

Sonnenaufgang über dem Teide





Über dem Teide geht einem höchstens ein Licht auf, aber nie die Sonne. Das passiert im Osten der Insel, abhängig von der Jahreszeit mal mehr in Richtung Nordosten oder Südosten. Ungefähr jedenfalls.

Das Problem liegt aber woanders. Horst Lüning hat als Greenscreen fast eine Stunde lang den Sonnenaufgang laufen. Das ist keine aktuelle Aufnahme, da der Teide noch ein bißchen Schnee zeigt. Oder auch nicht. Falls der Welterklärer nicht selbst mit dem Auto zum Parador geknattert ist, um den Sonnenaufgang eine Stunde lang zu filmen, kann es eigentlich nur eine Webcam sein, die den Bilderstrom produzierte.

Der Sonnenaufgang auf eine Minute eingedampft.

1. Januar 2020

Arbeiterfotografie: Teide Panorama



Das hat mich einige Zeit gekostet, da ich erst zwei Panoramen angefertigt hatte, einmal mit 8 Fotos im Hochformat und einmal mit 7. Erst später hatte ich mich dran erinnert, daß ich diese Aufnahme ja in zwei Reihen mit 15 Fotos insgesamt angefertigt hatte. Nun war es ja ein leichtes, die beiden bereits fertigen Panoramen noch einmal zu stöpseln. Besser aber ist, alle 15 Fotos noch einmal durch den Prozessor zu jagen. Jagen war nicht. Die wollten getragen werden. Immerhin hat das Rohbild nach der Ausgabe erst mal um die 200 Megapixel. Das relativierte sich dann noch nach dem Beschnitt und der Endbearbeitung. Doch letztlich ächzt der Rechner bei den zu verarbeitenden Datenmengen.

Zu sehen sind der Montana Blanca, diesmal wirklich blank weiß, und der Teide, fotografiert auf dem Sendero 1 Richtung Fortaleza auf ungefähr 2.000 Metern lichter Höhe.

3. Juni 2012

Warum drückst du so oft den Auslöser?

Das fragte ein gemütlicher Sachse, da er mit seiner frisch erworbenen Nikon Coolpix P310* immer nur ein oder maximal 2 Bilder auf die Speicherkarte beförderte. Das war übrigens auf der Tour zum Montana Sombrero. Da ich aus konditionellen und fotografischen Gründen immer hinterher hing, bekam ich nur wenige seiner Bemerkungen über die senile Bettflucht zu hören, was mich in einer Pause die Bemerkung machen ließ, daß ich genau das Gegenteil habe, senile Bettsucht, was wiederum Begeisterungsstürme auslöste, denn die kannte er wiederum noch nicht.

Damit wenigstens eines von den zehn Bildern scharf ist, war übrigens die Antwort. Das ist nunmal so, wenn man nur mit manueller Festbrennweite unterwegs ist.

Anders gefragt. Wenn ein fürchterlich gutes Objektiv mit Bildstabilisator an die 1500 Euronen gen Händler wachsen läßt, ein genauso fürchterlich gutes Objektiv jedoch rein manuell zu bedienen wäre, aber immerhin um die 1200 Euronen preiswerter über die Ladentheke geht...

Ich fang noch mal an. Wie teuer ist ein Bildstabilisator für eine preiswerte und schweinegute manuelle Festbrennweite? Kommt drauf an. Um die 40 Euro, schätze ich mal, wenn man sich preiswerte SD-Karten besorgt. Da könnten im Kaufladen um die Ecke an die 32 GB der Klasse 4 rausspringen, beim Händler im Internet 32 GB der Klasse 10.

Darauf kann ich an die 1300 RAW-Dateien unterbringen.

Wenn ich also in kritischen Situationen ein Motiv mehrfach ablichte, dann sollte am Ende in dem Datenmüll ein brauchbares Bild auffindbar sein. Löschen geht fix und um die 1200 Euro mehr mußte ich auch nicht abdrücken, nur um den Bildstabilisator integriert zu haben. So ging die Strategie, und die ging weitestgehend auf.

So, damit ich einige Leser des Blogs nicht auf die falsche Fährte locke. Der Plasteknubbel für die Videos ist ja so schlecht nicht gewesen, hat im Handling exakt jene Anforderungen erfüllt, die ich an ihn hatte. Er wiegt fast nichts, kann überall mit, ist schnell startklar, hat einen guten Automatikmodus, einen sehr guten optischen Bildstabilisator, und er hat gerade mal 270 Euro gekostet.

Leider zeichnet er nur 1080/50i bei Full-HD auf, was durchaus Nachteile mit sich bringt.

Wer einen Hunderter drauf legt, der bekommt mit dem Sony HDR CX250E den Einstieg in die 1080/50p Filmerei. Das Teil kostet an die 400 Euro, ist dann aber in der Bildqualität und Nachbearbeitung deutlich von Vorteil. Nicht unbedingt besser.

Wie damals erwähnt, die beide Plasteknubbel reichen nicht an die Qualität der Canon ran. Doch die patzt nunmal bei vertikalen Schwenks. Oder horizontalen? Egal, der Rolling Shutter macht sie für Schwenkvideos unbrauchbar.

Apropos Festbrennweite. Da steh ich hier. Der Himmel war gelb, trotzdem wollten die meisten aus dem kleinen Reisebus ein Foto haben. Mit sich und dem Teide. Es war mein zweiter Tag mit einer Reiseleiterin, und letztlich gab ich ob ihrer Knietscherei klein bei. Zwei Tage lang bot sie sich an, bei diversen Miradors Ablichtungen anzufertigen, so gewünscht wird. Ich gab ihr meinen Fotoapparat und erbat ein Foto von mir und dem Teide.

Wo kann man hier drehen, damit du auch mit auf dem Bild bist?

Da drehst du dich mal um, gehst 5 Schritte zurück, stellst scharf und versuchst es noch einmal.


Das machte sie dann, drückte auf mein Anraten 5 mal drauf und siehe da, zwei Fotos waren sogar scharf.

Tja. So ist das mit den Festbrennweiten im Jahre 2012. Auch so eine aussterbende Gattung.

Hatte ich schon mal erwähnt, daß mir hingegen die Festbrennerei sehr viel Spaß bereitet hat? Selbst in Momnenten größter körperlicher Entbehrungen.
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* Ich war ja mit dem Sachsen 2 mal unterwegs. Das scheint mir eine gute Taschenkamera zu sein. Herausragend ist der Blendenwert von 1.8. Der hat mir Bilder aus der Dämmerung gezeigt, die waren sehr ansprechend. Auf dem rückwärtigen Display.

22. Dezember 2017

Teide und Regenbogen




Teide und Montana Blanca im Dezember 2016, Dezember 2017 Mittags, als wir losstiefelten, und zweieinhalb Stunden später

Das annähernd identische Motiv mit ziemlich genau einem Jahr Abstand, nur daß der Montana Blanca ganz blanca war, dieses Jahr, weil er vor den weißem Wolken einen Regenbogen spendiert bekam. Genau diesen Blick hatte ich, als ich vom Mirador Los Roques die paar Meter hinauf­schlurfte und gen Parador dackeln wollte. Da fiel mir erst mal die Kinnlade runter. Oberhalb des Regenboges kann man die schwache Ausprägung vom Nebelbogen erkennen.

20. September 2012

Pico del Teide - 170 Meter

An Tagen wie diesen...

Der Krawall der Madonnenhuldigung war nächtens um 02:10 Uhr vorbei. Dann schlief ich ein.

Programmänderung um fünf nach Acht. Wir müssen erst auf den Teide, da es zu viele Anmeldungen gibt. War mir egal, fällt Warmlaufen eben aus. Irgendjemand hatte die Zeit gestoppt, binnen 5 Minuten soll die Seilbahn oben gewesen sein. Ich habe auf dem Bedientableau 7,54 m/s ablesen können, ob Höhenmeter oder Wegstrecke, ich weiß es nicht.

Um 10:10 habe ich das erste Foto an der Bergstation der Teleferico gemacht. Eine Stunde später entstand mein Gipfelfoto. Danke, Steffi, die mich schon im Mai bei Kaiserwetter hoch motivierte, und die es heute nicht schaffte, mich runter zu kriegen.

"Na, sieht wohl nicht gut aus?", rief sie beim Aufstieg entgegen.

Ich habe stur meinen Stiefel durchgezogen und stand auf einmal oben. Hat sie natürlich erfreut.

Prachtwetter, wie für mich bestellt. Beste Fotobedingungen, um auch das kitschigste Teidemotiv ablichten zu können.

Die Los Roques habe ich mir diesmal erspart. Ich muß morgen erst mal zur Gestängereparatur.

Um 8 Uhr bin ich bei kurz über Null Meter los, um 11:10 stand ich nach Absolvierung von 170 Höhenmetern auf 3718 Meter über dem Meeresspiegel, um mich um genau 18 Uhr selbigen zu erholsamen Bade anzuvertrauen. Wo gibt es sowas eigentlich noch?

An Tagen wie diesen, wo Wetter, Tageszeit und -form mitspielen, an Tagen wie diesen möchte man unendlich sein. Aber nur an solchen Tagen, denn in der kurzen Ruhe lag die Kraft.

12. Februar 2018

Teneriffa von oben



Тенерифе 2017, самые красивые места, снятые с квадрокоптера Mavic pro.

Mitte Juli 2017 hat Kirill Zatsepin (Кирилл Зацепин) mit einem Quadrocopter Mavic pro die schönste Orte Teneriffas gefilmt.*

Zusehen sind Los Cristianos, Anaga-Gebirge, Garachico, Las Teresitas (San Andres), Las Americas, Los Gigantes, Masca und Masca-Schlucht ...

... und ab 3:45 die Anfahrt auf den Montana Guajara, ab 3:48 ein Tagesblick auf das Lavafeld, das ich vor Jahren nachts im Dunkeln von ganz oben kommend erreichte, also durchqueren mußte, ab 3:55 ein Flug an den Los Roques hoch, die im Dezember 2017 noch einmal umrundet wurden, und schlußendlich ab 4:35 ein Flug um den Gipfel des Teide herum, mit Pico Viejo im Bild und der Sonnenuntergang hinter La Palma, der Zweihuckel-Insel.

Mein Gipfelfoto.
Der Königsblick auf den Teide.

Noch mehr Teneriffa aus jüngster Zeit:

Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 1
Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 2
Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Bonus
wenn Auswanderer scheitern
nun offiziell - keine Korruption auf den Kanaren
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*Ich weiß gar nicht, ob er das gefilmt hat. Mitte Juli wurde das Filmchen auf youtube freigeschaltet. Die Aufnahmen können auch von anderen und aus einer anderen Zeit sein.

20. März 2018

über ganz Teneriffa wolkenloser Himmel



So oft gibt es diese sensationelle Sicht gen Nordost auf Teneriffa nicht. Das Opposit, die Kamera am Sonnenobservatorium lieferte an dem Tag auch wolkenfrei aus. Worin besteht nun die Sensation?

Wir sehen den nördlichen Teil der Caldera, das Observatorium und im linken Bilddrittel einen grünen Fleck, was der botanische Garten El Por­tillo auf 1.980 Metern Höhe ist. Da befindet sich auch die Rentnerbank. Wenn man mit Picknickkorb dort aufschlägt, kann man den ganzen Tag Teide kucken, ohne zu verhungern oder zu verdursten. Weiter nach links geht es zur Fortaleza (Tafelberg), dem letzten Stück stehengebliebenem Kraterrand.

Entscheidend ist jedoch das Fehlen jeglicher Wolken im Orotava-Tal, das ist links hinter dem Teide, die große dunkle Fläche. Orotava war die von Humboldt als Paradies beschriebene Ortslage, wo immer Frühling ist. Oder so ähnlich. Da schieben sich eigentlich immer Wolken rauf.

Auch das ist noch keine Sensation. Das passiert öfter mal. Das entschei­dende Detail dieser Webcam-Aufnahme ist das Fehlen jeglicher Wolken bis hoch an die Nordspitze der Insel, dem Anaga-Gebirge, zu sehen im linken Bilddrittel hinten am Atlantik. Da bin ich auch oft genug rumge­kraxelt.



Über den Distanzrechner von Martin Kompf kann man die Sichtweite berechnen lassen. Das wären ziemlich genau ungefähr etwa ca. 60 Kilometer. Gran Canaria ist ja auch zu sehen. Da sagt der Rechner 85 Kilometer bis zur Küstenlinie bzw. 111 Kilometer bis zum Pico de las Nieves, dem höchsten Punkt der Nachbarinsel.

Man müßte z.B. mal Fotos vom gestrigen Tag sehen, die vom Brocken gemacht wurden, denn da war eitel Sonnenschein, arschkalt und somit bestes Fotografenwetter für Sichtweiten bis Leipzig.

17. September 2012

das Geschenk der Zauberin

13. Mai 2012

Sie haben wirklich einfach so mit dem Rauchen aufgehört? Alle Achtung.

Ja, vor einer Woche.

Sie gehören auch zu jenen Menschen, die nicht zunehmen, wenn sie mit Rauchen aufhören.

Ja, ich kann essen, was ich will.

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Ich hörte das kurze Bellen eines Hundes. Das mußte sie sein, also ihr Hund. Dann kam sie am Pool vorbei und entschuldigte sich im Vorbeigehen. Sie hatte auch einen Hals, gewaltig schief und schmerzend. Trotzdem behandelte sie mich, qualitativ hochwertig, wie immer. Ich kann meinen Hals wieder drehen.

Es dauerte ein Weilchen, bis der Hund verstaut war, der sich diesmal mit einem kurzen Schnief an Hand und Sack zufrieden gab. Dann ging die Tortur los.

Wie geht's?

Subjektiv sehr gut, den Befunden nach beschissen.

Besser als umgedreht, im Befund steht nichts drin und den Leuten geht es mies.

Mein erstes Begehr zwecks Massage lehnte die Zauberin ab. Ich griff in das Speckröllchen und verwies auf die kleine Wohlstandskugel, die ich mir in den vergangenen 4 Monaten zugelegt habe, und fragte, ob sie das nicht zuerst wegmachen könne, ich brauche sowas nicht, und wenn, dann ist das Zeug an den falschen Stellen.

Nein, das bleibt, sie brauchen das. In zwei Jahren hat sich der Stoffwechsel wieder reguliert und das Zeug ist weg.

Zwei Jahre, so viel Zeit habe ich, antwortete ich.

So ist sie eben, die Zauberin in Handmagie.

Den größten Teil der Unterhaltung habe ich dann bestritten, sie beschränkte sich auf kurze Einwürfe oder vertiefende Fragen. Einmal lachte sie richtiggehend herzhaft auf. Höchst ungewöhnlich für eine Person, die die Ernsthaftigkeit per se ist.

Ich hoffe, meine Behandlung hat ihr gut getan, halbwegs wenigstens, denn sie hatte vorige Woche ihren Vater zu Grabe getragen. Ich war ihr erster Kunde nach der Rückkehr. Seit Mittwoch hatte ich geahnt, daß es so kommen wird.

Am Ende waren wir uns irgendwie einig, wie ich das mit der Teide-Nachsorge mache, obwohl sie sagte, aus meinen Wandersachen hält sie sich raus. Macht sie nicht, denn sie hält die Hand dafür auf, daß sie repariert, was ich wider besseren Wissens kaputt mache, mein Gestänge, was ich ihr so nicht sagte, sondern für mich behielt.

Dann holte sie den virtuellen Massagehammer raus und schlug zu. Ein Mal.

Sollten sie sich für noch einen Termin eintragen, dann schenke ich ihnen eine halbe Stunde. Ich habe heute nicht so gute Arbeit geleistet, wie von mir gewohnt.

Danke, liebe Zauberin, wir sehen uns, wenn ich den Teide bestiegen habe.

Und das Geschenk? Ich kann's nicht annehmen, erst recht nicht ablehnen. Ich muß mir bis Freitag was einfallen lassen.

Gute Arbeit hat sie abgeliefert, da ich relativ schmerzfrei per Drehung des Halses feschen Damen am Strand hinterdrein schauen kann.
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1. August 2012, beim Doktor

Sie haben wirklich einfach so mit dem Rauchen aufgehört?

Im Prinzip schon, nur einfach war es nicht. Ich habe es erst im zweiten Anlauf geschafft. Beim ersten Mal habe ich den Entzug nicht vertragen, mußte ich mir eine neue Strategie ausdenken.

8. Dezember 2016

Montana Guajara - Aus und vorbei

Na, wo kommst du jetzt her?

Von da oben. Ich habe mich genau an die Abmachung gehalten.

Und wie weit warst du?

Soll ich's dir zeigen?


Der Fotoapparat wurde bis zum Gipfelfoto durchgerollert. Zeitstempel 14:03 Uhr.

Der Tag fing gut an, wenn auch mit 24 Stunden Verspätung. Der Aufstieg zum Montana Guajara sollte nicht bei Sturmböen und Wolken stattinden. Stattdessen wurde sich ein wolkenfreier und windstiller Tag ausgesucht. Kaiserwetter für die letzte Krawallwanderung, denn das wußte ich bereits vorab. Es sollte die letzte dieser strapaziösen Schlurfereien werden. Irgendwann ist Schluß mit Anstrengung.

Bereits nach den ersten anderthalb Kilometern und bescheidenen Höhenmetern des gerade ml 5 Kilometer langen Weges war klar, daß ich es nicht schaffe. Immerhin standen zwischen mir und dem Gipfel des Guajara knackige 700 Meter Berg, die zu kraxeln wären, um den Königsblick auf den Teide genießen zu können, vom besten Fotostandort des Nationalparks aus.

Auf knapp der Hälfte der Strecke wartete die Wanderführerin schon auf mich. Wir mußten eine Abmachung treffen. Sie bräuchten noch ca. anderthalb Stunden bis oben. Die Gruppe war nur als Punktraster im steilen Hang zu sehen. Die Abmachung war einfach. Sollte ich bis 14 Uhr nicht oben sein, gehe ich den gleichen Weg zurück, damit man mich auch findet. Einmal Bergwacht wegen mir, das reicht als Erfahrung für das ganze Wanderführerleben.

Die Tüte Gewürzspekulatius hatte ich eh schon beim Start jemand anderem gegeben, damit die sich einen lustigen machen, oben am Berg. Ich bekam dafür auf der Hälfte eine Büchse mit Feigen und Mandeln überreicht, Energielieferant für die Zeit bis 14 Uhr.

Eigentlich wollte ich nur bis zu dem unscheinbaren Einschnitt, über den man sich auf die Ostseite vorarbeitet. Da angekommen war das nächste Ziel der Kamm, denn von dort aus könnte man wenigstens einige Bilder der Ostseite Teneriffas machen.

Zwischendurch fanden interssante Gespräche statt, denn wenigsten drei Wanderer erkubndigten sich nach meinem Befinden, ob ich Probleme hätte. Nö, hatte ich nicht, auch wenn ich so aussah. Ich setzte immer schön einen Fuß vor den anderen, blieb ab und zu stehen, um den Teide und die westliche Caldera zu fotografieren. Weiter ging es.

Auf einmal realisierte ich, daß ich schon deutlich oberhalb des Montana Sombrero bzw. von der Kante oberhalb dieses nicht sichtbaren Berges war, also auf 2650 oder so. Dann sah ich auch schon den Gipfel, der aber auf direktem Wege wegen eines abgezäunten Bereiches nicht erreichbar war. 5 Meter unterhalb des aufgehäufelten Windschutzes kam mir der Mann entgegen, der Bescheid sagen sollte, daß ich die Vereinbarung einhalte. Gleicher Weg zurück, wenn ich 14 Uhr nicht oben bin.

Mensch, biste ja doch hier oben. Die Gruppe ist vor nicht mal zwanzig Minuten wieder runter, hast die nur knapp verpaßt.

Fünf Minuten vor der Zeit war ich oben. Toll, denn so bin ich nochmal zu jenen Fotos gekommen, die ich mit deutlich besserer Kamera noch einmal machen wollte. Dann ging es den gleichen Weg zurück.

Das Gehirn schaltete sich erst wieder ein und beschäftigte sich mit irdischen Dingen, als das Parador in erträglicher Reichweite war, also in ca. 1,5 Kilomter Entfernung.

Schön, wenn die letzte Krawallwanderung mit einem Erfolg gekrönt war. Es wäre auch wurscht gewesen, wenn nicht, denn die schicken Bilder hätte auch der Teilaufstieg gebracht, da der Aufstieg im Gegensatz zu 2010 diesmal über die Westseite erfolgte.

Die ganze Tour hat für mich genau 7 Zeitstunden gedauert, 4 Stunden 20 Minuten hoch, 20 Minuten Pause und 2 Stunden 20 Minuten runter.

Ohne das am Tag vorher einbalsamierte Doping der Zauberin in Handmagie hätte ich keine Chance gehabt. Hatte ich auch mit nicht. Ich war aber oben. Das letzte Mal. Mit anderthalb Litern Wasser, zwei Bananen, zwei Mandarinen, etlichen Feigen und Mandeln.

13. August 2015

fünf Finger in der Masca-Schlucht


Nun sind sie eingelaufen. Die frisch gekauften Fivefingers von Vibram kurz vor dem Anleger in der Schlucht von Masca. Auch für die gilt: Einen Eimer Wasser großzügig auf poliertem Marmor oder Granit verteilt, da wird das Laufen zum Problem. Das konnte in der Schlucht an den wenigen wasserführenden Stellen verifiziert werden. Der Grip bei Nässe ist genauso schlecht, wie bei vielen anderen Sohlenkonstrukten.

Zugegeben, es klingt ein wenig nach Clint Eastwood, einer letzten Rechnung, die noch offen ist, aufgehübscht mit den letzten Tönen, die Ennio Morricone vor sich hin pfeift, damit das Thema gegessen ist. Als trüge man seit Jahren einen uneingelösten Schuldschein mit sich herum, so ging es Rücken und Füßen all die letzten Jahre. Es fehlte noch etwas, der ultimative Kick, der Beweis, daß man nach Jahren zuweilen elender Schmerzen doch noch einen Zustand erreichen kann, mit dem man sich arrangiert.

Der Wanderfreund saß längst auf seinem bevorzugten Platz im Kleinbus, dem Beifahreritz, um in Notsituationen auch durch die Frontscheibe oder aus dem Seitenfenster heraus lukrative Motive ablichten zu können, da signalisierten Freudengeschrei, daß sich die Abfahrt verzögert. Ergo stieg er wieder aus, um den Grund dafür herauszufinden. Der bestand aus einer attraktiven Wandergenossin, die offenbar von den Anwesenden seit gefühlt 5 Jahren nicht gesehen ward, was natürlich nicht stimmt, aber so zelebriert wurde.

Na? Kennst du mich noch?

Ja klar, wir waren doch einige Male wandern.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß du damals ...

Bitte nicht, das spielt alles keine Rolle mehr ...


Eigentlich sollte die Fahrt ja Richtung Anaga gehen, doch ein Anruf vor Ort klärte, daß es dort regnet, arschkalte 20 Grad sind und die Wolken kein Hoffnung auf gute Fotos machen. Somit ging es in die andere Ecke der Insel, zur Masca-Schlucht, um oberhalb derselben einen Rundkurs zu absolvieren. Auch diese Hoffnung zerschlug sich bei Anfahrt, die letzten Ausläufer des Teno-Gebirges oberhalb von Santiago del Teide waren ebenfalls wolkenverhangen. So wurde es ein fast 10 km langer Kurs aus Richtung Chinyero gen Santiago mit einem Fotounglück das keines war.

Da muß ich die Kollegin doch mal besuchen gehen und einen kleinen Schwatz mit ihr machen, um ihr meine Barfußschuhe vorzustellen.

Klar mach das, die freut sich. Die kennt das aber schon, macht das ja auch.


Wenige Tage später wurde die Barfußschuhe in einen Rucksack verfrachtet und die Wanderführerin besucht. Mit einem Kurzvortrag wurde das angesprochene Erinnerungsvermögen aufgefrischt, unter besonderer Berücksichtigung des Heilungsprozesse von Rücken unter Nutzung von Bällen im Strumpf, denn das war inzwischen auch zu ihr vorgedrungen, daß deren regelmäßige Anwendung Wunder bewirken kann. So klein ist also die Welt fernab der Heimat, daß dort binnen weniger Tage jede zweite Ausgewanderte von dem Geschenk an die Zauberin in Handmagie weiß.

Dann wurden die Stiefel ausgepackt und erörtert, daß sich der Schmerzfaktor beim Wandern erheblich reduziert hat, seitdem die Strecken mit ordentlichen Laufhilfen absolviert werden.

Barfußlaufen mach ich ja auch schon länger, seit drei Jahren ungefähr. Ich nehme aber die hier.

Sie zeigte auf ein Sortiment merkwürdig aussehender Schuhe, die dem Besucher nicht unbekannt waren, und erörterte in einem Kurzvortrag die Vorteile dieser Art Laufen. Das mußte nicht vertieft werden, war doch der Wanderfreund bereits überzeugt.

Ich laufe jedes Terrain mit den Schuhen, brauche keine anderen mehr.

Wie? Keine Stiefel mehr mit Knöchelschutz? Oben auf dem Teide, dem Pico Viejo, Guajara, alles mit den Dingern?



Klar. Den sicheren Halt und Tritt, das machen die Füße, nicht die Stiefel.

Im Prinzip kenne ich das ja auch. Ich hatte nie so großen Spaß wie damals, als ich den Montana Sombrero runtergehirscht bin. Der Aufstieg war nicht so prickelnd, aber der Abstieg eine echte Freude. Hat richtig Spaß gemacht. Hier, der Schuh war das. Na gut. Was kostet denn sowas?

Um die 150 Euro, ich kann dir aber einen Freundschaftspreis machen.

Wenn ich die jetzt kaufen täte, dann könnte ich schon morgen damit die Masca-Schlucht runterknattern?

Ja klar, läufst die noch ein bißchen ein.

Gut, dann probiere ich die mal an.

[Pause]

Stark. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die so schnell anhatte.

Sind gekauft. Also, eine Runde auf der Strandpromenade, das reicht?

Das reicht. Du bist es doch fast schon gewohnt.


Gesagt getan. Sind gekauft, wurden gleich anbehalten und im Laufe des Tages mit wenigen Kilometern unterschiedlichsten Belags getestet.

Das Staunen war anderntags groß, als der Wanderfreund mit den Galoschen am Treffpunkt aufschlug und nichts weiter als gute Laune, einen Schelmenblick und 2 Liter Wasser zum Wandern mitbrachte, und Fotoapparat natürlich. Es wurde zig mal nachgefragt, ob das ernst gemeint sei, mit den Tretern die Schlucht runterzukullern. War es.

Vor allem aber war es ein Vergnügen der Extraklasse, denn noch nie hat Wandern, Gehen, Laufen so viel Spaß gemacht, wie mit diesem Schuh, dem "Vibram Fivefingers KMD". Den Tag drauf wurde gleich noch eine Vulkantour hinterhergeschoben, um sie auch in etwas schwierigerem Terrain zu Probieren.

Etwas später schlug der Wanderfreund noch einmal im Laden der sich erinnernden Wanderführerin auf und erstattete begeistert Bericht.

Willkommen im Klub.

Seit Mai des Jahres läuft der Autor fast nur noch in diesen komischen Schuhen herum und hat nicht einen Schritt bereut.

14. August 2018

Teneriffa: Tatort Seilbahn



Kennt jemand noch die Mitropa im Leipziger Hauptbahnhof, nachts um 2, wenn man auf den Zug nach Zwickau wartet?

Wie bekommt man Teide und Mitropa unter einen Hut? Nun, indem man sich zum Beispiel in das Café "Los Roques" im Parador setzt und ein und eine dreiviertel Stunde Teide kuckt. Das bietet weitaus mehr Spannungsmomente als ein beliebiger Tatort der Neuzeit. Zum Beispiel muß man rauskriegen, ob die Seilbahn fährt. Oder ob gerade ein Gipfelfoto angefertigt wird.

Im übrigen habe ich nichts von diesem Geräuschpegel mitbekommen, so vertieft war ich in die Spannung des Augenblicks.

13. Juni 2017

IGA Berlin - Andrang wie am Teide - Rosegarden



Es sage keiner, ein böses Wort über die Berliner Seilbahn, die einen in angemessen kurzer Zeit zum derzeit höchsten Punkt Berlins transportiert. Zumindest die Warteschlange ähnelt jener am Fuße des Teide, dem höchsten Punkt Spaniens.



I Beg Your Pardon, I Never Promised You A Rose Garden
Along with the sunshine there's gotta be a little rain some time


Um mich nicht wie Lynn Anderson der Vergeßlichkeit zichtigen zu lassen, sei auf die noch bis zum Sonntag zu bestaunende Rosenschau in der Blu­menhalle der IGA verwiesen. Der Rosengarten im Freien, gleich neben dem alten DDR-Restaurant, blüht ebenfalls in voller Pracht. In voller Pracht auch, weil der Blog irgendwann vor zwei drei Monaten die 2 Millionenmarke geknackt hat.

In der anderen Hälfte (Blumenhalle 2) werden übrigens schicke Bonsais gezeigt.

Die Themen der Blumenhalle wechseln wohl im Wochentakt. Da muß man immer mal auf der IGA-Seite nachschauen, welches Thema präsen­tiert wird.
Scott Adkins vor 6 Monaten

I love and hate this song all at the same time. Back in 1971, we were driving to San Diego for dad to ship out for his fourth tour in Vietnam. (He was a career Marine officer, infantry.) We were singing it--dad had one of the first 8-tracks and he played this song over and over. It was still playing when we pulled up to the pier. He turned to me and said, "Son, I love you." Those were the last words my father ever spoke to me. He was killed shortly after he arrived in country. Every time I hear this song, I think about dad and the last time I saw him.

5. März 2014

Was stimmt hier nicht?

Hans Schloemer hat sich einen Propagandaartikel über Teneriffa zusammen­geklickt, in den er für Testzwecke Fehler eingebaut hat. Er möchte prüfen, ob sein Schriftsatz auch aufmerksam gelesen wird.

Über allem thront der Teide, mit 3715 Metern der höchste Berg Spaniens.

Windsurfer lieben die Playa El Médano – hier ist es hübsch windig. Im „Café M" an der Paseo nuestra Señora Mercedes de Roja 14 stärken sie sich für den nächsten Wellenritt.


Wir machen das Rätsel etwas einfacher. Wie hoch ist der Teide?

Wo stärken sich die Surfer für den nächsten Wellenritt?

Das Café "M" befindet sich unterhalb des rechten Fußes vom blau umrandeten zweiten "k" im Foto des verlinkten Artikels.

Folgt also die dritte Frage. Wer stärkt sich im Café "M" für was? Oder leicht abgewandelt. Wo hängen Surfer ab? Das Weshalb erklärt das verlinkte Foto ja ganz gut, das warum würde einen längeren Aufsatz bedingen, zu dem wir keine Lust haben.

Eigentlich wollten wir auf die Schnelle nur zeigen, daß man Reise-Propganda auch einfach zusammenklicken kann, ohne sich groß um korrekte Inhalte zu scheren. Nur so viel sei erwähnt. Kein Surfer latscht vor dem nächsten Wellenritt bis zum Cafè "M", denn das wären geschätzt wenigstens 400 Meter. Da wird höchstens ein Zwischenstopp auf dem Weg ins Quartier eingelegt.


Screenspain: Beginn des Surfreviers und Lager für Ausrüstung und Lage des Café "M"

Die vierte Frage. Was ist "hübsch windig"?

Surfer brauchen Wind, richtig. Hübschen Wind brauchen nur Weicheier. Und dann gibt es noch Wind, da trauen sich nur die ganz Harten auf's Wasser. Alle anderen lieben ihr Leben.

Frage fünf. Wieso wird in dem Artikel der elend lange Straßenname nebst Hausnummer des Cafés verwendet? Sowas interessiert nicht mal Lieferanten, denn die wissen, wo sie hinmüssen.

13. Januar 2022

Teide: der letzte Rest vom Schneefallfest

Eigentlich hatte ich vor Jahren, nach der Bersteigung des Guajara, das Ende meiner Hochgebirgskarriere plakatiert. Das inzwischen leicht vergilbte Mitteilungsblatt findet man sicher noch.

Wieder einmal konnte ich der Versuchung Fortaleza nicht widerstehen und habe mich und meinen Fotoapparat in das Hochgebirge jenseits der 2.000 Meter geschleppt. Das Wetter war traumhaft.

Da oben bekommt man sogar über Internet raus, daß Ronnie O'Sullivan seinen Gegner Jack Lisowski eindeutig bezwungen hat. Et läuft.

Oben im Bild sind der Montana Blanca und der Teide von der Renterbank aus zu sehen. Das mit der Rentnerbank kann alles im Blog recherchiert werden.

So, ich häng jetzt meinen Arsch wieder in die Sonne, denn genau das steht dem zu.

6. März 2018

die Schattenseiten von Teneriffa - Teil 1

Nein, heute geht es nicht um die Diskriminierung von EU-Bürgern, die fürderhin auf den Inseln Kanariens ihr Butterbrot verdienen wollen, und das alles auch noch, ohne ein Wort Spanisch zu beherrschen, oder höchstens die sieben, die ich fließend und fehlerfrei benutzen kann.

- holla
- buenos (dias)
- uno americano (por favor)
Kanarisches Aktiv-Tourismus-Gesetz betrifft praktisch alle Urlaubsaktivitäten

Am 21.02.2018 ist auf den Kanarischen Inseln ein neues Gesetz zur Regulierung des „Aktiv-Tourismus“ in Kraft getreten. Davon betroffen sind praktisch alle touristischen Aktivitäten, die ein gewisses Risiko mit sich bringen. Dazu gehören allgemein als Risikosportarten bekannte Aktivitäten wie Tauchen, Klettern und Fallschirmspringen. Aber auch Vogelbeobachtung, Wandern und Sterne Beobachten hat die Kanarische Regierung auf die lange Liste der regulierten Aktivitäten gesetzt, genauso wie Segeln, Surfen, Kiten, Windsurfen, Schnorcheln, Kayak, Quadtouren, Buggytouren, Motorradtouren, Segway, Jetski, Reiten und vieles mehr.

Das Thema ist nicht der korruptionsfrei, dafür aber auch ohne Nutzen gebaute Hafen von Granadilla de Abona, der zu einem Großteil des Jahres wegen zu viel Wind nicht benutzbar ist, weil die Gastanker nicht sicher manövriert werden können.



Es geht auch nicht um das mitten in der Hurricansaison in einem Hurrican gesunkene Trockendock, daß von Amerika nach Afrika überführt werden sollte, um die ganz dicken Erdölbohrer wieder flott zu kriegen und so hunderte tausende Kanarios in Lohn und Brot zu bringen. Es geht um eine einfache Frage, den Schatten des Teide.
Welcher Berg wirft den längsten Schatten?

Mir wurde auf den Kanaren von einem Wanderführer gesagt, dass der Teide den längsten Schatten wirft. Der ist ca 3700 Meter hoch und sehr steil.

Andere Vulkane sind höher....Kilimascharo, die auf Hawai über 4000 Meter.... Konkrete Frage welcher Berg wirft den längsten Schatten???
Die hilfreichste Antwort, die nicht hilfreich ist, weil sie die Frage nicht beantwortet, kommt von mineralixx.
Das entscheidet nicht allein die Höhe des Berges sondern auch -und vor allem- dessen Lage im Gradnetz der Erde - wenn die Schatten bei Sonnenauf- bzw. -untergang nicht zählen, sondern der Schattenwurf am Mittag. Außerdem müssen sie isoliert stehen und die flache Umgebung überragen. Die längsten Schatten werfen dann die Berge, die rel. hoch sind und nahe an den Polarkreisen liegen. Anbei ein Foto des Schattens vom Mauna Kea.

Zwei der 9 Icons zeigen den Blick gen Nordost Richtung Sonnenobservatorium, das zentrale und unten links. Oben rechts und unten rechts der Blick vom Gifel mit Krater des Pico Viejo.

Susanne Sollich hat während ihrer Gipfeltour mit Übernachtung auf der Hütte die Gelegenheit genutzt, den Schatten der Abendsonne abzulichten, dessen Spüitze genau auf Gran Canaria zeigt. Je nachdem, um welche Uhrzeit man zu welcher Jahreszeit in der Nähe der Hütte Altavista ist, gelingt das mal schräger, mal gerader. Sonnenobser­vatorium (links) und Guajara (rechts) sind auch noch sehr schön zu erkennen.

Für gewöhnlich zeigen die Fotos in der Bildersuche nämlich jenen bei Sonnenaufgang, also den Blick gen Westen via La Gomera und Pico Viejo. Der andere, der bei Sonnenuntergang wird nur spärlich gewürdigt. Abgesehen davon habe ich keine Ahnung, ob es überhaupt erlaubt ist, des Abends zur Sonnenuntergangszeit noch auf dem Gipfel rumzukraxeln und Fotos gen Osten zu amchen, da es auch dort oben kurz darauf stockduster ist. Wobei Zeit als auch angelegter Weg ausreichend sind, noch bis zur Seilbahn oder zurück zum Refugio zu kommen.

[update 11.03.2018, 13 Uhr]

die Schattenseiten von Teneriffa - Teil 2
die Schattenseiten von Teneriffa - Teil 3

13. Mai 2015

Calima - der Himmel über dem Teide



Den Teide kann man ahnen, aber kaum noch sehen, von unten aus betrachtet. Ob das auch da oben so ist, steht in den Staubkörnern der Sahara geschrieben. Kann sein, muß aber nicht. Es kommt drauf an, in welcher Höhe sich die Sahara gen Westen bewegt.

23. August 2018

Zielgebiet Teneriffa



Alexander Gerst hatte ja letzten Sonntag ein Foto vom Zielgebiet veröffentlicht. Das dürfte, bewertet man die Schatten, so gleich kurz nach Sonnenaufgang entstanden sein, bis spätestens 9 Uhr.

Oha, die Ziellinie war keine Ziellinie, sondern eher ein Zielgebiet, in dem die Ziellinie flexibel hätte hin und her geschoben werden können? Das war allerdings nicht nötig, wie das obige Video zeigt, denn genau an dem Tag pausierte der Calima höflicherweise, um dem Teidekucker beste Lichtbedingungen zu spendieren.

Es handelt sich um einen 270-Grad-Schwenk von ungefähr Südost bis Nordost, da, wo der Wind herkommt. Die restlichen 90 Grad sind uninteressant, da es sich im Felsgestein direkt im Rücken handelt. Da gibt es nichts zu sehen.

Es geht los mit dem Kraterrand und dem Llano Ucanca, in dem u.a. der Kampf der Titanen gefilmt wurde, weiter zu den Los Roques, die den Pico Viejo verdecken. Dann folgt der Teide und zu seiner Rechten der Montana Blanca. Kurz darauf erscheint das Parador im Bild. Der krönende Abschluß ist der Montana Guajara, auf dessen Gipfel man den Königsblick auf den Teide Nationalpark hat.

15. Oktober 2012

Waldbrand auf Teneriffa

Ich gebrauche den Titel des posts noch einmal, da ein kleiner Nachtrag zu machen ist. Es machte mich schon damals stutzig, daß immer die Rede davon ging, das Feuer auf Teneriffa drohe auf den Teide-Nationalpark überzugreifen blablabla. Ich hatte ja kürzlich Gelegenheit, gleich zweimal an einem der beiden großen Brandherde vorbeizufahren und habe mal die Kamera aus dem Autofenster gehalten.

Die Bilder sind alle in der Gegend um die Einfahrt in die Caldera entstanden, ungefähr auf ca. 2000 Metern Höhe und darunter.

Da brennt übrigens nix mehr, das sind nur Wolken im ersten Foto. Zu sehen sind auch La Gomera (2.) bzw. La Palma (4.), das noch zu den excellenten Sichtverhältnissen an den jeweiligen Tagen.

Nun jedoch das Entscheidende. Die Brände konnten gar nicht auf den Nationalpark übergreifen, da sich das Futter, sprich Material, erschöpft hatte. Auf 2000 Meter Höhe gibt es selbst auf Teneriffa nicht mehr so viel Brennbares, daß es ein Brand bis über den Rand der Caldera schafft. Mithin, die deutschen Nachrichtengeber haben ein klein wenig geschummelt, als sie damals die Nachricht verbreiteten, der Teide-Nationalpark drohe in Flammen aufzugehen.

Davon abgesehen, sollte es dort irgendwann mal regnen, dann erholen sich die Bestände binnen weniger Jahre wieder.




26. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Wanderung Punta de Teno

Heute gibt es keine Arbeiter, auch keine fotografischen Perlen, dafür eine Sternstunde der Wandererklärung.



Wir sind also von Los Gigantes mit zwei Taxen via Santiago del Teide und Masca hinauf auf 850 Meter gefahren und haben uns von der Wander­führerin auf einer Karte die Tour erörtern lassen. Ich natürlich nicht, denn als ich an dem kleinen Parklatz ausstieg, wußte ich ja, daß ich den ersten Teil der Tour schon einmal gegangen war. Ich wußte auch, welches u.a. Foto da enstand. Die Wanderführerin wußte das auch, bemerke aber korrekt, daß wir an der Stelle an diesem Tag nicht vorbeikommen.

Hier machte ich den ersten Fehler, denn ich hörte mir den Tourverlauf nicht an. Hätte ich mal.

Los geht es bei 796 Meter. Der höchste Punkt liegt auf 956 Metern Höhe. Von da aus geht es nur noch bergab, fast 1000 Meter.

Das Höhenprofil kann man sich bei den GPSies anschauen. Unsere Tour ging aber erst auf ca. der Hälfte von der verlinkten los.


In Google Maps ist der Trampelpfad aus Lavagestein von Kieselgröße bis Wackerstein gut zu erkennen.

Die letzten 300 Meter runter zur Plantage waren die Hölle für Waden und Oberschenkel, denn das Terrain hat jeden Muskel gefordert. Gutes Schuhwerk ist Pflicht.


In Teno (750 Meter) stand ein Schild, es seien noch 6,5 Kilometer bis zum Leuchtturm.

Nun, das war erst mal nichts besonderes. Die Besonderheit bei der Wanderung bestand darin, daß kurz vor der höchsten Stelle einen katastrophalem Denkfehler erlegen bin, der sich kurz vorher durch mein Gehirn schlich.

Als Bummelletzter bin ich es gewohnt, gemütlich durch die Landschaft zu schleichen, um mich beim Fotografieren statt Wandern zu verausgaben. Das führt für gewöhnlich dazu, daß mich nicht kennende Mitwanderer sich zurückhängen lassen, weil sie meinen, ich bräuchte Aufmunterung auf dem steilen Weg nach oben. Die Wanderführerin ist da gelassener und fügt ab und zu Erklärbärpausen ein, in denen die Pflanzen- und Bergwelt von den Anfängen vor 5 Millionen Jahren bis heute referiert wird. In der Zeit habe ich längst wieder aufgeschlossen.

Und für gewöhnlich ist es bei jeder Wanderung irgendwann mal so, daß sich die Wanderführerin zurückfallen läßt, weil sie mal in Ruhe telefonieren möchte. Ich komme also an dem Kreis obnen vorbei, sitzen da zwei Damen und schwätzen. Aha, dachte ich, Telefonierzeit. Die warten nur, bis du weite genug weg bist. Frauen gehen manchmal auch zu zweit hinterm Busch telefonieren, oder jede alleine und eine hält Wache. Ich bin dann eh binnen 5 Minuten eingeholt. Die Telefonate sind ja kurz.

Die Gruppe wähnte ich voraus, einen schönen Picknickplatz suchen, auch wenn die Zeit dafür noch gar nicht erreicht war. Also bin ich losgeknattert, um die Gruppe einzuholen, was mir leider bis zum Wanderziel am Leuchtturm nicht gelang. Denn dort traf ich mit anderthalb Stunden Vorsprung ein. Ich hatte die Wanderung mit mir alleine durchgeführt. Die entscheidende Information war mir entgangen, denn am Anfang wurde erklärt, daß in Teno lecker Café Solo oder anderes getrunken wird, so die Restauration geöffnet ist.

500 Meter hinter Teno traf ich aber einen einsamen Wanderer, der die gut 4 Kilometer von der Plantage in anderthalb Stunden bergauf gelaufen war. Dem sagte ich, er möge zwei Damen sagen, so er sie trifft, ich sei schon vorgelaufen, um die Gruppe einzuholen.


Badestelle am Punta de Teno. Und Los Gigantes sieht man nicht. (oben Bildmitte)

Letztlich hatte ich von dem Mißgeschick nur einen einzigen Nachteil. Ich bin um lecker Knusperbrot mit hausgemachtem Mojo betrogen worden, denn das war alle, als die Truppe mit den Verpflegungsrucksäcken am Endpunkt ankam, um schnell noch mal ins Wasser zu springen, bevor das Speedboot kam. Das Mojoglas war de facto ausgeleckt, so gut schmeckte der.

Im Grunde war es für mich also eine fotomeditative Alleinwanderung mit mir selbst. Nimmt man es genau, dann ist Wandern in stiller Bergwelt und bezaubernder Natur ja sowieso eher innere Einkehr und Muße. Das lauteste sind da noch die Rufe der Bussarde.

Siehe hierzu auch die Themensammlung Am Berg:

am Berg

Montana Guajara - Aus und vorbei

Egotrip am Parador: Los Roques de Garcia

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Pico del Teide

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Sonnenblende

26. September 2012

ein Macho im Anaga-Gebirge

Das spanische Gequassel habe ich nicht verstanden, doch das Wort Macho hörte ich heraus. Als Beweis präsentierte mir der Canario den kleinen Pullermann des Machos.

Das war das Ende der heutigen Wanderung. Begonnen hatte sie mit der Frage, ob ich beruflich oder als Hobby fotografiere. Die Stammleser des Blogs kennen die Antwort. Sie wurde hier vor wenigen Tagen ausführlich doziert.

Auch heute war Fotografenwetter vom Feinsten. An Tagen wie diesen geht alles wie von selbst. Die Belichtung war sehr schwierig, ansonsten hoffe ich wenigstens ein paar schöne Bilder gemacht zu haben. Bis zur Picknick-Pause.

Da hoppelte auf einmal ein Kaninchen/Häschen zwischen den Krümeln hin und her und versorgte sich mit seinem Mittagessen. Ich habe keine Ahnung, warum es gerade mich als Freund auserkoren hat, denn nur von mir ließ es sich streicheln und greifen, mit dem Katzengriff.

Die Wanderführerin hatte nämlich entschieden, daß wir es mitnehmen und in Chamorga in der Kneipe abgeben. Hier oben hat es keine Chance, zumal Jagdsaison ist und somit die Podenkos scharf wie Westsenf.

Ergo räumte ich meinen Rucksack aus, stopfte das Tier hinein, warf noch eine halbe Paprika hinterher und los ging's.

Zwei Fluchtversuche später wechselte der Rucksack zum Bauch, denn das kleine Fellknäuel entwickelte Bärenkräfte, um in die Freiheit zu entweichen. So wie Maxl, wenn der nach einem Flugzeugabsturz wieder eingesammelt werden, weil auf sein Luftschloß transportiert werden muß.

Jetzt starren also ständig sechzehn Augen auf mich, daß ich die Kreatur ja auch unbeschadet bis zum Zielort bringe. Zweimal ist er unter Auweiageheule ausgebüchst, erstaunlicherweise nur soweit, daß er sich problemlos greifen ließ.

Leute, ihr glaubt gar nicht, was ein nach Freiheit rammelndes Karnickel im Tornister für eine Wanderpein sein kann.

Kurz und knapp, für den Abstieg schnallte ich den Rucksack auf den Bauch, beruhigte das Tier, blies ab und zu frische Luft rein, womit das Tier letztlich heil ankam. In der Wirtschaft.

Die Wirtin verdrehte die Augen und glaubte uns nicht, ergo lüftete ich meinen Bauchsack etwas und ließ sie reinschauen. Der Deal schien schnell gemacht, Tochter solle Käfig besorgen. Die kam mit kleinsten Vogelkäfig wieder, den ich je gesehen habe. Selbst Maxl würde den verweigern.

Dann wartete da noch ein Finkabetreiber aus Santa Cruz auf den Bus, griff sich das Tier, begutachtete es gründlich und meinte es sei ein Zwergkaninchen und Macho. Er komme morgen mit einem größerem Käfig wieder und hole es ab.

Leute, wenn ihr die Augen von Wirtin und Tochter gesehen hättet, würde auch in euch die Ahnung keimen, daß da morgen nichts zu holen ist, schon gar nicht das knuddlige Haustier der Familie.

Ja Leute, so kam es, daß Die Anmerkung wenigstens einmal eine heldenhafte Wanderung absolvierte, auf der er einer Kreatur das leben rettete. Es war zwar kein Hund, aber immerhin.

Eine Kaninchenrettungsfinka werde ich trotzdem nicht gründen.

Die nächste Umfrage ist auch schon klar. Soll Die Anmerkung für seine heldenhafte Tierrettung im kaninchenfeindlichen Ausland den Verdienstorden des Deutschen Tierrettungsbundes erhalten? Selbstverständlich. Gibt ja nur die eine Antwort.

Und?, das war's wohl jetzt mit Teneriffa, jetzt, wo'de auf dem Teide warst?

Fragte die Wanderführerin ganz am Schluß.

Der Teide war nur Bonus, weil ich im Mai spürte, ich könne ihn schaffen. Ich sah eine Chance für mich, nur noch für dieses Jahr, die habe ich genutzt und gewonnen. Der Montana Blanca und der Roque del Conde waren viel wichtiger.

Aber deine letzte Wanderung war's schon, oder?

Ja, das war sie, die letzte.

Begründen mußte ich das nicht, die Antwort kannte sie längst.

Kurz vor dem Hotel sah mich die Zauberin im Wanderoutfit, darum bemüht, es so aussehen zu lassen, als ob sie mich nicht sähe. Shit. Ich muß mir für morgen noch eine Huldigung ausdenken, bevor sie mich repariert.